Jörg Lenau - Prinzipien des Seins (Homepage) - https://www.sya.de/

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VORWORT

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Was den vollzogenen Entwicklungsgang betrifft, so vollzog sich dieser ursprünglich gemäß des Descartes begründender Verwirrung, indess erwirkte sich der davon lösende Effekt, über die intuitive Erkenntnis, daß es in der Natur des Seins keine Widersprüche gibt, sodaß ich darüber zum Sichten meines Selbst 'als solches' gelangte. Während sich mir zuvor noch die Natur des Seins gar gänzlich in Frage stellte, ergab sich mir über diese Klärung, auch die erfolgende Trennung meiner Selbsterfahrung gegenüber dem, was einzig von Anderen zugetragen war und sich als konfrontierende Ermessung stellte, was somit auch überhaupt erst durch das Selbstbewußtsein in seiner Eigenständigkeit zutage trat, welches zwar zuvor sehr wohl inhaltlich vorhanden war, jedoch sich im durchwegs vollziehenden Kampfe befand mit dem, was diesem darin gegenüber stand. Daraus erfolgte auch die zugrundeliegende Trennung, ausgehend der erlebten Sinneserfahrungen, den geistigen Vorstellungen und dem Sprachgebrauch. Maßgeblich wurde indess die Beschäftigung mit den Veranlagungen, dessen Initiierung bereits 10 Jahre zuvor über die Erfahrung mit einem Intelligenztest im 8. Realschuljahr erfolgte und sich darüber verdeutlichte, derart dieser Bezug überhaupt nicht Bestandteil des vollziehenden Begründungswesens ist - dies nicht erlernbar - überhaupt nicht Bestandteil der Lehre ist, sondern sich als ein Isoliertes stellt, wie auch die Attribute der Persönlichkeit und der Gaben an sich. Was hat es damit auf sich, daß es zu einem derartigen Verhältnis gelangt, begründete entsprechend mein infragestellendes Leitwesen Es dauerte ein paar weiterer Jahre, bis ich zu der Erkenntnis gelangte, daß Fragen überhaupt nicht zu Antworten gelangen, sondern einzig noch mehr Fragen aufwerfen. Somit gestalteten sich die Folgejahre auch rein auf dem Sammeln von Erfahrungen und dem Aussondieren dessen, was nicht darauf beruht, um über die sich daraus ergebenden Aufklärungen, das Weiterführende daraus zu erwirken. Es dauerte somit auch über 20 Jahre, bis ich zu einer Allseitssicht gelangte - dem Prinzip, welches sich über den Zauberwürfel darlegt, sodaß ich seitdem auch aus dieser Sichtweise heraus, weiterführende Detailwesen ergründe. Die zugrundeliegende Klärung meiner ausgehend konfrontierenden Lebenserfahrung, erfuhr daraus hervorgehend somit auch seine Aufklärung. Des Wesens Kern diesbezüglich habe ich bereits in meinem ersten Buch zur Darstellung gebracht, nämlich das antreffende Präsenzwesen versus dem Händlingswesen des Erbes und in nachfoldendem Sinnspruch in seine in Worte gefaßte Erkenntnis der Ursache spezifiziert. Ich denke, genau darüber vermittelt es sich auf recht einfache Weise, womit all das miteinander zusammenhängt und seinen Ursprung hat. Darum dreht es sich auch in meinem Händling generell, nämlich den jeweiligen Kernpunkt zu erkennen. Somit sind auch nicht die Probleme als solche, sondern einzig die Ursachen mein Thema.

Wir werden alle in eine Welt hinein geboren,
welche nicht die Unsrige ist.

Maßgeblich wurde entsprechend einst auch die erfolgende Erfahrung, daß die Innensicht des Selbst, überhaupt nicht Bestandteil der Naturwissenschaften ist, was mich dazu hinleitete, die geschichtliche Entwicklung zu ergründen und was es damit auf sich hat. In der darin entdeckenden Philosophie, dessen Bezeichnung ich in meinem Leben noch nicht einmal kennengelernt hatte, fand ich dann auch die Entsprechungen meiner Beschäftigung, wohingegen es zunächst einiger Jahre erforderte, um dieses urgründliche Sprachwesen nachvollziehen zu können - zumal zu erkennen, daß es sich bei den heutigen Anwendungen, um Übernahmen und neuerlichen Bedeutungswesen handelt und somit auch einzig in seinem Ursprung, gemäß seiner Etablierung und dessen Bedeutungswesen gegeben ist, aufgrund dessen meine Hauptbeschäftigung auch wurde, wann was seine Etablierung erlangte, sowohl sachtechnisch, wie auch sprachtechnisch. Leittragend wurde hierin, daß ich das Meinige über den ausgehenden Bezug der Umgangssprache ausschließlich begründete und somit auch der Anspruch darin bestand, in den Aufklärungen nicht nur Entsprechungen meiner ureigenen Erfahrungen und Bezeichnungen ausfindig zu machen, um dies mit dem Meinigen zu verknüpfen, sondern vor allem auch eine erforderliche sprachtechnische Klärung zu erlangen, gemäß dem man nämlich das 'Selbst' nur insofern darüber vermitteln kann, insofern die verweisenden Worte dafür auch gegeben sind, da es selbst im Außen eben auch nicht in Erscheinung treten kann. Als Markantz erwies sich daraus hervorgehend, daß im Grunde sämtliche meiner ureigenen Ergründungen und dessen Aufklärungen, in der kulturellen Historie aufzufinden sind und in seinem Detailwesen sogar noch weit darüber hinausgelangen, als ich je dazu gelangen könnte, jedoch dem Ganzen Eines augenscheinlich fehlt, nämlich die Natur des Daseins und somit auch seine Abbilder, gemäß meiner Sichtweise des Zauberwürfels zu erkennen und derart auch abzubilden. Was es mit dem Jeweiligen auf sich hat, ist somit auch ein wesentlicher Bestandteil dieser Abhandlung.

Zauberwürfel (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rubik's_cube.svg)

Wie das Prinzip des Zauberwürfels selbst verdeutlicht, so ist es hingegen in diesem Schriftwesen gar nicht abbildbar, aufgrund dessen es sich auf einem bedingenden Nacheinander begründet, was es somit auch äußerst schwierig macht, es selbst darüber darzustellen. Ausgehend darin ist, derart es das Prinzipwesen des Da-Seins repräsentiert und somit auch seine Allseitssicht, worüber wir überhaupt erst einmal gelangen müssen und ohne dies einzig als isolierte subjektive Perspektiven erfahren, ohne daraus hervorgehend das Ganze zu ersichten, was sich nämlich erst ab einem gewissen Grad der qualitativen Ausweitung überhaupt daraus hervorgehend ergibt, gemäß dem es weder die Teile für sich alleine gibt, noch das Ganze für sich, sondern explizit diese Verbundenheit des Wesens Kern ausmachen. Da es keinem 'als solches' gegeben ist und die gegebene Erfahrung uns nur so weit blicken läßt, wie es darin präsent geworden ist und somit generell überhaupt erst einmal dazu gelangen muß, so gilt es hingegen auch dem entsprechend, meine Beschreibungen als ein Hinleiten zumal dieser Ausbreitung zu ermessen, worin der Ausgangspunkt darin besteht, die Widersprüche zu erkennen und über deren begründende Ausdifferenzierung, zu den eigentlichen realisierenden Grundlagen zu gelangen - dem ausgehenden realisieren seiner Fragmente, welche die verbundenen Bestandteile des Würfels repräsentieren. Das es sehr wohl gerade aus diesem spezifischen Verfahren selbst heraus hervorgeht - explizit keine Objektivität ohne Subjektivität existiert - darin besteht des Wesens Kern, gemäß dem es sich mir eben auch vollzog, denn selbst den Würfel als solches zu kennen, kann aufgrund seiner klärenden Teile nicht zu Realisierungsbezügen gelangen, wohingegen sich die antreffenden Spekulationen hingegen tatsächlich sich über die Sprache vollziehen.

Man hat es entsprechend separierend etabliert, in seiner Unterscheidung von Empirismus und Rationalismus, wozu es mir hervorzuheben gilt, daß man es durchwegs in der Geschichte antrifft, daß man Einheiten spaltet, welche unteilbar sind und Unvereinbarlichkeiten begründete, die sogar noch viel schlimmer sind. Im Grund ist bereits über den Zauberwürfel geklärt, was es damit auf sich hat, indess sind speziell in den Konfrontationen die Aufklärungen entstanden, ohne die man regulär auch wahrlich überhaupt nicht dazu gelangen kann. Sie begründen die Kontraste, worüber sich das Erkennen überhaupt erst vollzieht und sind somit auch wesentlicher Kern unserer erfolgten kulturellen Entwicklung, zumal eben auch evolutionär, da die Menschlichkeit sich vor allem auch über seine Kapazitäten begründet. So ergibt sich für meine Beschäftigung und Aufklärung eben auch in diesem Bezug ein wesentlicher Beitrag, welcher sich hingegen bereits durch den Kreislauf von den Vorsokratikern zu den etablierenden philosophischen Psychologen vollzog, hingegen daraus doch eine unvollendete Situation sich daraus ergab und es sich nicht vollenden konnte. Das ich mich im Wesentlichen somit auch auf diese beiden Eckpunkte des Kreislaufs beziehe, beruht genau auf dieser Bewandtnis, indem ich es als nichts anderes erachte, als eine vollzogene kulturelle Lehre. Zwar hat man allseits das Bestreben etabliert, den Menschen zu einem besseren zu machen, doch ist dies doch gar nicht das Thema, denn es kann einzig aus diesem selbst heraus hervorgehen, was diesem gegeben ist. Entsprechend ist das Meinige auch einzig als Aufklärung eingerichtet, denn das Erwirken kann sich einzig im Selbst entfalten.

So ist, gemäß der Sprache ausgehender Etablierung des (zusätzlichen!) Geistes, auch mir zum Zentrum geworden, das Gespenstige als solches zu ermessen, worin der zugrundeliegende Umstand sich als darin bestehend erweist, daß es sich auf dem begründet, was mir zur ausgehenden Infragestellung wurde und seine Aufklärung erlangte, derart einzig Denjenigen, welche über entsprechende Ausprägungen an Veranlagungen verfügen, sich reflektierend vollziehen kann, was Anderen nicht möglich ist und erweist sich auch als Urkeim der durchwegs sich stellenden kulturellen unauflöslichen Konfrontation, daß die jeweiligen Einen nicht erkennen können, was sich den Anderen daraus erfolgend der Differenzierung ergibt. Es begründet sich somit durchwegs rein auf der gegenseitigen Unverständigkeit, ausgehend hingegen in seiner Unersichtlichkeit, wohingegen mir zum Leittragenden wurde, dieses 'Andere' - das im Dunkeln Liegende in Erfahrung zu bringen. Dazu waren mir maßgeblich die Jahre in der Dunkelkammer der wesentliche Beitrag dazu, indem sich mir darüber klärte, derart das 'im Dunkeln Liegende' einzig darauf beruht, daß es nicht seine Erleuchtung erlangt - indess im Positiv auch das Negativ enthalten ist. Und so klärte sich mir darüber auch, derart mißverhältlich es sich stellt, daß man derart die Gegensatzwörter etablierte, worin man das Rechts vom Links separiert und somit darüber, sich auch gar kein tatsächliches Erkennen der Dinge vollziehen kann, ohne daß man seine Einheit und somit die Grundlagen der Harmonie er-/kennt, dem gegenüber man sich darin davon scheidet. Genau über dieses Paradebeispiel verdeutlich sich indess in aller Klarheit, was Descartes klärte, daß nämlich die (effektive) bewußte Wahrnehmung, sich einzig über die Konfrontation vollzieht, was indess bereits Bestandteil der Erkenntnisse des Heraklit war und warum eben auch das Kennen dem Erkennen voraus geht, derart man es in der Sprache etabliert antrifft. Und vor allem erläutert dies mustergültig, was sowohl Parmenides und Buddha verlautbarten, daß nämlich der Mensch blind ist, hingegen auf unterschiedlichen Erkenntnissen beruhte, worin das Eine sich auf eine Unerlangbarkeit durch die Sinne in unseren Breitengraden etablierte, indess im Andern man sich auf das Erlernen des Sehens bezieht, was nicht rein durch das Ersichtliche der Augen zu erlangen ist.

Erforderlich ist somit auch zugrundeliegend, sich mit der Aufklärung zu konfrontieren, daß das Rechts das Recht begründet, hingegen das Links in seiner Begründung überhaupt nicht Inhalt ist. So gelangt man darüber auch zur Erleuchtung, daß das etablierte 'positive' Recht, explizit auf seiner separierenden Beschränkung beruht und somit bedingte, daß man die Gegensätze derart generalisierend etabliert. Gleichfalls ist es mit der etablierten Gottheit derart begründet, wohingegen es eine spätere Entwicklung ist und man entsprechend auch den Teufel und die Hölle hinzufügte, um das Entsprechende darin zu wahren. Es kann doch wahrlich nicht klarer vor Augen erscheinen, als es durch die Worte und Anwendung gegeben ist, in seiner Präsenz und Gegenüberstellung von Rechts und Recht. Und doch habe ich anderweitig noch in keiner Weise, weder eine solche Aufklärung antreffen können, noch ist überhaupt noch im Blick, daß doch der Vollzug der Gegensatzwörter derart getrennt, sich als ein absolutes Abstrusum stellt. Dies ist jedoch auch ein wesentlicher Grundstock, worum es sich dreht, nämlich das was sich als etabliertes Unbewußtsein spezifiziert, worum es sich hingegen überhaupt nicht handelt, sondern wie es mir hierüber hervorzuheben gilt um eine Blindheit, gegenüber dem, was doch in keiner Weise überhaupt ein Übergehen als solches erlangen kann, außer man ist noch gar nicht dazu gelangt, überhaupt zu sehen, was sich einem offensichtlich darbietet.

Es gestaltete sich mir dem entsprechend auch durchwegs, als eine zugrundeliegende substanzielle Auseinandersetzung, sowohl im Innern, wie auch im Äußeren, welche sich daraus hervorgehend vollzog, aufgrund dessen mir auch die Beschäftigung mit und Aufklärung über die Wahrnehmung den Grundstock für alles Weitere begründete. Ausgehend war es hierin folglich auch die explizite komplementäre Konfrontation mit der Naturwissenschaft, worin mein Ergründungswesen der inneren Selbsterfahrung substanziell gar nicht enthalten ist, einem kompromittierend sich stellenden Philosophienwesen, worin man dem Grundsatz des etablierten Christentums folgte, anstatt seiner urgründlichen Etablierungen der Vorsokratiker und Athener, worin somit auch unser inneres Selbst in seinen Bestandteilen nicht als solches, sondern einzig als Resultierendes somit existiert, was sich über den unteilbaren Seelenbezug vollzog, worüber somit auch darin die substanziellen Bestandteile als solche gar nicht enthalten sind, hingegen sich mir explizit über die diversen Konfrontationen, auch die meinige Aufklärung vollzog. Effektiv ist in all den etablierten Ideologien, das immergleiche Prinzip anzutreffen, indem sie sich ausschließlich auf einem Positiven begründen, worin die Negation dessen außen vor gestellt wird. Es ist somit auch darin nicht verborgen, sondern im Gegenteil, wird es sogar explizit darüber ersichtlich, derart es sich vollzieht und auch etabliert und seine entsprechende Anerkennung erlangt, denn wer will schon in der Hölle landen, welche es anderweitig gar nicht gibt. Es ist mir somit auch zwischenzeitlich zur Klarheit gelangt, daß es sich letztendlich um nichts anderes, als um Versicherungen dreht, worin eben auch der Grundstock für die daraus hervorgehende Aufklärung für die kulturellen Entwicklungen von Grund auf gegeben ist. Gemäß der Situation als solcher, beziehe ich mich zwischenzeitlich auch in keiner Weise mehr darauf, das Meinige anderen nachvollziehbar verständlich zu machen, sondern erachte es einzig noch als einen Akt der vollziehenden Erleuchtung, gemäß dem man weder einem Anderen seine ureigene Erfahrung übermitteln kann und somit ein Jeder das Seinige überhaupt erst einmal dazu aufbringen muß, sodaß sich zwangsläufig daraus ergibt, daß sich darüber herausfiltert, derart es sich bei anderen auch umsetzt. Zumal bezieht es sich von Grund auf auf die Kapazitäten der mentalen Veranlagungen, in seinem Zentrum des Verstandes, was man weder jemandem gegeben oder einem genommen werden kann. Das man dieses Prinzipwesen des Vollzuge einzig dort antrifft, wo es von Grund auf einzig gegeben ist, ist mein Bindeglied, worin ich mich selbst, als nichts mehr erachte, als ein Bestandteil dessen und der Unterschied einzig darin besteht, daß ich mein Leben explizit daraufhin eingerichtet habe, genau das zu ergründen und die Aufklärung darüber zu schaffen.

Man möge sich somit ausgehend dieser vorbereitenden Worte verdeutlichen, derart mein Aufbringen darin besteht, Licht und Kontraste aufzubringen, um das jeweilige Ersichten darüber zu ermöglichen. Vor allem jedoch somit auch, daß das Ersehen nicht von mir erwirkt werden kann, gemäß dem meine ureigene Erfahrung als solche gar nicht übertragbar ist und man die jeweilige Erfahrung auch effektiv selbst vollziehen muß, dem gegenüber die Worte eben auch einzig Verweise repräsentieren. Es ist entsprechend vor allem darin zu unterscheiden, inwiefern was ein Wissen (Licht) oder Erkennen (Kontrast) repräsentiert. Maßgeblich sind somit auch die etablierten Inhalte der Werke Anderer, worin es sich mir vor allem darum dreht, mich beim Kern der Angelegenheiten zu verwahren, wohingegen diese nicht nur weitreichendere Detailwesen liefern, sondern vor allem darüber auch weitreichendere Bezugsmöglichkeiten zur Begründung der eigenen Erfahrung. Es stecken hierin über 30 Jahre meiner vollzogenen Entwicklung und daß es nicht aus einem 'Lesen' heraus einem Gegenüber erschließt, ist so und wird auch niemals mein Thema sein, mich damit eingehender zu beschäftigen. Ich bin, wie ich es explizit spezifiziere 'Analytiker', sowie 'Pragmatiker' und habe nicht im Sinne, irgend etwas anderes zu werden, zu vollziehen oder darzustellen und zumal mit Unreal(isierbar)em zu beschäftigen. Das ich hingegen Derartiges im Bezug der Aufklärung einbinde, ist hingegen darin der Grundstock zur Erleuchtung der Abwegigkeiten, derart sie sich etablieren. Einzig wenn man Kenntnis darüber hat, wie weit der bereitende Weg reicht - seine Grenzen kennt - kann man auch trockenen Fußes durch die Gelegenheiten gelangen und in Abwegigkeiten sich befindend, dazu zurück gelangen. Nicht in allem, müssen wir die Erfahrungen dazu selbst begründen, jedoch sind sie als solche unabkömmlich.

Seinsverhältnisse

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EINLEITUNG

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Nach dieser Entwicklungsreise von über 30 Jahren und zwischenzeitlich 3 Jahren der Vorbereitung für diesen elementaren Teil der Veröffentlichung, um die aus der Ergründung hervorgegangene Aufklärung entsprechend 'auf den zentralen Punkt' bringend abzubilden und zu vermitteln, ergab sich zunächst das immergleiche Dilemma: wo beginnt man mit einer Sache, welche keinen Anfang hat - dem gegenüber doch das Sein aus seiner Einheit besteht - man es hingegen quantitativ zerteilt und gemäß des Schriftwesens, jeglichem einen Anfang aufzwingt? Zwischenzeitlich gelangte es über ein ganz spezielles Bildnis seine Klärung, worüber sich genau dies abbildet und es somit auch vorab zu vermitteln gilt, nämlich den Zauberwürfel, worüber es sich sogar explizit demonstriert. Des Wesens Kern, welcher dem irreleitend gegenüber steht, beruht hingegen auf seiner vollziehenden Spaltung von Subjekt und Objekt, anstatt seiner Vereinigung, worüber sich das vollzieht, was bereits Buddha und auch Parmenides verkündeten, daß der Mensch blind (nämlich verblendet) ist und aufgrund dessen nicht 'das wahre Sein' erkennt. Mir gilt es dem hingegen, aufgrund der erfolgten fundierenden Ergründung der mentalen Veranlagungen hinzuzufügen, daß es sich darum handelt, daß es Menschen gibt, welche es zum Einen nicht erkennen können, aufgrund dessen diesen die erforderliche Ausprägung der Gaben fehlen, hingegen auch Andere, welche sich strickweg verweigern, das Sein als solches anzuerkennen. Man wird leicht erkennen, daß sich dies mit dem überschneidet, was man als Glauben spezifiziert, wohingegen es sich jedoch in seinem Realisierungswesen wechselseitig verhält, hingegen sich der Glaube auch als voraussetzendes Dogma spezifiziert. Genau so wenig, wie es nur einen einzigen Glauben gibt (wohingegen es sich ja doch zugrundeliegend um die 'eine' Göttlichkeit - das Regelwerk sich dreht), so gibt es auch keine Singularität von Wahrheit, gemäß dieses Wortes zugrundeliegender Bedeutung von 'für wahr nehmen'. Parmenides hatte es bereits auf den Punkt gebracht und darin besteht auch der eigentliche Umstand, den wir differenzierend zwischenzeitlich als 'Realität' bezeichnen: zwischen unserem Selbst - seiner Erfahrung und dem Sein, befinden sich unsere Sinne, worüber sich das Da-Sein vermittelt und in seiner bewußten Hervortretung, eben auch seine reflektierende Inbetrachtziehung erfährt, in seiner Unterscheidung von Anschauung (sinnlich begründet) und Wahrnehmung (geistig begründet). Man hat zwischenzeitlich den Bezug zu den Begriffs-Bildungen und deren Aufklärungen wahrlich völlig verändert, zumal dessen Unterscheidungswesen gegenüber den reinen Substantiven übergangen, welche hingegen das Subjekt(ive) nicht beinhalten, warum ich im weiteren auch aus diesem Grunde, die entsprechenden Verweise der vollzogenenen Aufklärungen einbinde, zumal nämlich gerade vieles aus der Aufklärung, auch mir die erforderlichen Grundlagen verschaffte, sowohl in seiner sachtechnischen, wie auch seiner sprachtechnisch voraussetzenden Bewandtnisse. Der Zauberwürfel hebt genau dies auch hervor, was hingegen auch in seinem Ursprung der griechischen Nationalmythen zum Ausgangspunkt wurde: zunächst erfordert es nämlich eines Ordnens der Gegebenheiten, derart sie vorgegeben sind. Und derart trennt es sich auch generell in seiner gegenüberstehenden Konfrontierung: den Einen klärt es sich über das Selbst heraus hervorgehend, Anderen über die Etablierung eines zusätzlichen Erwirkenden (Eros) und wiederum Anderen überhaupt nicht, aufgrund ihrer Wirkwesen Passivität.

Zauberwürfel (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rubik's_cube.svg)

Man wird sogleich feststellen und die Einen oder Anderen auch darüber stolpern, daß ich im Grunde nur Verweise aufbringe, was auf der Bewandnis beruht, daß diese Sprache tatsächlich gar nichts anderes repräsentiert, man hingegen irrigerweise von Bildnissen ausgeht, welche speziell in diesem etablierten romanisierten Sprachwesen überhaupt nicht existieren, sondern diese latinisierte Sprache, im Bezug der Substantive, sogar explizit einzig auf sich selbst verweist, derart man es in Lexikas entsprechend antrifft. Gerade auch darum die vorausgehende Hervorhebung des Zauberwürfels und dessen leittragende Erklärungen: das Jeweilige hat jeweils nur einen relativen Bestand und verändert sich je nach 'Kontext'. Es existiert kein isoliertes Etwas, sondern Jegliches steht in Verbindung mit seiner Verbundenheit des Da-Seins als solchem. Dem entsprechend sind hingegen auch in seiner Unterscheidung gegenüber den Substantiven, die bezeichnenden Begriffe begründet, welche sich hingegen über das Erkennen in der Sinnenerfahrung begründen und dies in der Sprache sein abbildenden Verweis erfährt - der Begriff die Erfahrung des sinnenerfahrenen Bildnisses repräsentiert. Dies beiden Sprachwesen sind nicht nur gegensätzlich in ihrer Begründung, sondern auch in ihrem Vollzug, dem gegenüber man jedoch mißlicherweise dies gar nicht erkennt - tritt jedoch unabdingbar in seinem zugrundeliegenden Substanzbezug und dem Kontext, in aller Klarheit hervor. Somit ist ausgehend auch maßgeblich, auf welchen Kontext sich das 'Denken' bezieht, denn dabei handelt es sich um ein 'denken in Sprache'. Handelt es sich um eine rein sprachtechnisches Bezugswesen der Substantive - dessen Neutrum, welches das Subjekt nicht enhält, oder um das Sinnenbegründete - um das Begreifliche der Begriffe, welches sich auf dem Bezugswesen des Subjekts vollzieht. Des Wesens Kern beruht darauf, daß die Substantive eine Objektivität repräsentieren, welche explizit das Subjekt(ive) nicht beinhalten und sich hingegen aus der Ausdifferenzierung der Kategorien heraus begründen, worüber dies ein Neutrum repräsentiert, welches als solches überhaupt nicht visualisierbar ist (Muster: Person, Katze, Baum). Bei den Begriffen begründet es sich hingegen, gemäß seiner Eigenart der Erfassung über die Sinneserfahrung, worin der Begriff in erster Instanz das Erkennen des Jeweiligen repräsentiert, welches man gemäß dessen Erfahrung der Verbundenheiten und Trennungswesen, auf die sprachtechnische Bewandtnis überträgt, sodaß darüber sowohl der Sinne, wie auch der Sprache Verweise, in ihrem Kombinat die Grundlage bilden. Es beruht auf dem Grundsatz des Naturprinzips, worin die Einheiten sich über die Gemeinsamkeiten und Ergänzungen, gegenüber Widersprüchlichem - ihrer natürlichen Abgrenzung vollziehen. Entsprechend ist man in unserer Sprache mit separierenden Varianten konfrontiert: zum Einen mit Übernahmen aus der eigenen oder anderen Sprache, zum Anderen mit den etablierten Begriff und den Substantiven, welche derart spezifizierend in ihrem Ursprung der Dialekte nicht existierten, man hierin den Wortursprung der Verben und Adjektiven zur Worbildung des Substantive verwandte. Und des Wesens Etablierung der dem entsprechenden Separierung von Subjekt(ivität) und Objekt(ivität), was zumal in der Unverbundenheit der Gegensatzwörter seine Etablierung erlangte. Man hat es somit auch durchwegs der Entwicklungen mit Kopernikanischen Wendenzu tun, so eben auch vertreten in der Cartesianischen Wende, indem man Einheiten voneinander trennt, welche unzertrennlich sind und Vereinigungen vollzieht, welche unvereinbar sind - die Welt des Da-Seins nicht nur auf den Kopfe stellt, sondern dem Rumpf seinen Kopf abtrennt. Keineswegs ein Zufall, sondern im Gegenteil, denn etwas zu beurteilen ist eine Sache, hingegen derart explizit auf den Kopf zu stellen, prinzipiell eine ganz Andere - und wie hervorgehoben, eben auch die Verfügbarkeit der Einheit der Sichtweisen, nur bedingt vorhanden sind. So ist es auch kein Wunder, daß in der Kulturgeschichte, die Einen Aufklärungen schaffen, welche Andere verwerfen und sich hingegen auch Verwerfungen undifferenziert davon etablieren und es der Mühe und Not erfordert, um dessen Verwerfung wieder zu klären, aufgrund der etablierten Worte Mißbrauch sich dies vollzieht, was sich hingegen auch als Grund beiderlei Warten stellt, warum sich die Gegenwart unserer Repräsentanz der Worte derart etablierte. Der Sachverhalt hat auch seinen entsprechenden Namen erhalten, nämlich Geist, welcher als Gespenst einher geht und sich somit auch als nicht be-/greifbar stellt.

ersehen/begreifen/erkennen (Verstand/Verständnis)

Dieses etablierte europäische Schriftwesen, in seinem Zugrundeliegenden des Prinzipwesens des Lateins, birgt hingegen auch seinen ganz spezifischen Sinn, nämlich dessen Begründung der 'Einheit des Einen' (so auch der Vereinigung der Einheit der Sprachen in dieser Einen), in seiner konträren Gegenüberstellung zur 'Vereinigung der Einheiten zur Einheit' (so auch der Vereinigung der Dialekte in die eine Sprache), gemäß dem auch der Ursprung der lateinischen Sprache, nicht aus dem Dialekt heraus begründet wurde, sondern über das etablierende Substantiv, in seiner entsprechenden Eigenart dessen Objektivität - dem Objektbezug, welcher sich rein über das Erkennen der Kontraste der Lichtreflektion ergibt - somit jedoch das Licht/Subjekt(ive) nicht enthält. Des Wesens Kern steckt hingegen darin, daß es im Vollzug, ohne das Subjekt gar kein Objekt gibt, sondern einzig in seinen ausgehenden Übernahmen, derart das Griechische die Grundlage für das Latein wurde und das Latin wiederum für die Entsprechungen in den europäischen Sprachen. Entsprechend beruht auch der Grundstock der Substantive, nicht auf deren isolierten Begründung, sondern auf reinen Übernahmen des Bestehenden und begründenden Paralleln, zum Einen aus anderen Sprachen, hingegen jedoch auf den bestehenden Verben und Adjektiven, dem man das Subjekt(ive) entzieht, um daraus hervorgehend, das rein Objektive zu begründen und der Sinnbedeutung von Verben und Adjektiven voran zu stellen. Man trifft es dem entsprechend in der Etablierung der Physik an, worin das Erwirken sich rein aus der (einen!) Substanz heraus hervorgehend erwirkt und verknüpft darüber die entsprechenden Grundlagen der Darstellungswesen über das Da-Sein, indem man Substanz und Kausalität zugleich trennt, sowie vereint - sich darin wie beim Substantiv im Lexikon stellt und gemäß dem das daraus hervorgehende repräsentiert. Es vollzieht sich über die außen-vor-Stellung der Selbstsicht, ausgehend der sogenannten Introspektive, sodaß darin die Selbstreflektion gar nicht der Inhalt ist, sondern einzig die Außensicht - der Bezug der äußeren Sinne, worin selbst die körperlichen inneren Organe, nicht als Sinnesorgane ihre Ermeessung erfahren - die Autarkie dem entsprechend gar nicht Inhalt ist, sondern sich Jegliches als rein Resutierendes stellt. Zumal sind es gar nicht die Sinne in ihrer Gemeinschaft, sondern zugrundeliegend hingegen das Ermessungswesen des Augenscheinlichen. Dem entsprechend anders stellt es sich hingegen in dem etablierten Begrifflichkeitswesen, dessen Wortbedeutung hingegen das ursprüngliche Prinzip des Zugrundeliegenden, der Sinneserfahrung mit dem Verknüpfungswesen der Sprache verbindet, indem es sich darin über das Ergreifen und daraus hervorgehende Begreifen begründet und daraus hervorgehend, den Grundstock für die Begreiflichkeit als solche, wie auch dem Sprachwesen der Begriffe vollzieht und somit beide Verweise in seinem Worte als Einheit in sich trägt - zumal auch das aus dem Subjektiven resultierende Einheitswesen der Objektive, in seiner ausdifferenzierenden Wesensart (derart es eben auch der Zauberwürfel darlegt). Man erachte somit auch des Wesens Kern der etymologischen Gegebenheiten, gemäß der jeweiligen ausgehenden Etablierung der Abbildungswesen der Sprache, dem entsprechend sich auch ein daraus hervorgegangenes ausbreitendes Erkenntniswesen begründet hat, welches jedoch in seinem jeweiligen Kontext sich vollzog, indess sich das Sein nicht verändert, sondern einzig der zugrundeliegende Substanzbezug - die Perspektive und der Kontext der Inbetrachtziehung, darüber ein jeweiliger Anderer ist.

estô ↔ cosmos (logos / harmonia) ↔ physis

Griechisch

Gemeinsamkeiten - Ergänzungen ↔ Widersprüche

Latein ↔ Deutsch

cogito ergo sum ↔ ICH (denke, also) bin (ich)

Hingegen beruht ein wesentlicher Bestandteil der Sprache, aus dem Lokalen der Umgangssprache. Herausragend ist dies vor allem im Bezug der deutschen Spezifikation von Geist, wie auch dem englischen mind, welche beide - im Gegensatz zur weitläufigen Anwendung - in keiner Weise einen philosophischen oder physikalischen Terminus ursprünglich repräsentieren, sondern beide der Umgangssprache entstammen. Im Deutschen repräsentiert es das Gespenstige der Gedanken und Träume, wohingegen es im Englischen, die Einheit von Denken/Vorstellung und Erinnerung - dem entsprechend in beiden Bezügen, die geistigen Erscheinungen aus der Erinnerung deklariert - dessen Projektionswesen. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die Situation, daß sich das Allgemeinwesen hierin seinen Grundstock gewahrt hat. Die europäische Philosophie basiert dem gegenüber, ausgehend seiner vorausgehenden Etablierung durch die christliche Theosophie, auf der ungeteilten Einheit der Seele, gemäß dem es darin keine Objekte gibt und sich derart von dem Körperlichen unterscheidet. Es bezieht sich unterscheidend darin jedoch spezifizierend auf Seelenkapazitäten und somit erfolgte trotz dessen doch der Vollzug seiner Anatomie. Das 'Denken, Fühlen, Handeln' ist darin der zugrundeliegende Bezug, wohingegen es die Seele ist, welche dies hervorbringt, in seiner Unterscheidung zu seiner lateinischen Herkunft des spiritus Sanctus - dem 'heiligen Geist'. Es ist Hegel, welcher erstmalig sich auf den Geist explizit als sprachtechnische Zugrundelegung bezieht, wohingegen sich dessen Anwendung, gemäß seiner Verdeutlichung über die Geisterseher des Kant, sich diesem hingegen noch explizit entzog, dies als substanzielle Bewandtnis überhaupt in Betracht zu ziehen. Seine eigentliche Stellung hat dieser hingegen, über die spaltende Etablierung der Geisteswissenschaft gegenüber der Naturwissenschaft im 19. Jh. erlangt. Und zwischenzeitlich wurde über die Etablierung der EU, in Folge deren Human Brain Projekts etabliert, den Geist und das Bewußtsein infolge dessen ausfindig zu machen. So besteht tatsächlich die Situation darin, daß aus dem ursprünglichen rein auf die daraus hervorgehenden negativen Erscheinungen, sich zwangsläufig doch vollzogen hat, daß man seine substanzielle Bewandtnis überhaupt nicht entziehen kann, hingegen in seiner positivierenden Erfordernis, worauf man sich nämlich im Verlaufe immer mehr bezog. Und zwar derart, daß man diesen sogar bedingend isolierte, um nämlich dem Sinnesbegründungen hingegen den Nährboden zu entziehen, um etablieren zu können, was dem zuwider läuft. Und so schließt sich indess auch hierin der durchlaufend Kreis, indem nämlich genau das Resultierende mit seinem Ursprung verknüpft, was hingegen in seinem Worte unablässig präsent geblieben ist - nicht ohne Grund.

Betrachtet man sich dem gegenüber, die sich vollziehenden sprachtechnischen Aufklärungen, klärt sich darüber auch, warum sich der Geist als einer der am wenigsten geklärten Bezeichnungen stellt. Tatsächlich beruht dies nämlich darauf, was sich als Rationalismus etablierte, daß nämlich Jegliches darin, rein aus den geistigen Reflektionen heraus in Betracht gezogen wurde und dazu führte, daß man den Geist, als die 'Repräsentanz der Seele' darüber definierte, was hingegen auf der Abwendung der Protestanten beruht, anstatt den etablierten Gott der Theosophen, die Worte der jüdischen Propheten als Grundlage zu vollziehen, sodaß aus dem ursprünglichen Bezug der Seele, stattdessen der Spiritus dessen Stellung einnahm, passend zu den Ausbreitungen der wissenschaftlichen Anatomie, worin man sich entsprechend auf die Scheidung von Körper und Geist einigte und man den Bezug der Seele gänzlich verdrängte. Während sich der Ursprung noch zugrundeliegend auf die Mystik in seiner Anwendung und der Philosophie des Aristoteles als die Aufklärung bezog, wurde hingegen sowohl als auch verdrängt und durch die reine Geistlichkeit ersetzt, worüber sich somit auch gar kein Bezugswesen zwischen der Philosophie und der Naturwissenschaft überhaupt begründen ließ, indem Gehirn und Geist in keiner Weise miteinander vereinbar war und s "körper und geist" "descartes" http://www.blutner.de/philos/Texte/descart.html Auch hierin verdeutlicht sich wiederum, derart elementar der Kontext sich stellt - dieser sich als Vorausgehendes stellt, um ein Jeweiliges überhaupt 'zu erkennen'. An dieser Stelle gilt es zumal hervorzuheben, derart elementar es ist, das Original und nicht dessen Abbilder in Betracht zu ziehen (insofern verfügbar), gemäß dem nämlich einzig das gebene Wort, in Verbindung mit seiner Anwendung, die entsprechende Darstellung hervorbringt und jegliche Interpretation und Übersetzung als solche, sich als Verfälschung stellt, gemäß dem es die Bildnisse verändert und sich einzig als zusätzliche Aufklärung als sinnvoll stellt - insofern es den tatsächlichen Bezug dazu aufbringt. So sind hingegen zwar auch die Etymologien gegenüber den Lexikas, welche einzig das Bezugswort und die Definition beinhalten, ausgehende Grundlagen zum Nachvollzug des Sprachwesens, indess wie sich über nachfolgende Ausführung über den Geist verdeutlicht, eben auch in den erneuernden Vollzügen, einzig noch repräsentantive Verweise, welche als solche nicht die Klärung beinhalten, welche sich einzig im Bezug seiner vollziehenden Anwendung ergibt. Diesbezüglich gilt es darauf zu verweisen, daß zwar eine substanzielle Unterscheidung der Hauptwörter existiert (handelt es sich um ein Name, Objekt, Prädikat, ...), gemäß des lateinischen Noun, jedoch dies im Allgemeinen, gemäß nachfolgender Abbildung, überhaupt nicht seinen regulären Vollzug erfährt. Maßgeblich ist jedoch ausgehend, daß das Substantiv einzig im lateinischen Bezugswesen überhaupt existiert. Somit kann auch weder der Ursprungsbezug des Griechischen, wie auch unsere Begriffe, darüber seine Abbildung erlangen - beide Perspektiven sind miteinander tatsächlich unvereinbar - verfügen über gemeinsame Nenner, jedoch nicht über das gleiche Bezugswesen seiner Erfassung und somit Abbildung. Effektiv ergibt sich aus dieser Mißlichkeit des Fehlstandes dessen Erkennens und Anwendens, was sich über den Geist 'darüber' wie nachfolgend daraus hervorgehend abbbildet und den Anschein darüber erweckt, daß dieser alles Mögliche und daraus hervorgehend, gar keine Darstellung als solche repräsentiert. Es ist jedoch vielmehr die Verwirrung, welche darüber sich darlegt und somit vor allem auch die Unfähigkeit, über die etablierten Worte selbst überhaupt zu Klarheiten zu gelangen und beruht vor allem auch auf dem Umstand, daß man sich über Fragestellungen begründet und nicht über Antworten, welche einzig zu Aufklärungen führen, wohingegen die Frage einzig davon wegleitet, da sie etwas vordefiniert, was man nicht kennt und sich darüber vollzieht, daß genau dies nicht zur Klärung führt, sondern davon weg. Plato's Ursprung und somit sein Bezug war keineswegs die 'idéa', sondern was sich daraus hervorgehend etablierte und bezeichnet dem entsprechend hingegen die 'Idee'. Das die Kreativität bekanntlich keine Grenzen kennt, ist hingegen nicht das Wahre dessen, sondern Jegliches beruht darauf, was sich realisieren läßt und das ist eben auch nicht anderes im und über den Geist gegeben. Darum ist auch entscheidend, inwiefern es sich um das Hervorbringende, was es hervorbringt und um was es sich dabei handelt, worum es sich grundsätzlich dreht. Sondiert man den Sprachgebrauch danach, dann hat es auch generell seine Klarheit, wie es sich eben auch über den Geist ergibt.

Geist Etymologie

Wie sich herausstellt, sind tatsächlich jegliche etablierte Ent-Wicklungen in ihren Er-Wirkungen, einzig Ausläufer der ausgehenden Erkenntnisse der Vorsokratiker, dem gegenüber sich in der Zwischenzeit, Spezifierungen über die zuvor noch nicht bestandenen Ausdifferenzierungen vollzogen haben, zwar 'sachtechnisch' bereits weitläufig darin enthalten sind, hingegen jedoch auf dem Umstand der noch nicht bestandenen sprachtechnischen kontextualen Spezifikas beruht, sodaß es in der Regel auch verkannt wird, was sich darüber abbildet und man sich zumal explizit auch hierin, in der Regel rein auf die Sprache bezieht, ohne dabei den Bezug der realisierenden Sache zu erachten. Dies ergibt sich jedoch vor allem aus der Etablierung der Philosophie heraus hervorgehend und gemäß dem in der Regel einzig diese ihre Inbetrachtziehung erlangt und wenn, aus diesem Sichtfenster heraus, man die Presokratiker beurteilt. Hingegen steckt jedoch des Wesens Kern in der Unterscheidung der jeweiligen Etablierung, in dem, was die Presokratiker von der Philosophie unterscheidet. Die Sinneserfahrung, worüber es sich darin begründete, liefert nämlich weder Erklärungen, noch Begründungen, sondern einzig Gründungen und daraus hervorgehende Klärungen. Insofern somit die Argumentation zur Grundlage der Ermessung wird, ergibt sich daraus hervorgehend, zwangsläufig die Verlagerung in den geistigen Bezug - dessen Ermessung. David Hume argumentierte, daß keine Sprache existiere, um der Sinne Belange darüber zum Ausdruck zu bringen, wohingegen gerade auch dieser erkannte, daß die Bildnisse der Sinne, des Geistes und der Sprache substanziell andere sind und darin John Locke berichtigte. Jedoch hat es selbst Kant verkannt, derart sich der Sinne Ermessung in die Sprache verlagerte, indem er sich einzig auf Locke bezog und Hume gegenüber abweisend, wohingegen doch gerade in dessen deutschem Sprachbezug, über Wolff's Etablierung von Bewustseyn und Gedächtnis klar spezifiziert wurde, was über Descartes zum Gegenstand wurde, daß nämlich das Denken ein 'denken in Worte' repräsentiert - sich somit das Sprachgedächtnis (Gedachte) von der Erinnerung an Sinneserfahrung unterscheidet. Genau so, wie man jedoch das Denken sowohl auf die Sprachgedanken, sowie auf die Vorstellung bezieht, trifft man in der Regel, auf keine Unterscheidung von Gedächtnis und Erinnerung und sogar in der Regel noch nicht einmal dessen Scheidung des Geistes, gemäß dem sich auch die singulärisierenden Etablierungen vollziehen, gleichermaßen in beiden Sprachen.

Indess wird speziell über Kant deutlich, gemäß der Wesensumtriebe jener Zeit, zu dem er zum Meilenstein wird, derart man maßgeblich noch damit beschäftigt ist, rein geistig isolierende Bezüge zu etablieren, was dieser zwar 'als solches' erkennt, da dieser sich jedoch überhaupt nicht auf den Geist, sondern stattdessen rein auf den Verstand bezieht und des Wesens Kern darin besteht, daß diser gemäß der Sinne, überhaupt nicht ermessen kann, was sich innerhalb der sich vollziehenden isolierenden Sprache vollzieht, indem sich nämlich die Sinnhaftigkeit einzig als Wortbedeutung vollzieht und somit rein geistig, ohne die Beteiligung der Sinne, hat man sich dem Vollzug hingegen allgemein zu entziehen gesucht, indem man sich völlig anders etablierte. Des Wesens Kern der Unterscheidung von Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit, dieser Worte zugrundeliegende Undifferenziertheit zu klären, hat man sich somit auch entzogen. Humes elementare Klarstellung verschallte dem entsprechend auch wie Schall und Rauch und hat bis heute nicht seine Etablierung erfahren. Ebenfalls einer der wesentlichen Gründe, warum ich die diversen Etablierungen mit einbinde, gemäß dem sich mir nämlich im Verlaufe verdeutlichte, daß man sogar in der Regel überhaupt nicht nachvollzogen und zumal nicht übernommen hat, was der Ursprung repräsentiert, indess es sich derart verhält, wie es im Mittelalter zum Kernthema wurde, daß nämlich die Replizierenden überhaupt nicht ihre eigenen Worte verstehen, die sie von anderen übernehmen. Dies hatte keineswegs seinen Grund darin bestehend, daß es sich derzeit noch um die griechische Sprache handelte, sondern darin besteht der reguläre Umstand bezüglich der Lehrkörper, worin sie nicht die Begründer (so damals die Theosophen) sind, welche hingegen nicht die Lehren vollziehen und sich auch über diese nicht bestimmt, wer diese Lehren vollzieht (nämlich die Theologen), sodaß diese zugrundeliegend ihre eigenen Lehren somit auch einzig über die geschriebenen Worte beziehen, worin eine persönliche Vermittlung überhaupt nicht Inhalt ist. Darauf beruht das, was sich folglich als rein sprachtechnische Bewandtnis isoliert, welche Kant sachtechnisch zu gestalten sucht, indess doch erkannte, daß man durchwegs üerhaupt keine solche Grundlage vollzog und dem überhaupt nicht entspricht. Er hatte es als verfälschend erkannt, indess nicht das Prinzip, welches dahinter steckt. Gerade in dem Gegensatz seiner Ordnung steckt doch die Interpretationsfähigkeit, die es sich zu wahren galt - dessen Individualwesen, welche jeglicher Ordnung widerspricht und somit ein Ordnungswesen schafft, welches gemäß seines Vollzuges sich rein auf der Suggestion begründet. Das man somit auch die sich durchwegs vollziehende Anatomie der Seele systematisch durchkreuzte, damit sich ja nicht etwas klärendes etablieren kann, ist hingegen der ganz normale Zustand für einen Aufklärer. Entsprechend bin ich mir hingegen auch im Klaren, wie es sich mit meiner Etablierung stellt und erfährt dem entsprechend auch seine Einrichtung - somit auch unabhängig von den Erwartungen.

Sinne-Sprache-Geist

Mir gilt es hierzu zumal hervorzuheben, daß man die deutsche Sprache explizit auf ihre Eigenständigkeit hin eingerichtet hat, zu dem es mir mustergültig auf Joachim Heinrich Campe zu verweisen gilt, welcher für über 11.000 etablierte Fremdwörter, deutsche Begriffe geschaffen hat. Zumal hat man die Grundlagen des Aristoteles darin einheitlich begriffstechnisch vollzogen und über die Lehren der Verstandes-Logik ausgebildet und somit auch die darauf fußende Sprache, sowie den daraus hervorgehenden Wörterbücher, zumal auch der dauerhafte Grundstock dafür geschaffen wurde. Der Großteil unseres Bestandes ist somit in andere Sprachen überhaupt nicht übertragbar (wie regulär, worin kein fremdes Einheitssprachwesen der Grundstock ist). Hierzu mustergültig die Übersetzung von Kant's 'Kritik der reinen Vernunft'. In sämtlichen Übersetzungen, ist der Bezug hingegen die englische Ersetzung von 'Reason' und 'Understanding' ist für 'Verstand' anzutreffen, wohingegen der Grund und die Vernunft, zwei völlig verschiedene Gegebenheiten sind und der Verstand das Verständnis begründet, jedoch das Verständnis in keiner Weise den Verstand repräsentiert. Dem entsprechend begründet sich das Englische prinzipiell auch dem gemäß über 'knowledge', worüber man 'understanding' begründet - somit umgekehrt. Indess handelt es sich markanterweise bei Kant überhaupt nicht um den Verstand, welcher dessen reinen Bezuges des Intellektes nämlich vorausgeht und von Leibniz seine klärende Etablierung erfuhr, indem dieser nämlich nichts weiter vollzieht, als die Sinneserfahrungen auf Widersprüche zu prüfen und darauf zu reagieren (Ver-Stand ↔ Standhaftigkeit). Wie man ersehen kann, hängt so vieles eben auch an den sogenannten Gelehrten, welche so ihre Schwierigkeiten aufweisen, des anderen Lehren zu kennen, zumal wenn diese bis auf Aristoteles zurückreichen, dem gegenüber man doch ganz eigene Konzepte zu etablieren sucht. Als ausschlaggebend erweist sich hingegen, daß sich über die Übersetzungen in das Englische vor allem darlegt, DERART 'understanding' sich über 'knowledge' begründet. Ich denke, noch deutlicher kann man nicht darlegen, derart sich die Umsetzungswesen doch rein über die Lehrkörper tatsächlich vollziehen, gemäß dem sie nämlich Diejenigen sind, worin explizit dies der zugrundeliegende Gegenstand ist und sich darin auch explizit mit dem deren Schüler verknüpft, indem sowohl als auch sich über die Verfüglichkeit an Wissen generieren und somit darauf hervorgehend, auch gar nicht der zugrundeliegende Verstand darüber etablieren kann, da dieser sich nämlich auf die Ergründung bezieht. Dieser läuft dem nämlich zuwider und läßt es gar nicht zu, daß sich ein solches überhaupt umsetzen kann. Man hat es in all den Bemühungen diverser Etablierungen in das Bildungswesen eben nicht erkannt, daß genau das in diesem Bildungswesen gar nicht existieren kann. Hierin werden einzig Musiker ausgebildet, um im Orchester zu spielen und nicht, um Komponisten zu werden.

Critic of pure Reason (Müller)
Bezug: Vernunft Bezug: Reason (Grund) Bezug: Geist
Deutsch:
Kritik der reinen Vernunft

Schwedisch:
Kritik av det Rena Förnuftel
Englisch: Critique of Pure Reason
Baskisch: Arrazoimen hutsaren kritika
Spanisch: Crítica de la razón pura
Französisch: Critique de la Raison Pure
Portugiesisch: Crítica da razão pura
Polnisch: Krytyka czystego rozumu
Bulgarisch: Kritika na cistija razum
Rumänisch: Critica ratiunii pure
Griechisch: ΚΡΙΤΙΚΗ ΤΟΥ ΚΑΘΑΡΟΥ ΛΟΓΟΥ
Italienisch: Critica della ragion pura
Japan: Junsui risei hihan
Bosnisch:
Kritika cistoga uma

Lettisch:
Tira prata kritika

» Verstand in: Kant Lexikon (Rudolf Eisler) «

Der zentrale Umstand, mit welchem man generalisierend konfrontiert ist, erklärt sich über die Bedeutung von denken und derart man es handhabt. Als solches bezieht sich dies nämlich auf das Denken in Sprache, in seiner Unterscheidung des Bezuges zur geistig hervortretenden Sinneserfahrung aus der Erinnerung, was sich differenzierend als Vorstellung spezifiziert. Neben der Sinnbedeutung der Wahrnehmung, welche sich gemäß seiner Grundlage von 'für wahr nehmen' auf ein 'geistiges urteilen' bezieht, gibt es den unterscheidenden Bezug der Anschauung und wurde einst Immanuel Kant zum Verhängnis, denn es ist ein Begriff der voraussetzenden involvierten Ästhetik und somit der spezifischen Inbetrachtziehung der Sinnesempfindungen und reflektierenden Gefühle, welche im Geiste gar nicht in Erscheinung treten. Sein sprachtechnischer Bezug ist hingegen einzig die Anschauung und seine Darstellung der 'Einbildungkraft' beruht auf der 'Reproduktion der Sinneserfahrung' - ist somit ästhetisch und entspricht somit nicht dem Entzogenen der geistigen Herleitung aus der Erinnerung. Wie seine Reaktion, zumal die Abänderung seiner ersten Fassung der Kritik verdeutlicht, ist dieser sich hingegen überhaupt nicht im Klaren gewesen, welchen elementaren Beitrag er aufbrachte, indem er dies explizit aus der Perspektive des 'inneren Sinnes' vollzieht, was man indess durchwegs übergeht, überhaupt zu achten. Entsprechend gab es bei diesem auch keinen Bezug zum ' (denkenden/vorstellenden) Geist' als solchen, wie dieser explizit in seiner Darstellung über die Geisterseher verdeutlicht. Die Markantz besteht somit auch darin, daß dieser zwar Locke zur Grundlage nahm, indess jedoch nicht den Bezug von 'mind/memory' - somit dessen darstellenden Erinnerungs- und Denkapparat übernimmt, wohingegen seine erörternden Bestandteile, einzig dem vorausgehende Glieder des Erwirkenden der Denk-Fähigkeit repräsentieren, jedoch nicht das Resultierende des Denkens selbst, was eben einzig ein Resultierendes ist. Zwar ergibt sich dies eben genau aus der zugrundeführenden Logik selbst, daß das Denken eine spezifische Absonderung von der Vorstellung repräsentiert, daß sich dies jedoch einzig sprachtechnisch vollzieht, hat dieser eben auch eplizit sogar im Blick (Anschauung ohne Gedanken ist leer. Gedanken ohne Anschauungen sind blind). Indem dieser jedoch das Denken gleichzeitig als einen Bestandteil des Verstandes spezifiziert, so verdeutlicht genau das den Rahmen seines Vollzuges, welcher sich explizit auf den 'Intellekt' stattdessen bezieht, dem es hingegen des ausgehenden des Verstandes entbehrt. Dieser ist somit auch ein unersetzliches demonstratives Musterbeispiel dafür, wie es sich damit in seiner Unterscheidung verhält und zumal darüber auch aufklärt, derart es zu diesen Entwicklungswesen der reinen Spekulationen gelangt, indem es nämlich darin dem Einschränkenden entbehrt, was den Verlauf in seinen Bahnen der Realisierung bewahrt. Es ist somit zwar sehr wohl ein Vorgang, welcher sich über die Sprache vollzieht, wohingegen nämlich die Vorstellung sich auf das zwangsläufig einschränkt, was diesem aus der Sinneserfahrung entstanden ist. Indess ist, wie in der Logik bestimmt, diese eben nicht funktionsfähig, insofern diesem das Ausgehende der Sonderung entbehrt und somit sich eine scheinbare Logik des rein Geistigen vollzieht - eben Hirngespinste, wie man es passenderweise deklariert, was eben auch konstruktiv darüber hinaus gelangt, als was dem als solches gegeben ist und zumal umstruktiert und weiteres.

Der Umstand beruht somit noch nicht einmal auf der Idee als solcher, welche heute das Entsprechende zum Ausdruck bringt, sondern worüber sich sein Ursprung begründete und noch nicht einmal von dem etabliert wurde, dem man es zuspricht, nämlich Plato. Selbst der Begriff idéa stammt nicht von diesem selbst, gemäß dem sich dieser hingegen über die Intuition begründet. Dieser ist hingegen auch nicht der Ursprung, sowie es auch nicht ausgehend das Ermessungswesen des Vollziehenden ist, sondern sein Ursprung beruht auf des Parmenides Aufbringen, bezüglich des Unvergänglichen des Seins, dem gegenüber auch die Ideologie entstand, daß die Sinne dieses Unvergängliche des Seins nicht zum Vorschein bringen würden, sondern einzig das Kauswesen seines Werden und Vergehens, was man somit auch daraus hervorgehend, explizit voneinander sondierte. Diese Sondierung des Substanzwesens geht somit auch Hand in Hand mit der Sondierung des Sinnesbezuges und des geistigen Bezuges und mündet in der Begründung der lateinischen Sprache durch die Stoiker, auf genau dieser Grundlage seiner daraus hervorgehenden Objektivität der Substantive, welche das Subjekt(ive) nicht beinhalten. Wie in diesem Fall trifft man indess durchwegs auf das Fehlen des Bezuges des Ausgehenden der tatsächlichen Begründung, was indess auch den entsprechenden Verweis enthält, was es damit auf sich hat. Offensichtlich ist es nämlich nicht nur durch die römischen Götter gegeben, welche den Ursprung ersetzten und nichts anderes darstellen, als der Griechischen Götter, nur mit anderen Namen versehen, sondern auch in dieser Sprache, welche doch einzig in seiner Bezeichnung auf das Latinum verweist, nicht jedoch in seinem Inhalt, welcher doch in den Dialekten gar existierte und somit gar nicht daraus hervorgehen konnte - nicht abseits von den Griechen ist das Wesentliche, welche nämlich selbst ihr Begründungswesen hingegen einzig im Dialekt vollzogen hatten, nicht nur im Bezug der Mythen, sondern auch noch bei den Athenern dies der Fall ist. Zwar hatte man über das Verbandswesen Einheitlichkeiten begründet, jedoch in keiner Weise einen solchen begründeten Objektbezug, was in Aristoteles Logik entsprechend anzutreffen ist, indem nämlich darin das Subjekt und das Prädikat den Satzbau bestimmt und somit auch die Dialekte den Grundstock repräsentieren.

Derart wurde es auch bei uns etabliert, jedoch systemtisch begründet, erst über die Etablierung der Einheitlichkeit und somit dessen Begriffe, in ihrer Unterscheidung zu den etablierten Substantiven und ihrem übernommenen Prinzipwesen aus dem Lateinischen. Es ist hingegen simpler als man jemals annehmen wird. Man hatte ganz einfach das Prinzip des Lateins aus dem Schriftwesen des Verwaltungswesen übernommen und somit dem reinen Verwalten von Objekten. Es steckt dem entsprechend indess auch in seiner Sprachbildung darinnen, indem es nämlich im Umgangswesen ebenfalls Objekte gibt, jedoch keinerlei Bestand ohne das Subjekt, gemäß dem dies nämlich gar nicht existiert, außer eben im Verwaltungs- und Handelswesen. Dies verknüpft sich mit dem Umstand indess, daß man Objekte nicht über das Licht als solches erkennt, sondern einzig über den darüber hervortretenden Kontrast, worüber sich auch die isolierende Vollziehung bestimmte, indem nämlich einzig das als Real erachtet wurde, was über den augenscheinlichen Nachweis als solches seine Ermessung erlangte (Objektivierung). Und somit verlagerte dieses Kombinat auch Jegliches in das bedingende Schriftwesen und stellte darüber systematisch außen vor, was nicht darüber seine Dokumentation erlangte. Nicht die gesprochene Sprache ist die Grundlage der Schrift darin, sondern die Schrift die Grundlage der Sprache daraus hervorgehend geworden, was eben auch einzig möglich war, in seiner Bestandsübertragung vom Griechischen auf das etablierende Latein. Die Relevanz besteht darin, daß das augenscheinlich Inhaltliche, als solches überhaupt keine Sinnesempfindung erwirkt, sondern einzig über das Licht als solches sich dies vollzieht. Wie man jedoch somit auch erkennen kann, bedingt das Jeweilige des Anderen und erklärt, warum die Sondierungen, welche man zur Klärung der Präsenzen anwandte, derart überhaupt nicht zu Klärungen führen konnten, ausgehend nämlich des Umstandes, daß das Augenscheinliche eben nicht in seiner Besondertheit gegenüber dem Sehen als solches, seine Sondierung erlangte, sondern man sich darin auf den Grundsatz der Hervorbringung aus einem Sinnesorgan bezieht und somit auch Voraussetzung als bedingende Sinneserfahrung dem vorausgeht. Indem bei der sich vollziehenden geistigen Ermessung, das Augenscheinliche zum zentralen Ermessungsbestandteil wird, erscheint dies somit auch in seiner Undifferenziertheit, da diesem in seinem Übergang, gar keine Sinnesempfindung überhaupt entzogen wird und macht es darüber hingegen sogar in der Regel unmöglich, zwischen geistiger und Sinneserfahrung darin zu unterscheiden.


Verlag: Walter de Gruyter

Die Konzeption des noein bei Parmenides von Elea - Maria Marcinkowska-Rosól - S. 9/15

Indess wird Parmenides zum Auslöser, das Denken von der Wahrnehmung zu separieren, was hingegen eine völlig andere Bewandtnis hat. Es ist sein aufbringender Widerspruch, daß das Sein nicht zugleich sein und nicht sein kann. Es handelt sich somit um den substanziellen Bezug zum Da-Sein, worin dieser des Wesens Kern, durch eine Göttin vermittelt erkennt, indess nicht das entsprechende Sein, sondern einzig die Erfahrung des kausalen Da-Seins - seiner Veränderlichkeit, welche sich gemäß seines Aufbringens, über die Sinne einzig darbietet.

Allem Anschein nach, ist eben doch alles nur relativ, was hingegen auch exakt meine Bewandtnis ist, gegenüber dem, was einst durch Parmenides das Licht der Welt erblickte, nämlich das Erkennen, daß das Sein 'als solches' überhaupt keiner 'substanziellen' Veränderung unterliegt, sondern einzig das Kausalwesen, welches sich darüber darbietet - es darin kein Sein gäbe. Entsprechend gilt es mir auch darauf zu verweisen, was ebenfalls der Zauberwürfel vor Augen führt: das Sein ist weder monistisch, noch dualistisch, derart man es einzig als substanzielle Ermessung erachtet, sondern gemäß der Räumlichkeit ein Trialismus. Man ersuche sich somit zunächst einmal damit auseinander zu setzen, derart man vom Monismus zum Dualismus und sogleich zum Polyismus übergeht - den Trialismus gänzlich übergeht und somit auch die Inbetrachtziehung der drei zugrundeliegenden Substanzen, wie nachfolgend abgebildet. Der Mißstand hat eine einfache Erklärung und beruht darauf, daß man die Naturgesetze - die Prinzipien des Seins - DAS Spezifische, worin doch Klarheit herrscht über seine Unveränderlichkeit, gemäß dem doch die Statik der Geometrie uns die zugrundeliegenden Fakten liefert, in dem Ganzen den Fehlstand repräsentiert, worüber man regelrecht Jegliches verdreht, um ja dem Logos (des Heraklit) zu entgehen und der Logik (des Geistes) seine erforderliche Bewandtnis zu verschaffen. Und somit ergibt sich mir auch zwischenzeitlich doch ein Zentrum, worüber das Ganze darzulegen ist, nämlich in seiner substanziellen Bewandtnis des Selbst, dem gegenüber man nämlich in der reinen Außenschau völlig übergeht, daß wenn man das Instrumentarium nicht er-/kennt, worüber man die Realisierung vollzieht, man zu völliger Willkür gelangt. Tatsächlich ist die etablierte Sprache hierin zum Krückstock geworden, um zu wahren, was sich darüber ausbildete, ohne das tatsächlich gar keine Verständigung mehr möglich wäre. Des Wesens Kern ist auch hierin wiederum das Substantiv, welches eben nicht das Unvergängliche repräsentiert, sondern hingegen das kausale Sein und in sowohl dessen Präsenz, wie auch der regulären Realisierung verdeutlicht, daß das Sein, welches man in der isolierenden Handhabe zu erlangen sucht, derart isoliert gar nicht existiert und darin zu nichts anderem führt, außer zu Suggestionen, jedoch zu keiner Verwirklichung.

Trichotomie-Trio.jpg

Des Wesens Umstand, erfährt man hingegen explizit in seinem Innern, im Bezug der inneren Sinne Erfahrung, worin es gar keine Objekte gibt, sondern einzig im Bezug der äußeren (körperlichen) Sinne, gemäß dem man auch die Seele als unteilbare Einheit erachtet, hingegen die Anatomie sich auf das bezieht, was darüber in Erscheinung tritt. Das Anatomische bezieht sich darin entsprechend auf Seelenvermögen. So können wir tatsächlich auch gar keinen Geist oder die Erinnerung, wie alle weiteren Bestandteile des entsprechenden nicht-körplichen Inneren, als solche in Erfahrung bringen, sondern dies ist einzig über die Erfahrung ihrer Hervorbringungen möglich. Darum wurde mir auch das Prinzip der Funktionalität zum entsprechenden Grundstock darüber, weil sich einzig darüber, die entsprechenden Klarheiten ergeben. Indess war bereits mein Bezug ursprünglich derart in seinem sprachtechnischen Bezug vorgebildet und durch den allgemeinen Umgang damit ausgeprägt. Wie der deutsche Geist, entstammt eben auch gleichermaßen der Bezug von mind der Umgangssprache - sind beide gar keine philosophischen Bezüge. Selbst bei und zu Zeiten Kant's, ist es noch gar nicht der Bezug, sondern wird es erst, im Englischen durch John Locke und im Deutschen durch Georg Wilhelm Friedrich Hegel, wohingegen Locke dies im Englischen als selbstverständlich handhabte, ohne zu erkennen, wie es sich damit verhält. Der Geist hatte seine wortwörtliche Bedeutung und bezog sich auf das Gespenstige der Erscheinung im Traume und im Vorstellen und Denken, wohingegen in der christlichen Theosophie der Bezug des 'heiligen Geistes', eine Übersetzung des lateinischen Spiritus repräsentiert, worüber sich auch der Rationalismus in seiner Abgrenzung begründete. Der Kern der Angelegenheit erfährt indess über das Bewußtsein seine scheidende Aufklärung, nämlich über Descartes Initiierung der Inbetrachtziehung der Selbst-Reflektion und somit der Etablierung des Subjekts, welches die lateinische Sprache gar nicht beinhaltet, sodaß es auch erst in den latinisierten Sprachen, zumindest grammatikalisch seine Etablierung erfuhr, jedoch derart sogar explizit die Scheidung von Subjekt und Objekt überhaupt erst derart begründete (Subjekt - Verb - Objekt). Mit Descartes begründete sich hingegen im deutschen Sprachbezug die Psychologie, differenziert zum Sensualismus, in seiner expliziten Ergründung, ausgehend der Scheidung der Erscheinungswesen der äußeren und inneren Sinne, gegenüber dem des Denkens, in seinem Umstand, daß weder ein Geist, noch eine örtliche Differenzierung existierte - sich Jegliches auf die Einheit der Seele bezog. Man möge sich über dieses Detailwesen verdeutlichen, derart es sich damit stellt. In seinem Kernwesen drehte es sich entsprechend, in der Hauptsache um die sprachtechnischen Klärungen, wie man explizit über die Etablierung des Bewußtseinsbegriffs über Christian Wolff und dessen Folgen daraus erfahren kann. Gemäß dem schreibt man es zwischenzeitlich hingegen auch mit zwei 's', aufgrund dessen sich seine Spezifikation auf des Descartes französisches conscientia bezog und somit auf 'Gewissen', dessen Bedeutung gegenüber heute, hingegen ein Mitwissen repräsentierte. Dem entsprechend repräsentieren hingegen auch die Deklarationen, eben kein Substantiv, sondern ein Prädikat im sprachtechnischen Sinne - die Präsenz diverser Fähigkeiten und somit Kapazitäten.

Sinne-Sprache-Geist

Gegenüber den antreffenden generellen Verlautbarungen, worin man auf die Darstellung trifft, wonach gar keine 'Bildnisse' über die Seele existieren, verhält es sich hingegen darin um den entstandenen Mißstand, welcher sich ebenfalls über die Sprache etablierte, nämlich in seiner zugrundeliegenden Begründung des Substantivs (Noun), welches zuvor in den gesprochenden Sprachen/ Dialekten nicht existierte. Dies repräsentiert gegenüber den reinen Verweisen der Sinneserfahrung, hingegen eine Objektivität, welche das Subjekt(ive) gar nicht enthält und beruht auf seiner vorausgehenden Kategorisierung und daraus hervorgehenden Spezifizierung (Person, Katze, Baum), aufgrund dessen es nicht aus der Vereinigung seiner Bestandteile beruht, sondern sich als Neutrum aus der Negierung heraus begründet. Es ist somit auch gar nicht möglich, sich das Entsprechende geistig (visuell/sinnengemäß) vorzustellen, wohingegen genau darauf der Sinn dieser Sprache beruht, welche gemäß seiner lateinischen Begründung durch die Stoiker, seine derartige Etablierung erfuhr. Ausgangspunkt ist hierin hingegen der Ursprung des Schriftwesen, in seiner verwaltungstechnischen Buchführung, in Verbindung des Sprachwesens als Repräsentative, worüber man diese Spezifikationsart der Eigenständigkeit der kennzeichnenden Worte im Schriftwesen etablierte - Namen und Wortbedeutung sich miteinander verband. Andererseits handelt es sich hingegen um das, was über Parmenides sich begründet, nämlich die Scheidung des Seins gegenüber dem Kausalwesen, worin das Substantiv entsprechend die Kontinuität eines Seienden repräsentiert und derart entsprechend auch seine Anwendung darin erfuhr. Maßgeblich ist hierin jedoch, daß sich gerade daraus hervorgehend, die Grundlage des Objektes heraus hervorgehend begründete, was hingegen auf seiner Begründung der erfahrenden Lichtreflektion beruht und über den Kontrast seine Spezifikation erfährt. Weder des Objektes Selbst, noch das des Lichts als solches, ist darin Inhalt, woraus hervorgehend sich die Besonderheit der Objektivität erwirkt, welche das Subjekt zwangsläufig daraus hervorgehend nicht enthält. Dem gegenüber handelt es sich jedoch dabei um das Licht, worüber wir das Sehen erfahren und daraus der Kontrast hervorgeht, warum sich auch die Besonderheit des Bezuges der Seele und seiner Ausdifferenzierung der inneren Sicht in seiner Unterscheidung des Äußeren etablierte, tatsächlich sich jedoch als solches gar nicht unterscheidet, sondern wie hervorgehoben, auf der eingrenzenden und somit auch fälschlichen Bezugnahme beruht, worauf man es im Äußeren derart differenzierend begründet. Indess verfügen wir heute über eine spezifizierende Variante, worüber dieser Sachverhalt ebenfalls seine Klarheit hat, nämlich in seiner Unterscheidung der Software und Hardware des Computers. Man wird vor allem darüber erkennen, derart das etablierte Substantiv, gemäß des entstandenen Materialismus, nicht nur eine andere Sichtweise ist, sondern tatsächlich auf einem Reduktionismus beruht, derart nämlich auch der Bezug zur Seele, im Verlaufe sich regelrecht verlustigte, man es hingegen auf das rein Geistige übertrug, weil darin explizit das Materielle sich nicht als Grundlage etablieren konnte. Hingegen hatte sich indess gerade darüber geklärt, daß man sich im Seelenbezug anderweitig tatsächlich einzig noch auf körperliche Bezüge bezog, dem gegenüber dies auch nicht mein Bezug ist, sondern sich dem entsprechend sachtechnisch voneinander trennt, hingegen gemäß nachfolgender Abbildung, sich mir die Differenzierung gegenüber dem Körperlichen ergibt, gemäß seiner nicht-physikalischen Präsenz. Gegenüber seiner zugrundeliegenden Mißlichkeit, ist hingegen doch dieses Spektrum des Vollzuges reiner Physikalität, sehr wohl ein wesentlicher Bestandteil meiner Aufklärung geworden, denn tatsächlich ergibt sich über das Licht einzig das Sehen, nicht jedoch das Erkennen, welches sich über den Kontrast einzig vollzieht.

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Wesentlich in seinem Verbund der Einheit des Menschen, hingegen auch der eigentliche Grund, warum man eine Scheidung von Seele und Körper vollzog, ist der Umstand seines Organisationswesens, dem gegenüber der Körper als solcher das Trägerwerk repräsentiert, gemäß der Hardware eines Computers, hingegen sich die Abläufe darinnen vollziehen - im Sinne von Schöpfung und Begründung - und sich zugrundeliegend um Selbst-Spiegelungen handelt. Dem entsprechend ist auch der Hunger und Durst die Spiegelung des Magens mißlichen Zustandes, wohingegen sich die Initiierung der Ausführung der Beseitigung dieses Zustandes davon differenziert - nicht den Magen in Gang setzt, sondern den Organismus, in seinem Umsetzungswesen zur Erlangung der Erfüllung. Nicht umsonst jedoch erachtet man (hingegen mißlicherweise) die inneren körperlichen Organe auch nicht als Sinnesorgane, was sie hingegen gleichermaßen sind, hingegen die äußeren Sinne auf das Äußere eingerichtet sind und die inneren Sinne spezifisch auf das Innere, jedoch gleichermaßen auch das Äußere erfahren wird (so beim Magen, durch die Zugabe von Speisen und Trank) und somit auch dies widerspiegelt. Die wesentliche Unterscheidung erfolgte indess, über die Ergründung der Nerven, worüber sich die Unterscheidung deren reinen Reiz-Empfindungen, gegenüber den Selbstreflektionen - den Selbst-Gefühlen vollzog. Kein leichtes Unterfangen, gemäß dem die Reize eben auch Positives und Negatives widerspiegeln, hingegen sich im Wesentlich darüber wiederum klärt, worüber das Jeweilige zustande kommt, in seinem Verbund, worüber sich was vollzieht. Entsprechend elementar ist hierin hingegen auch die Autarkie der inneren Organe, sowohl der Körperlichen, wie auch die des Unterbewußtseins, gemäß dem man gerade dies auch als ein Unbewußtes erfährt und nur unter bestimmten Umständen ins Überbewußtsein gelangt. Die nachfolgend abgebildeten Steuerungseinheiten, sind hingegen im eigentlichen Sinne zusätzliche Koordinierungseinheiten und gemäß der Reihenfolge evolutionärer Entstehung, derart in ihrer Stellung bestimmt. Nicht umsonst spüren wir den Schmerz an jener Stelle seiner Verursachung, wie auch über das Bewußtsein hervortreten, derart es sich generalisierend klärend kundtut. Während das Nervensystem sich relativ gegenüber der Autarkie der inneren Organen scheidet, ist es hingegen im Bewußtsein das Überbewußtsein gegenüber dem Unterbewußtsein. Gegenüber der entstandenen Mißlichkeit des rein Physikalischen und des Rationalismus in seiner jeweiligen Eingrenzung auf das Jeweilige, ist hingegen der Sachstand nicht nur weitaus komplexer, sondern generell vollzieht sich hierin keinerlei Zentrierungsgegenstand, gemäß dem Sachverhalt, daß wenn das Herz versagt, der komplette Organismus in seiner Einheit zugrunde geht.

Organisationskonstrukt

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Somit entstand zunächst auch einmal die nachfolgende Aufbereitung derart fragmentarisch, aufgrund dessen hierin die Aufklärung über das Substanzwesen als solches, wie auch das des Bewußtseins, nicht mein einziges Anliegen ist - sich hingegen alles miteinander, über die Aufklärung der Wahrnehmung klärt. Genau dies klärte sich mir hingegen ausgehend über die langjährige Beschäftigung mit dem Unterbewußtsein und erst daraus hervorgehend alles weitere. So war es hierin der Umstand, daß es gar nicht sein kann, daß in unserem Innern des Unterbewußtseins und im Äußeren, eine substanzielle Unterscheidung besteht, derart man es handhabend vollzieht, sondern im Gegenteil, es sich genau darüber klärt - diese Einheit ausgehend zu erkennen gilt - dies der zugrundeliegende Aufklärungsbestandteil ist. Und es war die Erinnerung im Unterbewußtsein (Langzeiterinnerung), welche sich funktional nicht von der des Überbewußtseins (Kurzzeiterinnerung) unterscheidet, worüber sich die Einheit von Über- und Unterbewußtsein herausbildete, in seiner einheitlichen substanziellen Unterscheidung gegenüber dem Körperlichen. Hingegen war es die Naturwissenschaft, welche in ihrer expliziten Abseitigkeit dessen - deren Prinzip der reinen Physikalität - worüber sich die Ausgrenzungen auch explizit voneinander abgrenzend begründeten. Als tatsächlicher 'Anfang der Sache an sich', erweist sich hingegen gerade daraus hervorgegangen, daß man darin nicht den Bezug des Lichtes (Lichtstrahl) erachtet, sondern einzig den der Lichtreflektionen und sich dies hingegen über die begründete künstliche Sprache des Lateins etablierte - einer Objektivität (des Substantivs), welche das Subjekt überhaupt nicht enthält - und somit die Selbstwahrnehmung darin nicht Inhalt ist. Und dies wiederum basiert auf der Etablierung eines Schriftwesens, welches dem Verwaltungswesen von 'Sachen' entspringt, dem gegenüber im Dialekt überhaupt kein solcher Bezug - das Substantiv nicht existierte, sondern gemäß der Funktionalität der Sprache, die Sprache tatsächlich einzig Verweise repräsentiert - man auf das jeweilige 'ureigene Sinnenerfahrende' darin verwies. DAS man somit letztendlich in rein 'scheinbaren' Vergeistigungen mündete, worin nicht die Sinneserfahrung, sondern einzig die Sprachverweise ihre Erachtung erfahren, ist entsprechend kein Zufall, sondern eine daraus hervorgegangene logische Konsequenz. Es erweist sich als eine evolutionäre Auseinandersetzung des Menschen, gegenüber seinen Ermessungswesen - Sinne oder Geist - WAS repräsentiert das wahre Da-Sein? Jedoch stellt sich diese Frage überhaupt nicht, denn 'der Geist' repräsentiert nichts anderes, als die Projektionen aus der Erinnerung, was wir in unseren Träumen sich abbildend explizit erfahren. Das Überbewußtsein ist wie das Gehirn, eine 'zusätzliche' evolutionäre Etablierung und genau derart ist auch deren Funktionalität eingerichtet und kann somit gar nicht anders sich vollziehen.

Der Hintergrund dieser Angelegenheit, basiert jedoch auf dem Umstand der mentalen Veranlagung, welche sich in seiner individuellen Ausprägung von Mensch zu Mensch unterscheidet - die individuelle Persönlichkeit - die Mentalität des Menschen ausmacht. Es ist darin nicht nur der Typus der Ausgeprägtheit, worin es sich unterscheidet, sondern darüber hinaus unterscheidet es sich auch in der Ausgeprägtheit seiner Intensität. Daraus hervorgehend, ergibt sich den jeweiligen Ausgeprägten Sinnesreflektionen, welche von anderen ohne diese Kapazität nicht erfahren werden kann! Und wie man der Markantz der entsprechenden Entwicklung der Naturwissenschaft, über das körperliche Geschlecht dazu erfahren kann (worin es sich eben gar nicht anders verhält!), so gibt es auch entsprechende 'Unausgeprägtheiten', worüber sich kein Explizites vollzieht. Es ist das Vorausgehende der Prägung der Veranlagung, worüber sich die Scheidungswesen daraus hervorgehend vollziehen und schon bei den Urvölkern als Auseinandersetzung anzutreffen ist, wohingegen sich dies im Verlaufe mit weiterem verband, ausgehend des Statuierungs- und Erbwesens - dem Grundsatz der Ablehnung und auch des Entzuges gegenüber der Vergegenwärtigung. Und wer denkt, mit dem Fortschritt hätte man sich von Altem gelöst, ersieht einzig nicht, daß man sich genau darüber hingegen auf die Verklärungen unweigerlich zubewegt - Fortschritt vielmehr bedeutet, daß man nichts sieht. So wurde auch aus der Naturwissenschaft genau DAS, indem sie nämlich systematisch ausklammerte, was ihr nicht entspricht, so auch die Trennung von Natur- und Geisteswissenschaft darauf beruht - genau das eben auch, was ich hierüber zur Darstellung bringe. Entsprechend habe ich mich zwischenzeitlich auch davon gelöst, dies gemäß des Geschichtsverlaufs abzubilden, zumal nämlich ausgehend das Unterscheidungswesen das zentrale Anliegen ist und darin ist es wesentlich, wer welche Aufklärung aufgebracht hat, um das 'im Dunkeln Liegende', wie es Christian Wolff passend bezeichnete, zu erleuchten - Er-/Klärungen zu schaffen. Darin besteht der eigentliche Umstand mit der Sache, denn die Sinne liefern weder Erklärungen, noch Begründungen, welche man jedoch unabdingbar erfordert, um darüber hinaus zu gelangen, was sich über die evolutionär begründende Erfahrung und daraus hervorgegangenen Ausbildung der Sinnesorgane vollzogen hat. DAS ist eben auch tatsächlich DAS, was den Mensch zu einem solch besonderen Wesen macht - hingegen auch einzig, insofern dieser es als ein Zusätzliches/Erweiterndes erachtet, wohingegen in seiner Abwegigkeit, sich eben auch seine Selbstzerstörung vollzieht. Der Kern der Angelegenheit, beruht somit auch ausgehend darauf, inwiefern der Mensch überhaupt 'bewußt' erfährt, WAS er vollzieht und somit ist mir auch das innere Auge (Bewußtsinn) zum zentralen Anliegen der Vermittlung geworden.

Die zugrundeliegende Misere, welche man in der Philosophie antrifft, beruht hingegen auf der vorausgehend bedingenden Unteilbarkeit der Seele, dem gegenüber mir dies durchwegs auch nicht zum 'begründenden' Bezug wurde, ausgehend der Unterscheidungen der mentalen Veranlagungen, zumal der Gaben, worin das Jeweilige nicht aus dem Anderen heraus hervorgehen kann (z.B. musikalische Begabung versus Charakter). Der Umstand, mit welchem man im Bezug von Über- und Unterbewußtsein konfrontiert ist, besteht vielmehr darauf, daß man das jeweilige Hervorbringende, selbst gar nicht sinnlich in Erfahrung bringen kann, sondern einzig das daraus hervorgehende Reflektierende (genau so, wie das Licht selbst - der Lichtstrahl einzig über die Reflektion erfahren wird!). Das Prinzip des Erkennens, ergibt sich folglich auch einzig, aus den funktionalen Unterscheidungen. Genau dieses Prinzip, erfuhr durch Aristoteles seine Anwendung und passenderweise für meine Darstellung, in seiner Inbetrachtziehung der Einheit der bewußtwerdenden Erfahrung, worin alle Sinneserfahrung vereint hervortritt, jedoch dem gegenüber sich darin unterscheidet, WAS es hervorbringt: das Hören der Ohren, das Sehen der Augen, das Riechen der Nase, das Schmecken auf der Zunge, oder die Wirkungen des Tastsinnes. Hingegen hat man übergangen, daß auch die inneren 'körperlichen' Organe Sinnesorgane sind und regulär ebenfalls einzig, in ihren heraustretenden Erwirkungen unterschieden werden können (zumal wir hingegen auch nicht sehen, daß das Auge sieht!). Man hat entsprechend derart, die Seele sehr wohl 'zerteilt', hingegen eben auch einzig im Bezug des Körperlichen, worüber sich auch ergab, daß man zu einer solchen Unterscheidung, gemäß meines aufbringenden Bewußtseins, gar nicht gelangte, was sich eben auch spezifisch, über die Bezugnahmen dessen 'inneren Sinnes (Gemeinsinnes)' verdeutlicht - was folglich die Vielfalt der Sinnesbezüge vielmehr vernebelt hat, wobei die Bezeichnung selbst, ihr Entsprechendes dazu beiträgt, gemäß dem man nämlich ausschließlich nach dem 'Sinn (machenden!)' sucht und dabei nicht erkennt, was ich hervorhob, daß doch die Sinne gar keine Begründungen und Erklärungen liefern. Hingegen gilt es mir eben auch explizit darüber aufzuklären, daß sie einzig die Bildnisse liefern und in keiner Weise, derart man es erachtet, Verfälschungen über das Da-Sein begründen, da sie nämlich im Gegensatz zum Geistigen, gar keine anderen Bildnisse hervorbringen können, als sich durch die sich vollziehende 'Realisierung' ergibt.

Der tatsächliche 'Schwachpunkt' des Menschen liegt hingegen darin, was Descartes zur Klärung brachte, daß sich nämlich kein Er-kennen ohne das Kennen ergibt. Dem entsprechend ergibt sich eben auch der Umstand, daß man in der Regel 'meine Worte' - zumindest sogleich - gar nicht nachzuvollziehen weiß, was hingegen auf nichts anderem beruht, als daß ich das Meinige, über die ureigenen Erfahrungen begründete und geschichtsträchtig mir den Sprachbezug verschaffte, worüber ich dies miteinander verbindend abbilde. Wie beim Sinn, Geist und Verstand, haben eben diese Worte nicht die Bedeutung meiner Darstellung. Wer somit nicht effektiv über das erfahrende Erleben nachvollzieht, worauf ich hierüber tatsächlich einzig verweise, wird in keiner Weise zum Nachvollzug gelangen - wie ich es eben weitläufig auch in der Regel bei anderen Begründern antreffe und man einzig über die Worte den Nachvollzug zu erlangen sucht. Darin besteht die eigentliche Misere, warum sich diverse Aufbringen nicht umsetzen oder verlustigt gehen und mir dem entsprechend auch daran gelegen ist, gerade dessen Aufbringen mit dem Meinigen aufbringend zu verknüpfen. Es ist nämlich weitläufig sehr wohl bereits bekannt, was ich hervorbringe - im Grunde handelt es sich darin auch um nichts Neues. Neu ist hingegen vielmehr die Einheit, in welcher ich dies zur Darlegung bringe, sodaß sich darüber eine völlig neuartige Perspektivenschau ergibt. Maßgeblich ist hierin vor allem, was erst durch John Locke und David Hume explizit zur darlegenden Klärung gelange, daß nämlich die Bildnisse der Sinne, des Geistes und der Sprache, substanziell andere sind - das Dilemma der durchwegs sich vollziehenden Verklärungen sich darüber klärt und man überhaupt erst darüber zu klaren Bildnissen gelangen kann - indem man diese Trennung explizit vollzieht! Wir hantieren mit Sinnesbildnisse, welche deren Reflektierungen abbilden, geistigen Bildnissen, welche hingegen weder deren Empfindungen noch Gefühle beinhalten und einer Sprache, welche auf einer Objektivität beruht, worin das Subjekt gar nicht Inhalt ist. Es sind keine Bilder, sondern Spiegelbilder - Reflektionen - darin besteht die Markantz. Erst wenn man diese drei Bestandteile 'nicht als Eines' handhabt, sondern derart voneinander separiert erachtet und 'daraus hervorgehend koordiniert', ergibt sich daraus das, was es repräsentiert, nämlich Werkzeug zu sein, für das Erkennen, Klären und Händeln des Da-Seins. Die Sprache und die aus der Sinneserfahrung erlangte Erinnerung und somit dessen Erscheinungen im Geiste, repräsentieren hingegen explizit einzig Verweise, hingegen sind gerade diese daraus hervorgehend das Werkzeug, um über das reine Wahrnehmungsverhältnis der Sinne hinaus zu gelangen.

Sinne-Sprache-Geist

Das ausgehende Werkzeug ist hingegen der Verstand, welcher im Gegensatz zum Antreffen, einzig die Prüfung der Sinneserfahrungen auf Widersprüche repräsentiert und uns dies 'intuitiv' vermittelt (hier stimmt was nicht). Darauf begründete ich auch durchgängig meinen Werdegang. Wir nehmen nämlich das Sein nicht wahr, wie es ist, sondern einzig, derart es sich uns ausschnitthaft durch die Sinne reflektiert vermittelt. Darauf beruht die Subjektivität, worin wir jeweils einzig Ausschnitte wahrnehmen und sich überhaupt erst durch die Vereinigung der Erfahrung - die Summe subjektiver Erfahrung - ein ausbreitendes Bildnis des Jeweiligen ergibt. Es ist die Suggestion, welche sich auch darin derart vollzieht - ein ver-kennen, worüber sich Verirrungen ergeben, welche hingegen durch den Verstand ihren deregulierenden Hinweis erlangen. Speziell darin liegt auch die Markantz, denn auch dessen Reflektionswesen ist begründet auf seiner Ausprägung, sodaß sich gerade darüber auch antreffende Zerspaltungswesen der Ermessung - der Sinne oder der Geist - anzutreffen ist. In der Natur des Seins gibt es keine Widersprüche. Und somit ist auch der Verstand das zugrundeliegende Werkzeug, zur Beurteilung der Realisierung und die Summe der subjektiven Erfahrungen, worüber sich das realisierende und klärende Bildnis über das Da-Sein ergibt. Umso mehr subjektive Erfahrungen man erlangt, umso mehr ergeben sich daraus hervorgehend auch die Er-/Klärungen. Die Klarheit über das Wahrnehmende und die Erklärung sind tatsächlich gar nichts anderes. Es ist nur eben nicht durch die Sprache abbildbar - auch nicht durch diese begründbar - gemäß dem sie einzig Verweise repräsentiert. Der Ver-stand begründet eben nicht das Ver-stehen als solches, sondern dies begründet sich auf 'dessen orientierungsbegründenden Er-sehen' der Widerspruchsfreiheit (er-sehen -> ver-stehen) und somit der daraus hervorgehenden Einheit der sich ausbildenden Welt-/Seins-Sicht. Meine Aufklärung gestaltete sich gemäß seiner Natur dieser Angelegenheit, entsprechend auch gemäß dem des Zauberwürfels, welcher diese Gegebenheit prädestinierend wieder gibt. Das Meinige begründet somit auch genau den Gegensatz, zu den Begründungen der Objekt(iv)e, in seinem zugrundeliegenden Bezug zu den Subjekt(iv)en. Die Er-Klärung dieser Konfrontation verdeutlicht sich über das Licht. Im Gegensatz zu dieser reinen Objektivität und somit einzig des Bezuges der Reflektionen, enthält das Subjektive nämlich sowohl als auch. Der wesentliche Aspekt hierin ist hingegen, daß wenn man einmal die entsprechende Sichtweise zum inneren Selbst derart vollzieht, es sich im Äußeren gleichermaßen - nämlich daraus hervorgehend ergibt.

Zauberwürfel (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rubik's_cube.svg)

Um somit wieder zum Einstieg zu gelangen, gilt es hierzu noch den herausragenden Bestandteil der Aufmerksamkeit hervorzuheben. Dieser erklärt sich am besten, über die Bezugnahme des Auges. Im Gegensatz zu den anderen Sinne, ergibt sich nämlich bei diesem, spezifisch eine orientierende und fokussierende Ausrichtung. Und tatsächlich hatte auch bereits Euklid, in seinem Bezug der Sehstrahlen, genau dies im Blick, indem er sich darauf bezog, daß die Objekte durch das Licht erleuchtet würden, wir hingegen Sehstrahlen aussenden würden, worüber sich das (Er-)Sehen vollziehen würde. Betrachtet man sich dies im Bezug der Aufmerksamkeit, so ergibt sich nämlich auch genau dies daraus hervorgehend. Nicht umsonst ist hingegen auch unsere Sprache derart gebildet, daß wir 'nach draußen schauen', wie überhaupt 'der Blick auf das Draußen gerichtet ist'. Mir gilt es hierüber noch einmal zu verdeutlichen, derart es sich mit den Erkenntnissen stellt und warum es unabdingbar ist, daß man nicht die Sprache, sondern die Sache im Blick hat. Mir sind Euklid's ureigenen Worte nicht bekannt, jedoch sind es weitläufig die Übertragungen, welche die Verfälschungen erwirken. War dessen Bezug eventuell nicht doch die Aufmerksamkeit, welche dieser 'im Blick' hatte, läßt sich tatsächlich gar nicht klären, da eben auch der Sachstand fehlender Worte zu solchen Verschiebungen der Bezüge führt. Es ist sogar weitläufig anzutreffen, daß die Vermittlungen in nachfolgenden Verfälschungen münden, gerade weil man sich viel zu sehr auf den Wortlaut bezieht, anstatt die Ergründungen effektiv nachzuvollziehen. Dies ist entsprechend auch elementarer Bestandteil meiner Darstellung geworden, gemäß dem sich nämlich aufzeigt, daß man aufgrund dessen, die Meisten gar nicht wirklich verstanden hat. Es verbindet sich darin mit dem Meinigen: worin man das Ihrige nicht versteht, wird man auch das Meinige nicht nachvollziehen können. Zumal ist mir explizit nicht daran gelegen ist, daß man sich einzig auf die Worte bezieht. Die Sprache ist ein sinnvolles Werkzeug - man muß sie eben auch entsprechend ihrer Natur sondierend handhaben, gemäß dem sie aus sich selbst heraus funktioniert. Die Erklärung dessen, begründet sich eben auch über meine generelle Aufklärung, sodaß sich dies generalisierend miteinander verknüpft.

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Verlag: B.G. Teubner

S. 73: Wir finden meist in der Psychologie des inneren Sinnes eine Trennung der äußeren und inneren Erfahrung, an die sich die Forderung knüpft, daß die Forschungsmethoden in beiden Gebieten verschiedene seien; diesem Standpunkte tritt in der Psychologie unserer Tage die Behauptung entgegen, daß die Erfahrung einheitlich sei und nur je nach dem Standpunkte der Betrachtung in eine mittelbare und unmittelbare Erfahrung zerfalle. Die Geschichte der Psychologie ist aber nicht von diesen Gegenüberstellungen ausgegangen, sondem der Anknüpfungspunkt lag in einem Teilproblem der inneren Wahrnehmung, in der Frage nämlich, wie wir ein Bewußtsein von den eigenen Wahrnehmungsakten haben können.

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Band I. Von Leibniz bis Kant
Verlag: Carl Duncker

S. 408: Im Allgemeinen setzte sich der Wortgebrauch fest, der von Locke stammt. Der 'Essay on human understanding' (II, I § 2 ff.) führt den 'internal sense' oder die 'reflexion' an als die Quelle unserer Vorstellungen vom Wahrnehmen, Denken, Zweifeln, Glauben, Begründen, Wissen, Wollen.

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(Third Edition - )
All in one Book:
Book I - Of Innate Notions, Book II - Of Ideas, Book III - Of Words, Book IV - Of Knowledge and Opinion

Verlag: Awnsham, John Churchil, Samuel Manship

Of Ideas in general, and their Original
Book II - Chapter I

§ 2. Let us then suppose the mind to be, as we say, white paper, void of all characters, without any ideas ; How comes it to be furnished? Whence comes it by that vast store which the busie and boundless Fancy of Man has painted on it, with an almost endless variety? Whende has it all the materials of Reason and Knowledge? To this I answer, in one word, from Experience : In that, all our Knowledge is founded ; and from that is ultimately derives it self. Our Observation employ'd either about external, selnsible Objects ; or about the internal Operation of our Mind, perceived and reflected on by our selves, is that, which supplies our Unterstandings with all the materials of thinking. These two are Fountains of Knowledge, from whence all the Ideas we have, or can naturally have, do spring.

§ 4. Secondly, The other Fountain, from which Experience furnishes the Understanding with Ideas, is the Perception of the Operations of our own Minds within us, as it employ'd about the Ideas it has got ; which Operations, when the Soul comes to reflect on, and consider, do furnish the Understanding with another set of Ideas, which could not be bad from things without : and such are, Perception, Thinking, Doubting, Believing, Reasoning, Knowing, Willing, and all the different actings of our Minds ; which we being conscious of, and observing in our selves, do from these receive into our Senses. This Source of Ideas, every Man has wholly in himself : And though it be not Sense, as having nothing to do with external Objects ; yet it is very like it, and might properly enough be call'd internal Sense. But as I call the other Sensation, so I call this REFLECTION, the ideas it affords being such only, as the Mind gets by reflecting on its own Operations within it self. ...

Vorausgehend gilt es entsprechend noch einmal, über diese Worte von Otto Klemm, spezifisch das Kernwesen der Ausdifferenzierung hervorzuheben, um darüber vor allem auch zu verdeutlichen, daß dies in den alten Zeiten sehr wohl geläufig war, wie es sich damit verhält. Diese Worte beziehen sich darauf, daß bei den Einen, die Sinne selbst ihre Inbetrachtziehung erfuhren, wohingegen bei den Anderen, einzig die geistige Reflektion das Ermessungswesen sind, worin sich eben die daraus hervorgehenden Undifferenziertheiten ergeben, aufgrund dessen aus der Erinnerung heraus hervorgehend, einzig 'Versinnbildlichungen' der Inhalt sind - keine Empfindungs- (Reiz) und Gefühlswirkungen (Reflektion) enthalten sind - sich diese 'Einheitlichkeit' eben auch daraus ergibt, aufgrund dessen es sich einzig um die erinnerungstechnischen 'Abbilder' handelt und nicht die Sinneserfahrung selbst ist (Sinnlichkeit versus Sachlichkeit). Wie gelangt man hingegen dazu, wo man die Selbsterfahrung doch gar nicht 'abstellen/ignorieren' kann, erklärt sich über das etablierte künstliche Sprachwesen, welche nämlich genau dies voraussetzt, in ihrer zugrundeliegenden Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält. Ihr Bezug ist entsprechend auch noch nicht einmal die geistige Vorstellung (welche nämlich die Sinneserfahrung voraussetzt), sondern ein rein sprachliche denken - der sogenannten Gedanken. Zu beachten ist somit auch, daß die 'Pragmatiker' der Schwierigkeit unterliegen, für ihre begründenden Erfahrungen und Erkenntnisse, die entsprechenden verweisenden Worte zu erlangen, wohingegen die 'Theoretiker' eben einzig darauf bedacht sind, dem Instrument der Sprache, seine mathematisch (syllogistisch-kategorisch) fundierende Ausbildung zu verschaffen - das Konstrukt der Argumentierung zu begründen! Ausgehend hierin ist die zugrundeliegende Zweideutigkeit von 'Sinn'. In dem Einen, ist der Bezug die Sinne und in dem Anderen, tatsächlich die Sprache und eben weitläufig noch nicht einmal die geistige Vorstellung. In Letzterem besteht hingegen auch die eigentliche Schwierigkeit, denn im Grunde gibt es gar keinen Bezug zur Sprache, ohne zumindest des Bezuges zur geistigen Vorstellung - denkt man(!), doch wie mir im Verlaufe klar wurde, gibt es dies sehr wohl. Wer sich eingehender damit beschäftigt und spezifisch hinterfragt, wird daraus hervorgehend erkennen, derart verbreitet dies ist. Was hierin übersehen wird, ist der Akt des Erkennens, welcher sich darin nämlich nicht auf die Erfahrung und Bildnisse, sondern rein auf die Worte bezieht, hingegen daraus hervorgehend einzig suggeriert, einen Bezug zur Sache darüber zu er-/kennen. Es bezieht sich jedoch einzig auf das Wort.

Derart wahrlich absolut confusing es sich stellt, wenn man dann noch auf die Sprachverzweigungen trifft, gilt es mir über Max Dessoir zu vermitteln, wobei sich über den Bezug verdeutlicht, daß dieser den original Text tatsächlich gar nicht kennt (siehe § 2). Speziell John Locke brachte die Markantz des eingrenzenden Überbewußtseins zwar über sein 'Cabinet' auf und obwohl dieser es nur eingangs einmalig erwähnt, erfährt es inhaltlich seine entsprechende Ausführung. Jedoch gelangt dieser hingegen, in keiner Weise zu der Konsequenz des inneren Auges (Bewußtsinn) - der hervortretenden Eigenart der Bewußtwerdung(!) - obwohl es sich doch spezifisch über seine explizite Detaillierung aufdrängt. So ist seine Bezugnahme hingegen auch eine völlig andere (siehe § 4). Maßgeblich dem gegenüber ist hingegen, daß der englische Sensualismus, den sich herausbildenden deutschsprachigen Entwicklungen überhaupt nicht vorausgeht, derart es allgemein seine Abbildung erlangt, sondern man dies weiträumig völlig übergeht. Die Fokussierung auf die Leitlinie von Leibniz über Wolff (Descartes!) zu Kant sind wahrlich prädestinierend für den leittragenden Sinn des Unterfangens und setzt sich bis heute derart fort. Dem entsprechend werde ich auch entsprechend eingiebiger darauf eingehen, WAS man derweil Elementares darüber übergeht, nämlich genau die klärenden Detailwesen, worin man anderweitig die völligen Verwirrungen begründet. Anzumerken gilt es mir hierzu somit auch, daß ich die Bezeichnung inneres Auge / Bewußtsinn begründete, bevor ich überhaupt zu dem Bezug des inneren Sinnes gelangte. Glücklicherweise bin ich über Daniel Heller-Roazen dazu gelangt und somit auch den elementaren sich darüber abbildenden beiden Hauptargumenten des Aristoteles: der Hervorbringung der Vereinigung der Sinneserfahrung und (somit) auch der Wahrnehmung der Wahrnehmung. Die Markantz, worüber sich durchwegs die Verklärungen ergeben, beruht dem gegenüber eben auch darauf, daß der Geist weder Sinnesorgan ist und im eigentlichen Sinne auch nicht wahrnimmt, sondern einzig projiziert, was diesem aus der Erinnerung zugeführt wird. Genau diesen Aspekt findet man nirgendwo, warum Jegliches auch einzig verklären kann - einzig den Belangen nahe kommen kann. Der Umstand besteht darin, daß man zwar die Erinnerung vom Geist separiert, hingegen nicht den Geist von der Erinnerung - und das, obwohl es doch seine Klarstellung erlangte, daß ohne die Erfahrung (der Erinnerung!), es keine geistigen Bildnisse gibt!

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INNERER SINN

INNERES AUGE / BEWUSSTSINN

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» Leibniz - Schreiben an Sophie Charlotte (1702) «

Quoiqu'il soit vrai que, pour concevoir distinctement les nombres et les figures mêmes, et pour en former des sciences il faut venir à quelque chose que les sens ne auraient fournir, et que l'entendement ajoute aux sens./Comme donc notre âme compare (par exemple) les nombres et les figures qui sont avec les couleurs, avec les nombres et les figures qui se trouvent par attouchement, il faut bien qu'il y ait un sens interne, où les perceptions de ces différents sens externes se trouvent réunies. C'est ce que l'on appelle l'imagination laquelle comprend à la fois les notions des sens particuliers, qui sont claires mais confuses, et les notions du sens commun, qui sont claires et distinctes. Et ces idées claires et distinctes qui sont sujettes à l'imagination, sont les objets des sciences mathématiques.

Zwar ist es wahr, dass man, um Zahlen und Figuren selbst klar zu begreifen und aus ihnen Wissenschaften zu bilden, zu etwas gelangen muss, was die Sinne nicht geliefert hätten und was der Verstand zu den Sinnen hinzufügt./Wie unsere Seele vergleicht (zum Beispiel) die Zahlen und Figuren, die mit den Farben verbunden sind, mit den Zahlen und Figuren, die durch Tasten gefunden werden, es muss einen inneren Sinn geben, in dem die Wahrnehmungen dieser verschiedenen äußeren Sinne vereint sind. Das ist es, was wir Vorstellungskraft nennen, zu der sowohl die Vorstellungen der einzelnen Sinne gehören, die klar, aber verwirrt sind, als auch die Vorstellungen des gesunden Menschenverstandes, die klar und deutlich sind. Und diese klaren und deutlichen Ideen, die der Vorstellungskraft unterliegen, sind die Gegenstände der mathematischen Wissenschaften.

» Das menschliche Erkenntnißvermögen (1816) «
aus dem Gesichtspunkte des
durch die Wortsprache vermittelten Zusammenhangs
zwischen der Sinnlichkeit und dem Denkvermögen
Verlag: Akademische Buchhandlung Kiel
» Carl Leonhard Reinhold «

S. 97: Aber die innere Erfahrung hängt nur zum Theil von eben denselben, zum Theil aber auch von ganz andern Bedingungn ab als die Aussere, und schon der Begrif derselben, vielmehr aber noch die Erforschung ihrer Eigenthümlichkeit ist ungleich grösseren Schwierigkeiten unterworfen. Nicht für jeden Menschen, für den es äussere Erfahrung giebt, giebt es darum schon auch eine Innere; und auf der gegenwärtigen Stuffe unsrer wisschenschaftlichen Cultur wird selbst von vielen und vorzüglichen Gelehrten von Profession, zumal unter den Pflegern und Bearbeitern der exakten Wissenschaften, von dem Unterschiede zwischen äusserer und innerer Erfahrung wenig oder gar keine Kenntnis genommen, und unter dem Namen der Erfahrung überhaupt bald nur die Aeussere, bald aber nur ein Gemisch, ein Durcheinander, der Innern und Aeussern verstanden.

Die Psychologen nehmen es freylich mit dem Worte und Begriffe der Erfahrung genauer; glauben aber nichts destoweniger die Eigenthümlichkeiten Beyder Erfahrungen schon dadurch hinlänglich, und unverkennbar auszusprechen, daß sie der Aeusseren die Wahrnehmung und den Begrif des Leiblichen und Körperlichn, der Inneren hingegen - des Gemüthlichen und Unkörperlichen ausschliessene zueignen. Auch soll es die innere Erfahrung, und die durch dieselbe begründete empirische Psychologie, keineswegs mit der streitigen Substanzialität der Seele, welcher der Metaphysik überlassen bleibt; sondern nur mit denjenigen Zuständen des Lebens zu thun haben, welche durch den inneren Sinn wahrnehmbar und durch die, sich auf die Wahrnehmungen dieses Sinnes beziehenden, Begriffe erkennbar sind, und mit den Vermögen, welche durch die besagten Zustände vorausgesetzt werden, und welche zusammengenommen das Gemüth (Mens, Animus) heissen. Es kömmt sonach zum Behuf des Begriffes von der inneren Erfahrung, und von der empirischen Psychologie, zunächst, hauptsächlich und vor Allem darauf an, was denn unter der Benennung innerer Sinn zu verstehen sey?

Da glauben aber nicht Wenige, dieß könne gar keine Frage seyn. Nichts verstehe sich so sehr und so ganz von selber, als eben der innere Sinn. Denn, als das Wahrnehmungsvermögen des dem Gemüthe eigenthümlichen Wirkens und Leidens nehme derselbte mit eben diesem Wirken und Leiden und in demselben sich selber wahr, und leuchte sich durch sich selbst ein. - Andere hingegen können sich nicht verbergen, daß ja! eben dasselbe Gemüth mit dem Innern auch einen äussern Sinn aufzuweisen habe, daß die beyden Sinne, ohne verkannt zu werden, sich weder in ihrem Unterschiede von Einander trennen, noch in ihrem Zusammenhang miteinander vermengen lassen, und daß daher auch das Eigenthümliche von Beyden wenigstens durch ausdrückliche Namenerklärungen in der Psychologie ausgesprochen werden müsse. Auch läßt die Gewöhnlichste und Bekannteste dieser Erklärungen den äusseren Sinn in dem Vermögen des Gemüthes durch den Leib, - den innern Sinn abder in dem Vermögen des Gemüthes durch sich selbst, afficirt zu werden, bestehen. Da aber durch Jede dieser Erklärungen, nothwendig auch die Andere, und durch Beyde die einander voraussetzenden Begriffe von Leib und Gemüth vorausgesetzt werden; - da Beyde einerseits den innern Sinn in dem Vermögen des Gemüths seine eigenen Zustände - den Aeussern in dem Vermögen die leiblichen Zustände wahrzunehmen; andererseits aber auch wieder die Gemüthszustände nur in dem, was der innere Sinn, - die leibliche Zustände aber in dem, was der äussere Sinn wahrzunehmen vermag, bestehen lasse: so ist jede dieser Erklärungen mit einem Cirkel behaftet, der entweder nicht bemerkt, oder für unvermeidlich, und daher für tadellos und natürlich gehalten wird, un der insbesondere für diejenigen nichts Anstössiges hat, welche den Zusammenhang zwischen dem gemüthlichen und dem leiblichen Leben, nach einem aus der Chemie in die spekulative Naturphilosophie und aus dieser endlich auch in die neueste empirische Psychologie augenommen, beliebten und vielgebrauchten Ausdruck, in der Durchdringung von Beyden, wo nicht zu begreifen, doch wenigsten anzuschauen glauben.

Auch ist und bleibt die Benennung Innerer Sinn dadurch vieldeutig, daß sie in der empirischen Psychologie bald, und Erstens, das übersinnliche Gefühlsvermögen bedeutet, das Vermögen der logischen, möralische, und religiösen Gefüle, welches von dem Vermögen der Begriffe unzertrennlich ist, und, im Zusammenhang mit demselben, das denkende Vorstellungsvermögen, folglich das menschliche Denkvermögen ausmacht; und welches nicht weniger als das Vermögen des Gemüthes durch selbst afficirt zu werden, oder nur sein eigenes Thun und Leiden wahrzunehmen, seyn und heissen kann; - bald, und zweytens, das Vermögen derjenigen Empfindungen, welche zwar keineswegs durch äussere Eindrücke auf den Leib, wohl aber durch innerliche Zustände des Leibes entstehen, und in der unmittelbaren Theilnehmung des Gemüthes an diesen Zuständen bestehen, z.B., der innerlichen Empfindungen des Hungers und Durstes, und des Geschlechtstriebes; - bald, und drittens, das Vermögen der sowohl die äusseren, als auch die inneren durch den Leib vermittelten, Empfindungen begleitenden Gefühle der Lust und Unlust, welche eben so wenig, als die besagten inneren Empfindungen, dem äusseren Sinne angehören können, und eben so nothwendig als diese, einen der Sinnlichkeit eigenthümlichen innern Sinn voraussetzen. - Bald endlich, und wohl am gewöhnlichsten, macht dieses Alles ohne Unterschied, die Vermengung, das Durcheinander des Besagten unter dem Scheine des Gemeinschaftlichen dieser drey Bedeutungen, und bald mit, bald ohne das Nebenwort: Ueberhaupt, die Bedeutung der Benennung innerer Sinn aus.

Am wenigsten dürfte die geheime Doppelsinnigkeit dieser Benennung zweifelhaft bleiben, wenn man die unläugbare Tathsache erwägt, daß die bisherige Psychologie bey den, durch sie aufgestellten und entwickelten, Begriffen der Zustände und Vermögen des Gemüthes von den Bildern und den Wörtern, durch welche sie jene Begriffe zu versinnlichen und auszusprechen gewohnt und genöthiget ist, theils gar keine, theils nicht hinlänglich berücksichtigende Kenntniß genommen hat, und zu nehmen gewohnt ist.

Daß diese Wörter, und die, dieselbst begleitendenden Bilder ursprünglich äusseren Erfahrungbegriffen angehöret haben, und von denselben entlehnt worden sind, ist allerdings etwas sehr Bekanntes. Aner an Vielen derselben hat die Zeit die Spuren dieses Ursprunges bis zur Unkenntlichkeit desselben vertilgt. Von diesen, z.B. den Wortern Denken, Wissen, Wollen, u.d.m. haben sich die Bilder, durch welche sie in ihrer Abstammung begleitet waren, im Gebrauche dieser Wörter nach und nach gänzlich verloren, und mit jenen Bildern hat auch die Möglichkeit aufgehört, bey der Erörterung der gegenwärtigen Bedeutungen dieser Wörter die Analogie zwischen innnerer und äusserer Wahrnehmung, und die Etymologie zu benutzen. An mehreren Andern hingegen, z.B. den Wörtern Vorstellen, Empfinden, Enbilden, Begreifen, Urtheilen, Schliessen, Verstehen, Vernehmen, Unterscheiden, Verbinden, Verknüpfen, u.s.w. sind unvertilgte, und unverkennbare, Spuren zurückgeblieben, daß ihre Stammwörter ursprünglich äusseren Erfahrungsbegriffen angehörten, daß die ihnen noch immer anhängenden Bilder ursprünglich aus den Wahrnehmungen des äusseren Sinnes, aus den Erscheinungen des Ausgedehnten und Beweglichen, geschöpft und entlehnt sind, und daß dieselben erst von Diesen auf die ausdehnungslosen und bewegungslosen Zustände, auf die passiven und aktiven Veränderungen des Gemüths übertragen werden konnten. Freylich ist dieses Entlehnen und Uebertragen durch die Aehnlichkeiten (Analogien, Verwandtschaften) zwischen den Zuständen und Veränderungen des Gemüthes, veranlaßt und bedingt. Aber diese Aehnlichkeiten sind keineswegs, wie diejenigen, welche zwischen verschiedenen äussern, und, als solchen, köperlichen Erscheinungen stattfinden, selbst wieder in die Sinne fallend; und die aus den äusseren Wahrnehmungen geschöpften Bilder, welche als Bilder des Sinnenfälligen ursprüngliche und eigentliche Bilder sind, müssen, inwieferne sie auf ds nicht Sinnfällige, Unkörperliche, Gemüthliche übertragen sind, den Charakter abgeborgter, abgeleiteter und uneigentlicher Bilder annehmen. Bey der Wahrnehmung der sinnfälligen Aehnlichkeiten eines Betastbaren und Sichtbaren mit einem andern gleichfalls Betastbaren und Sichtbaren wird die Einmischung der Phantasie und der Willkühr durch das unmittelbare Zeugniß der Sinne abgehalten, oder niedergeschlagen. Aber beym Gewahrwerden und Wahrnehmen der Aehnlichkeiten zwischen den nichtsinnenfälligen Gemüthszuständen, und den sinnenfälligen Körperzuständen dürfte die geheime Täuschung durch die Phantasie und Willkühr desto weniger zu verhindern seyn, je mehr die sogenannte Selbstthätigkeit des Gemüthes, und die angebliche Spontaneität des Denkvermögens, an dem besagten Gewahrwerden und Wahrnehmen Antheil hat.

S. 105: Daß den äusseren Erfahrungsbegriffen ursprüngliche, und eigentliche, den Inneren aber nur abgeleitete, und erborgte Bilder zu Geboth stehen, ist nicht der einzig Vortheil, den die äussere Erfahrung vor der Inneren voraus hat. Zwar besteht auch die Auessere keineswegs nur aus sinnlichen Wahrnehmungen, sondern auch aus Begriffen des Sinnfälligen. Aber durch diese Begriffe werden zwar die sinnlichen Wahrnehmungen vorausgesetzt; keineswegs durch die sinnlichen Wahrnehmungen auch - diese Begriffe; und das empirischdenkende Vorstellungen des Sinnenfälligen hängt von dem ab, was in die Sinne fällt, nicht aber auch was in die Sinne fällt vom empirischendenkenden Vorstellen. Bey der inneren Erfahrung hingegen, in ihrem Unterschiede von der Aeusseren, werden die Begriffe von den Gemüthszuständen nicht weniger durch die Wahrnehmungen und Erinnerungen dieser Zustände, als diese Wahrnehmungen und Erinnerungen durch jene Begriffe vorausgesetzt. Insbesondere hängen diejenigen inneren Wahrnehmungen, durch welche nicht etwa sinnlich mit übersinnlichen Gemüthszuständen, oder gar innerliche Zustände des Leibs mit Gemüthszuständen vermengt und verwechselt werden sollen, und der inner Sinn der Sinnlichkeit nicht mit dem inner Sinne des Denkvermögens verworren vorgestellt werden soll, eben so sehr von den Begriffen der Gemüthszustände, als dies Begriffe von jenen Wahrnehmung, ab.

Der Psycholog insbesondere, welcher die Gemüthszustände beschauen und betrachten will, welcher dieselben absichtlich gewahr zu werden beschließt, sie wahrzunehmen unternimmt, sie unternehmend wahrnimmt, um sie deutlich zu erkennen, erkennen zu lernen, und das Erkannte zu beschreiben, - muß nothwendig schon, bevor er diesen Entschluß faßt, und vollzieht, Begriffe von den Zuständen besitzen; er muß schon vorläufig kennen, und sich zu benennen wissen, was er durch Beobachtung zu erforschen, und durch Erforschung zu erkennen und zu beschreiben gesonnen ist. Von der Beschaffenheit der besagten vorläufigen Begriffe, von den Bedeutungen der Wörter, durch welche er diese Begriffe inerlich bey sich selber ausspricht, und von den Bildern, durch welche diese Wörter begleitet sind, hängt daher auch wesentlich die Beschaffenheit und der Erfolg seiner psychologischen Beobachtungen, und der durch diesen erzielten und gewonnenen Erkenntnisse und Lehrstücke ab. Indem der Psycholog, beym Selbstbeschauen, und Selbstbeobachten des Gemüthes, diejenigen Zustände desselben, welche er durch die Wörter Vorstellung, Empfindung, Einbildung, Begrif u.s.w. benennt, unmittelbar wahrzunehmen, und unabhängig von den, durch Wörtern vermittelten, Begriffen sich vorzustellen glaubt; indem er dabey ignoriert, (bewußtlos davon wegsieht), was sein innerer Sinn dabey den äusseren Sinnen, sein Denkvermögen der Sprache zu verdanken hat, ist keine Selbstanschauun, und Selbstbeobachtung, um so gewisser nur Selbsttäuschung, je zuversichtlicher er seiner Sache gewiss ist, und je weniger er ahnet, daß die Selbstthätigkeit, durch welche er sich selbst zu beobachten glaubt, und in welcher er sich zu lauter Gemüth, ud das Tmüth zu seinem reinen Selbste wird, eigentlich doch hauptsächlich nur die Thätigkeit seiner Phanatsie und Willkür sey.

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Rudolph Eisler

Sinn innerer, (siehe Wahrnehmung innere), ist die Wahrnehmung des 'Innern', d. h. des Psychischen (s. d.), als Inbegriff unserer eigenen Erlebnisse als solcher, in ihrer unmittelbaren, auf das Subjekt, nicht auf Objekte bezogenen Qualität. Die innere oder besser unmittelbare W. im weiteren Sinne besteht aus den psychischen Erlebnissen selbst, welche 'Wahrnehmungen' sind, sofern sie Momente des Bewußtseins (s. d.) sind; im engeren Sinne ist sie Richtung der Aufmerksamkeit auf den Ablauf der Bewußtseins Vorgänge, das Wissen um diese in deren Charakter als Modifikationen des reaktiv-aktiven Subjekts, das Wissen um das Haben von Bewußtseinsinhalten, um den Prozeß des Erlebens, welches Wissen auch in einem Urteil zum Ausdruck kommen kann. Der Gegenstand der unmittelbaren W., das Psychische, hat unmittelbare Wirklichkeit, wird nicht als Erscheinung eines unbekannten Seins aufgefaßt; wohl aber wird er durch das Denken bestimmt gegliedert und dann wieder verbunden, so daß die psychologische Realität, wie sie in Urteilen gegeben ist, schon von gewissen Formen des Denkens (Kategorien) abhängig ist, aber eben nur von jenen, welche zur einheitlich-gedanklichen Verknüpfung des Materials unmittelbarer W. nötig sind (Einheit, Vielheit, Kausalität u. a., aber nicht Substantialität im engeren Sinne u. dgl.). Bei aller Bedingtheit auch des Psychischen vom Erkennen, sofern es dessen Gegenstand wird, bleibt es doch in seiner Qualität als Geistigkeit, als lebendiger Bewußtseinsprozeß eine unmittelbare Wirklichkeit, ein 'Selbstsein', 'Fürsichsein' (s. Ich, Transzendent, Bewußtsein, Ding an sich), im Unterschiede von den begrifflich-symbolisch bestimmten Relationen der Außendinge (s. Objekt). Daß die innere W. im einzelnen Irrtümern ausgesetzt ist und ihre 'Evidenz' nur auf das Konstatieren von Erlebnissen schlechthin (ohne Deutung) sich beschränkt, steht dem nicht entgegen, ebenso nicht die Bezogenheit aller Erfahrungsinhalte auf ein logisches 'Bewußtsein überhaupt' (s. Subjekt).

Entsprechend gilt es mir an dieser Stelle, das Wesentliche zu visualisieren, worüber sich die erforderliche Klarheit abbildet. Elementar ist dem gegenüber, daß durch den Wandel seiner Abwendung von der alten Entwicklung, welche in der Renaissance seinen Höhepunkt erlangte, zumal der Abwendung dessen Bezuges zu Aristoteles, hin zu Plato und dem entsprechenden Ideologienwandel der reinen Vergeistigung (begründet über die Fixierung auf das Wort der heiligen Schriften), der Bezug zu den 'inneren' Sinnen verlustigt ging. Maßgeblich ist dabei, daß somit auch der Verlauslaufsbezug der verzweigten inneren Vorgänge verlustigt ging und nur noch der Bezug der körperlichen Sinne und der Geist (begünstigt durch die Naturwissenschaft) seine Erachtung erfuhr - sich hingegen darüber das begründen ließ, dessen es erforderte, um diesem die entsprechende Stellung zu verschaffen. Erst über die Etablierung des zugrundeliegenden Bezuges zum Selbst-Gefühl, in der Mitte des 18. Jh. (begünstigt durch den englischen Sensualismus), gelangte man überhaupt erst wieder zurück, zu dem Bezug der inneren Sinne, hingegen in ihrer spezifizierenden Scheidung der Selbst-Reflektion (der Seele), gegenüber den Sinnes-Reizen (des Körperlichen) - ausgehend der sach- und sprachtechnischen Scheidung von Gefühl (Reflektion) und Empfindung (Reiz). Wie man über diese entstandenen Details entnehmen kann, so hat man sich nicht über das Althergebrachte neu begründet, sondern die Gegebenheiten von Grund auf neu und zeitgemäß der entstandenen Aufklärung zu erfassen gesucht.

Worin hingegen das eigentliche Komplexum bestand, gilt es mir somit auch über nachfolgende Verbildlichung zu verdeutlichen. Des Wesens Kern der Angelegenheit besteht nämlich darin, daß die Sinneserfahrung eben NICHT zum Geiste gelangt, sondern zunächst in die Erinnerung und erst daraus hervorgehend, gelangt dies im Geiste in Erscheinung - und sowohl die Sinneserfahrungen, wie auch die Bildnisse des Geistes, treten kombiniert miteinander über das innere Auge (Bewußtsinn) in bewußtwerdende Erscheinung. Diese Leitlinie ist hingegen überhaupt erst erkenntlich, über die Klarheit der Eigenständigkeit seiner spezifischen Funktionalität des inneren Auges (Bewußtsinns), in Verbindung des erkennens des Zirkelwesens im Überbewußtsein - dessen Verlaufsbahn. Und somit auch, daß der Geist einzig projiziert und NICHT wahrnimmt - kein Sinnesorgan ist!

Bewußtsinn

Wer dieses Prinzip entsprechend nachvollzieht, wird sich auch darüber erklären können, warum sich ein Derartiges - zumal eben Letzteres - ursprünglich gar 'nicht mehr' etablieren ließ. Aus seinem Ursprung heraus, worin das (rein) Geistige noch als Gespenstiges erachtet wurde (gemäß der Träume), hatte sich über die Importe der Ideologien, gerade dies zum einzigen Ermessungsgegenstand erhoben und darüber die Sinnesermessungen als Verfälschungen außen vor gestellt. Das dies hingegen nicht auf dem Geistigen, sondern zugrundeliegend auf dem etablierenden Schriftwesen und dessen begründenden Ermessungswesen beruht, genau DAS gilt es mir ausgehend hervorzuheben, denn im Grunde, führte genau dieser Vollzug in seiner extremen Konfrontation, überhaupt erst zur Aufklärung - zur expliziten Scheidung von Sinne und Geist, dessen Klarheit sich ohne dies überhaupt nicht derart ausbilden kann. Im Grunde genommen, war auch meine Leitlinie der Entwicklung keine andere, als sich kulturell vollzog. Erst durch das Erlangen der Extreme der Unterscheidungen, ergeben sich Klarheiten - sind ansonsten einzig verschwommen. Durch das Licht vollzieht sich das Sehen, hingegen das ERsehen und ERkennen über den Kontrast. Entsprechend ist mir auch daran gelegen, ausgehend die Klarheit über die Bewandtnis der ausgehenden Bewußtwerdung - dem zugrundeliegenden Erlebensbezug und darauf fußend das Weitere zu begründen, da sich darüber die Erfahrung über das erfahrende Abbilden des Da-Seins vollzieht und somit der Kernpunkt der Angelegenheit ist.

Das Zugrundeliegende, was in jener Zeit zur Aufklärung und somit dessen Scheidung führte ist, daß die Bildnisse der Sinne und des Geistes substanziell andere sind und die Jeweiligen nicht in dem Anderen in Erscheinung treten können. Kommt noch hinzu, daß die Sprache von Grund auf gar keine Bildnisse beinhaltet, sondern einzig Verweise repräsentiert. Dies gilt sowohl für seinen Ursprung der natürlichen gesprochenen Sprachen der Dialekte, wie auch für die etablierte künstliche lateinische Schriftsprache und dessen Ableitungen der latinisierten europäischen Sprachen. Während man somit einerseits, die Belange explizit auf die Sprache verlagerte, um somit darüber das reine Denken (der Sprache) und nicht die Vorstellung (der Sinnbildnisse) als Ermessungsgrund zu vollziehen, begründete sich hingegen spezifisch darüber auch der Gegenpol, aufgrund dieser außen-vor-Stellung der zugrundeliegenden Sinnesermessung und fördert somit auch die eigentliche Aufklärung zutage. Entsprechend war das Aufbringen, welches in herausragender Weise über John Locke seine Aufklärung erfuhr, auch der maßgebliche Kontrapunkt dieser sich vollziehenden Aufklärung, gemäß dem sich nämlich überhaupt keine Bildnisse ergeben, ohne daß sie durch die Sinne ausgehend erlangt werden. In Anbetracht meines aufbringenden Zirkelwesens ist leicht erkenntlich, daß man tatsächlich den Kern der Angelegenheit sehr wohl erkannte. Hingegen beruhte die Mißlichkeit darauf, daß man die Inbetrachtziehung der Sprache davon separierte und derart es auch heute nach wie vor noch die leitende Vorstellung ist, man dieser künstlichen Sprache repräsentierende Bildnisse zuspricht, obwohl sie sogar explizit, einzig auf sich selbst verweist. Das sich daraus hingegen einzig Suggestionen erwirken, erklärt hingegen auch die Vielfalt antreffender Ver(w)irrungswesen, infolge seiner vollziehenden Ausbildung, was hingegen auch zur Folge hatte, daß sich der Bezug zum inneren Sinn derart ausbildete, wie man es geschichtsträchtig antrifft und darüber die Klarheiten überdeckte, welche sich dem gegenüber begründeten.

Sinne-Sprache-Geist.jpg

Es war Aristoteles, welcher den ausgehenden Grundstock dafür aufbrachte, in seiner Aufklärung darüber, daß die jeweiligen körperlichen Sinne nicht des jeweiligen Anderen hervorbringen können, wir jedoch die Sinneserfahrungen koordiniert miteinander erfahren - es sich dabei um die 'Wahrnehmung der Wahrnehmung' handelt - und somit eines weiteren 'Organes' bedinge. Während man sich in aller Regel, so sein Eigenes zusammenreimte, was es mit dem inneren Sinn auf sich hat, sind hingegen nur Wenige anzutreffen, welche sich überhaupt diesem spezifischen Aspekt zuwenden. Entsprechend gilt es mir hervorzuheben, daß sich speziell daraus hervorgehend, die Doppelnatur von 'Sinn' überhaupt derart herausbildete, nämlich in seiner Scheidung von Sinnlichkeit (Sinnesreflektion) und Sinnhaftigkeit (geistige Reflektion), mündend in seiner Scheidung von Sinne und Geist. Des Wesens Kern des Verlaufes, spiegelt sich hingegen einzig bedingt über den Wortbezug wieder, denn die zugrundeliegende Bedeutung von 'Wahrnehmung', bezieht sich auf ein 'für wahr nehmen', wohingegen sich des Aristoteles Bezug, einerseits derart explizit auf die Sinneswahrnehmung bezog - hingegen beiderlei in Betracht zog. Was war somit seine explizite Wortwahl, ist hingegen nicht zu erfahren, da es nämlich gar kein Original dessen Schrift gibt. Wesentlich ist hingegen generell die Vergegenwärtigung der Sache, denn gegenüber der sich vollziehenden bedingenden Voraussetzung, daß die Seele eine untrennbare Einheit des Einen repräsentiert, begründete sich spezifisch in diesem Bezug, sehr wohl eine antomische Zergliederung, welche sich eben nicht nur auf das Körperliche bezieht, hingegen jedoch in diesem Bezug seine effektive Darlegung seines Vollzuges verdeutlicht, was hingegen zugrundliegend darauf beruht, daß die 'inneren Sinne' selbst überhaupt nicht erfahren werden können, sondern einzig, was diese hervorbringen. Wesentlich ist somit auch, daß Aristoteles Aufbringen über das Prinzip der Unterscheidung der Organe der Zugrundliegende ist, derart es sich generell damit verhält - das erkennende Sein eines Jeweiligen sich darüber ergibt, daß es aus einem Anderen nicht hervorgeht - sich voneinander darin (unter-)scheidet.

Hervorzuheben gilt entsprechend, daß ich die Spezifikation von innerem Auge (Bewußtsinn) begründete, bevor ich zu Aristoteles Aufbringen und dem Bezug des 'inneren Sinnes' gelangte und man wird leicht darüber erkennen, daß sich dieser Doppelbezug gar nicht als Eines, in dieser Gegebenheit der Sprache fassen läßt und entsprechend auch durchwegs der Entwicklung, zu den entsprechenden Mißlichkeiten führte. Man wird zumal erkennen, daß genau die beiden Aspekte darüber ihre Abbildung erlangen, welche von Aristoteles hervorgebracht wurden und sich dem entsprechend um zwei Bestandteile handelt, welche koordiniert miteinander einher gehen. Arthur Schopenhauer wurde dies zum elementaren Argument, daß die Sinne, über die Reflektion gleichzeitig auch die Reaktiva des Handlungswesens initiieren. Es ist der generelle Umstand und wurde entsprechend auch zum zentralen Auseinandersetzungsgegenstand, daß es sich bei den Sinnen darum handelt, daß sie nicht nur aufnehmen, sondern auch reflektieren. Der Umstand, daß dem gegenüber NICHT der Geist, sondern die Erinnerung die sich vollziehenden 'Verstrickungen' darin reflektiert, ist DER elementare Aspekt, welcher zwar seine Abbildungen tatsächlich erlangt, NICHT jedoch seine derart effektive Inbetrachtziehung - außer in der Naturwissenschaft, worin man sich hingegen derartig auf das Gehirn bezieht und es keinen Bezug zum Geist gibt. Speziell daraus hervorgehend, hat eben auch sie die Oberhand erlangt, dem gegenüber man die idéa des Geistes ins Transzendentale verlagerte, um es diesem zu wahren.

Daniel Heller-Roazen's Schriftwerk über den inneren Sinn, wurde mir zum Ausgangspunkt der Erfassung der kulturhistorischen Entwicklungen darin und gilt mir auch als mustergültig, bezüglich des Umstandes mit dem Umgang der begründeten künstlichen Sprache, gemäß dem sich seine Bezugnahme auch wahrlich einer archäologischen Ergründung stellt. Gegenüber dieser Klarheit seines Aufbringens, trifft man es derart tatsächlich nur in einzelnen Fällen an, nämlich in dem Bezug, worin man sich auf seine pragmatischen Erfahrungen dessen Nachvollzug bezieht, gemäß dem diese Klarheit eben auch einzig daraus hervorgeht, wohingegen man anderweitig, zumal auch regelrecht die reinen Sprachbildnisse zu ermessen sucht, um darüber die Begründungen zu erlangen. Gemäß dem es Bestandteil des Aristoteles Schrift 'De Anima' ist, sowie in der 'Parva naturalia' (Kleine naturwissenschaftlichen Schriften), als inhaltlicher Bezug anzutreffen ist, ergibt sich daraus hervorgehend, auch eine schier unüberblickbare Anzahl an 'Interpretationen', dem gegenüber eine wortwörtliche Übersetzung tatsächlich gar nicht möglich ist - dies tatsächlich dazu zwingt, es anders und somit verfälschend sprachtechnisch zu interpretieren. Entsprechend gilt es mir auch hervorzuheben, daß die zugrundeliegenden Umstände, sich sogar in der Hauptsache daraus hervorgehend ergeben und explizit im Bezug der inneren Sinne, sich noch entsprechend potenziert, da nämlich darin keine äußere gemeinsame Ersichtung möglich ist, sondern einzig über die Selbstsicht zu erlangen ist - worauf auch die Worte explizit auch einzig verweisen können.

Kugel im Raum

Darauf beruht hingegen auch die zugrundeliegende Etablierung der Naturwissenschaften, gemäß dem sie sich dem entsprechend darauf beschränkt und explizit das außen vor stehen läßt, was diesen Umstand 'des inneren Selbst' - die Selbstsicht (Introspektion) betrifft. Das hingegen dieses rein Äußerliche(nde) tatsächlich daraus hervorgehend, gar nicht die Klärung der Gegebenheiten tatsächlich hervorbringen kann, sondern der Nachvollzug sich einzig derart gestalten kann, derart man 'die Instrumente (er)kennt', worüber man die Vollzüge vollbringt, darin besteht mein zugrundeliegendes Argument und daraus hervorgehend auch meine Aufklärung. Ohne ein er-/kennen des jeweiligen Instrumentes, ergibt sich auch keine klärende Ersichtung, sondern tatsächlich einzig Verklärungen, welche davon wegleiten, was uns unsere Sinne an Aufklärung vermitteln. Es dreht sich somit auch in keiner Weise, einzig um die Selbsterfahrung, sondern über die Selbsterkenntnis einzig, vollziehen sich die generellen Erkenntnisse über das Da-Sein, gemäß dem nämlich generalisierend, eine Innenschau eben auch einzig über die Innenschau erlangt werden kann, wohingegen die Außenschau einzig eine Außenschau erwirkt (Licht/Lichtreflektion). Der Sachverhalt von Subjekt und Objekt, ist eben doch etwas anders, als man diesen er-/klärt, denn zumal ist es die Grundlage der Summe subjektiver Erfahrung, worüber sich die Aufklärung vollzieht, wohingegen es gar keine Objektivität gibt, welche sich nicht auf dem Subjekt begründet. Es ist einzig die Suggestion, welche es sprachtechnisch und auch auf gezeichneten Bildern derart erscheinen läßt, jedoch ohne seine bezugnehmenden Verweise gar keine Inhaltlichkeit erlangt. Entsprechend geht dem auch die Lehre über die Leere voraus und man möge sich explizit diese Bewandtnis vorausgehend verinnerlichen. Erst daraus hervorgehend, kann man auch erst in Erfahrung bringen, was die 'Suggestion' überhaupt repräsentiert - daraus hervorgehend erwirkt.

Aristoteles - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aristotle_Altemps_Inv8575.jpg

Aristoteles
koinê aisthêsis (altgr.: ϰοινὴ αἴσθησις)

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Übersetzer: Horst Brühmann
S. Fischer Verlag
Original: The Inner Touch: Archaeology of a Sensation (2007)
Verlag: Zone Books


» Viertes Kapitel (S. 35) «
Der Kreis und der Punkt

Ein Gleichnis des Aristoteles und seiner Schüler,
das den vorerwähnten Gemeinsinn mit der Zeit sowie mit der Sprache verknüpft.

Mit dem Begriff des Gemeinsinns verband Aristoteles erkennbar die Absicht, Antworten auf einige der heikleren Fragen seiner Seelenlehre zu liefern, und das gelang ihm gewiss auch. Doch der Begriff warf neue, zahlreichere Probleme auf, und in den Jahrhunderten, die der Ausbreitung der peripatetischen Lehren folgten, standen die antiken und mittelalterlichen Kommentatoren vor Schwierigkeiten, für die keine einfachen Lösungen zu finden waren. An erster Stelle rangierte das Problem, welche Beziehungen zwischen den verschiedenen Betätigungen des grundlegenden Sinnes bestehen sollten. Inwiefern konnte man von so unterschiedlichen Phänomenen wie gemeinsamen und akzidentellen Sinnesqualitäten, komplexen Empfindungen und der Wahrnehmung des Wahrnehmens sagen, sie seien sämtlich Gegenstände eines einzigen Wahrnehmungsvermögens? Ließ sich eine Ordnung, vielleicht eine Hierarchie von den elementarsten bis zu den raffiniertesten zwischen ihnen erkennen? Solche Fragen betrafen die strukturelle Einheit des primären Sinnesvermögens in der Aristotelischen Seelenlehre; sie hatten damit zu tun, in welchem Sinne man von dem Gemeinsinn überhaupt einigermaßen präzise behaupten konnte, er sei »ein« Sinn. Es gab jedoch auch noch andere, mindestens ebenso beunruhigende Fragen, die, solange sie ungelöst blieben, schon die bloße Existenz jenes Grundvermögens beständig in Zweifel zogen; jenes Vermögens, auf das sich der Philosoph nur elliptisch, jedoch zu wiederholten Malen berufen hatte. Solche Zweifel betrafen hingegen den Sinn, in dem der Gemeinsinn als »Sinn« in irgendeiner klaren Bedeutung dieses Begriffs anzusprechen ist. Schließlich war es Aristoteles selbst, der im Eröffnungssatz des (später sogenannten) Buches Gamma von De anima betont hatte, »dass es außer den fünf Sinnen - ich verstehe darunter Gesicht, Gehör, Geruch, Geschmack und Tastsinn - keinen anderen gibt«, und schließlich war er es, der jeden Zweifel an dieser These mit Argumenten auszuräumen suchte. Aus diesem Grund ließ sich der Gemeinsinn nicht als sechster in der Reihe der Sinneskräfte verstehen. Ebensowenig ließ er sich auf eine der fünf zurückführen, weil er seiner Definition nach simultan mit der Wahrnehmungstätigkeit in all ihren Formen auftreten sollte. Das zentrale Vermögen mochte also zwar das »Grundvermögen« unter den Sinnen sein; es hatte jedoch, kurz gesagt, keinen festen Platz unter ihnen und sperrte sich gegen eine Lokalisierung unter den Sinnesfähigkeiten um so hartnäckiger, als es seiner Natur nach im Leben des Lebewesens überall gegenwärtig sein sollte.

In den Werken des antiken Philosophen selbst waren nur wenige einschlägige Bemerkungen zu diesem Thema zu finden, und dass sie zumindest auf der Oberfläche auseinandergingen oder sich gar schlicht widersprachen, machte die Sache nicht leichter. Manchmal gab Aristoteles klar zu verstehen, dass der dominante Sinn nicht nur funktional, sondern auch seinem Wesen nach von den fünf Sinnen unterschieden sei, zwischen denen er vermitteln und deren Tätigkeit er, wie man sagen könnte, als Ganzes erfassen sollte. Insofern schien das Diktum von De somno et vigilia die Unabhängigkeit des Gemeinsinns von den vielfachen, je eigentümlichen aisthéseis unzweideutig festzustellen. »Man kann ja doch nicht mit der Sehkraft sehen, dass man sieht«, hatte der Stagirit dort geschrieben und die Wahrnehmung des Wahrnehmens einem einzelnen Wahrnehmungsvermögen zugesprochen, das überdies für die Wahrnehmung gemeinsamer Sinnesqualitäten und komplexer Sinneswahrnehmungen verantwortlich sein sollte. Doch De anima enthält eine Aussage, die mindestens ebenso unzweideutig ist und im Gegensatz zum Bisherigen offenbar bestreitet, dass die Wahrnehmung des Wahrnehmens irgendeinem anderen Sinn als den fünf zugeschrieben werden könne. Auf die Frage, ob wir mit dem Gesichtssinn oder irgendeinem anderen Sinn »wahrnehmen, dass wir sehen«, hatte Aristoteles, ehe er sich einem anderen Thema zuwandte, die folgende Antwort angeboten: »dann wird man dies [das Sehen des Sehens] gleich bei der ersten [Wahrnehmung dem Gesichtssinn] so ansetzen«. Der Widerspruch ist frappant, und die antiken Nachfolger des Stagiriten hatten keine andere Wahl, als sich entweder auf die eine oder auf die andere Seite zu schlagen. Noch dem modernen Interpreten stellt sich diese Schwierigkeit: je nachdem, welcher Aristotelischen Abhandlung man sich zuwendet, kann man mutmaßen, dass das Grundvermögen eine Fähigkeit darstellt, die von den Formen der Wahrnehmung gesondert ist oder, alternativ, sich von ihnen nicht unterscheidet; manchmal heißt es, sie sei auf die fünf Sinne nicht zurückführbar, bei anderer Gelegenheit aber, sie sei mit ihnen identisch.

>Der locus classicus für die Untersuchung des Problems ist in der zweiten Hälfte des zweiten Kapitels von De anima III zu finden, das traditionell als Darlegung der Lehre von dem zentralen Sinn verstanden wird. Nachdem er die Frage erörtert hat, mit welchem Sinn wir »wahrnehmen, dass wir sehen und [dass wir] hören«, wendet sich Aristoteles dem Problem der komplexen Sinneswahrnehmung zu: der ungeteilten Wahrnehmung, um das klassische Beispiel zu verwenden, des »Weißen und Süßen«. Dass weder der Gesichts- noch der Geschmackssinn allein ein Prinzip für eine solche Sinneswahrnehmung abgeben könnte, scheint mittlerweile klar, denn der erste beschränkt sich darauf, zwischen Hellem und Dunklem zu unterscheiden, während der zweite nur das Süße vom Bitteren zu trennen vermag. Nach Aristoteles' bisheriger Definition können die Sinne, einzeln genommen, die ungeteilte Erfassung heterogener Sinnesqualitäten nicht leisten. Doch ebenso schließt der Philosoph die Möglichkeit aus, das fragliche Phänomen als einen Akt zu fassen, der von mehreren getrennten Sinnen gleichzeitig ausgeführt wird. Zur Begründung wendet er sich direkt an seinen Leser. »Sonst würde auch, wenn ich das eine, du das andere wahrnähmst, fassbar, dass sie voneinander verschieden sind; vielmehr muss ein einziges [Vermögen] aussagen, dass es verschieden ist [dei te to hen legein hoti heteron]. Denn das Süße ist verschieden vom Weißen.« Die Einheit der komplexen Wahrnehmung setzt also ein ungeteiltes Wahrnehmungsvermögen voraus, das, wenn es seine Unterscheidungen trifft, stets mit einer Stimme »spricht« [legei], wie Aristoteles schreibt. Das letzte Kapitel von De sensu, welches das Problem der komplexen Sinneswahrnehmung ziemlich ausführlich behandelt, gelangt zu einer ähnlichen Schlussfolgerung, wenn auch ohne Bezug auf den Zwist sprechender Parteien. Damit das Weiße und das Süße Gegenstand einer ungeteilten Sinneswahrnehmung werden, muss es »eine einheitliche Kraft in der Seele geben, mit der sie alles wahrnimmt«.

Es ist jedoch keineswegs klar, wie man im Rahmen von De anima ein ungeteiltes Vermögen innerhalb der Seelenkräfte postulieren könnte. Auf den ersten Blick scheint schon die bloße Existenz eines umfassenden Sinnes eine logische und physische Unmöglichkeit zu beinhalten: nämlich, wie Aristoteles bemerkt, »dass ein und dasselbe, insofern es ungeteilt ist, in einem Akt entgegengesetzte Bewegungen ausführt, und in einem ungeteilten Zeitpunkt«. Auch hier dient zur Veranschaulichung wieder das Beispiel des Süßen und Weißen. »Wenn es nämlich süß ist, so bewegt es so und so die Wahrnehmung oder das Denken; das Bittere in der umgekehrten Weise und das Weiße sonst anders.« Das, was gleichzeitig mehrere Sinnesqualitäten wahrnimmt, würde aufgrund seiner passiven Kraft notwendigerweise in mehrere Richtungen gleichzeitig gezogen werden und wäre durch Merkmale definiert, die miteinander unvereinbar sind.

Aristoteles schlägt eine Erklärung vor. Die Wahrnehmungskraft könnte ihrer Natur nach zeitlich wie räumlich einfach, funktional jedoch vielfach sein. »Dann nimmt in einer Hinsicht das Geteilte die geteilten Dinge wahr«, argumentiert er, »in anderer Hinsicht aber, insofern es ungeteilt ist. Denn dem Sein nach ist es geteilt, dem Ort und der Zeit nach ungeteilt« [toi einai gar diareton, topöi de kai arithmöi adiaireton]. Doch das kann nicht sein, denn eine solche Behauptung würde den Unterschied zwischen Potentialität und Aktualität verkennen, der überall die peripatetische Metaphysik bestimmt. Gewiss kann man von einem Ding sagen, es sei in potentia zwei entgegengesetzte Dinge, und in diesem Sinne lässt es sich als teilbar bezeichnen. Doch in actu kann es nur das eine oder das andere sein und ist somit unabänderlich geteilt. Ein Ding kann nicht gleichzeitig hell und dunkel sein; und aus dem gleichen Grund kann ein einheitliches Vermögen nicht gleichzeitig aktuell von zwei gegensätzlichen Sinnesqualitäten affiziert werden.

Nun bietet Aristoteles eine zweite und endgültige Erklärung an, zu deren Darlegung er auf die einfachste geometrische Figur zurückgreift: den Punkt [stigmë]. »Es steht«, erklärt er, »wie mit dem Punkt, den einige so nennen«:

Insofern er eins oder zwei ist, ist er auch ungeteilt oder geteilt. Insofern das Auffassende ungeteilt ist, ist es eines und fasst in einem auf; insofern es aber geteilt ist, gebraucht es denselben Punkt zugleich zweimal [dis töi autöi chrëtai sëmëiöi hama]: insofern es einerseits den [Grenz-]Punkt als zwei gebraucht, fasst es zwei (Dinge) auf und gewissermaßen in einem getrennten Akt; insofern es ihn andererseits als eins gebraucht, erfasst es ihn in einem (Akt) [ëi men oun dis chrëtai töi perati, duo krinei kai kechörismenos estin hös kechörismenöi. hëi d' heni, ken kai hama].

Die Einheit der Sinneswahrnehmung ist daher die des Punktes: zugleich unteilbar und teilbar, einfach und mehrfach, je nach den verschiedenen möglichen Formen seiner Erfassung. Wird er für sich genommen, ist er notwendigerweise eines. Doch insofern er eine Grenze markiert [peras], muss er zwei sein: doppeltes Zeichen eines terminus ad quem und eines terminus a quo, das Ende eines Segments und der Beginn eines anderen. Aristoteles hat den Sinn dieses Gleichnisses nicht weiter kommentiert, und es blieb für seine späteren Leser eine verwirrende Figur im Korpus seiner psychologischen Schriften. Sowohl die Elemente dieser Illustration als auch ihr Lehrgehalt ließen zahlreiche Fragen offen. Inwiefern lieferte zum Beispiel die Figur des Punktes in der Abhandlung einen nützlichen Beitrag zu einer neuen Darstellung der Wahrnehmungskraft, die sich grundlegend von den früher vorgeschlagenen und ausdrücklich abgelehnten unterschiede? Als dem Wesen nach eines, der Zahl nach jedoch zwei konnte die geometrische Figur natürlich an die Hypothese erinnern, der zufolge die wahrnehmende Seele ihrer Natur nach einfach, ihrer Funktion nach jedoch mehrfach sei, was Aristoteles aus prinzipiellen Gründen nicht zugeben wollte. Und wie war diese Figur des doppelten, einzelnen Punktes zu verstehen - war sie ein Sinnbild der wahrnehmenden Seele, wie es die Worte nahelegen, mit denen das Bild eingeführt wurde, oder war sie vielmehr die Chiffre für etwas von den Sinnesvermögen Verschiedenes, das sie lediglich »gebrauchen«, wie die Passage im weiteren ebenfalls andeutet? Das Gleichnis widerstand der Deutung, obschon es für die Darlegung der Lehre von der Tierseele offenbar wichtig blieb.

Dass die antiken Schüler des Aristoteles sich von diesem rätselhaften Punkt angezogen fühlten, wird aus den Werken des Alexander von Aphrodisias ersichtlich, des berühmtesten unter den antiken Aristotelikern, der seinen Nachfolgern, etwa Simplicius oder Philoponus, als der Kommentator des Philosophen schlechthin galt. Alexander bezog sich in mehreren seiner Schriften auf die von Aristoteles herangezogene geometrische Figur, und er widmete sogar eine seiner kleineren exegetischen Schriften eigens ihrer Interpretation. Dieser Text bildet den neunten Abschnitt des dritten Buches seiner vielgelesenen Quaestiones [Physikai scholikai aporiai kai lyseis], den die Rubriken der Manuskripte, die das Werk überliefern, mit dem exakten, dafür weitschweifigen Titel versehen: »Erklärung eines Abschnitts aus dem dritten [Buch von] De anima, in dem Aristoteles zeigt, dass es etwas gibt, mit dem wir alles zugleich wahrnehmen«. Alexander eröffnet seine quaestio mit einer Rekonstruktion des Problems der komplexen Sinneswahrnehmung in De anima und einer Übersicht über die erste, unzulängliche Darstellung, die der Stagirit zu ihrer Erklärung gegeben hatte. Anschließend betrachtet der Kommentator die zweite von dem Philosophen angebotene Lösung. »Dieser Abschnitt«, bemerkt er, »ist sehr dunkel und sehr dicht ausgedrückt« [ëtis lexis sphodra asaphös kai bracheös eirömenö].

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Verlag: Felix Meiner
Übersetzung von Eugen Rolfes

Denn wenn jemand, während er sich selbst oder anderes in einer kontinuierlichen Zeit wahrnimmt, eben dann unmöglich übersehen kann, daß die Zeit ist, und wenn in der kontinuierlichen Zeit auch eine Zeit von ganz unmerklicher Größe enthalten ist, so müßte er dann offenbar nicht merken, daß er ist und sieht und wahrnimmt.

Seelenkunde - Teilband 1: Über die Seele
Reihe: , Band: 6/1
Teilband 2: » Kleine Schriften zur Seelenkunde « ( - Erstauflage: 1947)
Verlag: Ferdinand Schöningh
Übersetzer: Paul Gohlke

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The De anima of Alexander of Aphrodisias ()
Verlag: University Press of America

translated and commented by Athanasios P. Fotinis

» De anima libri mantissa « ()
Verlag: De Gruyter
(Orignal in Griechisch)
Übersetzung von Robert W. Sharples


Bloomsbury Publishing

Mit welcher Situation man hierin konfrontiert war und daraus hervorgegangen ist, verdeutlicht sich entsprechend seines ausgehenden Aufbringens von Aristoteles und den daraus hervorgegangenen Initiierungen, besonders eindrucksvoll in der Konfrontation mit den sprachtechnischen Übertragungen. Tatsächlich hat nämlich auch die deutsche Bezeichnung 'Wahrnehmung', gar nicht den Bezug zur Sinneserfahrung selbst, sondern bezieht sich auf die geistige Reflektion - dem 'für wahr nehmen'. Die Sinne liefern nämlich weder Begründungen noch Erklärungen und vor allem auch keine Hinterfragungen, außer in seiner Erwirkung aufgrund auftretender Widersprüche, wohingegen sich ein 'für wahr nehmen', auf eine reflektierende Beurteilung bezieht, woraus sich dies ergibt. Somit ist bereits der Wortstamm verfälschend, worin ein 'wahrnehmen des wahrnehmens', sich hingegen sogar explizit auf die geistige Reflektionen bezieht. Die Erachtung gemäß des inneren Auges (Bewußtsinns), gelangt somit sogar explizit darüber außen vor. Wie man Ulrich Diem's spezifizierender Darlegung mustergültig entnehmen kann, so besteht hingegen im Bezug der 'Anschauung', was der Gegebenheit eben auch näher steht, ein gleichermaßen zugrundeliegendes Durcheinander - nämlich hier wie dort, zugrundeliegend der unterschiedlichen Bezugswesen, man sich sowohl als auch im Kreise ver-dreht. Wesentlich bezüglich der 'Anschauung', war hingegen dessen zugrundeliegender Bezug zur Ästhetik. Die Auseinandersetzung im Englischen, spezifiziert sich hingegen maßgeblich bezüglich der Scheidung von Aktiva und Passiva, was hingegen auch der Umstand der Scheidung von wahr-nehmen und an-schauen ist. Dem entsprechend war die weitläufige Bezugnahme englischer Begriffe (reflection, perception, apperception) ebenfalls mißleitend und führt ebenfalls zu keiner Klärung, denn darin hat es gar nicht den Bezug der Ästhetik, was man jedoch generalisierend zu separieren suchte, aufgrund dessen im Geiste keine Empfindungs- und Gefühlsreflektionen anzutreffen sind - dessen Reflektierung auf der erfolgten Versinnbildlichung beruht.

Maßgeblich ist jedoch, wie Diem darlegt, daß die Ästhetik bei der Anschauung ein zentraler Bestandteil ist und somit des Aristoteles Aufbringen tatsächlich näher steht, als es sich durch die Wahrnehmung ergibt. Im Anschluß daran auch einmal einen entsprechenden Auszug der Worte von Immanuel Kant, welcher durchwegs 'verkannt' wird, aufgrund dessen man seinen Worte nicht folge leistet, zumal jedoch vor allem nicht erkennt, worin dieser sich rein auf seine Erfahrung der Intuition bezieht, welche ja doch gar keine Erklärung/Aufklärung liefert, welche man von ihm mißlicherweise erwartet. Oder auch wie in Nachfolgendem, seine Worte klarer sind, als man nachzuvollziehen vermag - maßgeblich darin zu erkennen und darüber auch erklärend, über seinen Bezug der 'Begriffe'. Dem steht nämlich David Hume gegenüber, welcher erklärt, daß dieser etablierten Schriftsprache Bedeutungswesen, der Bezug zu den Sinnen entbehrt, hingegen doch weitläufig anzutreffen sind, wie dem vorausgehend auch der 'Begriff', welcher sich aus dem ergreifen und daraus hervorgehenden begreifen begründet - die Erfordernis, um sich darauf zu beziehen. Das Kant den inneren Sinn hingegen nur theoretisch zu fassen erlangt, zeigt sich ebenfalls über diesen Abschnitt, denn darin bringt er des Wesens Kern dessen augenmäßigen Bezuges auf, nämlich die ausgehende Aufmerksamkeit, worüber sich das Reflektionswesen und Fokussierung darin vollzieht. Auch Kant isoliert diesen in der Erachtung, worin generell das Mißwesen besteht und nicht erkennt, derart es doch des sich vollziehenden Ablaufes, seiner Präsenz bedingt.


Verlag: Max Niemeyer

1. Abschnitt - Der Begriff der Wahrnehmung

Wir verstehen unter Wahrnehmung ein einfaches (thetisches), allertorisch bejahendes Urtheil über einen anschaulich vorgestellten Gegenstand.

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ein Beitrag zur psychologischen Terminologie
Verlag: C. Sturzenegger

"Auf welche Art und durch welche Mittel sich auch immer eine Erkenntnis auf Gegenstände beziehen mag, so ist doch diejenige, wodurch sie sich auf dieselben unmittelbar bezieht und worauf alles Denken als Mittel abzweckt, die Anschauung." Mit diesen Worten beginnt Kant seine transcentendale Elementenlehre; er weist damit dem Begriff der Anschauung von Anfang an den Platz an, der die Bedeutung der Anschauung erkennen lässt.

Schon Protagoras, der Sophist aus Abdera (480-410 v. Chr.) hatte auf die massgebende Rolle, welche die wahrnehmende, d. h. die auf sinnlicher Erkenntnis beruhende, psychische Thätigkeit in der gesamten Erkenntnis zu spielen berufen ist, hingewiesen, um damit die Berechtigung eines unantastbaren und allgemein verhindlichen Wissens zu leugnen. "Der Mensch ist das Mass aller Dinge"; alle Erkenntnis, alle Wissenschaft beruht auf menschlich sinnlicher Wahrnehmung, beziehungsweise auf der Erfassung durch die Sinnesthätigkeit. Auf diese letztere gründet sich alles Erkennen; alles Wissen im eigentlichen Sinne des Wortes bezieht sich in letztem Grunde auf das, was uns durch die Sinne auf dem Wege der Erfahrung übergeben worden ist. Die sinnlich erkennendc Thätigkeit bildet den Ausgangspunkt jeder geistigen Entwicklung; von ihr aus gehen die Wege des Wissens nach allen Richtungen. zu ihr zurück führen sie schliesslich wieder. Nur das, was wir sinnlich erfassen, erkennen wir als wirklich bestehend; die sinnliche Erkenntnis ist also schon nach Protagoras gleichsam das Korrektiv unseres Denkens, mit ihrer Hülfe unterscheiden wir das, "was wirklich ist", von dem, "was nicht ist." Mögen auch unsere Sinne nicht in allen Fällen ganz zuverlässig sein, so bleibt doch, abgesehen von pathologischen Erscheinungen, der Satz von Ursache und Wirkung bestehen, denn insofern wir überhaupt afiiziert werden, müssen wir das Vorhandensein einer Ursache dieser Erregung als bestehend voraussetzen. Es kann uns also kein Gegenstand auf andere Weise gegeben werden, als eben durch die Sinne, durch die sinnliche Wahrnehmung; umgekehrt muss sich alles Denken, das einen allgemein gültigen Wert beansprucht, auf die sinnliche Erkenntnis zurückbiegen oder wie Kant sagt: "Alles Denken aber muss sich, es sei geradezu (direkte oder im Umschweife [indirekte]) zuletzt auf Anschaungen, mithin bei uns auf Sinnlichkeit beziehen.")

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Verlag: Johann Friedrich Hartknoch

Erster Teil - Die transzendentale Ästhetik - § 1

Auf welche Art und durch welche Mittel sich auch immer eine Erkenntnis auf Gegenstände beziehen mag, es ist doch diejenige, wodurch sie sich auf dieselbe unmittelbar bezieht, und worauf alles Denken als Mittel abzweckt, die Anschauung. Diese findet aber nur statt, sofern uns der Gegenstand gegeben wird; dieses aber ist wiederum, uns Menschen wenigstens, nur dadurch möglich, daß er das Gemüt auf gewisse Weise affiziere. Die Fähigkeit (Rezeptivität), Vorstellungen durch die Art, wie wir von Gegenständen affiziert werden, zu bekommen, heißt Sinnlichkeit. Vermittelst der Sinnlichkeit also werden uns Gegenstände gegeben, und sie allein liefert uns Anschauungen; durch den Verstand aber werden sie gedacht, und von ihm entspringen Begriffe. Alles Denken aber muß sich, es sei geradezu (direkte) oder im Umschweife (indirekte), vermittelst gewisser Merkmale, zuletzt auf Anschauungen, mithin, bei uns, auf Sinnlichkeit beziehen, weil uns auf andere Weise kein Gegenstand gegeben werden kann.

Die Entwicklungen vollziehen sich jedoch im deutschsprachigen Bezug anders fundierend. Während man im englischen Sensualismus, aus der Warte der Sinne das Geistige zu sondieren sucht, in seiner Relation des Locke's Aufbringen, begründet man dies hierin, über die Begründung der spezifischen Eigenart der geistigen Erscheinungen, gegenüber dem Kausalwesen von Raum und Zeit! Dem vorausgehend ist des Descartes aufkommendes Prinzip, wozu Christian Wolff die Spezifikation des 'Bewustseyn' prägte und dem entsprechend auch das 'Gedächtnis'. Man beachte den Zirkelschluß hierin, daß einzig was einem bewußt wird, in die Erinnerung gelangt und da es sich darin über das Denken (einzig!) vollzieht, ergibt sich daraus folglich, daß es einzig 'Gedachtes' in der Erinnerung gibt. Hierin handelt es sich jedoch rein um den Bezug des Sprachwesens, worin es sich explizit derart verhält und ausgehend darauf beruht, daß wir die Sprache selbst nicht begründen und somit genau dieser Sachverhalt sich darin spezifiziert. Hingegen ging explizit daraus hervorgehend, auch die Raum-Zeit- und somit kausale Differenzierung hervor, welche sich jedoch nicht auf den Geist bezieht, sondern ausschließlich auf seine Inhaltlichkeit des 'reflektierenden' Hervorbringens. Tatsächlich dreht es sich jedoch darum, daß es ohne den Sprachbezug keine derartig bewußten er-/klärenden Bildnisse gibt und auch kein derartig kumulierender Bezug einer Sache - kein derartiges Bewußtsein. Derart es sich damit verhält, kann man sich in ausgiebiger Weise, in seiner Konfrontation von innerem Auge (Bewußtsinn) und innerem Sinn verdeutlichen, eben auch, derart es sich verhält, wenn ein Sprachbezug dazu fehlt, was man im Prinzip eben auch darin antrifft. Dem entsprechend konnte es sich auch derart durch Descartes Aufbringen etablieren, begründete jedoch auch explizit die ausgehende Ergründung des Bewußtseins, nämlich genau darin, dem gegenüber sich darüber nämlich die Widersprüchlichkeit ergibt, daß es sich derart tatsächlich gar nicht ergibt und führte zu dem heutigen Bezugswesen, ohne jedoch die substanzielle Bewandtnis darüber zu begründen und man nach wie vor, ausschließlich eine inhaltliche Unterscheidung vollzieht. Entsprechend hervorzuheben ist somit auch, daß sich das Denken gemäß des Sinnspruches, auf das 'Ich' bezieht und dem entsprechend das Denken der Seele repräsentiert und eben nicht den Geist.

Ich denke, also bin ich.

Der zugrundeliegende Bezug des Gegenstandes, gemäß der Etablierung des begründenden Substantivs, wurde daraus hervorgehend, auch darin unabdingbar das Elementare und führte auf seiner Zugrundelegung der Einheit des Einen und seiner daraus hervorgehenden Unteilbarkeit der Seele, zu seiner daraus hervorgehenden Widersprüchlichkeit, indem ein anderer 'Gegenstand' darin gar nicht Ermessung werden kann - außer dem sich davon Trennenden des körperlichen Bezuges. Zwar verknüpfte sich dies ausgehend mit dem Umstand, daß die mentalen inneren Sinne, selbst gar nicht durch die Sinneserfahrung wahrgenommen werden können (gemäß dem ich diese Separierung vollziehe!), führte jedoch im Verlaufe zu dem, was sich in Verbindung mit Descartes Bezugsbegründung herausfilterte, daß sich etabliert durch die naturwissenschaftlichen Einschneidungen, eine Reduktion auf Körper und Geist etablierte. Maßgeblich in der Ausbildung der deutschen Sprache ist hingegen, sein begründendes grammatikalisches Subjekt, worüber sich auch diese spezifische Eigenart des etablierenden Kontextes der Substantive vollzog, derart es hingegen in keiner anderen Sprache anzutreffen ist. Es ist nicht zu übersehen, daß spezifisch die Er-/Begründung der Seele, in seiner unabdingbaren Zugrundelegung des zwangsläufigen reinen Kontextes, zumindest mustergültig dazu führte und eben auch als Kernpunkt der Auseinandersetzung mit dem inneren Sinn, explizit derart anzutreffen ist, gemäß dieser 'als Organ', außer in seinem Ursprung und dessen Wiedergaben, keine Erachtung fand. Gemäß dem es kein Hervortreten ohne Hervorbringendes gibt, hatte sich genau dieser Grundsatz auch hierin etabliert. Man vergleiche hierzu das Lateinische, worin genau das hingegen gar nicht Inhalt ist. Tatsächlich führt somit auch die Etablierung dieser lateinisch begründeten Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält dazu, genau daraus hervorgehend das Subjekt zu er-/begründen, derart man auch in der erfolgenden Auseinandersetzung des Descartes Sinnspruch antrifft, indem man sich nämlich spezifisch auf die Fehlstände explizit fokussiert, sodaß wie bei diesem, zwar das Jeweilige selbst gar nicht sein Bildnis erlangt, hingegen in seiner Auseinandersetzung eine Vielzahl von Relationen generiert.

Wahrnehmung der Wahrnehmung     →     Bewußtwerdung der Bewußtwerdung

Nachfolgend die entsprechende Hervorhebung. Die Grundlage dieser künstlichen Sprache ist, gegenüber dem ausgehenden Dialekt, worin die Worte einzig Verweise der bekannten Sinneserfahrung sind, daß man darüber eigenständige Bildnisse zu er-/begründen sucht. Tatsächlich ergibt sich darin jedoch einzig das, was sich auch in der Naturwissenschaft ausbildet, nämlich ein rein kausaler Bezug des erfahrenden Reflektionswesens. Seine ausführliche Darbietung erlangt es mustergültig über Descartes Ausführung, nämlich in dem Kontrast seiner Erstschrift (Discours de la méthode - 1637), worin dieser den Verlauf beschreibend darlegt, derart er zu seiner Erfahrung (Erkenntnis!) gelangte, in seinem Kontrast der nachfolgenden Meditationes (... de Prima Philosophia - 1641), worin dieser regelrecht das erlangte Prinzip zerpflügt, um über die Gegensätze und Kontrastierungen das zu erlangen, was ihm daraus hervorgehend jedoch überhaupt nicht gelingt, nämlich gegenüber der Erfahrung, nicht nur keine Begründung zu erlangen, sondern noch nicht einmal eine entsprechende Replikation dessen. Während somit seine Beschreibung des Erlebens es tatsächlich zur Darstellung bringt - nämlich darauf rein verweisend, dem gegenüber ein Anderer es generell nicht nachvollziehen kann, ohne es selbst sinnlich zu erfahren, fehlen ihm hingegen die Worte, worüber es sich 'kennzeichnet'. Der Bezug zum Bewußtsein existierte derart noch gar nicht, sondern kommt überhaupt erst durch diesen zustande. Der elementare Akt besteht darin, daß er in seiner Erfahrung der 'Bewußtwerdung der Bewußtwerdung', die Widerspiegelung des inneren Auges (Bewußtsinns) erfährt, jedoch aufgrund dessen dies nicht existiert, in Verbindung mit der Leere an Vorstellungsinhalten, erst das Nächstfolgende als solches erkennt - das, was ihm folglich daraus hervorgehend in den Sinn kam - das Denken der Worte! Maßgeblich hierin ist, daß die Eigenart der Sinnenerfahrung einzig aus ihr selbst heraus hervorgehend erfahren werden kann, nicht jedoch in der geistigen Vorstellung, sodaß sich darin auch kein replizierender Bezug vollziehen kann. Daraus hervorgehend, vollziehen sich jedoch die erfolgenden Auseinandersetzungen, worin man dann auch dem entgegen stellte, daß doch bereits die Bewußtwerdung als solche - somit die 'Wahrnehmung der Wahrnehmung' - DAS sinnenerfahrende Bewußtsein über das Da-Sein erwirkt. Genau auf diesem Aspekt dieser spezifischen Eigenart, beruht auch meine Spezifikation 'Bewußtsinn' (gemäß: Bewußtwerdungssinn).

cogito ergo sum (ego cogito ↔ ego sum)

Ich denke, also bin Ich

Ich denke, also bin ich mir bewußt.

Entsprechend gilt es mir, diesen Sachverhalt noch etwas klarer zu verdeutlichen. Der Umstand beruht nämlich auf der Eigenart dieser künstlichen Sprache - seiner Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält und entsprechend darauf beruht, daß die Bedeutungswesen, sich nicht über die Sinneserfahrung begründen, gemäß der Katze, dem Baum oder Mensch, dies auf einem Neutrum beruht (der Einheit seiner Erscheinungswesen). Ausgehend ist hierin jedoch, daß die Sprache aus Zeichen besteht, sodaß von den Sinnen die Inhaltlichkeit nicht erfahren werden kann, sodaß darin die Voraussetzung besteht, daß die Inhaltlichkeit vorausgehend, über die Erinnerung erlangt wird. Somit tritt dies effektiv auch erst im Geiste in Erscheinung und erst daraus hervorgehend, erfolgt der bewußtwerdende Bezug der Inhaltlichkeit. Insofern, wie in seinem Ursprung der Dialekte, der zugrundeliegende Bezug seiner begründenden Bedeutung, die ureigene Sinnenerfahrung ist, ergibt sich daraus auch die entsprechende erinnerungsbegründende Verknüpfung der versinnbildlichten Vorstellung. Gemäß dem dies bei dieser künstlichen Sprache hingegen nicht so ist, erfordert es einer herstellenden Verbindung, welche jedoch einzig entstehen kann, insofern ein 'subjektiver' Bezug gegeben ist, welcher hingegen nicht dem entspricht, worauf diese Sprache verweist! Tatsächlich kann man hingegen einzig diesem Sprachwesen entsprechen, indem man sie isoliert für sich in Betracht zieht und derart rein als Relationsbezug vollzieht. Maßgeblich hierin ist hingegen, daß man daraus hervorgehend, zwangsläufig in zwei Richtungen blickt, welche sich als solche nicht vereinigen lassen - daraus hervorgehend sich ein entweder oder vollzieht - eben auch genau so, wie es Aristoteles bereits aufbrachte, im Bezug der äußeren Sinne. Genau dies kann man auch über Descartes Verlaufsgang hervorgehend erfahren, welcher sich in rein sprachtechnischen Spekulationen verliert. Der wesentliche Punkt hierin ist somit auch, daß die Sinnenerfahrung generell daraus hervorgehend ins Abseits gelangen - überhaupt nicht wahrgenommen werden, da sich daraus kein Bezug sich vollziehend ergibt. Dieser fixierende Bezug auf diese Sprache, führt einzig zu Verweisen innerhalb derer selbst, gemäß dem sie sich explizit darauf begründet und gelangt eben nicht zu Vorstellungsinhalten, sondern einzig zu Suggestionen eines solchen. Die Worte erlangen als solche, rein sprachtechnische Bezüge (gemäß Lexika und Co.), jedoch keine Visualisierende.

Bewußtwerdungsbezug

      ↓

Der sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Über seine Erörterung gelangte jedoch ein weiterer wesentlicher Aspekt zur Erkenntnis, daß sich nämlich kein erkennen vollzieht, ohne ein kennen des Jeweiligen. Ausgangspunkt ist hierin, daß die Wahrnehmung ein fließender Vorgang ist und somit als solche, entsprechend auch wieder entschwindet. Wird diese Erfahrung nicht Teil der Erinnerung und daraus hervorgehend reflektiert, kann sich weder ein bleibender Eindruck vollziehen, noch entsprechende Abbilder ausweitend ausbilden. Ohne die Erinnerung kann sich vor allem kein wiedererkennen vollziehen. Speziell darüber erklärt sich hingegen auch das Wirkwesen der Erinnerung, welche in keiner Weise ein reines Sammelwerk an Erinnerungen ist, sondern eine 'lebendige' konstruktive vernetzte Einheit, worin es sich gemäß der Synapsen/Ganglienzellen verhält. Das Vergessen einer Erinnerung hat hingegen zwei Bewandtnisse: zum Einen, insofern sich keine erforderliche prägende Ausbildung und Vernetzung vollzieht. Und zum Anderen, handelt es sich bei der Erinnerung im Überbewußtsein um eine Kurzzeiterinnerung, worin einzig präsent ist und bleibt, was den Bezug der Gegenwärtigkeit begründet, wohingegen sich die Langzeiterinnerung im Unterbewußtsein befindet. Das sich diese beiden Erinnerungswesen funktional nicht unterscheiden, sondern einzig bezüglich ihrer Örtlichkeit und Inhaltlichkeit, wurde mir hingegen auch zum Ausgangspunkt der Klärung, daß nicht nur das Unterbewußtsein keiner Körperlichkeit entspricht, sondern genau so auch nicht das Überbewußtsein. Und somit auch, daß es sich dabei um die Einheit des Bewußtseins handelt.

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Es ist entsprechend auch die Aufmerksamkeit das Zünglein an der Waage, nicht nur anwendungstechnisch, sondern eben auch aufklärungstechnisch. Was nicht seine Erachtung und somit Reflektierng erlangt, kann sich nicht als 'vereinigende Verbindung' vollziehen. Somit ist hingegen auch explizit darin zu unterscheiden, welcher Sinn was und inwiefern wiederspiegelt und reflektiert, was hingegen tatsächlich als solches, gar nicht zu fassen ist, denn der einzige Bezug, welchen wir ausbilden können, ist der der bewußten Erfahrung - somit aus dem Blickwinkel des inneren Auges (Bewußtsinns) sich vollziehend. Wie man jedoch mustergültig über nachfolgenden Worte von Johann Friedrich Herbart und somit auch über sein Zeitwesen erfährt, gelangte man nicht über den Stand des Paradoxums hinaus, welches darauf beruht, daß nämlich das Selbst sich selbst gar nicht wahrnehmen kann - gemäß dem auch eine Kamera sich selbst nicht abbilden kann, ohne einen Spiegel! Und obwohl doch der innere Sinn sich zwischenzeitlich als Selbstverständlichkeit 'in seiner Präsenz' etablierte, gelangt dieser nicht zu seiner zugrundeliegenden Erachtung. Stattdessen etablierte sich unter anderem durch Herbart eine Psychologie, welche sich explizit gemäß der Eigenart der Geistesphilosophie begründet, einzig noch aus dem Bezugswesen deren statuierenden Geistigen und der Erinnerung heraus sich vollziehend. Erst im Späteren etabliert sich genau darüber, hingegen der Bezug zum Unbewußtsein und somit bestrebend der Wiederherstellung des Bezuges zu dem 'inneren' Selbst. Bereits Descartes wurde es zur Auseinandersetzung - das statuierende 'Ich' - worin es sich hingegen ähnlich der Seele verhält - es das Eine gar nicht gibt, sondern einzig die Einheit. Das man dies dem gegenüber unabdingbar in den Geist zu verlagern sucht, indem man ganz einfach, gar keinen anderen Bezug begründet. Das man letzendlich dazu gelangte, daß der Geist die Seele repräsentiere, beruht eben auch auf deren beider substanzbegründeten Zirkelwesen, worin es sich markanterweise - und darum auch derart sich umsetzend - sich einzig um deren Selbstwiederspiegelung sich dreht.


neu gegründet auf Erfahrung, Metaphysik, und Mathematik
Zweyter, analytischer Theil
Verlag: August Wilhelm Unzer

Fünftes Capitel.

Von der Apperception, dem inneren Sinne, und der Aufmerksamkeit.

§ 125. Der innere Sinn gehört für den Psychologen zu den gefährlichen Klippen, denen er sich nur mit grosser Vorsicht nahen darf. Das kann man schon schliessen aus den Widersprüchen, die wir gleich Anfangs im Begriff des Selbstbewusstseyns nachgewiesen haben. Aus dieser Ursache wird es nicht zu sehr befremden, dass so vieles Andere und Leichtere vorangeschickt wurde, und wir erst jetzt an die Erklärung desjenigen Gegenstandes gehn, den die Meisten (unter ihnen Wolff und Kant,) in die ersten Zeilen bringen; nicht eben in der Meinung, ein Problem aufzustellen, sondern vielmehr den Grundstein zu allem nachfolgenden zu legen.

Wenn der innere Sinn ein Vermögen ist, das die Seele so geradehin unter andern Vermögen auch noch hat, so müssen wir hier die schon oft erhobene Frage wiederhohlen: wann wirkt denn dies Vermögen, und wann bleibt es unthätig? Nach welchen Gesetzen ereignet sich eins und das andere? - Und da der innere Sinn ein Vermögen der Selbst-Beobachtung seyn soll, diese aber auf höhere Potenzen ohne Ende steigen kann, indem der Actus des Beobachtens sich wiederum beobachten lässt, und dies neue Beobachten abermals beobachtet werden kann, und so fort, - warum schliesst der innere Sinn, der sich über die erste Potenz, der Erfahrung gemäss, zuweilen wirklich erhebt, nicht auch alle andern Potenzen in sich? Warum ist es sogar um die einfache Selbstbeobachtung, wenn sie anhaltend und habituell wird, ein so äusserst misliches Ding, dass Kant (im Anfange der Anthropologie,) denjenigen, der ein Geschäfft daraus macht, sich selbst zu belauschen, aus trifftigen Erfahrungsgründen vor dem Irrenhause zu warnen nöthig findet?

Aus dem allgemein-metaphysischen Princip, dass kein Wesen, auch die Seele nicht, eine ursprüngliche Mannigfaltigkeit von Anlagen enthalten kann, folgt so gleich, dass die Wahrnehmung unsrer eignen Zustände und Vorstellungen gar nicht auf einer besondern Prädisposition beruhe; dass sie vielmehr auf eben so natürlichem Wege, wie alles Andere, in der Seele erst werden muss, und dass sie alsdann gerade so weit und nicht weiter reicht, als wie weit sie geworden ist. Ein gewisses Quantum von Selbst-Beobachtung erzeugt sich unter gewissen Umständen aus gewissen Ursachen; alsdann geschicht die Selbst-Beobachtung wirklich, und in andern Fällen unterbleibt sie, weil keine Möglichkeit ihres Geschehens vorhanden ist.

Wenn nun die Selbstbeobachtung wirklich vor sich geht, wer ist alsdann der Beobachtende, und wer wird beobachtet? Hoffentlich wird man nicht antworten: Ich selbst bin das eine und das andere. Denn dieser Ich, der da Object und Subject zugleich seyn will, ist als ein völliges Unding nun einmal bekannt. In der Seele sind nur Vorstellungen; aus diesen muss alles zusammengesetzt werden, was im Bewusstseyn vorkommen soll.

Also: Eine Vorstellung, oder Vorstellungsmasse, wird beobachtet; eine andere Vorstellung, oder Vorstellungsmasse, ist die beobachtende.

So paradox dieser Satz allen denen klingen muss, die in unerkannten Widersprüchen nun einmal leben und weben: so leicht fügt er dem Ganzen unserer Grundsätze sich an; und so passende Aufschlüsse giebt er über die Thatsachen, die den innern Sinn charakterisiren.

Dieses sich derart isolierende Zirkelwesen, führte jedoch erst im Verlaufe zu dieser Eigenart der Ausbildung und begründet sich über den Wandel des zugrundeliegenden Substanzbezuges, welchen man zwar prädestinierenderweise als 'Materialismus' bezeichnet, jedoch mißlicherweise erst viel zu spät in seinem Substanzwesen der Abkehr erkennt, ausgehend jedoch in seiner Hinwendung verkennt (man beachte hierzu die entstandene Schreibweise von 'Im-materialismus'!). Der Verlauf vollzieht sich in seiner Abwendung vom Dialekt - der gesprochenen Sprache zur Schrift - zunächst hinwendend dem Griechischen (Aristotelismus) und dann zum Lateinischen (Platonismus), woraus folgend die Etablierung der hochdeutschen Einheit der Schriftsprache hervorging. Das Zugrundeliegende war hingegen das Rechts- und Formalwesen, worin bereits in seinem Ursprung, die römische Gesetzgebung sich als Leitbild etablierte - sich die Lehren ausgehend darüber bestimmten. Die elementare Andersartigkeit des Lateinischen, begründet sich über dessen etablierenden Substantiv (noun) und somit dessen zugrundeliegende Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält - sich auf dem Bezug von Objekten begründet (→ Materie) und erst daraus hervorgehend, sich die Wirkwesen bestimmen (Verb, Adjektiv) - somit das Prinzipwesen der natürlichen Sprache umkehrt - der Sinne subjektive Selbst-Erfahrung darüber außen vor stellt. Gegenüber diesem Substantiv, wurden in seinem Ursprung einzig derart Verweise zu Sachen deklariert und war ein benennender Bezug, derart man das Jeweilige über 'seine' Sinne kennt, wohingegen sich auch die Gemeinschaftssprachen der Dialekte derart ausbildeten. Entsprechend wandelte sich auch der Substanzbezug, indem es sich nicht mehr über die Wirkwesen gemäß der Sinneserfahrung bestimmte, sondern in seiner Eigenart innerhalb des Sprachwesens sich übertragend vollziehend, aufgrund dessen auch nur der Wortlaut seine Verbindung hat, nicht jedoch seine Bedeutung einander entspricht. Anstatt daß sowohl das (vermittelnde) Licht und die Lichtreflektionen Inhalt sind, sind es darin einzig die isolierenden Lichtreflektionen und derart wandelt sich auch dem entsprechend jegliches Bezugswesen, wie man es auch über das Verhältnis des Körpers, in seiner spezifizierenden Scheidung gegenüber der Seele antrifft und aufgrund dessen sich ausbreitenden Leitwesen der Schrift und somit deren generellen Ermessung durch die Sprache, somit auch von der Seele nichts anderes übrig blieb, außer dem Geist - als Überbleibsel. Diese vollziehende 'reine' - zugrundeliegend sich rein auf die Sprache beziehende - Objektivität, worin es das Subjekt nicht enthält, verhindert eben auch, daß es sich darin überhaupt verknüpft, insofern man dieses Sprachwesen explizit anwendet, gemäß dem sich dies explizit nicht über die Sinnenerfahrung begründet, sondern aus Übertragungen des Bestandes der Sprachen und hinzubegründender syllogistischer Inhalte, seine zugrundeliegende Erfüllung erlangt. Des Wesens Kern ist somit auch, daß sie generell einzig auf sich selbst verweist - sich aus sich selbst heraus hervorgehend er-/klärt.

innerer Sinn (sensus interior)     ↔     Gemeinsinn (sensus communis)

Elementar ist dem entsprechend auch, daß man einzig bedingt überhaupt, des Wesens Kern dieser künstlichen Sprache überhaupt er-/kannte, hingegen man sich in der Hauptsache darauf bezog, daß man darüber die geistigen Begründungen vollzieht, was tatsächlich gar nicht der Fall ist, sondern diese Sprache auf ihrer mathematisierten Grundlage beruht und somit sich auch derart als fälschlich stellt, was dem nicht entspricht. Die Logik, welche man darüber tatsächlich ersinnt, beruht eben nicht auf einer Geistigen, sondern beruht auf der begründenden Logik des Sprachwesens. Und so erkannte man auch in der Regel nicht - wie eben auch der Hervorbringende Descartes selbst nicht - daß diesem die Klarheit der Unterscheidung des Denkens in dieser künstlichen Sprache (nämlich sich vollziehend innerhalb derer selbst!), gegenüber dem Visualisieren der gesammelten Sinneserfahrungen zutage trat - das Zugrundeliegende dessen darauf beruht. Entsprechend hatten sich auch die diversen Unterscheidungen nur relativ herausgebildet, sowohl sachtechnisch wie auch sprachtechnisch, aufgrund dessen sich keine klare Einheit der Ermessungswesen und auch Bezeichnungswesen vollziehen konnten - mal dieses, mal jenes zur Ersinnung herangezogen wurde. In der Hauptsache hatten sich hingegen die Einen, einzig auf die sachtechnischen Begründungen bezogen, hingegen die Anderen einzig auf die Sprachtechnischen, wohingegen jedoch nur Vereinzelte, sowohl als auch der Ergründung unterzogen, sodaß daraus hervorgehend, man es auch derart antrifft, indem nämlich die jeweilige Begründung der Klärungen des Einen, der des Anderen entbehrt. Aufgrund dessen nur Einzelnen überhaupt sowohl als auch zur Grundlage wurde, anderen aus ihrem Bezugswesen heraus hingegen gar nicht nachvollziehbar war, konnte es sich auch entsprechend nicht derart ausdifferenzierend etablieren. Hierzu gilt es mir entsprechend auf die sich als Besonderheit stellende Etablierung der Enzyklopädie von Isidor von Sevilla zu verweisen, dessen Verfahrensweise sich hingegen nicht durchsetzen konnte. Dieser hat explizit das vollzogen, was erforderlich ist, nämlich das Sachtechnische und das Sprachtechnische einander gegenüber zu stellen und darüber die Auf-/Klärungen zu 'fundieren'.

Wesentlich ist somit auch, daß Aristoteles der elementare Sprachbegründer dieser künstlichen Sprach-Normierung - 'der etablierenden Einheitssprache' ist, über sein Werk des Organon, welches zur Grundlage wurde. Wesentlich ist diesbezüglich, daß es sich auf eine Begründung der griechischen Einheitssprache bezieht, worin der Bezug noch der des 'Begriffes' ist und auch aus dem Bestand der gesprochenen Sprache heraus sich ausbildet - somit auf der ausgehenden Sinnesbegründung. Hingegen begründet dieser gleichzeitig darin auch das Neutrum der Begriffe, worin nicht das Subjekt, sondern sein Einheitswesen die Grundlage ist. Daraus ergibt sich entsprechend auch ein solches Werken, welches sich auch über die Jahrtausende hinweg als Leitbild sich fortsetzt. Wie man jedoch mustergültig, über den inneren Sinn erfährt, eben gar nicht sein tatsächlicher inhaltlicher Gehalt derart generalisierend wahrt, sondern in der Regel sogar, zu völligen Verfänglichkeiten und Abwegigkeiten führt, aufgrund dessen man seine Eigenart der Begründung nicht nachvollzieht, oder auch einzig nur überträgt/übersetzt. Des Wesens Kern dessen beruht auf zwei Grundlagen: wie zuvor hervorgehoben, aufgrund dessen man entweder die Sinnenerfahrung oder die Sprache als Zentrum der Begründung vollzieht, wohingegen die Markantz der Situation darauf beruht, daß die Begründung des Lateinischen, auf seiner Übertragung aus dem Griechischen durch die Stoiker beruht, deren zugrundeliegender Sinn hingegen ausgehend die Einheit (des Einen) ist, sodaß sich darin eben auch das Sprachwesen für sich darüber isoliert - sowohl in seiner Begründung, wie auch seinem Bezugswesen. Darin ist das Neutrum kein Begründetes des Begriffes (ergreifen → begreifen → Begriff), sondern explizit ein sich davon Scheidendes des Substantivs (Neutrum einer zugrundeliegenden Sache), welches der generellen Sprachbedeutung vorausgeht (bewust seyn ↔ Bewustseyn). Dem entsprechend trifft man es auch in der Regel an, daß man rein aus dem Schriftwesen selbst heraus hervorgehend, 'das Verständnis für die Sache' zu erlangen sucht, hingegen zu nichts weiter führt, als zu reinen Sprachver(w)irrungen und den Willkürlichkeiten daraus hervorgehender Spekulationen, wie es im Bezug des inneren Sinnes, sogar fast ausschießlich anzutreffen ist. Und nur darin, wo man den sachtechnischen Bezug, in seiner verknüpfenden Einheit mit den Verweisen der Sprache antrifft, ergibt sich überhaupt Klärung und die sinnesverweisende Bezüge, derart man es auch im Aufbringen der 'Wahrnehmung der Wahrnehmung' antrifft, sodaß selbst, derart dies für sich sprachtechnisch doch verwirrend ist, sich hingegen die Klärung, generell einzig über die sinnhafte Inbetrachtziehung der erlebenden Erfahrung einzig abbildet.

» Isidor von Sevilla «


Verlag: Weidmann

Isidor von Sevilla ()
Sein Leben, sein Werk und seine Zeit
Verlag: J. P. Bachem
deutsche Übersetzung von

» Isidor-Studien () «
Verlag: C.H. Beck

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Aristoteles, Organon, Int. 1, 16a3-8

Nun sind die (sprachlichen) Äußerungen unserer Stimme Symbole für das, was (beim Sprechen) unserer Seele widerfährt, und unsere schriftlichen Äußerungen sind wiederum Symbole für die (sprachlichen) Äußerungen unserer Stimme. Und wie nicht alle Menschen mit denselben Buchstaben schreiben, so sprechen sie auch nicht dieselbe Sprache. Die seelischen Widerfahrnisse aber, für welche dieses (Gesprochene und Geschriebene) an erster Stelle ein Zeichen ist, sind bei allen Menschen dieselben; und überdies sind auch schon die Dinge, von denen diese (seelischen Widerfahrnisse) Abbildungen sind, für alle dieselben.

Möglicher Gegenstand einer Definition ist (nur) das, was ein (universales) Wesen aufweist, insbesondere Arten wie Mensch. Eine Art wird definiert durch die Angabe einer (logischen) Gattung und der artbildenden Differenz. So lässt sich Mensch definieren als vernunftbegabtes (Differenz) Lebewesen (Gattung). Individuen lassen sich mithin nicht durch Definition erfassen, sondern nur ihrer jeweiligen Art zuweisen.

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» Aristotelous Peri Psyches « (1855)
Aristotle on the Vital Principle
Tranlsated from the original text with notes
Verlag: MacMillan & Co.
Charles Collier

It is scarcely necessary to observe, that several versions of this Treatise are extant, but as they have been written under an impression that its design is rather psychological than physiological, this misapprehension has tended to vitiate, or render unintelligible what otherwise, as literary productions, might have done justice to the original. Some of the translators, besides, seem to have been but imperfectly acquainted with physiology, and this want of preliminary knowledge has sometimes led to a misapprehension of the text, and sometimes to an inadequate appreciation of what could be only suggestive. Thus, the causes which have contributed to make the text abstruse, and even in places unintelligible, have concurred in making the translations obscure, and occasionally incomprehensible; for besides indications of imperfect anatomical knowledge, the arguments in the Treatise can be regarded but as suggestions, and be elucidated only by reference to the more matured science of modern times. It cannot derogate from what is due to Aristotle, to admit that physiology, in his age, was not only encumbered with the hypotheses of earlier schools, but also dwarfed and distorted by imperfect acquaintance with those systems and organs of the living body, which he perceived, intuitively, to be necessary to a full comprehension of his subject. But although the opinions and conjectures of this Treatise may, from the advanced state of anatomy and physiology, have but little intrinsic value, the method adopted by Aristotle may not be undeserving the attention of those who, with a wider range of special knowledge, are better prepared for the undertaking; unless, indeed, the Vital Principle is to be set down among those final causes, which, lying beyond the human comprehension, are to be admitted as ultimate facts. Although this may be the case, however, some interest must be taken in a Treatise which is, not only indicative of Aristotle's style and mode of argument, but pregnant also, by allusion, with collateral information.

This version has been made with the intention of rendering it, in so far as the analogies of language would allow, a faithful transcript of the opinions and manner of Aristotle; and notes are added for the elucidation of passages which by no periphrasis could be made intelligible to the general reader. It may be observed that the mind, (ὁ νοῦς), although nowhere defined, appears, in this Treatise, to represent the abstract immaterial principle usually attributed to the ψυχή; for it alone is excluded from all direct participation in corporeal functions or changes.

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Ancient Commentators on Aristotle
Verlag: Bloomsbury
Translated by

Die Synonyme griechischer Begriffe (in Englisch u.a. im Glossary von ): koinê aisthêsis, koinâs aisthêseis, aisthanomenon, proaisthanomenon, aisthanêsthai, aisthêsis, aisthêsis/antilêpsisaisthêta, aisthêtikon, aisthêtikos, aisthêtos, aisthêtêrion, anaisthêtos, sunaisthanêsis, ...


Ancient Commentators on Aristotle
Verlag: Bloomsbury
Translated by William Charlton

Anmerkung S. 144: Using the participle of the verb 'to perceive', aisthamomenon, as he explains a few lines below. Aristotle is arguing from the premiss that verbs of perceiving have two uses, to the conclusion that nouns and adjectives of perceiving, aisthêsis and aisthêton, have two uses. Philoponus, whith his alternative reading, suggests he is arguing from the fact that the participle aisthamomenon, (and presumlably the adjectives aisthêtikon, akoustikon, et.) are used in two ways, to the conclusion that both the noun for the power, aisthêsis, and the verb for the exercise, aisthanesthai, are used in two ways.


Wer sieht, nimmt sein Sehen, wer hört, sein Hören, wer geht, sein Gehen wahr (aisthanesthai), und bei den anderen Funktionen gibt es ebenso etwas, was unsere Tätigkeit (energein) wahrnimmt (ti to aisthanomenon), so dass, wenn wir wahrnehmen, wir unser Wahrnehmen und, wenn wir denken, unser Denken wahrnehmen. Und unsere Wahrnehmung von unserem Wahrnehmen und Denken heißt unsere Wahrnehmung von unserem Existieren, denn Existenz (to einai) hieß eben Wahrnehmen oder Denken.

Während somit Aristoteles der Begründer der Etablierung ist, so ist hingegen Isidor von Sevilla mustergültig in seiner Art, die sich begründenden Mißwesen und somit der Widersprüche seiner Eigenart, im Verbund seiner Gegenüberstellung zu klären - dem sinnenerfahrenden Sein einer Sache, das vollziehende Bildnis des Menschen Sprache dem gegenüber zu stellen - einander zu konfrontieren. Der Umstand besteht indess vor allem darin, daß man die ausgehenden Begründer sogar in der Regel gar nicht kennt und wo man sie kennt, der Konfrontation ihrer Erkenntnisbegründung gegenüber steht - dem WIE gelangt(e) es dazu - seinem Nachvollzug. Derart verbreiten sich indess auch vielfältig die Worte, ohne ihren eigentlichen Sinn zu enthalten. Und so ist auch beim inneren Sinn, nur bedingt überhaupt Aristoteles als Bezug beim Jeweiligen anzutreffen, jedoch auch darin in der Regel, gar nicht seine eigenen Worte die Inbetrachtziehung. Tatsächlich trifft man hierin, auf völlige andere Wortbedeutungen und erst durch die rein sprachtechnische Gegenüberstellung wird klar, daß man sich hierin, nämlich in der Regel beim 'inneren Sinn' und generell beim 'Gemeinsinn', tatsächlich auf das 'Gewissen' bezieht - seinen ausgehenden Ursprungsbezug darüber zu 'detaillieren' - neu zu spezifizieren sucht. Es ist die nachfolgende deutschsprachige Darstellung des lateinische Werkes von Edward Herbert Cherbury, worüber man zu einem klärenden Bildnis gelangt. Der innere Sinn (sensus internus) repräsentiert eine Separierung gegenüber dem Instinkt (instinctus naturalis) und der Gemeinsinn (sensus communis) hat hingegen seine Grundlage im 'kulturellen Gemeinschaftswesen'. Leittragend ist dem entsprechend auch der sich vollziehende Wandel, von der reinen Deduktion zur erstrebenden Etablierung der ausgehenden Induktion, sowie seiner daraus hervorgehenden Zentralisierung der Kausalität (Accidenz), gegenüber der Substanz. Das es sich hingegen nicht derart einheitlich ausbildet, sondern vielmehr als eine durchgängige Konfrontation von 'internus versus communis' sich etabliert, beruht hingegen auf der Natur der Sache, was derzeit daraus hervorgehend auch zum Kernpunkt wurde, nämlich der erforderlichen Unterscheidung der Sinneswesen gegenüber dem Geiste, welche jedoch seitens der sich etablierenden reinen Geistesphilosophie, in seiner expliziten Aussonderung der direkten Sinnesbezüge mündete und speziell darüber zutage trat.

Das trotz dessen der innere Sinn nicht Bestandteil seiner doch zwangsläufig sich ergebenden Inbetrachtziehung - dem Erkennen eines daraus Hervorgehenden vollzieht, ergibt sich hingegen aufgrund des Descartes Aufklärung, daß es kein er-kennen gibt, ohne ein kennen. Gemäß dem nämlich 'zwischenzeitlich' die Seele als solche und somit auch der innere Selbstbezug, sich unabdingbar NICHT auf sondierende Organe bezieht, in seinem Gegensatz zum Körperlichen, kann sich entsprechend darin auch selbst des Aristoteles Aufbringen eines hervorbringenden eigenständigen Organes, sogar explizit nicht etablieren - seine erforderliche Inbetrachtziehung erlangen. Die sich vollziehende Unterscheidung seiner Abgrenzung, bezieht sich eben auch nicht auf den Geist, sondern hingegen das Geistige (der Seele!), gemäß dem es jedoch bereits im Bezug des lateinischen 'spiritus' vollzogenen wurde. Darin besteht auch das Prinzip der reinen Deduktion, daß was nicht dem ausgehenden Grundprinzip entspricht, sich als fälschlich stellt. Das sich hingegen erst im Verlaufe die Anhäufungen ergehen, welche die Grundprinzipien generalisierend daraus hervorgehend in Frage stellen, ergibt sich aufgrund des Sachverhaltes der rein sprachtechnischen Übertragungen (griechisch → lateinisch → hochdeutsch), sodaß sich zunächst einmal ein Bezug dazu herstellen muß und erst daraus hervorgehend, sich Klärungen begründen können. Das man die Sprache und Sachlichkeit nicht explizit voneinander trennt, derart es von Isidor mustergültig seine Handhabe erfährt, führt eben auch dazu, daß genau DAS zu den gravierenden Mißwesen führt.

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Zu diesem Be-/Deutungsumstand, gilt es entsprechend hervorzuheben, daß das Kernwesen darin besteht, daß die Substanz der Seele eine unteilbare Einheit ist und sich die Unterscheidungen darin, einzig auf differenzierende 'Seelenvermögen' bezieht, sich jedoch darin unterschneidet, daß es (unabdingbar daraus hervorgehend) die Seele ist, welche dies vollbringt. Somit handelt es sich beim 'Instinkt' (instinctus naturalis) auch nicht, um ein eingrenzendes spezifizierendes Etwas, gemäß eines Seelen-Organes, sondern um eine Eigenart, welche dem Seelenvermögen eigen ist und in seinen diversen Bezügen (Magen, Handlung, ...) seine zugrundeliegende Inbetrachtziehung erlangt. Gleichermaßen verhält es sich mit dem inneren Sinn, sodaß es sich auch darin, um eine zugrundeliegende Eigenart der inneren Sinne handelt. Hingegen erfahren diese inneren Sinne überhaupt keine Spezifizierung, derart man es nämlich einzig im Bezug der körperlichen äußeren (Auge, ...) und inneren Sinne (Magen, ...) antrifft. Diese Eigenart eines spezifizierenden substanziellen Bezuges, ergibt sich überhaupt erst über die explizite Separierung des Geistigen, wohingegen sich dies eben nicht, derart man es sogar allgemeingültig anwendend antrifft, auf den Geist und somit einer substanziellen Differenzierung tatsächlich bezieht, sondern eben einzig auf das Geistige! Darüber wird hingegen auch deutlich, derart sich dies über den deutschen Wortschatz, nämlich dessen Übernahme aus den Dialekten stammenden und auch im Griechischen bestehenden 'bestimmenden Artikels' überhaupt erst derart ergibt, wohingegen in Entfernung dessen, sich ein solches überhaupt nicht vollziehen kann. Derart elementar ist somit auch der Zwischenschritt über die lateinische Sprache, worin es diesen bestimmenden Artikel gar nicht gibt, worüber sich auch diese außergewöhnliche Besonderheit seiner sich vollziehenden Entwicklung darlegt, denn darin ergibt sich keine Unterscheidung des 'Geistigen' - gemäß dem 'Spiritus'. Darin ist die Substanz und was es beinhaltet/hervorbringt nämlich dem entsprechend Eines. Die effektive Etablierung seiner erfolgenden Scheidung von Materiellem und Immateriellen - konkret, gemäß seiner Spezifikation: dem Hervorgehen des im-materiellen Bezuges aus dem Materiellen(!), vollzieht sich derart erst über die Etablierung des bestimmten (nämlich bestimmenden!) Artikels - aufgrund der Übertragung und Ausbildung der hochdeutschen Schriftsprache, worin dieser aus dem Dialekt seine Übertragung erlangt und somit überhaupt erst derart daraus hervorgeht.

Betrachtet man sich dem entsprechend, die sich vollziehende Konfrontation, klärt sich darüber auch das Entsprechende, indem nämlich in dem Einen, die Grundlage auf der den Augen ersichtlichen Objekte beruht und in dem Anderen sich eben nicht mehr um den Gegensatz dessen handelt, derart es ursprünglich seine Bewandtnis erfuhr, sondern daraus resultierend, einzig noch hervorgeht. Dem entsprechend 'ver-wandelt' sich im Verlauf auch über die Sprache der generalisierende Seelenbezug, indem dieser sich zunächst regelrecht materialisiert, hingegen speziell daraus hervorgehend, seine Verlustigung erlitt und einzig noch übrig blieb, was sich aus dem Ermessenswesen heraus hervorgehend, als unwiderleglich stellt, nämlich daß der Mensch denkt - es Gedanken gibt, welche selbst nicht den Sinnen entstammen - nicht entstammen können. Tatsächlich entstammt dies auch nicht den Sinnen, denn es bezieht sich auf die Sprache, welche aufgrund des kulturellen Wandels, auch gar nicht mehr sich über die Natürlichkeit seiner Begründung vollzieht, sondern durch Andere zu seiner Gegebenheit gelangt (Dialekt → Schriftsprache). Gemäß dem die Sprache und entwicklungsbedingt daraus hervorgehend, unabdingbar die Schrift DAS ist, worum es sich tatsächlich fundierend dreht, erlangt daraus sich vollziehend, auch das Geistige seinen derartig alles überragenden Stand, wobei man jedoch einerseits übergeht und andererseits übersieht, daß sich das 'Geistige' darin, einzig auf das sich isolierende Denken dieser künstlichen Sprache Worte bezieht und man somit den Sinnesbezug darüber explizit außen vor stellt. So entsteht dann auch das, was bis heute Maß der Dinge ist und über Descartes seinen elementaren Wendepunkt erlangte. Das daraus hervorgehend, selbst der Geist als solcher, tatsächlich gar keine Spezifikation und somit Definition erlangt hat - sowohl Seele, wie auch Geist daraus hervorgegangen, zu einem Undefinierbaren gelangte, gemäß dem nämlich das Denken sich eben auch nicht innerhalb des Geistigen, als eine absonderbare substanzielle Einheit stellt. Auch hierin wiederum verdeutlicht sich, warum mein Vollzug der Etablierung einer Doppelbezeichnung, nicht nur im Bezug des inneren Auges (Bewußtsinn), sich unausweichlich ergibt, sondern sich diese Bewandtnis als generalisierend erweist und in der bestehenden sprachtechnischen Grundlage, sich als unbeachtet/unbedacht erweist.

Edward Herbert - Lord of Cherbury

Herbert of Cherbury - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edward_Herbert_1st_Baron_Herbert_of_Cherbury_by_Larkin.jpg

(lat. )
Provt Distingvitvr A Revelatione, A Verisimili, A Possibili, Et A Falso
Originalausgabe

De Veritate ()
Edward Herbert Baron Herbert of Cherbury
Verlag: University of Bristol
Translation and Introduction from


De causis errorum. De religione laici Parerga
Faksimile-Neudruck der Ausgaben London 1645
mit einer Einleitung von Günter Gawlick
Verlag: frommann-holzboog


Verlag: John C. Nimmo

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H, ist der Begründer des englischen Deismus, des Standpunktes der »Naturreligion«. Er gründet die letztere auf den »consensus gentium«, die Übereinstimmung der Menschen, die auf den Besitz allgemeiner Begriffe, »communes notitiae« hinweist, in welchen sich die Grundwahrheiten darstellen. Diese Begriffe sind Bedingungen der Erfahrung, also eine Art A priori. Es gibt einen »instinctus naturalis«, dem allgemeine, übereinstimmende Begriffe entspringen. Der »Naturinstinkt« ist die erste der seelischen Fähigkeiten; sie entfaltet sich allmählich nach den Objekten hin und hat eine antizipatorische Funktion. Die »notitiae communes« liegen in jedem normalen Menschen, von der Natur uns eingepflanzt (»restat, ut in nobis a natura describantur et ut, ista lege, explicentur.... notitiae communes«). Es gibt vier Arten der Wahrheit: 1) »veritas rei« als Übereinstimmung des Dinges mit sich selbst, 2) »veritas apparentiae«, Übereinstimmung der Erscheinung mit dem Ding, 3) »veritas conceptus«, Richtigkeit der Auffassung, 4) »veritas intellectus«, logische Richtigkeit. Zu den allgemeinen Wahrheiten gehören auch die sittlichen Grundsätze und endlich die religiösen Grundwahrheiten, die durch Aberglauben, Priestertrug usw. vielfach entstellt sind.

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Verlag: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung

Cherbury's mustergültige Stellung im Wandel seiner Zeit: ab S. 175
Deduktion → Induktion / Substanz → Accidenz

S. 11: Bei der methodischen Untersuchung eines bisher noch ganz unbekannten Gebietes muss man entweder neue Kunstausdrücke schaffen oder die bereits vorhandenen Worte dem Zweck anpassen. Herbert entscheidet sich für das letztere und gebraucht also z. B. das Wort 'Natur' nicht im Sinne von fatum, Notwendigkeit, oder von Depravation, Verderbtheit, sondern im Sinne einer allgemeinen göttlichen Vorsehung. Das Wort 'Freiheit' bedeutet das psychologische Bewusstsein, welches uns sagt, dass der Mensch bei der Wahl seiner Handlungen nicht dem Zwange oder der Nötigung unterliegt. Das in der Schulsprache minder gebräuchliche Wort 'facultas' oder Vermögen bezeichnet eine innerliche Kraft, welche unter bestimmten Bedingungen einem ihr verwandten äusseren Gegenstande entspricht. Man hat sich überhaupt weniger an die Worte als an die Definition zu halten, denn das Buch 'de Veritate' will die Gemüter nicht durch neue Streitfragen in Aufregung versetzen, sondern richtig verstanden den Orthodoxen wie den Heterodoxen zur Befriedigung gereichen.

S. 12: Die Wahrheit ist somit eine im höchsten Grade bedingte, denn jedes Erkenntnisobjekt setzt ein ihm entsprechendes Seelenvermögen voraus, und beide müssen zu einem gemeinsamen Ganzen, dem Erkenntnisakte, verschmelzen. Alles, was unsere Vermögen stets auf die nämliche Weise anreizt, heisst konstante Kraft, eine Rose ist z. B. heute noch dasselbe, was sie zur Zeit Pergamums war. Dasselbe gilt von allen anderen Vermögen; zur Erlangung von Weisheit und Selbsterkenntnis, für Wissen und Gewissen haben den Menschen niemals und nirgends die betreffenden Seelenvermögen gefehlt. Ähnlich verhält es sich mit den Vermögen, welche die Objekte der Aussenwelt, die allgemeine Vorsehung und die ewige Glückseligkeit betreffen. Daraus ergibt sich, dass die bisher üblichen Definitionen der Wahrheit, wie z. B.: 'Die Wahrheit ist das Seiende' (Id quod est), oder: 'Wahrheit ist das nur durch den Geist erfassbare Richtige' (Rectitudo sola mente perceptibilis), oder: 'Wahrheit ist die Übereinstimmung zwischen Ding und Denken' (congruentia rei et intellectus) einseitige sind. Das Forschen nach der Wahrheit besteht vielmehr gerade darin, die Zahl und Ordnung der Seelenvermögen, sowie die Gesetze aufzusuchen, nach denen sie, sei es mit ihnen verwandten Sonderobjekten, sei es mit solchen allgemeiner Art in Conformation treten.

S. 22: Wäre nicht unserem Inneren der Trieb eingeprägt, die Natur der Dinge zu erforschen, und gäbe es nicht solche ursprüngliche Allgemeinbegriffe, so würden wir unserem Erkenntnisziel nicht näher kommen. Alle Gegenstände, deren Anblick geeignet ist, Furcht einzuflössen, würden zu nichtigen Erscheinungen herabsinken, wenn nicht in uns jenes analoge Vermögen existierte, durch welches wir das Gute vom Bösen unterscheiden. Wie sollten wir ferner das was im Erkenntnisakte dem Objekte, von dem was dem erkennenden Subjekte zukommt, absondern, oder das Wahre vom Falschen, das Nützliche vom Nutzlosen trennen, wenn nicht die eigene Natur uns hierin als Führerin diente? Gibt es doch gewisse verborgene Vermögen, welche sich dem äusseren Reize ganz besonders schnell anpassen (facultates quaedam reconditae, quae ab objectis excitatae, libentissime respondent, p. 28). Überhaupt tritt gar nichts in unsere Erkenntnissphäre, ohne daselbst irgend ein die Conformation bewirkendes Vermögen vorzufinden.

S. 24: Das mit jedem Frühjahre neu emporsprossende Veilchen wird stets durch ein und dasselbe Vermögen wahrgenommen, auch darf man nicht überall dort, wo die Schule von Gegensätzen redet, gleich neue Vermögen annehmen, weil sehr vieles, was gewöhnlich für entgegengesetzt gilt, nur dem Grade nach verschieden ist. Es gibt also nicht etwa ein besonderes Vermögen für das Warme und ein anderes für das Kalte, sondern es existiert ein Vermögen, welches der Temperatur, und ein zweites, welches deren Abstufungen korrespondiert. Das Nämliche gilt für die Unterscheidung der Farbennüancen, Weiss und Schwarz erfordern nicht zwei, sondern nur ein Vermögen der Farbenempfindung. Auch im Innenleben hat nicht etwa ein Vermögen die Tugend, ein zweites das Laster zum Gegenstand, sondern ein Vermögen dient zur Unterscheidung des Pflichtmässigen, ein anderes beschäftigt sich mit dem Werte, dem Zwecke, der Art und Weise unserer Handlungen. Regel bleibt, dass ein jedes neue Objekt vermittelst eines analogen neuen Vermögens in die zur Erkenntnis notwendige Conformation tritt, d. h. dass jedem Individuationsprincipe in der Aussenwelt, ein inneres Vermögen parallel geht.

S. 26: Die endlose Zahl von Vermögen lässt sich nach vier Hauptgesichtspunkten ordnen; ob die Vermögen auf das Objekt, oder die Objekte auf die Vermögen einwirken, stets gehören sie entweder zum natürlichen Instinkte (Instinctus naturalis), oder zum inneren Sinne (Sensus internus), oder zum äusseren Sinne (Sensus externus), oder sie ordnen sich der zeitlich reflektiven Denkweise (Discursus) unter. Was uns nicht auf einem dieser vier Wege einleuchtet, kann auf keine andere Weise als wahr erkannt werden.

Anmerkung auf dieser Seite (Cherbury's 'sensus internus' gegenüber Augustinus 'sensus [interior] communis'): Herbert erblickt in dieser Vierteilung eine originelle Leistung, aber schon bei Augustinus findet sich die noetische Unterscheidung von quinque notissimi sensus corporis, sensus interior communis, ratio und intellectus, und eine ähnliche Gliederung liegt dem Hauptwerke des Skotus Erigena zu Grunde.

S. 36: Dem Abschnitte über den natürlichen Instinkt reiht sieh in sechs Unterabteilungen die Erörterung über den inneren Sinn oder die inneren Sinne (sensus interni) an. Herbert versteht darunter Seelenthätigkeiten, welche die Conformation von Objekt und Vermögen bezwecken, die sich aber in besonderer Weise und erst an zweiter Stelle äussern, welche lediglich die innere Analogie der Dinge betreffen, und die Funktion des natürlichen Instinktes bereits zur Voraussetzung haben. Das Wort 'Sensus' wird hierbei bald in der weiteren Bedeutung von innerem Gefühlsleben oder Affekt, bald in der engeren von Trieb oder dunkler Empfindung gebraucht. Der 'Sensus' geht der 'facultas' parallel, er ist Zustand und Naturprincip zugleich. Nur so wird es verständlich, warum Herbert diesen inneren Sinn vorzugsweise in den Korallen, Schaltieren und Crustaceen entwickelt findet, ... Bei genauer Selbstbeobachtung bemerken wir, dass jeder von einem beliebigen Objekte ausgehende Reiz zunächst den inneren Sinn verändert, auf dessen Affektion hin erst die 'Lebensgeister' (emissarii illi spiritus) in Bewegung gesetzt und ihren Funktionen zugeführt werden.

S. 37: Innerer Sinn und natürlicher Instinkt haben, obwohl in ihren Äusserungen verschieden, ein und dieselbe Wurzel. Sobald nämlich die Allgemeinbegriffe die ihnen obliegende Aufgabe der Assimilation erfüllt haben, treten bestimmte Sondersinne in Wirksamkeit, die ihre eigenen Conformationsvermögen besitzen. Hierzu gehören alle jene Sinne, welche irgend einem Individuationsprincip oder einer Differenz in den Objekten entsprechen, ferner jene Sinne ästhetisch-ethischer Art, durch welche wir die Objekte als gute oder schlechte bewerten. Deswegen können diese Sinne in die allgemeine Definition des natürlichen Instinktes eingeschlossen werden, insofern Liebe, Hoffung, Gewissen allen Menschen zukommen. Anderseits heissen aber diese Sinne auch nicht unpassend Sondersinne (sensus particulares), weil Liebe und Hoffnung immer an einzelne Gegenstände, die man hebt oder auf die man hofft, anknüpfen. Handelt es sich um den Process der Verähnlichung, so stehen diese partikularen Sinne unter der Botmässigkeit der allgemeinen, während die auf das göttliche oder körperliche Objekt zielenden Vermögen dem Gebiete der Allgemeinbegriffe angehören.

S. 40: Die Einteilung der Vermögen, welche durch das Medium des inneren Sinnes die Conformation bewirken, ist eine überaus schwierige. Körper und Geist sind in so kunstvoller Weise miteinander vereinigt, dass uns die Fugen ebenso entgehen, wie die einzelnen Unterschiede und deren Benennungen, doch soll wenigstens der Versuch einer Klassifikation gemacht werden. ... Der innere Sinn umfasst Gefühle, Erregungen, Empfindungen jeder Art, die entweder der geistigen oder der körperlichen Seite des Menschen angehören. ... Alle inneren Zustände oder Vermögen gipfeln in einem einheitlichen Gemeinsinne (sensus communis), dem Gewissen, welches uns befähigt, alle zu unserem Wohle führenden Affekte, mögen sie Liebe, Glaube, Gebet, Gelübde oder wie immer heissen, in der rechten Weise mit Gott zu conformieren.

S. 47: Es gibt endlich einen alle inneren Sinne umfassenden Gemeinsinn, das Gewissen (sechster Unterabschnitt). Im Menschen ist das Gewissen stets vorhanden gewesen, es existiert in ihm von Natur aus kraft der allgemeinen Vorsehung, modern ausgedrückt, das Gewissen ist ein Faktor der sittlichen Weltordnung. Vermöge des Gewissens prüfen wir Gutes und Böses samt ihren verschiedenen Abstufungen, und bedienen uns dabei der hohen Autorität der Allgemeinbegriffe, um zu entscheiden, was wir im einzelnen Falle zu thun haben. Dem Richterstuhle des Gewissens sind Worte, Handlungen und Gedanken unterworfen, das Gewissen erteilt Lob und Tadel und von seinen Entscheidungen hängt unser Seelenfrieden ab. Insofern dieses Vermögen auch auf den Körper zurückwirkt und ihm bald ein drückendes, bald ein angenehmes Gefühl verleiht, gehört es zur Klasse der gemischten inneren Sinne. Das Gewissen bildet das Tribunal Gottes, von dem aus es keine Berufung gibt. Alles, was Geist und Körper angeht, alle Vermögen, welche die Dinge der Aussenwelt ordnen und klassifizieren, das Allgemeine wie das Besondere, erscheint hier als Recht suchende Partei, so dass das Gewissen an allen körperlichen Sinnesempfindungen Anteil hat.

S. 80: Zur 'Wahrheit der Vorstellung' ist drittens erforderlich, dass das Vermögen, welches eine sinnliche Empfindung ins Bewusstsein überträgt, in seinen Äusserungen constant sei und nicht hin und her schwanke. Mit dem Satze: 'aliud est sentire, aliud persentire' (p. 54) will Herbert den Unterschied zwischen unbewussten, verworrenen Wahrnehmungen und bewussten, deutlichen Vorstellungen andeuten. Wir hören und sehen eine Menge von Dingen, die wir mangels Aufmerksamkeit nicht bewusst erfassen. Erlahmt aus dem einen oder anderen Grunde die Spannkraft des Geistes, so kann die Einwirkung äusserer Objekte die Schwelle des Sinnesorganes nicht mehr überschreiten. In diesem Falle werden die geistigen Bilder der Dinge (species) gleichsam zurückgeschleudert und der Verähnlichungsakt kommt nicht zu stande. Objekt und Subjekt des Erkennens müssen sich gegenseitig ergänzen, schweift der Geist in Gedanken bald dahin, bald dorthin, so entwaffnet er den Wachtposten des äusseren Sinnes und gibt zu Hallucinationen Anlass, mögen die Species der Dinge oder die Organe noch so gut den Wahrheitsbedingungen entsprechen. Zur richtigen Erkenntnis eines Objektes gehört demnach stets die gehörige Aufmerksamkeit des Geistes.

S. 125: In keinem der philosophischen Werke Herberts wird der Name eines Schriftstellers oder gelehrten Zeitgenossen citiert. Wo immer auf fremde Ansichten verwiesen wird, geschieht dies mit den allgemeinen Ausdrücken: Authores, scholae, Neoterici, worunter Platoniker, Peripatetiker, Stoiker, christliche Scholastiker und deren Gegner zu verstehen sind. Am Ende der Abhandlung Über das Wahrscheinliche' gibt Herbert selbst den Grund dieses Citatenmangels an: "Es könnte den Anschein erwecken", sagt er, "als hätte ich die Werke berühmter Schriftsteller, oder Namen von hohem Werte absichtlich umgangen, es geschah dies aber nicht aus Stolz oder Hochmut, sondern aus Bescheidenheit, die mir nicht gestattete, die Schriften Anderer einer Prüfung zu unterwerfen. Meine Aufgabe war es, das allen Lehren Gemeinsame zusammenzustellen, ohne auf das Besondere Rücksicht zu nehmen, ..."

S. 176: Auch James Beattie (1755 - 1803) geht in seinem Werke über die 'Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit' von der Unterscheidung zwischen Verstand und gesunder Vernunft aus, den er schon bei Aristoteles (Met. L. III, c. 2 Anal. pr. L. II. c. 16) angedeutet findet. Verstand ist ein Vermögen der menschlichen Seele, vermittelst dessen wir Schlüsse bilden, oder aus bekannten Ähnlichkeiten oder Begriffen unbekannte finden; 'common sense' oder gesunde Vernunft dagegen dasjenige Vermögen, das nicht durch aneinander gekettete Schlüsse, sondern vermittelst augenblicklicher, instinktmässiger und unwiderstehlicher Eindrücke die Wahrheit erkennt, das weder in der Erziehung, noch in der Gewohnheit, sondern in der Natur seinen Grund hat, und das, wenn nicht auf alle Menschen, so doch wenigstens auf die überwiegende Menge derselben nach Art eines Sinnes wirkt und daher ganz eigentlich 'Common sense' genannt wird. Ein Hauptunterschied beider Vermögen besteht darin, dass die Kraft zu Schliessen wie alle Leibes- oder Seelenkräfte sich vervollkommnen lässt, während die gesunde Vernunft gleich anderen Instinkten fast ohne alle Pflege zur Reife kommt.

Immanuel Kant gilt bis heute als die Koryphäe schlechthin, was hingegen darauf beruht, daß dieser der Letzte seiner Reihe des entsprechenden Repräsentanzwesens ist, sich jedoch vor allem sprachtechnisch darüber Klärungen ergeben, welche bei den Vormaligen gerade in der vollziehenden Sprache Inbetrachtziehung, derart völlig durcheinander gewirbelt wurde und nach wie vor sich derart vollzieht. Hingegen ergibt auch speziell daraus hervorgehend, daß man in der Regel gar nicht erkennt, derart bei Kant, der Bezug seiner ureigenen intuitiven Erkenntnisse, sich explizit darüber darlegt, daß dieser darin keinerlei Begründungen liefert - sie derart einzig aufbringt, was man diesem vielmehr übel nimmt und nicht erkennt, daß das Wesentliche darin besteht, daß die Intuition ein Sinnesvorgang ist und somit auch weder Begründungen und Erklärungen liefert - man erkennt somit auch bei diesem gar nicht, daß und worin es sich um seine Intuition handelt. Es handelt sich bei der Intuition explizit nicht um einen geistigen Akt und markanterweise hat sich genau dies hingegen auch bis heute, in seiner allgemeingültigen Anerkenntnis bewahrt und somit auch seine zugrundeliegende Unterscheidung gegenüber dem Instinktiven, indem es sich darin explizit um das Erkennen handelt - dieses Erkennen die 'intuitive' Erkenntnis repräsentiert. Entsprechend wesentlich ist somit auch, daß sich dies nicht über das Bewußtsein, im Sinne von sich 'bewußt sein' vollzieht, sondern abseits dessen, sich über das Unterbewußtsein vollzieht und daraus hervorgehend, erst zur Bewußtwerdung gelangt. Dem entsprechend elementar ist hingegen somit auch sein Bezugswesen, worin dieser sich in seiner Betitulierung auf die Vernunft bezieht, es sich jedoch grundsätzlich um den Verstand dreht, derart sich dieser nämlich begründet. In meiner allgemeingültigen Darstellung vollziehe ich entsprechend auch nicht die Aufzählung der Intuition, weil dies nämlich aus dem 'instinktiven Verstandeswesen' - aus dem Resonierenden heraus hervorgeht und zumal sich aus der Erinnerung des Unterbewußtseins begründet.

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So besteht die weitere Besonderheit entsprechend auch darin, daß Kant seine Begründungen, hingegen einzig im Bezug des Geistigen vollzieht. Während diesem zunächst, gemäß seiner Hervorhebung in der ausgehenden Dissertation, John Locke's Aufklärung die Grundlage ist, etablierte dieser hingegen des weiteren, den hiesigen Bezug der vollziehenden Ausdifferenzierung des Geistigen, in seinem Verhältnis von Raum und Zeit und verwandelt hingegen somit auch sein Gesamtwerk, derartig nicht nur in ein zusammengefaßtes Stückwerk, sondern stellt sich derart vereint, auch als eine völlige Spekulation, gemäß dem man es (diesen) jedoch auch als die repräsentierende Phänomenologie des Geistes deklariert. Das dieser darin hingegen das Transzendentale als Voraussetzung spezifiziert, welche jedoch sinngemäß darstellend gar nicht gegeben ist, wird daraus hervorgehend schlichtweg übergangen und auch sinngemäß sogar umgekehrt. Aufgrund dessen erlangt dieser auch nicht seine erforderliche Erachtung als (aufklärender) 'Ergründer', sondern stattdessen tatsächlich als (wiederherstellender) 'Begründer'. Herausragend demonstriert sich die vollziehende Umgestaltung seines Werkes, entsprechend auch bereits über die Übersetzungen des Titels der Kritik der reinen Vernunft, was hingegen auch ausgehend darauf beruht, daß kein Derartiges in den anderen Sprachen existiert. Um was sich ihm dreht, bezeichnet sich hingegen auch als 'Einsicht' - seiner klarstellenden Erfordernis, zur Einsicht zu gelangen. Dem entsprechend hat seine Vernunft auch gar nicht die übertragende Bedeutung des lateinischen 'ratio', denn zur Einsicht gelangt man eben speziell nicht über das rein Geistige, sondern daraus hervorgehend, daß gewisse Dinge unmöglich sind, Widersprüche repräsentieren und somit unumsetzbar sind - effektiv einzig über die vollziehende Anwendung. Das genau dies im rein geistigen Bezug sich derart nicht vollziehen läßt, darin liegt die Bewandtnis, denn man kann es eben rein darüber gar nicht darlegen und widerlegen, weil einzig in der Umsetzung von Taten und Geschehnissen, sich überhaupt Nachweislichkeiten ergeben (einer der wesentlichen Gründe der Abwendung der Naturwissenschaft gegenüber der Philosophie).

Seine eigentliche Markantz besteht hingegen darin, daß er sich über diese Art und Weise seines Aufbringens, explizit inmitten der Fronten begiebt. Hierzu gilt es zu verdeutlichen, was hingegen in aller Klarheit von Locke sein Aufbringen erfuhr, indem dieser nämlich dem Geistigen die Begründung der Ideen absprach, über seine Gegendarstellung, daß sämtliche Ideen primär in den Sinnen (primary fountains) entstehen. Um dies gegenüber seiner Darstellung, sachtechnisch spezifizierend zu erläutern, gilt es sich zu verdeutlichen, daß wir in den ersten Lebensjahren gar nicht (selbst-)bewußt unsere Sinneserfahrungen erfahren, sondern erst, wenn sich eine gewisse Ausbildung der Sinneserfahrungen in der Erinnerung koordiniert haben. Wir erfahren jedoch auch zeitlebens nie das Gleiche auf die gleiche Weise, sondern jeweils das durch die Erfahrungen Bereicherte. Wir sind somit auch gar nicht in der Lage, überhaupt zu einem isolierten Bildnis der Sinne selbst zu gelangen, da sie sich uns einzig in seinem Kontext der Erfahrung vermitteln. Der wesentliche Punkt hierin ist, daß es weder einen reinen Sinnesbezug gibt, noch einen rein geistigen Bezug, gemäß dem sich darüber grundsätzlich eine Rückkoppelung vollzieht. DAS erweist sich als des Kant's Stellung, aus welcher heraus dieser dies auch zu er-/klären sucht. Und auch hierin, begründet sich die Befangenheit darin, wie schon bereits bei Locke sich vollzieht, daß sie sich beide gleichermaßen regelrecht rings um das innere Auge (Bewußtsinn) 'positionieren', jedoch nicht zur Ersichtung des erforderlichen zu Erlangenden gelangen.

Hingegen lassen sich auch beide über das sprachtechnische Vorausgehen gar nicht beirren. Betrachtet man sich hierzu gemäß nachfolgender Abbildung Locke's Worte, so ist sein Bezug der eines 'erwägenden, als solchen sich kennzeichnenden' internal sense und repräsentiert diesem die reinen Selbstbezüge von 'mind', dessen aus dem englischen Dialekt übernommenen Besonderheit darin besteht, daß es sich sowohl auf die Erinnerung, wie auch den Geist bezieht. Im deutschen Sprachbezug existiert dies hingegen gar nicht, sondern begründet sich gemäß dessen Wiedergabe mustergültig von Robert Reininger formuliert, derart es sich im 20. Jh. als Psychologie etabliert, jedoch bereits die Grundlage der etablierten Eigenart der Geistesphilosophie repräsentierte, worin der Geist der Reflektor jeglichen Seelenbezuges ist und derart eben auch sich selbst darin reflektiert, ohne jedoch sich selbst daraus hervorgehend zu spezifizieren, außer über das Denken der sprachlichen Gedanken. Das es sowohl Locke, wie auch Kant überhaupt gelingt, aus diesem Verwirrungswesen heraus dem entgegentretend derartige Klarheiten zu begründen, verdeutlicht deren ureigenen Ergründungen in sowohl als auch. So ist zwar Reiniger's Bildnis über Kant's Erklärungen schon relativ dem folgend, jedoch folgt dieser wie üblich, eben auch nur seinen eigenen Nachvollzugsaspekt. Es ist gar nicht Kant, welcher Unklarheiten begründet, sondern zum Einen beruht dies auf dem Verwirrenden der Sprachbedeutungen, welche weiltäufig tatsächlich (noch!) gar keine sind und zum Anderen, vollzieht man auch nicht des Kant's Darstellung seiner pragmatischen Erfahrungs-Bezüge, sondern hat in der Regel einzig die Worte und deren Bedeutung im Sinn.

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John Locke


(Third Edition - )
All in one Book:
Book I - Of Innate Notions, Book II - Of Ideas, Book III - Of Words, Book IV - Of Knowledge and Opinion

Verlag: Awnsham, John Churchil, Samuel Manship

Of Ideas in general, and their Original
Book II - Chapter I

§ 3, First, Our Senses, conversant about particular sensible Objects, do convey into the Mind, several distinct Perceptions of things, according to those Ideas, we have of Yellow, White, Heat, Cold, Soft, Hard, Bitter, Sweet, and all those which we call sensible qualities, which when I say the Senses convey into the mind, I mean, they from external objects convey into the mind what produces there those Perceptions. This great Source, of most of the Ideas we have, depending wholly upon our Senses, and dervided by them to our Understanding, I call Sensation.

§ 4. Secondly, The other Fountain, from which Experience furnishes the Understanding with Ideas, is the Perception of the Operations of our own Minds within us, as it employ'd about the Ideas it has got ; which Operations, when the Soul comes to reflect on, and consider, do furnish the Understanding with another set of Ideas, which could not be bad from things without : and such are, Perception, Thinking, Doubting, Believing, Reasoning, Knowing, Willing, and all the different actings of our Minds ; which we being conscious of, and observing in our selves, do from these receive into our Senses. This Source of Ideas, every Man has wholly in himself : And though it be not Sense, as having nothing to do with external Objects ; yet it is very like it, and might properly enough be call'd internal Sense. But as I call the other Sensation, so I call this REFLECTION, the ideas it affords being such only, as the Mind gets by reflecting on its own Operations within it self. By REFLECTION then, in the following part of this Discourse, I would be understood to mean, that notice which the Mind takes of its own Operations, and the manner of them, by reason whereof, there come to be Ideas of these Operations in the Understanding. These two, I say, viz. External, Material things, as the Objects of SENSATION ; and the Operations of our own Minds within, as the Objects of REFLECTION, are, to me, the only Originals, from whence all our Ideas take their beginnings. The term Operations here, I use in a large sence, as comprehending not barely the Actions of the Mind about its Ideas, but some sort or Passions arising sometimes from them, such as is the satisfaction or uneasiness arising from any thought.

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Verlag: Carl Georgi
Autor/Hrsg.:

S. 7: Nur Locke, dem es über allen Zweifel gewiss war, dass all' unsere Erkenntniss auf dem Wege der Sinne uns gekommen sein muss, konnte diese merkwürdige Behauptung aufstellen, dass die Geburtsstätte unserer Ideen von geistigen Vorkommnissen allerdings kein Sinn, aber doch ein Sinn sei, wenigstens gewissermassen ein Sinn, und zwar ein innerer, genannt werden könne.

Freiich nehmen wir die eigenen Denkakte durch keinen äusseren Sinn wahr, sondern werden derselben unmittelbar inne, das heisst aber nicht: da wir sie nicht durch äussere Sinne wahrnehmen, so müssen wir sie durch einen inneren Sinn wahrnehmen, sondern: wir nehmen das Denken, eben so wenig durch einen Sinn wahr, als es selbst sinnlich ist, und nicht vielmehr den geraden Gegensatz zu allem Sinnlichen von jeher bedeutet.


von Wolff bis Kant-Schiller
Verlag: Stahl'sche K. Hof- und Universitäts-Buch- und Kunsthandlung

S. 284: Wir haben ferner gerade bei der Behandlung Meier's zeigen können, dass unter Anwendung der Leibniz'schen Psychologie die Scheidewand zwischen äusserer und innerer Sinnesempfindung vernichtet wurde, indem die Erscheinungen beider Sinnesarten als Wirkungen der Vorstellungskraft auf gleiche Stufe gestellt wurden. Die Aufhebung des scharfen Unterschiedes zwischen äusserer und innerer Sinnesempfindung vermöge der Leibniz'schen Psychologie ist die Voraussetzung zu dem geschichtlichen Fortschritt von Lambert zu Tetens. Das Bindeglied zwischen Lambert's methodischer Verwertung der äusseren Sinnesempfindungen und Tetens' rationellem Empirismus auf dem Gebiet des inneren Sinnes ist der aus der Leibniz'schen Psychologie entspringende Gedanke, daß äussere und innere Sinnesempfindung im Grunde als Wirkungen der Vorstellungkraft nicht prinzipiell verschieden sind.

Briefwechsel von Immanuel Kant ()
Verlag: Georg Müller



Immanuel Kant

Immanuel Kant


's Ausgabe von 1787,
mit Berücksichtigung der Ausgabe von 1781
Verlag: Leopold Voss
Verfasser: Gustav Hartenstein
Band 3 - Immanuel Kant's sämmtliche Werke

Critic of Pure Reason (engl.), Critique de la raison pure (frz.), Critica della ragion pura (ital.), Crítica de la razón pura (span.), Kritike tou katharou logou (grch.),

S. 62: Vermittelst des äusseren Sinnes (einer Eigenschaft unseres Gemüths) stellen wir uns Gegenstände als ausser uns, und diese insgesammt im Raume vor. Darinnen ist ihre Gestalt, Grösse und Verhältniss gegen einander bestimmt oder bestimmbar. Der innere Sinn, vermittelst dessen das Gemüth sich selbst oder seinen inneren Zustand anschauet, gibt zwar keine Anschauung von der Seele selbst, als einem Object; allein es ist doch eine bestimmte Form, unter der die Anschauung ihres inneren Zustandes allein möglich ist, so dass Alles, was zu den inneren Bestinnnungen gehört, in Verhältnissen der Zeit vorgestellt wird. Aeusserlich kann die Zeit nicht angeschaut werden, so wenig wie der Raum, als Etwas in uns.

S. 87: Wollen wir die Receptivität unseres Gemüths, Vorstellungen zu empfangen, so fern es auf irgend eine Weise afficirt wird, Sinnlichkeit nennen, so ist dagegen das Vermögen, Vorstellungen selbst hervorzubringen, oder die Spontaneität des Erkenntnisses, der Verstand. Unsere Natur bringt es so mit sich, dass die Anschauung niemals anders als sinnlich sein kann, d. i. nur die Art enthält, wie wir von Gegenständen afficirt werden. Dagegen ist das Vermögen, den Gegenstand sinnlicher Anschaung zu denken, der Verstand. Keine dieser Eigenschaften ist der anderen verzuziehen. Ohne Sinnlichkeit würde uns kein Gegenstand gegeben und ohne Verstand keiner gedacht werden. Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind: Daher ist es eben so nothwendig, seine Begriffe sinnlich zu machen (d. i. ihnen den Gegenstand in der Anschauung beizufügen), als seine Anschauungen sich verständlich zu machen (d. i. sie unter Begriffe zu bringen). Beide Vermögen oder Fähigkeiten können auch ihre Funktionen nicht vertausehen. Der Verstand vermag Nichts anzuschauen und die Sinne Nichts zu denken. Nur daraus, dass sie sich vereinigen, kann Erkenntniss entspringen. Deswegen darf man aber doch nicht ihren Antheil vermischen, sondern man hat grosse Ursache, jedes von dem anderen sorgfällig abzusondern und zu unterscheiden. Daher unterscheiden wir die Wissenschaft der Regeln der Sinnlichkeit überhaupt, d. i. Aesthetik, von der Wissensehaft der Verstandesregeln überhaupt, d. i. der Logik.

S. 126: Verstand ist, allgemein zu reden, das Vermögen der Erkenntnisse. Diese bestehen in der bestimmten Beziehung gegebener Vorstellungen auf ein Object. Object aber ist das, in dessen Begriff das Mannigfaltige einer gegebenen Anschauung vereinigt ist. Nun erfordert aber alle Vereinigung der Vorstellungen Einheit des Bewusstseins in der Synthesis derselben. Folglich ist die Einheit des Bewusstsein dasjenige, was allein die Beziehung der Vorstellungen auf einen Gegenstand, mithin ihre objective Gültigkeit, folglich, dass sie Erkenntnisse werden, ausmacht und worauf also selbst die Möglichkeit des Verstandes beruht.

S. 135: Einbildungskraft ist das Vermögen, einen Gegenstand auch ohne dessen Gegenwart in der Anschauung vorzustellen. Da nun alle unsere Anschauung sinnlich ist, so gehört die Einbildungskraft, der subjectiven Bedingung wegen, unter der sie allein den Verstandesbegriffen eine correspondirende Anschauung geben kann, zur Sinnlichkeit; so fern aber doch ihre Synthesis eine Ausübung der Spontaneität ist, welche bestimmend, und nicht, wie der Sinn, blos bestimmbar ist, mithin a priori den Sinn seiner nach der Einheit der Apperception gemäss bestimmen kann, so ist die Einbildungskraft so fern ein Vermögen, die Sinnlichkeit a priori zu bestimmen; und ihre Synthesis der Anschauungen, den Kategorien gemäss, muss die transcendentale Synthesis der Einbildungskraft sein, welches eine Wirkung des Verstandes auf die Sinnlichkeit und die erste Anwendung desselben (zugleich der Grund aller übrigen) auf Gegenstände der uns möglichen Anschauung ist. Sie ist, als figürlich, von der intellectuellen Synthesis ohne alle Einbildungskraft blos durch den Verstand unterschieden.

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S. 135: Hier ist nun der Ort, das Paradoxe, was Jedermann bei der Exposition der Form des inneren Sinnes (§ 6) auffallen musste, verständlich zu machen: nämlich wie dieser auch sogar uns selbst nur wie wir uns erscheinen, nicht wie wir an uns selbst sind, dem Bewusstsein darstelle, weil wir nämlich uns nur anschauen, wie wir innerlich afficirt werden, welches widersprechend zu sein scheint, indem wir uns gegen uns selbst als leidend verhalten müssten; daher man auch lieber den inneren Sinn mit dem Vermögen der Apperception, (welche wir sorgfältig unterscheiden,) in den Systemen der Psychologie für einerlei auszugehen pflegt.

Das, was den inneren Sinn bestimmt, ist der Verstand und dessen ursprüngliches Vermögen, das Mannigfaltige der Anschauung zu verbinden, d. i. unter eine Apperception (als worauf selbst seine Möglichkeit beruht) zu bringen. Weil nun der Verstand in uns Menschen selbst kein Vermögen der Anschauung ist und diese, wenn sie auch in der Sinnlichkeit gegeben wäre, doch nicht in sich aufnehmen kann, um gleichsam das Mannigfaltige seiner eigenen Anschauung zu verbinden, so ist seine Synthesis, wenn er für sich allein betrachtet wird, nichts Anderes, als die Einheit der Handlung, deren er sich als einer solchen, auch ohne Sinnlichkeit bewusst ist, durch die er aber selbst die Sinnlichkeit innerlich in Ansehung des Mannigfaltigen, was der Form ihrer Anschauung nach ihm gegeben werden mag, zu bestimmen vermögend ist. Er also übt, unter der Benennung einer transscendentalen Synthesis der Einbildungskraft, diejenige Handlung aufs passive Subject, dessen Vermögen er ist, aus, wovon wir mit Recht sagen, dass der innere Sinn dadurch afficiirt werde. Die Apperceptien und deren synthetische Einheit ist mit dem inneren Sinne so gar nicht einerlei, dass jene vielmehr, als der Quell aller Verbindung, auf das Mannigfaltige der Anschauungen überhaupt, unter dem Namen der Kategerien, vor aller sinnlichen Anschauung auf Objecte überhaupt geht; dagegen der innere Sinn die blose Form der Anschauung, aber ohne Verbindung des Mannigfaltigen in derselben, mithin noch gar keine bestimmte Anschauung enthält, welche nur durch das Bewusstsein der Bestimmung desselben durch die transscendentale Handlung der Einbildungskraft (synthetischer Einfluss des Verstandes auf den inneren Sinn), welche ich die figürliche Synthesis genannt habe, möglich ist.

Dieses nehmen wir auch jederzeit in uns wahr. Wir können uns keine Linie denken, ohne sie in Gedanken zu ziehen, keinen Zirkel denken, ohne ihn zu beschreiben, die drei Abmessungen des Raums gar nicht vorstellen, ohne aus demselben Punkte drei Linien senkrecht auf einander zu setzen, und selbst die Zeit nicht, ohne, indem wir im Ziehen einer geraden Linie, (die die äusserlich figürliche Vorstellung der Zeit sein soll,) blos auf die Handlung der Synthesis des Mannigfaltigen, dadurch wir den inneren Sinn successiv bestimmen, und dadurch auf die Succession dieser Bestimnmng in demselben Acht haben. Bewegung, als Handlung des Subjects, (nicht als Bestinnnung des Objects,) folglich die Synthesis des Mannigfaltigen im Raume, wenn wir von diesem abstrahiren und blos auf die Handlung Acht haben, dadurch wir den inneren Sinn seiner Form gemäss bestimmen, bringt sogar den Begriff der Succession zuerst hervor. Der Verstand findet also in diesem nicht etwa schon eine dergleichen Verbindung des Mahnigfaltigen, sondern bringt sie hervor, indem er ihn afficirt.Wie aber das Ich, der ich denke, von dem Ich, das sich selbst anschaut, unterschieden, (indem ich mir noch andere Anschauungsart wenigstens als möglich vorstellen kann,) und doch mit diesem letzteren als dasselbe Subject einerlei sei, wie ich also sagen könne: Ich, als Intelligenz und denkend Subject, erkenne mich selbst als gedachtes Object, so fern ich mir noch über das in der Anschauung gegeben bin, nur, gleich andern Phänomenen, nicht wie ich vor dem Verstande bin, sondern wie ich mir erscheine, hat nicht mehr, auch nicht weniger Schwierigkeit bei sich, als wie ich mir selbst überhaupt ein Object und zwar der Anschauung und innerer Wahrnehmungen sein könne. Dass es aber doch wirklich so sein müsse, kann, wenn man den Raum für eine blose reine Form der Erscheinungen äusserer Sinne gelten lässt, dadurch klar dargethan werden, dass wir die Zeit, die doch gar kein Gegenstand äusserer Anschauung ist, uns nicht anders vorstellig machen können, als unter dem Bilde einer Linie, so fern wir sie ziehen, ohne welche Darstellungsart wir die Einheit ihrer Abmessung gar nicht erkennen könnten, imgleichen , dass wir die Bestimmung der Zeitlänge oder auch der Zeitstellen für alle innere Wahrnehmungen, immer von dem hernehmen müssen, was uns äusssere Dinge Veränderliches darstellen, folglich die Bestimmungen des inneren Sinnes gerade auf dieselbe Art als Erscheinungen in der Zeit ordnen müssen, wie wir die der äusseren Sinne im Raume ordnen, mithin, wenn wir von den letzteren einräumen, dass wir dadurch Objecte nur so fern erkennen, als wir äusserlich afficirt werden, wir auch vom inneren Sinne zugestehen müssen, dass wir dadurch uns selbst nur so anschauen, wie wir innerlich von uns selbst aficirt werden, d. i. was die innere Anschauung berifft, unser eigenes Subject nur als Erscheinung, nicht aber nach ddem, was es an sich selbst ist, erkennen.

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S. 137: Wie aber das Ich, der ich denke, ven dem ich, das sich selbst anschaut, unterschieden, (indem ich mir noch andere Anschauungsart wenigstens als möglich vorstellen kann,) und doch mit diesem letzteren als dasselbe Subject einerlei sei, wie ich also sagen könne: ich, als Intelligenz und denkend Subject, erkenne mich selbst als gedachtes Object, so lern ich mir noch über das in der Anschauung gegenen bin, nur, gleich andern Phänomenen, nicht wie ich vor dem Verstande bin, sondern wie ich mir erscheine, hat nicht mehr, auch nicht weniger Schwierigkeit bei sich, als wie ich mir selbst überhaupt ein Object und zwar der Anschauung und innerer Wahrnehmungen sein könne. Dass es aber doch wirklich so sein müsse, kann, wenn man den Raum für eine blose reine Form der Erscheinungen äusserer Sinne gelten lässt, dadurch klar dargethan werden, dass wir die Zeit, die doch gar kein Gegenstand äusserer Anschauung ist, uns nicht anders vorstellig machen können, als unter dem Bilde einer Linie, sofern wir sie ziehen, ohne welche Darstellungsart wir die Einheit ihrer Abmessung gar nicht erkennen könnten, imgleichen, dass wir die Bestimmung der Zeitlänge oder auch der Zeitstellen für alle innere Wahrnehmungen, immer von dem hernehmen müssen, was uns äussere Dinge Veränderliehes darstellen, folglich die Bestimmungen des inneren Sinnes gerade auf dieselbe Art als Erscheinungen in der Zeit ordnen müssen, wie wir die der äusseren Sinne im Raume ordnen, mithin, wenn wir von den letzteren einräumen, dass wir dadurch Objecte nur so fern erkennen, als wir äusserlich afficirt werden, wir auch vom inneren Sinne zugestehen müssen, dass wir dadurch uns selbst nur so anschauen, wie wir innerlich von uns selbst afficirt werden, d. i. was die innere Anschauung betrifft, unser eigenes Subject nur als Erscheinung, nicht aber nach dem, was es an sich selbst ist, erkennen. *

* Ich sehe nicht, wie man so viel Schwierigkeit darin finden könne, dass der innere Sinn von uns selbst afficirt werde. Jeder Actus der Aufmerksamkeit kann uns ein Beispiel davon geben. Der Verstand bestimmt darin jederzeit den inneren Sinn, der Verbindung, die er denkt, gemäss, zur inneren Anschauung, die dem Mannigfaltigen in der Synthesis des Verstandes correspondirt. Wie sehr das Gemüth gemeiniglich hiedurch afficirt werde, wird ein Jeder in sich wahrnehmen können.

S. 150: Nun ist klar, dass es ein Drittes geben müsse, was einerseits mit der Kategorie, anderseits mit der Erscheinung in Gleichartigkeit stehen muss und die Anwendung der ersteren auf die letzte möglich macht. Diese vermittelnde Vorstellung muss rein (ohne alle Empirische) und doch einerseits intellectuell, anderseits sinnlich sein. Eine solche ist das transscendentale Schema.

S. 155: Hieraus erhellt nun, dass der Schematismus des Verstandes durch die transscendentale Synthesis der Einbildungskraft auf nichts Anderes, als die Einheit alles Mannigfaltigen der Anschauung in dem inneren Sinne und so indirect auf die Einheit der Apperception, als Function, welche dem inneren Sinn (einer Receptivität) correspondiert, hinauslaufe.

S. 161: Also zugegeben: dass man aus einem gegebenen Begriffe hinausgehen müsse, um ihn mit einem andere synthetisch zu vergleichen, so ist ein Drittes nöthig, worin allein die Synthesis zweener Begriffe entstehen kann. Was ist nun aber dieses Dritte, als das Medium aller synthetischen Urtheile? Es ist nur ein Inbegriff, darin alle unsere Vorstellungen enthalten sind, nämlich der innere Sinn, und die Form desselben a priori, die Zeit.

S. 162: Die Möglichkeit der Erfahrung ist also das, was allen unseren Erkenntnissen a priori objective Realität gibt. Nun beruht Erfahrung auf der synthetischen Einheit der Erscheinungen, d. i. auf einer Synthesis nach Begriffen vom Gegenstande der Erscheinungen überhaupt, ohne welche sie nicht einmal Erkenntniss, sondern eine Rhapsodie von Wahrnehmungen sein würde, die sich in keinen Context nach Regeln eines durchgängig verknüpften (möglichen) Bewusstseins, mithin auch nicht zur transscendentralen und nothwendigen Einheit der Apperception zusammen schicken würden. Die Erfahrung hat also Principien ihrer Form a priori zum Grunde liegen, nämlich allgemeine Regeln der Einheit in der Synthesis der Erscheinungen, deren objective Realität, als nothwendige Bedingungen, jederzeit in der Erfahrung, ja sogar ihrer Möglichkeit gewiesen werden kann. Ausser dieser Beziehung aber sind synthetische Sätze a priori gänzlich unmöglich, weil sie kein Drittes, nämlich keinen Gegenstand haben, an dem die synthetische Einheit ihrer Begriffe objective Realität darthun könnte.

S. 176: Erfahrung is nur durch die Vorstellung einer nothwendigen Verknüpfung der Wahrnehmungen möglich.

S. 177: Der allgemeine Grundsatz aller drei [zuvor genannten] Analogien beruht auf der nothwendigen Einheit der Apperception, in Ansehung alles möglichen empirischen Bewusstseins (der Wahrnehmung) zu jeder Zeit, folglich, da jene a priori zum Grunde liegt, auf der synthetischen Einheit aller Erscheinungen nach ihrem Verhältnisse in der Zeit. Denn die ursprüngliche Apperception bezieht sich auf den inneren Sinn (den Inbegriff aller Vorstellungen), und zwar a priori auf die Form desselben, d. i. das Verhältniss des mannigfaltigen empirischen Bewusstseins in der Zeit.

S. 205: Jetzt kommen wir auf einen Begriff, der oben, in der allgemeinen Liste der transscendentalen Begriffe, nicht verzeichnet worden, und dennoch dazu gezählt werden muss, ohne doch darum jene Tafel im Mindesten zu verändern und für mangelhaft zu erklären. Dieses ist der Begriff, oder wenn man lieber will, das Urtheil : Ich denke. Man sieht aber leicht, dass er das Vehikel aller Begriffe überhaupt, und mithin auch der transscendentalen sei, und also unter diesen jederzeit mit begriffen werde, und daher eben sowohl transscendental sei, aber keinen besondern Titel haben könne, weil er nur dazu dient, alles Denken, als zum Bewusstsein gehörig, aufzuführen. Indessen so rein er auch vom Empirischen (dem Eindrucke der Sinne) ist, so dient er doch dazu, zweierlei Gegenstände aus der Natur unserer Vorstellungskraft zu unterscheiden. Ich, als denkend, bin ein Gegenstand des Innern Sinnes und heisse Seele. Dasjenige, was ein Gegenstand äusserer Sinne ist, heisst Körper. Demnach bedeutet der Ausdruck : Ich, als ein denkend Wesen, schon den Gegenstand der Psychologie, welche die rationale Seelenlehre heissen kann, wenn ich von der Seele Nichts weiter zu wissen verlange, als was unabhängig von aller Eefahrung, (welche mich näher und in concreto bestimmt,) aus diesem Begriffe Ich, so fern er bei allem Denken vorkommt, geschlossen werden kann.

S. 297: 1. Die Seele ist Substanz. 2. Ihrer Qualität nach einfach. 3. Den verschiedenen Zeiten nach, in welchen sie da ist, numerisch-identisch, d. i. Einheit (nicht Vielheit). 4. Im Verhältnisse zu möglichen Gegenständen im Räume.
Aus diesen Elementen entspringen alle Begriffe der reinen Seelenlehre lediglich durch die Zusammensetzung, ohne im Mindesten ein anderes Prineipium zu erkennen. Diese Substanz, blos als Gegenstand des inneren Sinnes, gibt den Begriff der Immaterialität ; als einfache Substanz, der Incorruptibilität; die Identität derselben, als intellectueller Substanz, gibt die Personalität; alle diese drei Stücke zusammen die Spiritualität; das Verhältniss zu den Gegenständen im Räume gibt das Commercium mit Körpern; mithin stellt sie die denkende Substanz, als das Principium des Lebens in der Materie, d. i. sie als Seele (anima) und als den Grund der Animalität vor; diese durch die Spiritualität eingeschränkt, Immortalität.

S. 638: Wir haben in der transcendentalen Aesthetik unleugbar bewiesen, dass Körper blose Erscheinungen unseres äusseren Sinnes und nicht Dinge an sich selbst sind. Diesem gemäss können wir mit Recht sagen, dass unser denkendes Subject nicht körperlich sei, das heisst : dass, da es als Gegenstand des inneren Sinnes von uns vorgestellt wird, es, insofern als es denkt, kein Gegenstand äusserer Sinne, d.i. keine Erscheinung im Räume sein könne. Dieses will nun so viel sagen : es können uns niemals unter äusseren Erscheinungen denkende Wesen, als solche, vorkommen, oder: wir können ihre Gedanken, ihr Bewusstsein, ihre Begierden u. s. w. nicht äusserlich anschauen ; denn dieses gehört Alles vor den innem Sinn. In der That scheint dieses Argument auch das natürliche und populäre, worauf selbst der gemeinste Verstand von jeher gefallen zu sein scheint, und dadurch schon sehr früh Seelen, als von den Körpern ganz unterschiedene Wesen zu betrachten angefangen hat.

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Verlag: Wilhelm Braumüller

Einleitung

Die 'Kritik der reinen Vernunft' ist nicht nur ein Buch voll der tiefsinnigsten und weittragendsten Probleme, welche der Philosophie jemals gestellt werden sind, dieses Buch ist auch selbst ein Problem. Es ist dies nicht nur, weil es zahlreiche Widersprüche, Unklarheiten und Willkürlichkeiten enthält, sondern insbesondere deshalb, weil die meisten der ihm eigenthümlichen Probleme in ihm mehr angedeutet als gelöst, die wenigsten von ihnen aber zu Ende gedacht sind. Größer als bei irgend einem anderen philosophischen Werke ist daher bei diesem jener Antheil an Denkarbeit, welcher dem Leser zufällt. Aber gerade in diesem ganz eigenartigen Anreiz zu philosophischer Mitarbeit, wie er der Kr. d. r. V. eigen ist, liegt der Schwerpunkt jener eminenten Bedeutung, welche dieselbe für die gesammte Philosophie gewonnen hat.

III. Capitel
Der innere Sinn (S. 23)

Der Begriff des inneren Sinnes bietet ungleich größere Schwierigkeiten, als der des äußeren. Trotz der eminenten Bedeutung, welche die Lehre vom inneren Sinn für das ganze System der Transcendentalphilosophie besitzt, sind die grundlegenden Aeußerungen Kants über diesen Punkt verhältnismäßig spärlich und unzureichend. Mit Recht hat Herbart bemerkt, Kant bringe den inneren Sinn in den ersten Zeilen "nicht eben in der Meinung, ein Problem aufzustellen, sondern vielmehr den Grundstein zu allem Folgenden zu legen". Der Begriff des inneren Sinnes ist thatsächlich in zwei wesentlich verschiedenen Auffassungen im Kant'schen System wirksam, welche allerdings in der Darstellung unterschiedslos durcheinanderlaufen und deren Trennung nur durch die Berücksichtigung ihrer Wirkung auf die Erfahrungslehre möglich ist. Die Differenz dieser beiden Auffassungen lässt sich am kürzesten ausdrücken durch das Verhältnis des äußeren Sinnes zum inneren, welcher einmal das Verhältnis der Coordination, das anderemal ein Verhältnis der Subordination ist: Dort der äußere Sinn neben dem inneren als selbständige und gleichberechtigte Erkenntnisquelle. hier der äußere Sinn als bloße Theilsphäre des inneren. Es wird unsere nächste Aufgabe sein, durch systematische Analyse der Kant'schen Begriffsbestimmungen den Gegensatz sowie den Zusammenhang der beiden divergierenden Auffassungen klarzustellen.

Jene Auffassung. welche den inneren Sinn in eine Parallele zum äußeren stellt, ist ohne Zweifel die ursprüngliche; sie ist eben jene, welche an Locke anknüpft. Wenn die Seele auf die inneren Vorgänge in ihr selbst "blickt" und sie betrachtet, so versehen sie den Verstand mit einer anderen Art von Vorstellungen, die von Außendingen nicht erlangt werden können; dahin gehören das Wahrnehmen, das Denken, Zweifeln, Glauben, Begründen, Wissen, Wollen und alle jene verschiedenen Thätigkeiten der eigenen Seele. Indem wir uns deren bewusst sind und sie in uns betrachten, so empfängt unser Verstand dadurch ebenso bestimmte Vorstellungen, wie von den unsere Sinne erregcnden Körpern. Diese Quelle von Vorstellungen hat jeder ganz in sich selbst, und obgleich hier von keinem Sinne gesprochen werden kann, da sie mit äußerlichen Gegenständen nichts zu thun hat, so ist sie doch dem Sinne sehr ähnlich und könnte ganz richtig innerer Sinn genannt werden. Allein da ich jene Quelle schon Sinneswahrnehmung nenne, so nenne ich dieselbe Selbstwahrnehmung, da die von ihr gebotenen Vorstellungen von der Seele nur durch Wahrnehmung ihres eigenen Thuns in ihr gewonnen werden können.[1] Wir haben also zwei von einander unabhängige Erkenntnisquellen, Sensation und Reflexion, verschieden durch den Ursprung ihrer Vorstellungen, geeint durch ihre gemeinsame Existenz in ein und derselben "Seele".[2] In der gleichen Auffassung wurzelt auch Kants Begriff des inneren Sinnes: Dieser ist das Organ des Selbstbewusstseins im Gegensatze zum äußeren Sinne als dem Organ der eigentlichen (objectiven) Sinneswahrnehmung. Es fragt sich nun, inwieweit der angestrebte Parallelismus der beiden Sinne von Kant thatsächlich festgehalten wurde. Ist ein solcher auf Kant'scher Voraussetzung überhaupt durchführbar?

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Kant definiert den inneren Sinn als jene "Eigenschaft unseres Gemüthes", vermittelst deren "das Gemüth sich selbst oder seinen inneren Zustand anschauet". Der innere Sinn gibt zwar keine Anschauung von der Seele selbst als einem Object; allein es (er?) ist doch eine bestimmte Form, unter der die Anschauung ihres inneren Zustandes allein möglich ist, so dass alles, was zu den inneren Bestimmungen gehört, in Verhältnissen der Zeit vorgestellt wird" (Kr. 58). Gleich hier am Beginn tritt uns ein auffallendcr Gegensatz der beiden Sinne in Hinsicht ihrer "Gegenstände" entgegen. "Dasjenige, was ein Gegenstand äußerer Sinne ist, heißt Körper." "Ich, als denkend, bin ein Gegenstand des inneren Sinnes und heiße Seele" (Kr. 274 - [S. 295]). Offenbar bedeutet in beiden Fällen "Gegenstand" etwas ganz verschiedenes: Der Gegenstand des äußeren Sinnes ist jener, welcher durch ihn gegeben wird, der Gegenstand des inneren Sinnes ist aber der, welcher für ihn gegeben ist. Jener ist eine Bestimmung des äußeren Sinnes, eine empirische Anschauung, welche ihre Existenz der specifischen Reaction desselben auf die transcendentale Affection verdankt. Der Gegenstand des inneren Sinnes aber ist nicht eine Erscheinung vor demselben. sondern vielmehr der afficierende Gegenstand selbst. Während dort die Affection durch Dinge an sich aus dem factischen Gegebensein empirischer Gegenstände erschlossen wurde, bildet hier die Affection den Ausgangspunkt und den Schlüssel zum Verständnis des inneren Sinnes. Der afficierende Gegenstand ist uns unmittelbar bekannt, er ist unser eigenes Ich, und zwar unser transcendentales Ich, dessen Existenz von Kant nicht erschlossen, sondern vorausgesetzt wird. Indem das "Gemüth" sich selbst afficiert, entstehen in ihm - analog dem äußeren Sinn - Empfindungen. welche in der dem inneren Sinne eigenen Anschauungsform der Zeit sich ordnen; diese inneren Anschauungen sind nicht Anschauungen der Seele selbst, sondern solche ihres inneren Zustandes. In manchen Punkten scheint also ein Parallelismus der beiden Sinne thatsächlich vorhanden: Hier wie dort haben wir ein afficierendes Etwas, die von diesem angeregte Empfindung, eine bestimmte formale Beschaffenheit des Sinnes und die aus diesen beiden hervorgehende, dem afficierenden Gegenstand unadäquate Anschauung. Diese Sachlage ändert sich jedoch sofort, sobald wir auf die Frage nach der eigentlichen Beschaffenheit jene "inneren Bestimmungen, die in Verhältnissen der Zeit vorgestellt werden", näher eingehen. Beim äußeren Sinne war diese Frage leicht zu beantworten: Bestimmung des äußeren Sinnes ist alles, was wir uns als außer uns, d. i. im Raume, vorstellen. Die Anschanungsform des Sinnes selbst war das charakteristische Merkmal aller ihm zugehörigen Erscheinungen. Dieses gilt von der Zeit nicht in gleicher Weise Nicht nur hat. die Zeitlichkeit mit dem Wesen der inneren Vorgänge keinen immanentcn Zusammenhang, sondern, was die Hauptsache ist, es geht überhaupt nicht an, die Zeit und was mit ihr zusammenhängt, auf das innere Geschehen zu beschränken. Bewegung und Veränderung in der Körperwelt sind nicht zeitlos zu denken. Hiermit ist die angestrebte Parallele zwischen den beiden Zweigen der Sinnlichkeit bereits durchbrochen, insofern dem inneren Sinne im Gegensatze zum äußeren das Specifische seiner Anschauungsform mangelt. Die Zeit kann nur indirect zur Kennzeichnung der inneren Phänomene dienen, insoferne alles ausschließlich zum inneren Sinne gerechnet werden muss, was nur im Zeitverhältnisse und nicht zugleich im Raume vorgestellt wird. Der Ausdruck "innerer" Sinn ist daher zunächst nur ein Correlat des "äußeren". "Außer uns" bedeutet aber: "in einem anderen Orte des Raumes, als darinnen ich mich befinde" (Kr. 59). "In uns" müsste daher heißen: "innerhalb jenes Raumes, darinnen ich mich befinde". Demnach würde also der menschliche Körper, das "leibhafte Ich" [3], die Grenze bilden zwischen den Gebieten des äußeren und des inneren Sinnes" [4]. Da aber, was "als Gegenstand des inneren Sinnes von uns vorgestellt wird", kein Gegenstand äußerer Sinne, d. i. keine Erscheinung im Raume sein kann (Kr. 591), so wird als die Grenzlinie des Außen und Innen nicht die Oberfläche des menschlichen Leibes, sondern vielmehr der Gegensatz des Physischen und Psychischen aufzufassen sein. Von den zerstreuten und verhältnismäßig überaus spärlichen Aeußerungcn, in welchen Kant den faktischen Umfang der Bestimmungen des inneren Sinnes umgrenzt, seien die wichtigsten nachfolgend zusammengestellt:

Alle Vorstellungen, sie mögen nur äußere Dinge zum Gegenstande haben oder nicht, gehören doch an sich selbst, als Bestimmungen des Gemüthes, zum inneren Zustande (Kr. 67).[5] Aller Zuwachs der empirischen Erkenntnis und jeder Fortschritt der Wahrnehmung ist nichts als eine Erweiterung der Bestimmung des inneren Sinnes (Kr. 186). Gedanken, Bewusstsein, Begierden u. s. w. denkender Wesen können wir nicht äußerlich anschauen; denn dieses gehört alles vor den inneren Sinn (Kr. 591). Als "Prädicate des inneren Sinnes" werden ferner aufgeführt: Gedanken, Gefühl, Neigung oder Entschließung; Vorstellungen, Wille; Vorstellungen und Denken (Kr. 592); meine Gedanken (Kr. 599); die Empfindungen, Lust und Schmerz (Kr. 601); des Bewusstseins überhaupt (Prol. 57 A). Wie die Außenwelt Gegenstand der "Körperlehre, als einer Physiologie der Gegenstände äußerer Sinne" ist, so bildet diese Innenwelt den Gegenstand der "Seelenlehre, als der Physiologie des inneren Sinnes" (Kr. 605). Jene zieht die "ausgedehnte", diese die "denkende Natur" in Erwägung. (Met. Anfgr. d. N.-W. IV. 357). Nur jene hat einen rationalen Theil und ist "eigentliche Wissenschaft", diese ist und bleibt empirische Psychologie.[6] Es ist von Wichtigkeit, diese methodologische Auftheilung der wissenschaftlichen Behandlung der beiden Sinnesgebiete im Auge zu behalten. Unter jenen inneren Erscheinungen lassen sich vier Gruppen unterscheiden: Die erste Gruppe umfasst - in irgend einer Weise - auch die äußeren Erscheinungen, die zweite bezieht sich auf Gedanken und Vorstellungen, die dritte auf den Willen, die vierte endlich auf die Gefühle der Lust und Unlust. Im allgemeinen hat als Kennzeichen einer Bestimmung des inneren Sinnes zu gelten:

1. dass sie Anschauung (im weitesten Sinne), d. i. eine Erkenntnis sei, die sich auf ihren Gegenstand unmittelbar bezieht;
2. dass sie sinnlich sei, d. i. auf Empfindungen beruhe;
3. dass sie im Zeitverhältnisse vorgestellt werde;
4. dass sie zugleich ein Verhältnis ihres Gegenstandes zum inneren Zustande des Subjectes ausdrücke;
5. endlich - wenn der Parallelismus der beiden Sinne festgehalten wird - dass die innere Erscheinung nicht im äußeren Sinne ihren Ursprung haben könne.

[1] Essay on human understanding, II, 1. § 4. Uebersetzung von Rieglmann, 1894. S. 125.
[2] Ueber die Zweideutigkeit auch im Locke'schen Begriff des inneren Sinnes vergl. Cohen "Kants Theorie d. Erf." 2. Aufl. S. 332 - Ueber den Gegensatz in der Auffassung des inneren Sinnes bei Locke und Leibnitz und Kants Verhältnis zu beiden vergl. Volkmann, Psychologie, II, 184 ff.
[3] Vergl. A. Langes Kritik des inneren Sinnes in "Logische Studien", 1877. S. 37 ff.
[4] Anthrop. (VII, 465) wird der inner Sinn erklärt als jener, "wo der menschliche Körper durchs Gemüth afficiert wird". In der Antonomie (Kr. 343) heißt es: "Denn euer Gegenstand - das All - ist bloß in eurem Gehirne und kann außer demselben gar nicht gegeben werden".
[5] Vergl. auch Kr. 567
[6] Phaenomena recensuntur et exponuntur, primo sensus externi in Physica, deinde sensus interni in Psychologia empirica (Diss. II, 404).

Wie es sich tatsächlich damit verhält, zeigt sich hingegen explizit über den Traum, worin in keiner Weise seine Erachtung erlangt, daß darüber doch die rein geistigen Bildnisse hervortreten, aufgrund der derzeitigen Bewußtlosigkeit des Sinnenbezuges, es sich daraus hervorgehend vollzieht. Nirgends ist dieser elementare Sachverhalt derart anzutreffen, worüber sich hingegen auch verdeutlicht, derart man durchwegs die Bildnisse des Geistes, mit der Sinneswahrnehmung verknüpft, ohne auch nur annähernd zu einem tatsächlichen Bezugswesen des Geistes, in seiner Eingrenzung zu gelangen. Und das, obwohl doch bereits beim Verschließen der Augen, sich das Entsprechende relativ dessen, in der vollziehenden Vorstellung darbietet. Hierüber verdeutlicht sich vor allem auch, daß man darin nicht nur eine Einheit mit der Erinnerung vollzieht, sondern dies gleichzeitig auch mit dem inneren Auge (Bewußtsinn) undifferenziert einher geht. Zwar hatte man gegenüber der Unteilbarkeit der Seele, die Typologien von Seelenvermögen differenziert, hingegen nicht tatsächlich eine Sonderung, gemäß einzelner sich voneinander scheidender Organe vollzogen. Und gemäß dem, kann sich auch nicht etablieren, derart Aristoteles sich auf ein 'weiteres Organ' bezieht, gemäß dem man nämlich einzig im Bezug des Körperlichen Organe begründet, nicht jedoch im Bezug der inneren Sinne, Erinnerung und Geist, welche zwar unabdingbar als Bestandteile der Seele und nicht des Körperlichen erachtet wurden. Im Traume ist hingegen explizit das zu erfahren, was man zwar in diversen Unterscheidung hingegen auch antrifft, jedoch einzig im Bezug der darin fehlenden Empfindungen und Gefühle, hingegen nicht die Spezifikas, daß weder das Schmecken, Hören und Riechen als solches Inhalt sind und auch die erscheinenden Bildnisse, über keine Farbe verfügen, hingegen generell darin somit einzig Versinnbildlichungen Inhalt sind. Und gemäß dem über das innere Auge (Bewußtsinn) eben auch sowohl als auch in Erscheinung tritt, ergibt sich daraus hervorgehend auch das Zirkelwesen, aus dem man somit auch nicht dort heraus gelangt.

Herausragend ist in den hiesigen Entwicklungen, daß dem fehlt, was hingegen der Grundstock sowohl des Aristoteles, wie auch Isidor ist, nämlich die Bestimmung des Substanzwesens, aufgrund seiner vollziehenden Erörterung. Vielmehr zeigt sich über den Wandel des Seelenbezuges, worin es bei Aristoteles und auch Isidor noch das ist, was das Leben und somit die Lebewesen ausmacht und entsprechend bei Aristoteles gemäß der Form repräsentiert und bei Isidor das Körperliche, gemäß seiner Sprache Definition, aus dem Humus hervorgeht. Das sich durch die etablierende Sprache im Hiesigen, hingegen ein derartige Wandel der Seelensubstanz vollzieht, sodaß daraus hervorgehend, letztendlich einzig noch die 'geistigen Inhalte' sich davon separieren, läßt augenscheinlich in keiner Weise sich dem entgegen setzen, was diesen Zerfall aufzuhalten vermag.

Die Situation des inneren Auges (Bewußtsinns) ist dem entsprechend auch prädestinierend für die generelle Situation und erfährt sein entsprechendes Abbild über den Bezug zum inneren Sinn. Diese ergibt sich eben auch explizit über dieses Sprachwesen, worin sich der Sprachbezug von den Sinneserfahrung derart separiert und tatsächlich einzig Verweise innerhalb ihrer selbst repräsentiert. Dem entsprechend auch meine Hervorhebung des 'blickens in zwei gegensätzliche' Richtungen, derart es sich hierin vollzieht. Derart es sich hingegen effektiv verhält, erfährt man mustergültig über den Bezug des körperlichen Geschlechts, gegenüber dem grammatikalischen Geschlecht. begründet sich hingegen vor allem daraus hervorgehend, daß man gar keine neue Sprache begründet, sondern einzig aus den Sprachen und somit dem Griechischen und dann dem Lateinischen überträgt. Somit führt eben auch der Bezug von Wahrnehmung und auch Anschauung daraus hervorgehend, tatsächlich sprachbedingt weg vom eigentlichen Substanzwesen, gemäß dem es sich tatsächlich einzig in seiner rein geistigen Reflektion derart miteinander verknüpft und in dieser Vereinigung, einen expliziten Sinnesbezug überhaupt erst gar nicht darin aufkommen kann (Sonderung des Blickes in zwei Richtungen). Es ist die aufkommende Monadenlehre - dem Pondant zur naturwissenschaftlichen Atomlehre - von Gottfried Wilhelm Leibniz, welche zu einer Zerreißprobe der Vergegenwärtigung bezüglich der Substanzwesen führt. Entsprechend ist dieser auch der elementare Vorläufer dessen, worüber sich später die Rückbesinnungen vollziehen, daß doch die Philosophie keine reine Geistesphilosophie ist und zumal durch die Naturwissenschaft sich auch erwirkt, daß doch das Substanzwesen sich nicht aus des Geistes Wesen abbildet und die Seele eine Einheit seiner Glieder ist - seiner sich vollziehenden Spezifikas der Wirkwesen darin, worin das Jeweilige nicht aus dem Anderen heraus hervorgehen kann. Hingegen war erst die etablierte Entwicklung dem förderlich, worin man in seiner scheidenden Spezifizierung von Denken und Gedächtnis, daraus hervorgehend, eben auch Geist und Erinnerung 'anatomisch' von der Seele absonderte und somit zwangsläufig zu dem Weiteren führte, gemäß dem entstehenden Vakuum gegenüber dem Vollzug der Aussonderung, sodaß speziell aus dieser Zweifrontensituation der naturwissenschaftlichen Verkörperung und der Vergeistigung der Seele, sich das daraus Erfolgende ergibt. Und so trat zuvorderst daraus auch hervor, daß man zugrundeliegend, überhaupt nicht die Wirkwesen erachtete, welche das innere Selbst repräsentieren. Was repräsentiert das 'Ich', wurde bereits Descartes Teil seiner Erörterung. Zwar lieferte die Scheidung gemäß perception und apperception bereits die entsprechenden Auseinandersetzungsaspekte. Hingegen etablierten die naturwissenschaftlich anatomische Ergründungen, die erforderlichen zündenden Funken, wie hierin über deren Aufklärung der Nerven, gemäß dem diese einzig Reize erwirken (siehe: tierischer Galvanismus).

Empfindung ([äußerer] Sinnesreiz)   ↔   Gefühl ([innere] Sinnesreflektion)
Bewußtwerdungsbezug
Gedanken (Sprache)   ↔   Vorstellung (Sinneserfahrung der Erinnerung)

Das man dies hingegen einzig in seinen Fragmenten er-/kannte, beruht hingegen auch heute noch, nach wie vor, auf der entsprechenden Unkenntnis des jeweiligen Anderen. So war eben auch des Lockes Blick, spezifisch auf des Descartes Aufbringen ausgerichtet und nicht dem Gegenüberstehenden der 'idéa' des Platonismus. Und auch Kant sah nur des Locke's Grundstock und erkannte nicht, daß es hingegen Hume war, welcher den Grundstock der Scheidung der Sinne gegenüber dem Geistigen aufbrachte und auch erst spät, die deutschsprachig begründete Kausalitätsgrundlage zu berücksichtigen ersuchte. Hingegen ergibt sich überhaupt erst Klarheit, wenn man seinen ausgehenden Ursprung er-/kennt, welcher sich über Parmenides und Heraklit begründet, in Plato und Aristoteles konfrontierender Anwendung mündet und sich über das lateinische Schriftwesen letztendlich etabliert, sodaß die weiteren Entwicklungen sich tatsächlich zugrundeliegend, folglich darin explizit vollziehen - unabhängig von des jeweiligen Aufbringenden - und es dem entsprechend auch durchwegs, einzig noch um die Auseinandersetzung der Verklärungen der Sprache sich dreht. Gemäß dem ein Wort und auch eine Aussage, nichts anderes repräsentiert, als einen Verweis, kann sich eben auch die Sprache nicht selbst zur Darstellung bringen, sondern einzig ein Relativa repräsentieren, sodaß sich folglich die Begründungen, einzig über die Repräsentation der Widersprüche gebährt. Entsprechend beruht auch dieses etablierte latiniserte europäische Sprachwesen folglich daraus hervorgegangen, nicht mehr auf seinem Ursprung der Benennung, sondern dem Zugrundeliegenden seiner Scheidung von Anderem. Genau dies wurde hingegen auch zum leittragenden Hemmnis, nämlich in seiner sich vollziehenden Zwiespalt des Einen gegenüber dem Anderen, was explizit über die hierin bezüglichen Gegebenheiten ihr explizites Abbilden erfährt. So begründete sich zwar 'auch' die jeweilige zugrundeliegende Unterscheidung von Gedanken/Vorstellung, Empfindung/Gefühl, Körper/Seele, Geist/Seele, hingegen vollzog sich keine Separierung dem gegenüber, worin man dem Jeweiligen, seine eigene Spezifizierung aus sich selbst heraus hervorgehend vollzog.

Mustergültig ist es auch anzutreffen, in des Wolff's Begründung des Substantivs 'Bewustseyn', gemäß dem man zwar den Wortlaut und ausgehenden Bezug, aus dem Dialekt übernahm und sich darin auf ein 'bewust seyn' bezieht, hingegen erfährt es als Substantiv eine ganz andere Bedeutung, welche dieser nämlich auf des Descartes Spezifikum bezog - dem Hervortreten durch das Denken. Während es in seinem Ursprung, sich auf einen ureigenen Zustand, bzw. Vorgang bezieht, hat es darin gar keinen eigenständigen Bezug mehr, sondern ist Bestandteil des Denkens. Man beachte hierzu einmal meine Bewahrung der Zweiteiligkeit von innerem Auge (Bewußtsinn) und man wird erkennen, daß genau dieser Umstand, sich eben auch darin abbildet. Und während man zunächst noch im weiteren Verlauf, den Sprachbezug, gemäß eines korrigierenden Bezuges von 'bewissen', auch schrifttechnisch noch korrigiert, hin zu der Etablierung des doppel-s und somit 'Bewußtsein' sich auf ein 'bewußt(werdend)es Wissen' bezieht, etabliert sich hingegen schlußendlich ein Bezug zum Bewußtsein, welcher einzig noch auf seiner Abgrenzung, gemäß des Geistes beruht, hingegen selbst jeglicher Erklärung entbehrt. Es kann nämlich weder durch den Geist, noch durch die Sprache sein Abbild erfahren - DIES kann sich einzig vollziehen, in der Sinneserfahrung - der Erfahrung der Bewußtwerdung selbst. Das man hingegen durchwegs die Sinne außen vorzustellen sucht, beruht auf seinem Umstand des Zugrundeliegenden, daß man den reinen Kausalbezug der Sinne als Verirrungen erachtet, derart es durch Parmenides sein Aufbringen erfuhr, dem gegenüber eben auch die Zeit der Aufklärung klärte, daß gar kein reiner Sinnesbezug überhaupt existiert - eben nicht im Bezug des bewußten Seins, sich ein solches vollziehen kann, da darin nämlich unabdingbar die Erfahrung und somit der geistige Bezug, inhaltlicher Ermessungsbestandteil ist. Das sich hingegen über die isolierenden Erachtungen rein geistiger Ermessen die Verirrungswesen vollziehen, konnte eben auch ein Kant nicht anders, als transzendental begründend erklären, denn tatsächlich hat keiner erkannt, daß es doch die Sprache ist, worin man sich verrannte - sie es ist, worüber sich die Abwegigkeiten ergeben, indem man darin nämlich explizit das antrifft, was des Geistes Bildnisse begründet, nämlich reine Abbilder, welche ihrem Ursprung entbehren.

Corpus Aristotelicum


Verlag: Weidmannsche Buchhandlung

Aristotle: New Light on His Life and On Some of His Lost Works (1973)

Volumne 2
Verlag: Routledge

Ist das Corpus Aristotelicum nach-aristotelisch? ()
Verlag: Pustet

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» Uni Bielefeld «
» Liste bekannter Forscher zur antiken Philosophie «
» (detaillierte Beschreibungen über Wikiwand) «


(Griechisch/Latein - )

(Griechisch/Deutsch - )


Griechisch mit Übersetzung in Englisch
Verlag: University Press


Die Rezeption der aristotelischen Philosophie
im 16. und 17. Jahrhundert

Verlag: B.R. Grüner

Der Aristotelismus bei den Griechen

» Band 2: Der Aristotelismus im I. und II. Jh. n. Chr. (1984) «
» Band 3: Alexander von Aphrodisias (2001) «
Verlag: de Gruyter
» « (Band 3: Jürgen Wiesner)
Gründer des Aristoteles Archivs

Thomas von Aquin

Thomas von Aquin - licensed for non-commercial use from National Gallery UK - https://www.nationalgallery.org.uk/paintings/carlo-crivelli-saint-thomas-aquinas

Goswin Karl Uphues


Untersuchungen zur empirischen Psychologie

» S.148 « Was Augustin sensus interior nennt, ist nichts anderes als der sensus communis der Scholastiker. Sein eigentlicher Gegenstand sind die sensibilia communia, die mehreren Sinnen gemeinsamen Qualitäten; er ist eine von den besonderen Sinnen verschiedene Fähigkeit, aber dennoch enge mit ihnen verbunden: nicht bloss die Thätigkeiten, sondern auch die Inhalte der Thätigkeiten sind sein Objekt, diese Inhalte werden darum sämtlich von den Einzelsinnen dem sensus interior oder communis übermittelt. Thomas v. Aquin fügt noch die Anschauung hinzu, dass die Einzelsinne nur in Verbindung mit dem sensus communis thätig sein können. Trotzdem hält Thomas entschieden daran fest, dass die Akte der Einzelsinne durchaus verschieden sind von dem Akte des sensus communis.

Bei jeder äusseren Wahrnehmung sind demnach, wie Thomas glaubt, zwei Akte vorhanden, der Akt des sensus proprius, dessen Objekt der äussere Gegenstand bildet, und der Akt des sensus communis, der den Akt des sensus proprius zu seinem Objekt hat. Beide Akte sind in der äusseren Wahrnehmung notwendig miteinander verbunden, unabtrennbar voneinander. Objekt des sensus communis ist nicht bloss der Akt des sensus proprius, sondern auch sein Inhalt oder Gegenstand. Besonders nachdrücklich hebt Augustin hervor, dass Inhalt und Akt der äusseren Wahrnehmung Objekt des sensus communis oder, in seiner Terminologie, des sensus interior ist.

In jedem Akte der äusseren Wahrnehmung ist der äussere Gegenstand als solcher Objekt des sensus proprius und als Inhalt der Wahrnehmung zugleich Objekt des sensus communis, er wird zugleich als etwas Fürsichseiendes und als etwas Wahrgenommenes, Bewusstes, als Inhalt eines Bewusstseins aufgefasst, nicht freilich durch ein und denselben Akt, sondern durch zwei Akte zweier verschiedener Vermögen. Aber diese Vermögen sind immer nur zusammen thätig, die beiden Akte immer miteinander verbunden, die beiden Auffassungen immer gleichzeitig. Jede äussere Wahrnehmung schlösse hiernach eine Empfindung ein. Beide Auffassungen bestehen allerdings miteinander, sie widersprechen einander nicht, wie wir zeigten (S. 61), aber es ist keineswegs richtig, dass wir bei jeder äusseren Wahrnehmung ein Bewusstsein im Sinne eines Wissens nicht bloss von den äusseren Dingen, sondern auch von unserer Thätigkeit haben. Abgesehen davon ist die Theorie des Thomas wie niemand leugnen wird, eine überaus schwierige. Trotzdem steht Thomas mit seiner Ansicht keineswegs allein. Sie ist die gewöhnliche unter den tonangebenden Philosophen des Mittelalters, Albertus, der Lehrer des Thomas, sowohl wie sein Zeitgenosse Bonaventura halten übereinstimmend mit ihm an derselben fest. Allerdings blieb auch die Opposition nicht aus. Sie musste sich naturgemäss gegen die Annahme zweier Akte kehren. Zwei Wege konnten von der Opposition eingeschlagen werden. Man kann annehmen, dass ein und derselbe Akt seine Thätigkeit und ihren Inhalt oder Gegenstand in direkter (nicht reflexer) Weise wahrnimmt. Dann muss natürlich die Thätigkeit primäres, der Gegenstand sekundäres Objekt sein. Aber die Thätigkeit kommt nur durch Beziehung auf den Gegenstand zu stande; ehe sie zu stande gekommen ist, kann sie nicht wahrgenommen werden. Das kann also nur in einem neuen und zwar nicht direkten , sondern reflexen Akte geschehen. Dieser Weg, der bereits von Aegidius Romanus, dem Schüler des Thomas, versucht wurde, führt also nicht zum Ziel. Es kann aber auch angenommen werden, dass der eine Akt sich selbst (d. h. die durch den Gegenstand hervorgerufene Veränderung der Seele) und seinen Gegenstand einfach zugleich wahrnehme. Das ist die Ansicht des bereits der Zeit der neueren Philosophie angehörenden, für die Wiederbelebung der Scholastik eintretenden Philosophen Suarejs. Er meint, eine Wahrnehmung des äusseren Gegenstandes sei nicht möglich ohne Wahrnehmung der Veränderung, die er im Wahrnehmenden hervorruft. Damit stimme denn auch überein, dass wir uns im Akt der äusseren Wahrnehmung jederzeit zugleich des Gegenstandes und der Thätigkeit bewusst sind, ohne irgendwie reflektieren zu müssen. Aber die Veränderung, die im Wahrnehmenden hervorgerufen wird durch die Einwirkung des äusseren Dinges, geht der Wahrnehmung voran; nach unserer Auffassung ist sie das unabhängig von ihr in unserm Innern bestehende physische Phänomen, der eigentliche Gegenstand der Wahrnehmung. Ausserdem ist es unrichtig, dass mit jeder Wahrnehmung eines äusseren Gegenstandes ein Bewusstsein im Sinne eines Wissens um diese Wahrnehmungsthätigkeit verbunden ist. Also auch dieser Weg kann nicht zum erwünschten Ziel führen. Aber vielleicht giebt es noch einen dritten Weg. Vielleicht kann man mit Brentano sagen: die äussere Wahrnehmung sei in erster Linie auf den äusseren Gegenstand, in zweiter Linie und nebenbei nur auf sich selbst gerichtet, der Ton sei das primäre, das Hören des Tones hingegen das sekundäre Objekt. Aber da nach Brentanos ausdrücklicher Erklärung das Hören ohne Ton undenkbar ist, so müsste der Ton entweder doppelt vorgestellt werden, einmal primär und dann sekundär - dann wären zwei Akte vorhanden -, oder der Ton würde nur einschliesslich mit dem Hören vorgestellt - dann kehrte die Ansicht des Aegidius Romanus wieder. Es scheint unmöglich, die so schwierige Theorie des Thomas in der hier versuchten Weise zu umgehen. Unterscheidet man das immanente und das auf Wahrnehmung beruhende Bewusstsein, dann kann natürlich der Akt der äusseren Wahrnehmung in immanenter Weise bewusst sein, ohne dass es eines zweiten auf ihn gerichteten Aktes, eines Aktes der inneren Wahrnehmung bedarf.

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zur Wahrnehmungslehre des Thomas von Aquin
Verlag: Brill

S. 15: Wie definiert Aristoteles Wahrnehmung? Zunächst bezeichnet er Wahrnehmung als die Realisierung eines Vermögens, das solange in Potenz verweilt, bis es auf einen adäquaten Gegenstand der Wahrnehmung trifft. In dieser ersten Annäherung wird Wahrnehmung als die Aktualisierung von passiven Vermögen bezeichnet, die ihrerseits auf die Kausalität eines externen Objekts zurückgeht. Das Hervorbringen von Wahrnehmung kann allerdings nicht ausschließlich durch die Bezugnahme auf die Passivität des Perceptionsapparats erhellt werden. Eine diesbezügliche Erklärung muß insofern ergänzt werden, als Wahrnehmung über die passiv-rezeptive Komponente hinaus eine aktiv unterscheidende Rolle bei der Erfassung perzeptiver Sachverhalte spielt. Die Verschränkung der passiv-kausalen Komponente mit der aktiv-hervorbringenden ist das herausragende Merkmal, das sich in der thomanischen Lehre der Wahrnehmung wiederfindet, das aber dort durch den Einfluß der arabischen und neuplatonischen Philosophie teilweise stark verändert auftritt.

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Bibliothek der Kirchenväter
» Summa theologiae - Summe der Theologie «
lateinischer Orignaltext und deutsche Übersetzung
Thomas von Aquin

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Im konträren Gegensatz zu dieser intellektuellen steht die sinnliche Erkenntnis, die mit der Lehre vom subjectiven Wahrnehmungsurteil der "Kritik" eine grosse Vewandschaft zeigt. Sinnlichkeit und Verstand sind die beiden Faktoren, die zur Ermöglichung der empirischen Erkenntnis mitwirken müssen. Doch ist die Funktion des Verstandes hier nicht die reale, sondern die "logische", die allen sinnlichen Erkenntnissen gemeinsam ist.

In contrast to this intellectual knowledge is the sensuous knowledge, which shows a close affinity with the doctrine of the subjective perceptual judgment of "Criticism". Sensibility and reason are the two factors that must work together to make empirical knowledge possible. However, the function of the intellect here is not the real one, but the "logical" one, which is common to all sensory knowledge.

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PERSPEKTIVEN

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Im Verlaufe der kulturellen Entwicklung, hat man systematisch den Menschen ergründet, anatomisch seinen Körper in seine Bestandteile zerlegt, um seine Funktionsweise zu ergründen. Wesentlicher Grundstock hierin ist, daß es für jedes erfahrende Wirkwesen, auch einen Wirkungsbestandteil gibt, welcher dessen Wirken hervorbringt. Doch sehen wir selbst nicht das Auge sehen, die Ohren hören, die Nase riechen, die Zunge schmecken und die Nerven ihre Reize vermitteln, sondern gerade dies erfahren wir einzig, über unser inneres Erleben. Wir erfahren darin, daß wir sehen, hören, riechen, schmecken und fühlen und kombinieren das Eine mit dem Anderen, sodaß wir es auch derart in Betracht ziehen, daß das Auge sieht, die Ohren hören, die Nase riecht, die Zunge schmeckt und die Nerven reizen. Für uns selbst, in unserer eigenen Erfahrung, verbindet es sich darüber, woher das Jeweilige stammt, sodaß sich darüber die Einheit einstellt und sich auch als Selbstverständlichkeit stellt. Diese Sinne nehmen das Äußere wahr, jeder Sinn auf seine eigene Art und somit nennt man sie auch äußere Sinnesorgane.

sehen hören riechen schmecken fühlen
Augen Ohren Nase Zunge Nerven

Darüber hinaus, verfügen wir über körperliche Funktionsorgane, welche uns über die Sinneserfahrung selbst regulär nicht ersichtlich sind, dessen Kenntnisse darüber uns einzig über die anatomischen Studien geläufig sind. Wir erfahren diese und auch, was sich durch diese vollzieht, regulär einzig indirekt. Darum werden sie auch nicht als Sinnesorgane erachtet. Es verhält sich darin jedoch gleichermaßen, daß sie jeweils ihre ganz eigene Besonderheit aufweisen und das Jeweilige einzig das vollzieht, was dem Organ entspricht. Dem gegenüber, erfahren wir das Präsenzwesen jedoch darüber und auch in aller Deutlichkeit, wenn etwas unstimmig ist und sich ein Leiden einstellt, worüber die Funktionalität nicht gewährleistet ist. Die Magenverstimmung, das Herzrasen, der Husten, der Nierenstein und auch die Reizwirkungen aus dem Gehirn heraus sich vermittelnd, zeigt auf, daß es keineswegs so ist, daß hierin kein Sinnesempfinden enthalten ist, sondern daß dies vielmehr darauf beruht, daß man sie nicht als Sinnesorgane in Betracht zieht. Und genau darin besteht auch der Haken an der Sache. Während man den äußeren Sinnen eine Sinnesvermittlung zuschreibt und sie auch als Sinnesorgane gegenüber den Funktionsorganen separiert, wird dabei jedoch übergangen, daß sie darin alle gleich sind, indem sie aufnehmende Organe sind, welche etwas verarbeiten und weiterleiten - darin sind sie alle identisch - sie reflektieren das Erfahrende über ihr reflektierendes Selbst, für das sie eingerichtet sind. Das sie reflektieren, daran erkennt man sie - daran erkennt man das Selbst!

verdauen verteilen atmen sondieren vermitteln
Magen Herz Lunge Nieren Gehirn

Das Erfahren dessen, was sich über die Organe vermittelt, findet hingegen zwar durch diese statt, jedoch findet das bewußte Erfahren dessen, nicht in diesen Organen statt. Das dem so ist, erfahren wir zum Einen darüber, daß die bewußtwerdende Erfahrung dessen, örtlich an einer anderen Stelle stattfindet und zum Anderen auch darüber, daß hierin alle Erfahrung jeglicher Vermittlung, miteinander kombiniert einher geht. Speziell in diesem Bezug, erfahren wir jedoch, daß es noch weiteres gibt, was nicht den körperlichen Organen zugehörig ist. Wir erfahren dies, über die unterscheidende Eigenart der Wirkungen und Reflektionen. Hierbei handelt es sich, um die inneren Sinnes- und Funktionsorgane, worüber sich dies vollzieht. Ausgehend von dem, daß wir denken und bewußt wahrnehmen und dies eben nicht in den äußeren Organen sich vollzieht, erfahren wir darüber auch das Instinktive und Intuitive, was sich darüber vermittelt. Hingegen erfahren wir gerade darin nicht das Jeweilige selbst, was es hervorbringt, sondern das Jeweilige einzig, über das Erfahren des Wirkens, hingegen in seiner jeweiligen Wesensart seiner Erscheinung. Wir erfahren die inneren Sinne, generell und einzig über unsere eigene Innenerfahrung - ein Anderer kann, was sich darin vollzieht, nicht erfahren, sondern einzig, was darüber als Wirkung nach außen dringt, wie es sich in aller Deutlichkeit, über das Denken darbietet. Derart verhält es sich mit allen inneren Sinnes- und Funktionsorganen. Sie repräsentieren das mentale Selbst - das, was unsere Mentalität ausmacht. Und somit bezeichnen sich diese auch, gemäß dieser spezifischen Eigenart, als mentale Organe, in ihrer Unterscheidung zu den körperlichen Organen.

Triebe handeln wahrnehmen erinnern vorstellen
Veranlagung Instinkt inneres Auge
(Bewußtsinn)
Erinnerung Geist

Die Besonderheit, auf das man hierin trifft, basiert neben der substanziellen Bewandtnis, auf der Unterscheidung der Perspektive, aufgrund dessen man im Äußeren nicht ins verschlossene Innere schauen kann und aus dem verschlossenen Inneren, nicht nach außen. Hierzu nachfolgendes Bildnis, zur Verdeutlichung der Grundsätzlichkeit der Perspektiven. Das objektive Ersichten eines (hausgroßen) Würfels ist von einem Punkt aus in keiner Weise zu erlangen, egal von wo aus man diesen in Betracht zieht. Selbst von zwei relativ gegenüberliegenden Punkten ist dessen Dreidimensionalität nicht endgültig ersichtlich. Erst ab einem Verhältnis eines Dreiecks ergibt sich das Sichten seiner dreidimensionalen Präsenz als Würfel. Dies gilt für das Draußen, wohingegen man im Inneren, aus einer Ecke heraus betrachtet, fast den gesamten Raum erblickt und somit bereits von einem Punkt aus, relativ das Ganze erblicken kann. Hingegen ist aus dem Äußeren, das Innere nicht ersichtlich, wie auch aus dem Inneren heraus, das Äußere nicht ersichtlich ist. Entsprechend ist hingegen auch des Menschen Wahrnehmung derart eingerichtet, sodaß hierin das, was über die äußeren Sinne im Draußen aufgenommen wird, nach innen gelangt und zusammen mit dem, was sich über die inneren Sinne vermittelt, miteinander seine innere Wahrnehmung erfährt, sodaß sowohl als auch darüber miteinander in seiner Einheit ersichtlich ist.

Kugel im Raum

Darin besteht auch des Wesens Kern unseres eigenen Selbst, worin die äußeren Organe ihre Aufnahmen nach innen leiten, worüber sich die Verarbeitung dessen vollzieht und im Inneren, sowohl das Innere, wie auch das Äußere, über die Vermittlung, zur Ersichtung gelangt. Alles miteinander erfahren wir über die Bewußtwerdung dessen, worüber es kombiniert in Erscheinung tritt. Es ist das innere Auge (Bewußtsinn) im (Über-)Bewußtsein, worüber sich dies vollzieht, worüber man, wie beim äußeren Auge, die bewußtwerdende Wahrnehmung, in Verbindung mit der Aufmerksamkeit steuert und das, was darüber bewußt wird, hiernach in die Erinnerung gelangt. Hierüber begründet sich, zusätzlich zu dem unaufhaltsam fließenden Vorgang der Wahrnehmung die Erfahrung, welche sich mit der vollziehenden Wahrnehmung verknüpft. Die sich darüber ausbildende Erfahrung, vollzieht sich über die Erinnerung, worin das bewußt Gewordene jedoch nicht als solches, sondern als Versinnbildlichung hinein gelangt. Die Markantz besteht somit in dem Bezug, daß hierin nicht die erfahrenden Wirkungen selbst dort hinein gelangen, sondern einzig Abbilder dessen und sich somit auch substanziell voneinander unterscheidet. Entsprechend ist auch das, was daraus im Geiste in Erscheinung tritt, ebenfalls kein Wirken, gemäß seines Ursprunges, derart wir es über die Sinne erfahren. Hierin ergibt sich somit auch eine weitere sich differenzierende Perspektivenschau, die sich gemäß seiner Differenziertheit auswirkt, aufgrund der substanziellen Differenzierung und des unterscheidenden Bezuges. Während man somit in der einen Blickrichtung, die Vermittlungen der Sinnes- und Funktionsorgane bewußtwerdend erfährt, ist davon die bewußtwerdende Erfahrung dessen, was im Geiste hervortritt, ein anderes und kombiniert sich, gemäß seiner Relation des sich verbindenden Inhaltlichen - inwiefern das Eine dem Anderen entspricht. Das Sammeln der bewußtgewordenen Erfahrungen und dessen Organisation, findet hingegen primär in der Erinnerung statt, wohingegen das sogenannte Nachdenken, sich über den nachfolgend skizzierten Kreislauf vollzieht. Dem entsprechend unterscheiden sich wahrnehmen (der Sinnen Vermittlung) und vorstellen (Projektionen im Geiste aus der Erinnerung) auch elementar. Hierüber ergibt sich auch die Scheidung der sinnenerfahrenden Bildnisse und der geistigen Bildnisse - der Sinnlichkeit (der Sinne vermittelnden wirken) und der Sachlichkeit (der geistigen Bildnisse, abseits der Sinne wirken).

Bewußtsinn

Über die bewußt werdene Wahrnehmung, erfahren wir über die Sinnenvermittlung, ebenfalls auch der Sinne eigenen Reflektionen, welche sich über das jeweilige Selbst des Involvierten vollzieht und darüber erkenntlich ist, sowohl bezüglich des sich über die äußeren Sinne, wie auch der Inneren sich Vermittelnden. Und daraus erkennen wir auch das Jeweilige, gemäß seiner Eigenart, welche darüber hervortritt. So können wir, über die Erfahrung damit, auch das Jeweilige nicht nur rein verbildlicht wahrnehmen, sondern darüber hinaus auch in Erfahrung bringen, was sich über dessen Selbst reflektierend darüber äußert - es als solches erkennen. Und in unserem inneren Bezugswesen, erfahren wir dies spezifisch und in direkter Weise darüber, daß sich hierin nicht nur ein Wirken und Reize vermittelt, sondern das Selbst hierin, sich über seine harmonischen und disharmonischen Reflektionen äußert, worüber dies in seiner spezifischen Eigenart in Erscheinung tritt. Wir erfahren es über die harmonischen und disharmonischen Gefühlserfahrungen, welche sich gegenüber den reinen Wirkungen und Reizen entsprechend unterscheiden. Und gerade darüber erfahren wir auch das Spezifische des Wirkwesens, des jeweiligen Selbst. Im Verbund dessen, vollziehen sich auch die daraus resultierenden instinktiven Initiierungen, welche sich aus der Reflektion dessen heraus vollziehen. So zeigt sich hierin, nicht nur ein körperliches Bezugswesen, derart wir es über den Hunger und das Völlegefühl, sowie der vielfältigen Reflektionen des Körperlichen sich äußert, sondern auch die Reflektionen der Triebe, welche unser spezifisches Persönlichkeitswesen ausmachen - die veranlagten Präsenzen, welche nicht dem Körperlichen angehörig sind - die mentalen Wirkwesen. Gerade diese erfahren wir explizit und einzig über das Instinktive und dessen generelle Initiierung des Handlungswesens, dessen Vollzug sich nicht durch die Bewußtwerdung oder geistige Erscheinungen vollzieht, sondern unabhängig und abseits dessen, sodaß man darüber auch seine Eigenständigkeit über sein Eigenwirken erfährt.

Nachfolgend hierzu das Koordinat der Bestandteile. Die sogenannte Subjektivität, beruht auf seiner Markantz, daß wir darin nicht nur wahrnehmen, im Sinne von sehen, was das Auge vermittelt, sondern zugrundeliegend seiner Reflektion, was sich darüber hinaus, auch von und über andere Bestandteile, letztendlich im inneren Auge (Bewußtsinn) koordiniert, sich darin vermittelt. Während das Bildnis im Auge, bereits in seinen Nuancen der Einrichtung, Varianzen bereits darüber hervorbringt, ergibt sich in den weiteren Bezügen, über die darin reflektierenden Präsenzen, eine Anteilhabe an dem Vermittelnden, worüber sich somit auch das Selbst widerspiegelt. Daraus ergibt sich auch der Teil der Relativität des Daseins, welcher sich zum Einen, über die Funktionalität der eingerichteten Konstitution ergibt, zum Anderen, über dessen ausentwickelnde Entfaltung und auch des jeweiligen gegenwärtigen Zustands - dem Gemütszustand. So hat man gegenüber der erfahrenden Innenschau, hingegen eine Scheidung des physikalisch Körperlichen auf der Grundlage dessen begründet, was dem körperlichen Auge 'als solchem' ersichtlich ist. Dem entsprechend, ergibt sich hierin auch die erforderliche Gegenüberstellung dessen, was sich dem als nicht zugehörig darbietet. Der zugrundeliegende Unterschied besteht somit vor allem auch in dem des inneren und äußeren Auges, worüber gerade dies auch seine Klarheit erfährt. Die eigentliche Klärung, ergibt sich jedoch vor allem über den Verlauf der Wirkungen, worüber alles miteinander sein Aufweisen erfährt. Und darin besteht somit auch der wesentliche Unterschied darin, ob man einzig im Äußeren oder im Innern die Beschau vollzieht, worüber sich die Unterscheidung vollzieht, inwiefern dieses innere Selbst sein Abbild erfährt.

Wahrnehmung

Dies Klarheiten der Ersichtungen, beruht vor allem jedoch auch darauf, daß sich Wirkungen gegenüber dem von Bildnissen, nicht rein einseitig vollziehen und wurde in seinem Ursprung auch nicht derart ersehen und gehandhabt, was man hingegen auch noch in seiner althergebrachten Auszeichnung des 'Ansehens' - dem Bezugswesen des Sehens der Augen unter anderem antrifft. Es beinhaltet das Kernwesen dessen nicht - die reflektive Kausalität. Darauf beruht es auch, daß wir unser Dasein Selbst, derart als selbstverständliche reflektive Einheit erfahren und überhaupt erst seine Bestandteile, in ihrer jeweiligen Eigenart ergründen müssen, um sie darüber in Erfahrung zu bringen, hingegen im Selbst auch gar nicht derart isoliert zu erfahren sind. Die Wahrnehmung beinhaltet nämlich nicht nur die Resonanz, sondern sich darüber vollziehend, die eingehende Vereinigung mit dem Jeweiligen, worüber es sich vollzieht, sodaß man es auch regulär einzig, über das sich Unterscheidende erfährt. Und dies ist auch nicht nur im Innern die Gegebenheit, daß sich darüber die Vereinigung vollzieht und einzig über die Rückkopplung erfährt, hingegen als Einheit erfahren wird, insofern es ein solches repräsentiert, sondern dies betrifft das generelle Daseinswesen, da es darauf beruht. Speziell darauf begründen sich auch generell, die aus dem Getrennten heraus hervorgehenden Vereinigungswesen, die nicht sogleich, sondern über ihr ausdifferenzierendes Werden sich gestalten, worüber es verdeutlichend hervortritt, in seiner vollziehenden Wechselwirkung, derart wir es auch in seinem Grunde, im menschlichen Miteinander erfahren. Entsprechend ist auch die Einheit von Wirkung und Wahrnehmung, kein voneinander Trennbares, sondern einzig in seinem jeweiligen Inbetrachtziehungsbezug voneinander differenzierbar. Wirkung und Wahrnehmung sind darüber als äquivalent ersichtlich, wohingegen das Hervortreten sich über die Einheit der Reflektion vollzieht. Das es sich derart verhält, erfährt man somit jedoch nicht nur im Inneren, sondern über jegliche Selbstreflektion. So ist es zwar in keiner Weise derart offensichtlich, insofern man der Erfahrung gegenüber, keine entsprechende Gegenüberstellung vollzieht, wohingegen aufgrund seiner Selbstverständlichkeit des Stattfindens, dies als solches nicht seine Ersichtung erfährt. Es erfordert einer in Betracht ziehenden Konfrontation. Darauf beruht es auch, daß der Mensch es regulär gar nicht als solches erfahrend erlebt und dies unbewußt einher geht, wohingegen sich über die Konfrontation, überhaupt erst das Bewußtsein nährt, die Erfahrungen über das Selbst, darüber zu begründen.

Dem gegenüber, ergibt sich über das Extrem der vollziehenden naturwissenschaftlichen Physikalität, worin einzig das als evident (existent) gilt, was den körperlichen Augen ersichtlich ist, daß darüber unser inneres Erfahrenserleben darin gar nicht existiert, gemäß dem es keinerlei Widerspiegelung erfährt und insofern der Mensch es derart selbst handhabt, dieser sein inneres Selbst, einzig als ein Unbewußtsein erfährt, da es sich aus sich selbst heraus, ohne dessen bewußte Rücksichtnahme vollzieht und zumal daraus resultierend, das Erfahren dessen nicht ersieht, da es der Bildnisse entbehrt, worüber es seine Widerspiegelung erfährt. Die Markantz besteht darin, daß es naturwissenschaftlich, selbst den Geist gar nicht gibt, doch dieser darin seine Bewahrung erfährt. Darin besteht die eigentliche Bewandtnis, welche darüber aufklärt, was es damit auf sich hat, daß man derart damit verfährt. Es dreht sich darin um eine Objektivität, welche das Subjekt(ive) explizit nicht enthält und gerade dies vollzieht sich, über die reine Vergeistigung, worin das Wirkwesen der Sinne nicht enthalten ist und auch nicht in Erscheinung treten kann und somit darüber außen vor steht und verbindet sich darin, mit der begründeten Hochsprache, worüber es sein explizites Ausbildungs- und Anwendungswesen erfährt. Es begründet nicht nur eine Abwendung, gegenüber der eigenen Sinnenerfahrung, sondern darüber hinaus, auch eine Abwendung, gegenüber der Begründung der eigenen Sinnenerfahrung und somit auch der regulären funktional eingerichteten Handhabe des Einheitswesens des Selbst und seinem funktional eingerichteten Verbund mit den geistigen Bildnissen und vollzieht sich über die Fixierung auf das etablierte künstlich begründete Sprachwesen. Das Selbst erfährt darüber seine explizite außen-vor-Stellung, was aufgrund der scheinbaren Integrierung des Geistes und somit seiner Wesens Art, gar nicht ersehen wird. Hingegen beruht das reguläre Einheitswesen darauf, daß sich aus der Sinnenerfahrung heraus, die Erfahrungen begründen und daraus sich die reguläre natürliche Sprache ergibt, derart man es in den Ursprüngen der Dialekte antrifft. Es handelt sich um einen kulturellen Wandel, dessen Verlauf, sich entsprechend auch explizit über das Sprachwesen sein Abbild erfährt. Nicht über die kulturellen Wandel vollzieht sich der Wandel des Sprachwesens, sondern genau umgekehrt verhält es sich darin. Gerade dies gilt es mir somit auch zu vermitteln, denn dessen Ursächlichkeit ersieht man ebenfalls nicht. Einzig darüber, gelangt man jedoch auch zum Kernwesen der Aufklärung - zur Ersichtung des Selbst, welches darin nämlich nicht Inhalt ist, sodaß gerade über dieses Extrem des Kontrastes, es derart ersichtlich überhaupt erst ist. Im Gegensatz zum vollziehenden Ermessungswesen, sieht der Mensch nämlich nicht nur das Licht, sondern auch die Dunkelheit, worüber sich dies ergibt - es sind die Kontraste, worüber sich das Erkennen ergibt.

Bezüglich des funktionalen Einheitskonstruktes, der Einrichtung des Wirkungsverbundes, gilt es mir somit auch entsprechend zu verdeutlichen, daß das Überbewußtsein, gleich dem Gehirn, an dessen Örtlichkeit es sich befindet, erst im Verlaufe der Evolution, als ein Zusätzliches des regulären Funktionswesens des Organismus entstand. Entsprechend repräsentieren das Gehirn und das Überbewußtsein, gleichermaßen auch nicht das eigentliche Funktionswesen des Organismus, sondern beiderseits ein Zusätzliches. Dem gegenüber sind zwar sämtliche Organe funktional autark, hingegen vollzieht sich die Koordinierung als Kollektiv, derart wir es entsprechend verdeutlichend erfahren, wenn ein Bestandteil unseres Organismus ein Leid erfährt und sich dies durchgängig, auf den gesamten Organismus auswirkt. Hingegegen gibt es darin Zentralen, woüber sich die Koordinierung der Wirkungsverläufe vollzieht. Und was im Körperlichen das Zentralnervenzentrum im Rückenmark repräsentiert, repräsentiert im Unterbewußtsein der Instinkt, dem gegenüber sich über das Überbewußtsein verdeutlicht, worauf der funktionale Bestandteil des Gehirnes beruht. Von diesen Zentren, gehen die koordinierten Steuerungen der vollziehenden Handlungen aus, gemäß ihres Verbundswesens. Den körperlichen Organen, entsprechen die mentalen Veranlagungen im Unterbewußtsein, deren Reflektierung grundsätzlich ihre Involvierung erfahren. Der Verlauf von außen, erfolgt über die körperlichen Sinne zum Gehirn und hierüber zum Unterbewußtsein und hiernach zum Überbewußtsein. Dies kann man sich effektiv verdeutlichen, über den Reflex, welcher einem erst bewußt wird, nachdem die erfolgte Handlung seinen initiierenden Vollzug erfuhr.

Organisationskonstrukt

Was das Sehen der Augen betrifft, besteht hierin eine Besonderheit, welche sich ebenfalls über den Reflex zeigt, nämlich daß wir über zwei Arten von körperlichen Augen verfügen. Darin ist ebenfalls noch sein Ursprung enthalten, worüber reine Lichtreize wahrgenommen werden. In dessen Bezug vollzieht es sich, wie auch in allem andern, über seinen Wirkungsverlauf über das Unterbewußtsein zum Überbewußtsein gelangend. Bei dem sehenden Auge der Lichtbildnisse hingegen, erfolgt der Wirkungsverlauf, zunächst zum Überbewußtsein und erst über die Bewußtwerdung, gelangt dies auch ins Unterbewußtsein und hieraus erfolgt die instinktiv initiierende Handlung. Gerade darüber ergibt sich jedoch auch die sich vollziehende Isolierung, indem sich hierüber explizit das Augenscheinliche, mit dem Geistigen und der Schrift-Sprache, als ein vereinigtes Isolierendes verknüpft und darüber seine entsprechende Separierung erfährt, sodaß darüber das Unterbewußtsein - das innere Selbst - nicht seine reguläre Involvierung erfährt - darüber außen vor steht. Nachfolgend die Verbildlichung der Unterscheidung. Speziell über die Erfordernis der Schriftenwesen Sprachentfaltung, führt dies dazu, denn gerade dies kann sich in keiner Weise, über die Sinne vollziehen, sodaß darüber das Vorausgehende der Erachtung des Geistigen sich darüber vollzieht, hingegen über deren Objektivität, welche das Subjekt(ive) nicht enthält, darüber hinaus auch nicht den Blick auf das Selbst überhaupt erwirkt, sondern sich hingegen darüber auch die damit sich verknüpfende reine Augenscheinlichkeit darüber vollzieht, dem gegenüber jegliches Andere, seine daraus hervorgehende Ermessung erfährt und somit einzig auch darüber in offensichtliche Erscheinung tritt, was darüber sein reflektierendes Abbild erfährt. Jedoch besteht nicht nur aus dem Verhältnis heraus, die grundsätzliche Erfordernis, zwischen der Sinnenwahrnehmung, der geistigen Bildnisse und der Sprache zu differenzieren, denn sie repräsentieren jeweils in sich, ein jeweilige Eigenart des Abbildens des Daseins, aufgrund deren Differenzierung ihres Substanzwesens, worüber hingegen auch das Substanzwesen selbst, speziell über diese Unterscheidung seine Aufklärung erfährt.

Bewußtwerdungsbezug

Der sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Die Aufklärung über das Sein, ist hingegen auch in keiner Weise in Anderem zu erlangen, da einzig im Bezug des Selbst, Subjekt und Objekt eins sind, was in keinem Anderen zu erlangen ist. Darauf bezieht sich auch die Grundlage meiner vollzogenen Ergründung und darauf beruhenden aufbringenden Aufklärung. Die Bestandteile, welche ich hierzu mit einbringe, dienen vor allem dazu, die Kontraste darüber aufzubringen, sodaß es seine Klarheiten der Ersichtung darüber erlangt. Gemäß dem Sehen der Augen unseres Körpers, beruht gleichermaßen auch das Ersehen, welches sich über das innere Auge (Bewußtsinn) vollzieht, auf dem des Kontrastes. Umso kontrastreicher die Bildnisse sind, umso klarer werden die Inhaltlichkeiten überhaupt erst ersichtlich, wohingegen man einen Vollzug vollführt, wonach man einzig das Licht ersieht, man hingegen darüber tatsächlich gar nichts ersieht, worauf es auch basiert, daß man Wesensarten etablierte, welche mit der Wahrnehmung tatsächlich überhaupt nichts zu tun haben. Dies erweist sich hingegen jedoch keinesfalls als zufällig, sondern als eine Erfordernis 'geistiger Gelehrsamkeit', dessen es vor allem auch der negativen Erfahrungen erfordert, um seine entsprechende Ausbildung zu erfahren - auch hierin besteht somit die Voraussetzung des entsprechenden Kontrastes. Entsprechend findet die Involvierung der Abbildnisse der Aufbringen Anderer, auch derart seine Einbindung, derart sie entsprechende Aufklärungen aufbringen, um das Ersichten der Dinge darüber ausbildend zu fundieren. Sie sind ein Leitbild der Wegegestaltung, derart man zur jeweiligen Klarheit gelangt. Wendet man die Schriftsprache hierzu derart an, derart sie begründet ist, dann erschließt sich hingegen auch deren Sinn, der darüber sich ergebenden Gegenüberstellung, worüber sie sich als wahres Werkzeug entfaltet, denn darüber sind Klarheiten möglich, welche über die Sinne selbst nicht erfahrbar sind. Jedoch ist dabei darauf zu achten, worauf ich zuvor verwies, daß sie in ihrer Eigenständigkeit darin zu wahren ist, hingegen im regulären Sprachgebrauch, sowie in seinem spezifischen Bezugswesen der Sinne, diese daran anzupassen ist, sodaß es seine Einheit damit erfährt. In dem Bezug ist die Sprache hingegen auch einzig ein Verweis auf das Sinnenerfahren, worüber es sich entsprechend richtet, denn in dem Bezug sind die Worte selbst eben auch leer, ohne das sinnenerfahrende Erleben, worüber sie ihre Erfüllung erfahren. Man möge somit auch darauf achten, derart in meinem Aufbringen sowohl-als-auch seine Anwendung erfährt. Es ergibt sich über das jeweilige Bezugswesen, welches darüber zur Abbildung gelangt, wobei ich eben auch gelernt habe, es miteinander zu kombinieren. DAS nachzuvollziehen, wird man zwangsläufig hingegen auch generell, 'zunächst' als befremdlich erfahren, doch steckt in dem, was ich aufbringe, die Darstellung der Einheits-, wie auch der Scheidungswesen, was explizit darüber auch seinen Vollzug erfährt.

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Das Substanzwesen

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Wie sich mir über die Jahre der Ergründung der Entwicklungswesen aufweist, so hat man durchweg des kulturellen Verlaufes, keine 'zugrundeliegende' substanzielle Erforschung des Menschen Innen(er)leben, aus dem Selbst heraus vollzogen - hingegen sogar systematisch unterbunden, das man es vollzieht und stellt dies prinzipiell außen vor. Darauf beruht es auch, daß keine Bildnisse ausfindig zu machen sind, derart ich es in seiner Einheit aufbringe, außer Fragmenten, zu denen ich einige Herausragende entsprechend einbinde, über deren Leitlinien man zu dem Anhänglichen gelangt. Hingegen kann ein Jeder selbst in sich nachvollziehen, derart auch ich es aus meinem eigenen Selbst und der Wesensschau anderer begründete, die Bildnisse darüber zu erlangen, die ich über meine Darlegung und der Anderer widerspiegele. Jedoch erlangt dies weder über die geistigen und auch nicht sprachlichen Bildnisse seine Wiedergabe, was darauf beruht, daß der Sinne vermittelndes Wirken - die darüber erfahrenden Wirkwesen - darin derart nicht Inhalt sind und auch nicht sein können, sodaß es selbst auch kein anderes Abbild erfahren kann, außer über die bewußtwerdende Erfahrung der Sinnen Wirken im Selbst - dem fließenden Vorgang der bewußtwerdenden Selbsterfahrung. Generell ist die Selbsterfahrung in keiner Weise übertragbar und die Einsicht in das Selbst, einzig im Selbst und über die sinnliche Reflektierung des Selbst eines Anderen überhaupt möglich. Darin besteht die Besonderheit - daß es als solches auch im rein Äußerlichen nicht ersichtlich ist, sondern einzig, derart es in seiner Übertragung in das Äußerliche gelangt. So legt sich darüber vor allem auch dar, daß es sich hierbei um unterschiedliche Substanzwesen handelt, aufgrund der jeweiligen Unübertragbarkeit und derart es sich damit verhält, zeigt sich über die Gegeneinanderstellung der jeweiligen Wesensart, worauf auch das Resultierende meines Aufbringens beruht.

Die Geschichte verweist darauf, daß sich das außen-vor-Stellen der Sicht auf das innere Selbst, aufgrund der Etablierung von Fremdheiten vollzieht, vor allem der griechischen Philosophienwesen und der damit einher gehenden, sich etablierende rein geistige Ideologien und darauf fußenden künstlichen, der Schriftenwesen Hochsprache vollzog - man das Subjektive und somit die innere Selbsterfahrung darin verwirft, hingegen eine Objektivität begründet, welche nicht nur das Subjektive, sondern aufgrund dessen, auch das Subjekt selbst gar nicht beinhaltet - darin besteht der Kern der Angelegenheit. Seine Umsetzung findet darüber statt, daß man die geistigen Ideologien, rein sprachtechnisch über diese künstliche Sprache fundiert und der Sinneswahrnehmung voran stellt und vollzog sich, derart spezifisch ausbreitend in seiner Begründung, über die Schaffung des Substantivs, vorausgehend des lateinischen Nomens, worüber man die Gegebenheiten, aus der 'Gegenständlichkeit' heraus, in seinem Gegenüber seines Ursprunges der Sinne erfahrenden Wirkwesen, völlig neu ersinnt, derart es in seinem fußenden Dialekt, sowie auch im regulären Bezugswesen der sinnenbegründenden Wahrnehmung nicht existiert. Man kehrt hierin das Verhältnis um, derart es sich regulär über die Sinne begründet, nicht nur in seiner ausbildenden, sondern vor allem auch der substanziell fundierenden Gegebenheit, repräsentiert dies ein anderes Daseinswesen. Gemäß dieser neu begründeten Wesensart der Bildnisse und Sprache, hat es sich im Verlaufe, auch als darbietende Fortschrittlichkeit, in jegliches Bezugswesen dessen Übernahmen entsprechend eingenistet, derart man es in seinem Verhältnis von Dialekt und Hochsprache antrifft. Und so ergeben sich daraus auch die durchweg stattfindenden Umwälzungen, Aufschwünge und Niedergänge ideologischer Konfrontationen - durch sein jeweiliges Entstehen und gleichzeitigem Verfall, aufgrund der darüber entstehenden Entbehrung, welche damit einher geht und sich vollzieht, da es von Grund auf der Substanz dessen entbehrt, woraus es sich fundiert - das Subjekt eines Jeglichen selbst nicht enthält. Gerade dieses sich vollziehende Deregularium, begründet sich hingegen auf der elementaren Wesensart des Seins: aus Nichts kann nichts werden - gemäß dem im Sein auch kein Nichts existiert und somit auch kein Sein sich ergeben kann, worin dessen Teile seiner Inhalte entbehrt (ohne Verb auch kein Substantiv existiert). Eine geistige Ideologie für sich (ein Substantiv ohne Verb), ist einzig ein suggestives Bildnis, welches Äußerlichkeiten karikiert abstrahiert, jedoch der Substanz entbehrt, aus dem heraus es sich nährt (eine Worthülse). So erfahren in den damit einher gehenden sogenannten Hochkulturen, die sich darüber gebären, entsprechend auch die Erzeuger- und Schaffungswesen zunächst, mit dem indess sich im Verlaufe darüber hinweg hebenden Handel und Händeln dessen ihre Ausbreitung, sodaß die Hochkulturen hingegen, auch aufgrund dem wieder zerfallen, da es deren Fundierung - der ausgehenden Erbringung des Selbst, schlußendlich gänzlich entbehrt. Die Wesensarten, welche sich darauf begründen und auf- und niedergehen, beruhen allesamt auf dem Gleichen: der Erlangung eines Substanzwesens, dessen man begehrt, jedoch des Fundierungswesens entbehrt und sich über das Schneeballsystem, rein geistig ausbreitend etabliert und sich über das erfüllende Schriftwesen, als eigenständiger Selbstläufer vollzieht, so lange, bis es zur reflektierenden Realisierung gelangt und sich über die Zwangsläufigkeit der involvierenden Sinnenerfahrung wieder richtet.

Verb(um)
Substantiv (Nomen)


und seine Nachahmungen
Verlag: A. Hofmann & Co.

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Einführung, Text, Übersetzung, Kommentar
WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier

Das Bellum Grammaticale beginnt mit einer ausführlichen Zeichnung der reichen und fruchtbaren Provinz Grammatica. Der Autor legt Wert auf die Feststellung, dass die Provinz nur schwer zugänglich ist: Die Berge, die sie umgeben, sind unermesslich hoch. Die Provinz wird seit einer Ewigkeit gemeinsam von zwei in Eintracht verbundenen Königen beherrscht: Von POETA, dem Regenten der Nomina, und dem der Verba: AMO. Bei einem Festmahl in der Hitze des Hochsommers, das unter freiem Himmel an einem locus amoenus stattfindet, bekommt die idyllische Szenerie jedoch einen Riss: Als die Bäuche mit Essen gefüllt sind und mit Wein die Köpfe, entsteht eine wilde Diskussion darüber, welcher der beiden Herrscher und damit welcher der beiden partes orationis, Wortarten, im Satz oder bei der Abfassung einer Rede die größere Rolle spiele - das Nomen oder das Verbum.

... und all dies setzt sich um, über die etablierende Maßrichtlinie des Schriftwesen, worüber sich das Kulturwesen umdreht und ein Anderes wird. Mir gilt es hierzu hervorzuheben, daß meine Ergründung, einst mit 26 Jahren begann, da sich mir die Realität in Frage stellte und ich daraufhin mein Leben daraufhin einrichtete, diese Gegebenheit zu ergründen. Und zumal es sich um 'mein Selbst' drehte, verknüpfte sich dies auch miteinander. Als ich vor etwa 10 Jahren zu einer relativen Klarheit im Selbst gelangte, was sich hingegen auf die angeborenen Veranlagungen spezifizierte, erwies sich dies, als derart völlig unbekannt, gegenüber dem, daß dies doch sprachtechnisch sogar derart in Anwendung anzutreffen ist, jedoch sich herausstellte, daß dies in der Naturwissenschaft überhaupt nicht existiert und in den Lehren systematisch außen vor steht. In der Hinterfragung dessen, begab ich mich in den Geschichtsverlauf der Wissenschaften und lernte darüber die Philosophie kennen, worin ich zunächst Parallelen fand, doch nicht das, was sich mir über die ergründeten Erfahrungen abbildete, sodaß ich mich auch immer mehr, in die Geschichtsentwicklungen hinein begab, bis an die Urgründe des Philosophienwesen und deren Vorgänger der Mythologien und Mystiken. Zwischenzeitlich bin ich darüber zu dem Resultat gelangt, daß es sich in all dem, tatsächlich gar nicht um 'Sachverständigkeiten' sich dreht, sondern sich die erfolgenden Begründungen, rein aus der Schriftsprache heraus ergeben, dem gegenüber der reguläre Sinnesverstand durchweg, dem gegenüber seine außen-vor-Stellung erfährt. Das man speziell in der heutigen Zeit, gar nicht mehr erkennt, daß es sich bei der Hochsprache, tatsächlich um eine Fremdsprache handelt - darin liegt der eigentliche Urkern der Misere. Dem gegenüber hat man jedoch speziell in deren nationalen Ausbildung, überhaupt erst erkannt, mit was man darin konfrontiert wird. Und genau dies erfährt somit auch gerade über das sich dem gegenüber stellende Schriftenwesen, seinen Kontrapunkt.

Der Kern der Angelegenheit besteht hingegen darin, daß sich tatsächlich beide Wesensarten darin ausbildeten, welche den entsprechenden Kontrapunkt darin eben auch zwangsläufig begründen, gemäß seiner Zweiseitigkeit des Bezuges, nämlich dem der Sinneserfahrung, in seiner Konfrontation der geistigen Sinnhaftigkeit, dem gegenüber nämlich weder noch, für sich isoliert existiert, sondern sich ein solches, einzig in der Schrift als solcher ergibt, hingegen nicht in seiner Anwendung, sodaß dies auch zwangsläufig, seine entsprechende Integration darin erfuhr. Es ist die Funktionalität, welche mir zum Zentrum der Beschäftigung wurde und sich erst über dessen spezifische Inbetrachtziehung, überhaupt jegliches aufklärt. Wir erfahren es, durchweg der Entwicklungswesen, in jeglichen Belangen, doch hat man genau dem, keinerlei Substanzwesen zugesprochen, sodaß auch jegliches Einhergehen, sich aufgrund dessen durchwegs, als rein verworren darbietet. Genau dies ist hingegen der Bestandteil, worüber sich die menschliche Erfahrung begründet und sich dem entsprechend, dem reinen Ersinnen darin gegenüber stellt. Man kennt es von Grund auf, in seiner Konfrontation des Pragmatismus, gegenüber dem Theoretikertum. Der Urgrund basiert darauf, daß die Bildnisse der Sinne, des Geistes und der Schrift, nicht Eines sind und keines in dem Anderen sein Abbild erfahren kann, sondern einzig ein Bezugsverhältnis. Dem entsprechend ist 'Sprache' hingegen auch einzig ein Verweis und in keiner Weise, etwas für sich Eigenständiges und kann es, wie hervorgehoben, pragmatisch auch gar nicht sein. So ist hingegen auch die Sprache unserer Gegenwart, vielmehr darüber zu dem geworden, was sie ist, über dessen außen-vor-Stellung der Belange, welche man darin übergeht. Und so lassen sich hingegen auch, meine Erfahrungen, nicht über die Gegenwärtigkeit der Sprache, in ihren Verweisen abbilden, worüber sich mir hingegen die wahrliche Bereicherung ergab, daß über meine geschichtliche Ergründungen, sich eine unermeßliche Schatztruhe eröffnete und somit auch weit darüber hinaus geht, als was ich selbst im Sinne hatte, zu vermitteln.

Was die Entwicklung der Schriftsprache betrifft, gilt es mir spezifisch darauf zu verweisen, was über Agrippa seine Ausführung erfährt, dem es hinzufügen gilt, daß die Schriften der Griechen, worauf man sich bezüglich seines Ursprunges vor-lateinischer Zeiten bezieht, allesamt noch im Dialekt verfaßt sind und diese Wesensart der Hochsprache, überhaupt erst mit der Etablierung der lateinischen Sprache einher geht und sich über der Griechen Kolonien in Italien vollzieht. Da jedoch faßt ausschließlich Überlieferungen verfügbar sind, erfährt dies gerade darüber seine Unachtsamkeit, gemäß dem man jedoch in der Regel, tatsächlich darin rein auf Übersetzungen trifft, welche den Ursprung völlig verfälschen. Im Grunde, bestehen fast sämtliche entstandenen Entwicklungswesen, rein auf der übersetzenden Übertragung und selbst eigenständige Entwicklungen, werden zwangsläufig in dessen Bezugswesen übertragen, worüber sich jedoch zumal deren expliziter Materialismus 'rein daraus' ergibt, den es hingegen auch in deren Ursprung der Dialekte, gar nicht gibt. Wie hervorgehoben, handelt es sich somit hierin, eben auch um eine Mischsprache, deren zentrale Unterscheidung darin besteht, inwiefern was worüber seine kausale Grundlage erlangt, wohingegen sich auch die Anwendungsweisen teils gravierend unterscheiden. Wir sprechen somit zwar alle mit der gleichen Sprache, doch hat die Bedeutung und Anwendung, eine jeweilige unterschiedliche Bewandtnis, dem gegenüber dies eben nicht über die Etymologien, nicht derart in Erscheinung tritt. Dazu muß man sich mit der jeweiligen Sprachbewandtnis des Bezuges explizit beschäftigen. Eine entsprechende detaillierte Ausführung, habe ich zwischenzeitlich über den Begriff des Sexualwesens verfaßt. In dem Jeweiligen für sich, gelangt man zu des Wesens Kern, worüber sich jedoch vor allem auch die Wandlungswesen darstellen. Man möge es sich in dieser Ausführung, über das innere Auge (Bewußtsinn) verdeutlichen, worüber sich alles weitere aufklärt. Der Umstand besteht für mich darin, daß es den Bezug dazu gibt, doch dieser vergraben liegt in verstaubenden Büchern, wohingegen es doch Jeder in sich trägt und tatsächlich gar nicht übersehen werden kann, worüber sich verdeutlicht, wie es sich mit den Gegebenheiten generell verhält. Und so gilt es mir vor allem im Nachfolgenden auch aufzuzeigen, wie es dazu kommen kann, daß es sich trotzdem derart vollzieht. Bezeichnenderweise nennt man es Ausgeprägtheit - es ist der Kontrast dessen, worüber es sich ergibt.

Agrippa von Nettesheim from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Agrippa_von_Nettesheim.jpg

Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim


Akademie Verlag
Übersetzung von
Hrsg.: Siegfried Wollgast

Über die Fragwürdigkeit,
ja Nichtigkeit
der Wissenschaften, Künste
und Gewerbe

Kapitel III - Grammatik

Aus diesen unüberschaubaren und srändigem Wandel unterliegenden Anfängen der Schriften und Sprachen entwickelte sich die Grammatik, dann die anderen von mit genannten Disziplinen der Redekunst. Doch es genügt nicht, die Buchstaben zu kennen, sie mußten in bestimmter Weise miteinander verbunden und zu Silben, dann zu Worten und Sätzen gefügt werden, um das Verständnis des Gesagten zu ermöglichen. Und so sind findige Köpfe darauf verfallen, Sprachregeln (z. B. Konstruktionen, Rektion und Bedeutungen) aufzustellen und damit der Sprache Zaumzeug anzulegen; alles, was nach diesen Regeln ausgedrückt wird, sollte als gut, als Redekunst gelten, und so nannte man diese Kunst Grammatik oder Sprachkunst.

Ihr Erfinder bei den Griechen sei Prometheus gewesen, so wird berichtet. Nach Rom brachte sie zwischen dem Zweiten und Dritten Punischen Krieg Krates von Mallos, der von Attalos zum römischen Senat gesandt werden war. Remmius Palaemon hat später dann diese Kunst auf anmaßende, doch immerhin so eindrucksvolle Art gelehrt, daß er ihr sogar seinen Namen gab, Palämonische Kunst. Dieser Mann war so eingebildet, daß er sich rühmte, mit ihm erst sei alle Grammatik entstanden, mit ihm werde sie auch untergehen, und voller Hochmut alle zeitgenössischen Gelehrten verachtete. Er unterstand sich sogar, M. Varro ein Schwein zu nennen!

Die lateinische Grammatik ist jedoch so wenig entwickelt und von der griechischen so stark beeinflußt, daß jeder, der kein Kenner der griechischen Grammatik ist, von vornherein nicht als "Grammatiker" gelten kann. Alles, was mit Literatur und Grammatik zu tun hat, beruht ja eigentlich nur auf der Praxis und Autorität früherer Geschlechter: Was diesen als Bezeichnung, Schreibweise und Satzbau richtig schien, das bezeichnet man eben heute als richtig. Wenn die Grammatik sich der Kunst richtigen Redens rühmt, dann ist das falsch, weil wir gerade das weit eher von der Mutter oder Amme als von den Grammatikern lernen. Die Gracchen, die als die besten Redner galten, wurden von ihrer Mutter Cornelia sprachlich ausgebildet. Skyles, Sohn des Skythenkönigs Ariapeithes, erlernte Griechisch von seiner Mutter, die aus Histria stammte. Bekanntlich haben in Kolonien, die in anderssprachiger Umgebung gegründet wurden, die dort Geborenen stets ihre Muttersprache beibehalten. Deshalb fordern Platon und Quintilian größte Sorgfalt bei der Auswahl der Ammen für die Knaben. Man darf also keinesfalls die Erziehung zum richtigen Sprechen von den Ammen auf die Grammatikfuchser übertragen, denn diese haben ja nichts außer ein wenig Grammatik zu bieten.

Selbst Priscian hat die Grammatik zeitlebens nie vollständig beherrscht, und Didymos soll viertausend, nach anderen Berichten sechstausend Bücher über sie geschrieben haben. Kaiser Claudius war, wie zu lesen ist, ein solcher Verehrer des Griechischen, daß er dafür eigens drei neue Buchstaben erfunden und, nachdem er Kaiser geworden war, auch amtlich eingeführt hat. Karl der Große hat den Grundstein zu einer Grammatik der deutschen Sprache gelegt und den Monaten und Winden neue Namen gegeben.

Bis heute wird Tag und Nacht gearbeitet, es häufen sich Titel wie Kommentar zu .. ., Zu Fragen des Stils bei ..., Probleme bei ..., Anmerkungen zu . . ., Scholien zu ..., Beobachtungen bei ..., Widerlegung von ..., Einhundert Beispiele für ..., Miszellen, Antikcs, Paradoxa, Gesammeltes aus ..., Nachträge zu .. ., Aus nächtlicher Studierstube, . .. erneute, vermehrte und verbesserte Auflage. Unablässig erblicken ebenso viele Grammatiken das Licht der Welt, wie es Grammatiker gibt, und dennoch vermag kein einziger von ihnen, sei er nun griechisch oder lateinisch, die folgenden Fragen genau zu beantworten: Wie unterscheidet man die Satzteile, und wie verwendet man sie richtig? Gibt es nur fünfzehn Pronomina, wie Priscian meint, oder mehr, wie Diomedes und Phocas behaupten? Behält ein absolutes Partizip stets partizipialen Charakter? Ist das Gerundium nominaler oder verbaler Natur? Warum werden im Griechischen Substantive im Neutrum Plural mit dem Verb im Singular verbunden? Wieso wandeln sich manche Substantive auf -a oder -us zu -um (z.B. margarita zu margaritum und punctus zu punctum)? Warum bildet der Nominativ Jupiter den Genitiv Jovis? Gibt es verba neutralia? Warum schreibt man zahlreiche lateinische Wörter manchmal mit, manchmal ohne Diphthong (z. B. foelix - felix; quaestio - questio)? Werden im Latein ae und oe zwar als Diphthonge geschrieben, aber nicht als solche gesprochen, oder werden in einer Silbe beide Vokale nacheinander einzeln ausgesprochen? Wieso schreiben einige Leute bestimmte lateinische Wörter mit dem griechischen y, während andere nur das lateinische i benutzen (consydero - considero)? Wieso verdoppeln manche die Buchstaben (caussa, relligio)? Warum wird caccubus trotz Positionslängung der ersten Silbe durch das doppelte c von den meisten Dichtern als kurz betrachtet? Muß der aristotelische Begriff Entelechie oder Endelechie geschrieben werden? Beiseite lassen will ich die zahllosen und niemals endenden Streitereien über Akzentsetzung, Orthographie, Aussprache, Redefiguren, Etymologien, Analogien und andere Regeln, über Konjugationen und deren Benennung, über Deklinationen, über Unterschiede im Gebrauch der Tempora, Modi, Personen, Numeri, über die verschiedenen Syntaxregeln, über die Anzahl und Herausbildung der lateinischen Buchstaben, darüber, ob h, wenn es nicht gesprochen wird, überhaupt ein richtiger Buchstabe ist, und über mehr dergleichen.

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Erschaffung der Welt im 1. Buch Mose 1,1

ἐν ἀρχῇ ἦν ὁ λόγος, καὶ ὁ λόγος ἦν πρὸς τὸν ϑεόν, καὶ ϑεὸς ἦν ὁ λόγος
In principio erat verbum et verbum erat apud Deum et Deus erat verbum
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort

Was man nicht erkennt ist, daß sich diese künstliche Schriftsprache, rein aus seinem substanziellen Prinzipwesen heraus selbst gebar und über des Menschen Erfüllung sich verselbstständigte. Es repräsentiert ein in sich geschlossenes, ganz eigenes, doch nur scheinbar unveränderliches Substanzwesen, worauf spezifisch dessen Begründung beruht. Der Ursprung vollzog sich über das Aufkommen der urgriechischen Naturphilosophie, woraufhin man in Folge dessen, die Sinne des Menschen für fälschlich erklärte, hingegen einzig im Geiste, das wahre Sein ersichtlich sei. Seine einleitende Umsetzung erfuhr es, über die nachfolgende, rein vergeistigende griechische Philosophie, worin man das zu vollziehende Anwendungswesen begründete. Und seine effektive Umsetzung erfuhr es, über die Etablierung der römischen Schriftsprache des Latein, explizit derart vollständig das Subjekt(ive) außen-vor-stellend, jedoch erst über die aufkommenden Naturwissenschaften und deren Fundierung der Nationalsprachen. Während man in seinen Ursprüngen, gegenüber den der Sinneswesen begründeten natürlichen Sprachwesen der Dialekte, zunächst die ausgehenden Scheidungswesen von links/rechts, oben/unten, hell/dunkel, warm/kalt, usw., die Ordnungen daraus auch die Begrifflichkeiten dessen begründete, etablierte man in Folge darin integrierend, auch die Systematik der Kategorisierungswesen. Entsprechend begründete man hierin einerseits, ein generelles Zerspaltungswesen der Einheiten, worin es das Eine nicht gibt, ohne das Andere, sondern sich um Eines handelt, dem gegenüber man über die Kategorisierungen Einheiten begründet, die gar keine Einheit sind, zumal jedoch generell Substanzen darin begründete, welche es derart nicht gibt. Über die Begründung des Lateins, etablierte man darüber hinaus, das Vorausgehen der Substantivierung (Nomen) und somit der generellen Substanzierung, wohingegen in den Nationalsprachen, über das Hinzufügen des un-/bestimmten Artikels, sich seine explizite Wesensart etabliert. Hierin werden die Bedeutungswesen prinzipiell, vorausgehend einzig noch über das Substantiv (Substanzwesen) bestimmt, gemäß des ausgehenden naturwissenschaftlichen und auch philosophischen Substanzprinzips. Der Grundstock des Dialekts, dient hierin einzig der Wortbegründung, zumal weite Teile ihre Übernahmen, hauptsächlich über das Lateinische und dem Verbundenen der anderen Nationalsprachen stattfindet. Die lexikalischen Werke, sind das explizite Abbild dessen, gemäß dem sich diese künstliche Sprache, rein durch die Sprache selbst begründet. So liegt der Kern der Angelegenheit jedoch darin, daß man es im Allgemeinen, gar nicht (er)kennt und sich gerade darüber, die Sprache darin regelrecht 'verrenkt', sodaß es tatsächlich einzig denen ersichtlich ist, die sich spezifisch damit befassen, wie es im Nachfolgenden noch weitläufig seine Demonstration erfährt.

Sinne ↔ (Bildung ↔ Sprache)

Meyers Konverstations-Lexikon

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Substantiv ist eine der Wortarten und gehört zur Wortartengruppe Nomen. Unter Substantiv versteht man ein Wort, das normalerweise gegenständlich gebraucht ist (= das einen Gegenstand nennt/repräsentiert) und zugleich eine Eigenschaft dieses Gegenstands angibt.

Hierzu die Worte von Max Planck, worin der erste Vortrag, das sich vollziehende Entwicklungswesen beschreibt, derart es sich in der die Naturwissenschaft fundierenden Physikalität ausgestaltete. So hatte man ursprünglich, des Menschen Sinnenermessen, zur Regulierung der Evidenz eingerichtet, um sich gegenüber dem Glauben darüber abzugrenzen. Jedoch hatte man die Ermessung, auf die aufkommenden Techniken übertragen und aus dessen Ermessungswesen, der Augen Ersichtlichkeit vollzogen, worüber sich jedoch tatsächlich nichts anderes darbietet, da sich die Wahrnehmung der Technik, funktional gar nicht anders vollzieht, sondern sich einzig andere Blickwinkel darüber ergeben. Indess wurde in der Physik, die Grundlage der Mathematik der Grundstock und verband sich mit dem Prinzipwesen des Atoms, das man jedoch weder kannte und auch nicht ersichtlich zu werden vermochte, sodaß sich zwangsläufig darüber ergab, daß sich einzig rein geistig, die erforderliche Ermessung ergab, um das abzubilden, was man als Vorausgehendes 'übernommen' hatte. Der wesentliche Punkt hierin ist jedoch, daß das Zahlenwesen, einzig die Relation repräsentiert, jedoch selbst keine Substanz besitzt und zumal ist sie eine reine Quantität. Hingegen repräsentiert diese künstliche Sprache, genau den Gegensatz, nämlich zum Einen das Qualitative, auf der Grundlage der Vereinigung der Substanz mit seiner Eigenschaft. Und aufgrund der Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält, basiert dies jedoch ebenfalls nicht auf der Substanz selbst, sondern einzig auf dem dies Umgebenden - den Äußerlichkeiten des Substanzwesens. Die Ersinnung der Naturwissenschaft basiert darauf, dies als vereinigende Ergänzung zu handhaben, worüber sich die Einheit und somit auch die Substanz darüber ergibt, doch ergibt sich darüber genau das Gegenteil, daß sich nämlich die Ermessungswesen selbst darüber ausbildend verflüchtigen, umso greifbarer die scheinbare Substanz zur Erscheinung gelangt. Gleiches gilt für das Atomprinzip selbst. Im Gegensatz zur Ermessung im Geiste, worin dies seine Möglichkeit erfährt, als solches isoliert zu existieren, gibt es in der Natur des Seins, aufgrund seiner gänzlichen substanziellen Erfülltheit, keine Isoliertheit eines Einzelnen, sodaß ebenfalls hierin, sich das erachtende Prinzip, entsprechend dem verflüchtigt, gemäß der Entsprechung seiner Annäherung.

Mir gilt es hierzu, auch die Hervorhebungen von Max Planck's späteren Rede zu verdeutlichen, dessen Verfasser und Sachstand jedoch unklar ist, hingegen doch das entsprechende physikalische Weltbild, auf den Punkt gebracht widerspiegelt, sodaß ich es hierzu aufbringe. So erfährt darin die Materie zunächst ihr klares Bildnis darüber, daß sie physikalisch nicht existiert, doch als ein Produkt des Geistes existiert und somit nach dem Geist zu suchen ist, welcher die Materie hervorbringt, welche dieser hervorbringt! Dies bringt den Sachverhalt tatsächlich auf den Punkt, denn worum es sich hierin dreht ist, daß doch angeblich die Materie und das Atom, dem Geiste entspringt, doch sich letztendlich herausstellt, daß sich dies gar nicht 'über des Menschen Geist' begründen läßt. Hierbei ist die Zweideutigkeit von begründen wesentlich. Dies bezieht sich darauf, daß der Umstand darin besteht, daß es sich weder darüber erklären läßt, da man gar nicht dazu gelangt, worüber sich über das bestrebende Erlangen darüber hinaus herausstellt, daß es sich hingegen auch gar nicht geistig erzeugen läßt. Es ist die Idee, um die es sich hierin dreht und das es als Idee präsent ist, doch sich nicht als 'des Menschen' geistiges Erzeugnis erweist. Das es sich jedoch tatsächlich dabei um ein sprachtechnisches Erzeugnis handelt, ersieht man eben nicht. Und wie diese Idee entstand, läßt sich hingegen auch darlegen, denn der Punkt dessen, worauf man das Atom und damit verbunden die Materie begründet ist, daß die Eins in seinem Ursprung, gar keinen Wert 'für sich' besitzt, sondern einzig erlangt wird durch die Zwei (der Relation zu Anderen), warum auch generell das Zahlenwesen über gar keine Substanz selbst verfügt, sondern einzig die Relationen beschreibt. Hierbei handelt sich nicht um einen Substanzbegriff, sondern um einen Relationsbegriff. Hingegen bezieht sich die Zahl der Sprache auf ein Etwas und somit eine bestehende Substanz. Und das Objekte in ihrer Teilbarkeit, an einem Punkte angelangt, nicht mehr teilbar sind, bezieht sich entsprechend auch nicht auf die Substanz selbst, sondern ihrem Teilungswesen und somit dem Dazwischenstehenden, sodaß sich ebenfalls daraus ergibt, daß wenn man einmal zum Unteilbaren gelangt, man nicht zu diesem selbst tatsächlich gelangt. Nicht umsonst, nannte man die kleinste Einheit in der Chemie, ein Molekül, denn auf der Unterscheidung von Einheit und Atom beruht der elementare Unterschied, gemäß dem auch die Zahl, einzig in seinem Bezug zur Einheit seine Funktion hat und ohne Bezug zur Einheit, auch die Eins keinen Wert hat. Es ist das Aufbringen des Wortes des Atoms, welches jedoch in seinem Ursprung, auf der Analyse beruht und in keiner Weise auf der Synthese, derart es im Weiteren seine Anwendung fand. Entsprechend gelangen wir hierüber somit auch zum Kern dessen elementarer Unterscheidung, denn auch in der Sprache, ist der Begriff ein Resultierendes der Analyse (der Sinnenerfahrung), hingegen repräsentiert das Substantiv dem gegenüber die Synthese (dem vorausgehenden Prinzipwesen), woraus sich dessen Bedeutung ergibt.

Max Planck: public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/Max_Planck#/media/File:Max_Planck_(1858-1947).jpg
Max Planck


Wissenschaftliche Selbstbiografie, Reden und Vorträge

Wissenschaftliche Bibliothek Band 21
Herausgeber: Klaus-Dieter Sedlacek

Das Weltbild der neuen Physik
Vortrag vom 18.02.1929
im Physikalischen Institut der Universität Leiden

S. 178: Zu diesen beiden Welten, der Sinnenwelt und der realen Welt, kommt nun noch eine dritte Welt hinzu, die wohl von ihnen zu unterscheiden ist: die Welt der physikalischen Wissenschaft oder das physikalische Weltbild. Diese Welt ist, im Gegensatz zu jeder der beiden vorigen, eine bewusste, einem bestimmten Zweck dienende Schöpfung des menschlichen Geistes und als solche wandelbar und einer gewissen Entwickelung unterworfen. Die Aufgabe des physikalischen Weltbildes kann man in doppelter Weise formulieren, je nachdem man das Weltbild mit der realen Welt oder mit der Sinnenwelt in Zusammenhang bringt. ... Zweitens ist es aber höchst bemerkenswert, daß, obwohl der Anstoß zu jeder Verbesserung und Vereinfachung des physikalischen Weltbildes immer durch neuartige Beobachtungen, also durch Vorgänge in der Sinnenwelt, geliefert wird, dennoch das physikalische Weltbild sich in seiner Struktur immer weiter von der Sinnenwelt entfernt, daß es seinen anschaulichen, ursprünglich ganz anthropomorph gefärbten Charakter immer mehr einbüßt, daß die Sinnesempfindungen in steigendem Maße aus ihm ausgeschaltet werden - man denke nur an die physikalische Optik, in der vom menschlichen Auge gar nicht mehr die Rede ist - daß damit sein Wesen sich immer weiter ins Abstrakte verliert, wobei rein formale mathematische Operationen eine stets bedeutendere Rolle spielen und Qualitätsunterschiede immer mehr auf Quantitätsunterschiede zurückgeführt werden.

Hochsprache (Substanz)
versus
erkennende Objekte
Mathematik (Relation)
Augen Ohren Nase Zunge Nerven    
↑↓ ↑↓ ↑↓ ↑↓ ↑↓
sehen hören riechen schmecken fühlen
Sinneswahrnehmung (Wirkung) = Technik (Wirkung)

Das Wesen der Materie
Vortrag in Florenz (1944)
Archiv zur Geschichte der Max-Planck-Gesellschaft
Abt. Va. Rep. 11 Planck, Nr. 1797
(aus Nachlaß - Verfasser des Schriftstücks unbekannt!)

Meine Herren, als Physiker, der sein ganzes Leben der nüchternen Wissenschaft, der Erforschung der Materie widmete, bin ich sicher von dem Verdacht frei, für einen Schwarmgeist gehalten zu werden. Und so sage ich nach meinen Erforschungen des Atoms dieses: Es gibt keine Materie an sich. Alle Materie entsteht und besteht nur durch eine Kraft, welche die Atomteilchen in Schwingung bringt und sie zum winzigsten Sonnensystem des Alls zusammenhält. Da es im ganzen Weltall aber weder eine intelligente Kraft noch eine ewige Kraft gibt - es ist der Menschheit nicht gelungen, das heißersehnte Perpetuum mobile zu erfinden - so müssen wir hinter dieser Kraft einen bewußten intelligenten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche - denn die Materie bestünde ohne den Geist überhaupt nicht -, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre! Da es aber Geist an sich ebenfalls nicht geben kann, sondern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen annehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selber sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheute mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulurvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: - Gott! Damit kommt der Physiker, der sich mit der Materie zu befassen hat, vom Reiche des Stoffes in das Reich des Geistes. Und damit ist unsere Aufgabe zu Ende, und wir müssen unser Forschen weitergeben in die Hände der Philosophie.

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Entstehung und Entwicklung
Verlag: Springer Spektrum

S. 107: Zum Zahlenverhältnis der Pythagoreer - Eins ist keine "Zahl"!

Gerade darauf beruht hingegen der Mutter der Naturwissenschaften, sich als Eigenart etablierender Grundstock darin, die geistige Idee von der Sinnenerfahrung explizit zu trennen, da sich darüber unterschiedliche Bildnisse über das Dasein darbieten und man die Sinne als verfälschend erklärte, da diese nicht das durch die Idee sich Darbietenden wieder gebe. Über die Entwicklungen des Physikalischen der Naturwissenschaften, kann man es sich im Bezug der Neuzeit unübersehbar vor Augen führen, derart sich ein solches ergibt. Tatsächlich hatte sich diese nämlich in ihrem Urgrund, mit sowohl als auch erfüllt, wohingegen im Verlaufe, die Ermessung durch des Menschen Sinneswesen, seine Verlustigung erfuhr und sich trotz den Errungenschaften der technischen Entwicklungen, gegenüber dem nicht behaupten konnte, was darauf beruht, daß in den Wissenschaften generell, die geistige Theorie, aller Anwendung voran geht und für ein Erlangendes daraufhin dies auch voraussetzt und sich zwangsläufig daraus ergibt, das sich über das unabdingbar Voraussetzende, das zwangsläufige Ermessungswesen des Geistes, in seiner außen-vor-Stellung der Sinne ergibt. Hierin stellt es sich mit der Begründung durchweg generell, gleich dem Atom, sodaß es sich auch bezüglich des Verwerfens der Theorien gleichermaßen stellt, sodaß umso klarer diese Verwerfung zur Darstellung gelangt, sie selbst der Verlustigung unterliegt und somit auch keinen realisierenden Widerspruch darüber aufbringen kann. Hingegen ergibt sich gerade darüber jedoch auch, daß die vorausgehende Klarheit des Ursprunges, seine Verlustigung erlangt. So ist auch der Wandel, welcher sich in der Physik durchgehend vollzieht, tatsächlich nicht das des Ihrigen tatsächlichen Bestrebens, sondern basiert auf der vorausgehenden Endgültigkeit des Prinzipwesens, worüber Jegliches seiner Zerlegung erfordert und speziell aufgrund dessen kein Erlangen sich vollziehen kann, derart man es eben auch in der Chemie entsprechend verdeutlicht antrifft, dem gegenüber diese sich nämlich darin zu verwahren suchte.

Die eigentliche Misere, zu der somit auch das Leitwesen der Physik letztendlich geriet, beruht entsprechend auch darauf, daß sie in ihrer umsetzenden Wesensart, tatsächlich dazu gelangte, alles Andere, ihrem eigenen Ermessungswesen gegenüber außen vor zu stellen, sodaß sie keine Gelegenheit mehr hatte, ihr Selbst über den verdeckten Monismus zu vollziehen. Sie stehen somit aufgrund dessen auch der Blöße gegenüber, daß sich das Atom bewegt, doch der Materie entbehrt und der Mensch über einen Geist und Bewußtsein verfügt, was sich nicht materialisieren läßt. Grundsätzlich kennt man darin einzig Äußerlichkeiten und in keiner Weise, besteht darin irgend ein Bezug zum Selbst. Und trotzdem das Aufbringen der Misere der Physik, bereits vor über 90 stattfand, hält man fortwährend an dessen absoluten Materialismus fest, ohne daß sich darüber irgend eine Veränderung einstellte. Wie sich jedoch darüber explizit demonstriert, ergibt sich darüber in keiner Weise ein Abbild über das Sein, sondern nach wie vor, eben einzig über das erfahrende Erleben, worüber sich jeweils auch die Aufklärungen ergeben. Wie man speziell dem entnehmen kann, hat man sich gänzlich von Jeglichem entfernt, worauf sich die Dinge begründeten, worauf sich auch meine explizite Gegenüberstellung bezieht. Man hat es hierin hingegen mit Selbstläufern zu tun, welche der Mensch überhaupt nicht in Händen hält, wohingegen gerade darin doch eigentlich die Bewandtnis bestand und sich die Entwicklungswesen überhaupt begründeten. Entsprechend gilt es mir somit auch, gerade diese in mein Aufbringen mit einzubinden, sodaß man das entsprechende Bildnis sich darüber verschaffen kann. Alles miteinander hat seinen Urgrund, in der Unkenntnis über des Menschen Selbst und derart es sich darin verhält, dürfte jedem klar werden, wer meine Gegenüberstellung nachvollziehbar erfährt. Man ist nämlich in den Leitlinien der Bezugswesen, rein spekulativ von Voraussetzungen ausgegangen, welche durchweg zwar ihre Widerlegung erfahren, jedoch erst in einem jeweiligen Stande, wo die etablierten Maschinerien selbst, sich nicht mehr in ihrer Begründung befinden, sondern bereits zu Selbstläufern wurden, sodaß es sich derart auch darin verwahrt, ohne das der Mensch es zur Deregulierung bringen kann, sondern sich einzig über den generellen Zerfall überhaupt erst wieder ergibt. Dies ist nämlich einzig möglich, indem man 'das Selbst' des Jeweiligen als solches wiedererkennt, in seiner Vergegenwärtigung.

Entsprechend vollzieht sich eben auch selbst die Physik, welche die Mustergültigkeit der Empirie repräsentiert, tatsächlich einzig, derart es die Schriftsprache vorgibt und erfährt explizit über Ludwig Büchner's Aufbringen von Kraft und Stoff, sein verdeutlichendes Darstellungswesen. Dies ergibt sich, über die ihm entgegentretende Infragestellung, ob nun die Kraft das Bewegende sei oder (ebenfalls) eine Substanz (gemäß des Stoffes), wohingegen dieser es einzig, als zwei Seiten der Inbetrachtziehung handhabt. Rein sprachtechnisch handelt es sich nämlich dabei, um die Gegenüberstellung des Bewegenden und des Bewegten, worüber es sich verdeutlicht, derart es sich in dieser Sprache verhält und sich daraus das substanzielle Kontrollwesen ergibt. Entsprechend hat man dies auch derart gehandhabt, daß die Bewegung aus dem Bewegenden heraus hervorginge, jedoch kennt diese Sprache hierin keinen Unterschied. Entsprechend verflüchtigte sich eben auch darüber, die ausgehende Differenzierung, tatsächlich aus keinem anderen Grund, welche nämlich über die Differenzierung von Materie/Stoffliches, gegenüber der Energie/Kraft darin nicht gegeben ist, da es sich in sowohl als auch, um Substantive handelt - darin keine Unterscheidung hat und erlangen kann! Und wie man dem Entwicklungswesen entnehmen kann, so entwickelt es sich hierin auch, sich ausbildend Hand in Hand. So bezieht sich hingegen die Kraft in dessen etablierendem Ursprung, noch auf die dynamis, erfährt jedoch im Verlauf seine Verlustigung der Eigenständigkeit. Hingegen war sich hierin, die Scheidung von Materiellem und Im-Materiellem Gegenstand rein sprachtechnischer Inbetrachtziehung und wie sich gerade darüber unübersehbar darlegt, unabdingbar einzig aus dem (Ver-)Einen heraus hervorgehend auch vorgegeben. Und dies gilt gleichermaßen auch für die Gegenständlichkeit von Körper und Physis. Das hingegen der Körper des Menschen, physikalisch über keine Seele verfügen kann, ergibt sich indess über den Grundsatz der Objektivität dieser Sprache, welche das Subjekt nicht kennt. Dem gegenüber hat man indess das rein Augenscheinliche, sich gerade darin als Grundsatz gewahrt, was hingegen auch erforderlich ist, um das Prinzipwesen als solches zu wahren. Die Empirie ist eben auch einzig, gegenüber Äußerlichkeiten möglich, wohingegen wenn man das Selbst des Menschen mit einbezieht, unabdingbar darüber ersichtlich wird, daß es sich darin, allumfänglich einzig um Äußerlichkeiten handelt.

Ludwig Büchner

Keine Kraft (ist) ohne Stoff und kein Stoff (ist) ohne Kraft.

Kraft und Stoff - Dreizehnte Ausgabe - 1874

(Dreizehnte Ausgabe - )
Image von der Ausgabe von 1894
sowie auch bei » Zeno (Ausgabe 1885) «

Force and Matter


Force et Matière


Forza e materia


Fuerza y materia

Fuerza y materia

Mâdde ve Kuvvet

Mâdde ve Kuvvet

Kraft och Materia


Divider


Erster Theil
bearbeitet von

Zweiter Brief
Stoffe und Kräfte

S. 7: Hier ist es nun, wo ich mich mit Ihnen zunächst über einen Ausdruck verständigen möchte, der in diesen Briefen noch oft wiederkehren wird, und der nur zu oft zu falschen Begriffen verleitet hat. Es ist das der Ausdruck Kraft oder Naturkraft. Wohl sehr gewöhnlich denkt man sich darunter etwas Selbstständiges, die ganze Natur wie ein immaterieller Geist Durchdringendes.

Wir kennen in Wirklichkeit nur Stoffe (Körper) und beobachten an ihnen gewisse Vorgänge, Bewegungen, Veränderungen, Umformungen, deren Ursache wir Kräfte nennen. Diese sogenannten Kräfte (es ist eben nur ein Ausdruck, ein Begriff, keine Sache) schließen wir nur aus ihrem Wesen nach etwas nicht wirklich Existierendes und folglich durchaus Unerkanntes, nur die Gesetzmäßigkeit der Wirkungen ist mehr oder weniger erkannt, und hiernach können wir Unterschiede unter ihnen ausmachen.

Nichts in der Welt berechtigt uns, die Existenz von Kräften an und für sich, ohne Körper, von denen sie ausgehen und auf die sie wirken, vorauszusetzen. Noch nie ist eine Kraft ohne materiellen Gegenstand ihrer Wirkung, noch nie eine anders, als aus ihrer materiellen Wirkung erkannt worden, d. h. man nennt eben die Ursachen gewisser Wirkungen Kräfte, ohne sie dadurch als etwas für sich Bestehendes zu bezeichnen.

Tatsächlich tritt über die Auseinandersetzung mit Büchner's Aufbringen, hingegen auch explizit die Gegenständlichkeit hervor, womit man es bezüglich des Substanzwesen zu tun hat, denn über der Sinne Wahrnehmung, sind einzig Wirkungen erfahrbar, wohingegen der Geist gar kein solches sinnenerfahrendes Wirken überhaupt hervorbringt (die geistigen Bildnisse sind explizit erfahrbar über den Traum), sondern einzig die Versinnbildlichungen aus der Erinnerung. Jegliche Erfahrung über das Sein, ist einzig über der Sinne Selbstreflektion gegeben und in keiner Weise, im Geiste überhaupt als solche erfahrbar. Gerade auf dieser Gegebenheit, beruht hingegen auch die eigentliche Klärung des Substanzwesen, denn aufgrund dessen, daß über die Sinne einzig Wirkwesen erfahrbar sind, ist somit auch tatsächlich einzig das Eine der Inbetrachtziehung überhaupt erfahrbar, wohingegen die raumausfüllende Substanz, tatsächlich einzig indirekt erfahren werden kann. Darin besteht der Umstand, den man indess, über die rein geistigen Inbetrachtziehungen und vor allem, über die Ausbildung der substanzierenden Sprache, gänzlich umkehrt. Der Mißstand, mit welchem man hierin konfrontiert ist, besteht somit vor allem darin, daß man gar nicht (er)kennt, was eigentlich das Geistige als solches ausmacht und zumal verkennt, was sich aus den Sinnen und was aus der Sprache heraus, darin seine Begründung und Erfüllung erfährt. Dies kann sich derart auch gar nicht miteinander vereinigen, da das Eine in dem Anderen gar nicht enthalten ist - es entbehrt des Bezuges somit auch darin.

Die Entwicklungen, der von Planck beanspruchenden Philosophie, gehen dem entsprechend auch zwangsläufig bereits voraus, was jedoch letztendlich, aufgrund der erfolgten Einschnürung, auf das rein Geistige erfolgte und sich über die Ausbreitung der naturwissenschaftlichen anatomischen Entwicklungen vollzog. Maßgeblich ist hierin, daß man ebenfalls alles darin, rein aus dem Einen heraus - der Seele sich fundierte, dem gegenüber der Geist ein anteiliges Hervorbringendes des Seelenlebens war - ein seelischer Akt. Speziell über die Seele verdeutlicht sich ebenfalls wiederum, der gravierende substanzielle Wandel, welcher über den sprachtechnischen Vollzug erfolgte. Dies tritt explizit hervor, über Aristoteles' ursprüngliches Aufbringen seiner Schrift 'περι ψυχης' (perí psychḗs) , seinem Wandel zum lateinischen 'De anima' und als 'Über die Seele' daraus hervortretend. Genau darauf beruht auch das entstandene Leib-Seele-Problem, welches auf seiner völlig neuen sprachtechnischen und somit substanziellen Neubegründung beruht. Über diese erfolgte Substantivierung, worin die Substanz gleichzeitig auch die Eigenschaft enthält, ergab sich damit verbunden, vor allem auch die explizite Gegenüberstellung, zum Materialismus des rein Körperlichen der Naturwissenschaft. Da der Leib des Aristoteles sich hierin, explizit als Eigenständigkeit der Form gegenüber repräsentiert, stellte sich dem gegenüber in Frage, wie es sich gegenüber dem naturwissenschaftlichen Körper, mit 'der Entsprechung' der Seele verhält und gelangte schlußendlich zu dem Verhältnis, daß die Unterscheidung einzig darin bestehe, daß es sich bei dem Einen, um den inneren und bei den Anderen, um das Äußere eines Kreises handle - einzig sich in der Warte der Inbetrachtziehung unterscheide. Geht man zurück zu seinem eigentlichen Ursprung, so zeigt sich bei den Vorsokratikern, die vollzogene Handhabe einer Ausdifferenzierung der Psyche ψυχης gegenüber der Physis (φύσις), dem unvergänglichen Sein und dem Vergänglichen der Natur einer Sache. Bei Aristoteles, wurde die Psyche hingegen zum Lebensprinzip - das, was das Leben ausmacht, wohingegen die Physis gar nicht Inhalt ist, hingegen auch nicht der Körper, welcher darin einzig ein Resultierendes, von Leib (Form) und Seele (Lebensprinzip) ist. Wie man hierüber wiederum mustergültig entnehmen kann, vollzieht sich hingegen durchweg, eine völlig Umkehr der Gegebenheiten, um dies dem Menschen gegenüber zu stellen und sein Sein darüber zu erklären. Das ist, was es repräsentiert: eine Gegenüberstellung - DAS gilt es sich zu verdeutlichen, dann wird auch die Aufklärung verständlich, welche ich meinerseits dazu aufbringe.

Es ist John Locke, welcher erkannte, daß der Grundstock der auftretenden Mißwesen, der Erörterungen und Ergründungen über das Sein, sich über das sprachliche Mißverhältnis ergibt und auch entsprechendes Gehör dafür fand. Dieser erfährt das Prinzipielle darin, zunächst über sein quantitatives Auftreten, über die Anwendung der Worte, das zumal ein Großteil derer überhaupt nicht über eine Klarheit verfügen, sondern einzig ein verschwommenes Etwas darstellen, hingegen andere auch explizit Widersprüche repräsentieren und auch reine Wortphrasen darstellen. Seine Auseinandersetzung bezieht sich im nächsten Schritt, mit dem, worüber es seine Begründung erfährt. Und darin besteht auch sein wahrlich elementarer Akt, worüber dieser aufbringt, daß gegenüber der Erachtung, welche in seinem Grunde von Plato(n) derart seine Übernahme erfuhr, es gar keine 'angeborenen Ideen' im Geiste gibt und sich somit gar nichts, aus diesem selbst heraus begründet, sondern sich hingegen, dessen Fundierung aus der Erinnerung heraus vollzieht, welche am Anfang leer ist und somit auch des Geistes resultierender Inhalt, sich einzig über der Sinne Erfahrung begründet. Was dieser damit verbunden fundiert, ist die Begründung der philosophischen Anatomie der Seele, indem dieser nicht nur das Erinnerungswesen, sondern auch das Wesen der Wahrnehmung, gegenüber dem des Geistes ausdifferenziert! Elementar ist darüber hinaus, sein damit verbundener aufbringender Bestandteil des Kabinetts, in Verbindung seiner Ausdifferenzierung des englischen mind, worin der ausgehende Bezug somit auch seine detaillierte Ausdifferenzierung erfährt, derart es zuvor nicht seine erforderliche Erachtung erfuhr.

Wesentlich ist hierin jedoch, daß sein Aufbringen, tatsächlich in der englischen Ursprungsbedeutung von mind bereits enthalten ist und entsprechend sinngemäß, aus dem Ursprung des Dialektes, seine Übernahme in die Hochsprache erfuhr. Hingegen entstammt das englische memory dem Lateinischen, woraus sich eben auch diese Konfrontation der Ausdifferenzierung fundiert. Indess erfolgt seine Ergründung nicht, in dem der Erinnerung heraus, sondern dem des Geistes und der Sinne, worüber dieser die Unterscheidung aufbringt. In Locke's aufbringendem Grunde, dreht es sich somit auch ausgehend darum, das Wesen der Begründung (rein!) geistiger Bildnisse - angeborener geistiger Ideen - aufzuklären. Und darin besteht auch des Wesens Kern seines Aufbringens über die Erinnerung, daß diese nämlich zu Beginn leer ist und somit auch keine angeborenen geistigen Ideen existieren können, da sich des Geistes Bildnisse aus der Erinnerung heraus ergeben und sich grundlegend aus der Sinne Erfahrung einzig ergibt. Seine Mißlichkeit besteht indess darin, daß dieser, gemäß der allgemeinen Handhabe, in seiner detaillierten Ausführung, dem nicht derart treu ist und dem gemäß hierin sich diesem die erstinstanzlich Erfüllung der Erinnerung über den Geist ergibt, was sich besonders deutlich über seinen Bezug des inneren Sinns darlegt, zu dem dieser jedoch markanterweise, einzig zum rückläufigen Vorgang 'in die Sinne', einen Bezug aufbringt (Book II - Chapt. I. - § 4), es sich jedoch generell darin, um die explizite Trennung der substanziellen Differenzierung der Bildnisse dreht und sich speziell darüber voneinander trennt. Die Bewußtwerdung selbst, ist markanterweise nicht seine Bewandtnis zugewandt. Das es sich hingegen nicht derart vollzieht, sondern zunächst in die Erinnerung gelangt und darüber in des Geistes Erscheinung, dies ist über seine Ausführung entsprechend auch nicht diesem hervorgetreten.

Mir gilt es vorab, mustergültig über Locke zunächst einmal die Gegenständlichkeit zu verdeutlichen, womit man es hierin zu tun hat. Man erfährt diese nämlich, in seinem Innern, explizit einzig über die Wirkungen, gemäß dem man auch nicht den Geist und die Erinnerung als solche erfährt, sondern einzig, was darüber zur Ersichtung gelangt - dessen Auswirkungen. Entsprechend erfuhr es auch seine Handhabe, sodaß man tatsächlich einzig 'als Bezugnahme' dies jeweils benannte, doch gar keine tatsächliche substanzielle Ausdifferenzierung und Bezugnahme überhaupt bestand. So ist dies hingegen auch, als ein erster Schritt dahingehend zu ersehen, daß hierüber überhaupt sich ein solches vollzog und sich demonstrativ darüber der sich vollziehenden reinen Vergeistigung gegenüber stellte. Die Urgründe dieser reformierenden Philosophie, sind hingegen auch durchweg in allen Ländern, als eine Erwehrung, gegenüber dieser Abseitigkeit, gegenüber den Sinneswesen entstanden - als eine Reaktion darauf, indess entwickelte es sich hingegen auch aus diesem zunächst antreffenden Nichts an substanziellen Ausdifferenzierung, worüber sich überhaupt erst, die ersten Klarheiten darüber in der Philosophie abbildeten. Den eigentlichen Effekt, welcher dieser bewirkt, ist somit jedoch auch, das in Stellung bringen der Auseinandersetzung über die Grundlage der Ontologie und deren expliziten Konfrontation, worüber dessen Aufbringen zum allgemeinen Leitbild entsprechend leittragend beiträgt. Während sich zu Zeiten der Renaissance, die Auseinandersetzung noch speziell um das blinde Rezitieren des Dogmatismus drehte und zwischenzeitlich die durchwegs bestehende Auseinandersetzung doch wiederum gänzlich ins Abseits gelangte, erfuhr dies über die derzeitigen Aufbringen, wiederum sein demonstratives Entgegentreten, hingegen derzeit in seinem Gegenübertreten des demonstrierenden Selbstverständnisses.

Auf die defizilen Ausdifferenzierungen der Inbetrachtziehungen, stößt man entsprechend auch explizit, in den deutschsprachigen Verhältnissen, was sich besonders deutlich, über die diversen Übersetzungen exemplarisch darbietet. Gerade über diese Konfrontation, tritt eben auch überhaupt erst in aller Deutlichkeit hervor, was man überhaupt vollzieht und das es sich dabei um unüberwindbare substanzielle Unterscheidungen handelt, welche man gar nicht derart zu differenzieren handhabt und somit sich gerade daraus das bestehende Sprachgewirr vor allem auch ergibt. Das darauf Erfolgende ist entsprechend, vor allem auch eine Aufklärung der Sprache, welche sich darüber einstellt, ganz im Sinne der Aufklärung, welche sich derzeit vollzieht und sich darin miteinander koordiniert. Und zumal dreht es sich darin vor allem somit auch darum, nicht nur sprachtechnisch, sondern vor allem auch zur expliziten sachtechnischen Aufklärung zu gelangen, zumal, was man im Jeweiligen überhaupt darstellt und repräsentiert. Entsprechend beziehe ich mich hierin auch nicht nur auf den Sachstand der Aufklärung, sondern vor allem auch auf die Gegebenheit der sich vollziehenden Reformation, derart sie in der Geschichtsschreibung hingegen wahrlich übergangen wird, was jedoch vor allem auf dessen erfolgenden Verlauf beruht. Wie man dem Auszug aus der Gegenwart von Udo Thiel mustergültig entnehmen kann, so hat man all dies wiederum außen vor gestellt, wohingegen es sich jedoch über die aufkommenden Sozialwissenschaften wiederum etabliert, was darin die Auseinandersetzung ist. So gilt es mir, an dieser Stelle auch einmal hervorzuheben, daß sich aufweist, daß die Aufklärungen, durchwegs der Geschichte, sich grundsätzlich und ausschließlich, gegenüber bestehenden Verklärungen vollziehen, doch man darin zum Immergleichen wieder gelangt. Es erweist sich als unerläßliches Tauziehen, zwischen dem hinfort treibenden Idealismus, gegenüber dem Bestandeswesen des Realismus. Genau darum, erweist sich eben auch Lockes mustergültiges Aufbringen, derart als Zentrum der Belange, worüber sich nämlich allem anderen voran, gerade dieser Gegenstand aufklärt. Entsprechend entwickelte sich, gerade aus dieser ausdifferenzierenden Gegenständlichkeit heraus, auch die sich etablierende Reformbewegung, der sich gegenübertretenden Sinnes- und Geisteswesen.

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John Locke


(Third Edition - )
All in one Book:
Book I - Of Innate Notions, Book II - Of Ideas, Book III - Of Words, Book IV - Of Knowledge and Opinion

Verlag: Awnsham, John Churchil, Samuel Manship

No innate Principles in the mind
Book I - Chapter II - § 15

"The Senses at first let in particular Ideas, and furnish the yet empty Cabinet : And the Mind by degrees growing familiar with some of them, they are lodged in the Memory, and Names got to them. Afterwards the Mind proceeding farther, abstracts them, and by degrees learns the use of general Names. In this manner the Mind comes to be furnish'd with Ideas and Language, the Materials about which to exercise its discursive Faculty : And the use of Reason becomes daily more visible, as these Materials, that give it Employment, increase. But though the having of general Ideas, and the use of general Word and Reason usually grow together ; yet, I see not, how this any way proves them innate. The Knowledge of some Truths, I consess, is very early in the Mind ; but in a way that shows them not to be innate. For, if we will observe, we shall find it still to be about Ideas, not innate, but acquired : It beeing about those first, which are imprinted by external Things, whith which Infants have earliest to do, and which make the most frequent Impressions on their Senses. In Ideas, thus got, the Mind discovers, that some agree, and others differ, probably as soon as it has any use of Memory ; as soon as it is able, to retain and receive distinct Ideas : But wether it be then, or no, this is certain, it does so, long before it has the use of Words ; or comes to that, which we commonly call the use of Reason. For a Child knows certainly, before it can speak, the difference between the Ideas of Sweet and Bitter (i.e. That Sweet ist not Bitter) as it knows afterwards (when it comes to speak) That Wormwood and Sugar-plumps, are not the same thing."

Bewußtsinn
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Plato(n) John Locke (Sensualismus)
Bewußtsinn Plato Bewußtsinn Locke
Trennung von:
Wahrnehmung und (Er-)Kenntnis
Spezifizierung von:
cabinet, memory und mind
sensation und perception

Über die nachfolgenden Abbildungen, gilt es mir einmal spezifisch, über mein Vorgehen der Ergründungen einzugehen, worin nämlich das Wesentliche darin besteht, daß wir das Sein nicht über das Sehen wahrnehmen, sondern über die Kontraste. Man möge es sich musterhaft, über ein konkret ersichtliches Objekt und das Nebelhafte verdeutlichen. Die Erweiterung dessen, ergibt sich über die daraus entstehende ausdifferenzierende Klarheit über das Jeweilige - hierin ist es die konkrete Gegenüberstellung. Genau dies, entspricht auch der Wesensart dessen, was darüber seine Präsenz hat und somit erfährt man speziell darüber auch sein Selbstbildnis und eben nicht nur reine Äußerlichkeiten, derart man sie in der reinen Ersichtung eines Jeweiligen einzig erlangt. Der Grundstock darüber, begründet sich aus dem Selbst heraus, indem darin eine generelle Selbstspiegelung sich vollzieht. Darauf beruhen auch die Miseren der Entwicklungswesen, worin man nämlich einzig über das Ersichtliche als solches, die Ergründungen vollzieht, sodaß sich nämlich gerade darüber auch einzig Äußerlichkeiten ergeben. Gerade darin besteht hingegen auch der Grundstock der Sprache generell, gemäß dem diese hingegen auch dazu hinleitete, rein über die Sprache, die Gegebenheiten zu ergründen. Hingegen ist die Sprache einzig ein Verweis und in keiner Weise, eine Sache selbst - darin besteht der Kern der Sache, was man hingegen nicht derart handhabt, in der Ausbildung der künstlichen Sprache, sondern die Bewahrheitung darin, zum Grundstock der Erkenntnisse begründet und dies dem Wahrnehmungswesen gegenüber stellt. Die geistigen Erscheinungen und auch die Sprache, sind gemäß der Fundierung der Erinnerung, eine reine Ansammlung von Erfahrung, worüber sich hingegen auch die Wahrnehmung darüber begründend reflektierend anreichert, sodaß man darüber auch im Verlaufe, zu immer umfangreicheren Wahrnehmungen gelangt - der Bewußtseinserweiterung. Der eigentliche Effekt hierin ist das Er-/Kennen, sodaß sich über den Vollzug der Wahrnehmung, sich somit auch auf ein jeweiliges darüber Hinausgehendes beziehen kann. Der eigentliche Grundstock hierin, ist somit auch die Koordination, derart wir eingerichtet sind, die einzelnen Instrumente entsprechend zu nutzen. Hierüber ergibt sich nicht nur eine quantitative (Wissen), sondern generell qualitative Ausweitung (nachvollziehendes Verständnis). Entsprechend ergibt sich auch der erlangende Bezug des Übersinnlichen, über die Ganzheitlichkeit darin, welche sich über die ganzheitliche Koordinierung ergibt. Man möge es sich darüber verdeutlichen, daß ein jeweiliges Sinnesorgan, nur das Seinige wahrnimmt, dies jedoch seine Koordinierung mit anderen Wahrnehmungen erfährt, wie auch mit der Erfahrung sich verbindet, worüber sich dies ergibt. Der wesentliche Punkt hierin ist, daß es sich hierin nicht darum dreht, der Sinne Wahrnehmung dafür einzurichten, sondern was man über die Sinne wahrnimmt - worauf man sich darin bezieht wahrzunehmen.

Markant sind bezüglich der nachfolgenden Darstellung von Locke, entsprechend auch dessen Spiegelungen der Andern. Hierüber erfährt man explizit die äquivalenten Bezugsverhältnisse. Es ist hingegen auch nach wie vor noch derart präsent, wie man es in jener Zeit antraf, nicht nur abseits der naturwissenschaftlichen Isolierung des rein Körperlichen, sondern im Gegenteil, trifft man es derart eben auch in seiner Bezugnahme des Gehirns nicht anders an. Hierüber ergibt sich ein wahrliches Kompendium der Beschäftigung mit der Sache, zumal nämlich auch darin der Grundstock des Werdegangs der schriftsprachlichen Begründungen beruht. Die nachfolgenden Abbildungen, sind nur ein Bruchteil dessen, was darüber stattfand und somit verfüglich ist, über dessen Verbindungen man auch zu weiteren Bezugsquellen gelangt und in seinem Grunde, es sich auch um den generellen Dreh- und Angelpunkt handelt. Und entsprechend ergibt sich daraus auch der Schlüssel, zu meinem Aufbringen der Anatomie der mentalen Organe, wobei meine eigene Wegführung sich jedoch, ausgehend über den Grundstock der Beschäftigung mit den mentalen Veranlagungen vorausgehend, hingegen seine Klarheiten des Verbundswesens sich überhaupt erst, über den Gesamtkomplex und somit zentral über die Klärung der gänzlichen Unterscheidungswesen ergab. Die Wegführung ist in meiner Darbietung zwar die Umgekehrte, hingegen auch der Direkte, welcher sich nämlich über die Aufklärung der jeweiligen Ursprünge der Leitwesen ergibt, worüber das Reguläre unserer erfahrenden Wahrnehmung und dessen Handhabe, seine derartige außen-vor-Stellung erlangte. Dem entsprechend auch meine explizite Einbindung der diversen Gegebenheiten, da sich nämlich auch mir selbst, überhaupt erst diese Klarheit darüber ergab, nämlich nicht nur über die Abgrenzung des rein Körperlichen der Naturwissenschaften, sondern auch gegenüber den gänzlichen Verklärungen, welche sich generell, vor allem nämlich über die Sprache ergibt. Der 'Begriff' ist hingegen wahrlich ein ganz wesentliches Werkzeug, um zu den Klarheiten, zumal zu einer derartigen Klarheit zu gelangen, doch erfordert es diesem der Voraussetzung, daß dieser aus der Erfahrung heraus, seine Begründung erfährt und auch an die sich ausbreitende Erfahrung, seine Anpassung erlangt. Der Begriff ist entsprechend, nicht nur ein bezeichnendes Wort, sondern repräsentiert als solcher eine Symbolik und dient als Ankerpunkt der ausgebildeten Erfahrung, gemäß dem der Begriff auch als Wortschöpfung, das Begreifen aus dem Ergreifen repräsentiert.

Da wir uns die Sprache jedoch nicht selbst begründen, sondern aus dem verfüglichen Bestand übernehmen, so erfordert dies hingegen auch, daß man darin doch anders zu verfahren hat, nämlich die Bedeutung der übernehmenden Begriffe selbst zu ergründen und darüber die Paßform zu begründen. So hat man es hingegen auch hierin, mit Gleichem zu tun und erfordert der entsprechenden Ausbildung. Dem entsprechend, sind auch diese übernehmenden und darüber ausbildenden Sprachbildnisse, für sich zu ergründen, um die beiden Seiten der Gegebenheiten miteinander in Einklang zu bringen. So kann man sich entsprechend auch in der eingehenden Beschäftigung mit diesem Gegenstand, gleichermaßen vor Augen führen, wie es sich im Bezug der Wahrnehmung als solches stellt, denn beides steht hierin miteinander im Zusammenhang. Zumal wird man darüber auch zu der Sichtweise gelangen, zu der die Meinige gelangte. Es beruht darauf, sich mit dem Sein zu verbinden und zur Einheit zu gelangen, in seiner Präsenz der Wahrnehmung, Reflektierung und Abbildung. Nur darüber wird auch das ersichtlich, was darin sein Dasein und somit auch Abbild erfährt. In der sich vollziehenden Trennung des Selbst und des Seins, steckt des Wesens Kern der Mißverhältnisse, wohingegen die reflektierende Wahrnehmung das leitende Bindeglied ist, worüber sich die Einheit als solche regulierend (be)wahr(heite)t. Der Begriff begründet hierin nicht das Bildnis, sondern repräsentiert den Ankerpunkt zur jeweiligen Erfahrung des Selbst-Bildnisses. Darin steckt auch das eigentliche Werk von Locke, daß dieser in seiner ureigenen Ergründung, sich die entsprechenden klärenden Grundlagen verschafft und darüber auch die Sprache richtet, worüber es sich abbildet - die Klärung von Sprache und Sache, bilden darin die begründende Einheit. Es ist entsprechend auch keineswegs derart, daß der Mensch rein subjektiv ist, was nämlich einzig darin gegeben ist, insofern der Mensch nicht in Einheit mit dem sinneserfahrenden Dasein lebt, sondern sich hingegen den geistigen Einbildungen hingibt, worin es einzig, eine solche Abgeschiedenheit überhaupt gibt. So ist vor allem auch im Hinblick auf das eigene Selbst, gerade die Gegenständlichkeit der funktionalen Einrichtung des Menschen, bei Jedem, in seinem Grunde die Gleiche und unterscheidet sich einzig, in der Art und Weise der Anwendung und auch der Einwirkungen, worüber es sich umsetzt. Der sich vollziehende Ablauf ist hierin das Wesentliche und gerade dies ist, was durch Locke seine Klärung erfährt. Nichts kann aus dem Geistigen heraus entstehen. Derart substanziell, ist es bei diesem nicht die Grundlage der Auseinandersetzung. Entsprechend gilt es mir hierzu hervorzuheben, daß der Geist einzig seine Bildnisse aus der Erinnerung heraus projiziert. Darum dreht sich jedoch die einstige Auseinandersetzung, daß sich nämlich die rein geistigen Ausbildungen, gar nicht realisieren lassen - keinen Bezug zum Realwesen haben.


(Third Edition - )
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Book I - Chapt. I.
Introduction

§ 8. Thus much I thought necessary to say concerning the Occasion of this Enquiry into humane Understanding. But, before I proceed on to what I have thought on this Subject, I must here in the Entrance beg Pardon of my Reader, for the frequent use of the Word Idea, which he will find in the following Treatise. It being that Term, which, I think, serves best to stand for whatsoever is the Object of the Understanding when a Man thinks, I have used it to express whatever is meant by Phantasm, Notion, Species, or whatever it is, which the Mind can be employ'd about thinking; and I could not avoid frequently using it.
I presume it will be easily granted me, that there are such Ideas in Men's Minds; every one is conscious of them in himself, and Men's Words and Actions will satisfie him, that they are in other.
Our first Enquiry then shall be, how they come into Mind.

Book II - Chapt. I.
Of Ideas in general, and their Original.

§ 3, First, Our Senses, conversant about particular sensible Objects, do convey into the Mind, several distinct Perceptions of things, according to those Ideas, we have of Yellow, White, Heat, Cold, Soft, Hard, Bitter, Sweet, and all those which we call sensible qualities, which when I say the Senses convey into the mind, I mean, they from external objects convey into the mind what produces there those Perceptions. This great Source, of most of the Ideas we have, depending wholly upon our Senses, and dervided by them to our Understanding, I call Sensation.

§ 4. Secondly, The other Fountain, from which Experience furnishes the Understanding with Ideas, is the Perception of the Operations of our own Minds within us, as it employ'd about the Ideas it has got ; which Operations, when the Soul comes to reflect on, and consider, do furnish the Understanding with another set of Ideas, which could not be bad from things without : and such are, Perception, Thinking, Doubting, Believing, Reasoning, Knowing, Willing, and all the different actings of our Minds ; which we being conscious of, and observing in our selves, do from these receive into our Senses. This Source of Ideas, every Man has wholly in himself : And though it be not Sense, as having nothing to do with external Objects ; yet it is very like it, and might properly enough be call'd internal Sense. But as I call the other Sensation, so I call this REFLECTION, the ideas it affords being such only, as the Mind gets by reflecting on its own Operations within it self. By REFLECTION then, in the following part of this Discourse, I would be understood to mean, that notice which the Mind takes of its own Operations, and the manner of them, by reason whereof, there come to be Ideas of these Operations in the Understanding. These two, I say, viz. External, Material things, as the Objects of SENSATION ; and the Operations of our own Minds within, as the Objects of REFLECTION, are, to me, the only Originals, from whence all our Ideas take their beginnings. The term Operations here, I use in a large sence, as comprehending not barely the Actions of the Mind about its Ideas, but some sort or Passions arising sometimes from them, such as is the satisfaction or uneasiness arising from any thought.

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Verlag: Richterliche Buchhandlung Altenburg
Übersetzung der 9. Ausgabe von 1727
von

Vorrede: Ich habe mich dabey der vollständigen Ausgabe bedienet, so wie sie in dem ersten Thiele der zusammen gedruckten Werke, die 1727 zu London ans Licht getreten sind, befindlich ist.

Einleitung

§ 8. So viel habe ich, was die Veranlassung zu dieser Untersuchung des menschlichen Verstandes betrifft, zu erinnern für nöthig erachtet. Ehe ich aber zu den Betrachtungen selbst gehe, die ich über diese Materie angestellet habe, muß ich hier im Eingange meinen Leser ersuchen, mich wegen des öftern Gebrauches des Wortes Idee, welches er in der folgenden Abhandlung finden wird, entschuldiget zu halten. Denn weil es ein solches Wort ist, welches mir das geschickeste zu seyn scheint, das alles dadurch zu bemerken, was einen Gegenstand des Verstandes abgiebt : so habe ich mich desselben bedienet, alles dadurch auszudrücken, was man durch Einbildung, Begriff, oder Bild versteht; oder was es auch nur seyn mag, womit sich der Verstand bey seinem Denken beschäftigen kann. Ich habe nicht Umgang nehmen können, dasselbe oft zu brauchen. Ich glaube auch, man wird mir zugestehen, daß solche Ideen in der Seele des Menschen vorhangen sind. Ein jeder ist sich derselben in sich bewußt, und der Menschen Reden und Handlungen werden ihn überzeugen, daß sie auch bey andern anzutreffen sind. Unsere erste Untersuchung soll also seyn, wie die Ideen in die Seele kommen.

1. Buch. Das zweite Hauptstück.
Es giebt keine angebohrne practische Grundwahrheiten.

§ 15 - Anm: hat keinen Bezug zum entsprechenden Text.

2. Buch. Das erste Hauptstück.
Von den Begriffen überhaupt und deren Ursprunge.

§ 3. Erstlich bringen unsere Sinne, indem sie auf einzelne sinnliche Gegenstände gerichtet sind, verschiedene klare Empfindungen in die Seele, und zwar nach denen verschiedenen Arten, nach welchen sie von solchen Gegenständen gerühret werden. Und solchergestalt überkommen wie die Begriffe, welche wir von dem Gelben und Weißen, von der Hitze und Kälte, von dem Weichen, von der Härte, von dem Bittern, von dem Süßen, und von dem allen haben, was wir sinnliche Beschaffenheiten nennen. Wenn ich aber sage, die Sinne bringen diese Beschaffenheiten in die Seele : so ist meine Meynung, daß die Sinne von den äußerlichen Dingen etwas in die Seele bringen, welches in derselben solche Empfindungen verursachet. Diese große Wurelle der meisten Begriffe, die wir haben, da sie gänzlich von unwern Sinnen abhängt, und durch dieselben in den Verstand geleitet wird, nenne ich die sinnliche Empfindung.

§ 4. Fürs Zweyte, die zweyte Quelle, woraus die Erfahrung dem Verstande Begriffe hergiebt, ist die Empfindung der Wirkungen unserer Seele in uns, in so weit sie sich mit denen Begriffen beschäfftiget, welche sie erlanget hat. Diese Wirkungen, wenn sie die Seele überdenkt und betrachtet, versehen den Verstand mit einer andern Gattung von Begriffen, welche nicht von den Dingen von außen kommen können. Dergleichen sind die Empfindung, das Denken, das Zweifeln, das Glauben, das Schließen, das Erkennen, das Wollen, und alle verschiedene Handlungen unserer Seele. Denn da wir uns derselben bewußt sind, und sie in uns selbst wahrnehmen : so bekommen wir davon so klare Begriffe, in unsern Verstand, als wir von denen Körpern, die unsere Sinne rühren, empfangen. Diese Quelle der Begriffe, hat jeder Mensch stets in sich. Und ob sie schon keinen Sinn abgiebt, indem sie mit den äußerlichen Gegenständen nichts zu schaffen hat : so kommt sie ihm doch sehr nahe, und könnte in einem noch ganz eigentlichen Verstande der innerliche Sinn genannt werden. Gleichwie ich aber die eine Quelle die sinnliche Empfindung nenne : so nenne ich die zweyte das Ueberdenken, indem die Begriffe, die sie hergibt, nur solche sind, welche die Seele erlanget, wenn sie ihre innerlichen Wirkungen überdenkt. Ich verstehe in dem Folgenden dieser Abhandlung durch das Ueberdenken diejenigen Erkenntniß der Seele, da sie ihre eigenen Wirkungen und die Art derselben wahrnimmt, wodurch eben im Verstande die Begriffe von diesen Wirkungen entstehen. Dieß, sage ich, nämlich die äußerlichen materialistischen Dinge, als die Gegenstände der sinnlichen Empfindung, und die innerlichen Wirkungen unserer Seele, als die Gegenstände des Ueberdenkens sind meines Erachtens, die einzigen Anfänge, davon alle unsere Begriffe ihren Ursprung nehmen. Des Wortes Wirkung bediene ich mich hier in weitem Verstande, in sofern es nicht allein die Handlungen der Seele im Absehen auf ihre Begriffe, sondern auch gewisse Arten der Leidenschaften bemerket, die zuweilen davon entstehen ; sie denn von jedwedem Gedanken Vergnügen oder Verdruß entsteht.

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Locke's Versuch über den menschlichen Verstand ()

Verlag des akademischen Leseinstituts Iena
Übersetzung der 10. Ausgabe von 1731
von

Erstes Buch. Erstes Kapitel (Erster Teil).
Einleitung

§ 8. Bedeutung des Worts Idee.

So viel hielt ich für nöthig über die Veranlassung zu dieser Untersuchung über den menschlichen Verstand zu fragen. Ehe ich aber zu den Betrachtungen über diesen Gegenstand selbst fortgehe, muss ich den Leser im Voraus wegen des häufigen Gebrauchs des Worts Idee, in der folgenden Abhandlung um Verzeihung bitten. Dieser Ausdruck bezeichnet wie ich glaube, am passendsten alles, was nur immer der Gegenstand des Verstandes im Denken ist. Und ich habe mich daher desselben bedienet, um das, was man unter Phantasie, Notion, Species, verstehet und überhaupt alles das auszudrücken, womit sich der Verstand bei dem Denken, beschäftigen kann. Der öftere Gebrauch desselben war daher für mich unvermeidlich *). Dass solche Ideen in dem Verstande des Menschen angetroffen werden, wird mir hoffentlich Jedermann gerne eingestehen. Jeder Mensch findet sie in seinem eigenen Bewusstseyn, und die Worte und Handlungen anderer Menschen werden zur Genüge beweisen, dass sie auch in ihrem Vorstellungsvermögen vorkommen.

*) Idee bedeutet also nichts anders als einen Begriff, sowohl einen empirischen als einen reinen. Ich werde mich in der Uebersetzung des Ausdrucks Begriff, öfter aber noch des Vorstellung, bedienen, je nachdem es der Zusammenhang fordert. Denn der Gebrauch jenes Wortes war von Locke noch nicht genug bestimmt, und schwankte zuweilen zwischen der Gattun und einer Art von Vorstellungen.

Erstes Buch. Zweites Kapitel (Erster Teil).
Von den Vorstellungen überhaupt.

§ 15. Wie der Verstand zur Erkenntnis der Wahrheiten gelanget.

Die Sinne führen dem Verstande zuerst partuculäre Begriffe zu, und füllen die Leere desselben aus. So wie der Verstand nach und nach mit einigen bekannter wird, so werden sie in dem Gedächtnis geordnet und mit Worten bezeichnet. Nun gehet der Verstand weiter, bildet von ihnen Abstraktionen, und lernt nach und nach den Gebrauch gemeiner Sprachzeichen. Auf diese Weise wird die Seele mit Begriffen und mit der Sprache bereichert, welches die Materialien sind, an welchen sich ihre Denkkraft übt. Der Gebrauch der Vernunft wird täglich in dem Verhältnisse sichtbarer, als die Materialien, welche sie beschäftigen, anwachsen. Allein obgleich die Bildung allgemeiner Begriffe, der Gebrauch allgemeiner Sprachzeichen und die Wirksamkeit der Vernunft mit einander auswachsen, so sehe ich doch nicht, wie man auf diese Art beweisen kann, dass jene Begriffe angeboren sind. Es ist wahr, man findet die Erkenntniss gewisser Wahrheiten sehr frühzeitig in der Seele; aber die Art und Weise, wie sie dazu gelangt, zeigt, dass sie nicht angeboren sind. Denn die Beobachtung wird uns lehren, dass diese Erkenntniss keine angeborene, sondern erworbene Vorstellungen zum Gegenstande hat, das heisst, solche Vorstellungen, welche von äussern Gegenständen gegen sind, mit denen die Kinder am frühesten zu thun haben, und die am öftersten Eindrücke auf ihre Sinne machen. And diesen, auf solche Art erlangten Vorstellungen entdeckt der Verstand, wahrscheinlich so bald als er von dem Gedächtniss Gebrauch macht, und im Stande ist, deutliche Vorstellungen zu empfangen und aufzubewahren, dass einige zusammenstimmen, andere entgegengesetzt sind. Dem sey aber wie ihm wolle, so ist doch soviel gewiss, dass der Verstand lange zuvor, ehe er sich der Worte bedient, oder wie man es gewöhnlich nennt, zum Gebrauche der Vernunft gelanget, diese Thätigkeit äussert. Denn ein Kind erkennet gewiss, ehe es sprechen kann, den Unterschied zwischen den Vorstellungen Süss und Bitter, das ist, dass das Bittere nicht süss ist, so wie es späterhin, wenn es der Sprache fähig ist, erkennt, dass Wermuth und Zuckerkörner nicht einerlei Dinge sind.

Zweites Buch - Erstes Kapitel (Erster Teil).
Von den Vorstellungen überhaupt und ihrem Ursprunge.

§ 3. Die Objekte der Empfindung sind die eine Quelle der Vorstellungen.

Erstens. Die Sinne, welche sich mit besonderen sinnlichen Objekten beschäftigen, führen der Seele mannichfaltige deutliche Vorstellungen von den Dingen zu, welcher der verschiedenen Art und Weise entsprechend, auf welche diese Objekte die Sinne afficiren. Und so erlangen wir unsre Vorstellungen von dem Gelben, Weisen, von der Hitze und der Kälte, von der Weichheit und der Härte, von der Süssigkeit und Bitterkeit, und überhaupt von den sogenannten sinnlichen Beschaffenheiten. Wenn ich sage die Sinne führen der Seele diese Vorstellungen zu, so will ich damit nur so viel sagen: sie führen von den äussern Objekten dasjenige in die Seele, was hier diese Vorstellungen hervorbringt. Diese grosse Quelle unsrer meisten Begriffe, welche ganz von den Sinnen abhängen, und von diesen in den Verstand geleitet werden, nenne ich die Empfindung (Sensation).

§ 4. Die Thätigkeiten unsers Gemüths sind die zweite Quelle der Begriffe.

Zweitens. Die andere Quelle, aus welcher die Erfahrung, den Verstand mit Begriffen bereichert, ist das Bewusstseyn (perception) der Thätigkeiten des Gemüths in uns selbst, insofern sie an den vorhandenen Vorstellungen ausgeübt werden. Wenn die Seele diese Thätigkeiten beachtet und über sie reflektiert, so erhält der Verstand eine andere Reihe von Vorstellungen, welche nicht von den Aussendigen entspringen können. Solche Thätigkeiten des Gemüths sind unter andern, das Wahrnehmen, Denken, Zweifeln, Glauben, Schliessen, Erkennen, Wollen. Wenn wir derselben bewusst werden, und sie in uns beobachten, so erhält der Verstand von ihnen eben so deutliche Begriffe als von Körpern, die die Sinne afficiren. Diese Quelle von Begriffen hat jeder Mensch in sich selbst vollständig. Sie ist zwar kein Sinn, weil sie mit äussern Objekten nicht zu thun hat, aber doch etwas Aehnliches, und könnte mit gutem Grunde der innere Sinn genennt werden. Ich nenne diese Quelle die Reflexion, so wie die erstere, die Empfindung (Sensation), da die Begriffe, welche aus jener entspringen, nur solche sind, welche die Seele durch die Richtung des Denkens auf ihre eignen Operationen in ihrem Selbst erhält. In der Folge verstehe ich also unter Reflexion allezeit die Erkenntniss der Seele von ihren eignen Wirkungen und ihrer bestimmten Art, wodurch der Verstand Begriffe von eben denselben Gegenständen erhält. Die äussern materiellen Dinge als Objekte der Empfindung, und die Wirkungen der Seele in uns als Objekte der Reflexion sind nun meines Erachtens die einzigen Grundstoffe, aus welchen alle unsere Begriffe entspringen. Das Wort Wirkungen (operations) wird hier in dem weitern Sinn genommen, und begreift nicht nur die Thätigkeiten der Seele, welche sich auf ihre Vorstellungen beziehen, sondern auch gewisse leidende Zustände, welche aus ihnen zuweilen, wie z. B. das Gefühl der Lust oder Unlust aus einem Gedanken, entspringen.

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In vier Büchern - Band 1
Übersetzung der Erstausgabe von 1690
von Julius Heinrich von Kirchmann

Erstes Buch.
Einleitung

§ 8. (Was das Wort: Vorstellung bedeutet.) So viel glaubte ich über den Anlass zu dieser Untersuchung des menschlichen Verstandes sagen zu müssen. Ehe ich jedoch zu meinen Gedanken über diesen Gegenstand übergehe, muss ich hier in dem Beginn den Leser wegen des häufigen Gebrauchs des Wortes: "Vorstellung" in der folgenden Abhandlung um Entschuldigung bitten. Dieses Wort passt nach meiner Ansicht am besten zur Bezeichnung von Allem, was der Mensch denkt, mag der Gegenstand seines Denkens sein, welcher er wolle. Ich gebrauche es zur Bezeichnung von dem, was man unter Einbildungen, Begriffen, Arten u.s.w. versteht, oder womit irgend die Seele beim Denken sich beschäftigen kann; ich. habe die häufige Benutzung dieses Wortes nicht vermeiden können, und man wird mir hoffentlich zugeben, dass solche Vorstellungen in der menschlichen Seele sind; Jeder ist sich deren in seinem Innern bewusst, und die Reden und Handlungen Anderer können ihn überzeugen, dass sie auch in Andern bestehen. Ich will daher zunächst untersuchen, wie sie in die Seele kommen.

Erstes Buch. Zweites Kapitel.
Es giebt keine angebornen Grundsätze in der Seele

§ 15. (Die Schritte, durch welche die Seele die Wahrheiten kennen lernt.) Zuerst lassen die Sinne Einzel-Vorstellungen ein und richten das noch leere Cabinet ein; die Seele wird dann allmählich mit einzelnen derselben vertraut, sie werden in das Gedächtniss aufgenommen, und es werden ihnen Namen gegeben. Dann schreitet die Seele weiter vor, trennt sie begrifflich und erlernt allmählich den Gebrauch allgemeiner Worte. So wird die Seele mit Vorstellungen und Worten ausgestattet, als dem Stoffe, an dem sie ihr begriffliches Vermögen üben kann. Je mehr dieser Stoff für ihre Beschäftigung zunimmt, desto sichtbarer wird der Gebrauch der Vernunft. Wenngleich so der Besitz allgemeiner Vorstellungen und der Gebrauch allgemeiner Worte und der Vernunft gleichzeitig zunehmen, so sehe ich doch in keiner Weise ab, wie dies beweiset, dass jene angeboren seien. Allerdings ist die Kenntniss gewisser Wahrheiten sehr frühzeitig in der Seele; aber doch in einer Weise, welche zeigt, dass sie nicht angeboren sind. Denn bei genauer Beobachtung wird man immer finden, dass sie sich auf erworbene und nicht auf angeborene Vorstellungen beziehen; und zwar zunächst auf die von äussern Gegenständen empfangenen, welche die Kinder zunächst beschäftigen und auf ihre Sinne die häufigsten Eindrücke machen. In diesen so erlangten Vorstellungen entdeckt die Seele, dass einzelne zusammenstimmen, andere verschieden sind; wahrscheinlich sogleich, wenn das Gedächtniss benutzt wird und sie im Stande ist, bestimmte Vorstellungen zu fassen und festzuhalten. Mag es indess zu dieser Zeit geschehen oder nicht, so geschieht dies jedenfalls lange vor dem Gebrauch der Worte oder vor dem sogenannten Gebrauch der Vernunft. Denn ein Kind kennt, schon ehe es sprechen kann, den Unterschied der Wahrnehmungen von süss und bitter (d.h. dass süss nicht bitter ist) so gewiss, als es später (wenn es sprechen kann) weiss, dass Wermuth und Zuckererbsen nicht ein und dasselbe Ding sind.

Zweites Buch. Erstes Kapitel.
Von den Vorstellungen im Allgemeinen und deren Ursprunge

§ 3. (Die Gegenstände der Sinne sind die eine Quelle der Vorstellungen.) Zunächst führen die Sinne in Berührung mit einzelnen sinnlichen Gegenständen verschiedene Vorstellungen von Dingen der Seele zu, je nach dem Wege, auf dem diese Gegenstände die Sinne erregen. So gelangen wir zu den Vorstellungen des Gelben, Weissen, Heissen, Kalten, Weichen, Harten, Bittern, Süssen und allen sogenannten sinnlichen Eigenschaften. Mit diesem »Zuführen« meine ich, dass die Sinne von äussern Gegenständen das der Seele zuführen, was die Vorstellung in ihr hervorbringt. Diese grosse Quelle unserer meisten Vorstellungen, die ganz von unsern Sinnen, abhängen und durch sie in den Verstand übergeführt werden, nenne ich die Sinnes-Wahrnehmung.

§ 4. (Die Wirksamkeit unserer Seele ist die andere Quelle von Vorstellungen.) Zweitens ist die andere Quelle, aus der die Erfahrung den Verstand mit Vorstellungen versieht, die Wahrnehmung der Vorgänge in unserer eigenen Seele, wenn sie sich mit den erlangten Vorstellungen beschäftigt. Wenn die Seele auf diese Vorgänge blickt und sie betrachtet, so versehen sie den Verstand mit einer andern Art von Vorstellungen, die von Aussendingen nicht erlangt werden können; dahin gehören das Wahrnehmen, das Denken, Zweifeln, Glauben, Begründen, Wissen, Wollen und alle jene verschiedenen Thätigkeiten der eigenen Seele. Indem wir uns deren bewusst sind und sie in uns betrachten, so empfängt unser Verstand dadurch ebenso bestimmte Vorstellungen, wie von den unsere Sinne erregenden Körpern. Diese Quelle von Vorstellungen hat Jeder ganz in sich selbst, und obgleich hier von keinem Sinn gesprochen werden kann, da sie mit äusserlichen Gegenständen nichts zu thun hat, so ist sie doch den Sinnen sehr ähnlich und könnte ganz richtig innerer Sinn genannt werden. Allein da ich jene Quelle schon Sinneswahrnehmung nenne, so nenne ich diese: Selbstwahrnehmung, da die von ihr gebotenen Vorstellungen von der Seele nur durch Wahrnehmung ihres eigenen Thuns in ihr gewonnen werden können, unter Selbstwahrnehmung verstehe ich in dem Folgenden die Kenntniss, welche die Seele von ihrem eigenen Thun und seiner Weise nimmt, wodurch die Vorstellungen von diesen Thätigkeiten in dem Verstand entstehen. Diese beiden Dinge, d.h. die stofflichen, als die Gegenstände der Sinne, und die Vorgänge innerhalb unserer Seele als die Gegenstände der Selbstwahrnehmung sind für mich der alleinige Ursprung aller unserer Vorstellungen. Ich brauche hier das Wort: Vorgänge in einem weitem Sinne, wo es nicht blos die Thätigkeit der Seele in Bezug auf ihre Vorstellungen, sondern auch eine Art von Gefühlen umfasst, die mitunter aus ihnen entstehen, wie z.B. die Zufriedenheit oder Unzufriedenheit, welche aus einem Gedanken entspringt.

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Verlag: L. Heimann

Ins Deutsche übersetzt und erläuternden Anmerkungen von


über den menschlichen Verstand von G. W. v. Leibniz
Verlag: Dürr'sche Buchhandlung

3) Vorrede S. 4. Dieser Vergleich ist nur als ein vorläufiger zu betrachten, um den Gegensatz zwischen des Verfassers und Lockes Standpunkt an einem bekannten Beispiel zu veranschaulischen. Denn streng genommen trifft die Parallele nicht zu, wie auch aus dem Zusatze, den Leibniz gleich macht, erhellt. Aristoteles nämlich nimmt - um nur an die Hauptgegensätze der betreffenden beiderseitigen Erkenntnistheorien zu erinnern - vor allen Dingen Prinzipien, die dem Geist als solchen eigen sind and, während Locke solche leugnet; Plato wiederum erkennt die Erfahrung mittelst sinnlicher Wahrnehmung in ganz anderem, eigentlicherem Sinne an, als Leibniz, und behauptet keineswegs, wie dieser, eine absolute Spontanität des Vorstellens.

9) Vorrede S. 6. Damit hat Leibniz seinen Gegensatz gegen Lockes Theorie am schärfsten bezeichnet: die Erfahrung kann der Natur der Sache nach niemals etwas schlechthin Allgemeines und Allgemeingültiges liefern, sie ist daher unfähig, den fundamentalsten Wissenschaften der Logik, Metaphysik und Moral zum Unterbau zu dienen, die mit schlechthin allgemeinen Grundwahrheiten ausgerüstet sein müssen.

Wenn nun die Frage, wie diese reinen Vernunftwahrheiten im Bewußtsein entstehen und worin sie bestehen, auf die verschiedenste Weise beantwortet worden ist, so nimmt Leibniz an, daß dieselben mittels einer Entwicklung des Geistes aus sich heraus ins Bewußtsein gelangen. Dieser Überzeugung aus der Möglichkeit in die Wirklichkeit (a potentia ad actum) geschieht bei Gelegenheit der sinnlichen Erfahrung, die dazu gewissermaßen den Anlaß oder die conditio sine qua non, nicht aber die zureichende Ursache abgibt. Leibniz verteidigt in diesem Sinne also das "Angeborensein" der Vorstellungen gegen Locke. Er übertreibt aber dies idealistische Prinzip insofern, als er eine absolute Spontaneïtät des Verstandes annimmt, während derselbe in seiner Entwicklung offenbar auf die Wechselwirkung mit der Erfahrung angewiesen ist, welche den Ausdruck unserer realen Beziehungen zu anderen Wesen bildet. Dem Inhalt nach sind in der Theorie Leibnizens die "ewigen" und "notwendigen" Vernunftwahrheiten die Prinzipien alles Wissens und liefern demnach nicht nur die Grundstätze der formalen Wissenschaften, wie der Logik und Mathematik, sondern auch der Metaphysik und Ethik.

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» Über den menschlichen Verstand « ()
eine Abhandlung von John Locke
Verlag: P. Reclam
Nachdruck des Original von 1911
Übersetzung von

John Locke's Versuch über den menschlichen Verstand ()
Verlag: Felix Meiner (Nachdruck: 1962 und » «)
Übersetzung der Ausgabe von Alexander Campbell Fraser - Clarendon Press 1894
von

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» Bibliography of John Locke's Essay«
» Translations of the Essay «

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The Lexicon Of Mind And Memory
Verlag: Brill

S. 267: The present article is a corpus study examining the semantic development of two English mind-words from the Old and Middle English periods. The analysis will focus on the question of how mod, the central Old English lexeme meaning "mind", gradually changed its meaning to become Modern English mood, and how the Old English gemynd (Middle English minde) - at that time signifying "memory" - took the meaning of the Modern English mind sometime in the Middle English period. Recently, there has been quite a lot of interest in the Anglo-Saxon mind-vocabulary. Nevertheless, this is the first study that aims at giving a comprehensive picture of the semantic development of these two words through 700 years of the English language, comprising Middle English, as well. In order to find out how these lexemes changed their meanings in this time-span, I compiled a tailor-made corpus of Old and Middle English texts during my research.

Ausgabe Meiner Verlag: Lockes philosophisches Hauptwerk wurde bereits 1671 begonnen, aber erst 1690 vollständig publiziert. Im Sendschreiben an den Leser berichtet Locke von einer mit Freunden geführten, ergebnislosen Diskussion, die ihn auf den Gedanken gebracht habe, solchen Sacherörterungen eine Untersuchung der Leistungsfähigkeit des menschlichen Verstandesvermögens voranzuschicken. Die Durchführung dieses kritischen Programms beginnt - nach der Widerlegung der überkommenen Lehre von den angeborenen Ideen und Grundsätzen (Buch 1) - mit dem Aufweis des empirischen Ursprungs des gesamten Materials der menschlichen Erkenntnis (Buch 2) und endet - nach einer später eingeschobenen Erörterung über Sprache und Denken (Buch 3) - mit einer Bestimmung der Grenzen und Arten der Erkenntnis (Buch 4).


Akademie Verlag

Die theoretische Philosophie John Lockes hat in Deutschland ein wechselhaftes Schicksal erfahren. Schon kurz nach der Publikation von Lockes Essay beschäftigten sich die derzeit führenden deutschen Philosophen Leibniz und Wolff ernsthaft und im Falle von Leibniz auch ausführlich mit Lockes Buch. In der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts standen Locke und das von ihm beeinflußte Denken im Mittelpunkt der philosophischen Auseinandersetzungen. Mit dem nachkantischen Deutschen Idealismus und der Romantik des neunzehnten Jahrhunderts änderte sich die Situation jedoch drastisch: Vom Standpunkt des Absoluten aus wurde Locke nun ignoriert bzw. trivialisiert. Diese Haltung sollte in Deutschland Schule machen. Sie ist noch für die 50er und 60er Jahre des 20.Jahrhunderts kennzeichnend. In einer Situation, in der Existenzialismus, Marxismus und Frankfurter Schule die Szene beherrschten, war es geradezu verpönt, sich ernsthaft mit Lockes theoretischer Philosophie zu beschäftigen. Seit den siebziger Jahren hat sich die Lage jedoch kontinuierlich verbessert. Dies ging einher mit einer verstärkt historisch orientierten Locke-Forschung im englischsprachigen Bereich. In Deutschland wurde Locke in einer wichtigen Monographie des inzwischen verstorbenen Lorenz Krüger für die Wissenschaftstheorie der Gegenwart wiederentdeckt. Gleichzeitig erschienen mehr und mehr historische, analytische und kritische Untersuchungen fast aller Aspekte von Lockes weitverzweigter theoretischer Philosophie. Dieser Trend hält an.

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» Oxford English Dictionary «
mind
I. Senses relating to memory.
II. Senses relating to thought.

Bezüglich der Schriften, gilt es mir Zweie darin noch spezifisch hervorzuheben. Zum Einen ist es die Ausführung von Leibniz, welche von Carl Schaarschmidt zunächst seine Übersetzung erfahren hat und später noch eine zusätzliche Kommentierung verfaßte. Zum Anderen ist dies die erschienene Erstübersetzung in deutscher Sprache, von Engelhard Poleyen, dem gegenüber zwar alle miteinander, das deutschsprachige Wesensverhältnis inhaltlich übermitteln, da es sich nur relativ überhaupt um Übersetzungen handelt und somit darüber ersichtlich wird, jedoch über die beiden Kommentierungen, die Unterscheidung noch einmal explizit seine Darstellung erfährt. So wird darüber vor allem auch deutlich, warum dieses Aufbringen, derart nicht seine Übernahmen fand, da es nämlich im Großen und Ganzen, gar nichts Unbekanntes enthält, sondern der Kern der Angelegenheit, sich auf die Aufklärung der angeborenen Ideen bezieht, aufgrund dessen des Menschen Sinneswesen, in der Warte des reinen Verstandeswesens, dies doch spezifisch darauf beruht und somit auch die durchgängige Auseinandersetzungen begründet. Zumal sind die Kenntnisse hierzulande, doch weitaus umfangreicher bereits vorhanden und auch vielschichtiger präsent, hingegen einzig nicht ihre erforderliche Erachtung fanden, was sich jedoch generell zu jener Zeit ändert. Es dreht sich entsprechend auch durchweg, um eine Konfrontation von Realismus und Idealismus, wobei die Spezifierung des Sensualismus, den Kern der Sache hingegen auch auf den Punkt bringt. So ist entsprechend auch Locke's Widerlegung der angeborenen Ideen, der zentrale Bestandteil, um den es sich tatsächlich durchweg dreht, was man vor allem jedoch, über die Ausdifferenzierung seines Ursprunges, der Gegenüberstellung von Plato und Aristoteles, seinen Ursprung hat. Gerade dies, ist nämlich spezifisch, über den Neuplatonismus äußerst durcheinander geraten, indem man darin eine Harmonisierung zu erlangen suchte, was indess überhaupt dazu führte, daß man darüber die Unvereinbarkeit dessen, ans Licht der Welt wieder gelangte.

Entsprechend gilt es mir hierzu wiederum hervorzuheben, daß es nicht die Erscheinungen als solche, sondern die Kontraste sind, worüber sich die begründende und vor allem ergründende Wahrnehmung ausgestaltet. Und damit verbunden, bezog sich das Sehen, eben auch der Augen, in seinem Ursprung, auf sogenannte Sehstrahlen und das Begreifen entsprechend auf das Ergreifen, derart man es sich im Besonderen auch einmal über die vollzogenen Wiedergaben von Locke demonstrativ verdeutlichen kann, wie es sich damit verhält. Es erfordert nämlich des Ergreifens des Ersichtlichen, um es zu erlangen. Was hingegen zu einem gelangt, wird hingegen zuweilen noch nicht einmal wahrgenommen, derart es sich hingegen auch explizit in Leibniz Darstellung verhält, worin dieser zwar die Behauptung angibt, Locke's Aufbringen, als Grundlage der Erweiterungen des Seinigen anzuwenden, wohingegen eben auch Schaarschmidt darüber aufklärt, daß es sich tatsächlich gar nicht darum handelt, sondern um ein reines Selbstbildnis. Dies ist keineswegs etwas außergewöhnliches, sondern was das Plagiatieren betrifft, sogar die Regel. Und ich kann es auch wahrlich nachvollziehen, warum es sich derart gestaltet, denn wer etwas aufbringt, was nicht von einem Anderen, nämlich einem Anerkannten stammt, steht damit in der Regel im Regen. Dies hat mich jedoch auch bewogen, auch wenn es noch so aufwendig ist, so weit wie möglich, die Originale aufzubringen, zumal man nämlich einzig über die originalen Worte, das wiedergeben kann, was sie besagten. Zwar ist auch mir dies nur in meinem beschränkten Maße überhaupt möglich, doch finde ich entsprechend reichliche Urgründe, worüber sich weite Teil meines Aufbringens, darüber ihre Bereicherung erfahren. Die meinigen Bildnisse, sind halt doch, derart bisher noch nicht bekannt, sodaß es mir eben auch gar nicht möglich wäre, bei Anderen abzuschreiben.

Entsprechend besteht meinerseits auch eine derartige Verbundenheit, zu den aufbringenden ureigenen Werke und entsprechend auch zu Poleyen, welcher als Gymnasiallehrer, doch ein wahrliches Musterwerk zustande brachte und darüber seine autodidakte Auffassungsgabe uns darüber bereichert, einen doch recht allgemeingültig nachvollziehbaren Einblick in die Gegenüberstellungen zu verschaffen. Zwar trifft man in den Anfängen der Übersetzung nicht auf Worte von Locke, sondern regelrecht Hume's Darstellung an, wohingegen dieser jedoch im Verlaufe, auch relativ auf die tatsächlichen Worte eingeht, entsprechend der sprach- und sachtechnischen Gegenüberstellung. Herausragend ist jedoch vor allem, seine umfangreichende Kommentierung. Zu dem Wesentlichen, werde ich im Nachfolgenden meine Kommentare dazu einbringen, sodaß man sich einmal diese zusätzliche Gegenüberstellung vor Augen führen kann.


Verlag: Richterliche Buchhandlung Altenburg
Übersetzung der 9. Ausgabe von 1727
von

S. 20: Da das Wesen der Seele in einer Kraft besteht, vermöge deren sie sich die Welt, oder so viel davon vorstellet, als es der Stand ihres Körpers, und die Beschaffenheit der sinnlichen Werkzeuge verstattet: so ist klar, daß diese Kraft sich auch schon bey Kindern äußern müsse, so bald die Körper von außen in ihren sinnlichen Gliedmaaßen Veränderungen hervorbringen. Daher sind sie auch vermittelst der anschauenden Erkenntniß vermögend, die Dinge zu unterscheiden, und erlangen Begriffe davon, ehe sie noch der Sprache mächtig sind; folglich haben sie keine an gebohrne Grundwahrheiten dazu nöthig. Ob sie aber zu dem Gebrauche der Vernunft ohne Auferziehung und Umgang mit an deren Menschen gelangen würden, davon ist billig zu zweifeln; indem man sieht, daß bey aufwachsenden Kindern der Gebrauch der obern Kräfte, nämlich des Verstandes, der Vernunft, und des freyen Willens durch die Uebung, nicht ohne viele Mühe erlanget werden muß.

Entsprechend gilt es mir auch hervorzuheben, daß das Aufbringen von Hume, wonach keine Sprache der Sinnesbezüge existieren würde, tatsächlich die Dinge durcheinander bringt, denn gerade darin besteht eben auch das Aufbringen des Locke, daß sich doch die begründenden Vorstellungen und somit auch die Begriffe, einzig aus der Sinnenerfahrung heraus ergehen, sich jedoch funktional, als Einheit und somit auch geistig ausbildet. So wandte man auch, gleich Locke's Anwendung der Idee für beiderlei Bezug, eben genau diese gleichen Bezugswesen auch im Deutschsprachigen von Vorstellungen und Begriffe an, so wie hier im Bezug der Anschauung spezifiziert - nämlich dort, wo es als solches der entsprechende Inbetrachtziehungsgegenstand ist. Es dreht sich auch im eigentlichen Sinne, gar nicht um das Thema der Sinne oder Geist, der ja noch gar nicht zur Darstellung gelangte, sondern es dreht sich darin um den Verstand und die Vernunft. Wie dies funktioniert und worauf dies basiert - das ist darin die Beschäftigung. Und wie man den Worten entnehmen kann, so ist darin eben der zugrundeliegende Umstand, daß man von dem Grundsatz ausgeht, daß der Mensch über keine Vernunft verfügt.

S. 78: Es wäre gut, wenn es nun damit ganz ausgemachet wäre, daß uns Herr Locke hier saget (s.o.: 2. Buch, 1. Kapitel. §§ 3/4), der Verstand empfinge von diesen zwo Quellen alle die Begriffe, die er so wohl von den äußerlichen Gegenständen; als den Wirkungen der Seele hätte. Was die Begriffe betrifft, welche wir von der zweyten Quelle empfangen, so hat es damit seine völlige Richtigkeit; weil wir uns dessen, was in unserer Seele vorgeht, doch am besten bewußt sind. Allein bey der ersten Quelle setzet es noch Schwierigkeiten, indem man schon seit langer Zeit unter den Weltweisen die Frage aufgeworfen, wie ein Körper in die Seele als einen unkörperliches Wesen wirken, und eine Idee von sich in derselben hervorbringen könne.

Dies ist wahrlich ein trefflicher Punkt und genau auch die derzeitige hiesige Auseinandersetzung, in seiner vollziehenden Trennung von Körper und Seele, was sich jedoch über die Differenzierung des Innerlichen gegenüber dem Äußerlichen fundiert und durch die rein naturwissenschaftliche Gegenüberstellung sich ergab. Indess ist die sachtechnische und somit auch anatomisch relevante Ausdifferenzierung, der Wahrnehmung der äußeren Sinne, der inneren Sinne und der bewußtwerdenden Wahrnehmung, derart zunächst in England sprachtechnisch erfolgt, dem gegenüber man im Deutschsprachigen, hingegen die englische Begrifflichkeit von sensation, perception und apperception übernahm, jedoch auch 'bis heute' keine dem entsprechende deutschsprachige Entwicklung erfolgt.

Locke: 2. Buch, 10. Hauptstück, § 2. The other, is the Power to revive again in our Minds those Ideas, which after imprinting have disappeared, or have been as it were laid aside out of Sight : And thus we do, when we conceive Heat or Light, Yellow or Sweet, the Object being removed; and this is Memory, which is as it were the Store-house of our Ideas. For the narrow Mind of Man, not being capable of having many Ideas under View and Consideration at once, it was necessary to have a Repository, to lay up those Ideas, which at another time it might have use of. But our Ideas being nothing but actual Perceptions in the Mind, which cease to be any thing when there is no perception of them, this laying up of our Ideas in the Repository of the Memory, signifies no more but this, that the Mind has a Power in many cases to revive Perceptions, it has once had with this additional Perception annexed to them, that it has had them before. And in this Sense it is, that our Ideas are said to be in our Memories, when indeed, they are actually no where, but only there is an abilitiy in the Mind, when it will to revive them again; and as it were paint them anew on it self, though some with more, some with less difficulty; some more lively, and others more obscurely. And thus it is, by the assistance of this faculty, that we are said to have all those Ideas in our Understandings, which though we do not actually contemplate, yet we can bring in sight, and make appear again, and be the Objects of our Thoughts, without the help of those sensible Qualities, which first imprinted them there.

Poleyen: 2. Buch, 10. Hauptstück, § 2. Die zweyte Art der Behaltung ist die Kraft, diejenigen Begriffe in unserer Seele wieder zu erwecken, welche nach geschehenem Eindruck verschwunden, und gleichsam aus den Augen auf die Seite geleget sind. Dieses thun wir, wenn wir uns die Wärme oder das Licht, das Gelbe oder das Süße vorstellen, nachdem das Object nicht mehr zugegen ist. Dies ist das Gedächtniß, welches gleichsam eine Vorrathskammer von unsern Begriffen ist. Denn weil der enge Verstand des Menschen nicht fähig ist, viele Begriffe auf einmal zu übersehen, und zu betrachten : so war ja wohl ein Behältniß nöthig, diejenigen Begriffe in selbigem aufzuheben, die man etwa zu einer andern Zeit brauchen möchte. Da aber unsere Begriffe nichts anders, als wirkliche Empfindungen in der Seele sind, welche aufhören etwas zu seyn, wenn keine Empfindung mehr davon vorhanden ist : so bedeutet dieses Aufheben unserer Begriffe in dem Behältnisse des Gedächtnisses nichts mehr als dieses, daß die Seele eine Kraft habe, in mancherley Fällen die Empfindungen, welche sie ehemals gehabt hat, wieder zu erwecken, und zwar nebst einer noch damit verknüpften Empfindung, daß sie dieselben vorher gehabt habe. Und in diesem Verstande saget man von unsern Begriffen, daß sie im Gedächtnisse sind ; da sie doch in der That nirgends wirklich vorhanden sind, Es findet sich nur eine Kraft in der Seele, daß sie, wenn sie will, dieselben wieder erwecken, und gleichsam vom neuen in ihr malen kann ; ob es wohl bey einigen Ideen mit mehrerer, bey andern mit weniger Mühe, bey einigen auf eine lebhaftere, bey andern auf eine dunklere Art geschieht. Solchergestalt kann man in Ansehung dieser Kraft sagen, daß wir alle diejenigen Begriffe im Verstande haben, welche wir, ob wir sie gleich nicht wirklich betrachten, dennoch zum Vorscheine bringen, und machen können, daß sie sich wieder darstellen, und Gegenstände unserer Gedanken werden, ohne diejenigen sinnlichen Eigenschaften mit zu Hülfe zu nehmen, welche sie erst der Seele eindrückten.

Poleyen, Kommentar S. 132: Herr Locke bezeichnet hier (2. Buch, 10. Hauptstück, § 2) noch des gemeinen Begriffes, welchen man von dem Gedächtnis hat, da man nur eine Aehnlichkeit zum Merkmale machet, und es durch ein Behältnis alter Begriffe und vormaliger Empfindungen erkläret. Ob er nun wohl in Folgendem den eigentlichen Verstand davon zeiget: so vermenget er doch das Gedächtnis mit der Einbildungskraft; indem es eigentlich dieser ihr Werk ist, daß sie die vormals empfundenen Dinge wieder hervorbringt, wenn nämlich eine gegenwärtige Empfindung einen Theil oder eine Aehnlichkeit davon enthält, oder sonst etwas der Zeit oder dem Orte nach, oder in andern Umständen mit ihnen gemein hat. Und wollte man daher durch Gleichnisse reden: so wäre vielmehr die Einbildungskraft ein Behältnis oder eine Vorrathskammer alter Begriffe zu nennen. Ist es nun aber der Einbildungskraft ihr Werk, die vormals gehabten Begriffe und Vorstellungen wieder hervorzubringen, welches ein genaueres Ueberdenken der Wirkungen unserer Seele einem jeden leicht entdecket: so muß das Gedächtnis nothwendig eine verschiedene Kraft ausmachen, und sich also mit etwas ganz anderem beschäftigen. Und da befinden wir nach behöriger Untersuchung, daß es diejenige Kraft ist, dadurch wir die wieder hervorgebrachten Begriffe, und also auch die dadurch vorgestellten Dinge erkennen, und uns versichern, daß es eben dieselben sind, welche wir sonst schon empfunden haben. Dies erhellet daraus zur Gnüge, weil wir es dem Gedächtnisse zuschreiben, wenn wir uns bewußt sind, daß wir eine Person, die uns entweder in Gedanken wieder vorkomt, oder sich von neuen den Sinnen darstellet, zu einer andern Zeit schon gesehen haben. Hingegen sehen wir es als einen Fehler des Gedächtnisses an, wenn wir eine solche Person nicht wieder erkennen, noch uns versichern können, daß es dieselbige sey. Indessen ist doch so viel gewiß, daß das Gedächtnis allezeit von der Einbildungskraft abhängt, und seinen Grund darinnen hat.

Christian Wolff, Vernünftige Gedanken von 1719, I, c. 5, § 733f: Es ist klar, daß zu dem Bewußtsein das Überdenken erfordert wird; dieses Überdenken aber fordert, daß man nicht allein behalten könne, was man denkt, sondern auch wisse, daß man den Gedanken schon vorher gehabt und demnach mit einem Gedächtnis begabt sei: solchergestalt wird also zum Bewußtsein auch ein Gedächtnis erfordert.

Hierzu gilt es mir, Christian Wolff mit einzubeziehen, denn hierin besteht ein wesentlicher Kern des Erkennens der Gegebenheiten, nämlich dem des sich vollziehenden Ablaufes im Selbst. Wie Locke beschreibt, so handelt es sich bei der Erinnerung eben nicht um das Gleiche der ursprünglichen Sinnenempfinden, was über die Erinnerung in Erscheinung tritt (this additional Perception - sensible Qualities, which first imprinted them there). Wolff's Grundlage, welche dieser von Descartes übernahm, basiert darauf, daß (erst!) über das Denken das Bewußtsein der Wahrnehmung erfolgt, was hingegen auch besagt, daß dies hiernach in die Erinnerung gelangt. Genau darüber begründet hingegen Locke keinen derartigen Bezug, hingegen für den Teil, daß die geistigen Erscheinungen einzig aus der Erinnerung heraus erfolgen. Wesentlich hierin ist, daß die geistigen Erscheinungen, nicht das Sinnenempfinden selbst enthalten, worüber sich hingegen auch das klärt, was ich hierzu aufbringe, nämlich daß die bewußtwerdende Wahrnehmung, (zwangsläufig!) abseits dessen, über das innere Auge (Bewußtsinn) erfolgt, hiernach in die Erinnerung gelangt und einzig aus der Erinnerung heraus, die geistigen Bildnisse stammen. Hierüber zeigt sich auch, worauf Wolff sich bezieht, nämlich rein auf das Nachdenken. Hierüber ergibt sich dann auch das nachvollziehende Bildnis darüber, WAS darin überhaupt der Sachstand der Beschau ist und worauf es sich bezieht. Poleyen hingegen stellt die Behauptung auf, daß wir sowohl die Sinnesempfindung, wie auch die Versinnbildlichungen dessen, in unserer Erinnerung verwahren und dies im Geiste miteinander verknüpfen, was darüber hinaus darlegt, derart man es darin allgemeingültig handhabt. Die Sinneserfahrung selbst, welche sich hierin einzig über eine Rückkopplung der Assoziation ergibt, wird darin ebenfalls als geistige Erfahrung gehandhabt, was darauf beruht, daß es darin eine abseitige Bewußtwerdung gar nicht gibt (zugrundeliegender Mißstand des etablierten Bewußtseinsbegriffs!).

John Locke
Bewußtsinn Locke
Bewußtsinn

In seinem Grunde, handelt es sich um die erfahrende Unterscheidung von (Sinnes-)Wahrnehmung und (geistiger) Vorstellung, doch ist eben auch die Wahrnehmung der geistigen Vorstellung, Teil der Wahrnehmung - des inneren Auges (Bewußtsinns). Die explizite Unterscheidung, ergibt sich somit hingegen auch erst, in seiner Klarheit dessen Erachtung selbst. Jedoch besteht der einstige Umstand, zunächst einmal darin, daß man sich überhaupt erst einmal darüber klar wurde, daß man einzig die geistigen und sprachlichen Reflektionen überhaupt handhabte und somit auch einzig in dessen Bezug die Sinneswesen, jedoch die Sinneswesen selbst, als solche gar nicht in Betracht ziehender Gegenstand sind, sondern sich die Erachtungen aus diesen Bildnissen heraus ergibt. Wie es sich damit verhält, erfährt dies hingegen explizit, über die deutschsprachigen Verhältnisse sein Abbild, denn darin existiert, gegenüber dem bestehenden englischen Bezug von mind, überhaupt noch gar kein solcher und auch noch gar kein Bezug überhaupt zum Geist, sondern der Bezug ist hierin der Verstand und die Vernunft und somit ein rein sachlichkeitsbezogener, wohingegen der Substanzbezug die unteilbare Einheit der Seele ist, dem gegenüber man in dem Jeweiligen, einen zugrundeliegenden Zustand der Seele ersinnte und somit auch eine anatomische Inbetrachtziehung überhaupt nicht Inhalt ist. Auch eine substanzielle Unterscheidung von Seele und Geist existierte zunächst noch gar nicht. Der Grundstock der Ausdifferenzierung, vollzieht sich entsprechend auch generell erst zu jener Zeit, über den Grundstock der Ausdifferenzierung der Sinneswahrnehmung, gegenüber dem geistigen Denken, was sich durch die Naturwissenschaften, in seiner konfrontierenden Gegenüberstellung vollzog. Wie es sich spezifisch damit verhält, erfährt man entsprechend auch durchgängig, in seinem Bezug des inneren Auges (Bewußtsinns) und somit dem sich bezeichnenden inneren Sinn (sensus internus), welcher über Aristoteles sein ursprüngliches Aufbringen erfuhr.

S. 163: Allenfalls könnten wir das Wort Substanz in der Philosophie entbehren; weil wir die Wörter Wesen, Eigenschaft, Zufälligkeit haben, dadurch sich alles bemerken läßt, was wir in allen Dingen antreffen und wahrnehmen. Da aber gleichwohl das Wesen, welches zu seiner Wirklichkeit gelanget ist, von demjenigen, das noch unter die bloß möglichen Dinge zu zählen ist, sehr unterschieden ist: so schadet es eben nicht, wenn man jenes auch durch ein besonder Wort bemerken kann. Und hierzu hielten nun die alten Weltweisen das Wort Substanz für diensam; der Fehler aber dabey war, daß sie dieses Wort nicht verständlich erklärten.

Hierüber gelangt das zur Aussage, was ich zuvor dazu aufbrachte und auf der begründenden Sprachsubstanz heraus entstand, warum eben auch der Ursprung daraus hervorgehend, in keiner Weise seinen ursprünglichen Nachvollzug erfahren kann. Die eigentliche Markantz besteht jedoch darin, daß man in der Philosophie dies augenscheinlicherweise, in keiner Weise überhaupt erkannte, obwohl es doch derart offensichtlich ist, daß es gar nicht sein Übersehen erfahren kann. Der Ursprung basiert auf den griechischen Mythologien, worin die Götter das Prinzipwesen des Daseins repräsentieren und wandelte sich in der griechischen Naturphilosophie, in das Eine des göttlichen Prinzipwesens, wohingegen im Verbund mit dem Sprachwandel, es sich in das Bezugswesen 'des Gottes' (das Göttlicheder Gott) wandelte. Entsprechend verdeutlicht es sich über meine Darstellung des Substanzwesens der Funktionalität, gegenüber dem Wirkwesen und der raumausfüllenden Substanz jedoch überhaupt erst explizit, was es damit auf sich hat. Man hat nämlich den Bezug darin nicht nur völlig umgekehrt, denn während zunächst 'die Substanz' als solche gar nicht Inhalt war, erfährt die Funktionalität im späteren, seine substanzielle Erachtung. Es ist somit auch aus dem Jeweiligen, das Andere gar nicht ersichtlich, derart es sich hingegen auch mit dem Sinnlichen und Geistigen verhält, dessen Bezugswesen man zugleich umkehrte, da sich das Eine eben auch mit dem anderen unabdingbar verknüpft.

S. 236: Hier (2. Buch, 21. Hauptstück, § 5) erkläret uns Herr Locke, was der Wille, und was der Verstand ist, welches er auch bereits in dem sechsten Hauptstücke dieses zweyten Buches getan hat. Allein er hat beydemal mit einigen Weltweisen den Fehler begangen, daß er diese beyden Wörter in einer ganz unbestimmten und zweydeutigen Bedeutung nimmt. Er nimmt nämlich den Verstand für das ganze Denkungsvermögen, und begreift darunter zugleich die Sinne und die Einbildungskraft: so wie ihm auch Wille und sinnliche Begierde einerley bemerken. Wer sieht aber nicht, daß nichts als Verwirrung daraus entstehen muß. Daher wissen auch diese Weltweisen nicht, wo sie zu Hause sind, wenn sie von dem Verstande oder dem Wille zu Reden Gelegenheit haben. Daß nun aber diese Wörter nicht in einer so weitläufigen Bedeutung zu nehmen sind, erhellet daraus, weil man sonst auch den unvernünftigen Thieren Verstand und Willen beylegen müßte, welches gleichwohl noch keiner von ihnen sich unterstanden hat. Dergestalt sind denn diese Erklärungen auf keinerlei Weise brauchbar; weil wir aus selbigen in der That nicht wissen können, was bey den Menschen Verstand und Wille eigentlich bemerken sollen; und also sehe ich mich genöthiget, die richtigen Begriffe und Erklärungen davon noch beyzubringen.

Was den Verstand betrifft, so gelangen wir zu dem eigentlichen Begriffe davon, wenn wir in uns gehen, und das erkennende Vermögen der Seele in behördliche Betrachtung ziehen. Denn da werden wir befinden, daß uns die Dinge entweder undeutlich bloß durch Bilder, oder deutlich durch klare Merkmaale vorgestellet werden. Die Dinge, welche undeutlich und verwirrt vorgestellet werden, sind entweder gegenwärtig oder abwesend. Da nun die Sinne die gegenwärtigen Dinge, die Einbildungskraft die abwesenden vorstellen, welches eben, wie die Erfahrung zur Gnüge lehret, allezeit auf eine verwirrte und undeutliche Art geschieht: so bleibt dem Verstande nur das deutliche Erkenntnis übrig. Und also ist er das Vermögen der Seele, dadurch sie in den vorgestellten Dingen Deutlichkeit suchet; oder er ist ein Vermögen, sich die Dinge deutlich vorzustellen. Denn ob man wohl gerne zugesteht, daß die Sinne uns auch mit klaren Begriffen versehen; so sind sie doch von den deutlichen noch sehr unterschieden; wie ich es an einem andern Orte zeigen werde.

Gerade hierin, beschreibt dieser exakt die Gegebenheit, denn neben dem Ermessen von auftretenden Widersprüchen, besteht die Funktion des Verstandes, dem entsprechend auch in der Klärung der Gegebenheiten. Und somit auch, zur Verschaffung der Klarheiten, ohne die es sich, wie dieser besagt, um reine Unordnung und Willkürlichkeiten handeln würde. Hingegen gilt es hierzu hervorzuheben, daß auch in der Erinnerung ein Organisieren stattfindet und keineswegs, rein ein Behältnis ist, hingegen sich beides auch miteinander vereinigt, sodaß man dies eben auch nicht derart erkennt, sondern wie in allem Anderen, gerade dies wiederum dem Geistigen zuspricht und sich darüber Jegliches tatsächlich verklärt. Das Elementare hierin ist somit auch, wie dieser aufbringt, daß man sowohl als auch, gleichermaßen in Betracht zieht, denn über sowohl als auch, entstehend Ab-Bildnisse, welche in keiner Weise Eines sind und auch nicht werden. Wie die Sinnenerfahrung auf die Erfahrung begründet, so wirkt auch diese Erfahrung auf dies Sinnenerfahrung zurück - beides steht miteinander 'regulär' in Wechselwirkung, wohingegen die Irrigkeiten sich daraus ergeben, insofern man einzig das Eine oder Andere, als Ermessung handhabt.

S. 434: Da Herr Locke (3. Buch, 3. Teil, § 15) die Scholasticker immer tadelt, daß sie sich mit nicht so gar nöthigen Unterscheidungen der Dinge beschäfftiget hätten: so hat man sich um so viel mehr zu verwundern, daß er selbst auf eine solche Distinction gerathen ist; indem er das Wesen der Dinge in ein Sachwesen (Locke: Essence) und Namenwesen (Locke: abstract Ideas) unterscheidet. Allein es klingt gleich ganz gefährlich, so bald man ein solch zusammengesetztes Wort höret. Ein Namenchrist ist niemals ein wahrer Christ; und wer wird einen Gelehrten, der nur dem Namen nach einer ist, für einen gründlichen und wahren Gelehrten halten? Gleichwohl hat Herr Locke sich entschließen können, ein dergleichen Wort zum Vorscheine zu bringen. er versteht nämlich durch das Namenwesen einen solchen abgesonderten Begriff, in welchem man die einzelnen Ideen von den Eigenschaften, oder von allem dem, was sich in einem Dinge unterscheiden läßt, zusammengenommen hat. Er nennet aber einen solchen abgesonderten Begriff Namenwesen: weil das Wort, mit welchem er verknüpfet ist, gleichsam das Band wäre, was die einzelnen Ideen zusammen hielte, damit sie sich nicht wieder zerstreueten, wenn sie einmal in einen einigen Begriff zusammen gebracht wären.

Zum Abschluß dieser Verdeutlichungen, gilt es mir vor allem, auch dies noch hervorzuheben, gemäß dem ich selbst erst, im Verlaufe meiner langwierigen Ergründungen des Geschichtswesen - konkreter: des Schriftwesens, dazu gelangte, nämlich zu erkennen, daß man in den aufbringenden Aufklärungen, doch tatsächlich weitläufig, einzig einen Sprachbezug pflegt, ohne überhaupt einen Bezug zur Sache selbst zu verfügen. Tatsächlich liegt dies einem Pragmatiker überhaupt nicht im Sinn. Diese Unersichtlichkeit erwirkt sich jedoch, vor allem über das Bildungswesen, worin dies einzig der Inhalt ist und man aufgrund der damit einhergehenden Selbstverständlichkeit des Umganges, auch im Miteinander nur bedingt, insofern dies als Widerspruch auftritt, über die konkrete Hinterfragung überhaupt erkenntlich ist. So war mir dies, gemäß Poleyen's Aufbringen, bezüglich der Betitulierungen eben auch gleichermaßen klar, doch dreht es sich ja hierbei, um das Generelle der Anwendung reiner Ideen. Und das man ein solches, zumal in der Aufklärung, als Grundlage des Daseinsbezuges handhabt, auf die Idee, kann eben ein Pragmatiker überhaupt erst gar nicht kommen. Wie in der damaligen kulturellen, zumal der philosophischen Gegenwärtigkeit, ergab sich auch mir erst die Klarheit, über die eingehende Beschäftigung mit der Sprache, worüber es mir im Verlaufe, wie Schuppen von den Augen fiel, derart es sich damit verhält. Exakt dies, ist hingegen auch das Wesentlichste, was über Locke mustergültig das Licht der Welt erleuchtete, indem es darüber nämlich auch anderen, genau diesen Sachverhalt vor Augen führte.

Während die naturwissenschaftliche Anatomie, bis in die letzten Winkel des Körperlichen, das Hervorbringende ergründend detailliert und daraus auch deren eigenen sprachtechnischen Spezifizierung entstehen, verwahrt man sich hingegen in der Philosophie, überhaupt auch nur im Ansatz, ein solches in Betracht zu ziehen. Darin gibt es nur das Eine der Seele und dessen Wirken und Zustände. Entsprechend ist auch das Denken, ein denken der Seele. Es ist die naturwissenschaftliche Körperlichkeit, worüber es seine Konfrontation erfährt, nämlich in der Gegenständlichkeit, daß darüber tatsächlich gar (scheinbar) nichts anderes darin übrig blieb, als der Geist, welcher darüber kein Abbild erlangen konnte. Hierzu gilt es mir speziell, mein Aufbringen des Bewußtseins hervorzuheben und man wird in seiner Gegenüberstellung erkennen, womit dies zusammenhängt, was sich einst ergab, denn eine solche Differenzierung, findet man durchweg der Geschichte, in keiner Inbetrachtziehung. Ergo, ergab sich daraus auch, daß man die Seele tatsächlich, einzig in seiner entsprechenden Einheit und somit zwangsläufig auch in seiner Einheit mit dem körperlichen Bezug handhabte. Darauf bezieht sich hingegen auch, meine Eingangs vollziehende Aussage, daß man das innere Selbst, tatsächlich gar nicht ergründet hat. Was man aufbrachte, diente dem Bildnis der Seele und dem Geist nicht dem Selbst. Das Selbstbildnis war ein Resultat daraus. Der fehlende Bezug ist hierin nämlich der Substanzielle, dem gegenüber nicht nur der Geist, sondern die gesamten Bestandteile meines aufbringenden Bewußtseins gleichermaßen, in keiner Weise, über das Äußere und somit physikalisch, seine Ersichtung erlangen kann, sondern einzig über die Selbsterfahrung und sich mir dem entsprechend auch daraus hervortretend, als reine Wirkwesen, gegenüber dem Körperlichen spezifiziert. Mustergültig erfährt man dies, vor allem auch über den inneren Sinn (sensus internus) und das Instinktwesen (sensus animalis), worin nämlich wie generell, in sowohl als auch, einzig die Bezüge ihre Inbetrachtziehung erfahren, nicht jedoch dies als ein Eigenständiges je seine Erfassung erlangte. Gleiches gilt für den Geist, gemäß dem man es hierin auch versammelt etymologisch erfaßt antrifft. Die Bedeutung der Einheit von denken und Geist, ist somit auch nicht nur zunächst, als eine rein Naturwissenschaftliche hervorgetreten, sondern dies ist nach wie vor das zugrundeliegende Bildnis, welches einzig dem entspricht.

Mir gilt es somit für das Nachfolgende, nochmals spezifisch auf die Besonderheit der Parallele des Wandels vom ausgehenden Dialekt zur Hochsprache hinzuweisen, sowohl in seiner urgriechischen/hebräischen Übertragung, wie auch dem hiesigen Sprachbezug, in seiner Verbindung des Menschen Wandel des Händlingswesens, von dem ausgehenden Bezug der Sinnen- und Handlungswesen, zur rein geistigen und der Substanz Ermessungswesen. Mir gilt es zu verdeutlichen, daß sich der Wandel, eben nicht durch den Sinneswandel sich vollzieht (Sinnlichkeit → Sinnhaftigkeit), derart man den Anschein erweckt, sondern sich tatsächlich, derart man es hingegen auch offensichtlich, in des Christentums Bezug zur heiligen Schrift erfährt, generell sich über das Aufkommen und den Wandel der Schriftsprache vollzieht. Darum ist der Typus des Aufbringens von Locke, wie er derzeit umfangreich auch hierzulande stattfand, derart wesentlich, denn darüber erfuhr dies seine konfrontierende Gegenüberstellung und somit auch seine Darstellung dessen, was sich hierüber vollzieht. Es ist vor allem die Abwegigkeit der Anwendung der Sprache, welche sich gänzlich von den Sinneswesen entfernt darin, welche man wieder der begründenden Sinnenerfahrung anpaßt, worüber es seine Umsetzung und somit auch Gegenüberstellung erfährt. In seinem Ursprung der Dialekte, existiert gleich dem durch Wolff entstandenen Bewußtsein, generell keine solche Begrifflichkeit, sondern es existierten einzig Bezeichnungen für Objekte/Dinge. Die Verfälschung, auf die man trifft besteht darin, daß dies eben auch explizit durch die etymologischen Darstellungen inhaltlich zwar sein Abbild erfährt, hingegen, wie man den Beschreibungen entnehmen kann, gar nicht seine Darstellung der substanziellen Umkehr des Bedeutungswandels erfährt. Stattdessen stellt man es derart dar, als wäre das Substantiv der Entlehnung einzig hinzugefügt worden. Die eigentliche Markantz besteht somit hingegen auch darin, daß sich genau dies, im Verlaufe zwangsläufig wieder dereguliert, was man sich über den Begriff des Bewußtseins eindrucksvoll verdeutlichen kann, denn im Gegensatz zur terminologischen Präsenz, findet nach wie vor noch die Erachtung derart statt, derart dies aus seinem Ursprung heraus bestand, indem man dies nämlich eben nicht als einen reinen Bestandteil des Denkens erachtet, sondern als ein Eigenständiges einher gehen. Der Umstand besteht nämlich darin, daß des Menschen Funktionalität und somit dessen innere Wirkwesen, gar nicht rein auf dem Denken und der Sprache beruht und auch nicht beruhen kann, sondern sich dies unablässig, fundierend über die Wirkwesen gestaltet.

Gemäß dem, ist auch entsprechend des fundierenden Substanzwesens, der jeweilige Sprachgebrauch, für sich zu sondieren und gemäß dem anzuwenden. Genau dies findet eben in den Etymologien nicht statt und gerade darüber ergibt sich auch die gänzliche Mißverständlichkeit. Gegenüber dem Grundstock des Dialektes, bildete sich nämlich nicht nur über das sprachtechnische Substanzwesen, eine neue, sich davon differenzierende Sprache aus, in seiner Umkehr der Ausbildung, nämlich vorausgehend aus dem Substantiv, sondern hierin trifft man auf eine auf Gott bezogene christliche Sprache, eine auf die Materie bezogene naturwissenschaftliche Sprache und auch auf einen Gehalt, welcher einer auf der Sprachsubstanz und der zu erlangenden rein geistigen Begründung beruht. Entsprechend trifft man hierin, auch auf eine entsprechende Differenzierung von Theosophie und Philosophie, dem gegenüber sich Letztere eben auch im Verlaufe des 18. Jh. aufspaltet, indem man sich von dieser reinen Sprache und Vergeistigung abwendet und der Sinnenbegründung zuwendet. Es ist das ausgehende Substanzwesen, worin es sich jeweils unterscheidet und ein Jeweiliges, weder auf das Andere übertragbar ist, sowie es auch nicht darüber nachvollziehbar ist. So existiert eben auch in der reinen Naturwissenschaft, tatsächlich weder ein Geist, noch ein Denken, sowie generell kein Bewußtsein, derart ich es aufbringe. Hingegen sind die naturwissenschaftlichen Entwicklungen wesentlich, da sie nämlich ein einzigartiges Detailwesen zum Substanzwesen aufbringen, sodaß sich überhaupt erst über deren Kontrast auch die gegenüberstellenden Klarheiten ausbilden. Wie man nämlich spezifisch über Wolff dargelegt bekommt, liegt das Wesentliche, worauf es tatsächlich ankommt, einzig im Dunkeln und derart man es heutzutage handhabt, im Unbewußten. Das dies tatsächlich derart gar nicht der Fall ist, sondern sich einzig über die verfälschenden, zumal aussondernden Bildnisse ergibt, darin besteht meine Bewandtnis des Aufbringens. In der Theosophie und der Philosophie, verhält es sich hingegen auch derart, daß man es gemäß des Atomaren der Naturwissenschaft ausbildet - der Voraussetzung des Seienden, worin das Jeweilige einzig ein Resultierendes seine Erachtung erfährt und sich darin auch gar keine derartige Empirie vollzieht. Das dies im Inneren nicht möglich sei, wie man grundlegend behauptet, gerade dies gilt es mir eben auch zu widerlegen. Es verhält sich nämlich hierin gleich dem Geist, daß trotz das dieser in der reinen Naturwissenschaft gar nicht existiert, seine unablässige Manifestation, aufgrund seiner Selbstbestätigung sich darin verwahrt. Mit den anderen Bestandteilen verhält es sich nicht anders. Man hat einzig deren Bewandtnis außen vor gestellt, worauf es beruht, daß es als ein scheinbares Unbewußtsein einher geht. Das dies alles jedoch in keiner Weise tatsächlich unbewußt ist, sondern einzig als unbewußt scheint, darin besteht der Umstand mit der Sache und demonstriert sich entsprechend, über den Sachstand des Bewußtseins, worin Denken und Vorstellung eben auch nur ein Bestandteil dessen ist. Es gibt ein Bewußtsein ohne zu denken, jedoch kein Denken ohne Bewußtsein, sodaß es sich nämlich generell darin stellt, derart es sich bezüglich des Ge-Denkens des Geistes sich hingegen durchweg darin verwahrte.

Hervorzuheben gilt es somit auch, daß man die Bewandtnis hingegen auch, auf den zugrundeliegenden Bestandteil einzig anwandte, nämlich den Verstand. Genau darauf beruht auch die Ausentwicklung dessen, was die Philosophie ausmacht. Hierin hat man der Kern der Angelegenheit menschlicher Handlungswesen, über die Ergründung erkannt, hingegen mündet dies ausschließlich in der Auseinandersetzung damit, was den Verstand ausmacht und eben nicht, was konkret den Verstand repräsentiert. Was repräsentiert des Menschen Verstand, die Vernunft und das Gewissen, darin bestand zusammenführende Bewandtnis. Des Menschen Geist selbst, war ursprünglich gar nicht das Thema, wurde jedoch zum letztendlichen Grundstock der Aufklärung, derart es sich mustergültig über Locke, für das derzeitige Zeitenwesen darlegt. Innerhalb der Philosophie, entstand zu jener Zeit überhaupt erst 'wieder' eine Psychologie, auf der Grundlage dessen, woraus es sich in seinem griechischen Ursprung, in seiner Naturphilosophie begründete, man jedoch im Verlaufe daraus ein Anderes werden ließ, nämlich eine in sich gekehrte reine Philosophie, gemäß der Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält. So unterscheidet es sich auch durchweg, einzig in seiner Deklaration nicht, wohingegen über die Inhaltlichkeiten des fundierenden Substanzwesens, es jedoch in keiner Weise übersehen werden kann, derart sich die substanziellen Fundierungen voneinander scheiden und unvereinbar, einzig im Nebeneinander einher gehen und eben nicht dieselbe Sprache sprechen. Des Wesens Kern ist jedoch, die durchgängig und unablässig sich vollziehende Rückwirkung, durch und auf seinen Ursprung. Gerade auch über die völligen Neuerungen, hat sich eben daraus kein tatsächlich Neues erwirken können. Gerade dies beruht eben auch auf dem, was derzeit in Erscheinung tritt, nämlich die objektivierende Realisierung der Dinge, indem man die Sinneswesen dort mit einbringt und ihr repräsentierendes Selbstbildnis darüber begründet und sich davon absondert, worin die reine Vergeistigung hinein mündet.

Ludwig Wittgenstein (S. 38 / KN 132): Es wird viel zu wenig Aufhebens davon gemacht, dass wir das Wort 'Seele', 'Geist' ('spirit') zu unserem eigenen gebildeten Vokabular zählen. Dagegen ist es eine Kleinigkeit, dass wir nicht glauben, dass unsere Seele isst und trinkt. In unserer Sprache ist eine ganze Mythologie niedergelegt.

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» Geist in: Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer) «

» Geist in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm «

» Geist in: Mauthner's Wörterbuch der Philosophie (1923) «

Vorausschicken möchte ich aber gerade bei diesem Worte, was Hildebrand entweder voraussetzt, oder sich doch in seiner ganzen Tragweite nicht zum Bewußtsein gebracht hat: daß das gesamte Christentum mit all seinen geistigen und geistlichen Begriffen, so wie es uns in den Schriften des Neuen Testamentes vorliegt, eine ungeheure Lehnübersetzung aus der jüdischen Weltanschauung der Jesuszeit war, daß die Propaganda des Evangeliums unter den Küstenvölkern des Ostens und dann weiter die Eroberung Rußlands Hand in Hand ging mit einer Umformung der griechischen Sprache und einer Umformung der slawischen, daß die Propaganda des Christentums in Italien und die Eroberung der jungen romanischen Völker erst möglich wurde, als das klassische Latein durch Lehnübersetzung aus dem Griechischen (Hieronymus, Augustinus) zu einem neuen christlichen Idiom geworden war, lebendig genug, um dem Katholizismus durch volle tausend Jahre, ohne Rückschau auf die hebräische und griechische Urform, zur Grundlage zu dienen, daß endlich die welthistorische Stellung; des Katholizismus erst möglich wurde, als die Organisatoren der hochdeutschen Völker, die man gewöhnlich die Apostel der Deutschen nennt, die heidnische althochdeutsche Sprache brachen, bis sie zu einer Lehnübersetzung der lateinischen Christenlehre geworden war.

Geist ist nicht das denkende Prinzip im Menschen, sondern das belebende, der alte Odem Gottes, der dem Menschen belebend eingeblasen wurde Geist und Seele wurden im Mittelalter oft unklar und unbewußt zusammengeworfen, trotzdem schon das Neue Testament scheinbar scharf zwischen psychê und pneuma scheidet; scheinbar, denn psychê und pneuma (Luc. 1, 46, 47) ist wohl nur hebräischer Parallelismus. ... Witz, mhd. die Witze, zu wissen gehörig, bedeutet bis in Lessings Zeiten hinein so viel wie Verstand und bleibt - Witz (von Wissen) stand mit dem denkenden Prinzip in Zusammenhang. Geist war von jeher das belebende Prinzip. ... Der Gegensatz von Geist und Körper bildete sich heraus für den biblischen Gegensatz von Geist und Fleisch (mens sana in corpore sano). Der Mann, der das Wort Geist in die heutige Bildungssprache hineinprägte, war Hegel, wie gesagt, und es ist erst seit kurzem philologisch nachgewiesen, daß Hegel, der doch natürlich mindestens einer der stärksten Wortkünstler der Philosophie war und seinen Wortvorrat aus jeder Quelle zu bereichern suchte, in jungen Jahren den Geistbegriff von Herder übernommen hat.

Wir werden nachher sehen, wie Geist vor etwa hundertfünfzig Jahren seinen Zusammenhang mit Sinn, Herz und Gemüt verlor, als Übersetzung von esprit (namentlich durch Herder) Nachbarbegriffe verdrängte und endlich (durch Hegels mächtigen Einfluß) zum dominierenden Worte für das erkennende Prinzip wurde, für das bewußte Denken. Gelegentliche Anwendungen in diesem Geiste gehen in der Bibelsprache und bei Dichtern freilich weit zurück; aber man hört oft genug eine gewisse Verlegenheit im Wortgebrauch heraus; oder unmittelbare Anlehnung an die Sprache des Neuen Testaments, bald an nous bald an pneuma. Die neue Anwendung auf das denkende Prinzip bucht zuerst Adelung

Wörterbuch der Deutschen Sprache




aller bisherigen erschienenen deutsch-sprachigen Wörterbücher
Verlag: Otto Wigand
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Originaltitel: De l'esprit
aus dem Französischen des Herrn (Claude Adrien) Helvetius,
Ihrer Maj. der Königinn von Frankreich ersten Leibarztes

Übersetzer unbekannt
Mit einer Vorrede von
Verlag: David Siegerts

Vorrede: Daß derselbe das Wort Esprit, auf dem Titel des Werkes, durch Geist des Menschen übersetzet, wird ihm kein Kenner beyder Sprachen übel nehmen. Ist gleich jenes Wort im Französischen sehr vieldeutig und schwankend; wie denn der Verfasser selbst im vierten Discurse solches gesanden, ob er gleich noch lange nicht alle Begriffe, dabey es gebrauchet wird, angezeigt hat: so war doch bey dieser Gelegenheit kein deutsches Wort geschickter, dessen Bedeutung auszudrücken, als der Geist des Menschen. Weder der Witz, noch der Verstand, weder die Lebhaftigkeit, noch die Einbildungskraft, noch sonst die Vernunft, oder die Neigung zu etwas, konnten das ausdrücken, was der Verfasser damit gemeynet hat.

Es ist wahr, daß wir im Deutschen gemeiniglich dasjenige Wesen dadurch verstehen, welches in uns denket und will, oder Verstand und einen Willen hat; oder mit Vernunft und Freyheit begabet ist; der Herr Verfasser aber ihm nur ein Gefühl, oder die Empfindung und ein Gedächtnis zuschreibt. Allein, er will bey dieser Lehre eben die Kraft zu urtheilen und zu wollen, Schlüsse zu machen, und freye Handlungen zu thun, so wenig ausschließen; daß er dieses alles vielmehr aus jenen beyden Kräften, oder besser, aus der einzigen Kraft zu fühlen, zu erklären suchet. Er saget auch gleich im Anfange des Werkes: sein Esprit sey die Wirkung des Vermögens zu denken, oder das Vermögen zu denken selbst. Dieses Vermögen zu denken aber, ist ja eben der Geist, der in uns wohnet, und uns zu vernünftigen Geschöpfen machet. Ist er aber im Folgenden in manchen Hauptstücken und Redensarten davon abgewichen: so ist das des Hern Übersetzers Schuld nicht. Die französische Philosophie ist noch bey weitem zu der Grundrichtigkeit nicht gekommen, daß sie bey bestimmten Bedeutungen der Wörter bleiben, und mit einerley Zeichen allemal einerley Begriffe verbinden sollte. Daher wird man auch hier oftmals Stellen finden, wo der Esprit des Hrn. Verfassers nicht den ganzen Geist des Menschen, sondern bald den Verstand, bald den Witz allein bedeuten muß. Scharfsinnige Leser werden solches wohl selbst wahrnehmen.

Geist (1926)
Verlag Max Niemeyer
Nachdruck: Wissenschaftliche Buchgesellschaft (1966)
Rudolf Hildebrand


Inaugural-Dissertation
Verlag: Halle a.S. (C.A. Kaemmerer)

S. 102: Das vorstehende Motto heraufzubeschwören, könnte für den Verfasser, welcher eben eine Abhandlung über den Geist geschrieben hat, verfänglich erscheinen. Indessen: wenn die vorliegende Arbeit überhaupt eine Tendenz haben soll, so könnte das höchstens die sein, den Geist von der Philosophie und die Philosophie vom Geist zu befreien, oder auch nur, darauf hinzuweisen, wie solche Befreiung sich von selbst vollzieht. Die ganz eigentümliche magnetische Kraft, verschiedene Bestimmungen anzuziehen und eine ausserordentliche innere Beweglichkeit haben den Begriff Geist nicht nur für poetische, sondern auch für praktische und rhetorische Zwecke von jeher besonders geeignet gemacht. Für die Philosophie - und ihren Standpunkt haben wir hier zu vertreten - ist das Wort vielleicht eine der gefährlichsten Verallgemeinerungen, welche die Geschichte dieser Wissenschaft kennt.

S. 103: Was am meisten für die wissenschaftliche Philosophie den Begriff Geist unbrauchbar macht, das wird die Unmöglichkeit sein, den von uns als dualistisch bezeichneten Begriff und die mit spezifisch monistischer Tendenz behaftete Idee Geist unvermischt zu halten. Sie werden künftig immer in einander spielen und gegenseitig ihre Reinheit trüben. Doch selbst wenn wir einmal annehmen, dass Cartesius das letzte Wort behalten wird, bleiben Bedenken zurück.

Noch lange wird die akademische Einteilung der Disziplinen in Natur und Geisteswissenschaften ihre Geltung behaupten. Ihre Nützlichkeit, wenn es sich um eine vorläufige Gruppierung dabei handelt, ohne Anspruch auf tiefere systematische Begründung, soll nicht bestritten werden. Würde jedoch eine solche Begründung verlangt, so wäre leicht ein neuer Streit der Fakultäten heraufbeschworen. Einige Disziplinen (Psychologie, Soziologie, Mathemathik) wollen sich nicht so ohne weiteres fügen. Und ob nicht durch solche traditionelle Zweiteilung eine zartere Differenzierung der Erkenntnisgebiete hintangehalten wird? Es sei nur an die mit dem Gegensatz von Natur und Geist an keiner Stelle parallel gehende Einteilung Windelbands in idiographische und nomothetische Wissenschaften erinnert, welche trotz ihres grossen sachlichen Wertes nur langsam Beachtung findet. Vielleicht, dass mit der Zeit der allgemeine Begriff Geist durch verschiedene einzelne Begriffe, wie Geschichte, Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft, Religion, Poesie, Literatur überboten und spezialisiert wird, ohne dass es möglich wäre, dieselben zuletzt zu einem festgefügten System zu integrieren und gemeinsam gegen ein Anderes (Natur) abzugrenzen, wodurch jener Oberbegriff dann noch gerechtfertigt wäre.


Dissertation

S. 94: So verhält es sich auch mit dem Ausdruck Geist, der ohne das in romanischen Sprachen vermittelte Christentum kaum so verwendet würde, wie es heute der Fall ist. Zugrunde liegt nämlich ein substantiviertes Verbaladjektiv westgerm. *gais-to (idg. gheis-e/o- 'erschrecken') 'etwas, das erschreckt' und bezeichnete wohl ursprünglich die Erscheinung eines Verstorbenen (vgl. EWA: IV, 129). In seiner linguistisch teilweise überholten, an philologischer Umsicht aber nicht übertroffenen Arbeit zu den germanischen Übersetzungen für lat. spiritus bzw. gr. pneuma legt Ernst Lutze eine alternative Deutung vor, nach der geist in vorchristlicher Zeit 'das Erregbare, Emotionale im Menschen, das Gemüt' bezeichnete (vgl. Lutze 1960: 132f). Eine metonymische Verschiebung von 'etwas, das erschreckt' zu 'etwas, das erschrickt' wäre allerdings durchaus denkbar. Lutzes Vorschlag ist also getrost als Zwischenstufe anzunehmen, die jedenfalls die Verwendung von geist im Rahmen der christlichen Mission begünstigte. Als diese nämlich in den ersten Jahrhunderten im germanischen Sprachraum einsetzte, wurden zahlreiche heidnisch besetzte Ausdrücke umgedeutet, um mit ihnen das griechische und lateinische Vokabular des Christentums ins Deutsche übertragen zu können. Mit ahd. geist wurde ab dem 8. Jahrhundert lat. spiritus bzw. gr. pneûma übersetzt, zunächst wohl um die Ergriffenheit der Menschen in Angesicht religiöser Erfahrung zu bezeichnen, wie es z.B. in der Pfingstgeschichte geschieht (vgl. Apg 2,14-2,36).

S. 100: Unabhängig davon, welcher ontologische Status dem Geist zugerechnet wird, reden wir von ihm oft so, als würde er das Gegenteil des Körpers bezeichnen. Dies zeigt sich exemplarisch am biblischen Wort: "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" (vgl. Mt 26,41). Typischerweise laufen wir hier Gefahr, diese Metapher allzu wörtlich zu verstehen. Im heutigen Umgang wird damit nämlich nicht gesagt (und wohl auch nicht in der Bibel, wenn so viel Laieninterpretation sein darf), dass der Wille einer unkörperlichen Substanz im Widerspruch zum Willen unseres Körpers steht. Wir verwenden diesen Satz in einem Kontext, in dem wir hin- und hergerissen sind zwischen Bedürfnissen. Wir möchten vielleicht den eigenen Vorsätzen treu bleiben und uns gesund ernähren - allerdings verspricht der Schokoladenkuchen einen sinnlichen Genuss, auf den zu verzichten wir eben auch nicht gewillt sind. Natürlich ist es hier nicht unser Geist, der keinen Kuchen essen will. Ebenso wenig will unser Körper Kuchen essen. Wir meinen damit einen Konflikt von verschiedenen Bedürfnissen, von denen das eine eher der geistigen Vernunft (die Überlegung nämlich, das zu viel Schokoladenkuchen ungesund ist) zugeteilt wird, das andere eher der sinnlichen Lust (die Vorliebe für einen süssen Geschmack; das Glücksgefühl, das der Verzehr von Schokoladenkuchen bereitet). In beiden Fällen sind es aber meine Bedürfnisse: Ich möchte die Vorsätze einhalten und ich möchte auch Kuchen essen.

Die germanischen Übersetzungen von spiritus und pneuma (1960)
ein Beitrag zur Frühgeschichte des Wortes Geist
Dissertation
Ernst Lutze

Die philosophischen Entwicklungen in unserem Sprachbereich, haben gegenüber dem Englischen das grundsätzliche Handikap, daß ein solcher Bezug, wie im Englischen gar nicht existierte. Eine tatsächliche Spezifizierung, begründet sich hingegen über Descartes zu Wolff, wonach das Bewustseyn und somit die Wahrnehmung, über das Denken sich vollzieht. Die eigentliche Markantz hierin, besteht zumal vor allem auch, daß sich dies auf das sprachliche Denken und nicht auf die Vorstellung bezieht, welche als dunkel und eben undeutlich und ohne Klarheit dargelegt wurde. Darüber erfuhr hingegen die Sinnenerfahrung, parallel zum Verlaufe in den Naturwissenschaften, ihre explizite außen-vor-Stellung. Und derart etablierte sich auch dieses Leitwesen, dieser rein geistigen Philosophie, vor allem über das Herausragende dieser Einheit darin - seiner Trennung von Körper und Geist - hierin ergab sich die Parallele dieser Philosophie und der Naturwissenschaft. Hierin entriß Wolff dem Dialekt sein bewust seyn und formt es um, für diese Ideologie, wohingegen man sich bis heute, nach wie vor darüber streitet, daß das Bewußtsein eben nicht darüber sich vollzieht. Jedoch hat man auch nicht verstanden, worum es darin dreht, in seiner Abseitigkeit, rein geistiger und sprachtechnischer Reflektionen. Es bezieht sich eben nicht auf das Allgemeingültige, sondern es hat sich vielmehr kein Gegenpol dazu entwickelt. Dies ist auch unübersehbar, über den Wandel des Begriffes, dem man ein zweites 's' hinzufügte, mit dem Hintergrund, daß es sich auf bewissen und Mitwissen beziehen würde. Gerade dies ist hingegen die erfolgte naturwissenschaftliche Variante, worin eben auch kein Verstand (im Menschen) existiert, sondern Jegliches rein reflektierend körperlich sich vollzieht.

Der elementare Akt steckt jedoch, im Gegensatz zu seinen Übernahmen, in Descartes Differenzierung von denken, sein Denken zu reflektieren und dem 'aufhören' zu denken. Und darüber erfährt es auch überhaupt erst seine Klarheit, worum es sich hierbei tatsächlich handelt, wohingegen zwar seine Beschreibung, einzig den Bezug des Denkens handhabt, jedoch darüber auch die Negierung, wie überhaupt die Ausdifferenzierung enthalten ist. Dem entsprechend beziehen sich auch vorwiegend die Kritiken darauf, daß man auch denken kann, ohne sich dessen bewußt zu sein, was eben auch indirekt darin enthalten ist und man auch hierin, wie üblich, gar nicht vernimmt, was der Aufbringende darstellt. Wie sich darlegt, so hat jedoch Descartes selbst, den Kern der Sache gar nicht erkannt, was diesem hingegen über die eigentliche Sinneserfahrung darüber zutage trat, wie es ja auch seine Worte verdeutlichen, sodaß dieser einzig den darauf hin erfolgenden Bezug zur Sprache ersah. Und so steckt in Wolff's Übernahmen, tatsächlich auch die expandierende Misere darin, daß einzig dessen Worte ihre Inbetrachtziehung erfahren und nicht nur dieser, sondern auch kein Anderer, die erfolgte Sinnenerfahrung selbst nachvollzieht, durch welchen sich diesem die Offenbarung überhaupt ergab. Darin besteht der Kern der Angelegenheit des Selbstbewußtsein, was sich diesem über die Erfahrung offenbarte, jedoch war ihm dies fremd und somit erlangte es auch nicht seine entsprechende Reflektion, gemäß seines Prinzipwesen, welchen dieser aufbrachte, worin nämlich einzig die geistige Reflektion seine Erachtung erfährt und sich von der Reflektion der Sinnenerfahrung absondert, die ja eben dunkel ist, wie Wolff passend erklärt.

Es ist der Bewußtsinn, welchen ich auch als inneres Auge bezeichne, aufgrund dessen entsprechender Eigenart der Funktionalität (darin besteht des Wesens Kern der Unterscheidung), worin die Wahrnehmung dessen, sich gemäß der Augen vollzieht und gleichzeitig sich darüber die Bewußtwerdung dieser Wahrnehmung vollzieht. Das ist, was über Descartes Vollzug explizit in Erscheinung tritt, nämlich über die Reflektion dessen, worüber es seine spezielle Ersichtlichkeit erfährt - die Reflektion seiner Selbsterfahrung sich diesem darüber offenbarte. Aristoteles brachte es ursprünglich auf, über seine Logik, daß es für die Einheit der Wahrnehmung der diversen Sinne, eines weiteren Organes bedinge, welches man seitdem auch im Bezug des inneren Sinnes entsprechend in Betracht zieht, doch ist dieser wahrlich einzig über Descartes (Erstschrift!) derart klar und einzigartig derart in Erscheinung getreten, wie in keinem Anderen, was eben auch darauf beruht, daß es einzig über diese Reflektion der Selbstsicht, zumal in diesem Verbund des außen vor stellens der Sprache, in seinem reinen Bezug der Sinne Erfahrung, derart klar in Erscheinung tritt. Und so zeigt sich darüber auch das Spezifische seiner Funktionalität, worüber sich dann auch die Klarheit als solches darüber ergibt. Darin lag auch das Verhängnis des Descartes, daß dieser tatsächlich einzig die zu erlangenden positiven Gedanken im Fokus anvisierte, sodaß ihm darüber entgangen ist, was sich diesem doch zuvor darüber vollzog. Die Markantz aufgrund dieser Abseitigkeit dieser Sprache, basiert entsprechend auch darauf, daß man aufgrund dessen hierin in zwei Richtungen blickt, da es nämlich gar keine Einheit in sich trägt, sodaß es sich daraus ergibt. Es ergibt sich hierin ein entweder oder - darin besteht der verhängnisvolle Umstand hierin. Wobei hingegen auch, ohne die Inbetrachtziehung des inneren Auges (Bewußtsinns) eben auch kein anderes daraus ergeben kann, außer das, was durchweg die Handhabe ist, nämlich daß die Seele wahrnimmt und darin besteht eben auch das eigentliche Handikap.

René Descartes - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frans_Hals_-_Portret_van_René_Descartes.jpg
René Descartes

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Verlag: Jan Maire

Entsprechender Text ist in der Urfassung nicht enthalten

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Verlag: Victor Cousin

» Quatrième partie «

Mais aussitôt après je pris garde que, pendant que je voulois ainsi penser que tout étoit faux, il falloit nécessairement que moi qui le pensois fusse quelque chose ; et remarquant que cette vérité, je pense, donc je suis, étoit si ferme et si assurée, que toutes les plus extravagantes suppositions des sceptiques n'étoient pas capables de l'ébranler, je jugeai que je pouvois la recevoir sans scrupule pour le premier principe de la philosophie que je cherchois.

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Übersetzung von Kuno Fischer

Viertes Capitel (S. 30)

"Seit langem hatte ich bemerkt, daß in Betreff der Sitten man bisweilen Ansichten, die man als sehr unsicher kennt, folgen müsse, als ob sie ganz zweifellos wären. Aber weil ich damals bloß der Erforschung der Wahrheit leben wollte, so meinte ich gerade das Gegenteil tun zu müssen und als vollkommen falsch Alles, worin sich auch nur das kleinste Bedenken auffinden ließe, zu verwerfen, um zu sehen, ob danach Nichts zweifellos in meiner Annahme übrig bleiben würde. So wollte ich, weil unsere Sinne uns bisweilen täuschen, annehmen, daß kein Ding so wäre, als die Sinne es uns vorstellen lassen; und weil sich manche Leute in ihren Urteilen, selbst bei den einfachsten Materien der Geometrie täuschen und Fehlschlüsse machen, so verwarf ich, weil ich meinte, dem Irrtum so gut als jeder Andere unterworfen zu sein, alle Gründe als falsch, die ich vorher zu meinen Beweisen genommen hatte; endlich, wie ich dachte, daß alle Gedanken, die wir im Wachen haben, uns auch im Schlaf kommen können, ohne daß dann einer davon wahr sei, so machte ich mir absichtlich die erdichtete Vorstellung, daß alle Dinge, die jemals in meinen Geist kommen, nicht wahrer seien als die Trugbilder meiner Träume. Alsbald aber machte ich die Wahrnehmung, daß, während ich so denken wollte, Alles sei falsch, doch notwendig ich, der ich dachte, irgend etwas sein müßte, und da bemerkte ich, daß die Wahrheit 'ich denke also bin ich', so fest und sicher wäre, daß auch die überspanntesten Annahmen der Skeptiker sie nicht zu erschüttern ermöchten, so konnte ich sie meinem Dafürhalten nach als das erste Prinzip der Philosophie, die suchte, annehmen."

"Dann prüfte ich aufmerksam, was ich wäre, und sah, daß ich mir vorstellen könnte, ich hätte keinen Körper, es gäbe keine Welt und keinen Ort, wo ich mich befände, aber daß ich mir deshalb nicht vorstellen könnte, daß ich nicht wäre; im Gegenteil, selbst daraus, daß ich an der Wahrheit der anderen Dinge zu zweifeln dachte, folgte ja ganz einleuchtend und sicher, daß ich war; sobald ich dagegen aufgehört zu denken, mochte wohl alles Andere, das ich mir jemals vorgestellt, wahr gewesen sein, ich aber hatte keinen Grund mehr, an mein Dasein zu glauben. Also erkannte ich daraus, daß ich eine Substanz sei, deren ganzes Wesen und Natur bloß im Denken bestehe, und die zu ihrem Dasein weder eines Ortes bedürfe, noch von einem materiellen Dinge abhänge, so daß dieses Ich, d.h. die Seele, wodurch ich bin, was ich bin, vom Körper völlig verschieden und selbst leichter zu erkennen ist als dieser, und auch ohne Körper nicht aufhören werde, Alles zu sein was sie ist."

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Verlag: Apud Ludovicum Elzevirium

De principiis cognitionis humanae - § VII

Sic autem rejicientes illa omnia, de quibus aliquo modo possumus dubitare, ac etiam, falsa esse fingentes; facilè quidem, supponimus nullum esse Deum, nullum coelum, nulla corpora; nosque etiam ipsos, non habere manus, nec pedes, nec denique ullum corpus; non autem ideò nos qui talia cogitamus nihil esse: repugnat enim ut putemus id quod cogitat, eo ipso tempore quo cogitat non existere. Ac proinde haec cognitio, ego cogito, ergo sum, est omnium prima & certissima, quae cuilibet ordine philosophanti occurrat.

Ich denke, also bin ich.

Ich bin mir bewußt

↓ ↑

Ich denke, also bin ich mir bewußt.

Die eigentliche Aufklärung, vollzieht sich über Immanuel Kant. Hierzu verweise ich ebenfalls wiederum auf die Erstschrift, dem gegenüber man hingegen diesen, als den heiligen Gral Aufbringenden bis heute erachtet. Die Grundlage, welche sich speziell über den englischen Sensualismus etablierte, ist explizit der Grundstock seines Aufbringens und darüber bringt dieser das Gesamtkonstrukt des geisteswissenschaftlichen Philosophiengrundstocks auf. Dies beruht darauf, daß im Geiste nicht in Erscheinung treten kann, was in den Sinnen ist, wie auch in den Sinnen nicht in Erscheinung treten kann, was im Geiste ist. Der Kern der Unterscheidung, beruht auf dem, was ich Versinnbildlichung nenne und derart man es im Traume explizit, bezüglich der geistigen Vorstellungen erfährt. Entsprechend entwickelt dieser aus diesem Sachstand heraus, auch die Phänomenologie des Geistes, genau darum, worum es sich drehte und brachte damit die explizite Gegenständlichkeit, in seinen Details auf den Punkt. Darin liegt nämlich der Sinn des Unterfangens, daß in dieser Inbetrachtziehung, die Sinne als Verfälschung des wahren Bildnisses des Daseins erachtet und das Handeln nach den Sinnen, nicht der Vernunft entspricht und einzig der Verstand die Dinge richten kann, aufgrund dessen es auch des reinen Verstandes erfordert, um ein solches zu vollbringen - das wahre Sein zu erkennen. Der Umstand besteht jedoch zwischenzeitlich darin, daß der Verstand nicht mehr als Bestandteil der Seele, sondern explizit als Bestandteil des Geistes erachtet wird. Und somit etabliert dieser auch die Anforderung einer rein geistigen Ausbildung, welche sich in seiner expliziten Unterscheidung und Abgrenzung zu den Sinneserfahrungen begründet. Und wie dieser entsprechend auch darüber urteilt, so gelangt dieser selbst zu dem gleichen Schluß, wie später Max Planck, daß nämlich einzig dem Göttlichen die Erfüllung gegeben ist, jedoch des Menschen Geiste unerlangbar ist. Wahrlich - treffender konnte diese Wesensart nicht klarer sein Abbild erfahren, als es durch Kant geschehen ist. Und darüber ergeben sich auch die klärenden Erläuterungen, zu dem Umstand, auf den man darin trifft.

Immanuel Kant
Immanuel Kant


Inaugural-Dissertation (Berliner Akademieausgabe Kant's sämtlicher Schriften Bd. II, S. 387-419)
lateinischer Ursprung mit deutscher Übersetzung von
Über die Form und die Prinzipien der sinnlichen und der Verstandeswelt ()
Felix Meiner Verlag

Sie entstand 1770, am Ende seiner sogenannten "vorkritischen Periode", enthält aber bereits einige wichtige Elemente von Kants späterem Hauptwerk der theoretischen Philosophie, der Kritik der reinen Vernunft. "De mundi ..." ist Kants Inaugural-Dissertation, die er vor dem Antritt seines Amtes als Ordentlicher Professor der Logik und Metaphysik an der Universität Königsberg in lateinischer Sprache abliefern musste und die er am 21. August 1770 gemeinsam mit Marcus Herz verteidigte.

In seiner Schrift unterscheidet Kant deutlich die Sinnes- von der Verstandeswelt und die dazugehörigen menschlichen Erkenntnisvermögen und Prinzipien (§ 3ff.) Er trennt scharf zwischen zwei unabhängigen und nicht aufeinander zurückführbaren Erkenntnisbereichen und -Quellen: einer Sinnenwelt (mundus sensibilis) als Inbegriff der Phänomene, wie sie den Sinnen erscheinen und der Verstandeswelt (mundus intelligibilis) als Inbegriff der an sich seienden gedanklichen Gehalte.

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's Ausgabe von 1787,
mit Berücksichtigung der Ausgabe von 1781
Verlag: Leopold Voss
Verfasser: Gustav Hartenstein
Band 3 - Immanuel Kant's sämmtliche Werke

Einleitung
1. Von dem Unterschiede der reinen und empirischen Erkenntniß.

Daß alle unser Erkenntniß mit der Erfahrung anfange, daran ist gar kein Zweifel; denn wodurch sollte das Erkenntnißvermögen sonst zur Ausübung erweckt werden, geschähe es nicht durch Gegenstände, die unsere Sinne rühren und theils von selbst Vorstellungen bewirken, theils unsere Verstandtesthätigkeit in Bewegung bringen, diese zu vergleichen, sie zu verküpfen oder zu trennen, und so den rohen Stoff sinnlicher Eindrücke zu einer Erkenntniß der Gegenstände zu verarbeiten, die Erfahrung heißt? Der Zeit nach geht also keine Erkenntniß in uns vor der Erfahrung vorher, und mit dieser fängt alle an.

Es ist also wenigstens eine der näheren Untersuchung noch benöthigte und nicht auf den ersten Anschein sogleich abzufertigende Frage: ob es ein dergleichen von der Erfahrung und selbst von allen Eindrücken der Sinne unabhängiges Erkenntniß gebe. Man nennt solche Erkenntnisse a priori, und unterscheidet sie von den empirischen, die ihre Quellen, nemlich in der Erfahrung, haben.

Die Geschichte der reinen Vernunft (S. 603)

1. In Ansehung des Gegenstandes aller unserer Vernunfterkenntnisse waren einige blos Sensual-, andere blos Intellectualphilosophen. Epikur kann der vornehmste Philosoph der Sinnlichkeit, Plato des Intellectuellen genannt werden. Dieser Unterschied der Schulen aber, so subtil er auch ist, hatte schon in den frühesten Zeiten angefangen und hat sich lange ununterbrochen erhalten. Die von der ersteren behaupteten: in den Gegenständen der Sinne sei allein Wirklichkeit, alles Uebrige sei Einbildung; die von der zweiten sagten dagegen: in den Sinnen ist nichts, als Schein, nur der Verstand erkennt das Wahre. Darum stritten aber die ersteren den Verstandesbegriffen doch eben nicht Realität ab, sie war aber bei ihnen nur logisch, bei den andern aber mystisch. Jene räumten intellectuelle Begriffe ein, aber nahmen blos sensible Gegenstände an. Diese verlangten, dass die wahren Gegenstände blos intelligibel wären, und behaupteten eine Anschauung durch den von keinen Sinnen begleiteten und ihrer Meinung nach nur verwirrten reinen Verstand.

2. In Ansehung des Ursprungs reiner Vernunfterkenntnisse, ob sie aus der Erfahrung abgeleitet, oder unabhängig von ihr in der Vernunft ihre Quelle haben. Aristoteles kann als das Haupt der Empiristen, Plato aber der Noologisten angesehen werden. Locke, der in neueren Zeiten dem ersteren, und Leibnitz, der dem letzteren, (ob zwar in einer genugsamen Entfernung von dessen mystischem Systeme) folgte, haben es gleichwohl in diesem Streite noch zu keiner Entscheidung bringen können. Wenigstens verfuhr Epikur seinerseits viel consequenter nach seinem Sensualsystem, (denn er ging mit seinen Schlüssen niemals über die Grenze der Erfahrung hinaus,) als Aristoteles und Locke, (vornehmlich aber der letztere,) der, nachdem er alle Begriffe und Grundsätze von der Erfahrung abgeleitet hatte, so weit im Gebrauche derselben geht, dass er behauptet, man könne das Dasein Gottes und die Unsterblichkeit der Seele, (obzwar beide Gegenstände ganz ausser den Grenzen möglicher Erfahrung liegen,) eben so evident beweisen, als irgend einen mathematischen Lehrsatz.

3. In Ansehung der Methode. Wenn man etwas Methode nennen soll, so muß es ein Verfahren nach Grundsätzen seyn. Nun kan man die jezt in diesem Fache der Nachforschung herrschende Methode in die naturalistische und scientifische eintheilen. Der Naturalist der reinen Vernunft nimt es sich zum Grundsatze: daß durch gemeine Vernunft ohne Wissenschaft (welche er die gesunde Vernunft nent), sich in Ansehung der erhabensten Fragen, die die Aufgabe der Metaphysik ausmachen, mehr ausrichten lasse, als durch Speculation. Er behauptet also, daß man die Grösse und Weite des Mondes sicherer nach dem Augenmaasse, als durch mathematische Umschweife bestimmen könne. Es ist blosse Misologie auf Grundsätze gebracht und, welches das ungereimteste ist, die Vernachlässigung aller künstlichen Mittel als eine eigene Methode angerühmt, seine Erkentniß zu erweitern. Denn was die Naturalisten aus Mangel mehrer Einsicht betrift, so kan man ihnen mit Grunde nichts zur Last legen. Sie folgen der gemeinen Vernunft, ohne sich ihrer Unwissenheit als einer Methode zu rühmen, die das Geheimniß enthalten solle, die Wahrheit aus Democrits tiefen Brunnen heraus zu hohlen. Quod sapio satis est mihi, non ego curo, esse quod Arcesilas aerumnosique Solones, Pers. ist ihr Wahlspruch, bey dem sie vergnügt und beifallswürdig leben können, ohne sich um die Wissenschaft zu bekümmern, noch deren Geschäfte zu verwirren.

Was nun die Beobachter einer scientifischen Methode betrift, so haben sie hier die Wahl, entweder dogmatisch oder sceptisch, in allen Fällen aber doch die Verbindlichkeit, systematisch zu verfahren. Wenn ich hier in Ansehung der ersteren den berühmten Wolf, bey der zweiten David Hume nenne, so kan ich die übrige, meiner ietzigen Absicht nach, ungenant lassen. Der critische Weg ist allein noch offen. Wenn der Leser diesen in meiner Gesellschaft durchzuwandern Gefälligkeit und Gedult gehabt hat, so mag er iezt urtheilen, ob nicht, wenn es ihm beliebt, das Seinige dazu beizutragen, um diesen Fußsteig zur Heeresstrasse zu machen, dasienige, was viele Jahrhunderte nicht leisten konten, noch vor Ablauf des gegenwärtigen erreicht werden möge: nemlich, die menschliche Vernunft in dem, was ihre Wißbegierde iederzeit, bisher aber vergeblich beschäftigt hat, zur völligen Befriedigung zu bringen.

S. 645: Ehe ich nun unseren Paralogismus seinem trüglichen Scheine nach darstelle, muss ich zuvor bemerken, dass man nothwendig einen zweifachen Idealismus unterscheiden müsse, den transscendentalen und den empirischen. Ich verstehe aber unter dem transscendentalen Idealismus aller Erscheinungen den Lehrbegriff, nach welchem wir sie insgesammt als blose Vorstellungen, und nicht als Dinge an sich selbst ansehen, und dem gemäss Zeit und Raum nur sinnliehe Formen unserer Anschauung, nicht aber für sich gegebene Bestimmungen, oder Bedingungen der Objecto, als Dinge an sich selbst sind. Diesem Idealismus ist ein transscendentaler Realismus entgegengesetzt, der Zeit und Raum als etwas an sich (unabhängig von unserer Sinnlichkeit) Gegebenes ansieht. Der transscendentale Realist stellt sich also äussere Erscheinungen, (wenn man ihre Wirklichkeit einräumt,) als Dinge an sich selbst vor, die unabhängig von uns und unserer Sinnlichkeit existiren, also auch nach reinen Verstandesbegriffen ausser uns wären. Dieser transscendentale Realist ist es eigentlich, welcher nachher den empirischen Idealisten spielt, und nachdem er fälschlich von Gegenständen der Sinne vorausgesetzt hat, dass, wenn sie äussere sein sollen, sie an sich selbst auch ohne Sinne ihre Existenz haben müssten, in diesem Gesichtspunkte alle unsere Vorstellungen der Sinne unzureichend findet, die Wirklichkeit derselben gewiss zu machen.

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» Metaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft (1786) «
Verlag: Johann Friedrich Hartknoch
Immanuel Kant

Dieser Bedeutung des Worts genommen, hat nun, nach der Hauptverschiedenheit unserer Sinne, zwey Haupttheile, deren der eine die Gegenstände äußerer, der andere den Gegenstand des inneren Sinnes enthält, mithin ist von ihr eine zwiefache Naturlehre, die Körperlehre und Seelenlehre möglich, wovon die erste die ausgedehnte, die zweyte die denkende Natur in Erwägung zieht. Eine jede Lehre, wenn sie ein System, d. i. ein nach Principien geordnetes Ganze der Erkenntnis, seyn soll, heißt Wissenschaft, und, da jene Principien entweder Grundsätze der empirischen oder der rationalen Verknüpfung der Erkenntnisse in einem Ganzen seyn können, so würde auch die Naturwissenschaft, sie mag nun Körperlehre oder Seelenlehre seyn, in historische oder rationale Naturwissenschaft eingetheilt werden müssen, wenn nur nicht das Wort Natur (weil dieses eine Ableitung des Mannigfaltigen zum Daseyn der Dinge gehörigen aus ihren inneren Princip bezeichnet) eine Erkenntnis durch Vernunft von ihrem Zusammenhange nothwendig machte, wofern sie den Namen von Naturwissenschaft verdienen soll. Daher wird die Naturlehre besser in historische Naturlehre, welche nichts als systematisch geordnete Facta der Naturdinge enthält (und wiederum aus Naturbeschreibung, als einem Classensystem derselben nach Aehnlichkeiten, und Naturgeschichte, als einer systematischen Darstellung derselben in verschiedenen Zeiten und Oertern, bestehen würde), und Naturwissenschaft eingetheilt werden können. Die Naturwissenschaft würde nun wiederum entweder eigentlich, oder uneigentlich so genannte Naturwissenschaft seyn, wovon die erstere ihren Gegenstand gänzlich nach Principien a priori, die zweyte nach Erfahrungsgesetzen behandelt.

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» Wörterbuch der philosophischen Begriffe (Eisler) «

Noologisten (nous, logos) nennt KANT die rationalistischen Metaphysiker, insofern diese aus bloßen Begriffen, durch reines Denken die Wirklichkeit erkennen wollen.

» Historisches Wörterbuch der Philosophie (Ritter) «

Für I. Kant haben Leibniz und Locke den Streit der Noologisten und Empiristen, als deren Häupter Platon und Aristoteles angesehen werden können, nicht zur Entscheidung gebracht.

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Der Sinne und Geistes Wesensart

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Beiträge für eine Theoretische Pathologie
Springer Verlag
Hrsg.: Eduard Seidler

» Bemerkungen zur Verwendung des Terminus "Anthropologie" «
in der Medizin der Neuzeit (16.-19. Jahrhundert)

Die gehäufte Verwendung des substantivischen Suffixes "-Iogia" als Titel für eine wissenschaftliche Disziplin ist offensichtlich eine sprachliche Leistung der Neuzeit, nämlich des Humanismus im frühen 16. Jahrhundert. Begriffe wie "psychologia", "philologia", "theologia", "ontologia", "astrologia" entstammen in ihrer heute geläufigen Bedeutung den Jahren um 1500, nicht der griechischen Antike.

Es hat daher eine gewisse Plausibilität, wenn auch der bis jetzt früheste Nachweis des uns interessierenden Wortes in das Jahr 1501 zu datieren ist. "Antropologium de hominis dignitate, natura et proprietatibus, de elementis, partibus et membris humani corporis. Oe iuvamentis nocumentis, accidentibus, vitiis, remediis, et physionomia ipsorum ... Oe anima humana et ipsius appen-diciis". So lautet der Titel des in Leipzig erschienenen Werkes von MAGNUS HUNDT (1449-1519). HUNDT hatte zunächst Philosophie, dann Medizin und Theologie studiert und erst 1499 im Alter von fünfzig Jahren den medizinischen Doktorgrad erworben. Die ausführliche Überschrift seines "Antropologium" ist zugleich Programm: Der Mensch wird Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchung gerade in seinen Eigentümlichkeiten, die ihn aus der übrigen Natur herausheben. Nicht mehr die Geschöpflichkeit eines "opus Dei" ist für den Gelehrten der Renaissance entscheidend, sondern die menschliche "dignitas" und "proprietas". Das neue anthropozentrische Denken, welches zur "Entdeckung des Menschen" (JACOB BURCKHARDT) führt, drückt sich im Epigramm des Titelblattes aus.

Menschliche Selbstkenntnis wird für HUNDT eine unabdingbare Voraussetzung zur Erkenntnis und Erforschung der Umwelt (peregrina); nur ein Tor (fatuus) kann nach anderem Wissen verlangen, ehe er sich nicht selbst kennt. Besonders bedeutungsvoll ist dies für den Arzt, der über das Wohl seiner Mitmenschen zu wachen hat, oder für den, der selbst als gesunder Mensch leben will.

Auf welche Bereiche erstreckt sich nun HUNDTS Anthropologie konkret, worauf gründet sich das den Menschen charakterisierende Wissen? Wie der Titel schon ankündigt, steht ganz im Zentrum die Anatomie des menschlichen Körpers, seine Zusammensetzung aus Elementen und Teilen. Heilmittel und Schadstoffe, Ausscheidungen und Absonderungen, also eine ganze Physiologie und Pathologie, werden ebenso berücksichtigt wie andererseits die "spiritus" und die "menschliche Seele mit ihren Anhängseln". Damit konzipiert HUNDT eine umfassende Lehre, die das Typische des Menschen von seiner morphologischen Struktur und deren Funktion im gesunden Zustand her zu begreifen sucht. Anatomische, physiologische und psychologische Aspekte werden dabei noch als Einheit erlebt, nicht als separierte Einzeldisziplinen. Orientierungspunkt für die Anthropologie ist der "sanus homo", das heißt ein apriori synthetisches, kein analytisches Ziel. Eine darauf begründete Medizin ist nach wie vor gesundheitsbezogene Heilkunde, nicht Diagnose und Therapie katalogisierter Krankheiten.

93 Jahre nach HUNDT verfaßt der Astronom, Physiker und Theologe OTHO CASMANN, Lehrer am Gymnasium zu Burgsteinfurt und ab 1595 Rektor des Stader Gymnasiums , eine "Psychologia anthropologica sive animae humanae doctrina" (Hanau 1594), die er zwei Jahre später fortsetzt als "Secunda pars anthropologiae: hoc est; fabrica human i corporis" (Hanau 1596). Die Teilung seines Werkes in zwei klar voneinander abgegrenzte Bereiche kann als programmatisch betrachtet werden: Psychologie und Anatomie als die heiden Säulen einer Anthropologie, die in das 17. Jahrhundert hineinführt. Im Erscheinungsjahr des zweiten Bandes wird RENE DESCARTES geboren, der die für Philosophie, Theologie, Naturwissenschaften und Medizin so folgenschwere dichotome Spaltung des Menschen in "res extensa" und "res cogitans" vollziehen wird. CASMANN scheint insoweit ein Vorbote des neuen, mechanistischen Denkens zu sein, wenngleich die Trennung in Körper und Seele bei ihm zunächst lediglich methodische Gründe hat: "Humana natura est geminae naturae mundanae, spiritualis et corporeae in unum hyphistamenon unitae, particeps essentia". CASMANN betont die zwillingshafte Doppelnatur des Menschen aus geistigem und körperlichem Prinzip, um sie in Analogie zum Makrokosmos zu setzen: "Homo itaque recte dicitur mikrokosmos: est enim natura, spiritu, seu anima logica, substantia perpetua subsistente, et corpore organico ac erecto, hypostatice unitis constans". Die Zusammengehörigkeit von Körper und Seele wird auf die biblische Genesis zurückgeführt: Durch das Einhauchen des göttlichen "spiritus" in den aus Erde geformten Körper sei erst der lebendige Mensch in seiner ganzen "humanitas" entstanden. "Humanitatem ... et hominis essen ti am in hypostatica utriusque naturae physicae, spiritualis et corporeae, animae nimirum logicae, et erecti corporis conjunctione collocamus". Eine körperlose Seele oder ein seelenloser Körper verdienten nicht den Namen "Mensch": "Spiritus ... seu anima a corpore seorsum existens: corpus item inanime, seu ab anima deserturn, hominis nomine proprie non censetur".

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Die Kultur der Renaissance in Italien ()


Verlag: E.A. Seemann» (Erstausgabe 1860) «
» «

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Humanis Corporis Fabricia weiblich
» weibliches «
'invertiertes' Geschlechtsorgan
(Ausgabe 1555)


Erstausgabe in Basel
» «


An Annotated Translation of the 1543 and 1555 Editions
of De Humani Corporis Fabrica Libri Septem

by D.H. Garrison and M.H. Hast. Basel, Karger

A Translation of

Book V
The Origins of Nutrition and Generation

Verlag: Norman Publishing
by
Department of Classics University of Auckland
in collaboration with

Department of Anatomy University of Auckland


Verlag Georg Reimer
» «

Im Vorwort zur Fabrica übte er vehemente Kritik an Galen, der selbst nie ein Hehl daraus gemacht hatte, nur Tierkadaver seziert zu haben. Dieses sorgfältig typographisch ausgestattete Lehrbuch zeigt rund 200 zum Teil ganzseitige Illustrationen. Darin vertrat Vesal entgegen der allgemeinen Überzeugung die Ansicht, allein der menschliche Leib sei der zuverlässige Weg zur Erkenntnis des menschlichen Körperbaus. Mit seinem revolutionären Werk und der Lösung von den Lehren Galens war Vesal der Hauptbegründer der neuzeitlichen Anatomie.

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» De Anima (2006) «
Die Rezeption der aristotelische Psychologie im 16. und 17. Jahrhundert
Verlag: B. R. Gründer
Sascha Salatowsky

Platner: Anthropologie für Aerzte und Weltweise
» Anthropologie für Aerzte und Weltweise (Teil 1, 1772)«
Titelbild: Hippokrates und Plato
Verlag: Johann Gottfried Dyck
Ernst Platner

Es gibt wahrlich kein passenderes Bildnis, welches das Entwicklungswesen besser treffen kann, als das Titelbild von Platners Veröffentlichung, welches ich entsprechend seiner metaphorischen Konfrontation seines Wechselbildes, noch in seinem positiv-negativ-Kontrast anpaßte, gemäß dem der Mensch evolutionär, in seinem Erlangen des aufrechten Ganges, dadurch die Hände zur freien Verfüglichkeit erlangt und darüber sich diesem die Gelegenheit ergibt, die Vielfalt seiner veranlagten Potentiale, in all seinen Varianten zu entfalten und daraufhin sich der Geist erhebt und besagt, einzig dieser sei der Schöpfer. Die Zweideutigkeit der Bedeutung des Schöpfers, durchzieht unentwegt derart die Gezeiten, wobei in den repräsentierenden Leitlinien, zunächst Heraklit dem Parmenides, daraufhin Aristoteles dem Plato entgegen tritt, hingegen sich zu jener Zeit der Aufklärung, die explizite Konfrontation der Anatomie von Körper und Seele begründet, worüber der Hintergrund dieser Gegebenheit, in all seiner Klarheit seine Aufklärung erfährt. Das sich dies im Bezug der Seele, über die ausgehende Identifizierung von Geist und Gedächtnis vollzieht, dies überhaupt eines solchen vorausgehend erforderte, wohingegen doch für die Eigenart von Denken und das Erinnern, für sich nie eine Unklarheit bestand, darauf beruht die zugrundeliegende Markantz und vollzog sich darüber, daß man aufgrund dessen, nicht mehr zwischen Wahrnehmung und Denken unterschied. Aufgrund dessen, daß man gegenüber dem Teilungswesen des Körpers, die Seele hingegen als das unabdingbar substanziell ungetrennte Eine erachtete, war nämlich eine solche Unterscheidung gar nicht möglich, sodaß hierüber auch die Unterscheidung der Bildnisse der Sinne und dem von Geist und Gedächtnis, gar nicht erfolgen konnte. Dies verband sich gleichzeitig, mit der erfolgenden Unterscheidung gegenüber dem körperlichen Bezugswesen, wobei gerade die heutige Gegenwart wiederum darbietet, derart es sich in seiner Unterscheidung von Physis und Psyche stellte, denn die sich vollziehenden Aufklärungen, haben sich darüber verdeutlichend nicht erhalten, sondern einzig das Bildnis, welches einst das Vorherrschende wurde. Es ist das Bildnis, welches über Descartes und Wolff seine demonstrierende Darstellung erfährt, hingegen mustergültig über Locke und Kant, dem die erfolgende Aufklärung gegenüber steht.

Das Ärztewesen ist hingegen einzig indirekt darin beteiligt. Sie waren von je her reine Materialisten und hatten mit der Seelsorge als solcher, nichts im Sinn, sondern im Gegenteil und somit beruht jedoch gerade auch auf deren Händling das Ermessungswesen, welches noch heute als das Zugrundeliegende gilt. Entsprechend trifft man bereits bei diesen, aus ihrem Ursprung heraus an, was sich anderweitig erst im Späteren, der Allgemeingültigkeit der zugrundeliegenden künstlichen Hochsprache, daraus hervorgehend vollzieht. Gerade hierüber verdeutlich sich auch das Zugrundeliegende: es dreht sich nicht um die Handhabe des Selbst, sondern explizit und in der Ermesssung auch, ausschließlich um das von Anderen. Darüber begründet sich der Wandel des Ermessungswesen, hin zum reinen Objekt(iven). Das Selbst kann des anderen Sinneserfahrung selbst nicht in Erfahrung bringen und so ergibt es sich daraus auch unabdingbar zwangsläufig. Speziell die reine Objektivität verdeutlicht dies, dem gegenüber nämlich in der persönlichen Handhabe, unabdingbar das subjektive Verbündnis der Sinnesverbindung den Grundstock begründet. Das es rein das Dienstgewerbe ist, zieht man hingegen überhaupt nicht in Betracht, sondern einzig dem es dienlich ist. Und so ergibt sich gerade daraus auch das entsprechende Anwendungswesen, worin einzig dies zum Ermessensgegenstand wird und das Selbst daraus hervorgehend, überhaupt nicht beinhaltet. Entsprechend erlangen zwar die Urgründe der diversen Entwicklungen, noch in ihrem Zugrundeliegenden ihre Erachtung, jedoch wandelt sich dies, infolge dessen allgemeingültiger Anwendung, welche mit ihrem Ursprung überhaupt nichts mehr gemein haben. Die sinneserfahrende Erkenntnis über ein Jeweiliges, ergibt sich nämlich dem gegenüber einzig dem Selbst, wohingegen es sich in seiner Übertragung auf Andere, darin unweigerlich wandelt, insofern es sich nämlich nicht die Selbsterkenntnis darüber erwirkt. Es hängt somit auch alles miteinander zusammen, derart es sich darin, gemäß des Zirkelwesens verhält. Entsprechend gilt es mir vor allem auch darauf zu verweisen, daß die Erkenntnisse als solche für sich ihrer Erachtung erfordern, dem gegenüber hingegen das Allgemeinwesen, sich als das Bestimmende dem gegenüber stellt. Hierin stecken zwei völlig verschiedene Wesensarten, worum es sich eben auch durchwegs der Gezeiten dreht und speziell in jener Zeit der Aufklärung, in einer unabdinbaren Konfrontation mündeten, warum dies eben auch derart sich in seiner Aufklärung stellt, denn hierin treten die Kontraste derart unübersehbar hervor, wie in keiner anderen Zeit. Sie führen jedoch damit verbunden, zu dem wieder zurück, worüber sich all dies begründete, worüber genau diese Verbindung sich auch explizit darüber ergibt.

Das man somit, in seinem Verlaufe des 20. Jahrhundert, auf die kulturelle Gegenständlichkeit stößt, daß gemäß der allgemeingültigen Richtlinien, allem vorausgehend, die Naturwissenschaften das Leitbild begründen, das Sein nicht nur zu beschreiben, sondern auch derart zur Handhabung vorzugeben, führt indess noch zu einer noch effektiveren Klarheit darüber, als es zu jener Zeit überhaupt in allgemeingültige Erscheinung treten konnte und es auch dazu gelangen konnte, daß man es ganz einfach übergangen hat, was sich darüber klärte. In dieser monistischen Gegenwärtigkeit, tritt nämlich in aller Klarheit, die zugrundeliegende Gegenständlichkeit noch expliziter hervor, indem diese nämlich explizit das anwendet, derart es durch diese künstliche Sprache vorgegeben ist, in seiner unabdingbaren reinen Umschreibung des jeweiligen Gegenstandes, der reinen Erachtung der Objektivität, welche das Subjekt(!) nicht beinhaltet. Jedoch konnte man dem gegenüber eines nicht ins Abseits stellen, nämlich das Subjekt(ive) des Denkens, worin sich nach wie vor genau das bewahrheitet, was durch Descartes seine Manifestation erlangte, daß nämlich der Körper nicht das Denken hervorbringen kann und sich darin auch in seiner Unwiderlegbarkeit nach wie vor bewahrt. Hingegen basiert dessen Wahrung dem gegenüber unabdingbar darauf, daß der Mensch die Schriftsprache (an)erkennt und auch über einen ureigenen geistigen Willen verfügt und darüber seine Handlungen vollzieht, worauf eben auch in jener Zeit, der Urkeim der Auseinandersetzung beruhte und sich dessen Klärung, ebenfalls über die Aufklärung vollzog. Der Geist repräsentiert nämlich einzig ein wollen, jedoch nicht den Willen, was sich über die substanzielle Unterscheidung des Geistes und der Sinne Bildnisse klärte und derart es von Arthur Schopenhauer, noch seine unmißverständlich klare Ausdifferenzierung erlangte! Und darüber erfährt auch die Sprache ihr Abbild darüber, derart sie einzig verwirrt, worüber in der Sache selbst doch die Klarheiten bestehen und sich eben derart gar nicht über diese Sprache abbilden (lassen!), sondern vielmehr unerfüllbar ist, was diese repräsentiert, was eben auch über Kant seine Aufklärung erfuhr, doch man bis heute nicht nachzuvollziehen weiß, wovon dieser eigentlich spricht. Stattdessen bezieht man sich auf Phänomenologien, dem gegenüber man gar nicht erkennt, daß sich diese doch ureigenständig, rein auf das Sprachwesen beziehen. Der eigentliche Knackpunkt ist hierin somit jedoch vor allem, daß insofern es gemäß der Naturwissenschaft keinen Geist gibt, dem gemäß auch keinen geistigen Willen gibt. Und da darin der Körper, gemäß der Allgemeingültigkeit, rein auf dem Kausalwesen beruht und somit auch einzig ein Reflektierendes von Äußerlich(end)em repräsentiert, darin auch generell kein ureigener individueller Wille existiert. Darüber stellt dies nämlich das Rechtswesen, welches explizit sich darauf begründet, tatsächlich als ein ad absurdum, was indess gar nicht derart in Augenschein tritt, da es nämlich auf dem Prinzip des positivem Rechts beruht und somit einzig das Strafrecht betrifft, welches daraus erfolgend darauf fußt.

Hierüber verdeutlicht sich auch explizit, das Anwendungswesen der Wechselbilder, welche man durchwegs vollzieht und darauf beruhen, daß die jeweiligen Ideologien sich einzig darüber, als scheinbar erfüllbar stellen, hingegen der Grundlage entbehren, es ohne dies zu vollziehen (Wissenschaft = Natur- und Geisteswissenschaft!). Es ist dem entsprechend, auch gar nicht die geistige Idee - nicht das Entstehende, worüber sich dies ergibt, derart man es ersinnt, sondern es ist der Zerfall des Erbes, was dahinter steckt, indem man zu wahren sucht, was man einst, zumal jedoch vor allem nur scheinbar erlangte - in Händen hielt. Hierauf beruht das Prinzipwesen, welches sich daraus ergibt, nämlich in dem Wahren dessen, was scheinbar eine Präsenz hatte, denn wie von Locke hervorgehoben, entsteht auch hierin nichts aus dem Nichts - selbst im Geiste existiert ein solches nicht. Schon in seinem Ursprung, vollzieht es sich, über die Auseinandersetzung mit dem entstehenden Chaos, welche die bestehende Gemeinschaftsordnung zerstört und man durchwegs explizit sich damit beschäftigt, wie man dazu gelangt, die Ordnung, zumal in seiner Beständigkeit zu erlangen, ohne zu erkennen, daß diese gar nicht derart existiert, sondern einzig darauf beruht, daß man ein solches einzig simuliert. Der Mensch handhabt nicht umsonst, eine von sich scheidende innere und äußere Wesensart seines Selbst. Dies beruht nämlich auf der Gegebenheit der Umstände des Daseins, worin das Selbst, einzig darüber seine Existenz sich wahren kann, wohingegen sich eine Undifferenziertheit, als eine Selbstlosigkeit stellt - das Selbst darin gar nicht seine Entfaltung und Erfüllung erlangen kann und vor allem, sich darüber, willkürlich den Gefahren das Daseins unweigerlich aussetzt. Hierauf beruht der Ursprung der Wechselbilder und begründet sich in seiner Wesensart, innerer und äußerer Wahrnehmung, welche gar nicht Eins sein können, da die inneren Sinne gleichermaßen ihr Eigenes darin involvieren und selbst das Äußere nur über die äußeren Sinne erlangen können, derart es sich auch umgekehrt derart verhält, daß die äußeren Sinne, überhaupt nicht das Innere erlangen können, wohingegen ein Anderer, einzig über die sinnliche Verbindung des inneren Selbst, zu einem Einblick eben auch gelangen kann. Darüber begründen sich unabdingbar die Daseinswesen.

Dem entsprechend verdeutlicht sich auch genau darüber, womit man es hingegen, in sowohl den sich etablierenden Philosophienwesen (Verstand ↔ Geist/Seele), dem Naturwissenschaftswesen (Materie ↔ Bewegung/Kausalität) und auch Christenwesen (heilige Schriften ↔ Seele/Spiritus), sowie auch dem Arztwesen (Körper ↔ Physis/Psyche) und jeglichem Anderen zu tun hat. Man ersucht darin die Präsenz und Beständigkeit, über das Äußerliche im Innern zu erlangen, was jedoch einzig über die vollziehenden Wechselbildnisse einen angeblichen Anschein erwirkt, doch zu des Wesens Kern nicht gelangt, da das Selbst darin gar nicht seine Involvierung erlangt, sondern gemäß der Natürlichkeit der Gegebenheiten, sich einzig als Popularismus und damit verbundenen Anschein eines Dasein stellt, doch des Wesens Kern eben nicht enthält. Anzutreffen ist es dem gemäß auch explizit, in seiner derzeitigen zugrundeliegenden Auseinandersetzung von Naturrecht und geschriebenem Recht.

Die eigentliche fundamentale Aufklärung, welche sich zur Zeit jener Epoche ergibt, besteht dem entsprechend auch vorausgehend darin, daß man gemäß Locke's Aufbringen erkennt, daß der Geist überhaupt keine ureigenen Bildnisse begründet, sondern sich diese rein aus der Sinnenerfahrung ergeben, dem gegenüber daraus erfolgend sich auch aufklärte, daß man andererseits die reinen Sprachwesen, als Grundlage der geistigen Ausbildung seiner Sinnbildnisse vollzieht, sich hingegen auch beides miteinander vermischt und undifferenziert einher geht. Speziell darüber, wurde es nämlich überhaupt erst möglich, die sich vollziehende Anwendung der Wechselbilder überhaupt voneinander zu scheiden, was sich zuvor als unmöglich stellte. Es ist jedoch vor allem auch der Verstand, welcher hierüber seine (er)klärende Ernüchterung erfährt, welcher eben auch nichts anderes vollzieht, als die sich vollziehenden Gegebenheiten, auf Widersprüche hin zu prüfen, die es in der Natur des Seins nicht gibt, derart es sich eben auch unüberwindlich, im vollziehenden Umsetzungswesen des Menschen Selbst, dem gegenüber tritt. Dem entsprechend ist es darin auch mit dem regulären kulturellen Umsetzungswesen verknüpft. Gerade darin bestand der enstandene Umstand darauf, daß man ersuchte, Jegliches über die einheitlichen Formalwesen regulieren zu wollen, dem gegenüber ein solches darin eben auch noch gar nicht bestand. Das man dem gegenüber eine Sprache anwendet, welche das Subjekt(ive) der Sinnenerfahrung sogar explizit nicht enthält, (er)klärte gleichfalls des Wesens Kern der Bewandtnis. Und darüber klärt sich eben auch der Urkeim seiner auseinandersetzenden Beschäftigung, welcher sich hingegen über die Vorsokratiker begründet. Darin wird nämlich das Objekt(ive) zum Gegenstand der Erachtung, worüber sich das darauf Begründende vollzieht und sich bereits darin, aus dem Sprachwesen heraus begründet, worin nämlich im Dialekt, noch das Objekt als solches seine reine Bezeichnung erfährt, man jedoch seine ureigene Bestimmung ersinnt und daraus erfolgend, sich hierüber auch die beiden Wege der Ersinnung, wie auch Sprachwesen, von natürlichem Dialekt und künstlicher Hochsprache, sowie auch die Kulturwesen explizit voneinander trennen und sich darin stellt, gemäß der inneren und äußeren Wahrnehmung und daraus hervorgehend, der Geist zum Zünglein an der Waage wird nämlich in seiner erforderlichen Ermessung der Herkunft seiner Bildnisse, worüber sich das Seinige begründet. Speziell in dem Bezug, war somit auch die Scheidung von denken und wahrnehmen das Zugrundeliegende, worüber sich nämlich überhaupt erst die Ergründung des Selbst, überhaupt erst derart vollziehen konnte. Gerade dies führte jedoch zwangsläufig damit verbunden, in seinen dem entsprechend Bezug zu dem Detailwesen des jeweiligen Hervorbringenden - einer Objektivierung der Seele und somit auch deren anteilsmäßigen Bestandteile.

Es ist Gottfried Wilhelm Leibniz, welcher den Ausgangspunkt der expliziten philosophischen Gegenübertretung, der Auseinandersetzung des Menschen substanzieller Gegebenheit, mit der Naturwissenschaft vollzieht. Seine Mondadenlehre repräsentiert das Spiegelbild der begründeten Leitlinie der materiellen Atomistik des Isaac Newton, worüber die Inbetrachtziehung von Subjekt(ivem) und Objekt(ivem), vor allem jedoch innerer und äußerer Wahrnehmung, sich in ihrer expliziten Konfrontation gegenübertreten. Hierüber verdeutlicht sich auch des Wesens Kern der Unterscheidung des jeweiligen Ermessungswesens: worüber vollzieht sich das Sein?. Im Christentum erwirkte genau diese Grundlage den Wandel und die Abspaltung, von dem ursprünglichen Bezug der Seele zum Geist des Spiritus, worin einzig dieser das Einfache der Seele, gegenüber dem Zusammengesetzten des Körperlichen repräsentiert und verband sich darin, mit dem Wort Gottes, worin der biblichen Schrift Grundlage beruht (Descartes). Des Wesens Kern Leibniz' Aufbringen beruht hingegen darauf, daß das Körperliche (das Zusammengesetzte) ein Resultierendes der Seelenmonaden (das Einfache) ist. In dem Bezug handelt es sich um ein explizites Spiegelbild des reinen Immaterialismus gegenüber dem reinen Materialismus, jedoch mit zwei wesentlichen Besonderheiten. Zum Einen gibt es hierin keine solche Differenzierung des Geistes, welcher sich hingegen ebenfalls durch die Monade als solche repräsentiert. Und auch begründet sich hierin das Sein der Monaden, nicht auf dem Kausalen - dem deren Vereinigungswesen, derart man es im Materialismus der Atome etablierte, sondern in seinem expliziten Bezug des Selbst, gegenüber dem Erfüllungswesen (des Göttlichen). In Anbetracht meiner Aufklärung über das Substanzwesen, erkennt man sogleich auch, in diesen beiden Bildnissen wiederum das Wechselbildnis in seiner Ergänzung, denn es handelt sich hierin, um ein sowohl als auch, wobei der Materialismus sein Sichtwesen dazu aufbringt (raumausfüllendes Substanz), hingegen Erachtung sich hierin umkehrt und der Immaterialismus den Gegenpart (Wirkungssubstanz) aufbringt, jedoch dem gegenüber, auch die (prästabilirte) Harmonie, als des Wesens Kern der begründenden, erfüllenden und sich bewahrenden Einheiten enthält.

Genau diesen Kern der Angelegenheit, seiner Unterscheidung des Kausalen, gegenüber dem Erfüllungswesen, erfährt man über die Umsetzung des Selbst prädestinierend sich darbietend, über die körperlichen und mentalen Veranlagungen, dem gegenüber sich das Geistige entsprechend davon differenziert, derart sich dem entsprechend auch diese beiden Bildnisse derart voneinander differenzieren, da es im Geiste auch derart gar nicht in Erscheinung treten kann, da es der Wirkwesen entbehrt, worüber sich genau dies vermittelt. Entsprechend dieser sich separierenden Orientierung, worin es sich mit dem rein Äußerlichen(den) verknüpft, vollzieht sich dem gegenüber, in jener Epoche auch die Grundlage der daraus sich ergebenden Ergründung des Selbst, welches daraus hervorgehend, auch explizit als Selbst-Gefühl etabliert - den reflektierenden Gefühlen des Selbst, welche gegenüber den reinen Sinnesreizen des Körperlichen und der Sinnentleertheit des Geistigen, speziell das nämlich repräsentiert, was die Konstanz des Seins repräsentiert, nämlich die Harmonie, welche sich darin gegenüber der Disharmonie verwehrt und gleichzeitig sich darin, mit dem Verstandewesen und seine Widrigkeit gegenüber dem Widerspruch verknüpft und zumal darin die Erfahrung, sich als ein evolutionär präsentes Erbe darin ergibt, ist darin der Geist auch nichts mehr, als dieser funktional repräsentiert, nämlich einzig ein Zusätzliches zu diesem Instrumentarium und in keiner Weise, der Bestandteil der Ermessung. Über diese Grundlage zum Substanzwesen, gelangte es nicht nur zur expliziten Ausdifferenzierung von Naturwissenschaft und Philosophie, sondern auch der Naturphilosophie gegenüber der reinen Geistesphilosophie und der christlich orientierten Theosophie und rehabilitiert darüber nämlich vor allem, die substanzielle ureigenständige Grundlage des Selbst. Genau dies erfolgt jedoch nicht aus des jeweiligen ureigenen Werk heraus hervorgehend, sondern aufgrund dessen sich darüber die auseinandersetzenden Ausdifferenzierungen überhaupt erst derart vollziehen. Und in seinem Grunde, handelt es sich hierbei auch, um die Zurückführung auf die ursprünglichen Grundlagen, worüber sich das Philosophienwesen begründete, über die sich vollziehende stufenweise Wiederbesinnung, über das ausgehende substanzielle Bezugswesen von Physis, Psyche und Logos, dessen Sinn und Bedeutung man über die nachfolgende Darstellung von Gottfried Heinemann, über den griechischen Naturbegriff erfährt.

Bei Axel Bauer's bezugnehmendem Wendepunkt von 1740, handelt es sich konkret, um den endgültigen Verlust der römischen-christlichen Vorherrschaft, was sich über das Ableben des alten preußischen Königs, über sein Nachfolger Friedrich II. vollzog und dem andere Länder nachfolgten, wohingegen dies auch seinen entsprechend Vorlauf der Konfrontation erfährt und vielmehr darin mündet. Der wesentliche Punkt hierin ist, daß zuvor Jegliches seine außen-vor-Stellung erlangte, was nicht dem vorgegebenen christlich begründeten Dogma entsprach, gerade darüber sich hingegen Denjenigen die Türen öffneten, welche den Dogmen widersprachen. Man trifft entsprechend, gerade in diesem Jahrhundert, auch auf ein regelrechtes Kraut- und Rübenfeld. Doch trennt sich hierin leicht die Spreu vom Weizen, denn der Vollzug findet generell über die Konfrontation statt. Das dem gegenüber jedoch die Naturwissenschaften darin noch nicht ihre leitende Stellung erlangten, sondern sich hingegen immer mehr sachtechnisch ausbreiteten, verdeutlicht sich im Wesentlichen, über die erfolgenden Etablierungen des Pädagogienwesens in jenem Jahrhundert. Darin ist nämlich spezifisch das sinnenbegründende Selbst die Grundlage, gemäß dem sich auch in der kulturellen Auseinandersetzung, des Naturrechts gegenüber dem gesetztem Recht zeigt, daß hierin keine Vereinigung überhaupt sich als Möglichkeit stellt, sondern einzig als ein entweder oder (so auch gegenüber der reinen Geisteslehre der Bildungswesen). Die Naturwissenschaft wird hingegen erst zum absoluten Leitwesen, mit der Etablierung der Nationalwesen. Das diese hingegen bereits zuvor derart in das Philosophenwesen hinein wirkte, beruht fußend auf dem Substanzwesen der künstlichen Sprache, dem gegenüber es sich jedoch darin scheidet, ob man hierin die Substanzwesen und somit die Begriffe über die Sinneserfahrung begründet, oder ob das Substanzwesen (der Sprache) die Sinneserfahrung begründet, dem gegenüber nämlich die zugrundeliegende Grammatik als solche, darin keinen Unterschied kennt, sondern sich einzig über die Spezifikation von Begriff und Substantiv voneinander trennt. Darin liegt eben auch die Besonderheit, daß man nicht nur gar keine reine Vergeistigung als solche begründen kann, sondern daß man eine Vergeistigung, gar nicht von der Sinnenerfahrung trennen kann, denn diese erfolgt eben nicht, gemäß der Ersinnung im Geiste, sondern einzig sein Replik, hingegen über das innere Auge (Bewußtsinn) - darin besteht der Knackpunkt, warum somit auch einzig die Sprache sich rein aus sich selbst darin begründen konnten, doch darin einzig Verweise zu sich selbst enthält und keinerlei Bezug zu Sein selbst darüber möglich ist. So hat sich zwangsläufig der Sprachgehalt entsprechend doch über die Sinnenwesen erfüllt, doch gilt es darin zu sondieren, derart man es in jener Epoche vollzieht und man es daran auch erkennt.

Studien zum griechischen Naturbegriff
Teil 1 - Philosophische Grundlegung - Der Naturbegriff und die "Natur" (2001)
Wissenschaftlicher Verlag Trier
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Vorlesungen über die Geschichte des griechischen Naturbegriffs bis Aristoteles
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Georg Olms Verlag
Nachdruck: 1964, 1992

S. 231: Die bisherige einseitige Auffassung der damaligen Vorgänge hängt damit zusammen, daß man sich meistens von den Gegnern Wolffs eine falsche Vorstellung machte. In unsern Geschichten der Philosophie werden sie gewöhnlich nur als solche beachtet und treten daher erst nach Wolff auf. Damit ist aber von vornherein die geschichtliche Reihe gestört. Denn diese Gegner, wenigstens die führenden unter ihnen, sind älter als Wolff selber, sie haben lange vor ihm ihren philosophischen Standpunkt ausgebildet und ihn in zum Teil weitverbreiteten Büchern zur Geltung gebracht. Es sind mit einem Worte führende Vertreter der ersten von uns unterschiedenen Schicht, Männer, die ursprünglich in Christian Thomas ihren philosophischen Mittelpunkt fanden. Auch diesen wünschte man in den Streit hineinzuziehen, aber er hielt sich zurück, wie er sich überhaupt Wolff gegenüber immer vornehm benommen hat, obwohl dessen Erfolg doch auch ihn in den Hintergrund drängte und dieser, wie wir aus seinen Briefen an Leibniz sehen, ziemlich absprechend über ihn urteilte. Dagegen sind Joachim Lange, Budde, Rüdiger bekannte Vertreter jener ersten Schicht, und es versteht sich von selbst, daß auch ihr Einspruch gegen Wolff philosophisch aus dieser ihnen von daher selbstverständlichen Grundhaltung geschah. So handelt es sich also im Rahmen der philosophischen Entwicklung um eine Auseinandersetzung dieser beiden Schichten. Das ist philosophiegeschichtlich gesehen der eigentliche Sinn des Streites.

Damit stoßen hier also zwei grundsätzlich verschiedene philosophische Haltungen zusammen. Es kommt darauf an, ihre Eigenart und damit zugleich das bedingte Recht beider zu erkennen. Nur dadurch war es möglich, daß eine so starke, viel zu wenig beachtete Wirkung von diesem Streit ausging, eine Wirkung auf rein philosophischem Gebiete. Sie erstreckte sich durch das ganze 18. Jahrhundert und bis zu Kant. Noch er rang um die Losung der hier aufgeworfenen Fragen und um die Schlichtung der hier hervorgetretenen Gegensätze, und er gab dabei, wie man geradezu sagen muß, in nicht Wenigem Wolffs Gegnern Recht. Man hat sich viel zu sehr daran gewöhnt, die Gegensätze, zwischen denen Kant als Schiedsrichter auftrat, auf ausländische Einflüsse zurückzuführen, und damit die ganze deutsche Aufklärung, diese philosophisch so tief erregte Zeit, zu einem bloßen Anhang der englischen und französischen gemacht. Indem man sie einseitig unter theologischen Gesichtspunkten sah, verdeckte man sich die in ihr selbst lebendigen Fragestellungen.

S. 265: Ein neuer Zeitabschnitt setzt rund mit dem Jahre 1750 ein, prägt sich scharf allerdings erst seit den sechziger Jahren aus. Es fällt dabei sofort der große Abstand auf, der ihn von der vorangehenden Zeit und der damaligen Vorherrschaft Wolffs scheidet, und man kann fragen, ob man ihn überhaupt an diese anreihen und unter einem Namen mit ihr verbinden darf, oder ob man ihn nicht eher der folgenden Zeit, also der Blüte des deutschen Geistes, als Vorbereitung zurechnen soll. Denn in der Tat scheint er mit dieser enger verknüpft als mit jener. Die jetzt erwachsende Lehre vom Menschen ist von dem Denken eines Lessing, Wieland oder Herder gar nicht zu trennen, aber auch das Schillers ist weithin hier verwurzelt, und noch zur Romantik laufen deutlich sichtbare Fäden hinüber. Den Menschen in seinem einzelnen und in seinem geschichtlichen Dasein zu verstehen, darum sind sie alle bemüht, das verbindet die Späteren mit den Früheren, und bei genauerer Untersuchung würde sich nicht Weniges, was wir erst jenen zuzuschreiben pflegen, als mindestens im Keime schon bei diesen vorhanden nachweisen lassen. Und selbst die große Philosophie eines Kant oder Fichte, aber auch eines Hegel bleibt insofern dieser Zeit verbunden, ob ihr Nachdenken nicht so sehr von dem Sein der Welt, sondern vom Selbst des Menschen her bestimmt ist. Blicken wir aus dieser so einheitlich aufgefaßten Geistesbewegung auf Wolff und seine Schule zurück, so scheint sie davon durch eine ziemliche Kluft geschieden. Nicht mehr die Wissenschaft vom Sein und seinen immer gültigen Gehalten beschäftigt die neue Zeit, sondern die Wissenschaft vom Menschen in seinen immer wechselnden Gestalten. Nicht mehr Logik und Metaphysik, sondern die Anthropologie ist die führende Wissenschaft. Während sich das bisherige Denken in der Spannung von der Welt zu Gott entfaltete, in die auch der Mensch hineingestellt wurde, hat das neue seine Mitte im Menschen und beurteilt von ihm aus Gott und Welt.

S. 273: Die Vermögenslehre war von alters überliefert, aber keineswegs in einheitlicher Gestalt. Verstand und Wille, Erkennen und Begehren wurden wohl allgemein unterschieden. Aber in der auf Leibniz und Wolff zurückgehenden Überlieferung sah man in dem Begehrungsvermögen doch eigentlich nur eine Seite des erkennenden, und alle Bewußtseinsinhalte wurden als Abwandlungen der Vorstellung betrachtet.

S. 281: Die frühere Auffassung bezog den Menschen auf das Jenseits, sie sah ihn in der Spannung zwischen beiden Welten, und es war ihr selbstverständlich, daß er seine Vollendung nur in jener finden könne. Nun fehlt diese Beziehung auch in der neuen Auffassung nicht, aber sie wird mehr an den Rand geschoben, und in der Mitte der Beachtung steht der Mensch in den natürlichen Bedingungen seines Daseins. Die Vollendung, auf die man auch hier sein Dasein angelegt findet, soll er in sich selbst und im Umkreise des irdischen Lebens erreichen. ... So vollendet sich, kann man sagen, die Ethik in der Ästhetik, und dies ist sicher ein besonders kennzeichnender Zug einer bedeutenden Wandlung des Zeitgeistes, denn früher vollendete sich die Ethik allein in der Theologie.

S. 339: So sind es, drei Gedankenkreise, die sich in der Bearbeitung der philosophischen Grundfrage während der späten Aufklärung herausgestalten, und in denen die großen Bewegungen der folgenden Zeit vorgebildet sind. Sie heben sich auch geographisch, nach ihrer Verteilung auf die deutschen Stämme, deutlich voneinander ab. Der eine hat seinen Schwerpunkt in Nordostdeutschland, in Königsberg, Bützow und Kiel wird an ihm durch Kant und Tetens gearbeitet, Lambert gliedert sich durch seine Übersiedlung nach Berlin (1764) diesem Bereiche ein. Hier steht die Methodenfrage im Vordergrunde und dabei das Verhältnis von begrifflicher Notwendigkeit und erfahrungsmäßigem Gehalt. Es ist die auf Kants Kritizismus hinlaufende Bewegung, der ihre Fragen im Sinne des sog. subjektiven Idealismus löst. Der zweite Gedankenkreis entfaltet sich in Schwaben, besonders durch Ploucquet, etwas vorbereitet durch Bilfinger und Canz. Ploucquets Nachdenken gilt dem Gehalt und nicht der Methode der Metaphysik, und er drängt die Auffassung nach der Seite des sog. objektiven Idealismus, der sich dann in Schelling und Hegel fortsetzt. Und endlich als dritter Kreis der Realismus; er ist an die Universitäten Wittenberg, Helmstedt und Göttingen gebunden, also am meisten in Nordwestdeutschland vertreten, wie er in der nächsten Generation seine eindrucksvollste Darstellung durch den Oldenburger Herbart erhalten sollte.

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Philosophische Bibliothek, 423
Verlag: Meiner
Übersetzt und herausgegeben von

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Der sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Bewußtwerdungsbezug

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Wesentlich ist hierin entsprechend somit auch die kopernikanische Wende, welche sich darin vollzog. Man hatte sich gänzlich von des Menschen Selbst-Ermessungswesen entfernt, worin dieser, rein noch aus dem Ermessen des Seins als solchem, als ein daraus Resultierendes hervor ging, was jedoch dazu führte, daß man daraus erfolgend, das Sein und den Menschen völlig voneinander trennte. Explizit erfährt dies seine Darstellung der Handhabungen des prinzipiellen Leidens der Seele, welches nicht nur und erst im Christentum, sondern bereits bei den griechischen Sokratikern anzutreffen ist. Dem gegenüber war jedoch in seinem vorsokratischen Ursprung, gerade die Beschäftigung darin begründet, worüber sich das Leidwesen der Menschen überhaupt begründet und daß sich in dem vollziehenden Mißwesen, überhaupt nicht sein Bestreben repräsentiert. Speziell die Folgen, die in der Renaissance und dem Nachfolgenden sich ergebend münden, repräsentieren die absolute Parallele, wohingegen sich zwar einerseits Gleiches vollzog, nämlich in seinem vorausgehenden Erkennen, daß die Götter tatsächlich gar nichts in der Welt kontrollieren. Jedoch wurde hierin unübersehbar, daß es des Menschen Handlungswesen ist, worüber sich das Chaos überhaupt begründet, derart es Locke auch in der Sprache, als das Prädestinierende hingegen antraf und eben nicht im Sein des Menschen selbst begründet ist, sondern sich über dessen Leitwesen im Äußeren vollzieht. Tatsächlich hatte man somit, über die erfolgenden Begründung, keine Deregulierung, sondern sogar eine Verschlimmbesserung darüber begründet - aufgrund dessen man von völlig falschen Grundsätzen ausging, welche sich jedoch erst über die erfolgte umsetzende Anwendung seine darüber sich darbietende Aufklärung erlangte. Darüber gelangte es hingegen auch explizit überhaupt erst zu diesem Kontrapunkt des Innern gegenüber dem Äußeren, hingegen auch dazu, daß man sich darin rein auf Ersinnungen bezieht, jedoch das Selbst darin gar nicht der ermessende Gegenstand ist. Dies entwickelte sich parallel zu dem kulturellen Gestaltungswesen, worüber sich genau diese Konfrontation darin gegenüber trat, derart es sich über das Innere (das Selbst) gegenüber dem Äußeren gestaltet. Und gemäß dem man das Selbst einzig über sein ureigenes Selbst erfährt, erfährt es dem enstprechend auch darin seine Gesinnung und somit trennt sich explizit auch darüber die Gesinnung. Speziell dies nicht zu achten, kann jedoch in keiner Weise zu einer erfüllenden und bewahrenden harmonischen Einheit gelangen, sondern im Gegenteil. Darauf beruhen auch die erfolgenden kulturellen Wirrwesen, worin sich das Eine gegenüber dem Anderen zu wahren und auszugestalten sucht.

Entsprechend hervorzuheben gilt es somit auch, daß die erneuernde Psychologie der Gegenwart des 20. Jahrhunderts, überhaupt keinen Bezug hat, zu seinem Ursprung der philosophischen Psychologie, welche nämlich in der sich etablierenden Wesensart, hingegen wieder des Menschen Selbstverständnis, zur Grundlage deren Philosophienwesen werden ließ, dem gegenüber man sich völlig davon abgewandt hatte und des Menschen Selbst einzig noch ein Resultierendes war. Indess repräsentiert sich über dieses Abwendungswesen hingegen exakt die einstigen begründeten Bildnisse, des rein Geistig-Körperlichen und dessen Unbewußtsein, gegenüber dem Unterbewußtsein (das im Dunkeln Liegende). Entsprechend nachfolgend zunächst auch einmal einen Verweis, auf die sich vollziehenden Entwicklungen der Renaissance, welche hingegen das Bestreben in sich trugen, des Wesens Kern der Sinnlichkeit, über den Mystizismus sich zu wahren. Während es im Mittelalter noch die Ureigenen waren, wandelte es sich hingegen darin, zum expliziten Kontrapunkt der griechischen Mythologien Sinneswesen gegenüber der etablierten reinen Vergeistigung dessen Gegenübertreten des Philosophienwesens. Das Händling der Liebe, trifft man entsprechend auch durchgängig, gemäß des Gemäldes der Primavera an, welches prädestinierend für diese kulturelle Konfrontation ist. Was die nachfolgenden Sammelwerke zur Psychologie betrifft, so gilt es entsprechend auch hervorzuheben, daß ein solches Isoliertheitswesen, gemäß dem man es in der Wissenschaften praktiziert, in der Philosophie selbst weder existiert, noch als solches überhaupt einen Sinn ergibt. Prädestinierend ist dem entsprechend auch, daß die Geistesphilosophie, welche ihre Positionierung über Wolff hierzulande explizit erlangte, in Kant mündet, welcher die generelle Aufklärung darüber aufbringt und sie darin auch endet. Schopenhauer ist dem gegenüber, das Sinnbild des endültigen Vollzuges der künstlichen Sprache Selbstläuferschaft, gemäß dessen Aufbringen, die Ermessung einzig noch im Bezug des Handlungswesens stattfindet und sich darüber auch das Geistige gänzlich davon separiert. In Folge der allgemeingültigen Präsenz des Schriftwesens und dessen unabdingbare Regulierung der Gemeinschaftswesen, erfordert es daraus erfolgend, auch weder der Sinne, noch des Geistes Ermessung, sondern einzig noch des Bezuges der vollziehenden Handlung, denn darüber sind der Sinne und Geistes Bezugswesen Voraussetzung. Entsprechend repräsentiert dies jedoch auch die Naturwissenschaft, welche nämlich schon in ihrem Ursprung, sich über die Mathematik sich ausbildend generiert, worin selbst die Geometrie nicht mehr dem Leitwesen angehörig ist und somit sich auch gänzlich fernab der Sprache darin befindet. Und aus dem Ärztewesen, wurde ein Medizinierungswesen, worin es sich nicht mehr um die Ursachen und Gesundheit, sondern einzig noch um Wirken der Symptome und Krankheiten dreht, deren Gebrechen sich nicht aus des Menschen selbst heraus generieren, sondern einzig auf dem Kausalwesen des Äußeren heraus resultieren - des Menschen Dasein sich generell einzig darüber generiert. Doch hat man zwischenzeitlich erkannt, wie es sich mit der als solche spezifizierenden Körperzelle verhält. Hierin geht man den gleichen Weg, wie in der Physik: man sucht im Äußeren (Göttlichen) nach einer Lösung für die Unerklärlichkeiten (der Fehlstände) darin und so wird darin die bestehende DNA zur erwirkenden RNA umdisponiert. Wie man erkennen kann, hat das mit den Wechselbildern, eben doch nicht sein Ende gefunden, jedoch haben sich hierin einzig die Einseitigkeiten wieder etabliert, da der Mensch wiederum genaus so wenig die Sprache versteht, wie die Sprache, welche man in seinem Ursprung etablierte. Dieser hat nämlich keinen sprachtechnischen Gegenpol mehr, worüber ein solches Gegenübertreten sich von selbst ergibt, derart es sich zuvor über das Erwirkungswesen vollzieht.

Primavera (Frühling)
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Bei den Griechen war der Hauptgegensatz der des Sinnlichen und Geistigen, im Christentum aber war es der des moralisch Guten und Bösen.



Verlag: Johann Ambrosius Barth und Paul Gotthelf Kummer

S. 4: Wir beginnen von dem höchsten und weitesten Gesichtspunkte, unter welchem man sie fassen kann und welcher zugleich ihre leitende Idee bleiben muß, wie idealisch sie sich auch darstellen läßt. Dann erscheint sie nicht sowohl als Geschichte des (niedern und höhern) Natur-Sinnes (psychologischen Genius) für das Gesetzmässige und Beharrliche (Göttliche und Ewige) in und an dem menschlichen Leben oder den Naturwesen, in denen es waltet, (da sie hierdurch noch zu eng gefasst seyn und einer Geschichte der instinctmässigen Ahndungen gleich kommen würde), - als vielmehr als Geschichte der allmäligen Klarheit des Selbstbewusstseyns der geistigen Natur.


Verlag: A. Stubers Buchhandlung

S. 16: Wie für die ganze Welt, so war auch für Spanien der erste grosse Schatz der Erfahrung über Psychosen aus den hippocratischen Schriften zu erheben, wie der erste und entschiedene Ausspruch, dass bei Geisteskrankheiten das Gehirn der leidende Theil sei u.s.w. Ja der schon damals anerkannte Ruf der Erfahrung des Altvaters der Medicin lässt sich wohl geschichtlich darthun durch den Fall von Democritos, dessen Geisteszustand wegen sich die die Abderiten an Hippocrates gewendet hatten. Nun war dieser mit besonderer Freundschaft dem Hippocrates zugethan und als sie an letzteren geschickt hatten, um Democrit zu heilen, da sie ihn für närrisch hielten, schuldigte er sie selbst der Narrheit an, da sie einen Mann für närrisch erklären konnten, der so unendlich nützlichen Studien sich hingegeben. Da seiner auch in den spanischen Schriften Erwähnung geschieht, haben wir von ihm zu erwähnen, das er behauptet: animam ignem esse sphericum, - dass das Seelenprinicip stets dasselbe sei, während die Zustände desselben gar verschiedenartig sind. Seine Studien hatten sich mit der Seele im höheren Sinne des Wortes beschäftigt, indem er ψυχή bis auf νούς ausdehnte, d. h. er strebte die Natur der Seele und das Erkenntnisvermögen des Menschen zu erforschen.


Erster Theil - Geschichte der Psychologie
Verlag: Theodor Hofmann

S. V: Unter allen Disciplinen der Philosophie hat keine ein wechselvolleres Schicksal gehabt als die Psychologie. In der That ist sie eine untergeordnete Disciplin der Philosophie, deren Lehren daher stets abhängig sind von den Systemen der Philosophie und ihren allgemeinen Theilen, denen die Psychologie untergeordnet wird. Die physischen und metaphysischen, aber auch die ethischen und logischen Lehren eines Systemes der Philosophie sind in Anwendung auf psychische Empirie in der Psychologie enthalten. Daher kann die Psychologie nicht für sich, sondern nur in ihrer Unterordnung und Abhängigkeit von der Weltsicht des Systemes der Philosophie, wozu sie gehört, abgehandelt werden. Sie wiederholt in sich das System der Philosophie wie im Abbilde.

Die Auffassungen von dem Wesen der Seele entspringen und haben ihre Begründung in der physischen und metaphysischen Weltsicht der Philosophie und verändern sich, wie diese sich verändert. Dies gilt namentlich von der griechischen Philosophie, in der die Psychologie eine Disciplin ihrer Physik ist. Die allgemeine Naturansicht entscheidet über die Auffassung von dem Wesen der Seele. Die Empirie für sich hat keinen Begriff von der Seele, der eine Function ist der allgemeinen Principien und Grundsätze der physischen Weltansicht.


Verlag: Friedrich Andreas Perthes

Vorwort: Das Bedürfnis nach ihrer eignen Geschichte ist für eine besondere Wissenschaft immer dann am grössten, wenn sie im Begriff steht in einen neuen Abschnitt ihrer Entwicklung einzutreten. ... Steht doch der Fortgang gerade dieser Arbeit augenblicklich vielleicht an dem bedeutensten seiner Wendepunkte, an der Stelle nämlich, wo dieselbe beginnt, sich, wie andre vor ihr, aus dem Rahmen der allgemeinen Philosophie heraus zu lösen und, wenn sie auch schon wegen der eigenthümlichen Beschaffenheit ihres Gegenstandes niemals der nahen Beziehung und Wechselwirkung mit der Arbeit an den eigentlichen philosophischen Problemen entrathen kann, doch auf Grund und innerhalb eines reichhaltigen von der innern und äussern Erfahrung gebotenen Materials sich als eine Specialwissenschaft neben andern mit eigenem Forschungsgebiet und selbständiger Methode einzurichten. Ein bedeutsames Zeichen dieser Selbstständigkeit liegt jedenfalls darin, dass die Psychologie, nachdem sie seit dem Anfang dieses Jahrhunderts von den verschiedensten Ausgangs- und Standpunkten aus zu den mannigfaltigsten und z. Th. sehr entgegengesetzten Methoden und Ergebnissen gelangt ist, in der gegenwärtigen Zeit immer mehr dazu kommt, ohne von bestimmteren metaphysischen Theorien noch wesentlich geleitet zu sein, die verschiedenen Strömungen ihrer bisherigen Forschung in den gemeinsamen Fluss eines anthropologischen Monismus einmünden zu lassen.


Verlag: Münchow

S. 9: Die moderne Bedeutung von Gemüth, welche den gesammten Inhalt der subjektiven gefühlsmässigen Innerlichkeit des Seelenlebens in sich begreift und zu dem rein theoretischen Verhalten ebensowohl wie zu dem aus ausgeprägt praktischen Wirken im Gegensatze steht, ist bekanntlich erst im gegenwärtigen Jahrhundert in endgiltigen Gebrauch gekommen. Noch bei Kant bezeichnet das Wort oft genug die Gesammtheit der Bewusstseinszustände mit Einschluss des Vorstellens und Wollens.Die Bedeutung, in welcher Eckhardt den Ausdruck vorfand und s. z. s. instinktiv gebrauchte, schloss gleichfalls noch sämmtliche Seiten des Seelenlebens in sich ein und bezeichnete im Allgemeinen die Einheit von Denken, Fühlen und Wollen. Daneben war aber diejenige Eigenthümlichkeit des Begriffs, kraft deren es möglich wurde, ihn mehr und mehr zur ausschliesslichen Bezeichnung der Gefühlszustände zu verwenden, wenigstens spurweise von Anfang an in demselben vorhanden. Sie liegt in dem Umstand, dass mit Gemüth von Alters her immer zugleich der Gegensatz des Innern zum Äuessern sich andeutet. Wie es ursprünglich nichts anderes bezeichnete als die Seele in ihrem Gegensatze zum Leibe, so bot es sich auch innerhalb rein seelischen Gebietes wie von selbst dar zur gelegentlichen Unterscheidung der subjektiven Innerlichkeit gegenüber dem objektiv erkenntnismässigen Verhalten des Bewusstseins.


von Wolff-Baumgarten bis Kant-Schiller
Nach einer von der Königlich preussischen Akademie der Wissenschaften
in Berlin preisgekrönten Schrift des Verfassers
Verlag: Stahel


Verlag: Carl Duncker

S. 9: Ueber den Begriff Wolffs (Ps. emp. § 1, 4, 5): Psychologia empirica est scientia stabiliendi principia per experientiam, unde ratio redditur eorum, quae in anima humana sunt; principia suppeditat rationali; inservit examinandis et confirmandis eis, quae de anima humana a priori eruuntur. Die spekulative Seelenlehr wird entsprechend definiert (Ps. rat. § 1, 3): Psychologia rationalis est scientia corum, quae per animam haumanam possibilia sunt; in psychologia rationali principia demonstrandi petenda sunt ex ontologia, cosmologiea et psychologie empirica. Und Psychologie im Allgemeinen ist der Teil der Philosophie, der von der Seele handelt (diese Prüfung zerfällt in Beobachtung und Versuch, die Wolff richtig voneinander unterscheidet - vgl. Ps. emp. § 456).

Psychologia Empirica (Christian Wolff) Psychologia Rationalis (Christian Wolff)


(völlig neu verfaßte Auflage)
Verlag: Carl Duncker


Verlag: B. G. Theubner

S. 13: An den der metaphysischen Richtung angehörenden ältesten psychologischen Versuchen läßt sich beobachten, daß die Auffassung des psychischen Lebens unter der Herrschaft von Begriffen steht, die zur Orientierung in dem Naturgeschehen gebildet worden sind und aus diesem erst wieder für das Innenleben übernommen werden. Die Seele ist ein Etwas, ein Dinghaftes im Menschen, das dem Dinghaften in der Außenwelt entspricht. Damit findet eine genaue Umkehrung der bekannteren anthropomorphistischen Denkweise statt: es werden die psychischen Tatsachen, um überhaupt als Wirklichkeit gedacht werden zu können, in einen den äußern Vorgängen entnommenen Begriff gefaßt.


Verlag: Wilhelm Engelmann

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der Anatomie und Physiologie vom Jahre 1800-1825
Verlag: Carl Herold'sche Buchhandlung

Vorrede: Von der Geschichte der Physiologie neuerer Zeit besitzen wir gar kein Werk, ja nicht einmal erhebliche Bruchsücke. Und dennoch, welcher Zweig der Heilwissenschaft hat größere Fortschritte in dieser Periode gemacht, als gerade diese beiden? ...

S. 279 - Seelenleben: Da dieser Gegenstand eigentlich in die Psychologie gehört, so wollen wir uns hier auf die Angabe derjenigen vorzüglichen Werke beschränken, welche in dieser Periode die gegenseitige Beziehung zwischen Geist und Körper abhandeln. ...

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Die Literatur der Psychiatrie, Neurologie und Psychologie von 1459-1799 ()



Verlag: Georg Reimer


Krankheitslehren, Irrwege, Behandlungsformen
Verlag: C. H. Beck
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Ab wann beginnt die 'eigentliche Geschichte der Psychiatrie'? Ackerknecht gibt in seinem viel gelesenen kleinen Buch eine einfache Antwort: bei den Griechen, wo die wissenschaftliche Medizin schlechthin beginne. Der 'griechischrömische Standpunkt' habe dann unverändert bis ins 18. Jahrhundert hinein gelebt, wo dann unter dem Einfluss der Aufklärung die Psychiatrie schließlich zur selbständigen Wissenschaft werde. Als deren Begründer erscheint die französische Schule, namentlich Pinel und Esquirol. Daraus ergibt sich eine einfache Periodisierung: Am Anfang der wissenschaftlichen Psychiatrie standen die Griechen, darauf folgte ein fast zwei Jahrtausende umfassender Stillstand, bis schließlich im 18. Jahrhundert jene Fachdisziplin begründet wurde, die wir heute als Psychiatrie kennen.


Psychologie und Geisteskrankheit schrieb Michel Foucault 1954 zu diesem Zeitpunkt war er Ende Zwanzig und hatte bereits eine psychiatrische Behandlung nach einer schweren Persönlichkeitskrise, die in einem Selbstmordversuch gipfelte, hinter sich; Wahnsinn und Gesellschaft kam 1960 heraus.

Das Erscheinen von Wahnsinn und Gesellschaft brachte die zeitgenössische ärztliche Macht in Frankreich ins Wanken, weil sie das wissenschaftstheoretisch auf schwachen Pfeilern ruhende Gebäude der Psychopathologie erschütterte. So waren die Texte Foucaults z.B. in den Jahren 1968 - 1975 Basistexte zur Stützung von Kundgebungen der Antipsychiatrie.

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Geschichte des Ursprungs, Fortgangs und Verfalls
der Wissenschaften in Griechenland und Rom



Verlag: Meyersche Buchhandlung

Geschichte der Entstehung und Entwickelung
der hohen Schulen unsers Erdtheils





Verlag: Johann Friedrich Römer

Ueber die Verfassung, und Verwaltung deutscher Universitäten


Verlag: Johann Friedrich Römer

Über die Anthropologie jener Zeit der Aufklärung erfährt man, derart man den Menschen in seine erfolgenden zwei Bestandteile trennte, dem gegenüber es nämlich unmöglich wurde, weder über den Materialismus repräsentierende Arztwesen, noch über den Immaterialismus repräsentierende Philosophie, eine Anthropologie des Menschen, nämlich in seiner Einheit zu begründen und ist infolge dessen, auch nur erwartungsgemäß überhaupt in Betracht gezogen worden. Entsprechend dreht es sich, in der Zeit der Aufklärung, vor allem jedoch auch darum, wie es sich damit verhält und man sich in der Regel, zwischenzeitlich generalisierend darauf bezog, daß das jeweilige Eine in das Andere (hin)einwirke (influxus Körper/Seele) - das Jeweilige im Anderen erwirke, jedoch ergab sich gerade aus dieser expliziten Konfrontation, die widersprüchlichen Klarheiten über dessen absoluten Unvereinbarkeit, dem gegenüber sich nämlich nicht nur im Bezug des Geistes, eine absonderndes rein seelisches Bezugswesen ergibt, sondern es sich generell, über den Bezug der inneren Wahrnehmung, gegenüber der äußeren Wahrnehmung explizit darlegt, was hingegen sowohl in dem Naturwissenschaftlichen, wie auch der Geistesphilosophie, überhaupt keine Erachtung erfuhr und sich stattdessen, über dessen beiderseitige gemeinsame Ausgrenzung der inneren Sinne, die sich vollziehende Begründung von Geist und Körper derart etablierte. Betrachtet man sich hierzu das Entwicklungswesen, so erfährt man hierüber, daß man im Bezug des Substanzwesens, sogar explizit zu des Aristoteles repräsentierenden Ursprungsbezug zurückkehrte, worüber gleichermaßen zwischenzeitlich nur eine Unterscheidung gegegenüber der Einheit der Verbundenheit mit dem Körperlichen seine Inbetrachziehung erfährt, nämlich der des Denkens. Die inneren Sinne, welche hingegen in hiesigen Verhältnissen, zwischenzeitlich ausgiebiger Inhalt wurden, erweisen sich darin als unbekannt und auch im Bezug des inneren Sinnes, gelangt dies darin einzig zu einer logischen Konsequenz, jedoch erfolgt daraus keinerlei Inbetrachtziehung, was erst in späteren Zeiten, vor allem auch darauf bezugnehmend erfolgt. Im Grunde handelt es sich somit auch konkret, um einen Verfall des darüber hinaus Entstandenen, worin beiderlei sich hingegen daraus erfolgend, explizit auf der Grundlage ihres ureigenen einschränkenden und ausgrenzenden Bezuges des Monismus begründen, hingegen auch genau darauf, deren Vereinbarungswesen beruht und man dem entsprechend, zwischenzeitlich auch explizit derart voneinander sondiert antrifft. In jener Zeit der Aufklärung, ergibt sich jedoch explizit daraus der Kontrapunkt der sich darüber vollziehenden Aufklärungen, welche sich in dieser Phase in seinem Verlaufe herausbilden.

Das berühmte Molyneux-Problem, bringt dem gegenüber den elementaren Grundstock zur Aufklärung auf. William Molyneux hatte die Fragestellung aufgebracht, ob sich das Erkennen von Objekten, rein über das Sehen der Augen vollzieht, oder ob es dessen, der vorausgehenden sinnlichen Erfahrung der Tastsinne erfordert. Gegenüber den aufbringenden Argumentationen, gilt es mir hierzu jedoch explizit, meine ureigene Aufklärung dazu darzulegen, denn über die Wesensart des Sehens, begründete man das Generelle der Sinne vollziehenden Erachtung und der daraus erfolgten Substanzwesens Grundlagen, in seiner darüber begründenden sach- und sprachtechnischen Substantivierung und erfolgte hingegen explizit nicht über die vorausgehende geistige Ersinnung, derart man es als daraus hervorgehend begründet erachtet, sondern tatsächlich ergibt sich das Resultierende, aus dem Bezugswesen der Wahrnehmung selbst heraus, in seiner vollziehenden Scheidung der inneren und äußeren Wahrnehmung. Primär beruht der Sachverhalt dem gegenüber entsprechend auch auf dem, was über Molyneux sein Aufbringen fand, worüber sich auch der Grundstock der Aufklärung ergibt und sich über die Funktionalität des Tastsinnes und dem Sehens darlegt. Des Wesens Kern beruht hingegen darin, daß sich das Er-kennen von Objekten, gemäß dem es die Wörtlichkeit besagt, einzig über das Kennen überhaupt vollziehen kann. Hierzu brachte Descartes die Grundlage dazu auf und erklärt sich über den Verlauf des Wahrnehmungsvorganges, welcher nämlich ein Durchfließender ist und im Bezug auf das Sehen, gemäß des Denkens, an einem vorüberfließen kann, ohne daß es zu einer daraus hervorgehenden resultierenden Reflektierung überhaupt gelangt. Ein Er-kennen ergibt sich aus diesem fließenden Vorgang auch einzig, derart das jeweilige Sinnesorgan eingerichtet ist und seinen Vollzug erlangt und dies ist beim sehenden Auge das Licht. Darauf beruht auch des vorausgehenden Wesens Kern, daß nämlich über das Auge selbst, über seine funktional eingerichtete Eigenart, einzig die Aufnahme des Lichtes erfolgt. Eine reflektierende Sinneserfahrung, kann sich entsprechend auch nicht über das Auge selbst vollziehen.

Das in der Sinnes-Erfahrung hingegen auch nicht in Erscheinung gelangt, was im körperlichen Auge sein Abbild erfährt, bezeugt sich darüber, daß man selbst mit einem Auge, gar keine darin erscheinende reine Zweidimensionalität erfährt, sondern es die räumliche Tiefe ist, worüber sich eine daraus erfolgende holografische Abbildung ergibt und zumal sich über die Bewegung und erfolgenden Erfahrung erfüllt. Das räumliche Sehen des Menschen, beruht entsprechend auch nicht auf dem Sehen mit zwei Augen, was hingegen auch gar nicht stattfindet, denn auch mit beiden Augen sehend, gelangt darüber einzig das eine Bildnis des dominanten Auges in Erscheinung und in kurzer Distanz, ist eine Vereinigung beider Bildnisse gar nicht möglich. Die Erfahrung, derart man es über 3-D-Projektionen, in Verbindung mit 3-D-Brillen erfährt, ist hingegen auch ein anderes Sehen, als es sich über das reguläre Sehen zur erfahrenden Abbildung gelangt. Euklid begründete die Aufklärung, daß das Licht (nur!) beleuchtet und man Sehstrahlen aussendet, worüber sich das Betasten vollzieht. Dem gegenüber erfolgte über die Aufklärung, daß es das Licht ist, welches zu den Augen gelangt, damit verbunden auch die explizite Ausgrenzung des Bezuges zu den inneren Sinnen, worin man sich hingegen darauf bezieht, daß das Wahrgenommene in Sinnesreize gewandelt würde und im Gehirn in Erscheinung gelange, was jedoch gar nicht möglich ist, da eine Lichtreflektion nicht replizierbar ist und somit über eine Projektion derart gar nicht in Erscheinung gelangen kann. Des weiteren, bezieht man sich hierin tatsächlich auf die Erscheinung im Geiste, jedoch erfährt es damit verbunden, auch explizit seine Aufklärung, derart es sich damit verhält. Der Er-kennen kann sich nämlich generell einzig über die reflektierende Erfahrung vollziehen. Und diese vollzieht sich explizit, in seiner Voraussetzung der vorausgehenden Begründung des Erkennens der Kontraste, welches sich nicht über das Licht als solchem vollzieht, sondern über dessen inhaltlichen Abbildnisse, dem gegenüber das Bildnis im Auge, hingegen einzig der vollziehenden Fokussierung dient. Die aufbringende Infragstellung von Moulineux, ist dem entsprechend auch aus dem Verhältnis heraus vor allem aufklärend, daß sich darüber die Paradoxen aufweisen, denn eine reine Erfahrung der Augen Bildnisse, kann sich in keiner Weise überhaupt vollziehen, wohingegen eine reine Erfahrung der Räumlichkeitswesen, eben auch nur dies hervorbringen würde, doch keinerlei Bezug zum darüber Erscheinenden selbst. Die Spezifikation des Gegenstandes beruht dem gegenüber nämlich auf seiner Undurchdringlichkeit und entsprechend seines Widerstandes dem gegenüber. Und genau dies kann über das Sehen selbst, ursprünglich nicht erfolgen, sondern vollzieht sich explizit sich darüber begründend über den Tastsinn.

Des Wesens Kern der Unterscheidung beruht entsprechend auch substanziell darauf, inwiefern das Licht selbst überhaupt seine Erachtung erfährt, wohingegen man in dieser begründenden Objekt-ivierung, einzig das in Betracht zieht, was sich über das Licht abbildet und nicht das (vollziehende) Licht selbst, worüber sich entsprechend auch keinerlei Bezugswesen zum Licht selbst darüber begründen kann. Dem entsprechend auch meine Hervorhebung, daß derart das Substantiv in seinem Ursprung der Dialekte gar nicht existiert, hingegen darin Objekte, rein eine verweisende kenntliche Bezeichnug erfuhren, gemäß dem die Gegenständlichkeit wahrnehmungstechnisch einzig ein Resultierendes ist, wohingegen es darin das Begründendende geworden ist. Das Wesentliche hierin ist, daß die Unterscheidung von Subjektivität und Objektivität, in diesem Bezugswesen nicht darauf beruht, gegenüber der subjektiven Perspektive, darüber hinaus auch objektive Perspektiven einzubeziehen, sondern darauf, daß man hierin die Perspektive des Subjekts explizit außen vor stellt und darüber hinaus, sich in Verbindung mit dem Substantiv, eine objektbezogene fundierende Begründung vollzieht, gemäß des etablierenden Materie- und Atomwesens und sich generalisierend darin auf Sachen bezieht (Immaterielles widersprüchlicherweise gleichermaßen darin Inhalt sind!). Dem entsprechend begründet es sich auch ausgehend, nicht aus der geistigen Ersinnung heraus, sondern explizit über diese wahrnehmungstechnische Differenzierung der Inbetrachtziehung dieser objektbegründenden Fundierung. Gerade daraus ergibt sich auch die Warte, worüber die Sinneserfahrung sich heraus auch explizit als verfälschend erweisen, da darin gar nicht in Erscheinung gelangen kann, derart man es über diesen vollziehenden Objektbezug etablierte, was darüber hinaus auch darauf beruht, daß es sich darin gar nicht auf der Analyse, sondern auf der Synthese begründet. In der Philosophie hingegen blieb das relative Verhältnis zum immateriellen Substanzwesen noch über die Anwendung der lateinischen Sprache relativ gewahrt, unterlag jedoch der systematischen Verlustigung, über die Anwendung der etablierten deutschen Hochsprache, sodaß dem entsprechend darin auch nur noch das darin übrig blieb, was man als reine Geistesphilosophie zu etablieren sucht, hingegen auch in den Aufklärungen des 18. Jahrhunderts, über die zugrundeliegende Unterscheidung der Sinne, des Geistes und der Sprache Bildnisse mündete, worüber diese Ausdifferenzierung ihre Ergründung erfuhr.

Dem entsprechend, erfolgt nämlich spezifisch über das sich vollziehende Konfrontationswesen, die sich darüber vollziehende Aufklärung, dem gegenüber man zwar auch die Anforderung stellt, eine den Sinnen entsprechende Sprache zu begründen, wie über David Hume aufgebracht wurde, was jedoch nicht seinen Zuspruch fand. So vollzieht es sich, in seinem Vorausgehenden der Ausdifferenzierung der Substanzwesen und fundiert sich begründend, über die Identifizierung des Geistes und dem daraus hervorgehenden Erfolgenden, des Zugrundeliegenden der substanziellen Unterscheidung der drei Bildnisse, dem der Sinne, des Geistes und der Sprache, worüber sich hingegen auch überhaupt erst, eine derartige Ergründung der inneren gegenüber der äußeren Wahrnehmung vollziehen und derart etablieren konnte. Des Wesens Kern, beruht jedoch spezifisch vor allem auch, auf dem sich vollziehenden Kontrapunkt, gegenüber dem Generalisierenden der reinen Begründungen über das Kausalwesen, worüber es sich derart auch dem gegenüber verbindend ausbildete und dazu führte, daß der Bezug der inneren Sinne hingegen auch spezifisch darüber, in den Fokus der daraus erfolgenden Inbetrachtziehung gelangte. In Anbetracht meines Aufbringens, verdeutlicht es sich dem entsprechend, derart fundierend es sich damit stellt und darüber des Wesens Kern dessen Belange hervortrat, welche sich daraus ergaben, derart man es nämlich über das innere Selbst ureigenständig erfährt. Wesentlich hierin ist, daß gemäß den ursprünglichen Wiedergaben des Aristoteles erfolgend, das Lebens(gestaltungs)prinzip selbst, gar keine Beschreibung erfuhr, sondern wie in allem Nachfolgenden, einzig die Wirkwesen der Kausalität in des Menschen Inbetrachtziehung die Ermessung ist (Spiritus ↔ Geist), man jedoch das fundierende Prinzipwesen generell, einzig im davon separierenden Göttlichen antrifft. Hingegen sind das Prinzipwesen und somit das Erfüllungswesen des erlangenden, wahrenden und entfaltenden Seins, welches nämlich die Erfüllung der Funktionalität repräsentiert und das Ursache-Wirkungsprinzip, welches sich rein im Bezug auf das Materielle/Immaterielle (raumausfüllende Substanz / Wirkungssubstanz) bezieht, zwei voneinander gesonderte Bezugswesen und demonstriert sich unweigerlich, über des Menschen Veranlagung und dessen ureigenes Initiationswesen der Begründungs-, Wahrungs- und Erfüllungswesen dessen Seins. Erfahrbar ist dies entsprechend explizit, über das instinktgeleitete Triebwesen und dessen Erwirkungswesen, worüber es seine gestaltendes Umsetzungswesen erfährt. Speziell über den Gegenstand, daß über das Erfolgende, genau dies nicht seine Erachtung erfährt, gelangte dies eben auch in den zentralen Fokus der daraus erfolgenden Ergründung - der expliziten Ergründung des Selbst.

Stanford Encyclopedia of Philosophy
» Molyneux's Problem (2005/2021) «

» Historisches Wörterbuch der Philosophie: sehen «

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Verlag: B. G. Teubner

In der That mag wohl theilweise der Versuch gelingen, unsere heutige Physik, die Bücher über Werden und Vergehen, über das Himmelsgebäude, oder auch einzelne Abschnitte wenigstens der Metaphysik in unserem Verzeichnis nachzuweisen; vollständig unmöglich ist es aber dagegen einen ähnlichen Beweis für eine Reihe anderer nicht minder wichtiger Schriften, wie die Meterologie, die Bücher über die Seele, über die Theile oder die Zeugung der Thiere zu liefern.


Philosophische Bibliothek 681
Verlag: Meiner

Aristoteles' Traktat De anima untersucht die Natur der Seele. Unter 'Seele' ist dabei jedoch nicht das subjektive Zentrum unseres mentalen Lebens zu verstehen, sondern dasjenige Prinzip, dessen Vorhandensein lebendige von leblosen Körpern unterscheidet. Es umfasst alle Formen des Lebendigen, also pflanzliches, tierisches und menschliches Leben. Ziel der Schrift ist es, die Seele zu definieren, d.h. zu erklären, was es für diese Formen des Lebendigen jeweils heißt, lebendig zu sein. Diskutiert werden: der vegetative Selbsterhalt, Wahrnehmung, menschliches Denken sowie die Ortsbewegung der Lebewesen.

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Über die teleologische Beurteilung biologischer Systeme
Verlag: Königshausen & Neumann

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Die En(t)kultur(is)ation

» Das pädagogische Jahrhundert (2007) «
Vorlesung TU Darmstadt
Werner Sesink

Mit Pädagogik ist allerdings nicht die schlichte Tatsache der Erziehung gemeint. Diese existiert seit Menschengedenken. Es ist auch nicht gemeint, dass es erst seit dem 18. Jahrhundert überhaupt theoretische und systematische Bemühungen um Erziehung gebe oder dass erst seitdem besondere Anstrengungen auf ihre Organisation gerichtet würden. Aber erst seit dem 18. Jahrhundert ist Pädagogik eine öffentliche Angelegenheit, eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der entsprechende auf die gesamte nachwachsende Generation einer Gesellschaft (und weitergehend auf die gesamte Bevölkerung eines Landes) gerichtete politische und theoretische Bemühungen gelten und die eine ihr eigene Professionalität entwickelt hat. Die Pädagogik ist ein Phänomen der Moderne; und sie ist in ihrer Genese zu erklären aus den geschichtlichen Umwälzungen, welche sich in der Zeit des Übergangs zur Moderne, und das ist vor allem das 18. Jahrhundert, vollzogen.

Wenn wir in das 18. Jahrhundert blicken, dann können wir sehen, wie sich die so verstandene moderne Pädagogik im geschichtlichen Kontext herauskristallisiert hat, als Antwort auf neue gesellschaftliche Bedürfnisse, die in dieser Zeit entstanden auf Grund von umwälzenden Entwicklungen auf produktionstechnischem, ökonomischem, sozialem, politischem und kulturellem Felde.

Während zu Beginn der feudalen Ordnung in Mitteleuropa noch viele Bauern und Dorfgemeinschaften über weitgehende Freiheits- und Selbstverwaltungsrechte verfügten, gekoppelt mit verbreitetem eigenem Landbesitz, schaffte es der Adel im Laufe der Zeit mit List und Tücke, ökonomischem Druck (Schuldknechtschaft) und direkter Gewalt, immer mehr Bauern in die Abhängigkeit bis hin zur Leibeigenschaft zu zwingen und vielen Dorfgemeinschaften ihre Selbstverwaltungsrechte zu nehmen. So verstärkte sich die Untertänigkeit als einseitiges Unterwerfungsverhältnis.

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the entwined history of light and mind
Verlag: Bantam Books

Die gemeinsame Geschichte von Licht und Bewusstsein (Übersetzung 1994)
Rowohlt Verlag (ebenfalls: Verlag Freies Geistesleben 2010)» «

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Licht_relative-Groesse.svg - von https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Mond-vergleich.svg
gleichgroße Kreise
Licht_Farbschatten.svg von https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Optical_grey_squares_orange_brown.svg
gleichfarbige Kreise

In diesen sich vollziehenden Entwicklungen, handelt es sich dem entsprechend auch in keiner Weise, um eine sich abgrenzende Psychologie, sondern daß man aus der Konfrontation der zerstückelten und entfremdenden Gegebenheiten heraus, die Grundlagen wieder herzustellen 'ergründete', hingegen es sich zugrundeliegend primär darum handelte, daß man zu völlig neuen Erkenntnissen gelangte, deren es entsprechend auch der umsetzenden Entfaltung erforderte. Es waren völlig neue Aspekte, welche derart zuvor noch gar nicht existierten. Der wesentliche Kontrapunkt hierin, ist die einerseits sich vollziehende expandierende Spezialisierung, das Da-Sein darüber somit darüber auch in seine Vielfalt der Erachtungswesen zerlegt wurde, hingegen man philosophisch, eine die Sinne ausgrenzende reine Geistesphilosophie zu etablieren sucht und sich gerade darin auch miteinander verband. Gerade dies drückt sich nicht nur als rückwirkende Erachtung von Psychologie aus, sondern generell waren dem gegenüber die Ermessungswesen rein noch auf Körper und Geist eingerichtet, sodaß es sich darin auch als ein derartiges Entgegentreten stellt, welches anderweitig hingegen als rückfällig und rückständig erachtet wurde, gemäß dem es sich regulär in den etablierenden Fortschrittswesen vollzieht. Hingegen dreht es sich darum, daß im Erkennen des Selbst der Grundstock besteht, worüber sich das Sein aufklärt, aufgrund dessen nämlich unabdingbar und einzig darüber die Wahrnehmung des Seins sich vollzieht und wie hervortrat, eben auch zugrundliegend sich einzig darüber begründen kann, dem gegenüber man erkannte, daß man sich anderweitig, tatsächlich über das Sprachwesen begründete und nicht dem entsprach, derart man es ersann, nämlich als eine rein geistiges Erlangen. Die Aufklärung beruhte dem gegenüber darin, daß man die Erkenntnisse begründete, worüber sich das Denken begründet und es gegenüber dem Händlingswesen, darin gar nicht die Seele ist, worüber es sich vollzieht, sondern die Erinnerung und deren Bildnisse gar nicht dem entsprechen, welche sich über die Sinne darbieten. Ein wesentlicher Umstand war jedoch auch, daß man es in gegenwärtigen Präsenzen, überhaupt nicht mehr mit den ausgehenden griechischen Ursprüngen überhaupt zu tun hatte, sondern sich darüber völlig andere Repräsenzen darboten, explizit eben auch über die enstandene reine Geistesphilosophie, welche derart zuvor nicht existierte, was sich vor allem, wie hervorgehoben, jedoch auch im Bezug des Sprachwesens generell ergab, worin über diese neue Wesensart, die Sinne gar nicht selbst involviert sind. Der Bezug zu seinen ausgehenden Ursprüngen, fehlte zwischenzeitlich gänzlich, sondern basierte rein noch, aus den fortschrittlichen Ersinnungen heraus begründet und gemäß Wolff und Kant, eben auch einzig noch darauf verweisend, ohne tatsächlichen inhaltlichem Bezug zu dessen Begründungswesen.

Betrachtet man sich hierzu die Gegenwart, so trifft man in seiner praktischen Anwendung, von Locke's Aufbringen einzig noch an, daß die Erinnerung am Anfang leer ist. Was zum Kernwesen der Beschäftigung und Aufklärung jener Zeit wurde und eben auch explizit Kant's Präsenz Wesens Kern ausmacht, erweist sich in unserer Neuzeit Abbildungen dessen, als durchwegs gar nicht nachvollziehbar, was nämlich auch erst über die begründenden Erkenntnisse jener Zeitepoche nachvollziehbar ist, welche dieser regelrecht einzig auf den Punkt gebracht zur Darstellung bringt, wohingegen dieser auch nur den einen Teil der Bezugswesen abbildet, es sich jedoch darüber explizit in seiner Klarheit darbietet, derart es sich in seiner Gegenüberstellung damit verhält, ohne die Kenntnisse über deren vollzogenen Ausbildungswesen sich jedoch nicht daraus erschließt. Des Wesens Kern des Entstandenen ist zwischenzeitlich sogar völlig verlustigt gegangen, wie nachfolgend auch Max Wundt's Worte hervorheben. Zwar gibt es reichlich Kritiken, wie von Eduard Hartmann und auch Hervorhebungen, daß man überhaupt nicht verstanden hat, was wer aufbrachte, gemäß dem es Marianne Müller-Brettel verdeutlicht, was miteinander indess gar nichts Neues ist, sondern tatsächlich als das Reguläre der Gezeitenwesen anzutreffen ist, worin man sich als Rezitent ausgibt und gemäß Ludwig Jakob Pongratz, die Ursprünge hingegen völlig verfälscht, sodaß sich nämlich darüber, gar kein tatsächliches Bezugswesen überhaupt vollziehen kann, sondern dies in der Regel, eine reine Geschichtumschreibung, in seiner Doppeldeutigkeit zugleich darstellt und man sich auch gemäß Friedrich Ast's Darlegung, in der Regel auch derart organisatorisch kumulierend fundiert. Der Urkeim der einstigen Begründung, beruhte vor allem darauf, rückbeziehend sich darauf beziehend zu begründen, was Philosophie überhaupt repräsentiert. Gottfried Heinemann hat dies, gemäß nachfolgender Worte, kurz und schlüssig in seiner allgemeinen Sichtweise auf den Punkt und zur Darstellung gebracht, dem gegenüber doch in seinem entstehenden und vollziehenden Wandel, gegegenüber den vorausgehende mystischen Bezügen des Wesens Kern besteht, nämlich die Realisierung des Daseins zu ergründen und somit auch, derart sich die Realisierung vollzieht. Des Wesens Kern ist somit auch, daß sich mit den Erkenntnissen des 18. Jahrhunderts, das vollziehende Zirkelwesen seinen Durchbruch erlangte. Die Verwischung der Differenzierung von Wahrnehmung und Denken, entstand nämlich erst im Verlaufe und mündete in seinem Extrem Wolff's Interpretation Descartes Aufbringen. Über die erfolgende anatomische Ausdifferenzierung des Geistes und des Gedächtnisses, gegenüber den Sinnen, vollzieht sich entsprechend auch eine daraus erfolgende Besinnung darauf, worum es sich eigentlich in der Wesensart der Philosophie dreht, welche dem gegenüber sich einzig noch als ein Werkzeug der Ersinnung erwies.

Der Urgrund der Enstehung dessen Vorausgehenden, beruht hingegen darauf, daß man die Erklärungen über das Dasein, mythologisch über die Götter begründete, worin des Menschen Wirken, sich über diese bestimmte und es sich derart stellte, wie es von Homer seine explizite Darstellung erlangte, daß nämlich dieser Bezug, überhaupt erst zu den Wirren und Unruhen führte und sich genau dies als Widerspruch stellt, dem gegenüber doch der Mensch nach Ordnung und Beständigkeit strebt. In seiner Abwendung von den Göttern, ergab sich hierin somit auch die daraus resultierende Gegenüberstellung des Selbst des Menschen, in seiner Konfrontation mit dem Sein als solchem, was in seiner Ergründung mündete, was das Unvergängliche und Allgegenwärtige - das Göttliche repräsentiert. Darauf beruhte der Augangspunkt, wohingegen daraus hervorgehend sich im Verlaufe, die Ermessung des Menschen selbst zum Kontrapunkt wurde, indem sich das Ermessen im Verlaufe 'wieder' umkehrte. Als Ausgangspunkt des neu Entstehenden über das Sein, steht Parmenides, welchem sich durch göttliche (intuitive!) Eingebung die Erleuchtung ergibt, daß gegenüber dem Sein, gar kein Nicht-Sein existieren kann und sich darin somit der Widerspruch ergibt, aufgrund dessen sich dem Menschen, über das sinnenerfahrende Werden, Sein und Vergehen, eine daraus erfolgende sinnliche Verfälschung des Daseins ergibt - das es nur das Eine - das Sein gibt. Als Kontrapunkt tritt diesem Heraklit entgegen, über seine Aufklärung darüber, daß darin nur eine Seite des Daseins sein Abbild erfährt, jedoch das Andere seine außen-vor-Stellung, es sich darin zwar um Zweierlei handelt, jedoch dies Eins ist. Die spätere philosophische Variante dessen Kontrapunktes und worüber es seine philosophische Grundlagen erfuhr, repräsentieren zentral Sokrates/Plato(n) und Aristoteles. Während sich in seinem Vorausgehenden der sogenannten Naturphilosophie, die ausgehende Begründung der zugrundeliegenden Erkenntnisse zum Substanzwesen vollzog, vollzieht sich hingegen, über die sich als solche etablierende 'Philosophie', rein die Begründung der Verwertung der praktisch umsetzenden Anwendung des Vorausgehenden, wie es gleichermaßen auch über die Naturwissenschaft erfolgt und ebenfalls explizit auf dessen Grundlagen beruht, doch beidem im Verlaufe, die Änderung des Sprachwesens sich dem hinzufügt. Die erfolgende Begründung der Anatomie der Seele, repräsentiert enstprechend auch das spiegelnde Gegenstück zur ausgehenden Ergründung des Seins, nämlich in seinem begründenden Vollzuges der Ergründung des Selbst. Der Kern der Bewandtnis beruht auch genau darauf, daß das Selbst und das Sein, gleichermaßen und einzig gemäß dessen Resonanz über die Wahrnehmung in seiner Einheit erfahren werden. Und somit begründet sich tatsächlich jedoch explizit, über das Bestreben des Erlangens, einer rein äußerliche(nde) Sichtweise, genau der Kontrast, worüber das eigene Selbst und das Selbst des Seins, seine resonierende Gegenüberstellung sich abbildet und der Ausgangspunkt der Ergründung des Seins an sich dazu führte, das Sein im Selbst darüber zu ergründen.

Was den Vollzug des Leitfadens des erfolgenden Epochenwandels betrifft, so hat man dies zwar richtig erkannt, daß dies bereits mit Wolff's Kollegen Christian Thomasius seinen Anfang nimmt, jedoch nicht, daß es sich hierin um zweierlei handelt. Der diesen speziellen Teil der Epoche ausmachende Grundstock, ist bei diesem, die explizite Ausdifferenzierung von Vernunft und Verstand, was sich derzeit etablierte, worüber sich nämlich in den hiesigen Kreisen, die Spezifikation und Differenzierung des Geistes und der Sinne daraus überhaupt erst vollzieht. Wenn man sich hingegen seine Beschreibung über den Geist betrachtet, wird hingegen darüber deutlich, daß dieser tatsächlich das fundierende Verbindungsglied der naturwissenschaftlichen Ära begründet und eben nicht Descartes, sondern dieser zum elementaren Leitwesen wird darin und sich auch schlußendlich, über Schopenhauer, zu dessen expliziten Abschluß gelangt und seither das Leitwesen des Rechtswesens unabdingbar begründet. Dieser begründet hierin nämlich den Geist, aus der naturwissenschaftlichen Gegebenheit heraus, worin dieser in seinem Grundwesen den Äther (das Dazwischenbefindliche zwischen den Atomen der Materie) repräsentiert, hingegen als Spezifisches die Bewegung, welche die bewegungslose Materie bewegt und entsprechend auch die Handlung im Körper des Menschen. Und genau dies repräsentiert hingegen bei Schopenhauer, der sich durch die Handlung vollziehende Wille, in seinem Gegensatz zum wollen des Geistes. Auch Thomasius ist Jurist, wie Wolff, in der gleichen Universität und gleichen Zeit in Halle, doch während dieser sich für die Vereinigung von Naturrecht und römischen Recht einsetzt, steht hingegen Thomasius, auf der Seite der Einheit des Einen - dem gegenüber sich diese jedoch gemäß des Römischen und Naturwissenschaftlichen, einzig aus dem Einen heraus bestimmt, über die Einheit - darauf beruht des Wesens Kern (so auch des Fundierenden des Substantivs!). Die griechische politéa begründet hierin hingegen nicht die Grundlage - sie ist hierin grundverschieden. Es ist somit auch nicht die Philosophie, worüber sich diese Wesensart bestimmt - darüber war man sich hingegen sehr wohl im Klaren, sondern dieser gegenüber, bestand die Erfordernis, dem zu entsprechen, was sich jedoch als unmöglich stellt, da es weder der Einen, noch der anderen Grundlage deren Wesensart entspricht. Das somit im Verlaufe, die Naturwissenschaften als die alleinigen Repräsentanten daraus hervorgehen, erklärt sich über deren fundierendes Substanzwesen, welches auf dieser künstlichen Sprache beruht, für das Substanzwesen selbst jedoch gar keine Grundlagen verfügen, sondern Jegliches einzig auf reinen Umschreibungen beruht, derart man es mustergültig im Bezug der Materie und dem Licht antrifft.

Der Hintergrund des sich Vollziehenden, beruht entsprechend auch explizit, auf dem erfolgenden Wandel des zugrundeliegenden Rechtswesens, aus dem heraus sich die etablierenden Einheits- und Organisationswesen, in ihrer Abwendung von dem Ursprünglichen fundieren. Während die urgründliche Theosophie und die sich daraus begründende christliche Lehre - sich zugrundeliegend über das Gewissen fundierte und nicht nur aufgrund des Sündenwesens und der Beichte, war hingegen das allgemeine Rechtswesen, noch rein auf das erfolgende Strafrecht ausgerichtet, sodaß sich hierin jedoch das Eine mit dem Anderen verband. Hingegen entstand im Verlauf, auch die Etablierung des allgemeinen Zivilrechts der weltlichen Gerichtsbarkeit, worin jedoch die Stellung einer Person (die Ehre), das Geleitmittel begründete. Ermessungsgegenstand war hierin jedoch von Grund auf, in keiner Weise überhaupt, weder das Sinneswesen, noch der Geist, sondern einzig die Handlung. Der Geist war und ist nach wie vor hierin einzig Bestandteil, in seinem Bezug zur Anerkennung und Bestätigung des formalen Schriftwesens. Des Wesens Kern, zu erkennen, was es überhaupt mit diesem Sprachwesen auf sich hat, ist hingegen in der heutigen Zeit völlig verlustigt gegangen und somit darüber hingegen auch zu einem reinen Selbstläufer geworden. Dem gegenüber hatte man jedoch in dieser Epoche der Aufklärung, des Wesens Kern auf den Nenner gebracht, worüber es eben nicht seine außen-vor-Stellung erlangen kann, nämlich in seiner gegenübertretenden Ermessung des Selbst-Gefühls. Und wie sich über Schopenhauer nachfolgend noch aufklärte, erfährt dies in keiner Weise, eine derartige Abseitigkeit, als ein rein inneres Erfahren, derart man es handhabt, sondern im Gegenteil, kann man es tatsächlich gar nicht außen vor stellen, sondern einzig des Menschen Denken, welche nämlich nichts anderes darstellen, als Bildnisse der Gedanken, welche selbst keine Wirkung erlangen können.


Georg Olms Verlag


Verlag: J. C. B. Mohr (Paul Siebeck)

Vorwort: Die Zeit der sog. Aufklärung ist neuerdings mehrfach zum Gegenstande eigener Untersuchungen gemacht worden, doch hatten diese meistens die Dichtung oder die Glaubenslehre oder die Rechtslehre im Auge. Obwohl jedesmal deutlich wurde, wie tief die damaligen Anschauungen in dem Boden der Philosophie wurzelten, so tritt die Behandlung dieser selbst neben der jener besonderen Gebiete auffallend zurück. Zumal die Entwicklung auf deutschem Boden ist in ihrem geschlossenen Verlauf und inneren Zusammenhang noch längst nicht genügend aufgehellt.

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eine kritische Geschichte der deutschen Psychologie
in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts

Verlag: Hermann Haacke


Das Beispiel J.N. Tetens
Roland Asanger Verlag GmbH

Aus psychologiegeschichtlicher Perspektive werden Johann Nicolas Tetens' (1736-1807) Schriften zu psychologischen Problemen, insbesondere zu Fragen der menschlichen Entwicklung und Sprache, erörtert. Die Rekonstruktion der Rezeption von Tetens mit Hilfe einer Zitatanalyse zeigt, dass die Mehrzahl der Autoren die Bedeutung von Tetens in seiner Vermögenslehre und seinem Einfluss auf Kant sehen. Diese Interpretation ist aber weder durch die Analysen von Tetens' Hauptwerk "Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung" (1777) noch durch die Schriften Kants eindeutig zu belegen. Auffassungen von Autoren um die Jahrhundertwende, die in Tetens' Schriften einen wichtigen Beitrag zur Psychologie sehen, fanden wenig Eingang in die vorherrschende Geschichtsschreibung. Erst in neuerer Zeit wird von Vertretern der Psychologie der Lebensspanne die Bedeutung von Tetens für die Entwicklungspsychologie beschrieben. Zum Schluss werden wissenschaftssoziologische und wissenschaftshistorische Ursachen für die Diskrepanz zwischen Bedeutung und Rezeption von Tetens diskutiert.

Problemgeschichte der Psychologie ()
Verlag: Franke

Seite 22: Der große Schüler des Sokrates hat die Grundzüge seiner Seelenlehre in einerm dramatischen Gleichnis dargestellt: "Was die Seele wirklich ist, das ist lang, und nur ein Göttermund könnte es rein aussprechen. Ihr Gleichnis ist kürzer: Und so will ich denn von der Seele im Gleichnis reden: Es gleicht die Seele eine Gespann geflügelter Pferde mit einem Wagenlenker. Gespann und Wagenlenker sind ein Gebilde. Die Pferde und Wagenlenker der Götterseelen sind alle edel und aus edler Zucht. Die Pferde und Wagenlenker der anderen Seelen sind unterschieden: Der Wagenlenker führt hier ein Zwiegespann; von seinen Pferden ist das eine schön und fromm und aus edler Zucht, das andere garstig und böse und aus gemeiner Zucht. Und darum ist es hier so schwer und ein so großer Verdruß, die Zügel zu halten. Das ist das Gleichnis." Mit diesem schwierigen Gespann fährt die Seele die steilen Gewölbe des Himmels hinan, den Göttern nach. Aber vielfach endet diese Fahrt mit einem Sturz in die irdische Welt; denn: "Wo die Lenker nichts taugen, da lahmen die Pferde, und vielen Seelen brechen die Flügel."


Verlag: Jos. Thomann

S. 179: Wenn wir nun aber den Geist des gesamten Altertums nur durch seine Offenbarungen in den Werken der Schriftsteller erkennen können, diese aber selbst wieder die Erkenntnis des universellen Geistes voraussetzen, wie ist es möglich, da wir immer nur das eine nach dem anderen, nicht aber das Ganze zu gleicher Zeit auffassen können, das Einzelne zu erkennen, da dieses die Erkenntnis des Ganzen voraussetzt? Der Zirkel, dass ich a, b, c usw. [= die Werke einzelner Autoren] nur durch A [= der "Geist des Alterthums"] erkennen kann, aber dieses A selbst wieder nur durch a, b, c usf., ist unauflöslich, wenn beide A und a, b, c als Gegensätze gedacht werden, die sich wechselseitig bedingen und voraussetzen, nicht aber ihre Einheit anerkannt wird, so dass A nicht erst aus a, b, c usf. hervorgeht und durch sie gebildet wird, sondern ihnen selbst vorausgeht, sie alle auf gleiche Weise durchdringt, a, b, c also nichts anderes als individuelle Darstellungen des Einen A sind. In A liegen dann auf ursprüngliche Weise schon a, b, c; diese Glieder selbst sind die einzelnen Entfaltungen des Einen A, also liegt in jedem auf besondere Weise schon A, und ich brauche nicht erst die ganze unendliche Reihe der Einzelnheiten zu durchlaufen, um ihre Einheit zu finden.

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» Denken. Zwischenbericht, Teil 1 «
Kasseler Philosophische Schriften, preprint 1/91
Gottfried Heinemann

Genau dies (sophos der Dichter) ändert sich mit dem Aufkommen der Naturphilosophie. Das Wort philosophia hat noch nicht den aporetischen Gehalt wie bei Platon, für den die philo-sophia als Ersatz für die unerreichbare sophia herhalten muß. Sondern es bezeichnet ein Streben nach sophia, dessen Ziel durchaus als erreichbar erscheint. So etwa, wenn ich recht verstehe, bei Heraklit. Zwar ist die sophia auch nach Heraklits Auffassung nicht lehrbar. Aber Heraklit kann doch behaupten, daß viele Nachforschungen anstellen muß, wer nach ihr strebe (DK 22 B 35). Die philosophia wird hier mit der historia, der Nachforschung, in Verbindung gebracht. Zwar ist die historia keineswegs hinreichend, um die sophia zu erlangen (vgl. B 40, B 129), aber sie ist notwendig, um die Irrtümer der Dichter zu vermeiden (B 104, B 57). Es genügt nicht, auf deren Erzählungen zu hören, sondern man muß selber nachforschen und sehen. Dieses Nachforschen muß jeder selbst leisten, um zur sophia gelangen zu können. Die sophia ist zwar letztlich immer noch eine unerzwingbare Gabe, aber eine, die (u.a.) durch historia verdient werden muß.

Studien zum griechischen Naturbegriff
Teil I: Philosophische Grundlegung: Der Naturbegriff und die Natur (2001)
WVT Wissenschaftlicher Verlag Trier
» Teil II (work in progress, 2018) «
» Gottfried Heinemann «

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Verlag: Rengerische Buchhandlung

Vorbereitung von der Ubereinstimmung
der Vernunft mit denen Sinnlichkeiten (experimentis)

Thes. I: Der Verstand des Menschen bestehet vornehmlich aus zweyerley Kräfften, denen Sinnlichkeiten und der Vernunft.

Th. 2, a) Durch die Sinnlichkeiten verstehe ich, was die Latiner sensius oder sensiones nennen, und durch die Vernunft rationem; Jedoch nehme ich die Sinnlichkeiten alhier im engern Verstande, vor die äuserlichen Gifte, wie sie insgemein gebraucht und verstanden werden. Denn ich disputire alhier (ad honimem) wider diejenigen, welche die Sinne durch eine ungesunde Vernunft verbessern und corrigiren wollen, und dannhero zum Grunde des Verstandes gewisse Bildungen (ideas) setzen, die der thätliche Verstand (intellectus activus) gekünstelt, und doch sehr übel zusammen hengen. Sonsten aber gebrauche ich nach meiner Lehr-Art, so wohl in meiner Vernunfft-Lehre, als auch in meiner Consession, das Wort Sinnligkeiten, in einen etwas weitern Verstande.

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Sinne ↔ » Vernunft/Verstand « ↔ Geist

Gegenüber Locke's Aufklärung des Prinzipwesens des Geistes und der Erinnerung, worin dies wie hervorgehoben, bereits sprachtechnisch vorgebildet, über die Zwiegestalt von mind, regelrecht derart auch nur ausdifferenzierend umzusetzen war, vollzieht sich dessen Herausgestaltung hierzulande hingegen, über das Klären der zugrundeliegenden Substanzwesen des Menschen (Seele). Es findet darin, entsprechend auch durch die Naturwissenschaft prägend, regelrecht geometrisch logisch sich konfrontierend statt, im Bezug seiner Bestandteile gegenüber dem Ganzen, worin auch gerade diese außergewöhnliche Besonderheit darin besteht und überhaupt erst zu den daraus erfolgenden derartigen Klärungen und Klarheiten führt. Ausschlaggebend ist in der Philosophie, gemäß nachfolgendem Ausschnitt über Wolff's Wiedergabe, daß die substanzielle Grundlage, zwischenzeitlich auf der Unterscheidung des Einfachen (elementa simplicia - Seele) und des Zusammengesetzten (Körper) des Menschen beruhte und somit auch darin bereits der naturwissenschaftlichen Begründung entsprach, jedoch wie hervorgehoben, über das Sprachwesen heraus hervorgehend auch darin mündete. Man erkennt jedoch sogleich auch das darüber entstehende Problem, denn inwiefern kann es hierin eine von dem Körper scheidende Seele 'für/an sich' geben? Genau darauf basiert auch die sich vollziehende explizite Konfrontation von Naturwissenschaft und Philosophie. Dies existiert derart darin eben nicht, auf 'dieses' sprachtechnische Substanzwesen bezogen.

Entsprechend dem Verhältnis, daß in der Naturwissenschaft, das Wirken der Seele (somit!) einzig ein Resultierendes des Körperlichen ist, vollzieht sich in der Philosophie die entsprechende Parallele, in seinem Bezug des Spiritus gegenüber der Seele. Die Grundlage ergibt sich aus der konfrontierenden Gegenüberstellung der Substanzwesen, worin die Eigenart von Raum und Zeit, in seiner reflektierenden Differenzierung der Eigenart des Denkens, seine dem entsprechende Begründung und erfährt und es darüber zu einer expliziten Bezugnahme zum Geist vollzieht. Einzig das 'im Geistigen' (im Denken!) Erscheinende, unterliegt nicht der Kausalität des Herkömmlichen der Sinneserfahrungen, sowie sich darüber dies auch einzig, explizit nicht als körperlicher Gegenstand ermessen läßt. Dem entsprechend repräsentiert fortan auch einzig dies(er) noch die Seele und darüber gelangt es auch seiner erfolgenden Vereinigung, konkret Äquivalenzbezuges von Geist und Spiritus, wohingegen man sich zuvor rein auf das Denken der Seele bezog - ein derartiger isolierter geistiger Bezug nicht existierte. Hierüber findet somit auch, die daraus sich begründende explizite Identifizierung und daraus erfolgende Spezifizierung des Geistes statt, in seiner substanziellen Differenzierung, gegenüber jeglicher Sinneswesen, wie auch gegenüber der Seele als solcher. Wesentlich hierin ist die Vergegenwärtigung der Äquivalenz, denn es handelt sich darin eben nicht um ein Synynom und schon gar nicht um Eines, sondern dem vorausgehend, um die Unterscheidung des göttlichen und menschlichen Geistes, was in den Anwendungen jedoch nicht unbedingt, seine kontextuale Differenzierung erfährt, sondern es sich bei den Erstrebungen explizit darum dreht, eben genau dies zu vereinbaren. Wie es sich jedoch damit verhält, auch dies erfährt seine Aufklärung, nicht erst über Kant, sondern vielmehr gestaltet sich die Aufklärung dessen zu dem, was daraus hervorgehend über Kant sein Abbild erfährt. Hierin wurde nämlich tatsächlich, überhaupt erst die ausdifferenzierende Anatomie der Seele begründet, welche man hingegen durchwegs unterband, worüber sich daraus hervorgehend mit dieser Konfrontation, gerade auch daraus sich zwangsläufig ergab, sodaß es dem gemäß auch einer völlig neuen Ergründung der Seele überhaupt, daraus hervorgehend erforderte.

Somit wird hierüber jedoch auch deutlich, warum des Locke's Aufbringen, tatsächlich gar nicht sonderlich auf diese sich vollziehende Entwicklung einwirken konnte, sondern vielmehr, sogar vielmehr diese Absonderheit einzig noch darin bestärkte, dem gegenüber nämlich gar nicht (mehr!) das rein Inhaltliche, überhaupt noch Ermessungsgegenstand war, sondern einzig noch das rein Substanzielle der Ureigenständigkeit des Geistigen und es sich darüber fundierte. Die geistige Idee als solche, war hierin nicht der Gegenstand, sondern die transzendentale Spiritualität. Nicht der Mensch war hierin der Erwirkende, sondern das Göttliche (göttliche Prinzip). Descartes und Wolff, liefern hierzu einzig die darstellenden Abbilder, der sich vollziehenden Wesensart. Jedoch liefern diese hingegen, darüber auch die aufklärenden Bestandteile, denn des Wesens Kern besteht darin, daß darin gar nicht die Reflektion der Seele mehr der Inhalt war, sondern sich einzig noch auf die Reflektion des Geistes bezog. Hierin repräsentierte nicht der Geist die Seele, derart man es im 20. Jh. durch das erneuernde Wesen der reinen Psychologie etabliert, sondern einzig der Geist repräsentiert substanziell noch die Seele, wohingegen der Körper einer (physikalischen) Maschine entspricht. Das des Menschen Wesensart, auf dem der Seele (des Körperlichen!) beruht, existierte hierin nicht mehr. Genau dies hatte man eben auch, gemäß des Naturwissenschaftlichen derart gefaßt, sodaß sich hierin das Eine mit dem Anderen verband, wohingegen es darauf beruht, daß es der Geist ist, welcher als einziges, aus dem Naturwissenschaftlichen keine Erfassung erlangen konnte, derart es sich bis heute auch nicht geändert hat. Das darin jedoch des Wesens Kern außen vor steht, wurde einst zum Zentrum des dem Gegenübertretenden, woraus im Verlaufe der Bezug zum Bewußtsein enstand, was man hingegen nicht derart außen vor stellen konnte, wie die inneren Sinneswesen. Und genau darin besteht somit auch nach wie vor die Markantz darin, daß es gar nicht außen vor gelangen kann, worüber sich das Selbst offenbart und darum drehte es sich auch, daß sich in keiner Weise über den reinen Bezug von Körper und Geist, das Wesen des Menschen darlegen läßt, sondern hingegen dem genau das fehlt, was es ausmacht und sich hierin nicht anders verhält, derart es Planck über die Materie aufbrachte, hierin hingegen auch nicht nur die Neurowissenschaften das Entsprechende dazu aufbringen, sondern man auch in den Körperzellen nicht zu finden vermag, was es voraussetzt, um als solches in Erscheinung zu gelangen.

Des Wesens Kern hierin ist somit, daß man in Folge des Verlaufes, auch eine klare Spezifizierung des Geistes und des Gedächtnisses, überhaupt erst darüber begründete und sich auf der Grundlage seiner spezifischen Eigenart gegenüber dem Räumlichen und Zeitlichen dessen Erscheinungen vollzog, worüber man den Geist, entsprechend dieser Einzigartigkeit, als das Einzige, die reine Seele Repräsentierende darüber begründete: das Einfache (elementa simplicia) = Geist/Spiritus, in seiner Unterscheidung gegenüber dem Zusammengesetzten des Körperlichen. Die Markantz besteht jedoch entsprechend auch darin, daß sich dies tatsächlich, rein auf seine Inhaltlichkeit bezieht, worüber man das Substanzwesen des Geistes begründet. Und genau darin besteht auch der Haken an der Sache. Man unterschied nämlich darin gar nicht, zwischen dem Hervorbringen und dem Hervorbringenden, was eben im Bezug des Einfachen tatsächlich auch gar nicht möglich ist, da es darin eine solche Unterscheidung gar nicht gibt und gerade dies auch der eigentliche Umstand bereits in seiner Bezugnahme zur Seele dem zum Verhängnis wurde, sodaß man auch heute noch, einzig einen Bezug zum Denken und Vorstellen hat, jedoch keinerlei Bezug zum Geist selbst, überhaupt je begründen konnte! Genau darauf beruht hingegen mein aufbringendes spezifizieren, dessen Grundlage sich explizit darauf bezieht, daß diese Unterscheidung das Zugrundeliegende ist und sich entsprechend, gemäß des jeweiligen erfahrenden Wirkens und dem, was das Wirken hervorbringt unabdingabr unterscheidet und dem gegenüber, inwiefern was auch als räumliche Körperlichkeit erfahren wird und was nicht, gemäß dem nämlich über die Sinne einzig das Wirken erfahren wird. Im Körperlichen beruht die Besonderheit hingegen darauf, daß es gemäß des Sehens, ein rein Resultierendes ist und nicht umgekehrt, derart man es anwendet. Gemäß des Lichts erfährt man Jegliches Wirken als solches, hingegen ergibt sich der Bezug zu Objekten, einzig über die Abbilder. Dem gegenüber erfährt man es in seinem inneren Selbst, explizit auch einzig, derart es sich in seinen Wirkwesen vollzieht. Und gemäß dem einmal die Kenntnis über die mentalen Organe zur regulären Gegebenheit geworden sind, entsprechend der Verbindung von Denken und des Geistes, erfährt man es darin auch nicht anders, als wie im Bezug der äußeren Sinnesorgane. So sieht man auch nicht die Augen sehen, sondern daß es die Augen sind, worüber es sich vollzieht, verknüpft sich im Verlauf zu einer Selbstverständlichkeit des derartigen Erfahrenswesens.

Im Bezug des Aufklärungswesens des Körperlichen, vollzieht es sich entsprechend nicht zufälligerweise, gleich dem Bezug von Seele und Geist, sondern steht hingegen explizit damit in Verbindung. Darin war genau dies, hingegen bereits schon von dem Ärztewesen vorgebildet, welche das ureigene körperliche Reflektionswesen, gleichermaßen einzig über die geistigen Reflektionen, jedoch materialistisch ersinnten, wie man nachfolgend der geschichtlichen Darstellung von Max Neuburger, im Bezug des Entwicklungswesens der Vorstellungen über den Hunger der Organe erfährt. Das man somit, die Sinnesorgane von den funktionalen Organen derart explizit unablässig sonderte, erklärt sich entsprechend auch exakt über diese Gegebenheit darin, wohingegen sich speziell über diese Darstellung darlegt, daß es sich gleichermaßen auch hierin darum dreht, daß die inneren körperlichen Organe, gleichermaßen das Selbst repräsentieren, dem gegenüber die äußeren Sinnesorgane Wirkwesen, sich einzig auf außerlich Zuführendes bezieht und sich in ihrer Art entsprechend auch gegenüber der Selbstreflektion unterscheiden. Die erfolgende Widerlegung der physikalischen/chemischen Affinität, stellt sich hierin, gleich der Widerlegung der Idee des Geistes, womit es sich kombiniert vereinigt und speziell in diesem Bezug, wiederum sich verdeutlicht, daß man das Selbst unabdingbar, einzig als ein durch ein extern Resultierendes bedingt. Markant sind hierin somit auch die parallel erfolgenden Schritte und der damit einhergehenden bestandteilsmäßigen sytematischen zerlegenden Trennungswesen, worüber man hingegen ebenfalls wiederum letztendlich, zur endgültigen Klarheit und Klärung darüber gelangt, was es mit der Sache selbst auf sich hat und sich dies darüber spezifiziert. Es ist darin die chemisch/physikalische Affinität, dem das Wirkwesen des Organischen widerspricht und darüber unablässig, bis hin zu den Körperzellen, das Immergleiche demonstriert, daß nämlich das Leben, welches sich darüber darbietet, sich eben nicht auf dem physikalisch-Materiellen begründet, sondern im Gegenteil, dessen Prinzipwesen dem explizit widerspricht. Auch hierin, hat man sich dem entsprechend davon abgewandt und ein ureigenes Ersinnungswesen begründet. Aus dem Ärztewesen, welche die Gesundheiten pflegten, wurde ein Medizinerwesen, welche einzig noch die zugeführten Krankheiten (an)erkennen. Und die Grundlagen der DNA der Körperzellen, ist man zwischenzeitlich dabei, auf die RNA zu verlagern und trifft man explizit an, in der Ersinnung der Viren - des Körpers Wesens Spiritus.

Das Prinzip der Lebenskraft:

Vitalismus versus Mechanismus

Autonomie der Körperorgane (vita propia):

facultas appetitrix versus attractrix

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Das Problem der Wahlanziehung
Verlag: Franz Deuticke

S. 20: Galens Ernährungsphysiologie folgte in ihren Principien dem Mittelweg, der zwischen der animistischen und materialistischen Richtung lag, sie legte das Hauptgewicht darauf, dass die einzelnen Körpertheile sich durch Selbstthätigkeit ernähren, und nähert sich hierin unseren modernen Vorstellungen. Sein Verhältnis zum Problem der specifischen Ernährung, worüber man namentlich im Buche περί δυνάμεων φυσιϰών Aufklärung empfängt, ist durch die Anschauung charakterisiert, dass die einzelnen Körpertheile, je nach ihren Eigentümlichkeiten und vermöge der anziehenden Kraft (έλϰτιϰη δύναμις) aus dem gleichsam in Rinnsalen den Organismus durchrieselnden Nährmaterial dasjenige zu sich activ heranziehen, was ihnen auf Grund der Elementarquälitäten verwandt ist.

Dies ist deutlich genug z. B. in folgender Stelle gesagt: μαρτυρείται τό δείν ύπάρχειν τοϊς του ζώου μορίοις σχεδόν άπασιν έφεσιν μέν τινα και οιον όρεξιν τής οίκείας ποιότητος, άποστροφήν δέ τινα καί οίον μίσός τι τής άλλοτρίας; (1. c. lib. III, cap. 6).

In diesem Satze ist geradezu von einem biochemischen ..Hunger und Ekel der Organe die Rede, welcher auf stoffliche Ähnlichkeit oder Verschiedenheit (Verwandtschaft der Qualität) zurückgeführt wird. Ebenso zu verstehen ist ein Satz, der sich Buch I, Capitel 12 desselben Werkes vorfindet: καί ή φύσις άπαντα τεχνικώς καί δικαίως πράττει, δυνμεις έχουσα, καϑ' άς έκαστον τών μορίων έλκει μέν έφ' έαυτό τόν οίκείον έαυτώ χυμόν ... Ein wichtiger und für die Betrachtung der historischen Entwicklung unseres Problems interessanter Umstand darf aber gerade wegen der fast täuschenden Ähnlichkeit mit modernen Principien nicht übergangen werden: Galen konnte, ebenso wie sein großer Vorgänger Hippokrates, die Anziehungskraft, das Wahl vermögen der Theile, streng genommen nicht auf das Verwandte, sondern nur auf das Identische, den "Qualitäten" nach Gleichartige, zielen lassen.

S. 89: In Consequenz dieser umwälzenden Erkenntnisse erfuhr auch das Problem der Wahlanziehung wieder eine wesentliche Verschiebung, welche beinahe an die Reaction erinnert, die sich einstens gegen die Bestrebungen der Iatrophysiker geltend gemacht hatte. Wie damals, verwirft ein Theil der Forscher die Zurückführung der Lebensthätigkeiten, also auch der Wahlattraction, auf die bekannten physikalischen Gesetze und erblickt in ihnen Kräfte höherer Ordnung, für die sich im Anorganischen kein Analogen vorfindet; wie damals, hoffen die einen, dass die Zukunft durch Entdeckung neuer physikalisch-chemischer Thatsachen eine die gegenwärtigen Lücken ausfüllende Aufklärung bringen wird, während die anderen, mehr oder weniger mystisch denkend, von den zugebote stehenden Forschungsmitteln der Naturwissenschaft, und seien sie noch so vollkommen gedacht, nichts erwarten und statt des "Ignoramus" ein apodiktisches "Ignorabimus" statuieren.

Der "Neovitalismus" der einzelnen Haupt Vertreter zeigt die verschiedensten Nuancen, gemeinsam ist ihnen allen nur der Ausgangspunkt, die Erkenntnis, dass die gegenwärtigen physikalisch-chemischen Kenntnisse durchaus keinen vollen Einblick in den Mechanismus der "vitalen" Erscheinungen gewähren; aus diesem Axiom folgt aber eigentlich nicht mit Nothwendigkeit, wie manche es behaupten, dass im lebenden Organismus Kräfte anderer Ordnung als in der anorganischen Welt walten müssen, sondern bloß, dass uns die "Physik der Zelle" nicht klar ist. ...

Gerade das Problem der Wahlanziehung wurde zum Schibboleth der Forscher, denn mit diesem Problem steht und fällt die Frage, ob die Activität der Zelle, welche bei diesem Vorgang so scharf hervortritt, in physikalisch-chemische Factoren aufzulösen ist oder auf einem höheren, unergründbaren Agens beruht, neben welchem die physikalisch-chemischen Processe nur als begleitende Nebenerscheinungen auftreten (Ansicht Bunge's).

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Handbuch der Geschichte der Medizin



Verlag: Ferdinand Enke
Hrsg.: und

Geschichte der Medizin


Verlag: Ferdinand Enke


Verlag: Ferdinand Enke


Verlag: Moritz Perles

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Organisationskonstrukt

Es ist Jean-Bernard Merian, welcher in jenem Gezeitengetümmel, in einer wahrhaftig trefflichen Klarheit, die Gegenständlichkeit auf den Punkt und zur Darstellung brachte, wohingegen die Klarheit als solche keine Seltenheit ist, wie dieser über seine Worte hervorhebt. Dazu gelangen hingegen einzig Diejenigen, welche die Ergründungen ureigenständig vollziehen und sich in der Ausbildung explizit darauf begründen, worin sich Klarheiten ergeben und das separieren, worin es nicht gegeben ist. Der Umstand besteht vielmehr, in der Konfrontation mit Vorgegebenen, was einem darin entgegen steht und gerade dies ist eben auch durch die Sprache als solche, von Grund auf die Gegebenheit. Dies zu klären und nachzuvollziehen, ist nämlich einzig möglich, in dem Verhältnis, derart man zu Klarheiten über die Gegenständlichkeiten gelangt. Entsprechend ist auch seine Hervorhebung, daß ein Jeder über die Fähigkeiten verfügt, die erforderlichen Erfahrungen hervorzubringen zu bringen, auch des Wesens Kern, denn dies besteht darin, die reine Erfahrung für sich zu handhaben - darin besteht die Voraussetzung und ist jedem gegeben. Was dem in der Regel gegenüber steht, hingegen auch die große Masse ausmacht, daß sind die rein geistigen Spekulationen und Replikationen an Wiedergaben, ohne tatsächlichem Bezugswesen zur Sache. In seiner Aufklärung tritt dies entsprechend auch in seiner Markantz hervor, worüber dieser aufklärt, daß die Sinne selbst, als solche gar nicht erfahren werden, sondern einzig die erfolgende Erfahrung und was sich darüber vermittelt, sodaß es sich dabei auch einzig, um ein apperception handelt. Wie man dem deutschen Sprachgebrauch von sensation, perception und apperception jener Zeit entnehmen kann, hatte man dies generalisierend, von dem englischen Sensualismus übernommen, worüber sich zwangsläufig daraus, auch völlig willkürliche Spekulationen und Verdrehtheiten begründeten und die bestandenen Klarheiten wieder vernebelten.

Herausragend ist darüber hinaus sein Aufbringen, daß es keine apperception der apperception gibt. Hierüber kann man sich noch einmal verdeutlichen, warum ich die zweifache Bezeichnung von innerem Auge (Bewußtsein) derart anwende. Die Markantz besteht nämlich genau in der Gegebenheit seines Aufbringens, warum sich diesem wohl auch nicht der Bezug zum inneren Sinn ergab, denn diesen als reines Wahrnehmungsorgan in Betracht zu ziehen, würde genau diesen Widerspruch hervorbringen, nämlich als Wahrnehmung der Wahrnehmung. Genau darin besteht auch die Gegenüberstellung, denn in der deutschen Sprache, gab und gibt es keine solche Unterscheidung. Das es sich hierin, ebenfalls nicht rein um die Bewußtwerdung der Wahrnehmung handelt, sondern in dem sowohl-als-auch von Wahrnehmung und Bewußtwerdung, darin besteht die zugrundeliegende Relevanz. Genau diese Relevanz, nämlich die des Verbundswesens, trat hingegen zuvor über Descartes hervor, daß nämlich das Bewußtsein sich nicht als ein Eigenständiges stellt, sondern daß es sich dabei um eine Auswirkung - um ein Verbundswesen handelt. Entsprechend tritt dem hingegen auch Merian entgegen, um darzulegen, daß es sich aus der Sinneserfahrung heraus (bereits!) vollzieht und nicht (erst!) über die geistige Reflektion zustandekommt. Die Selbstreflektion ist darin, von Grund auf die Gegebenheit und keine davon Gesonderte. Doch steckt in Descartes Aufbringen ein ganz Anderes, was darüber seine demonstrative Darlegung erlangte. Dies beruht nämlich auf dem des Erwirkens dieser künstlichen Sprache, was weder von diesem, noch von einem Anderen, seine Ersichtung als solches erlangte, sodaß ich den Teil hierzu auch einmal dazu einbringe. Die elementare Unterscheidung hierin, beruht nämlich auf dem, der geistigen Vorstellung vorhandener Sinneserfahrung, gegenüber dem sprachtechnischen/-bezüglichen Denken und verdeutlicht sich über den Sachstand dieser künstlichen Sprache und seiner (reinen) Objektivität, welche das Subjekt(ive) nicht enthält. In dessen Bezugswesen, entsteht nämlich überhaupt erst, diese Art der Trennung, nämlich in seiner Gegenüberstellung zum Subjekt (dem Selbst) - in seinem Gegenübertreten der sprachlichen Bildnisse (reinen Objektivierung) und den Sinnesbildnissen (Selbstbildnissen) - was sich ohne diese Differenzierung, derart gar nicht vollziehen kann. Und wie sich mir darbietet, ist diese Bewandtnis, auch tatsächlich einzig dem Buddhismus, worin man nämlich genau den Gegensatz vollzieht (eins werden/sein mit Buddha - dem Sein), überhaupt bekannt.

Die Wirkung des Descartes Aufbringen, hat hingegen auch seine Relevanz, nicht erst über das Philosophienwesen erlangt, sondern tatsächlich handelt es sich hierbei, um eine Widerspiegelung des sich etablierenden ausbreitenden neuen (alten) Rechtswesens, nämlich dem des römischen Rechts (Wolff's Universität in Halle, war eine juristische Fakultät). Während dies ursprünglich, dem Christentum einzig als Vorlage diente, war es jedoch in den weltlichen Gerichtswesen, zum Grundstock geworden, in seiner Abwendung, gegenüber den bestehenden Uneinheitlichkeiten. Hierzu gilt es mir hervorzuheben, daß die Geschichtsschreibung, welche sich rein auf das Regularium der Herrschaftswesen bezieht, darüber eine äußerst mißliche Beschreibung aufbringt und sich über die Sprache überhaupt erst darlegt, wie es sich tatsächlich vollzieht. Der wesentliche Punkt hierin ist, daß sich dies, über das etablierende Erbwesen darin völlig ändert, worin nämlich das Formwesen, nämlich dem des Sprachwesens, dem vorausgeht. Hierin begründen sich die Gemeinschaften nicht, als ein Resultierendes, sondern aus einer Wesensart, worin das Prinzipwesen der Erfüllung, vorausgehend vorgegeben ist, worüber es sich miteinander verband. Die damit verbundenen Ideologien, fanden indess generell, wie in der Philosophie statt, indem man nämlich das Übernehmende, als Ideal ansah, sich jedoch im Verlaufe, als reine Ideologie entpuppte. Der Kern der Angelegenheit, verdeutlicht sich explizit über Descartes Aufbringen. Dieser besteht nämlich, im Anerkennen der Sprachbildnisse, daß erst über das Erkennen seiner selbst, in dieser künstlichen Sprache - dem gegenübertretenden Bildnis, sich überhaupt erst ein (objektives!) Selbstbildnis ergibt. Darauf beruht des Wesens Kern dessen, daß man sich nämlich nicht über seine Selbstbildnisse, sondern über diese Sprachbildnisse, 'überhaupt' erst seiner selbst bewußt wird.

Aus dem Verhältnis heraus, entstand gleichzeitig auch die des (menschlichen) Subjektes, dessen Eigenwahrnehmung hingegen darin gar nicht Inhalt ist. Tatsächlich vollzog sich nämlich hierüber, überhaupt erst die Rechtlosigkeit, indem einzig Denjenigen das Recht zukam, welche Recht sprachen und Herr über diese Sprache waren - dem entsprachen. Descartes Spezifikation der substanziellen Scheidung von res extensa und res cogitans, bringt es noch einmal zusätzlich auf den Punkt, welcher sich nämlich spezifisch im Gerichtssaal verdeutlicht, in dem, was sich darin gegenüber tritt. Hierin steht nämlich der Mensch als solcher, nämlich dem reinen Bezugswesen dieser künstlichen Sprache gegenüber, welche sprachtechnisch seine Abhandlung erfährt und sein persönliches Selbst, ist hierin, in keiner Weise mehr Inhalt. Gerade darin bestand auch die elementare Auseinandersetzung der althergebrachten Gewohnheits- und Naturrechte, in dessen Auseinandersetzung damit und somit auch die Philosophien- und Allgemeinwesen sich dem, eben auch entsprechend entwickelten. Betrachtet man sich hierzu Wolffs Aufbringen, so ist sind darin noch beide Wesensarten, in seinem ureigenen Aufbringen enthalten, wohingegen fast ausschließlich seine Erachtung fand, was dieser im Bezug des Descartes aufbrachte. Und mit dem Auftreten des Kant's expliziten Einseitigkeit, hatte sich hingegen auch die völlige Trennung bereits vollzogen. Und indem sich vor allem die Aufklärungen darüber etablierten, was sich eigentlich darin vollzieht und es eben gar nicht der geistige Intellekt ist, welcher hierin das Leitwesen bestimmt, mündete dies eben auch in der neu sich etablierenden Wesensart der Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Es ist somit auch keine Besonderheit, daß man keine Klarheiten zum Willen und Verstand ursprünglich ausbildete, da es nämlich überhaupt nicht Ermessungsgegenstand war, sondern vielmehr galt es, eben genau auch diesen Ermessungsgegenstand, überhaupt nicht als solchen, überhaupt aufkommen zu lassen, hingegen einzig zu suggerieren, daß ein solches existiere, denn das Recht steht (von den Römern vordefiniert!) nicht nur im Gesetzbuch, sondern bereits in dieser Sprache festgeschrieben fixiert. Es dreht sich hierin, einzig noch um die Erfüllung und Ausbreitung und darüber mündet dies auch in den Folgen des 18. Jahrhunderts, in seiner Überschreitung und Ignoranz gegenüber sämtlicher Grenzen.

Die Auswirkung der Aufklärung von Merian, welche tatsächlich gar nicht derartig einmal ist, jedoch einzig von diesem, derart klar zur Darstellung gelangte, erkennt man vor allem darüber, in der daraus erfolgenden Klassifizierung, worin man sich nicht mehr auf Wahrnehmung und Denken bezog, sondern explizit auf die Unterscheidung von denken, fühlen und wollen. Die Sinnenserfahrung der inneren Sinne - die Selbsterfahrung, wurde hierin Voraussetzung der Anwendung. Was sich über die Gegebenheit des Generellen der Apperception nämlich darüber klärte war, daß eine solche Scheidung eines rein Körperlichen und somit der reine Bezug der äußeren Sinne, sich überhaupt nicht vollziehen kann. Darin lag nämlich der Umstand des Vorsatzes des Ermessungswesens des rein Geistig-Körperlichen, denn darin galt dieser darin, daß gemäß der reinen Objektivität, die inneren Sinne, gar nicht Inhalt sein dürfen, was man über die reine Erachtung der äußeren Sinne - des rein Körperlichen, zu erlangen gedachte. Das es sich darin jedoch um eine Unmöglichkeit handelt, eröffnete erst wahrlich, diesem Teil Tür und Tor, zumal es sich nämlich mit des Locke's expliziter Klärung verband und somit auch die gänzliche Unmöglichkeit des Unterfangens einer solchen Scheidung, von Grund auf klärte.

» Johann Bernhard Merian «

Wenn man die Philosophen höret, die die Empfindung unserer Existenz unmittelbar nennen: so wird man sagen, die Seele denke geradezu: ich existire. Allein eben diese Philosophen bringen dieselbige Wahrheit auch mittelst des Räsonnements heraus. Daher jenes berühmte Enthymema: Ich denke; folglich bin ich, welches durch Des-Cartes in Gang kam, und seitdem fast von allen Metaphysikern wiederholt worden ist.


Meyer'sche Buchhandlung


Jean-Bernard Meria
S. 89: Apperception seiner eigenen Existenz

S. 91: Diejenigen, die sich mit der Zerlegung der menschlichen Kenntnisse, und mit der Auflosung derselben in ihre ersten Elemente beschäftigen, kommen am Ende auf primitive Perzeptionen, die man als Objekte einer unmittelbaren Empfindung der Seele betrachtet. Sie heißen Apperzeption, Intuition, Simpler Nisus. Die Empfindungen versammlet die Materialien der erhabensten und abgezogensten Wissenschaften eben so wol, wie die Materialien der niedrigern und gemeinen Kenntnisse. Sie zeichnet die ersten Anfangsgründe dem größten Weltweisen eben so gut vor, wie dem einfältigsten Bauern; und sie ist es, die unsre ersten Schritte leitet, die wir in der natürlichen Logik thun. die unendliche Verschiedenheit, die sich in der Ausbildung der Geister findet, die Größe einiger, die Mittelmäßigkeit und Kleinheit der andern, ruhrt wahrscheinlicher Weise blos von der verschiedenen Verbindung und von der verschiedenen Anwendung dieses Fonds der Perzeptionen, den uns die Natur gemeinschaftlichlich ausgetheilt zu haben scheint. Man würde ohne Zweifel auf eine leichte Erklärung der meisten Paradoce der menschlichen Seele stoßen, wenn man allemal den Faden der Gedanken aufnehmen, und bis zum Punkt zurückgehen könnte, woher sie ausgiengen.

Die Wahrheit wird von der Erfahrung bekräftiget, und von der Vernunft bewiesen, daß man die Kräfte des Verstandes nicht anders als a posteriori, oder nachdem sie sich geäußert haben, erkennen kann. Umsonst bemüht man sich, sie, wenn ich so sagen darf, auf der That, oder in der Operation selbst, anzutreffen. Wenn man sie auf der That beobachtet zu haben glaubt: so findet man, daß man sie blos in Wirksamkeit gesetzt hat: und um mich an meinen Gegenstand zu halten: so wird man, wenn man sich angestrengt hat, die Apperzeption zu apperzepren, höchstens drey Stücke gefunden haben, die aufeinander folgen. 1) Man wird irgend ein Objekt apperzipiren. 2) Man wird sich erinnern, daß man es schon apperzipirt hat. 3) Man wird über den Akt relfektiren, mittelst dessen man es apperzepirt hat.

Der Satz! ich apperzipire, daß ich apperzipire, ist ein Widerspruch. Denn wenn das geschehn sollte: so müßte ich, zu derselbigen Zeit, Ich und ein Andrer seyn, und ich müßte, so zu sagen, mitten durch mein apperzipirendes Ich apperzipiren; ohngefähr wie man die Gegenstände durch die Ferngläser sieht. Oder ich müßte, wie der Gott Janus, vorwärts und hinter mich sehn, d. h. apperzipiren und in demselbigen Augenblick auch reflektiren. Gienge das an: so würde sich das apperzipirende Wesen nicht blos verdoppeln, sondern auch, aus dem nemlichen Grund, ins Unendliche vervielfältigen können. Ungereimtheiten, die zu fühlbar sind, als daß man sich bey ihnen aufhalten dürfte.

Alle Gegenstände, wovon man mit einiger Wahrscheinlichkeit sagen kann, daß sie unmittelbar apperzipirt werden können, lassen sich unter drey Klassen bringen. Die Apperzeption kann sich nemlich blos, entweder auf uns selbst, oder auf unsre Ideen, oder auf unsre Handlungen beziehen. Wir müssen daher untersuchen, ob die Erkenntnis dieser Dinge wirklich von einer unabhängigen Apperzeption herrührt, und worinnen sie besteht. Die gegenwärtige Abhandlung ist der Untersuchung der Apperzeption unserer eignen Existenz, oder dem conscium sui, gewidmet.

Spinoza hat die Schwäche dieses Arguments vollkommen eingesehn. Daher leugnet er, daß ein Beweiß darinnen liege, weil es nur ein Satz sey: Cogito; ergo sum, unica est propositio, quae huie: Ergo sum cogitans, aequivalet. Will Spinoza hiemit so viel sagen, daß wir, nachdem wir unsre eigne Existenz apperzepirt haben, alsdenn über den Akt der Apperzeption nachdenken: so hat er sehr Recht, und Des-Cartes selbst hat sich wirklich an mehreren Stellen dieser Umschreibung gemäß ausgedrückt. Was noch daran zu berichtigen wäre, wäre dies, daß man den Satz in zwey Theile zerlegte, und in die Mitte die Reflextion stellete, die den zweyten Satz giebt; weil wir schon gezeigt haben, daß der ganze Satz nicht das Objekt der primitigen Apperzeption seyn könne.

Bewußtsinn


(völlig neu verfaßte Auflage)
Verlag: Carl Duncker

S. 195: In der Psychologie findet Merian die Prinzipien der Leibnizischen und der Lockeschen Schule vor und versucht sie zu ergänzen, indem er leugnet, dass das Empfinden auf das Vorstellen oder anderseits das Denken auf das Wahrnehmen zurück geführt werden könne. Die Erfahrung lehre uns die Verschiedenheit der beiden Seelenthätigkeiten und zugleich die Einheit der Seele. Diese Seeleneinheit veranlasst unseren Philosophen zunächst zu einer Kritik des Cartesischen: Ich denke, an dessen Stelle ein: Ich habe gedacht treten soll. Denn wenn wir unser eigenes Denken beobachten wollen, ist es schon vergangen. Auch Locke und Wolff hätten sich Missverständnisse in der Lehre des Selbstbewusstseins zu Schulden kommen lassen, da sie ihren Theorien manche Thatsachen opferten. Die Erfahrung zeige vier Thatsachen: die Verschiedenheit unserer Ideen vom Bewusstsein unser selbst, die Passivität der Seele bei den Perzeptionen, die Verschiedenheit der Perzeptionen von einander und ihre gemeinschaftliche Gegenwart in demselben Subjekt. Die Erfahrung widerspreche ferner der Existenz von nicht apperzipierten Vorstellungen in der Seele. "Bisher habe ich die Seele für ein apperzipierendes Wesen und die Vorstellungen für apperzipierte Objekte gehalten, und der Ausdruck: in der Seele existieren, war ein Synonymum des Ausdruckes: von der Seele apperzipiert werden." Was man dunkle Ideen nennt, besteht in Wirklichkeit aus klaren Ideen, aus dem Gefühl eines Mangels weiterer Ideen und aus einer von klaren Ideen zusammengesetzten Vermutung, wodurch man diesen Mangel der Ideen zu ergänzen sucht; was man für verschiedene Grade der Klarheit einer Vorstellung hält, sind nichts weiter als mehrere mit demselben Modell verglichene Vorstellungen.

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der Wissenschaften zu Berlin
1. Band, 1. Hälfte
Bericht über Merian ab S. 454
Verlag: Akademie der Wissenschaften Berlin
Bearbeitet von:
nachfolgender Text: S. 457
Originaltext: » Mémoires de l'Académie Royale (Band 4, S. 437) «

Merian-Memoires - S. 457

Endlich hier ist das Problem, das ich Ihnen zur Lösung gebe. Sie wollen eine philosophische Sprache. Gut! gestalten Sie selbst eine; oder reinigen Sie eine unserer bereits existierenden Sprachen von diesem Abschaum aus Egoität, Subjektivität, Substantivität, die sie alle infiziert und getrübt machen. Schmiede eine, Ich sage dir, frei von Personalpronomen, jeder pronominalen Beugung, von allem, was die geringste Spur davon trägt, & in dem eure Phänomene ohne fremde Legierung miteinander korrespondieren können. Ich werde der Erste sein, der dieses seltene Meisterwerk applaudiert, & bewundere es als das merkwürdigste aller Phänomene.

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der Wissenschaften zu Berlin

Bericht über Merian: ab S. 454


Verlag: Walter de Gruyter

4.4 Johann Bernhard Merian (S. 101)

Zur Erläuterung des Entwicklungswesens, gilt es mir diesen Teil der erfolgenden Unterscheidung der inneren Sinne, gegenüber den Äußeren hervorzuheben, was sich nämlich derzeit vor allem sprachtechnisch (philosophisch!) gar nicht aus dem Vorausgehenden vollziehen ließ, da man die Grundlage der Bedeutung von fühlen und empfinden, rein noch aus dem Verhältnis des reinen Ersinnens heraus vollzog und somit seine völlig willkürliche Anwendung erlangte. Zumal ergab sich hingegen auch erst zu jener Zeit, über die eine Seite, die explizite Ausdifferenzierung gegenüber dem Geist und dem Gedächtnis, parallel dazu auch über die Etablierung der naturwissenschaftlichen Physiologie, gegenüber dem Vormaligen der reinen Anatomie, darüber die Ausdifferenzierung des reinen Wirkens der körperlichen Sinne als Sinnesreiz, gegenüber dem Reflektiven dessen über das Gehirn. Wie man der etymologischen Entwicklung entnehmen kann, bestand in seiner ausgehenden Präsenz, bereits eine klare Unterscheidung eines äußeren (fühlen) und inneren (empfinden) des Sinnesvollzuges - dem, was von außen auf den Körper (Sinne des Körpers) wirkte und was über das innere Sinnenwirken sich vollzog (innere Reflektion). Jedoch begründete sich hierin, gemäß dem es auch im Bezug seine klare Ausbildung erfuhr, eine definitive Unterscheidung zwischen dem reinen Wirken des empfindens der Sinnesreize, gegenüber dem Reflektiven des fühlens. Wie man der Geschichte entnehmen kann, gab es bereits derartige Relationsbezüge, jedoch konnte es sich erst in jener Zeit, derart explizit herausbilden. Die substanziellen Differenziertheiten, existierten zuvor derart noch nicht. Kernpunkt ist hierin, daß die geistigen Bildnisse, weder noch selbst enthalten, sodaß sich die Bewandtnis entsprechend auch rein, auf die Unterscheidung der Sinne des Körpers und der Seele vollziehen konnte. Speziell darin besteht die elementare Neuerung. Während man sich zuvor noch auf die Ermessung von Wahrnehmung als solcher undifferenziert bezog, differenzierte folglich in seiner zugrundeliegenden Unterscheidung von denken, fühlen und wollen innerhalb des Erfahrensbezuges der Seele, in seiner Konfrontation, gegenüber dem rein Körperlichen und rein Geistigen.

Organisationskonstrukt

Wie man dem entnehmen kann, vollzieht sich dies zugrundeliegend, über die Negation, dessen Begründung sich jedoch entsprechend, über die Kontrastierung ausbildet. Mir gilt es hierzu, auch einmal dem Späteren an dieser Stelle vorauszugreifen und hierzu auf Hermann Drüe's Abbild zu verweisen. Einzig in jenem Zeitfenster, nämlich zwischen dem Aufkommen der Anwendung des Selbst-Gefühls und dem erfolgenden kulturellen Umsturz, durch die französische Revolution und somit auch der etablierenden völligen Neuausrichtung universitäter Gegebenheiten, in seiner Maßgabe rein naturwissenschaftlicher (empirischer) Grundlagen, trifft man auf dieses explizite Entwicklungswesen, dem gegenüber die Inbetrachtziehung der inneren Sinne, infolge dessen Wandel überhaupt nicht mehr Inhalt sind! Entsprechend hat der derzeitige Bezug von denken, fühlen und wollen, auch nichts mit dem späteren Bezug von Bewußtsein, Gefühl und Wille, überhaupt etwas gemeinsam. Wie hervorgehoben, kehrt sich in dieser Anwendung des Vorausgehenden des Sprachwesens, darin die Gegenständlichkeit um, wohingegen sich bis heute, weder für das Bewußtsein, noch das Gefühl, noch dem Willen, überhaupt eine Gegenständlichkeit ergibt, sondern im Gegenteil, genau dies wiederum auf der reinen Ersinnung des sprachtechnischen Vorausgehens beruht. Der Kern der Angelegenheit besteht darin, daß im Innern, überhaupt keine Gegenständlichkeit als solche überhaupt zu erfahren ist, sondern sich darin, rein über die Ausdifferenzierung der Funktionalität vollzieht. Entsprechend ergibt sich, aus dem expliziten spezifieren des denkens und seiner Ausifferenzierung gegenüber Anderem, daraus resultierend, daß es sich hierin um eine Eigenart handelt und sich daraus der Bezug des Geistes ergibt, welcher dies hervorbringt, doch ersieht man hierin keinen Geist, welcher dies hervorbringt - darin besteht der Umstand! Gerade darin bestand eben auch das Wesentliche, worüber sich entsprechend auch diese Ausdifferenzierung, eines rein Innerlichen daraus ergab, indem sich hierin nämlich keinerlei Gegenständlichkeit überhaupt darin darbietet und somit sich darüber klarstellt, daß es sich darin nicht um Körperlichkeiten handelt.

Die Anwendung von Selbst-Gefühl, basiert hingegen primär auf der Grundlage dessen, daß die bewußtwerdende Erfahrung, in Einheit miteinander hervortritt - über das innere Auge (Bewußtsinn) erfahren wird. Es dreht sich hierin zugrundeliegend, um diese explizite Perspektive, in seiner Unterscheidung, gegenüber den rein geistigen Reflektion und dem Ermessen des Äußerlichen des Körperlichen und somit der reinen Inbetrachtziehung, des äußeren Sinnenbezuges. Diese Perspektive und somit auch dessen Erfahrung selbst, ist in den beiden anderen Perspektiven nicht Inhalt - darin besteht der Kern der ermessenden Bewandtnis! Was darin selbst nicht zum Gegenstand wird, jedoch hierin die Grundlage ist, ist die Gegebenheit, daß es sich bei der Ausdifferenzierung der Reflektionen des Selbst, um das des Instinktwesens handelt, worüber sich dies vollzieht und darüber sein zusammenführendes Erfahren dessen auch erfährt. In seinem Grund, handelt es sich somit hierin explizit auch, um die Erweiterung der erfolgenden anatomische Ergründung, was sich hierin speziell im Bezug des Instinktwesens vollzieht, dem gegenüber der Instinkt zuvor, einzig in seinen Bezügen seine Erachtung erfuhr, sodaß dieser selbst, in seiner Eigenständigkeit darin gar nicht Inhalt wurde. Dies ergibt sich über die explizite Unterscheidung dessen, worin das Harmonie- und Disharmoniewesen als solches seine Unterscheidung erfährt, gegenüber dem, worin dies nicht enthalten ist und als reiner Sinnesreiz einher geht. Gleich dem Instinktiven, ist somit jedoch auch das Selbstgefühl, gleichermaßen zwar ein Resultierendes, dem gegenüber jedoch genau dies zum voraussetzenden Ermessungsgegenstand wurde. Es repräsentiert somit in erster Linie, vor allem auch das Prinzipwesen dessen, gemäß dem es sich aus dem Selbst (der inneren Selbstbetrachtung) und dem Gefühl (der inneren Selbstreflektion) zusammensetzt und sich darüber, gegenüber den anderen beiden Warten der Inbetrachtziehungen, in sowohl als auch fundamental unterscheidet.

Philosophie/Psychologie, Wissenschaft und das Meinige im Nebeneinander - Bezüge

Sachtechnisch dreht es sich hierin, explizit um die Ergründung des Unterbewußsteins, dem gegenüber es mir über diese Darstellung hervorzuheben gilt, daß die sich scheinbar völlig neu begründende Psychologie der Neuzeit, tatsächlich rein auf der Widerherstellung des Grundstocks der Geistesphilosophie beruht, in dessen expliziten Ausdifferenzierung, gegenüber dem Naturwissenschaftlichen. Das Unterbewußtsein repräsentiert sich hierin hingegen eben auch wiederum explizit als Unbewußtsein (das im Dunkel liegende), derart es damit unverkennbar einher geht. Ein weiterer, hierin gänzlich außen vor stehender Bestandteil, worin sich vor allem auch die Vorausbegründungen und somit daraus hervorgehenden Parallelen ergaben, ist die Tierpsychologie, worüber sich hingegen der explizite Bezug zum Instinkt-/Triebwesen begründete, wohingegen über den Bezug zum Selbstgefühl, sich dem gegenüber, jedoch überhaupt erst die Selbstergründung des Selbst daraus ergab. Die substanzielle Bewandtnis ist hierin die Entsprechende, daß es sich zum Einen, um das spezifische Eigenwesen des Selbst handelt, welches gleichzeitig jedoch auch seine daraus hervorgehende Individualität aufweist. Darin besteht die entsprechende Bewandtnis, nämlich diese Grundlagen, wie auch Verschiedenheiten, daraus hervorgehend zu begründen und entsprechend auch das daraus hervorgehende Fundierende, dessen Wahrnehmungs-, Vostellungs- und Handlungswesen, in seiner Unterscheidung, gegenüber dem Körperlichen und Geistigen. Das hierin gleichermaßen die Erfahrung im Unterbewußtsein, den ausbildenden Grundstock begründet und sich somit den bewußten Erfahrungen und dem Gedächtnis des Überbewußtseins parallel dazu stellen als Eigenart, sowie auch gleichzeitig dem gegenüber stellt, darin besteht die elementare Bewandtnis. Eines der herausragenden Musterbeispiele, ist die Auseinandersetzung bezüglich des Molyneux-Problems, worin sich 'die Geister' auch entsprechend, zwischen Spekulation und Erfahrung voneinander scheiden, worin dem rein körperlichen und geistigen Bezugswesen, eben auch keine solche Ergründung überhaupt erst ergibt. Darin besteht eben auch des Wesens Kern hierin: während sich im Bezug des rein Körperlichen und rein Geistigen, ein reiner Monismus 'ihres Selbst' begründet, vollzieht man hierin hingegen, die Konfrontation aller drei Sichtweisen. Auch hierzu nochmals die Hervorhebung der Besonderheit, der bildlich sehenden Augen, woraus sich eben auch der reine Bezug der Wahrnehmung ergab, denn diese Augen vermitteln eben keine Sinnesempfindung, was sich zum Einen, über dessen unterscheidende Wesensart, gegenüber dem Urauge ergibt und zum Anderen, da dessen Bildnisse, nicht zunächst ins Unterbewußtsein gelangen, sondern zum inneren Auge (Bewußtsinn). Ensprechend besteht hingegen auch explizit, im Bezug des Reflektiven des Selbst-Gefühls des Wesens Kern, denn in dem Bezug, handelt es sich ausschließlich um das, was über das Unterbewußtsein - das Selbst - seine Reflektion erfährt.

Ein wesentlicher Entwicklungsgang war hierin, überhaupt eine für sich bestehende innere Wahrnehmung, abseits der geistigen Reflektion, überhaupt dem Bestehenden gegenüber aufzubringen, denn der substanzielle Bezug war eben nicht Körper und Seele, sondern tatsächlich Körper und Geist geworden, denn denn gegenüber dem naturwissenschaftlich Körperlichen, war hingegen der Geistesphilosophie der Geist, das einzig innere Reflektierende geworden. Hierin hatte man einzig noch rein körperliche Bezüge vollzogen. Die Markantz besteht somit vor allem auch darin, daß man nichts antrifft, worin man sich überhaupt auf Geschichtliches bezieht, sondern die reinen Bezüge zur Gegenwärtigkeit. Gerade darüber, ergibt sich indess eben auch diese Außergewöhnlichkeit des Werdegangs, seiner völligen Neuergründung. Und darin drehte es sich entsprechend auch darum, der Seele Innenerleben, tatsächlich ihre Substanz wieder zu verschaffen, welche sich darüber als außen vor gestellt erwies. Es erforderte einer Begründung, worüber sich dies auch als eindeutig und unumwerflich, dies hervorbringt, was eben über die Wahrnehmung sich als nicht umsetzbar erwies. Noch Brentano hatte diesen Versuch unternommen und ist kläglich daran gescheitert.

(empfinden ↔ fühlen) ↔ denken/vorstellen ↔wollen/begehren

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» Deutsches Wörterbuch «

fühlen Vb. 'mit dem Tastsinn wahrnehmen, empfinden', ahd. fuolen 'befühlen, betasten, empfinden' (um 800), mhd. vüelen (mit Erweiterung auf seelisches Erleben) 'wahrnehmen, empfinden', ... Anstelle von fühlen bevorzugt das Obd. in gesprochener Sprache empfinden (bair.-öst.) und spüren, merken (schwäb.-alem.). ... Gefühl n. 'Empfindung, Tastsinn', im 17. Jh. wohl nach Vorbildern wie Gehör, Geschmack, Gesicht entstanden, ...

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» Physikalisches Wörterbuch (1789) «
oder Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe
und Kunstwörter der Naturlehre
Band 2: Von Erd bis Lin
Verlag: Schwickert
Johann Samuel Traugott Gehler

S. 446: Gefühl, Tactus, Tact, le Toucher. Der Sinn, durch welchen wir die fühlbaren Gegenstände bemerken. Es ist der gröbste, aber auch der zuverläßigste unserer Sinne, der die Ueberzeugung von dem Daseyn der Dinge ausser uns ganz vollendet. Er ist überdies durch den ganzen Körper verbreitet, und wir nehmen durch ihn die Gegenstände von allen Seiten wahr, da die übrigen Sinne nur auf gewisse Tehile des Körpers eingeschränkt sind. Ohne Gefühl würden wir Automate seyn; man würde uns zerstören können, ohne daß wir etwas davon bemerkten.
Das Werkzeug des Gefühls sind die über den ganzen Körper verbreiteten Nerven. Die Haut, ein ungemein dichtes Gewebe von Fibern, ist mit unzählbaren kleinen Löchern durchbohrt, durch welche die äussersten Enden der Nerven, die Fühlkörper, wie kleine Wärzchen gebildet, hindurchgehen, ihr äusseres aus der harten Hirnhaut entspringendes Häutchen seitwärts ablegen, und sich mit einem netzförmigem Schleim (Rege Malpighianum) bedeckt, bis unter das Oberhäutchen oder der Epidermis erstrecken. Hier liegen sie nach geraden Linien in einer gewissen Ordnung, durch welche die auf der Haut sichtbaren, und besonders an den Fingerspitzen in Form von Spirallinien so merklichen Furchen gebildet werden. Diese Nervenspitzen oder Fühlkörner sind der eigentliche Sitz und das Werkzeug des Gefühls.
Dieser Sinn ist der allgemeinste, und begreift die übrigen unter sich, welche alle auf besondere Arten des Gefühls hinauslaufen. Er kan durch Aufmerksamkeit und Uebung so verfeinert werden, daß durch ihn oft Blinde für den Mangel des Gesichts großentheils entschädigt worden sind.
Gegentstände des Gefühls sind alle Körper, welche die Oberfläche der Haut erschüttern und unsere Nerven bewegen können. Wir erkennen durchs Gefühl ihr Volumen, ihre Gestalt, Ruhe, Bewegung, Härte, Weichheit, Flüssigkeit, Wärme, Kälte, Trockenheit, Feuchtigkeit u.s.w.
Der Sinn des Gefühls ist zugleich thätig und leidend. Wir fühlen zwar mehrerentheil Dinge ausser uns, aber wenn ein Glied des Körpers das andere berührt, so fühlen wir beyde und werden gefühlt; beyde sind Gegenstand und Werkzeug zugleich.


Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe
Band 2: Gefühl - Organismus
Verlag: J.B. Metzler

Das seit dem 17. Jahrhundert gebräuchliche Substantiv 'Gefühl' ist abgeleitet von dem Verb 'fühlen' (mhd. 'vüelen', ahd. 'fuolen'), das zunächst allein 'tasten' bedeutet und seit dem 18. Jahrhundert auch auf seelische Empfindungen übertragen wird.

Nach verbreiteter antiker Auffassung bildet die Polarität von zwei Prinzipien, die Liebe und Hass oder Lust und Unlust genannt werden, den Grund für die Bewegung der Dinge und Lebewesen (so schon Empedokles). Die Gefühle erscheinen also als motivierende Gründe des Handelns. Auch als Maßstab für das Zuträgliche und Schädliche werden sie verstanden. Die Gefühle gelten dabei häufig als etwas den Tieren und Menschen Gemeinsames.

Im Anschluss an die älteren Vorstellungen werden in der Stoa die Gefühle von Lust und Schmerz als allgemeine Mittel zur Selbsterhaltung der Lebewesen interpretiert. Seneca deutet die Gefühle von Genuss und Schmerz als Ausdruck einer universalen Sorge für mich (cura mei), die als ein erster Trieb allen Lebewesen angeboren sei. Weil die Affekte nach stoischer Lehre unmittelbar in einen funktionalen und evaluativen Kontext eingebunden sind, ähneln sie den Urteilen in Erkenntnisprozessen. Über Gefühle erfolgt eine evaluative Kategorisierung von Wahrnehmungsinhalten. In der stoischen Theorie der Gefühle kann daher einer der philosophiehistorischen Ursprünge der wirkmächtigen kognitiven Theorie der Affekte gesehen werden.

Unter dem Einfluss der stoischen Lehre der Selbsterhaltung stehen auch die frühen christlichen und mittelalterlichen Deutungen der Gefühle. Augustinus sieht selbst im Schmerz eine wunderbare Kraft der Seele, die den Körper erhält und die Tiere vor unüberlegtem Handeln bewahrt. Nach Avicenna ist mit der sinnlichen Wahrnehmung auch bei Tieren häufig noch ein verborgenes Vermögen (vires occultae) verbunden, das ein komplexes Wissen von einem Gegenstand vermittelt. Avicenna führt für dieses mit einer Wahrnehmung verknüpfte häufig evaluative Moment den Begriff der intentio ein und erläutert es in einem viel diskutierten Beispiel: "Das Schaf erfasst zum Beispiel eine intentio, die es vom Wolf hat, nämlich, dass es ihn fürchten und vor ihm fliehen muss, obwohl dies keinesfalls von den Sinnesvermögen erfasst wird". Über die intentio werden also auch nicht unmittelbar anwesende, aber für die biologischen Bedürfnisse eines Tieres hoch relevante evaluative Aspekte eines wahrgenommenen Gegenstandes vermittelt, z.B. das Bedrohungspotenzial im bloßen Bild eines Wolfs. Albertus Magnus differenziert in diesem Zusammenhang später explizit zwischen dem unmittelbaren Wahrnehmungsaspekt (forma) von Gegenständen und dem mit ihnen verbundenem Sinngehalt (intentio).

Im Mittelalter entfaltet sich eine breit geführte Debatte über Gründe und kognitive Dimensionen der Gefühle, bei der der Vergleich zwischen Mensch und Tier immer wieder als Prüfstein der Theorien herangezogen wird. Die mittelalterliche Diskussion der Gefühle steht also nicht allein im christlichen Kontext einer Selbstdisziplin und Affektkontrolle, sondern bemüht sich auch um naturalistische Gefühlstheorien. Auffallend ist dabei, dass der im 20. Jahrhundert am meisten diskutierte Aspekt der Gefühle, ihr qualitativer Empfindungsaspekt, also das spezifische, nur in der Ersten-Person-Perspektive erlebbare Sich-Anfühlen einer Emotion, kaum eine Rolle spielt.

» Philosophisches Lexicon (1775) «
Verlag: Gleditsch
Johann Georg Walch und Justus Christian Hennings

S. 1503 - Gefühl: Das Werkzeug und Hülfsmittel der Empfindungen sind die Nerven. Solche erwecken verschiedene Empfindungen, nachdem sie bald diese bald jene Veränderungen erdulden. Durch eine Veränderung der Gehörfibern und Nerven enstehet die Empfindung des Gehörs, durch die Sehungsnerven wird die Empfindung des Gesichts erregt u.s.w. Die allgemeine Empfindung aber, die wir bemerken, wenn ein Körper in uns wirkt, ist das Gefühl. Wor nur irgend in einer Nerve eine Veränderung erfolgt, da entstehet auch ein Gefühl. Man kann demnach mit Grunde behaupten, daß bey dem Sehen, Hören, Riechen und Schmecken auch ein Gefühl als einen einzigen Sinn annahmen. Denn alle äußerliche Empfindungen kommen darinnen überein, daß sie ein Gefühl erwecken. Fühlen diese demnach bey den Stoikera so vile als äußerlich empfinden. Weil nun 'in corpore iuris' die stoische Philosophie angewendet worden, so siehet man leicht ein, was der Begriff von 're corporali' sagen will, wenn man spricht es sey 'res quae tangi potest'. Tangi heißt so viel als 'externe sentiri', weil bey allen Empfindungen in unserem Leibe eine Berührung stattfindet. Sehe ich, so berühren die Lichtstrahlen meine Augen. Höre, schmecke, und rieche ich, so werden auch von der Luft, von Salzen und Dünsten gewisse Nerven berühret. In denjenigen Theilen des Leibes, wo keine Nerven sind, findet nach dem oben gegebenen Begriff vom Gefühl, gar kein Gefühl statt. Z. B. in Fetttheilen, bey den Ueberwuchs der Nägel, bey den Haaren. "Die Haut der Menschen und Thiere ist mit zarten Nervenwärzchen versehen, welche von dem mälpigbianischen Netze (rete malpighian.) und der Oberhaupt (epidermis curicula) beschützt werden. Durch diese Warzen fühlen wir, oder wir empfinden die Härte, Rauhigkeit, Dichtigkeit und Wärme der Körper. Bey einigen, wiewohl wenigen Thieren findet sich noch ein weit feineres Gefühl an gewissen besonders dazu bestimmten Theilen." Dieß sind Worte des P. Erxleben in den Anfangsgründen der Naturgeschichte 2. Auflage 1773. pag. 86. Siehe auch Marc. Malpighit de externo tactus organo, Neapol. 1665. 12. franc de Riet diss. de organo tactus, Ludg. Bat. 1743. 4. und im 4 B. der Haller. anatom. Disputat. S. 1. Traité des sensations et des passions, par M. Le Cat, à Paris 1767. 8. Tom. I. II. Hr, von Büffon in der allgemeinen Naturgeschichte 5 Td. p. 320. f. f. von Gehör p. 291. f. f. Von Geschmack p. 319. f. f. von Geruch ebend. und 7 Tb. p. 13. 17. f. 149. vom Gesicht 5 Th. p. 144. f. und 7 Th. p. 35. G. Empfindung.

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» Die Entwicklung des Begriffs Selbstgefühl «
in Philosophie und Psychologie
Archiv für Begriffsgeschichte, Vol. 37 (1994)
ebenfalls: » Historisches Wörterbuch der Philosophie (Selbstgefühl) «
Hermann Drüe

Als philosophischer Begriff entsteht Selbstgefühl in Deutschland erst in der zweiten Hälfte des 18. Jh. Voraussetzung ist das Aufkommen der Begriffe 'Selbst' und 'Gefühl'. Das substantivierte 'Selbst' taucht nach Trübner 1702 auf; 'Gefühl' ist nach Grimm "eine ziemlich junge bildung" und erst in der zweiten Hälfte des 17. Jh. nachweisbar. Im 18. Jh. setzt sich die Dreiteilung der seelischen Funktionen in 'Denken', 'Fühlen' und 'Wollen' durch. Ihr entspricht die Substantivierung der hinzugedachten Zentren in 'Bewußtsein', 'Gefühl' und 'Wille'. Die Verstärkung des subjektiven Aspekts ergibt 'Selbstbewußtsein' und Selbstgefühl. ... S. scheint nicht auf Gefühl allein zu gründen, sondern der kognitiven Komponente des Bewußtseins oder der Erkenntnis zu bedürfen. Die philosophische Deutung des Selbstbewußtseins ist dagegen frei von der Einbeziehung eines emotionalen Faktors etwa durch Gefühl oder Motivation. ...

Erstlich trifft man auf die Anwendung des Selbstgefühls, in Johann Bernhard Basedow's 2. Teil der Philalethie und gemäß dem dieser hierin eine gegenüberstellende Beurteilung der derzeitigen Gegenständlichkeiten aufbringt, erfährt man darüber auch, daß dies zu jener Zeit bereits entsprechend in Anwendung war. Hingegen repräsentiert dessen Darlegung, noch die Wolffianische Komponente. Bei diesem handelt es sich nicht, um die erfolgende Ausdifferenzierung, sondern es bezieht sich noch auf die rein geistige Reflektierung der Selbstwahrnehmung. Wie man explizit, noch einmal in seinem Vergleich mit den Tieren (§ 73, S. 114) entnehmen kann, so ist darin das sich etablierende Selbstgefühl, eben auch nur ein Teil der niederen Verstandeskräfte, derart man es aus dieser Warte heraus erachtete. Der explizite Wandel des ans Licht tretens, dieses neu sich Etablierenden, vollzieht sich hingegen über Michael Ignaz Schmidt, welcher dies markanterweise als Geschichte des Selbstgefühls verfaßt, es sich jedoch darin gar nicht um dessen Geschichte, sondern seine Entfaltung und dessen Hervortreten im Selbst dreht und somit die Anwendung von Geschichte, sich entsprechend auch darauf bezieht. Hingegen bringt dieser damit auch das explizite Grundprinzip darüber auf, was in erster Line darin besteht, dies gegenüber der reinen Wahrnehmung zu differenzieren, worin wie dieser hervorhebt, eben als solches, sich gar keine derartige Unterscheidung ergibt, da man im reinen Bezug der Wahrnehmung, einzig die Einheit und somit auch rein als apperception erfährt. Gerade diese Mißlichkeit, hatte sich über den Sensualismus etabliert, gemäß dem man hingegen auch im Deutschprachigen, genau dies auch derart übernommen antrifft, dieser jedoch speziell über diesen Mißstand aufklärt und damit verbunden, auch die klärende Sichtweise entsprechend darlegt.

Herausragend ist, neben seiner aufklärenden Inhaltlichkeit über das Selbstgefühl, seine Erläuterung über das Kernwesen der elementaren Differenzierung des Menschen Vollzugswesen, basierend auf dem Umstand der Ausgeprägtheit der Sinne (→ mentalen Veranlagung). Auch von diesem wurde dies eindeutig erkannt, daß sich darüber, die sich voneinander explizit unterscheidenden zwei zentralen Wesensarten des Menschen Sinne und Geistes Selbsterfahrung ergeben. Mir gilt es, dem erläuternd hinzufügen, daß sich im Grunde, wie über Locke demonstrierend dargelegt, gar keine anderen Bildnisse über den Geist begründen, außer über die Sinneserfahrung, sich in der Erinnerung ergeben, dem gegenüber es sich im entstandenen Entwicklungswesen, hingegen über die Sprache begründend, in seiner Gegenüberstellung vollzieht, sodaß sich daraus hervorgehend, jedoch keine derartige Differenzierung in seiner Gegenüberstellung, sondern eine völlige Abseitigkeit dessen vollzieht. Es ist die Klarheit der Begriffe, welche man dem vorausgehend im Sinne hatte, wohingegen man dem gegenüber, eine Sprache entwickelte, worin die Sinnenerfahrung gar nicht Inhalt ist. In diesem Wandel steckt auch der Vollzug der Umkehrung der Ersinnung, worin in dessen Vollzug, die Sprache der Sinnenerfahrung vorausgeht, anstatt dem gegenüber zu stehen. Tatsächlich handelt es sich hierin jedoch darum, das Sein 'an sich' darüber darzustellen, in seiner Gegenüberstellung zu der angeblichen Mißlichkeit der Sinnenerfahrung. Gemäß dem, daß jedoch gar keine Trennung existiert, zwischen dem Sein an sich und dem sich darin Vollziehenden, ergibt sich somit hingegen sprachtechnisch einzig eine Ver(w)irrung, welche sich jedoch sachtechnisch klärt, in seiner praktischen Umsetzung und somit auch seiner effektiven Gegenüberstellung der Sinnenerfahrung selbst, in welcher nämlich hingegen, wie in der Natur des Seins, gar keine Widersprüche existieren, sondern einzig in den geistigen Bildnissen. So ist entsprechend auch das Erfolgende jener Zeit, wahrlich nichts anderes, als die Widerherstellung dieser Gegenüberstellung und verbindet sich, mit dem Zerfall dieser Illusionswesen der Sprachgebilde, welche sich nämlich im Einbezug der Sinne selbst, überhaupt nicht bewahren können, was sie versprechen, wie sich hingegen über Basedow entsprechend verdeutlicht, denn in seinem Gegenübertreten, verdeutlicht sich eben auch, daß man tatsächlich gar nichts wahrnimmt, außer einer Dunkelheit, sondern sich einzig darauf bezieht, was die Sprachbildnisse 'im Sinne haben'. Der Kern der Angelegenheit besteht somit nicht darin, daß es sich um drei verschiedene Bildnisse handelt, der Sinne, des Geistes und der Sprache, sondern sich dies hingegen auf deren Substanzwesen bezieht, wohingegen es sich inhaltlich einzig um zwei unterschiedliche Bildnisse handelt(!) - darin besteht der Kern der Bewandtnis, worüber dieses Scheidungswesen, überhaupt erst seine klare Ersichtung, über dessen Konfrontation erlangte. Denjenigen, welchen die Sinne ensprechend ausgeprägt sind, können eben die Bildnisse der Sinne auch in keiner Weise, als ein derart Dunkles erscheinen, sondern im Gegenteil, ergibt sich gerade diesen, diese elementare konfrontierende Gegenüberstellung. Was dies zuvor behinderte war, daß man des Wesens Kern dieser Sprache gar nicht erkannte und sich hingegen auch nur scheinbar miteinander vermischte. Entsprechend ergibt sich jedoch nicht nur diesen die Sichtung als solche, da ein jeder Mensch sein Selbst grundsätzlich in seinem Wirken erfährt, jedoch ergibt sich einzig diesen die gegenüberstellende Aufklärung, dessen es nämlich der erforderlichen Klarheiten dessen, in seiner Konfrontation mit dem Begriffen erfordert. Der Kontrapunkt ist hierin eben nicht der Mensch, sondern die Sprache geworden, worüber es sich vollzieht. Die sich entsprechend differenzierende und dem gegenüber stellende Sprachbegründung, ist entsprechend auch das damit verbundene zugrundeliegende Werkzeug, worüber man dies vollzieht. Und wie man der Gegenwart entsprechend entnehmen kann, hat man genau diese Sprachbegründungen, wiederum außen vor gestellt. Doch sind dies, über das entstandene Schriftwesen erhalten geblieben und so hat dies auch seinen bewahrenden Bestand.

» Philalethie (1764) «
Zweyter Band
Verlag: David Iversen
Johann Bernhard Basedow

Michael Ignaz Schmidt from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Michael ignaz schmidt.jpeg
Michael Ignaz Schmidt

» Geschichte des Selbstgefühls (1772) «
Verlag: Johann Jakob Stahel
Michael Ignaz Schmidt

Erster Abschnitt
Das Selbstgefühl in sich betrachtet.
Zweiter Abschnitt
Einfluß der Empfindungen auf das Selbstgefühl.
Dritter Abschnitt
Einfluß der Selbstthätigkeit auf das Selbstgefühl.
Vierter Abschnitt
Einfluß der Sittlichkeit auf das Selbstgefühl.

S. 3: Der Mensch fühlt zuerst, daß er ist. Mit diesem Gefühle ist auch ein dunkles Gefühl dessen was er ist, verbunden. Zum Glücke der Natur für ihn hat die Natur allen empfindenden Dingen dieses Geschenk gemacht, daß sie das Gefühl ihre eigenen Wesen vergnügt. Dieses Vergnügen ist rein, wenn sie keinen Mangel oder Unvollkommenheit zu gleicher Zeit verspüren. Widrigenfalls ist es vermischt. Eben dieses Vergnügen, so die Natur dem Selbstgefühl als die treueste Gefehrtin zugesellt, ist das kostbarste aller Güter, wo sie den Dingen die Empfindung und Leben haben, hat mittheilen können. Sie brauchen das Vergnügen nicht weit her holen. Empfinden selbst ist Glückseligkeit. So bald das erste Bewustseyn erwacht, gefällt sich schon der Mensch, so wie jedes anderes Ding, das Empfindung und Seele hat. Und wenn er auch noch nicht weiß, welchen Platz er sich unter den Dingen, die um ihn her sind, anweisen soll; so fällt es ihm doch am wenigsten ein, sich ihnen nachzusetzen. Er fühlt Vollkommenheiten, denen er zwar keine Namen geben kann, und dennoch vergügen sie ihn. Wie mehr er mit sich umgeht, wie genauer er sich durch die Entwicklung seiner Anlagen und Kräften kennen lernt, desto stärker wird dieses Vergnügen.

S. 11: Unsre Schlüsse gehen bey den Empfindungen und Gefühlen nicht von der Ursache auf die Wirkung, sondern von der Wirkung auf die Ursache. Das ist, wir urtheilen nicht, daß ein Ding uns gefallen müße, weil es schön und vollkommen ist, sondern weil es uns gefällt, urtheilen wir, daß es schön ist. Die Wirkung ist uns bekannter als die Ursache; wir bleiben also meistens bey dieser stehen. Man läßt sich die schönsten Erklärungen von Wahrheit und Schönheit vorsagen, und mißt zuletzt, beede nach seinem Beyfall. Jenes ist wahr, was wir glauben, und jenes schön, was und gefällt. Wie mehr ein Ding uns gefällt, desto mehr Schönheit und Vollkommenheit legen wir ihm ohne weitere Untersuchung bey. So wie das Wohlgefallen steigt oder fällt, steigt und fällt auch unser Urtheil von der Vollkommenheit eines Dings.

S. 70: Das verschiedene Klima, die verschiedene Nahrung, nebst den moralischen Ursachen der Erziehung und Vorurtheile, welche manchmal die Natur selbst scheinen irre zu machen, und die angebohrne Gefühle zu verdringen, oder auf Gegenstände zu lenken, die weit von ihren eigenen entfernt sich, werden allzeit eine große Verschiedenheit zwischen den Menschen unterhalten. Die Natur selber aber hat den Grund schon dazu gelegt. So wie wie bey den verschiedenen Arten von Thieren verschiedene Triebe angebracht, damit kein Ort unbewohnt, keine Sach, so zur Nahrung dienen konnte, unbenutzt, kein Vergnügen ungenossen verbliebe, so scheint sie auch bey dem Menschen mit Vorbedacht eine Verschiedenheit der Neigungen, Trieben, und Begierden angebracht zu haben.
Aus diesem entsteht das so wundersame Concert der verschiedenden Gefühle dierser Erdbewohner, welches doch zuletzt in einer allgemeinen Harmonie, nämlich der Zufriedenheit eines jeden sich endigt; da anere so frostig als ihr Klima, andere so hitzig als dasselbe sind; andere ein tiefes, andere ein leichtes und kaum zu unterscheidendes Gepräg der Leidenschaften an sich haben, andere mit Begierden die niemal zu sättigen sind, andere fals ohne Empfindung, und mit Gleichgültigkeit gegen alles, ihre Laufbahn angetreten haben; andere Tag und Nacht beschäftigt, andere gleichsam in einem immerwährenden Schlaf versenkt zu seyn scheinen; andere lieben, was andere hassen, und ihr Vergnügen daran finden, was anderen Verdruß macht. Ein jeder hat seinen Geschmack, und jeder ist mit dem seinigen zufrieden: ein jeder glücklich, so lang er den seinigen befriedigen kann.

S. 78 (Anmerkung): Man wirft in Ansehung derselben (Gemüthsbewegungen) noch andere Fragen auf, ob z.B. alle Neigungen des Menschen aus der Selbstliebe entspringen, in welchem Falle man sie gleichfalls für intereßirt hält. Lauter Dinge, die den ganz einfachen Plan der Natur verwirren, und zuletzt auf Wortstreitereie hinaus laufen. Vollkommenheit gefällt, wir mögen sie in oder außer uns wahrnehmen. Alles Gefallen suchen wir zu verlängern und zu erhalten, wir sind also auch auf die Erhaltung der Ursache davon bedacht. Daher entsteht das Wohlwollen gegen volkommene Objekten, und das Bestreben um ihre Erhaltung. In diesen wenigen Sätzen liegt die ganze Einrichtung unserer Natur.

S. 104 - Von der Veränderlichkeit der Gemüthsbewegungen und ihrem Einfluß auf das Selbstgefühl: Diese Modification des Selbstgefühls sind bald heftiger, bald schwächer. Wenn sie auf einem solchen Grad der Heftigkeit gestiegen sind, daß sie von einer merklichen Veränderung im Körper und Unruhge des Geistes beglietet werden, bekommen sie den Namen der Affekten. Sind sie so beschaffen, daß sie leicht in Affekten übergehen, werden sie Leidenschaften genennt.
Wer sollte sich einbilden, daß das ist so ruhige Herz könnte in so heftige Bewegung versetzt werden. Die gewaltsamen Bewegungen, in welche die oft so ruhige Oberfläche des Meeres durch die heftigsten Stürme kann gebracht werden, scheinen nur Schattenbilder dagegen zu seyn. Es nährt in sich ein ihm selbst verborgenes Feuer, welches in die heftigsten Flammen ausbricht, auf die die Vernunft, nach dem sie erloschen sind, mit Entsetzen zurück sieht, und die Folgen oft noch bis in die spätesten Jahren bereut.

S. 128: Gleichwie aber die Kräfte an sich sehr verschieden sind, und in einem noch mehr verschiedenen Maase und Verhältnisse vertheilt sind, so muß auch das Selbstgefühl bey verschiedenen Menschen auf verschiedene weise dadurch modificiert werden. Die Natur hat meistens mit großen Kräften ein starkes Gefühl derselben verbunden. Große Seelen fühlen sich, und durch dieses Gefühl geleitet, unternehmen sie Dinge, die andere nicht einmal sich zu denken getrauen, sondern vielmehr durch ihre kleine Kritick ewig verfolgen würden, wenn nicht der Ausgang die ersteren rechtfertigte.
Aber auch Seelen von mitlerem Schlage und auch sogar die kleinsten haben ein verhältnismäßiges Gefühl. Oft ersetzt bey ihnen die Einbildungskraft, was ihnen in der That mangelt. Sie sind mit sich so gut beschäftigt als die Großen, und wenn sie sich Anfangs nicht groß und stark genug fühlen, so sind sie um so mehr auf Vergrößerungen und den Anwachs ihrer Kräfte bedacht. Sie wissen alles auf das künstlichste zu benutzen, was immer an und um ihnen ist, und durch nichts bedeutende Kleinigkeiten das Gefühl ihrer Stärke zu erhöhen.

S. 140: Nichts desto weniger sind wahrhaft denkende Menschen immer eine seltene Erscheinung. Der Vorrath an Begriffen, welche die meisten beysammen haben, sind fast nichts als Empfindungen, so wie sie ihnen von den Sinnen überliefert worden sind. Diesen Stoff lassen sie ganz unbearbeitet. Die Zeit löscht wieder aus, was sie ohne ihr Bemühen empfangen haben. Das Nachdenken ist ihnen eine Arbeit, die sie vielmehr scheuen, als alle andere. Nichts ist beschwerlicher für sie, als den Lauf ihrer Gedanken einhalten, gewisse davon stehen machen, ihnen so zusagen ins Gesicht schauen, oder dem Zusammenhang davon nachspüren. Eher liessen sie ihrem Körper Fessel anlegen, als daß sie sich selbst diesen Zwang anthäten. So glaubt der Hottentot das Denken sey die Geissel, und ärgste Plage der Menschen.
Andere haben zwar etwas größeren Vorrath beysammen, alleine wie Locke anmerkt, lauter fremde und entlehnte Gedanken, keinen, der auf ihrem Grund und Boden gewachsen. Dies sind die Hottentotten unter gesitteten Völkern. Durch die Sprachen bekommen sie auch Begriffe von Dingen, so nicht unmittelbar in die Sinne fallen; allein fast allzeit nur halb, verstümmelt, und so unbestimmt, daß sie selbst am wenigsten sich darein zu finden wissen. Selbst denken, selbst Wahrheiten aufsuchen, ist ihnen das wenigst bekannte Ding von allen. Sklavische Nachbeter, die noch glücklich genug sind, wenn sie wissen was andere denken, oder die so vor ihnen waren, gedacht haben.
Nur jene empfinden das Vergnügen des Denken, welche wissen, was Selbstdenken sey, ein Vergnügen, so sich nur fühlen läßt, nicht ausdrücken. Aber auch nur diese sind im Stande, die wahre Hoheit einer Menschenseele zu fühlen. Nur bey diesen muß diesen muß des Selbstgefühl auf einen solchen Punkt der Höhe steigen, den andere nicht einmal denken können. ...

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» Michael Ignaz Schmidt's (1802) «
des Geschichtsschreibers der Deutschen Lebens-Geschichte
Verlag: Hahn
Franz Oberthür

» Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich (1875) «
Michael Ignaz Schmidt - Band: 30, ab Seite: 303

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» Allgemeine Encyklopädie der Wissenschaften und Künste (1853) «
Erste Section A-G - Gefühl-Gellenau
Johann Samuel Ersch und Johann Gottfried Gruber

S. 14: Empfindung (sensatio externa) - Gefühl (sensatio interna), Lebengsgefühl = Selbstgefühl

Die Bezugnahme von Selbst-Gefühl, repräsentiert im Gegensatz zu dem derzeitigen Antreffen, jedoch dem entsprechend, in keiner Weise etwas Neues, sondern im Gegenteil, was sich über die Verbindungslinien ergibt: u.a. Selbsterhaltungstrieb (Primärimpuls - οἰκεῖον - sowie 'instinctus naturalis' → sensus sui ipsius). In seinem Grunde, handelt es sich hierbei, um das erfahrende Instinktive, wohingegen dies nicht aus der Warte des Instinktes erfolgt, sondern aus dem bewußt erfahrenden Erleben und somit aus der Perspektive des inneren Auges (Bewußtsinns) heraus. Gerade darin besteht hingegen auch die Besonderheit, daß man sich hierin, rein auf die erfolgende Erfahrung bezieht und aus dem heraus, die Gegebenheiten wieder völlig neu ergründet. Im Grunde, ergeben sich jedoch hierin all die Replikationen, welche dem tatsächlich bereits vorausgehend entstanden sind und begründen somit auch, das Leitwesen für die geschichtsträchtigen Bezugswesen, um darüber dies miteinander zu verknüpfen und auch darin, die erforderlichen Scheidungswesen zu vollziehen. Das eine derartige Klarsicht ,hingegen erst über die erfolgten klärenden Erkenntnisse, der Scheidung der drei Bildnisse der Sinne, des Geistes und der Sprache, sich überhaupt erst 'derart' ergibt, erklärt sich aus den derzeitigen Entwicklungen, derart sie zuvor nicht existierten. Gerade diese sich etablierende Undifferenziertheit, führte hingegen auch zuvor, überhaupt erst zu den entstandenen Ver(w)irrungen, sodaß gerade diese Entwicklung auch überhaupt erst, wieder eine Klarsicht zu Vormaligen überhaupt erst ermöglicht. Die sich vollziehende Grundlage des Mißwesens, ergibt sich effektiv, wie hervorgehoben, über die Etablierung der künstlichen Sprachen und deren Substanzwesen, einer Objektivität, welche das Subjekt(ive) nicht beinhaltet, worüber hingegen doch gerade darüber die Klarheit als solche gegeben ist, jedoch wie die Aufklärungen jener Zeit hervorheben, ergab es sich markanterweise, überhaupt erst daraus, daß man sich nämlich überhaupt erst darüber, derartig von den Sinneswesen distanzieren konnte. Seine Umsetzung erlangt dies über die Begründung der lateinischen Sprache und vollzieht sich über die Stoiker, gemäß dem sich darüber auch der Bezug zu seinem griechischen Ursprung ändert. Jedoch trifft man hingegen auch bei diesen, auf die scheidende Differenzierung und in keiner Weise auf eine Einheit, wie sich unter anderem über Hierocles (Hierokles) und seiner Forderung, der Erachtung und Ermessung der Selbstwahrnehmung darlegt. So findet in seinem Grunde, zwar die Auseinandersetzung, zwischen dem Ermessungswesen des Geistigen und Sinnlichen, zwar durchwegs statt, begründete sich jedoch nicht, wie es mir hervorzuheben gilt, über das Geisteswesen der sich ursprünglich etablierenden Philosophie, sondern auf der expliziten Begründung über den sich etablierenden distanzierenden Sprachbezug, dem gegenüber der Geist jedoch, in seinem natürlichen Umgang, als das Gespenstische erachtet wurde. Das die dem entsprechende Aufklärungen, sich somit nicht über 'das Geistige', sondern hingegen erst über die Sprache ergeben, darin besteht des Wesens Kern, worauf es mir hinzuweisen gilt. Dem entsprechend, besteht die eigentliche Relevanz auch rückwirkend darin, zu erkennen, inwiefern die Bildnisse, überhaupt auf dem sinnenbegründenden geistigen Vorstellungsermögen beruht, oder sich hingegen, aus den Sprachbildnissen heraus begründen!

Ein Bildnis über die sich daraus fundierende reformierend etablierende Philosophie als solche, erlangt man spezifisch über die Lehre von Johann Georg Heinrich Feder, zu dem ich im Nachfolgenden, Auszüge daraus, mit erläuternden Beschreibungen ergänze. Das Kernwesen dessen, tritt hierin zumal auch derart ins Auge, wie man es wahrlich an keiner anderen Stelle, zumal derartig leicht und klar nachvollziehbar erfährt. Hierzu gilt es jedoch hervorzuheben, daß seine Lehrschrift, sich gerade darin auch hervorhebt, daß dieser zwar seine Eigenentwicklungen darin integriert, dies jedoch auf der eigentlichen Wesensart der Philosophie als solcher fundiert, sodaß sich speziell auch die zugrundeliegende Wesensart der vollzogenen Ausbildung, der sich differenzierenden Wesensarten der Inbetrachtziehungen darüber abbildet. Diesem selbst, wurde die auf seine Aktivitäten hin stattfindenden persönlichen Auseinandersetzungen mit Kant, hingegen auch zum Leidwesen. Wie man dem damit Zusammenhängenden ebenfalls mustergültig entnehmen kann, so vollzieht sich auch innerhalb der Philosophie, durchgängig ein regelrechter Stellungskampf. Darin besteht auch das eigentliche Leidwesen, denn dies bestimmt sich somit auch entsprechend, über den Popularismus und führt immer wieder dazu, daß nicht das Wahre zum Kernwesen gelangt, sondern einzig ein für-wahr-nehmen, gemäß dessen Wortes Stellung und stellt sich entsprechend als ein Politikum. Es ist jedoch das generelle Zeitwesen der Aufklärung, worüber sich überhaupt auch eine derartige Breite darüber etabliert, welchem darin kein Abhalten mehr gegeben ist. In dieser Zeit treten eine gravierende Vielfalt von Aufklärungen zutage, welche im Gegensatz zur Renaissance, womit dies vergleichbar ist, nicht in dem Alten, sondern in der generellen Vergegenwärtigung, seinen Grundstock findet. Und so tritt hierin auch genau das in Stellung, was doch Kant's und Anhänger angebliches Bestreben ist, hingegen der Vergegenwärtigung deren wahren Ursprüngen entspricht, nämlich in seiner pragmatischen und somit auch der Naturwissenschaft sich parallel stellenden Empirie, welche in der Geschichte seines Gleichen sucht, was nicht nur diese Grunderneuerung betrifft. Darin liegt auch die eigentliche Markantz: während auf der einen Seite, die sich ausbildende reine Geistesphilosophie, in seiner generellen Phänomenologie mündet, etabliert sich zur gleichen Zeit, die vollständige Regenerierung seines Ursprunges, worin diese Phänomenologien überhaupt nicht existieren - vielmehr diese darüber ihre Aufklärung erfahren.

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Johann Georg Heinrich Feder


Verlag: Johann Christian Dieterich

Logik, § 1 (S. 1): Grundbegriff der Philosophie

Wenn man den Begriff der Philosophie aus der Abstammung des Namens entwickelt: so ergibt sich
1) daß sie zu ihrem Gegenstand allernächst den Menschen, und von diesem insbesondere das menschliche Gemüth sich bestimmen, allmälig aber doch zu Untersuchungen über die ganze Natur, ihre fortwährenden Erscheinungen, Einrichtungen, Kräfte und Gesetze sich erweitern müssen.

Eine ausführliche Erläuterung zum Gegenstand des Gemüths und der Stellung der Philosophie dem gegenüber, erfährt man ausführlich in seinem nachfolgenden Buch (Untersuchungen über den menschlichen Willen, Vierter Theil, ab S. 157). Wesentlich hierin ist und darauf wird dieser auch in dieser Schrift ausführlicher eingehen, daß es sich dabei um den Zustand des Gemüths und somit es sich um die Veranlagungen handelt - des Gemüthswesens Wirkwesen. Im Bezugswesen anderweitigen Antreffens des Instinktes (Instinctus naturalis) hingegen, ist der Bezug durchweg einzig das daraus Hervorgehende, entsprechend des Hungers des Magens und in keiner Weise eine Eigenständigkeit des Instinktwesens anzutreffen. Beim Gemüth hingegen, trifft man auf beiderlei Anwendungen, sowohl gemäß des Instinktes handhabend, jedoch auch in seiner Eigenart vor allem auch erfassend. Dem entsprechend, repräsentiert auch dies einen anatomisch begründenden Bestandteil, worin zwar der Zustand als solcher seine Ermessung erfährt, doch gerade über dessen Varianz eben auch die jeweilige Wesensart ihre Kontretisierungen erfahren. Zumal findet gerade hierin auch die Ausdifferenzierung gegenüber den reinen Reizen der körperlichen Sinne statt, worin überhaupt die wesentliche Bewandtnis besteht, nämlich in seiner Ausdifferenzierung gegenüber den Reflektion und somit des (Selbst-)Gefühls. Es ist das Erfahren von Harmonie und Disharmonie, worüber das Selbst zur Darstellung gelangt, in seiner Selbstreflektion das Erkennen sich darbietet. Insofern somit der Mensch Ermessungsgegenstand ist, erfordert es dem entsprechend auch, das als Ermessung anzuwenden, was den Menschen ausmacht - das Wesen des Menschen zu (er)kennen. Und genau dies, hatte in seinen griechischen Ursprüngen, noch keinerlei Bezug eines anatomischen Bezuges. Des Wesens Kern ist darüber hinaus, daß man eben auch nicht die Tugend hierin anwandte, da gerade sie nämlich nicht den Menschen darstellt, sondern eine reine Ersinnung einer Anforderung, gemäß des Verstandes, aufgrund dessen Ermessungswesen, auch der Mensch als solcher, seine tatsächliche Inbetrachtziehung gar nicht erlangte, sondern einzig gemäß seiner Ersinnungswesens Erachtungen.

Untersuchungen über den menschlichen Willen




Verlag: Meyersche Buchhandlung

Logik, § 3 (S. 4): Hauptmomente der Geschichte der Philosophie

Die Geschichte der Philosophie wird für das Studium der philosophischen Wissenschaften höchst wichtig, ohngefähr 600 J. vor Chr. G. mit den Griechischen Schulen. ...

Wie zuvor hervorgehoben, war die Vergegenwärtigung der Ursprünge, gänzlich außen vor gelangt. Wesentlich ist somit auch entsprechend, daß man sich hierin eben auch darin das Ziel setzte, dies wieder zum regulären Gegenstand werden zu lassen. Was das Philosophienwesen als solches betrifft, so ist hierin eben auch wesentlich, daß man sich hierin, an dem Punkt einer völligen Erneuerung befand, zu dem auch die Aufbereitungen dazu, überhaupt erst einmal entstehen mußten und somit eine völlige Neuaufbereitungen erforderten, um das dem Entsprechende darüber aufzubringen. Wie es bezüglich des Interpretationswesens entsprechend geläufig ist, ist dies eben auch jeweils auf das Anwendungswesen hin 'zugeschnitten'. Und gerade darin besteht vor allem auch der Umstand, gegenüber den griechischen Ursprüngen, daß gemäß des Allgemeinvollzuges, eben darin das Wesentliche, gar nicht seine Widergaben findet. Ich denke, dies verdeutlicht, mit welchem Umstand man derzeit, gerade darin konfrontiert war.

Logik, § 9 (S. 12): Entwickelung des Begriffs der Seele

Nach der Leibnitzischen Hypothese ist die Seele ganz Kraft sich selbst in der Folge ihrer Zustände zu bestimmen: so wie der Körper eine ganz durch seine eigenen Triebfeder regierte Maschine.

Hierüber verdeutlicht sich seine außergewöhnliche Klarsicht und Diplomatie, nämlich hierin die beiden Warten, der Philosophie und Naturwissenschaft über das Substanzwesen, in ihrer expliziten Gegenüberstellung anzuwenden, in Verbindung mit der Klarstellung dessen Trennungswesens. Während in der Naturwissenschaft galt, daß die Materie die Bewegung erwirke, kam von Leibniz, der explizite Gegenpol des Spiegelbildnisses dessen Monadologie auf. Hierzu gilt es mir das Ausgehende von Aristoteles hervorzuheben, wonach es sich darin um Seele und Form dreht, welche sich miteinander vereinigen und daraus das Körperliche hervor geht. In dieser Darlegung, besteht die Markantz darin, daß der Humus, aus dem 'der Mensch' entsteht, gar nicht enthalten ist, woraus man sich vor Augen führen kann, derart sich die Folgen daraus entwickelten. Entsprechend trifft man hierin, auch auf den Wandel in Leib und Seele, was letztendlich in der derzeitigen Konfrontation von Körper und Seele mündete. Verdeutlicht man sich, mein Aufbringen der substanziellen Gegebenheit, dann wird darüber ersichtlich, daß die Eigenständigkeit der Funktionalität (→ Form des Aristoteles), in der erfolgenden Philosophie seine gänzliche Verlustigung erfuhr. Im Gegensatz zur Naturwissenschaft, worin es einzig die Materie gab, bestand hingegen in der Philosophie, zwischenzeitlich die Unterscheidung in dem Einfachen und Zusammengesetzten, relativ der Unterscheidung von Energie und Materie. Feder erläuterte entsprechend jedoch auch die diversen Prinzipien, welche man über das Substanzwesen aufbringt. Hierzu sein persönliches Argument zur Sache, worüber es sich spezifisch heraushebt:

Metaphysik, § 34 (S. 242) - Einwendungen gegen diese Gründe

3) Daß, wenn gleich alle Veränderungen der Körper, so fern sie Gegenstand des äußern Sinnes sind, in Bewegung bestehen, daraus noch gar nicht folge, daß nicht im Innern derselben andere Veränderungen, wie die des Fühlens, Begehrens und Denkens, vielleicht in Verbindung mit jenen äußern Erscheinungen der Bewegung, statt finden können.

In seinem Argument, steckt genau die Parallele, welche man in den Naturwissenschaften antrifft und worauf auch die anwendende Scheidung von Materie und Energie beruht, was man hingegen verwarf, aufgrund seines vorausgehenden Prinzipwesens des Einen des Atoms. Während man in der Philosophie, gemäß des naturwissenschaften Materialismus einwirkend, zwischen dem Einfachen (Seele) und Zusammengesetzten (Körper[lich]), in seinem Grunde unterschied, hatte man jedoch auch die Scheidung gehandhabt, daß die Erscheinungen des Denkens, nicht dem räumlich-Zeitlichen zugehörg sind. Gerade daraus ergab sich auch das Verhältnis, daß dies der reinen Seele (einzig!) entspreche - die Seele sich darüber repräsentiere (→ Spiritus). Jedoch repräsentiert hierin Denken und auch der Verstand, kein isoliertes Eigenes, sondern ein aus der Einheit der Seele Hervortretendes (Wolff's Bewußsein: Wahrnehmung vollzieht sich über das Denken). Hierüber wird deutlich, derart sich diese Gegebenheit verändert, aufgrund der Etablierung, daß das Denken nicht der Seele, sondern dem Geiste entspringt und daß es sich dabei um reine Bildnisse der Erinnerung handelt und nicht um das erfahrende Sinnenerleben - nicht die Seele repräsentiert und sich darüber klärt, daß es sich um rein geistige Ersinnungen über die Seele handelt. Entsprechend stellte es sich auch von beiden Seiten her derart, daß die 'eigentliche Seele', in sowohl als auch, einzig als ein aus dem Jeweiligen heraus Resultierendes erachtet wurde. Hieraus resultierte entsprechend auch Leibniz Entgegentreten, auf seiner aufbringenden Grundlage des Eigenwirkens der Seele als solcher, wohingegen der allgemeingültige Streitpunkt, sich hingegen spezifisch auf seine atomare Parallele der Monaden bezieht, in dessem Auseinandersetzungen man hingegen auch erfährt, was es damit auf sich hat, daß man die Seele, einzig als eine unteilbare Einheit handhabte. Auch hierin, ergibt sich jedoch tatsächlich wiederum die Aufklärung, über die Konfrontation des Widersprüchlichen, denn man hatte ja bereits die Seele in Seele und Geist tatsächlich zerlegt und voneinander sondiert, sodaß hingegen auch die sich vollziehende Zerlegung der Seele, überhaupt erst daraus ergab, nämlich um die substanziellen Kontrapunkte dem gegenüber zu begründen. Betrachtet man sich hierzu mein Aufbringen der Unterscheidung, so kann man darüber erkennen, daß man wahrlich, in seinen ausdifferenzierenden Bestandteilen auch dazu gelangte, zum Kernwesen des Scheidungswesens vorzudringen. Nur reicht dies eben auch nicht dazu aus, um die metaphysische Grundlage des Substanzwesens, als solches zu klären. Dies ergibt sich tatsächlich einzig, über die entsprechende Klärung der Funktionalität der Wahrnehmung, worüber sich die Klarstellung ergibt, daß man über das Händling eines rein Äußeren, Substanzen begründete, welche derart überhaupt nicht existieren und sich die Klarsicht darüber jedoch einzig, über die Klarsicht des Inneren ergibt. Speziell darauf beruht es auch, daß die Metaphysik, sich eben in keiner Weise, über das Äußere realistisch begründen kann, da nämlich im Äußerlichen, eben jegliches Innere und somit das Selbst, überhaupt ersichtlich ist, sondern einzig, was darüber als Veräußerlichends daraus hervortritt.

Organisationskonstrukt

Logik, § 13 (S. 16): Aeußere Sinne

1) Bey der Erzeugung der Empfindungen und Vorstellung dieser Art muß man sorgfältig unterscheiden den äußeren Gegenstand, welcher mittelbar oder unmittelbar afficirt; die Veränderung im äußeren Werkzeuge, welche der äußere Eindruck genannt wird; die darauf sich beziehende Modification der innersten Werkzeuge, welche auch materielle Vorstellung oder Idee genannt wird; das was eigentlich Empfindung (Gefühl) heißt, die Perception oder Verspürung einer, meist angenehmen oder unangenehmen Veränderung des eigenen (subjectiven) Zustandes; und endlich die (formals) Vorstellung eines vom empfindendem Subjecte sich unterscheidenden Objectes. Daß von allem diesen eines nach dem andern sich richte und also abhängig scheinen müsse; ist außer Zweifel. Wie es aber unter einander zusammenhänge und aus einander entstehe, ist noch durch keine der hiebey angewendeten Voraussetzungen völlig begreiflich geworden. ...

... was indess, ohne den expliziten anatomischen Aspekt der inneren Sinne, auch nicht möglich ist, da diese, in der Erfahrung der äußeren Sinne, unabdingbar beinhaltet sind. Zwar ist hierin, die naturwissenschaftliche 'materialistische' Ergründung, hingegen tatsächlich des Wesens wesentlicher und unausweichlicher Umstand, denn der Kern der Angelegenheit besteht bei den äußeren Sinnen eben auch darin, daß sie spezifisch auf die Wahrnehmung des Äußeren hin eingerichtet sind. Durch sie kann keine Innenerfahrung erfolgen! Sie sind körperliche Organe und dem entsprechend auch prädestiniert funktional konstruiert, für Körperliches erkennen. Hierzu noch einmal das Muster des Sehens, worüber wir nicht die Lichtstrahlen sehen, sowie wir über das Hören nicht den Schall als solchen, sondern dessen Auswirkung über Materielles, sich darüber vollzieht. Und auch beim Schmecken, vollzieht sich dies nicht, ohne den Gegenstand, worüber es sich vollzieht, gleichzeitig zu erfahren. Sämtliche körperlichen Sinne sind derart eingerichtet und dem entsprechend unterscheiden sich auch die körperlichen Sinne von den Mentalen, aufgrund ihrer substanziellen Gegebenheiten. Wie man weitläufig erkannte, afffizieren die Sinne, eben auch einzig ein dem entsprechendes, ihres eigenen Substanzwesens. Gerade im Bezug der Wahrnehmung von Äußerlichem und seinem Bezug zu den äußeren Sinnen, wird jedoch wiederum deutlich, daß man wahrlich nicht wirklich zwischen Seele und Körper als solches unterschied. Hingegen vollzieht man dies, in den derzeit entstehenden Begründungen des spezifischen Bezuges zu den inneren Sinnen.

Zauberwürfel (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rubik's_cube.svg)

Logik, § 14 (S. 18): Innerer Sinn

Unter dem innern Sinn wird verstanden das Vermögen dasjenige, was im Innersten sich darstellt, so wie es sich gegenwärtig darstellt wahrzunehmen. Der Ausdruch Innerstes soll hiebey einen Gegensatz auf alles dasjenige, was mit den äußern Sinnen wahrgenommenen werden kann, bezeichnen.
Zu den Gegenständen des innern Sinnes gehören also alle innere Zustände des Thuns und Leidens, des Denkens, Wollens und Fühlens; ferner die im Innern entstehenden Vorstellungen und also auch diejenigen Gefühle, welche diese Vorstellungen, einzeln oder in gewissen Verbindungen mit einander, hervorbringen oder hervorzubringen scheinen. In der Beziehung auf diese dritte Classe seiner Gegenstände erhält der I. S. die Namen Sinn für Wahrheit, oder Wahrheits-Gefühl, ästhetisches Gefühl (Geschmack) und moralisches (Sittliches) Gefühl. In ersterer Beziehung heißt er auch Selbstgefühl.

Über sein Aufbringen des inneren Sinns, welchen dieser nicht gerade mißlicherweise, für diese Anwendung gebraucht, zeigt sich vor allem auch das reguläre Verhältnis der Undifferenziertheit, derart wir es in unserm Innern erfahren und das jeweilige mentale Organ, nicht als solches in Erscheinung tritt, sondern einzig dessen Hervortretungen. Die Besonderheit liegt darin, daß alles miteinander in Einem bewußt wird, jedoch auch dies nicht derart, als ein Gesondertes hervortritt, sondern vielmehr der Bezug darin gewahrt ist, es derart zu erfahren, was woher stammt. Das sich dies im Bezug zum Innern gleichfalls derart vollzieht, darin gilt meine Hervorhebung und wurde auch derzeit zum Ausgangspunkt der Ergründung, deren es jedoch aufgrund der Gegebenheit der reinen Ersinnungen, vor allem der damit einher gehenden sprachtechnischen Neubegründungen erforderte. Wie man seiner Ausführung entnehmen kann, welche sich als mustergültig stellt, für die Präsenz der Fortschritte jener Zeit, so hatte man hierin wahrlich die erforderlichen elementaren Grundlagen geschaffen, welche den Kern der Angelegenheit ausmachen. Vor allem hatte man hierin auch ein weiteres darin der Sonderung unterworfen, nämlich die Wesensart des Instinktes. Gerade über dessen Bildnisse, war nämlich überhaupt erst die Undifferenziertheit der inneren Erfahrung, gegenüber dem Körperlichen, daraus hervorgegangen. Der Instinkt erfährt entsprechend, in jener Zeit ebenfalls eine völlig neues Ersichten und darin erkennt man in erster Linie, sein ureigenes Triebwesen, dessen Unterscheidung eben auch wesentlich ist, dem gegenüber man sich nämlich einzig darauf bezog und dem Menschen rein danach beurteilte und man indessen das Geistige zu isolieren suchte und gar nicht erkannte, was für ein Mißwesen dies überhaupt hervorbringt.

Bewußtsinn

Bewußtwerdungsbezug

Logik, § 52 (S. 60): Abhängigkeit, Wirkung, Ursache, Kraft

In so fern die Möglichkeit von Etwas etwas anderes voraussetzt, jenes ohne dieses sich nicht denken oder mit Grund annehmen läßt, heißt es abhängig (bedingt). Dasjenige, wovon es abhänge und wodurch es möglich ist, heißt Bedingung, Grund. Wenn dieser Grund als wirksam gedacht wird, heißt das Gründende Ursache, das Gegründete Wirkung oder Effekt. Das Princip der Wirksamkeit heißt Kraft. Der Effekt wird betrachtet als Zweck (finis); wenn man sich die Vorstellung davon als Ursache (causa finalis) der darnach bestimmten regelmäßigen Wirksamkeit denkt; wenigstens nach innerer Möglichkeit, wegen ihrer innern Zweckmäßigkeit. Absichtlich heißt die Wirksamkeit, und der Effect wird als Absicht (scopus), betrachtet, wenn vorausgesetzt wird, daß die Vorstellung davon Beweggründ einer verständigen Ursache war.

Logik, § 53 (S. 63): Wirklichkeit

Was als wirkend, oder fähig zu wirken, in sich oder ausser sich, was auch nur als vermögend entgegen zu wirken, Widerstand zu thun, gedacht wird, heißt wirklich (existens). Also ist jedes Objekt des Denkens, so fern es dieses ist, etwas wirkliches. Denn als ein solches beschäftiget es den Verstand, bestimmt seinen Zustand. Daher ist auch das Seyn ein Bestandteil jedes Urtheils. Aber der Unterschied zwischen der Wirklichkeit (dem Seyn) eines Objectes als etwas in uns Vorgestellten und von unserem Vorstellen abhängig, und der Wirklichkeit eines Dinges ausser der Vorstellung, welches auch ohne uns und unser Vorstellen wirksam, also wirklich seyn kann, ist eben so klar als groß.

Hierüber erfährt man die Klarheit der Ausdifferenzierungen und des Wesens Kern, der funktionalen Einreichtung im Selbst, worin das Realisierungswesen als solches Grundbestandteil des Vollzuges ist und wie dieser darlegt, eben nicht grundsätzlich das Erfahren sondern nur des Kausalen, seine beurteilende Ermessung durch den Verstand erlangt. Seine einleitende Formulierung wirkt entsprechend leicht verwirrend, doch fehlt diesem die Klarheit darüber, daß der Verstand, einzig auf die Ermessung von Widersprüchlichkeiten hin, sein Wirken vollzieht, jedoch gerade darin auch jegliches, was ein solches beinhalten könnte wirkt. Es findet somit auch ein generelles Beurteilen statt, jedoch bezieht es sich auf Kontraktierendes und somit ergibt sich kein Wirken, worin ein solches nicht in Erscheinung tritt. Elementar ist hierin vor allem auch, das reine Bezugswesen von Wirkung. Darin besteht die elementare Bewandtnis bezüglich des Substanzwesens, denn im Innern, erfährt man einzig diesen Bezug. Objekte als solche, sind hingegen einzig ein Ermessen der rein äußeren Sinne. Das dies als Resultierendes im Innern derart in Erscheinung tritt, ist eines, daß diese Objekt jedoch als solche nicht ins Innere gelangen können - darin selbst keine Präsenz erfahren können und auch das Innere selbst kein solches repräsentiert, darin besteht des Wesens Kern. Entsprechend ergibt sich hieraus, eben auch ein ganz anderes Ersichten, was die innere Wahrnehmung, dem gemäß von der Äußeren darin unterscheidet.

Logik II, § 83 (S. 108): Grundgesetze des Denkvermögens
Satz vom Widerspruch

Unzweifelhaftes allgemeinstes Grundgesetz des Denkens ist, daß, was einander widerspricht, sich nicht zusammen denken lässet. Dieß sagt jedem sein Bewußtseyn; und es lieget in den Begriffen. Es läßt sich daher nicht denken, daß irgend ein Verstand Widersprechendes denken könne. Die Bestreitung oder Bezweiflung der absoluten Nothwendigkeit dieses Denkgesetzes kann nie auf etwas anderes als leere Worte hinauslaufen, nie als etwas verständiges sich rechtfertigen.

Auf diesem Grundgesetze beruht nicht nur der Begriff vom Möglichen, das allgemeinste aller Prädicate (§ 50) und das Grundgesetz aller Schlüsse (§ 72); sondern jedwedes Urtheil, wie auch sein Inhalt und der Ursprung der Erkenntniß von diesem beschaffen seyn (§ 45) mag, zeigt sich, bey seiner Beleuchtung, in so fern von ihm abhängig, daß es sich nothwendig nach dem bemerkten Verhältnisse der Begriffe richtet, diesem nicht widersprechen kann.

Die Unterscheidung und für sich stellende Gegebenheit des Verstandes ist hierin wesentlich, dem gegenüber man diesen, gemäß Kant dem Göttlichen zuschreibt, jedoch hierin als eine Wesensart des Menschen Fähigkeiten seine Erachtung erfährt. Zumal gelangte darüber auch zum Ausdruck und Anwendung, daß dieser nicht im Geiste seine Verortung hat, sondern entsprechend dem hierin die Sinneswesen zugrundeliegender Bestandteil sind, sich dies auf die Intuition bezieht, worüber sich sowohl die geistigen Bildnisse, wie auch die der Begriffe darüber richten. Gerade darin besteht die eigentliche Funktionalität des Verstandes, wie man richtigerweise erkennt. Der wesentliche Punkt besteht nämlich darin, daß es das Einzige ist, was sich durch diesen vollzieht, nämlich die Gegebenheiten auf Widersprüchlichkeiten zu prüfen und insofern solche sich aufweisen, dieser es entsprechend auch vermittelt.

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Die Besonderheit seiner Anwendung von Bewußtseyn liegt darin, daß er dies als resultierende Hervortretung des Selbstgefühls - daraus hervorgehend handhabt und entsprechend, zwischen Selbstgefühl und Bewußtsein unterscheidet (eingehendere Beschreibung in Philosophische Bibliothek, Band 3, ab S. 161). Die Grundlage des Verstandes, ist der Sinnesbezug und erfahrungstechnisch Teil des Bewußtseins. Hierauf beruht auch der Kern dieser Angelegenheit, dem gegenüber der Geist, den dieser entsprechend des Denkens und Gedankensystems, als solches separiert und nur ein inhaltlicher anteiliger Bestandteil ist. Es dreht sich hierin um den Gegensatz zu dem, worin man einzig die geistigen Reflektionen der Gedanken als Ermessung erachtet, in außen-vor-Stellung jeglichen Sinnesbezuges und somit auch tatsächlich eben auch dem des Verstandes (neuzeitlicher Bezug: Intellekt!). Entsprechend distanziert sich dieser auch von dem vollziehenden Bezug des common sense, da sich über die bezugnehmenden Präsenzen, überhaupt kein derartiges Eigenständiges darbietet, sondern es sich einzig um ein erwartendes Etwas darin handelt, was sich vor allem, wie dieser hervorhebt, über die Handlungswesen explizit darlegt und sich entsprechend dem gegenüber stellt (Über das moralische Gefühl, ab S. 128). Über die Ausgaben der Philosophischen Bibliothek, erfahren die diversen Anwendungswesen, ihre darüber hinausgehende ausbreitende Ausführlichkeit.

Philosophische Bibliothek



Verlag: Johann Christian Dietrich
und


Nachdruck von 1776
Verlag: Faber und Nitschke

Logik II, § 133 (S. 151) Hauptsatz der Caussalitätslehre

Der Hauptsatz der Caussalitätslehre, und somit der ganzen Philosophie, ist der Satz: daß nichts ohne Ursache geschehe.
1) Dieser Satz kann nicht aus den Begriffen gefolgert werden. In den Versuchen dieser Art wird auf eine unstatthafte Weise (petitione principii) das zu erweisende schon vorausgesetzt; oder Grund der Erkenntniß mit dem Grund des Seyns verwechselt.
2) Er würde für eine Grundwahrheit gelten müssen; wenn die von einigen Philosophen (§ 91) angegebenen Merkmahle unmittelbar einleuchtender Wahrheit, als solche, völlig richtig wären.
3) Wenn man diesen Satz, mit der Kantischen Schule, als ein bloß auf subjectiven Grunde beruhendes, und in Ansehung des Gebrauches auf die Sinnenwelt eingeschränktes Princip betrachten wollte: so würde er das nicht mehr seyn, was er dem gemeinen Verstande und der Philosophie bisher war. ...
4) Aber der Satz erscheint in seinem gemein anerkannten Gebrauche vollkommen gerechtfertigt; wenn man ihn, zum Theil subjectivistisch (a priori) in dem zweyten Grundgesetze des vernünftigen Denkens (§ 84) und dessen unmittelbarsten Folgesätzen (§ 93) theils objectivisch (a posteriori) gegründet sich denket; nemlich in einer solchen Menge und Manichfaltigkeit richtig beurtheilter Erfahrungen, dergleichen kein anderer der anerkanntesten und doch nicht ganz a priori erweislichen Grundsätze der Philosophie für sich anführen kann. Daß die Annehmung desselben durch ein natürliches Interesse und Streben des Verstandes begünstiget werde, leidet keinen Zweifel.

Hierin handelt es sich darum, daß man als Grundsatz erkannte, daß die bestehende Sprache, in keiner Weise überhaupt auf einer Ergründung beruht, sondern auf Voraussetzungen, welche über keinerlei Grundstock verfügt, außer dem spekulativen Vorausgehen, welches man darin ersinnt. Man steht somit einer Sprache gegenüber, welche gänzlich der Grundlage entbehrt, dessen es erfordert, um tatsächliche Begrifflichkeiten darüber zu repräsentieren. Darum auch meine explizite Unterscheidung von Begriff und Substantiv, worüber ich selbst dies praktiziere, denn im Gegensatz dazu, habe ich erkannt, daß dem gar nicht so ist, sondern durchweg sowohl als auch seinen Vollzug erfährt und entsprechend somit Begrifflichkeiten, sehr wohl integraler Bestandteil sind, indess einzig die Popularisierung des Einen, seine sammelnden, zumal im regulären Darstellungswesen, seine Abbildnisse erfährt (entsprechend Isidor von Sevilla und seine Stellung im Gezeitenwesen!), sodaß man aufgrund der Undifferenziertheit, über keinen Grundstock verfügte, eine derartige Sondierung überhaupt zur Verfügung zu haben. Hinzu kommt somit auch die damit verbundene Gegebenheit, daß zu jener Zeit, eine völlige Neubegründung überhaupt vollzogen wird, ohne dabei die Ergründung der ausgehenden Entwicklungswesen darin zu involvieren, was hingegen vor allem darauf beruhte, daß sie einzig noch mit widersprüchlichen Verfälschungen konfrontiert waren und diese zu beseitigen. Dies ist hingegen jedoch auch unweigerlich wiederum, mit dem derzeitigen Zeitenwesen verknüpft, worin gerade dies zum elementaren kulturellen Auseinandersetzungsgegenstand des Menschen Gegenwärtigkeit wird.

Metaphysik, § 3 (S. 191): In welcher Form Metaphysik möglich ist

Wenn man unter der Metaphysik eine apodiktisch demonstrative, anschauliche Erkenntniß von den Dingen an sich gewährende Wissenschaft versteht: so wird es freylich viel leichter, ihre Möglichkeit zu bestreiten, als zu beweisen. Denn von den Dingen an sich giebt es keine Anschauungen.

Hierzu gilt es mir, über seine Wortwahl, diese Gegebenheit spezifisch zu erläutern, worüber sich speziell auch die hervorgehobene sprachtechnisch fundierte Ausdifferenzierung darlegt. Das Zugrundeliegende hierin beruht nämlich darauf, aus dem sinnenerfahrenen Ersehen heraus zu verstehen, dessen es keinerlei Begründung erfordert und differenziert sich entsprechend, gegenüber dem Ansehen (einer Person, Sache, etc.). In Ersterem dreht es sich um die Einheit der Sammlung von Erfahrung und dem daraus Entstehenden (reflektierenden Sinneserfahrung), wohingegen es sich beim Anschauen selbst, zwar auch um ein Ersehen handelt, es sich jedoch bei dieser Anschauung, tatsächlich um die geistige Begründung dreht (was dem nämlich hierin gegenüber steht!). Darauf beruht das Ursprungswesen der sich herausfilternden Philosophie, nämlich auf dem Argument (der Begründung), worüber sich die erfolgte Verlagerung in das rein Geistige vollzog, aufgrund dessen es darin zum Vorausgehenden wurde. Der Kern der Angelegenheit besteht somit hierin, in seinem sich vollziehenden, gänzlich davon differenzierenden substanziellen Bezug, wie auch Vorgang. Die Bildnisse der Erinnerung, sind beim Verstehen aus dem Ersehen das zugrundeliegende Gestaltungswerk, doch die Inbetrachtziehung erfolgt hierin, in seinem Bezug der Sinneserfahrung selbst und nicht, als eine sich davon isolierende geistige Beschau - was über das innere Auge (Bewußtsinn) erfahren wird und nicht die geisten Bildnisse sind hierin das Inbetrachtziehende! Entsprechend stellt es sich hierin auch mit dem Begriff, welcher in sich das Begreifen, im Sinne von ergreifen in sich trägt, dem entsprechend dieser sich sowohl auf die Sinnenerfahrung bezieht, wie auch einen Verweis darauf repräsentiert.

Der Kern der Angelegenheit besteht darin, daß die aufbringenden rein geistigen Ideologien, als solche überhaupt keine realisierende Existenz aufweisen, sodaß sie jedoch als solche auch in keiner Weise 'in sich' widerlegbar sind. Die Anwendung beruht hingegen auch einzig darauf, von einem Gegenübertretenden eine Begründung als voraussetzende Erfordernis einzufordern - somit auch der Widerlegung dessen. Der wesentliche 'Grundstock' hierin besteht jedoch darin, daß es dem Augenscheinlichen gar keiner Begründung erfordert (gemäß der naturwissenschaftlichen Empirie), dies jedoch dem gegenüber in der Offensive steht und somit darin auch dem Zerfall unterliegt. Das Extrem besteht hingegen in des Menschen Selbsterfahrung, welche in keiner Weise überhaupt übertragbar und nach außen hin selbst vermittelbar ist, hingegen gerade dessen, es in keiner Weise einer Begründung überhaupt erfordert, indess sich die Gegebenheiten, über das Verstandeswesen dereguliert (intern, wie auch extern!). Die Grundlage der Philosophie als solcher, besteht somit auch darin, daß es Gegebenheiten gibt, welche einzig durch des Menschen Erfahrung im Selbst erlangbar sind und in keiner Weise übertragbar sind (Philosophie ↔ Wissenschaft). Genau dies wird auch über Feder und seine Zeitgenossen zum zentralen Inhalt, abseits der Konfrontation mit dem scheinbar Unerläßlichen. So ist in dessen Lehrstück auch der Bezug zur Metaphysik, das des begründenden Selbst, nämlich dem eines unerfahrenden Lernenden und worüber es sich begründet, nämlich gemäß seiner regulären Sinnenerfahrung überhaupt zu handhaben, über dessen Ausbildung es auch zum Übersinnlichen (Metyphysik) gelangt. Übersinnlich (Metaphysik) bedeutet eben nicht, daß es von den Sinnen nicht erfahren werden kann, sondern bezieht sich darauf, daß man über die regulären, zumal für sich isolierenden sinnlichen Bezugswesen, dies nicht erfahren kann, sondern einzig über die Koordinierung und Erfahrung des darüber hinaus Gelangens. Dem entsprechend definiert sich auch die Metaphysik und hat nichts gemein, mit einer reinen Vergeistigung, worin nichts anderes Inhalt ist (aufgrund dessen auch meine eigene Hervorhebung, daß dies gar nicht Inhalt ist darin)! Über das Kindeswesen, erfährt dies sein erklärendes Abbild, worin diese nämlich erst mit den Jahren, überhaupt eine bewußte Wahrnehmung als solche erfahren, wohingegen zuvor der reine Fluß der Sinne Erfahrung Inhalt ist. Das hierin der Geist eine zentrale Stellung einnimmt, ist somit schon richtig, doch vollzieht dieser einzig die Projektionen, worüber sich die Erfahrung der Erinnerung mit dem verbindet, was man über die Sinne wahrnimmt. Die geistigen Bildnisse, sind nur anteiliger Gestaltungsbestandteil und nicht das Inbetrachtziehende. Man spricht somit auch passenderweise, weder von einer Geistes-, Erinnerungs-, oder Sinneserweiterung, sondern von einer Bewußtseinserweiterung, worum es sich hierbei handelt, denn es handelt sich um die Koordination und Ausweitung der Einheit darin. Und so wird auch über Feder und Zeitgenossen, gerade dies zum zentralen Inhalt der erfolgenden Begründungen, abseits dem, worin kein Bewußtsein existiert und auch nicht die Selbsterfahrung, sodaß sich das Metaphysische/Übersinnliche darin, als reine Vergeistigung stellt, welche jedoch, wie diese selbst manifestieren, überhaupt nicht existiert - in sich selbst seine Abklärung erfährt.

Metaphysik, § 7 (S. 196) Anzeige der verschiedensten Lehrbegriffe von der Substanz

Der allgemeinste Gegenstand der Metaphysik ist das Absolute, für sich bestehende, das οντως ον, die Substanz (§ 1). Aber wenn auch in dieser ersten Beziehung des Gegenstandes ihrer Wissenschaft alle Metaphysiker mit einander einig sind: so entsteht doch bald bey den Folgerungen aus diesem Grundbegriffe eine große Verschiedenheit der Meynungen, und Trennung der Parteyen.

1) Einige behaupten, dieß Absolute, wahre Ding sey das Allgemeine mehrerer einzelnen Erscheinungen, nicht das Einzelne; da andere, umgekehrt, nur dem Einzelnen Daseyn außer der Vorstellung, objective Realität, zuschreiben.
2) Einige suchen es in der Form, sprechen wahre Wesenheit, Substanzialität, der Materie an; indem andere solche der Materie, entweder allein, oder doch auch zuschreiben.
3) Einigen scheint nur eine unendliche Substanz angebommen werden zu können, und allen endlichen Dingen dieser metaphysische Ehrenname abgesprochen werden zu müssen. Und endlich
4) wird von mehreren der berühmtesten Philosophen behauptet, daß die Namen Substanz, Ding an sich, etwas bezeichnen, was schlechterdings nicht Gegenstand der menschlichen Erkenntniß seyn könne.

Metaphysik, § 8 (S. 197): Wiefern die Realität und Denkbarkeit des Begriffs
von Substanz außer Streit ist

Daß wir uns bey den Namen, die den allgemeinsten Gegenstand der Metaphysik bezeichnen, ganz und gar nichts denken; ist doch nicht die Nennung dieser Philosophen, und kann es nicht seyn. Sie können und wollen nicht leugnen, daß der Verstand genöthigt ist; bey Erscheinungen, und bey allem Abhängigen, etwas Absolutes, was dabey zu Grunde liegt, vorauszusetzen; da dieses die Begriffe offenbar erfordern. Aber
1) Sie suchen bemerklich zu machen, daß wenn die Substanz eines Dinges allein und jeden Eigenschaften desselben entgegen gesetzt wird, alsdenn nichts mehr für jenen Namen vorzustellen übrig bleibe; weil wir kein Objekt ohne Eigenschaften (Beschaffenheiten, Bestimmungen, Merkmahle) denken können; und alle Vorstellungen von Beschaffenheiten seyn.
2) Sie behaupten nur, daß jenes mit Grund vorausgesetzte Absolute kein Gegenstand unserer Erkenntniß seyn könne, da es kein Gegenstand der Anschauung ist; und ohne mit Anschauung sich zu verbinden, Begriffe, wie sehr sie auch im Wesen des Verstandes, als Denkformen, a priori gegründet seyn, keine Erkenntnis gewähren. Die Dinge an sich, womit es die Metaphysik zu thun haben will, seyn als = x.

Aber jener erste Lockische Grund kann nur unbedachtsame scholastische Reden treffen; nicht diejenige Philosophie, welche der Substanz nicht alle denkbare Eigenschaften entzieht, sondern nur diejenigen, womit die Gegenstände den Sinnen erscheinen. Und der andern Bemerkung kann entgegengesetzt werden, daß, wenn man auch darüber einig würde, keine Erkenntniß anzunehmen, als nur von dem, was Gegenstand der Anschauung seyn kann, dennoch untersucht werden müßte, zu welchen Vorstellungen von den letzten Gründen der Verstand, seinen Gesetzen gemäß, sich zu bestimmen habe; da er doch bey dem, was abhängig, Folge, Wirkung ist, nicht stehen bleiben kann, und, wie überhaupt seine Begriffe nach den Verhältnissen der Einstimmigkeit und Verschiedenheit ordnen, so insbesondere den Wirkungen angemessene Kräfte sich denken muß (§ 2). Und diese Gegenbemerkung würde um so weniger verworfen werden dürfen; wenn am Ende doch, um eines sittlichen Bedürfnisses, um des moralischen Glaubens willen, eine weitere Ausbildung des Begriffes von jenem bey den Erscheinungen zu Grunde liegenden Absoluten gefordert werden sollte.

Auch hierüber gelangt noch einmal der Kern der Angelegenheit, zu seiner Darstellung des Grund-Wesens, wobei es gerade dieser Begriff wiederum auf den Punkt bringt, in seiner sich darüber vollziehenden Verwirrung und Feder's Worte, die Präsenz der Gegebenheit entsprechend verdeutlicht. Der Grund(stock), dem man folgt, in den diversen Arten der Anwendung, ist die Voraussetzung, wobei sich gemäß dessen Hervorhebung doch gerade diese auf Widersprüchen begründen und somit keine Realisierung repräsentieren kann. Das Wesentliche ist wahrlich einzig das Widerspruchsfreie und dies besteht einzig in dem Gegenstand der Unvergänglichkeit (dem Absoluten). Indem man hingegen sich auf die Substanz bezieht, handelt es sich um ein Anderes - darin besteht des Wesens Kern. WAS das Unvergängliche/Absolute ist, ist hingegen gar nicht bekannt. Die Handhabe in der Philosophie, ist durchweg gleich und auch zusammengehend, mit dem des Atoms und wie es sich damit verhält, verdeutlicht sich auch spezifisch darüber, in seinem Vorausgehen der voraussetzenden Theorien und speziell hierin begründet sich jedoch jegliches Andere, wie auch das Prinzipwesen dieser künstlichen Sprache, worin das Unvergängliche durch das Substantiv seine Anwendung erfährt und allem Anderen vorausgeht - man die Ünvergänglichkeit des Seins darin begründet, welche die existenziellen Gegebenheiten darüber völlig verklärt, denn einzig dem Substantiv als solches, ist es darin gegeben, nicht jedoch dem, was das Substantiv begründet und so stellt gerade dies doch die Anwendungswesen tatsächlich auf den Kopf, indem man mutmaßt, daß das Substantiv dem doch vorausginge, worüber sich die wahre Gegebenheit hingegen doch verdeutlicht, wenn man das Substantiv derart für sich isoliert, ohne dessen Bedeutung damit in Zusammenhang zu bringen. In der Sprache vollzog sich wahrlich das Gleiche, wie im Geistigen, ohne daß man bemerkte, was man darin vollzog.

Man besagt einerseits, daß das Absolute nicht zu erlangen ist und gleichzeitig begründet man Jegliches genau auf dessen Grundlage. Das eigentliche Paradoxe hierin ist indess, daß diese Sprache tatsächlich den Trialismus repräsentiert, welchen ich aufbringe, man sich jedoch zum Einen, in dem Mono- und Dualismus fixiert und zum Anderen, eben auch die Sprache nicht, in ihrer eigentlichen Bewandtnis, ihrer ausgehenden Begründung überhaupt handhabt. Feder gelangt nicht so weit, gerade dies zu erkennen, doch hat dieser erkannt, daß man in den Umsetzungen, in keiner Weise auch nur im Ansatz, über den ausgehenden Ursprung hinaus gelangte, daß es ein Unvergängliches/Absolutes gibt, doch was es damit auf sich hat, erfüllt sich eben auch einzig nach wie vor, über die Natürlichkeit der Gegebenheiten und somit auch über das Prinzip dieser Sprache, jedoch wie man erfährt, nicht in des Menschen geistigen Anwendung. Gerade hierüber weist dies hingegen auch wiederum einmal explizit darauf hin, wie es sich mit der Vergeistigung verhält und läßt es auch zur Grundlage werden, in seiner ausführenden Anwendung, daß man von Grund auf die Gegebenheiten studieren muß, um zu Resultaten zu gelangen. Nicht die Nachahmung begründen hierin den Grundstock, sondern das selbst Ergründen, kombiniert mit der Ergründung des Selbst. Darin besteht auch der Grundstock, meiner nachfolgenden Darstellung, daß nämlich sowohl als auch, unabdingbar miteinander einher gehen und der Mensch, von Natur aus derart eingerichtet ist.

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Metaphysik, § 92 (S. 327): Grundbegriffe von Gott, Theismus, Deismus, Atheismus, Polythismus und Pantheismus

Gott heißt, nach dem gemeinen Grundbegriff, so viel als eine verständige Ursache der Welt. Wer diesen Begriff für reel, und hinreichend hält, vernünftige Gesinnungen und Entschließungen darauf zu gründen, ist Theist; wer ihn für gegründet, aber unbrauchbar zu vernünftigen Anwendungen erklärt, heißt Deist; wer ihn als grundlos verwirft, Atheist. Wer mehrere verständige Wesen als Urheber der Welt annimmt, oder doch als Vorsteher ihrer Angelegenheiten, denen eine gleich uneingeschränkte Verehrung gebühre, ist Polytheist im eigentlichen Sinn. Pantheismus ist Atheismus; wenn darüber die Meynung verstanden wird, daß die Natur, als ein Innbegriff von Principien ohne einen verbindenden und ordnenden Verstand, die Grundursache von allem sey. Wenn aber ein mit den übrigen Principien verbundener höchster Verstand angenommen wird: so ist es eine Art von Theismus.

Darin liegt die Begründung dessen, das die sich formierende Einheit der reinen Geistesphilosophie, grundlegend als Theismus stellt, was hingegen über Kant auch seine Hervorhebung erfuhr, über die explizite Bezugnahme zum Transzendentalen und dem Göttlichen, wie auch bereits über die Spezifikation des Verstandes dies gegeben ist, was hingegen auch dazu führt, daß Andere einzig danach bemessen werden und leicht die Unterscheidungen sich darin verlieren, sodaß gerade der letzte Satz darauf hinweist, derart es sich in dem Bezug, von dem Anderen unterscheidet. Auch hierin hat man grundlegend, speziell auch darauf reagiert, um es in seiner Gegenüberstellung klar zu stellen. Wie man über die Nachfolgeentwicklung erfährt, distanziert man sich hierin auch explizit, gegenüber der zentrierenden Bezugnahme des Handhabenden geistigen Verstandesermessens und bezieht sich davon distanzierend, spezifisch auf den Geist und das Bewußtsein, wie auch generell zu jener Zeit, der Bezug darin ein völlig anderer wird und sich hingegen überhaupt das Bezugswesen daraus begründet, mit welchem wir heute auch die Dinge bezeichnend bekunden. Markanterweise ist in dem Heutigen, jedoch darin der Bezug einerseits der Kantianismus, worüber sich der zugrundeliegende Bezug der Philosophie repräsentiert, gemäß dem Antreffen der Phänomenologie des Geistes, dem Leib-Seele-Problem und der Qualia, was im sich differenzierenden Nachfolgenden hingegen gar nicht das Thema und Bewandtnis ist. Wie man dem entnehmen kann, hat man zwar die nachfolgenden Inhaltlichkeiten übernommen, doch schlichtweg gleichzeitig auch übergangen, worüber sie zustande kamen - den Kern der Angelegenheit ignoriert. Darum auch meine speziellen Hervorhebungen, worüber man sich verdeutlichen kann, daß man dies durchweg derart praktiziert. Dies basiert wahrlich nicht darauf, es nicht zu verstehen, sondern ausnahmslos durchweg auf einem prinzipellen Übergehen dessen, was darüber zur Veranschaulichung gelangt.

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Lebensgeschichte - ab S. 248 Systemdarstellung
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Verlag: F.A. Rosenbusch


Verlag: Johann Carl Findeisen


Verlag: Johann Christian Dieterich


zur Prüfung der Kantischen Philosophie
Verlag: Johann Christian Dieterich
Nachdruck Verlag: BiblioBazaar (2012)

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Empirismus und Popularphilosophie zwischen Wolff und Kant
Verlag: Walter de Gruyter
Hrsg.: , ,

Der ergänzende Gegenpol dazu, welcher sich hingegen selbst als Erfüller von Kant's Aufbringen sah, jedoch genau das ausfüllte, worauf Locke, sowie auch Hume verwiesen, welche dieser jedoch verschmähte, trat über Arthur Schopenhauer ins Licht der Welt. Ein wahrliches Licht, am Ende des Tunnels, was die Anatomie betrifft. Doch gilt es mir in Frage zu stellen, wer überhaupt verstanden hat, was dieser vollzogen hat. Es erweist sich, gemäß dem, was sich darüber darbietet, wohl eindeutig und in keiner Weise als Mutmaßung, wenn ich sage - niemand! Bei diesem stellt es sich sogar noch viel gravierender, als man es bei Locke antrifft und die Situation kenne ich selbst allzu gut: umso klarer man sich in seinen Worten ausdrückt, umso weniger wird man verstanden. Die Sache bei ihm ist hingegen auch gleichzeitig so einfach, wie auch alles umstoßend, sodaß man dies gar nicht denkt (zumal wagt), in Zusammenhang zu bringen. Dieser wendet den 'Begriff' des Willens ganz einfach derart an, derart es einem die Sinne vermitteln! Der Wille ist 'darin' nichts anderes, als die Manifestation, welche über die Handlung zutage tritt - das Aktiva des Subjekts - des Selbst. Das wahre Absolutum seines Aufbringens ist darüber hinaus, daß er gegenüber jeglichem Anderen, hierin keine Zentraleinheit anführt, worüber es sich vollzieht, sondern das Gegenteilige der Fall ist, derart man es auch erfahrend erlebt, sich darin kollektiv vollzieht. Und so benennt dieser hingegen darin auch gar keine tatsächlichen Bestandteile, sondern erklärt darüber hinaus, die Generalität dessen Wesensart, derart es sich in der Natur der Einheitswesen darbietet. Und somit eröffnet dieser darüber vor allem auch die Sicht, auf das Erkennen der Wesensarten des Selbst, welche überhaupt erst im Anblick dessen zur Ersichtung gelangen. Seine Grundlagen entspringen eindeutig dem Buddhismus, was in keiner Weise zu übersehen ist, doch steckt gerade darin der Kern der Angelegenheit, denn während man darin den Lehren des Buddha folgt, erfolgte es im Westen, über seinen Zeitgenossen Parmenides und man möge sich deren beiden Aufbringen verdeutlichen, die nämlich auf dem gleichen Substanzprinzip beruhen, hingegen sich über Buddha das Sinnenwesen ausbildete, hingegen über Parmenides das Geistwesen. Ich denke, dies verdeutlicht es: in dem Unsrigen, hat sich eine Sprache entwickelt, welche nicht darüber spricht. Man verdeutliche sich zumal auch über die Bedeutung der Spiritualität, welche im Westen, als rein geistiger Akt erachtet wird, wobei das Geistige überhaupt nichts damit zu tun hat - im Gegenteil, ist dieser darauf einzurichten. In unserer Hemnisphäre ersucht man genau den Gegensatz. Man möge sich über Schopenhauer's Willen verdeutlichen, wie es sich damit stellt. Was seine objektivierende Eigenständigkeit des Geistigen betrifft, so handelt es sich hierin jedoch um Plato(n), dem gegenüber es mir hervorzuheben gilt, das es gemäß Locke's Aufbringen, keinerlei Eigenständigkeit des Geistes überhaupt gibt, da sich dieser aus der Erinnerung heraus speist und somit fehl am Platze ist, sich überhaupt darauf zu beziehen.

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Arthur Schopenhauer

Der Mensch kann zwar tun, was er will,
aber er kann nicht wollen, was er will.


Erster Band
Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde
Verlag: J.G. Cotta'sche Buchhandlung

S. 84/85: Die Eleaten zuerst hatten den Unterschied, ja öfteren Widerstreit entdeckt zwischen dem Angeschauten, φαινομενον, und dem Gedachten, νουμενον, und hatten ihn zu ihren Philosophemen, auch zu Sophismen, mannigfaltig benutzt. Ihnen folgten später Megariker, Dialektiker, Sophisten, Neu-Akademiker und Skeptiker; diese machten aufmerksam auf den Schein, d. i. auf die Täuschung der Sinne, oder vielmehr des ihre Data zur Anschauung umwandelnden Verstandes, welche uns oft Dinge sehen läßt, denen die Vernunft mit Sicherheit die Realität abspricht, z.B. den gebrochenen Stab im Wasser u. dgl. Man erkannte, daß der sinnlichen Anschauung nicht unbedingt zu trauen sei, und schloß voreilig, daß allein das vernünftige logische Denken Wahrheit begründe; obgleich Platon (im Parmenides), die Megariker, Phyrrhon und die Neu-Akademiker durch Beispiele (in der Art wie später Sextus Empirikus) zeigten, wie auch andererseits Schlüsse und Begriffe irre führten, ja Paralogismen und Sophismen hervorbrächten, die viel leichter entstehen und viel schwerer zu lösen sind, als der Schein in der sinnlichen Anschauung.

S. 119: Jeder wahre Akt seines Willens ist sofort und unausbleiblich auch eine Bewegung seines Leibes: er kann den Akt nicht wirklich wollen, ohne zugleich wahrzunehmen, daß er als Bewegung des Leibes erscheint. Der Willensakt und die Aktion des Leibes sind nicht zwei objektiv erkannte verschiedene Zustände, die das Band der Kausalität verknüpft, stehen nicht im Verhältnis der Ursache und Wirkung; sondern sie sind Eines und das Selbe, nur auf zwei gänzlich verschiedene Weisen gegeben: einmal ganz unmittelbar und einmal in der Anschauung für der Verstand. Die Aktion des Leibes ist nichts Anderes, als der objektivierte, d. h. in die Anschauung getretene Akt des Willens.

S. 130: Wem nun, durch alle diese Betrachtungen, auch in abstracto, mithin deutlich und sicher, die Erkenntnis geworden ist, welche in concreto Jeder unmittelbar, d. h. als Gefühl besitzt, daß nämlich das Wesen an sich seiner eigenen Erscheinungen, welche als Vorstellung sich ihm sowohl durch seine Handlungen, als durch das bleibende Substrat dieser, seinen Leib, darstellt, sein Wille ist, der das Unmittelbarste seines Bewußtseyns ausmacht, als solches aber nicht völlig in die Form der Vorstellung, in welcher Objekt und Subjekt sich gegenüber stehen, eingegangen ist; sondern auf eine unmittelbare Weise, in der man Subjekt und Objekt nicht ganz deutlich unterscheidet, sich kund giebt, jedoch auch nicht im Ganzen, sondern nur in seinen einzelnen Akten dem Individuo selbst kenntlich wird: - wer, sage ich, mit mir diese Ueberzeugung gewonnen hat, dem wird sie, ganz von selbst, der Schlüssel werden zur Erkenntniß des innersten Wesens der gesammten Natur, indem er sie nun auch auf alle jene Erscheinungen überträgt, die ihm nicht, wie seine eigene, in unmittelbarer Erkenntniß neben der mittelbaren, sondern bloß in letzterer, also bloß einseitig, als Vorstellung allein, gegeben sind. Nicht allein in denjenigen Erscheinungen, welche seiner eigenen ganz ähnlich sind, in Menschen und Thieren, wird er als ihr innerstes Wesen jenen nämlichen Willen anerkennen; sondern die fortgesetzte Reflexion wird ihn dahin leiten, auch die Kraft, welche in der Pflanze treibt und vegetiert, ja, die Kraft durch welche der Krystall anschießt, die, welche den Magnet zum Nordpol wendet, die, deren Schlag ihm aus der Berührung heterogener Metalle entgegen fährt, die, welche in den Wahlverwandtschaften der Stoffe als Fliehen und Suchen, Trennen und Vereinen erscheint, ja, zuletzt sogar die Schwere, welche in aller Materie so gewaltig strebt, den Stein zur Erde und die Erde zur Sonne zieht, - diese Alle nur in der Erscheinung für verschieden, ihrem innern Wesen nach aber als das Selbe zu erkennen, als jenes ihm unmittelbar so intim und besser als alles Andere Bekannte, was da, wo es am deutlichsten hervortritt, Wille heißt. Diese Anwendung der Reflexion ist es allein, welche uns nicht mehr bei der Erscheinung stehen bleiben läßt, sondern hinüberführt zum Ding an sich. Erscheinung heißt Vorstellung, und weiter nichts: alle Vorstellung, welcher Art sie auch sei, alles Objekt, ist Erscheinung. Ding an sich aber ist allein der Wille: als solcher ist er durchaus nicht Vorstellung, sondern toto genere von ihr verschieden: er ist es, wovon alle Vorstellung, alles Objekt, die Erscheinung, die Sichtbarkeit, die Objektivität ist. Er ist das Innerste, der Kern jedes Einzelnen und ebenso des Ganzen: er erscheint in jeder blindwirkenden Naturkraft: er auch erscheint im überlegten Handeln des Menschen; welcher beiden große Verschiedenheit doch nur den Grad des Erscheinens, nicht das Wesen des Erscheinenden trifft.

Mir gilt es jedoch, noch auf einen weiteren Kernpunkt Schopenhauer's Aufbringen einzugehen, nämlich seines Beweises des Satzes vom Grunde und auch hierzu auf die Atomwissenschaft zu verweisen. In der Natur des Seins, gibt es keine Isoliertheit. Insofern man die Bestandteile der Inbetrachtziehung zerteilt, ergibt sich zum Einen, eine verschwindende Ersichtlichkeit über das, was darüber in Erscheinung tritt und gleichzeitig, gelangt man einzig bis zu einem gewissen Grad einer Separierung von Einheiten, sodaß wenn man zum Atom tatsächlich gelangen könnte (was die Physiker erlangten, ist weit davon entfernt), man darüber zu nichts Ersichtlichem überhaupt gelangen kann - darüber gelangt man hingegen zur Unersichtlichkeit von irgend etwas. In dem letztlich Sichtlichen, ergibt sich einzig noch die Erfahrung von Kausalität. Darauf beruht auch Schopenhauer's Prinzip und darin entspricht es wahrlich 'dem Gedanken' des Kant, den man hinter seinem Aufbringen erkennen kann, doch hat sich Kant viel zu sehr, in seiner Quantisierung der Dinge verloren, sodaß dies gänzlich darüber untergeht. Gerade dies erweist sich jedoch, als die eigentliche Triebfeder, was andere dazu bewegt, sich überhaupt derart mit Kant zu beschäftigen. Und so verweise ich hierzu einmal darauf, sich über Schopenhauer dies verdeutlichen zu lassen, was es damit auf sich hat und sich dieses Prinzip auch umsetzt, dessen Verständnis sich nämlich aus sich selbst heraus erklärt. Ich werde hierzu noch eine eigene Erklärung dazu aufbringen, spezifiziert in dem Abschnitt über das Verstandeswesen, worüber dieses selbst dies auch reguliert. Über diesen erfährt man jedoch auch einmal ein geistiges Regulierungswesen, welches hingegen auch damit im Zusammenhang steht und somit hingegen auch dem entsprechend derart zu koordinieren ist.


Verlag: J.G. Cotta'sche Buchhandlung

§ 14 - Über die Beweise des Satzes (vom Grunde)

Noch ist zu erwähnen, daß man mehrmals vergeblich versucht hat, den Satz vom zureichenden Grund überhaupt zu beweisen, meistens ohne genau zu bestimmen, in welcher Bedeutung man ihn nahm. Da ich durch diese Abhandlung die verschiedenen Gesetze unseres Erkenntnisvermögens, deren gemeinschaftlicher Ausdruck der Satz vom zureichenden Grunde ist, aufzuweisen hoffe; so wird sich von selbst ergeben, daß der Satz überhaupt nicht zu beweisen ist, sondern von allen jenen Beweisen (mit Ausnahme des Kantischen, als welcher nicht auf die Gültigkeit, sondern auf die Apriorität des Kausalitätsgesetzes gerichtet ist) gilt was Aristoteles sagt: λογον ζητουσι ών ουϰ εστι λογος αποδεξεως γαρ αρχη ουϰ αποδειξις εστι. Metaph. III, 6 (rationem eorum querunt, quorum non est ratio: demonstrationis enim principium non est demonstratio), womit zu vergleichen Analyt. post. I, 3. Denn jeder Beweis ist die Zurückführung auf ein Anerkanntes, und wenn wir von diesem, was es auch sei, immer wieder einen Beweis fordern, so werden wir zuletzt auf gewisse Sätze geraten, welche die Formen und Gesetze, und daher die Bedingungen alles Denkens und Erkennens ausdrücken, aus deren Anwendung mithin alles Denken und Erkennen besteht; so daß Gewißheit nichts weiter ist, als Uebereinstimmung mit ihnen, folglich ihre eigne Gewißheit nicht wieder aus anderen Sätzen erhellen kann. Wir werden im 5, Kapitel die Art der Wahrheit solcher Sätze erörtern. Einen Beweis für den Satz vom Grund insbesondere zu suchen, ist überdies eine spezielle Verkehrtheit, welche von Mangel an Besonnenheit zeugt. Jeder Beweis nämlich ist die Darlegung des Grundes zu einem ausgesprochenen Urteil, welches eben dadurch das Prädikat wahr erhält. Eben von diesem Erfordernis eines Grundes für jedes Urteil ist der Satz vom Grunde der Ausdruck. Wer nun einen Beweis, d. i. die Darlegung eines Grundes, für ihn fordert, setzt ihn eben hierdurch schon als wahr voraus, ja stützt seine Forderung eben auf diese Voraussetzung. Er gerät also in diesen Zirkel, daß er einen Beweis der Berechtigung, einen Beweis zu fordern, fordert.

Die Welt als Wille und Vorstellung ()


Verlag: F. A. Brockhaus

S. 6/7: In meiner Abhandlung über den Satz vom Grunde habe ich ausführlich gezeigt, wie jedes irgend mögliche Objekt demselben unterworfen ist, d.h. in einer nothwendigen Beziehung zu anderen Objekten steht, einerseits als bestimmt, andererseits als bestimmend: dies geht so weit, daß das ganze Daseyn aller Objekte, sofern sie Objekte, Vorstellungen und nicht anders sind, ganz und gar zurückläuft auf jene ihre nothwendige Beziehung zu einander, nur in solcher besteht, also gänzlich relativ ist.

Ich denke, ich konnte über diesen Vorspann, zunächst einmal verdeutlichen, was hierin wesentlich ist, daß es nämlich zur Erfahrung des Seins, des unabdingbaren Bezuges dazu erfordert, worüber es in Erscheinung tritt und das in keiner Weise eine Selbstverständlichkeit besteht, daß es sich von selbst vollzieht. Buddha und Parmenides besagen zu der bestehenden Gegebenheit, der Mensch sei blind, wohingegen ich dem entgegen stelle, daß die Menschheit sich in der Phase der Pubertät befindet und es sich darüber erklärt, was sich vollzieht. Speziell die zwischenzeitlich stattgefundenen Entwicklungen, deren Erfahrung diesen nicht gegeben war, tragen überhaupt erst dieses Abbild darüber, in aller Deutlichkeit und unmißverständlich zur Schau. Was dem fehlt und man wahrlich hingegen doch auch erkannt hat und zum Erwachsensein überhaupt führt, nennt man Einsicht, woraus es sich von selbst ergibt. Keine Erziehung oder Lehre kann dies erwirken, sondern es erwirkt sich, aus sich selbst heraus. Man kann diesen einzig dazu geleiten. Wenn der Mensch erwachsen ist, wird er erkennen, sowie er erkennen wird, wenn er erwachsen ist. Dieser Satz verdeutlicht es - darin steckt das Wesen der Natur des Seins. Es ist nicht die Substanz, welche ein solches erwirkt und auch kann es keine Substanz erwirken, sondern es ist das zugrundeliegende Regelwerk der Wechselseitigkeit, worüber sich Dasein im Sein ausgestaltet. Während sie alle, zu welcher Kategorie sie auch gehören, sich in all der Zeit, doch wahrlich einzig damit beschäftigen, wie die Dinge funktionieren, haben sie in keiner Weise auch nur im Ansinnen, daß sie darüber doch genau das spezifizieren, was sie davon abhält, überhaupt eine Verständlichkeit über das Dasein zu erlangen. Im inneren Selbst ergibt es sich hingegen von selbst, denn darin ist keine derartige Substanz überhaupt anzutreffen, derart man sie händelt und man sich unablässig daran fesselt, sondern hierin gibt es einzig ein kausales Wirken und ersichtlich nachvollziehbar ist all das, über des jeweiligen sich darüber aufweisenden Funktionalität. Das Denken vollzieht sich über den Geist, und die bewußtwerdende Wahrnehmung über das innere Auge (Bewußtsinn), welches in der Erinnung seine Speicherung erfährt. Unser Charakterwesen, Sexualwesen und Gaben, vermitteln sich gleichermaßen über den Instinkt. Es ist die Funktionalität, worüber sich die Klarheiten ergeben und in erster Linie, über des Menschen Selbst. Und es ist der Verstand, welcher die Mißlichkeiten richtet, gemäß dessen Wirken es entsprechend auch keine Widersprüche im Sein existieren und somit seinen richtenden Verbund darstellt. Die Wahrnehmung vollzieht sich im Verbund mit der Reflektion, worüber sie je nach Verbindungwesen, diese selbst oder indirekt erfahrbar ist. Darin besteht der Kern der Angelegenheit, denn darüber vollzieht sich die Verbindung mit dem Jeweiligen und das entsprechende Erfahren dessen, wohingegen es einzig über das innere Auge (Bewußtsinn) uns bewußt werden kann, was sich darüber erfolgend vollzieht und darüber einzig darin zur Ersichtung gelangt, derart es darin seine Aufmerksamkeit erfährt. Um somit alles miteinander zu ersichten, was darüber zu Ersichtung gelangt, erfordert es, all das zu ersichten, was auf dem Wege sich darüber ergibt, was ansonsten an einem vorüberzieht, ohne seine Ersichtung zu erlangen. Somit ist der Blick nach draußen, auch generell über das Drinnen zu vollziehen, worüber sich der Horizont für das eröffnet, was man allgemein hin übergeht.

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Isidor von Sevilla

"Wenn Du in einem Wort etwas Wahres über das mit dem Wort bezeichnete Objekt erkennen willst, dann überprüfe den Ursprung des Objekts, oder seine Wirkung oder das Gegenteil davon darauf, ob Du sprachliche und/oder sachliche/inhaltliche Ähnlichkeiten zwischen Wort und Sache findest." Eine auf diese Weise 'etymologisch' gewonnene Wesenserkenntnis eines Begriffes gilt als tiefgründiger, als im Vergleich zu anders (philosophisch, naturwissenschaftlich) gewonnenen Erkenntnissen.

» Isidori Hispalensis episcopi etymologiarum sive originum libri XX «
» Book XI «
Latin text by W. M. Lindsay
published by Oxford University Press, 1911

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Marix Verlag
Übersetzung von » «
»Rezension von Cardellede Hartmann «

Isidor war ein gelehrter Bischof, dessen Etymologiae in Form der titelgebenden begrifflichen Ableitungen praktisch alle Wissensgebiete behandeln. Es handelt sich um die im gesamten Mittelalter am weitesten verbreitete Enzyklopädie; unzählige Handschriften und nicht weniger als zehn Frühdrucke aus der Zeit 1470 bis 1530 belegen die weite Verbreitung in ganz Europa während des ganzen Mittelalters. Fast jede bessere Kloster- und Kathedralbibliothek hatte wenigstens eine Abschrift; so gut wie alle mittelalterlichen Enyzyklopädien (und viele andere Werke) sind mehr oder minder stark von Isidors Etymologiae geprägt.

» Ausschnitt aus Buch XI «

Von Menschen und Monstern

1. Vom Menschen und seinen Teilen. Die Natur [natura] wird deswegen so genannt, weil sie bewirkt, dass etwas geboren wird [nasci]. Sie ist nämlich fähig zu erzeugen [gignere] und herzustellen [facere]. Sie ist, so sagen einige, der Gott, von welchem alles geschaffen ist und existiert.

Natura dicta ab eo quod nasci aliquid faciat. Gignendi enim et faciendi potens est. Hanc quidam Deum esse dixerunt, a quo omnia creata sunt et existunt.

2. Geschlecht [genus] kommt von gignere [hervorbringen, erzeugen] [...].

Die Art dieser benennenden Zeugung [gignendo], stammt vom Name der Erzeugung aus der Erde ab [gignuntur], aus dem alle Dinge wachsen; wie es ebenfalls auch das griechische Wort für Erde besagt [γῆ].

Genus a gignendo dictum [, cui derivatum nomen a terra, ex qua omnia gignuntur; γῆ enim Graece terra dicitur].

3. Das Leben [vita] bezeichnet sich durch die Lebenskraft [vigorem], woraus hervorgeht, geboren zu werden [nascendi] und zu wachsen [crescendi]. Daher haben die Bäume ein Leben [vitam], weil sie geboren werden [gignuntur] und wachsen [crescunt].

Vita dicta propter vigorem, vel quod vim teneat nascendi atque crescendi. Unde et arbores vitam habere dicuntur, quia gignuntur et crescunt.

4. Der Mensch [homo] ist so benannt, weil er aus Erde [humus] gemacht ist, wie es Buch Genesis gesagt wird [Gen. 2, 7] [...].

Der Mensch [Homo] ist nach Genesis benannt: 'Gott schuf den Menschen aus dem Staub der Erde'. Dies besagt, es sei der gesamte Mensch [homo], wohingegen es sich doch um die Einheit von Seele [animae] und Körper [corporis] handelt. Der Mensch [homo] besteht aber doch aus Erde [humo].

Homo dictus, quia ex humo est factus, sicut in Genesi dicitu [: 'Et creavit Deus hominem de humo terrae.' Abusive autem pronuntiatur ex utraque substantia totus homo, id est ex societate animae et corporis. Nam proprie homo ab humo].

14. Der Körper [corpus] aber wird so genannt, weil er verdirbt [corrumpere] und untergeht. Auflösbar nämlich und sterblich ist er, und irgendwann muss er aufgelöst werden.

Corpus dictum eo quod corruptum perit. Solubile enim atque mortale est, et aliquando solvendum.

15. Fleisch [caro] aber ist von creare [erschaffen] her benannt; crementum [Ausgangspunkt] des Wachstum] ist der Same des Männchens, von dem die Körper der Menschen und Tiere empfangen werden. Daher nennt man die Eltern auch Erzeuger [creatores]. Das Fleisch ist aber aus vier Elementen zusammengesetzt.

Caro autem a creando est appellata. Crementum enim semen est masculi, unde animalium et hominum corpora concipiuntur. Hinc et parentes creatores vocantur.

16. Denn die Erde ist im Fleisch, die Luft ist im Atem, das Wasser im Blut und das Feuer in der Lebenswärme [calor vitalis].

Caro autem ex quattuor elementis conpacta est. Nam terra in carne est, aer in halitu, humor in sanguine, ignis in calore vitali.

102. Den Namen Genitalien haben die Nachkommen hervorbringenden Teile des Körpers, wie der Begriff selbst lehrt, erhalten, weil durch sie gezeugt und geboren wird. Diese heißen auch Schamteile [pudenda] wegen der Scheu [vgl. pudor] oder von den Schamhaaren [pubes] her, weshalb sie auch mit einer Verhüllung bedeckt werden. Sie werden aber auch inhonesta [unehrenhaft] genannt, weil sie nicht den Anblick der Zierde bieten wie diejenigen Glieder, die im sichtbaren Bereich angesiedelt sind.

Genitalia corporis partes, ut nomen ipsud docet, gignendae sobolis acceperunt vocabulum, quod his procreatur et gignitur. Haec et pudenda pro verecundia, sive a pube: unde et indumento operiuntur. Dicuntur autem ista et inhonesta, quia non habent eam speciem decoris sicut membra quae in promptu locata sunt.

103. Dasselbe heißt auch veretrum [Schamgegend], weil es nur der Mann [vir] besitzt oder weil aus ihm Schleim [virus] ausgeschieden wird. Denn virus wird eigentlich der aus der Natur des Mannes fließende Saft genannt.

Idem et veretrum, quia viri est tantum, sive quod ex eo virus emittitur. Nam virus proprie dicitur humor fluens a natura viri.

104. Die testiculi (Hoden) werden durch Verkleinerung von testes her benannt; deren Zahl bei zwei beginnt. [...]

Testiculi per diminutionem a testibus dicti, quorum numerus incipit a duobus. [...]

106. Die Unterteile [femora] werden so genannt, weil durch sie von der Frau das Geschlecht des Mannes abweicht. Sie gehen aber von den Leisten bis zu den Knien. Femina [Singular: femen] aber heißen durch Ableitung jene Teile der Unterteile [femor], mit welchen wir beim Reiten auf dem Rücken der Tiere sitzen. [...]

Femora dicta sunt, quod ea parte a femina sexus viri discrepet. Sunt autem ab inguinibus usque ad genua. Femina autem per derivationem femorum partes sunt, quibus in

134. Einen Uterus aber haben nur die Frauen, in welchem sie empfangen, ähnlich einem kleinen Stil. Dennoch setzen viele Autoren meistens uterus für den Bauch beiderlei Geschlechts, und nicht nur die Dichter, sondern auch die übrigen [Schriftsteller].

Uterum solae mulieres habent, in quo concipiunt, ad similitudinem cauliculi. Tamen auctores uterum pro utriusque libet sexus ventre plerumque ponunt, nec poetae tantummodo, sed et ceteri.

135. Er wird aber uterus genannt, weil er zweifach ist und von beiden Seiten [utraque partes] sich in zwei teilt. [...]

Vocatus autem uterus, quod duplex sit et ab utraque in duas se dividat partes, [...]

136. Die Gebärmutter [matrix, vgl. mater] wird so genannt, weil in ihr der Fötus gezeugt wird. Wenn sie nämlich den Samen aufgenommen hat, erwärmt sie sich, warm geworden bildet sie einen Körper, wenn der Körper gebildet ist, differenziert sie ihn in Glieder.

[...]. Matrix dicitur, quod foetus in eo generetur: semen enim receptum confovet, confotum corporat, corporatum in membra distinguit.

137. Die vulva [Gebärmutter, Scheide] heißt gleichsam valva [Tür], d.h. Eingang zum Bauch [...].

Vulva vocata quasi valva, id est ianua ventris [...].

139. Same [semen] ist, was ausgeworfen ausgenommen wird, entweder von der Erde oder vom Uterus zur Zeugung einer Frucht bzw. eines Fötus. Es ist nämlich die Flüssigkeit, die aus der Verdauung der Speise bzw. des Körpers bereitet und durch die Adern und das Mark verteilt wird. Von dort wird sie ausgeschwitzt in der Art des Schmutzwassers und mehrt sich in den Nieren, und wenn sie durch den Geschlechtsverkehr ausgeworfen und im Uterus der Frau aufgenommen wird, wird sie durch die Wärme der Eingeweide irgendwie und durch die Einleitung des monatlichen Bluts geformt.

Semen est quod iactum sumitur aut a terra aut ab utero ad gignendum vel fructus vel foetus. Est enim liquor ex cibi et corporis decoctione factus ac diffusus per venas atque medullas, qui inde desudatus in modum sentinae concrescit in renibus, eiectusque per coitum, et in utero mulieris susceptus calore quodammodo viscerum et menstrualis sanguinis inrigatione formatur in corpore.

140. Die monatliche menstrua ist das überflüssige Blut der Frauen. Es wird aber menstrua genannt vom Umlauf des Mondlichts her, von dem dieser Fluss zu kommen pflegt. [...]

Menstrua supervacuus mulierum sanguis. Dicta autem menstrua a circuitu lunaris luminis, quo solet hoc venire profluvium [...].

141. Nach dessen Berührung werden Früchte nicht reif, wird der Wein sauer, sterben die Kräuter, verlieren die Bäume ihre Früchte, verdirbt der Rost das Eisen, wird Kupfer schwarz. [...]

Cuius cruoris contactu fruges non germinant, acescunt musta, moriuntur herbae, amittunt arbores fetus, ferrum rubigo corripit, nigrescunt aera. [...]

145. Man sagt aber, dass [solche Kinder] geboren werden, die dem Vater ähnlich sind, wenn der Same des Vaters kraftvoll ist, [solche], die den Müttern [ähnlich sind], wenn [der Same] der Mutter [kräftig ist]. Auf diese Weise würden ähnliche Gesichter bewirkt. Wer aber das Aussehen beider Eltern widerspiegelt, ist aus gleichmäßig gemischtem Samen des Vaters und der Mutter empfangen. [...] Vom väterlichen Samen aber sollen Mädchen geboren werden, vom mütterlichen Söhne, weil jeder Nachkomme aus einem doppelten Samen besteht, dessen größerer Teil, weil er stärker ist, die Ähnlichkeit des Geschlechts festsetzt.

Nasci autem patribus similes aiunt, si paternum semen validius sit; matribus, si matris; hac ratione similes exprimi vultus: qui autem utriusque parentis figuram reddunt, aequaliter mixto paterno maternoque semine concipiuntur. [...] Ex paterno autem semine puellas nasci et ex materno pueros, quia omnis partus constat duplici semine, cuius pars maior cum invaluit occupat similitudinem sexus.

146. In unserem Körper sind manche Dinge nur des Nutzen halber geschaffen, wie z.B. die Eingeweide, einige des Nutzens und der Zierde wegen, wie z.B. die Sinnesorgane im Gesicht [...]

In corpore nostro quaedam tantum utilitatis causa facta sunt, ut viscera: quaedam et utilitatis et decoris, ut sensus in facie, et in corpore manus ac pedes: quorum membrorum et utilitas magna est, et species decentissima.

147. Manche sind nur zum Schmuck, wie z.B. die Brüste bei den Männern und der Nabel bei Männern und Frauen; manche zur Unterscheidung, wie die Zeugungsorgane der Männer, der hervorschießende Bart, der größere Brustkorb, bei den Frauen die leichteren Knie und die engere Brust. Zum Empfangen und Austragen der Frucht aber die Nieren und die breiten Hüften. Was den Menschen und die Teile seines Körpers anbelangt, ist nun das meiste gesagt worden, nun lasse ich seine Lebensalter folgen.

Quaedam tantum decoris, ut mamillae in viris, et in utroque sexu umbilicus. Quaedam discretionis, ut in viris genitalia, barba promissa, pectus amplum; in mulieribus leves genae, et angustum pectus; ad concipiendos autem et portandos foetus renes et latera dilatata. Quod ad hominem et ad partes attinet corporis ex parte dictum est, nunc aetates eius subiungam.

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Verlag: Weidmann


Truth from Words
Verlag: Cambridge University Press


Verlag: De Gruyter


Nach der Pariser Handschrift und den Monseer Fragmenten
Verlag: De Gruyter
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Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der Germanischen Völker
» Bd. 1. Textkritische Ausgabe der ersten Fassung Buch I - X (1974) «
Bd. 2. Textkritische Ausgabe der zweiten Fassung Buch I - VI (1982)
sowie des Buches XI in Kurz- und Langfassung

» Bd. 3. Wortschatz. Register der deutschen Glossen und ihrer lateinischen Bezugswörter (1995) «
Verlag: Walter de Gruyter

Vollständiges lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch
zur althochdeutschen Isidor-Übersetzung
()

Institut für deutsche Sprache und Literatur (DAWB)
» «

Lateinisches und Romanisches aus den Etymologiae des Isidorus von Sevilla ()
(Forschungen zur griechischen und lateinischen Grammatik 9)
Untersuchungen zur lateinischen und romanischen Wortkunde
Lexikalische Untersuchungen zu den Etymologiae des Isidorus von Sevilla

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Isidor von Sevilla ()
Sein Leben, sein Werk und seine Zeit
Verlag: J. P. Bachem
Original: Justo Pérez de Urbel: San Isidoro de Sevilla. Su vida, su obra y su tiempo (1945)
deutsche Übersetzung von

Die historisch-geographischen Quellen in den etymologiae des Isidorus von Sevilla

» Band 2 - Textausgabe und Quellenangabe (1913) «
Verlag: Weidmann

» Isidor-Studien () «
Verlag: C.H. Beck

» Die Lagerung und Verbreitung der Handschriften des Isidorus von Sevilla () «
Verlag: C.H. Beck


Das Bild der Geschichte in der Enzyklopädie Isidors von Sevilla (S. 1-62)
Verlag: Böhlau

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Summarium Heinrici



Verlag: Walther de Gruyter


Werkentstehung, Textüberlieferung, Edition
Max Niemeyer Verlag

So beruht indess das Schriftwesen sogar explizit auf dem Prinzip derart man es in der Mathematik antrifft und entsprechend auf dem Prinzipwesen der Erfüllung der Funktionalität als Vorausgehendes, derart es sich darin begründet und ausbildet. Man erkläre dies über das handhabende Substanzwesen, wie auch das Werden, Sein und Vergehen, in seiner Inbetrachtziehung der Scheidung der beiden Substanzen, welche ich zuvor hervorhob und man wird anerkennen müssen, daß das, was doch durchweg der Zeiten, als Gesetzmäßigkeiten gehandhabt wird, genau derart sein eigenständiges Substanzwesen repräsentiert, doch man darin gleichermaßen verfährt, derart man mit der Wirken gegenüber der Materie es vollzog, daß auch dies ebenfalls ein Hervorbingen dieser Substanz sei, was doch einzig einen reinen Wandel des Seins beinhalten kann, jedoch kein Werden und Vergehen. Doch liegt genau darin der Kern der Angelegenheit, welchne man über den scheinbaren Dualismus verdeckt, damit genau dies nämlich in der Auseinandersetzung damit, erst gar nicht zum Inhalt wird. Doch liegt genau darin der Ursprung dessen, worüber man diese geistige Abseitigkeit und dessen Sprachwesen begründete. Doch liegt dies über 2.000 Jahre zurück und wurde als solches ins Abseits gestellt, wohingegen man regulär die Geschichtshandhabe, erst in seinen späteren Zeiten überhaupt zur Darstellung bringt. Es ist der Ursprung der Philosophienwesen und birgt die Klarheiten über die vollzogenen Entwicklungswesen. In der Ersichtung dessen, ergibt sich hingegen auch die Klarheit darüber, daß man in all der Zeit, nichts anderes vollzogen hat, als dessen Ursprünge zu vervollkommnen und sich die Einheit darin, über das Sprachwesen vollzieht.

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Man kann sich die substanziellen und funktionalen Gegebenheiten, vergleichsweise auch über das Computerwesen vor Augen führen, gemäß dem die Peripherie/Hardware dem Körperlichen entspricht und die Software hingegen die Funktionalität repräsentiert, und sich die Wirkung über die Energie vollzieht. Die Wahrnehmung der äußeren Sinne entspricht dem, was sich über die Computerperipherie vollzieht, hingegen tritt, sowohl die äußere, wie auch die innere Wahrnehmung, gemäß der Computersoftware im Prozessor und Ramspeicher, einzig über diese und somit über die innere Wahrnehmung hervor - und darüber, wenn überhaupt, über die Peripherie - vermittelnd - jedoch nicht diese selbst nach draußen, was darauf beruht, daß es sich gegenüber dem ausgehenden erfahren des Wirkens und somit der Aufnahme, darin um eine Projektion handelt. Hierin entspricht die Erinnerung im Überbewußtsein dem Ram-Speicher und die Erinnerung im Unterbewußtsein der Festplatte.

Das Bewußtsein ist die substanzielle Präsenz dessen, was wir gemäß seines Kollektivkonstruktes, über unsere Bewußtwerdung im Innen(er)leben erfahren. Hierbei handelt es sich um den Bewußtsinn, die Erinnerung und den Geist im Überbewußtsein, sowie den Instinkt, die Begabungen, den Charakter, die Konstitutionen und die (unterbewußte) Erinnerung im Unterbewußtsein. Während die beiden Erinnerungswesen und der Geist, rein funktionale Organe sind, sind hingegen die anderen allesamt Sinnesorgane. Das Bewußtsein repräsentiert die Mentalität des Menschen, gemäß seiner individuellen Prägung der jeweiligen Eigenart, welche sich einerseits über die der Veranlagungen ergibt, darüber hinaus jedoch auch über das Erleben und die sich darüber ausgestaltende inhaltliche, wie auch geistig ausgestaltende Prägung. Gleich den Organen des Körperlichen, haben die Organe des Bewußtseins, eine jeweilige funktionale Einrichtung, worüber diese als solche kenntlich sind. Hingegen handelt es sich hierbei um reine Wirksubstanzen und nicht um eine physikalische Körperlichkeit, welche somit auch einzig über die Wirkungen erfahrbar sind, gemäß dem wir es auch sprachlich kennen und benennen. Maßgeblich unbekannt ist somit jedoch nicht nur das darlegende Substanzwesen, sondern auch das substanzielle Koordinat des Einheitswesens, gemäß dem ich es aufzeige, zumal sich über den Fehlstand des inneren Auges (Bewußtsinns), man einzig einen rein geistigen Bezug vollzieht. Und in Verbindung mit der Fixierung auf die Bildnisse der Sprache, ergibt sich die explizite Abseitigkeit, die man darüber erwirkt. Trennt man das Sinnenerleben von dem der geistigen Erscheinungen und der Sprache und erachtet dies entsprechend ihres Substanzwesens, als zwei Seiten der Darstellung des Seienden, ergibt sich darüber die (Auf)Klärung und die Einrichtung, gemäß der regulären Funktionalität, worin das Überbewußtsein ein Zusätzliches repräsentiert. Das Selbst befindet sich im Unterbewußtsein und ist gleichermaßen, in keiner Weise übersehbar, denn es offenbart sich über dessen involviertes Wirkwesen, worüber es auch unübersehbar offensichtlich ist. Insofern man seine Aufmerksamkeit darauf richtet, erfährt man es auch bewußt, denn das gesamte Konstrukt, ist neben dem Eigenwirken der Veranlagungen, generell auf Reflektion und Resonanz eingerichtet, worüber sich generell das Einheitswesen Mensch kollektiv umsetzt und somit auch gemäß dem sich auch keine unersichtlich ergibt, sondern einzig ein Unbewußtsein und wie es sich darüber darbietet. Wesentlich hierin ist, daß jeder substanzielle Bestandteil, eine spezifische Markantz an funktionalem Wirkwesen repräsentiert und somit auch in Verbindung damit, seine entsprechende Klarheit der Ersichtlichkeit erfährt, gemäß dem, wie man es auch über das Denken des Geistes kennt. In der Trennung von Erfahrung und der Sprache besteht die ausgehende Bewandtnis, derart es sich darüber ausbildet. Und über das Verhältnis des Wirkwesens des Einzelnen, in seinem Verbund der kollektiven Einheitswesen, ergibt sich die klärende Wesensschau.

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Am Anfang war das Sein

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Der Ausgangspunkt der Entwicklung des Bezuges zum Substanzwesen, dieses in seinem eigenen Selbst seiner Ganzheitlichkeit in Betracht zu ziehen, derart es in seiner Folge auch in unsere Kultur gelangte, vollzieht sich in seinem Verbund, mit der Auseinandersetzung der bestandenen Unbeständigkeit menschlichem Daseins. Entsprechend ist auch nicht nur die ausgehende damit verbundene griechische kulturelle Entwicklungsgeschichte, sondern die Jeweilige dies Etablierende maßgeblich zum Nachvollzug dessen, was sich aus dem heraus darüber begründete und ausbildete. Das Kernwesen besteht hingegen darin, daß die Wahrnehmung des Seins sich über die Sinne vollzieht und einzig darüber als solche erfahrbar ist. Und genau dies wurde hingegen auch zum Grundstock der ausgehenden Auseinandersetzung mit den Fälschlichkeiten der Sinne Hervorbringen und daß einzig über die Präsenz der Erfahrungen, ein wahres Bildnis über das Sein erlangt wird. Man nennt es Metaphysik und wird zum Grundstock der sich darüber begründenden Philosophie, in seiner geistig bezogenen Eigenart gegenüber den bestandenen sinnesbezogenen Mystiken. Hingegen scheiden sich gerade darin auch die Geister, derart es seine Ausbildung und Etablierung erlangte, gemäß seines fundierenden differenzierenden Bezuges zum Sein und begründet über die Beschäftigung mit diesem Selbst des Seins, darüber somit auch die Ergründung des Menschen Selbst, verbunden mit dessen Stellung im Dasein. So besteht hingegen auch, entgegen der allgegenwärtigen Handhabe, keineswegs eine sokratische Wende darin, wonach einzig in dem Vorigen eine reine Naturphilosophie sich vollzog, woraus sich die Philosophie des Geistes daraus fundierend etablierte, sondern dies bezieht sich auf die Absonderung dessen, worin man darauf bezugnehmend, ein rein geistiges Ermessungswesen vollzieht, derart es sich jedoch durchweg bis heute, in einem Nebeneinander dieser beiden Wesensarten vollzieht, worin den Einen die Sinneswesen das Ausgehende und auch Abbildende begründet und den Anderen, die rein geistigen Erscheinungen die Grundlage der Ermessungswesen ist. Eine regelrechte Monopolisierung des geistigen Bezuges, vollzog sich hingegen über das Aufkommen der lateinischen Schriftsprache, welche hingegen nicht über die Philosophen, sondern von den Römern als Fundierendes ihrer Objektverwaltung des römischen Staatswesens etablierte und somit darüber nicht nur eine sachliche, sondern auch sprachtechnische Objektivität sich begründet, worin das Subjekt(ive) nicht Inhalt ist. Und darüber erfährt es im Verlaufe auch seine Übernahmen in die Begründung der Nationalsprachen, was sich hingegen über die aufkommenden Naturwissenschaften, in ihrer leitenden Übertragung derart ausbildet, was zunächst zur expliziten außen-vor-Stellung des Subjekts und schlußendlich somit auch zur außen-vor-Stellung der Philosophie führte, da es darin gänzlich des Bezuges zur Wesensart des Selbst entbehrt.

Entsprechend ist jedoch speziell der Ausgangspunkt elementar, da sich aus dem heraus das Wurzelwerk begründet, worüber sich der Stamm der Einheit ausbildet und daraus die hervortretenden einzelnen Verästelungen vollziehen, so auch der Naturwissenschaften, deren Ersichtungswesen einzig ein anderes wird, doch durchweg auf seinen philosophischen Ursprüngen beruht. Die Markantz besteht darin, daß über den Ausgangspunkt, die Einheit des Seins als Eins sein Aufbringen findet, dem gegenüber man zuvor das Sein einzig, gemäß seiner ersichtlichen Erscheinungen Bestandteile erachtete. Dieses Aufbringen vollzieht sich über Parmenides von Elea, dem es als Eingebung (Traum) erschienen ist und damit verbunden die Erklärung aufbrachte, daß es kein Werden und Vergehen geben kann, da aus dem Nichts nichts enstehen kann und auch keine tatsächliche Vernichtung eines Seienden, sodaß es auch einzig ein Sein gibt - das Sein (darin) Eins ist. Elementar ist hierin die Etablierung der Erachtung des Seins als solchem und nicht nur dem Augenscheinlichen, sowie dessen Scheidung gegenüber dem, was 'der Fluß der Wahrnehmung' über das Sein vermittelt. Der Gegenpol tritt über Heraklit von Ephesos zutage, wonach es kein (unveränderliches) Sein geben kann, sondern einzig ein Werden und Vergehen, da Jegliches sich 'im Fluß' befindet - kein Stillstand existiert. Auf deren beiden Grundlage, beruht das substanzielle Wurzelwerk des Entwicklungswesens, worüber sich das aufkommende Philosophienwesen, im Verlaufe darin vereinigt und auch den Grundstock der Naturwissenschaften daraus resultiert.


Biographia Antiqua
Verlag: F. E. Baumann


griechisch und deutsch
Verlag: Georg Reimer

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Verlag:
» Reprint von Klostermann (2012) «
» «

Zu Parmenides Zeit war die Kritik der reinen Vernunft noch nicht geschrieben; das vorstellende Subjekt war für das Denken ebenso unfaßbar wie die Spiegelfläche für das Auge. Und doch hat Parmenides den Versuch gewagt, die Vorstellungen auf Ursprung, Wahrheit und Zusammenhang zu untersuchen. So wenig man bisher die Lösung sich hat deuten können: daß er die Aufgabe ins Auge gefaßt, daß er die ganze in der δόξα niedergelegte Denkarbeit nur ihr gewidmet hat, ergibt sich aus dem einfachsten und wörtlichsten Verständnis dessen, was er sagt. Weil aber, wie gesagt, das Denken nur an seinem Objekte, dem Gedachten, faßbar war, das wissenschaftache Denken der Zeit ausschließlich auf Physik ausging, so hat die δόξα jenen physikalischen Anstrich angenommen, der schon Aristoteles irregeführt hat. Mochte auch Parmenides noch so entschieden sich mit seinen eigenen Worten gegen die Verwechslung wehren, es half ihm nichts, er paßte nun einmal nicht hinein in das, was man für denk- und menschenmöglich hielt, und folglich rückte man an seinen Gedanken hin und her, bis sie mit dem zu harmonieren schienen, was man von einem griechischen Philosophen glaubte erwarten zu können.

Die Eleaten hatten alle Verwandlung als Entstehen und Vergehen erklärt und diese Begriffe zurückgeführt auf Sein und Nichtsein. Ebenso Parmenides. Vom Probleme des Seins aus kamen sie dazu, die Frage aufzuwerfen: Ist Verwandlung eines Seienden möglich? Sie konnten die Frage nur verneinen. ... Die Eleaten lehren: was einen Anfang und ein Ende hat, kann nicht ein und dasselbe sein und bleiben; folglich kann es überhaupt nicht sein. ... Für Parmenides kann diese Welt die wahre Welt nicht sein, weil sie entstanden ist und sich fortwährend noch verändert; was in Wahrheit ist, muß sich ewig gleich bleiben, es darf weder Vergangenheit noch Zukunft haben, es muß ewig gegenwärtig sein.

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Verlag: Alfred Töpelmann

» Herakleitos von Ephesos (1901) «
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung
Hermann Diels

Die Fragmente der Vorsokratiker (3. Auflage - )
/ / Wortindex
Verlag: Weidmannsche Buchhandlung

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δόξαidéa

Parmenides / Herkalit → Sokrates / Plato ↔ Aristoteles

Seitens Parmenides existiert einzig sein überliefertes Lehrgedicht, was wesentlich ist, da sich gerade dies auch als eigenständige Separierung von allem anderen stellt, in seiner Eigenart des inhaltlichen Aufbringens, über die Einheit des Seins. Wesentlich in seinem Bezug ist jedoch, daß es sich um eine Eingebung (Traum) handelt und somit bei diesem selbst, auf einem rein geistigen Bezug beruht. Daraus resultiert auch sein ersinnen, daß aufgrund dessen, die Sinne fälschlich seien, da sie das Sein derart nicht in Erscheinung bringen. Das Elementare, was über Heraklit aufkommt, ist hingegen die Eigenständigkeit der Naturgesetzmäßigkeit (logos) des Entstehens und Vergehens der Einheiten innerhalb des Seins, derart der Mensch sie regulär über seine Sinne erfährt und sich gerade darüber zwangsläufig darbietet. Und so gilt es mir, Heraklit's Aufbringen der nachfolgend aufzeigenden Worte (↓) zu erläutern, was es damit auf sich hat, daß der Mensch seine aufbringende Gesetzmäßigkeit, nicht in seiner Eigenständigkeit ersieht, derart es sich nämlich auch als die wesentliche Eigenart meines Aufbringens stellt - der Eigenständigkeit der Funktionalität. Es ist die vollziehende Fixierung auf die Wesensart des Substanzwesen, welche im Derzeitigen noch gemäß des reinen Sinnesbezuges Wirkwesen (und Objekte) sind und im Späteren, des ausgehenden Bezuges des Geistes, es explizite Substanzwesen werden (Materiell/Im-Materiell!). Man hat tatsächlich, zu keiner Zeit eine substanzielle Trennung vollzogen, sondern bezieht sich durchweg einzig auf eine rein synonyme Differenzierung, derart man es explizit im Bezug von Materie und Energie im Neuzeitlichen kennt. Und entsprechend des fundierenden Einen, stellt sich darin auch die 'Gesetzmäßigkeit' einzig als eine Eigenschaft und nicht als eigenständige Substanz. Die Gesetze sind darin ein rein Resultierendes. Entsprechend besteht auch Heraklit's Umstand darin, gegenüber Parmenides Aufbringen, wonach das Sein Eins ist, zu vermitteln, daß es sich um zwei Gegebenheitsverhältes des Seins handelt und eben nicht Eins darin ist, sondern vielmehr beiderlei Warten als solche zu handhaben, worüber sich einzig ein wahrheitsgetreues Abbild ergibt.

Des Heraklit's Aufbringen i-Tüpfelchen, erfolgt durch Philolaos, dem Prinzipwesen des Gestaltungswesens der Einheiten des Seins, beruhend auf dem Begrenzenden (der Einheiten), gegenüber dem Unbegrenzten (↓). Während Heraklit die Gesetzmäßigkeit (logos) der Entstehungswesen als solche aufbringt und damit verbunden auch, daß es sich keineswegs um einen reinen Wandel handelt, bringt hingegen Philolaos dessen zugrundeliegendes Naturwesen auf, nämlich das Prinzip (Passform) der Harmonie. Ausgangspunkt ist hierin, daß es keine Isoliertheit gibt und somit zwangsläufig das Sein auf Einheiten beruht und es auch keinen Stillstand und auch nicht den Gegensatz dessen gibt und die Konstanz eines Seins, die Kontinuität voraussetzt, woraus sich die Grundlage dieser Gesetzmäßigkeit ergibt. Speziell hierüber erfährt es noch einmal seine Klarheit, daß diese Gesetzmäßigkeit als solche für sich besteht und sich nicht aus dem Erwirken ergibt. Maßgeblich ist hierin auch, daß dies hervorhebt, daß es ein solches, in einer Undifferenziertheit nicht geben kann und hierüber explizit darlegt, daß die Präenz von Einheiten, die sich von Anderem scheiden, nicht auf einem undifferenzierten Einen beruhen kann. Wie man jedoch den weiteren Entwicklungen entnehmen kann, so entwickelt sich hingegen, aus deren Aufbringen Fragmente, statt deren Einheit, eine sich davon abgrenzende Atomistik des Einen, begründend auf dem dualistischen Monismus. Betrachtet man sich im Verlauf die kulturellen Parallelen, dann verdeutlicht sich, daß dies explizit über das substanzielle Abbild des Seins, seine Widergaben erfährt und nicht das Sein selbst, was sich darüber verdeutlicht, derart es sich darin durchweg verändert. Und so begründet sich über die Philosophie zunächst auch die Abkehr vom Poly(the)ismus, hin zum Poli(te)ismus - der Natur Gestaltwesen, hin zu des Menschen Gestaltwesen und somit auch der Trennung von Natur und Mensch, ausgehend der expliziten Trennung von Wahrnehmung (Sinne) und Vorstellung (Geist). Und so begründet sich gerade dies auch ausgehend, über des Parmenides Aufbringen, als elementare Begründung des Vollzuges.

estô ↔ cosmos (logos/harmonia) ↔ physis

Gemeinsamkeiten - Ergänzungen ↔ Widersprüche

common ground - complements (additions) ↔ contradictions

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Studien zum griechischen Naturbegriff
Teil 1 - Philosophische Grundlegung - Der Naturbegriff und die "Natur" (2001)
Wissenschaftlicher Verlag Trier
» Teil 2 (Rohfassung 2011) «
Vorlesungen über die Geschichte des griechischen Naturbegriffs bis Aristoteles
» Gottfried Heinemann «

Parmenides

S. 113: Bei Parmenides und in den nach-parmenideischen Kosmologien gibt es kein absolutes Entstehen oder Vergehen - d.h. keine Vorgänge, deren adäquate Beschreibung in der Angabe bestünde, daß ein Gegenstand zu einer bestimmten Zeit existiert und zu einer anderen nicht. Stattdessen werden verschiedene Modelle entworfen, die eine Darstellung aller relevanten Vorgänge anhand wechselnder Arrangements aus transportablen, aber ansonsten unveränderlichen, unentstandenen und unvergänglichen Stoffen erlaubt. Bei Empedokles sind diese "Wurzeln aller Dinge" die vier sog. Elemente; Anaxagoras rechnet mit unbegrenzt vielen und vielfältigen "Keimen" (oder "Samen": spermata) aller Dinge"; Leukipp und Demokrit mit Atomen, deren Größe und Gestalt unbegrenzt variiert.

S. 163: Bei Parmenides und in den nach-parmenideischen Kosmologien ist das gewordene Wesen der Dinge ihre Zusammensetzung aus den unentstandenen und unvergänglichen Grundbestandteilen der Welt. Bei Heraklit entspräche dies der Weise, in der sie im Umsatz des Feuers gemäß dem logos zustandekommen, sowie der Beschaffenheit, die sich aus diesem Zustandekommen ergibt.

Heraklit

τοῦ δὲ λόγου τοῦδ' ἐόντος ἀεὶ ἀξύνετοι γίνονται ἄνϑρωποι καὶ πρόσϑεν ἢ ἀκοῦσαι καὶ ἀκούσαντες τὸ πρῶτον· γινομένων γὰρ πάντων κατὰ τὸν λόγον τόνδε ἀπείροισιν ἐοίκασι, πειρώμενοι καὶ ἐπέων καὶ ἔργων τοιούτων, ὁκοίων ἐγὼ διηγεῦμαι κατὰ φύσιν διαιρέων ἕκαστον καὶ φράζων ὅκως ἔχει. τοὺς δὲ ἄλλους ἀνϑρώπους λανϑάνει ὁκόσα ἐγερϑέντες ποιοῦσιν, ὅκωσπερ ὁκόσα εὕδοντες ἐπιλανϑάνονται.

S. 164: T c.4 #47: Heraklit, DK 22 B 1: "Für den hier angegebenen logos erweisen sich die Menschen stets als verständnislos, bevor sie ihn gehört haben und nachdem sie ihn bereits gehört haben. Obwohl alles gemäß diesem logos geschieht, gleichen sie Unerfahrenen, wenn sie sich an solchen Worten und Tatsachen versuchen, wie ich sie darlege, indem ich jedes Einzelne gemäß seiner Natur unterscheide und angebe, wie es beschaffen ist. Den andern Menschen aber entgeht, was sie im Wachen tun, wie sie vergessen, was sie im Schlafen tun."

» Gottwein Kommentar (Logos-Lehre) « Es wirkt in der Welt der unmittelbaren Erfahrung der Menschen ein Gesetz (λόγος), welches "wirklich-wahr" (ἐόν) und allgemein gültig (ξυνός) ist. Es ist leicht wahrnehmbar, jedem Menschen schon durch den Kontakt mit den Gegenständen und Erscheinungen der Alltagswelt spontan erfassbar, auch ohne Unterricht von Seiten Heraklits. Die Menschen stoßen tagtäglich auf dies Gesetz in ihrer Tätigkeit und doch zeigen sich die großen Massen der Menschen unfähig, es zu erkennen und zu ergreifen, auch wenn man sie darin belehrt. Die Folgen dieser Unkenntnis sind daher weittragend: da von der Aneignung dieses Gesetzes durch die Menschen ein sachkundiges bürgerliches Reden und Tun, ja sogar die ethisch religiöse Lebenshaltung abhängen, zeigen sich die Menschen in ihrer Tätigkeit wie Unerfahrene, wie Somnambulen.

S. 166: Heraklits Thema ist die universelle "Regularität" oder "Regel" (logos), nach der "alles geschieht". Die Ausführung dieses Themas kommt für ihn darauf hinaus , "jedes Einzelne gemäß seiner physis zu unterscheiden und anzugeben, wie es beschaffen ist". Wenn bei physis an "Werden" gedacht ist, dann sogleich auch an dessen Umkehrung und Wiederkehr, d.h. nicht an das Werden als bloßen Vorgang, sondern als Exemplifizierung einer Struktur: Die jeweilige physis der Dinge wäre demnach die jeweilige, dem logos als universeller Regularität entsprechende Weise ihres Zustandekommens.

S. 170: Wie in Frg. 123 möchte ich den unbestimmten Gebrauch von physis in Frg. 112 durch kata tên (sc. hekastou) physin interpretieren. Heraklit fordert demnach, man solle die Dinge "nach ihrer jeweiligen physis wahrnehmen und verstehen"; und das könne man nur, wenn man den logos versteht, nach dem die Dinge zustandekommen und durch den ihre Eigenschaften bestimmt sind.

S. 173: T c.4 #59: Heraklit, DK 22 B 101a: "Augen sind genauere Zeugen als Ohren." Dieser Vorzug "autoptischen" Wissens ist naheliegend, da das Griechische gar nicht zwischen "wissen" und "gesehen haben" (eidenai) unterscheidet. ... Beachte vor allem auch Heraklits Unterscheidung zwischen "lernen" und "wissen": Die Leute "erkennen nicht, wenn sie lernen" (B 17: ... oude mathontes ginôskousin); "viel gelernt zu haben, lehrt nicht, Verstand zu besitzen" (B 40: polymathiê noon echein ou didaskei).

S. 174: Die Unzulänglichkeit menschlichen Wissens liegt nach Heraklit nicht darin, daß man nicht genug "gesehen hat", sondern darin, daß man das Gesehene nicht versteht. Sie wird nicht durch den Rückgriff auf göttliches Wissen behoben, sondern dadurch, daß man das Gesehene richtig interpretiert. ... Man versteht nicht, was man in einer Sprache gesagt bekommt, die man nicht beherrscht. Ganz ebenso versteht man nach #61 auch nicht, was man sieht, wenn man nicht die hierfür einschlägige Sprache beherrscht.

Philolaos

S. 134: T c.4 #25: Philolaos, DK 44 B 1: "Die Natur (physis) in der Weltordnung (kosmos) ist aus unbegrenzten und begrenzenden (sc. Dingen) zusammengefügt: sowohl die ganze Weltordnung als auch alles, was sich in ihr befindet." ... Durch die einleitende Wendung "die physis im kosmos" wird somit nicht nur der Gegenstand des zitierten Satzes genannt. Zugleich fungieren die Stichwörter physis und kosmos als Themenangabe der ganzen Abhandlung. Dementsprechend wird Philolaos später mit den Buchtiteln Peri physeôs ("Über Natur") und Peri kosmou ("Über die Weltordnung") zitiert.

S. 142: Ob bei homophylos ("gleichstämmig", "verwandt") ein Anklang an physis intendiert ist, läßt sich kaum entscheiden. Ich neige zu einer verneinenden Antwort, da von den "Prinzipien", "Begrenzern" (perainonta) und "Unbegrenztem" (apeira), die Rede ist, deren geordnete Verbindung erst die "Natur" der Dinge bestimmt. Wichtig ist demgegenüber Huffmans Hinweis auf die ps.-hippokratische Abhandlung Über die Natur des Menschen, wonach sich nur "Verwandtes" (homophyla - durchaus im heutigen Sinne biologischer Verwandtschaft) geschlechtlich verbinden kann: Gleichartiges und miteinander Verwandtes verbindet sich nach Philolaos von selbst zu einem gelungenen Ganzen (kosmos). Die hierfür nötige "Passung" (harmonia) ist schon gewährleistet. Nur bei dem, was nicht miteinander verwandt ist, wird sie "zusätzlich benötigt" (in diesem Sinne: epedeonto).

Empedokles

S. 251: Empedokles hat die Terminologie seiner Vorgänger bekanntlich dahingehend kritisiert, daß im strengen Sinne nicht von einer "Natur" (DK 31 B 8.1: physis) - und das heißt für ihn: von einem absoluten Entstehen (vgl. B 9.3: genesthai) - der vergänglichen Dinge, und andererseits von ihrer Vernichtung, die Rede sein kann. Vielmehr kommen diese Dinge nach seiner Auffassung durch "Mischung und Austausch des Gemischten" zustande und sie gehen durch Entmischung zugrunde. Die übliche Rede von einer physis der Dinge ist daher nur zulässig, wenn sie sich auf das Entstehen der Dinge durch "Mischung und Austausch des Gemischten" bezieht. Worauf Empedokles mit dieser Kritik hinaus will, wird aus den anschließenden Fragmenten ersichtlich, wo er die beanstandete Auffassung durch die Wendungen, etwas "werde, was zuvor nicht war" und etwas "werde aus keineswegs Seiendem" paraphrasiert. In diesem Sinne von einer "Natur" (physis) der vergänglichen Dinge zu sprechen, ist für Empedokles so abwegig, wie es für Parmenides abwegig war, daß etwas, "vom Nichts anfangend, keimt".

S. 252: Diogenes von Apollonia begründet seine These, "alles was es gibt", sei "von demselben abgewandelt" und insofern "dasselbe".

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» PARMENIDÊS (520/515-460/455 v.Chr.) «
» HERAKLIT aus Ephesos (535-475 v.Chr.) «
griechisch nach H.Diels & W.Kranz, (Berlin 1903)
deutsch Hans Zimmermann (2007)

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Von den Anfängen bis in die römische Kaiserzeit
Verlag: C. H. Beck


Verlag: Georg Reimer


Verlag: Königshausen & Neumann

übersetzt und kommentiert von

Zum Nachvollzug des Entwicklungswesen, gilt es mir entsprechend die Parallele des Zahlenwesen daneben zu stellen, worüber es sich noch klarer verdeutlicht, was sich hierin vollzieht. In seinen Anfängen der Begründung des Zahlensystems, hat noch jede einzelne Zahl eine ureigene Sinnesbedeutung, gemäß der Sprache Worte Verweis auf die sinnenerfahrenden Wirkwesen, in seiner symbolischen Begründung, wohingegen die Beschränkung/Festlegung auf die Zehnzahl, zunächst mit der Verknüpfung der Geometrie zusammenfällt, hingegen auch die Zahlen, einzig noch rechnerisch und somit gemäß der Geraden, Ungeraden und Primzahlen ihre Erachtung fand. Die Zahlwesen werden darin zu einem isolierten Selbst und begründet sich auf der Eins. Hingegen kann man sich aus der Gegenwart heraus verdeutlichen, was daraus wurde und sich dem Grundwesen und somit auch der Geometrie gänzlich entzog und gemäß des Digitalen, letztendlich einzig die Eins einen Wert besitzt und sich alles Sein, einzig noch aus der Eins zusammensetzt (die Null hat keinen Wert, jedoch entspricht sie dem Zwischenraum, worüber man die Atome isoliert). Darin erkennt man vor allem den Kern der Sache, daß man darin von dem Qualitativen des Ermessungswesens, nicht nur zum Absolutismus der reinen Quantität und somit des gänzlichen außen-vor-Stellens des Qualitativen gelangte, sondern darüber hinaus, Jegliches für sich isoliert, wohingegen das Qualitätswesen sich zwangsläufig ebenfalls von diesem absetzt, da beides unvereinbar und nicht übertragbar ist. Der Kern der Angelegenheit besteht nicht nur in der Quantisierung, die sich aufgrund der Isolierung des Einzelnen ergibt - genau dies gibt es eben auch explizit nicht.

Hierzu gilt es mir, Heraklit's Worte hervorzuheben, daß dem Menschen das Augenscheinliche, den anderen Sinnen gegenüber den Vorzug erhalten, worüber sich das Entwicklungswesen darlegt, denn gegenüber den anderen Sinnen, welche wir reflektiert über die Gefühle vermittelt bekommen und somit Philolaos Aufbringen der Natur des Seins von Harmonie und Disharmonie, sich darüber widerspiegelt, basiert der Augen Sehen, auf dem des Kontrastes und darüber findet ein solches Sinnenerfahren nicht statt. Tatsächlich wird hierin die Einheit vorausgehend über seine Negation erkannt, gemäß des Kontrastes des Jeweiligen, in seiner Abgrenzung zu anderem und daraus ergibt sich auch das Ersehen von Objekten. Und so begründet sich über die Fixierung auf das Augenscheinliche, dem Abgrenzen gegenüber den anderen Sinnen und gleichzeitigem außen-vor-Stellen der inneren Sinneserfahrung, sowie auch der Objektivierung das Entsprechende, nämlich Jegliches gemäß seiner Differenzierung zu trennen, worüber sich jedoch keine Selbstsicht und Sinnenerfahrung darüber ergibt, sondern einzig ein jeweiliges Äußerliches und somit auch der Materialismus sich darüber begründet. Aufgrund des expliziten außen-vor-Stellens der Sichtung des inneren Selbst im Selbst, ist es hingegen auch in keiner Weise möglich, in einem Anderen eine Innensichtung zu erlangen, da man das Selbst nicht kennt und zumal sich im Selbst auch einzig eine Widerspiegelung vollzieht, worüber sich das Erkennen vollzieht. Es handelt sich somit auch hierin, um eine Wechselseitigkeit. Gerade diese Wechselseitigkeit ist darin hingegen nicht Inhalt, sondern man vollzieht hingegen sogar eine explizite Trennung von Subjekt und Objekt. Und all dies verknüpft sich mit den rein geistigen Bildnissen, worin die Umsetzung dessen auch einzig möglich ist und erwirkt daraus einen Bumerangeffekt, da darüber nämlich das eigene Selbst nicht Inhalt ist und somit darüber auch gar nicht in Erscheinung treten kann. Und somit ergibt sich daraus auch die vollziehende zwangsläufige völlige Zerlegung des Daseinswesens und reine Quantisierung. Speziell im Bezug der Zahlen, ist entsprechen sogar auch das ersinnende Atom das Vorausgehende. Als solches, ist es jedoch das Schriftwesen, was jegliches in den Bezug der Augen zwingt und gerade auch darüber, sämtliche andere Sinneswesen außen vor stellt, da einzig über die Augen ein Bezug darin gegeben ist.

Sein ↔ (Biologie (Organisches) ↔ Chemie (Molekül) ↔ Physik (Atom) ↔ Zahlensystem)

Was sich darüber verdeutlicht ist, daß sich darin das Prinzipwesen des Ausgehenden, gänzlich umkehrte. Hierzu gilt es die griechischen Mythologien hervorzuheben, deren Ausgangslage das Chaos ist und bei den Einen durch sich selbst und bei den Anderen durch den Ureros, sich die Liebe der Vereinigung erweckt und über die Ausbreitung des Vereinigungswesens, sich das Dasein erfüllt und über die Erfüllungswesen, sich auch die allgemeine Ordnung ergibt. So beruht hingegen auch im Ursprung der Naturphilosophie die Beschäftigung darauf, daß es sich im erfahrenden Leben doch anders stellt und das Hemmnis in des Menschen Gegebenheit steckt. Entsprechend ist es hingegen auch bereits in den Mythologien anzutreffen, denn der Göttin der Liebe Aphrodite ergeht es, derart es fabulous sein Abbild erfuhr, über Bottichelli in der Renaissance. Und darin steckt auch der Kern der Sache, welcher darüber hervortritt, daß die Liebe tatsächlich nur ersieht, der sie erfährt. Auch hierin handelt es sich gleichermaßen wiederum um eine Wechselseitigkeit. Und so ergibt sich auch explizit über die Liebe, wie es sich generell damit im Dasein verhält, in seinen Ursprüngen der Erachtung, entsprechend auch die Liebe und die Vereinigung äquivalent einher ging und von Heraklit und Philolaos seine Erklärung erfährt, daß es nämlich als solches gegeben ist, ob es sich jedoch umsetzt, eine Gegebenheit des jeweiligen Selbst ist, hingegen bei Philolaos, sogar das Erosprinzip seine Berücksichtigung erfährt. Man ist tatsächlich, bis zum Kern der Gegebenheit, in sowohl als auch vorgedrungen. So erwirkt hingegen die Zerteilung der Verbünde und Einheiten, genau das Gegenteil, worüber sich nämlich eine völlige Unkenntlichkeit gegenüber der Wesensart des Daseins ergibt, da es darin gar nicht Inhalt ist. Man übertrage es sich auf die organische Chemie, deren chemischen Bestandteile Zerlegung, das Organische nicht erklären, sondern im Gegenteil, man einzig noch chemische Bestandteile in der Hand hält. Derart verhält es sich in seinem Ganzen, derart es sich in Jeglichem offenbart, wie in der Liebe, die nur über sich selbst erfahren werden kann und sich auch einzig daraus seine Offenbarung dessen ergibt, was sie selbst ist.

» Primavera (Frühling) «

Primavera (Frühling)

» Fotografisches Archiv «

» Kurzfassung der Quellenangaben von Zöllner «


A Study in the Neoplatonic Symbolism of His Circle
Journal of the Warburg and Courtauld Institutes, Vol. 8 (1945), pp. 7-60
Verlag: The Warburg Institute

There is, in fact, an important assumption which this interpretation shares with all previous theories. It is an assumption which may any day be overthrown by a lucky find: the hypothesis that Botticelli's mythologies are not straight illustrations of existing literary passages but that they are based on 'programmes' drawn up ad hoc by a humanist. ... Anyone interested in problems of method can do no better than to study the conflicting interpretations of the 'Primavera' and the discussions which centred round them. We can save our selves a detailed recapitulation as each succeeding writer has usually pointed out the weak points in his predecessor's efforts; but the residue of these interpretations, both sound and fanciful, has come to cover the picture like a thick coloured varnish, and a brief analysis of its main ingredients is necessary for its removal. ... The context, moreover, in which this description of Venus and her train occurs, seems at first to militate against a connection between the picture and this text. A close examination, however, yields many more points of contact than are at first apparent. ... Yet it has always been felt that the 'Primavera' constitutes something entirely new. There may be elements in the picture connecting it with earlier works of secular art, but its spirit and emotional import are different. It is not only conceived on a larger scale but altogether on a higher plane.

Gleiches gilt für die vollziehende Erachtung des Substanzwesens. Wie sich explizit über Ludwig Büchner's Aufbringen von Kraft und Stoff demonstriert, dem gegenüber man in Frage stellte, ob die Kraft das Bewegende sei oder ebenfalls Stoffliches und dieser selbst, die Einheit von beidem repräsentierte. Tatsächlich steckt hinter dem Umstand die Gegebenheit, daß die Sinne einzig Wirkungen wahrnehmen können, dem gegenüber die raumausfüllende Substanz, überhaupt nicht in die Sinne gelangen können, sodaß sich daraus auch die elementare Unterscheidung explizit darüber ergibt. Doch wie man den Entwicklungen entnehmen kann, so hat dies tatsächlich nie derart seine Erachtung erfahren. Auch hier wiederum das gleiche Scenario, indem dies nämlich sich über die außen-vor-Stellung der inneren Sinne erwirkte - der Selbsterfahrung - denn einzig darüber verdeutlicht sich, daß die äußeren Sinne in keiner Weise nur reflektieren, derart man es einzig im Bezug der Nerven antrifft, sondern das gleichermaßen, wie Wirkungen nach innen gelangen, Wirkungen auch nach außen gelangen. Hingegen kann die raumausfüllende Substanz nicht in die Sinne gelangen, worüber indess Klarheit besteht, aufgrund dessen man zu genau dem Gegenteiligen gelangte. Hierzu einmal der Verweis darauf, daß man in seinem Ursprung von Sehstrahlen ausging und überhaupt die gesamten Wesensarten, einzig auf Wirkwesen beruht, da nämlich die inneren Sinne gar nichts anderes vermitteln und wir auch die Objekte, einzig über deren Wirken erfahren. Doch wenn man die vorige Infragestellung korrekt ausführtm erfährt es seine Klarheit, was es damit auf sich hat, denn darin handelt es sich um das Bewegende und das Bewegte, worüber sich verdeutlicht, daß sich in dieser Sprache, überhaupt keine Unterscheidung darin ergibt.

So gilt es mir hierzu, auch noch einmal spezifisch auf die substanzielle Bewandtnis der Sprache einzugehen. Heraklit brachte hierzu sprachtechnisch des Wesens Kern auf, derart es sich in seinem Sinneswesen darin regelrecht verwandelte, was sich nämlich demonstrativ über den logos darstellt. Diesen verwende ich selbst nämlich, in seinem Gegensatz zur geistigen Logik anwende, um den angeborenen instinktiven Bezug zum Daseins Realisierungswesen zu bezeichnen, derart die Tiere hingegen auch einzig ihr Dasein vollziehen. Aufgrund dessen Abseitigkeit gegenüber dem bewußten Vollzug, ist dies hingegen auch in der Regel, nicht Bestandteil menschlicher Erachtung, sondern wird hingegen, tatsächlich als eine Selbstverständlichkeit und somit unbewußt erfahren ("erkennen nicht, wenn sie lernen"). Zwar vollzieht sich die Erfahrung über die Erinnerung, verknüpft sich jedoch regulär auf direkte Weise resonierend mit der erfolgenden weiteren Erfahrung. Hieraus selbst, ergibt sich indess kein metaphysisches Verhältnis, eines darüber hinausgehens, zur Begründung von Erfahrungen, die man darin miteinander kombiniert, sondern dies ist ein davon separierender Vorgang, welcher zum Einen sich in der Erinnerung selbst vollzieht, über die sich ausbildenden Verknüpfungen und somit ebenfalls unbewußt, wohingegen es ansonsten einer bewußten Beschäftigung des Nachdenkens erfordert. Und gerade dies wurde eben auch in seinen Ursprüngen, gemäß unserer anwendenden Bezeichnung, als etwas Gespenstiges erachtet, da es sich ja um Erscheinung handelt, welche den Sinnen als solche nicht gegeben sind. Das man sich hingegen zwischenzeitlich ausschließlich darauf bezieht, bezeugt hingegen, daß man zwischenzeitlich, über gar keinen tatsächlichen Sinnenbezug mehr verfügt. Indess vollzieht sich die sammelnde Erfahrung eben nicht über den Instinkt und somit in seiner Bereicherung des logos, sondern über die Erinnerung, wohingegen man das Zusätzliche, was darüber erlangt wird, davon isoliert und für sich handhabt, abseits seines Fundierenden. Und so ergibt sich hierüber auch nicht die regulär erfolgende Rückkopplung, sondern die geistige Abseitigkeit, welche sich stattdessen mit der aufkommenden Schriftsprache verbindet, um darüber zu generieren, was im Selbst nicht umsetzbar ist. Entsprechend ist auch nur vorübergehend, zur Begründung des Überganges, der Geist das Zentrum, wohingegen dieser über die Entfaltung des Schriftwesens, selbst seine außen-vor-Stellung erfährt. Über den Wandel der Bedeutung und Anwendung des logos, erfährt es sein demonstratives Abbild.

Ludwig Büchner

Keine Kraft ohne Stoff - kein Stoff ohne Kraft!

Kraft und Stoff - Dreizehnte Ausgabe - 1874

(Dreizehnte Ausgabe - )
sowie auch bei » Zeno «

Force and Matter


Force et Matière


Forza e materia


Fuerza y materia

Fuerza y materia

Mâdde ve Kuvvet

Mâdde ve Kuvvet

Kraft och Materia


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Verlag: Friedrich Vieweg und Sohn

Vorwort: Das was wir chemisches Element nennen, erscheint uns in einem immer räthselhafteren Lichte, wenn wir betrachten, dass diese Elemente immer mit Molecularbewegungen versehen sind, die wir, neben Wärme und Schwere, als chemische Affinität, Verbrennungswärme, Raumerfüllung, specifisches Gewicht, Härte, Farbe etc. kennen. Kraft und Stoff, so unähnlich in ihrem innersten Wesen, lassen sich niemals vollkommen trennen, weil wir keinen Stoff ohne Kräfte oder Bewegungen kennen, und weil wir die Kräfte und Bewegungen nur an dem Stoffe wahrnehmen können.

Wir bemerken, dass Sauerstoff und Wasserstoff bei ihrer Verbindung Wärme entwickeln, und erklären dies durch ihre Affinität und die verschiedene Natur ihrer Elemente. Ist das aber überhaupt eine Erklärung? Was ist Affinität, die wir ja nur als dem Factum ableiten, dass sich die Körper verbinden? Sind denn die Elemente des Sauerstoffgases und Wasserstoffgases von einander unterschieden? Ausser im specifischen Gewichte in gar nichts. Welcher Unterschied besteht zwischen Stickstoff, Sauerstoff und Wassefstoff, wenn wir von ihren Verbindungen absehen? Durchaus keiner als im specifischen Gewichte bei gleichen Bedingungen. Alle drei sind farblos, geruchlos, geschmacklos, nicht verdichtbar, sie dehnen sich durch Wärme ganz gleich aus, üben bei zunehmendem Drucke. einen ganz gleichen Widerstand aus. Worin besteht denn ihre chemische Differenz?

Wenn der elektrische Strom sich in Wärme verwandelt, so ist er selbst eine Bewegung. Was ist nun negative Elektricität, da es doch keine negative Bewegung geben kann? Versuche und Beobachtungen liegen in Masse vor, aber sie führen nicht sicher zur Lösung der Frage. Ein glücklicher Griff des Denkens führt vielleicht dem Ziele näher. Die Aufstellung des Gravitationsgesetzes, Newton's grösste That, war ein blosser Gedanke, und er brauchte keinen einzigen Versuch darüber anzustellen, und konnte auch keinen anstellen. Seine Theorie stand ihm fest, trotz den falschen Gradmessungen jener Zeit, trotz der unrichtig angenommenen Entfernung des Mondes.

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Gravity is (not) the force of attraction between all masses in the universe.


An Inquiry Into the Causes of Physical Phenomena,
with Special Reference to Gravitation

Verlag: D. Appleton and Company
,

» The Popular Science Monthly «
Bonnier Corporation
S. 776-784

Nothing happens without a cause.

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» Matter « (» Philosophy of matter «)

In classical physics and general chemistry, matter is any substance that has mass and takes up space by having volume. All everyday objects that can be touched are ultimately composed of atoms, which are made up of interacting subatomic particles, and in everyday as well as scientific usage, "matter" generally includes atoms and anything made up of them, and any particles (or combination of particles) that act as if they have both rest mass and volume.

So gilt es mir als nächstes die Wesensart der Gesamtheit darzulegen, worüber sich verdeutlicht, worum es sich hierin dreht, denn wie hervorgehoben, steht zwischen dem Sein und dem Erfahren dessen die Wahrnehmung, worüber es sich vollzieht. Die körperlichen Sinnesorgane sind diesbezüglich jedoch reine Funktionsorgane, denn darüber findet einzig ein fließender Vorgang statt, wohingegen sich die Sammlung der Erfahrung im Innern vollzieht, worüber sich die Rückkopplung auf der Sinne Erfahrung ergibt und darüber hinaus sich generell auch miteinander kombiniert. Das Eins sein in sich Selbst, basiert somit auch darüber einzig, derart es sich darin ausbildet und ist einzig funktional als Einheit derart eingerichtet, doch nicht in seiner vollziehenden Umsetzung der Erfüllungswesen. Die vollziehende Ansammlung von Erfahrung begründet sich indess über das Erinnerungswesen, worin jedoch nicht die Wirkungen selbst darin ihren Inhalt erfahren, sondern einzig Versinnbildlichungen, welche somit auch einzig einen Verweis darstellen, jedoch sich darüber eben auch die Rückkopplung ergibt, über das jeweilige wiederkehrende Sinneserfahren, worin es sich miteinander verknüpft. So ist hingegen auch die natürliche Sprache darauf begründet, entsprechend als Verweis zu fungieren. Über die Begründung der Sprache, welche nicht darauf basiert und zumal auch nicht als Verweis dient, sondern eine völlige Eigenständigkeit repräsentiert, ergibt sich darüber eine unabdingbare Trennung der handhabenden geistigen Bildnisse, denn darüber kann es keine Vereinigung ergeben mit den Sinneswesen, da hierin noch nicht einmal der Bezug Inhalt ist. In der Ermessung dieser Sprache, führt dies auch zwangsläufig zu einer Spaltung des Selbst, aufgrund dessen sich somit auch nicht die reguläre Einheit ausbilden kann, sodaß auch die Wahrnehmung des Seins eine völlig andere ist, als sich regulär über die Einheit im Selbst ausbildet.

Bewußtwerdungsbezug

Der sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Was das Sein selbst betrifft, so besteht Grundlage des Bezuges, auf der Widerspiegelung des Selbst - dem zugrundeliegenden reflektierenden Dasein - was sich daraus ergibt, daß es keine Isoliertheit gibt. So hatte hierzu Parmenides den Kern dessen aufgebracht, das Selbst des Seins für sich in Erscheinung treten zu lassen, doch entbehrt dies dem eigenen Selbst

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worin man hingegen einzig die äußeren Sinne, hingegen über das Augenscheinliche ermessend und den Geist erachtet, doch all das, was dazwischen sich befindet und sich darüber vollzieht, keinerlei Erachtung findet. So entspricht dies zwar dem Eins-Sein, was Parmenides aufbringt, doch hat es keine Grundlage zur Unterscheidung der raumausfüllenden Substanz gegenüber der Wirkungssubstanz, was nämlich einzig durch die Sinne gegeben ist und nicht im Geiste als solches erfahren werden kann und somit entbehrt es das Zugrundliegende, derart sich das Werden, Sein und Vergehen ergibt - dies überhaupt sein kann und somit dessen Unterscheidung gegenüber dem Sein und Nicht-Sein. Dessen Unterscheidung ist ebenfalls weder durch den Geist und schon gar nicht durch die Sprache erlangbar, sondern im Gegenteil, werden darüber Substanzen begründet, welche jeglicher Existenz außerhalb dessen entbehren, aufgrund dessen weder ein geistiges Bildnis oder die Sprache für sich besagen kann, ob etwas existiert oder nicht, was man auch thematisch exerzierte, über die Blindheit, die es nicht gibt. So erwirkt indess auch diese Abseitigkeit des Geistes und der Sprache keine Blindheit, sondern eine Unersichtlichkeit, welche sich darüber ergibt. Handhabt man die Gegebenheiten derart sie sich als solche in ihrem Eigenwesen darin stellen und koordiniert sie derart sie ihre funktionale Einheit begründen, ergibt sich hingegen auch die Einheit der Ganzheitlichkeit, derart der Mensch eben auch nur funktional dazu eingerichtet ist - darin besteht die eigentliche Bewandtnis - die Funktionalität ist als solches gegeben, doch ohne deren Erfüllung gibt es auch das Sein nicht, derart es darin einzig sein kann und einzig als funktionale Gegebenheit als solches ist.

Wie über das Zahlenwesen hervorgehoben, so vollzieht man im Verlaufe eine völlige Umkehr der Gegebenheiten, indem man nicht nur, statt aus der Sinneserfahrung, stattdessen rein aus dem Geistigen heraus die Gegebenheiten ersinnt, sondern auch die Gegebenheiten selbst, in ihrer zugrundeliegenden Wesenart gänzlich umkehrt, in ihrer ersinnenden Daseinspräsenz. Man geht heute von der Selbstverständlichkeit dessen aus, ersieht jedoch gar nicht, derart man es im Lexikon antrifft, was man darin vollzogen hat, wohingegen kein isoliertes Sein für sich existiert und es nicht nur kein Links ohne Rechts gibt, sondern Jegliches nicht für sich. Hingegen gibt es auch in den Sinnen, generell keine reine Quantität, denn das Wirken, wird unabdingbar in seinem Verbundswesen mit der Funktionalität erfahren und einzig die raumausfüllende Substanz, ist nur indirekt erfahrbar. Wie man jedoch in seinem Detail erkennen kann, so erfährt darin vor allem auch das Substanzwesen über diesen Vollzug der Quantisierung, seine Einschränkung und die Funktionalität, welches das Wesen der Wirkwesen kennzeichnete, erfährt letztendlich ebenfalls seine gänzliche außen-vor Stellung des erachtenden Vollzuges. Kern der Sache ist jedoch die Auflösung genau dessen, woraus es sich fundiert, nämlich der Unterscheidung des Seins an sich, gegenüber dem Sein innerhalb dessen und somit der Wesensart der Substanzen an sich und der sich darin vollziehenden Wesensarten der qualitativen Einheiten, in seiner Gleichzeitigkeit der Trennung des Einzelnen, was in dem Atomaren endigt, worin das Sein sich, aus seinen Teilen atomaren Teilen einzig ergibt. Den Hintergrund des Vollzuges findet man hingegen, in der dahinter steckenden Wesensart - der Erlangung der Einheit des Einen, gegenüber der Einheit der Vielheit, was sich über den vollziehenden kulturellen Wandel widerspiegelt. Die Ergründung des Daseins, erfährt dem gemäß auch einzig sein Abbild, derart es dem entspricht und somit auch, derart es das Schriftwesen widerspiegelt (Dialekt → Hochsprache).

Seinen manifestierenden Grundstock, erlangte es über die Bündniswesen und vollzog sich über das Bezugswesen Platon(n)'s Aufbringen, entsprechend der Vereinigung des Schriftwesens mit seiner idéa und der politéa, in dem sich darüber begründenden geistigen Besitz- und damit verbundenen Erbwesens. Darüber entwickelt sich daraus hervorgehend, auch der Wandel der Sprache der Schrift, gemäß seiner begründenden expliziten Trennung der geistigen Bildnisse gegenüber den der Sinnen und vollzieht man über die Etablierung der reinen Objektivität, welche das Subjekt(ive) nicht enthält. Hierin ist die Umsetzung darin, mit der Umsetzung im Allgemeinen, zunächst noch miteinander verwoben, derart es sich mustergültig über Aristoteles Aufbringen verdeutlicht und derart es durchweg auch seinen Kontrapunkt erfährt, jedoch endigt es letztendlich, in seiner völligen Trennung voneinander, gemäß dem man es spezifisch in seiner Wesensart Verlauf, von Dialekt und Hochsprache erfährt, worüber sich sein Vollzug etabliert. Dies vollzieht sich über die entstehende Verselbstständigung, welche sich aus ihrem eingerichteten funktionalen Konstrukt heraus ergab, die Ausgestaltung ihres Formalwesens zwangsläufig seinen Ermesser, den Geist darin außen vor stellte, da dieser nämlich Bestandteil des Subjekts ist. Die entsprechenden Zeitzeichen dazu sind René Descartes und seine Verlagerung der Wahrnehmung in das Denken - der Geist nicht die Kontrolle erlangen kann - Immanuel Kant und seine Gegenüberstellung der Sinne und dem Geist - das sowohl als auch, nicht die Kontrolle erlangen können - und Max Planck und sein Kapitulierung der technischen Möglichkeiten - das auch die Technik nicht Herr der Lage werden kann!

Salopp ausgedrückt, hat man ein Videospiel in die Welt gesetzt, doch ist man nicht in der Lage, das Spiel zu gewinnen und auch in Erfahrung zu bringen, wie das Spiel funktioniert, um es zu erlangen. Gegenüber dieser Sprache, verhält es sich tatsächlich nicht anders, wie gegenüber dem Menschen und auch dem Sein. Man kennt die Peripherie gemäß des Computers, doch nicht, wie die Software funktioniert und auch nicht, was es mir ihr auf sich hat - es ist das Resultat der Objektivität, welche das Subjekt nicht enthält!

Bewußtwerdungsbezug

Der sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Auch am Computer verhält es sich nicht anders, da man hierin softwaremäßige Module miteinander kombiniert, sodaß man erst darüber erfährt, was sich darüber vollzieht. Doch ist darin erkenntlich, worum es sich dreht, nämlich um eine rein informelle Grundlage und um Projektionen, die sich daraus erwirken - keine Realwesen! Darin besteht der Kern der Sache. Um es noch einmal zu verdeutlichen, den Grundstock der Sache: die Sinnenerfahrung wird vom inneren Auge (Bewußtsinn) wahrgenommen und dies gelangt als Versinnbildlichung in die Erinnerung und aus dem heraus, erfährt es seine Projektion im Geiste, worüber wir es ersehen können. Der Kernpunkt besteht darin, daß einzig im Bezug der Sinne, gemäß einer Kamera, ein aufnehmen, reflektieren und vermitteln der erfahrenden Wirkwesen stattfindet. Hingegen handelt es sich bei den Bildnissen im Geist, um Projektionen der Bildnisse aus der Erinnerung. Bildnisse haben keine Substanz, sondern erlangen ihren erfahrenden Inhalt, über die Bezugnahme, welche sich darüber vollzieht. Tiere erfahren dies regulär und reagieren in keiner Weise auf Bilder, sondern einzig auf Spiegelbilder, worüber sich diesen ein Erkennen ergibt. Doch hat man den Menschen dazu hingeleitet, die Bildnisse der Sprache als Realwesen anzuerkennen und über den Kontrapunkt, daß dessen eigenen Sinnenerfahrung darin weder Inhalt ist, noch seinen Inhalt darin erfahren kann, vollzieht sich die entsprechende Rückkopplung. Dies kombiniert sich mit dem Mißstand, daß man davon ausgeht, daß die Sinne aus sich selbst heraus einzig reflektieren, was zu diesen gelangt und man es als eine Wand erachtet. Wie es sich tatsächlich verhält, demonstriert sich hingegen explizit wiederum über den Gegensatz, denn die Reflektionen, derart wir sie über die körperlichen Augen wahrnehmen, sind in keiner Weise replizierbar (demonstrativer Vergleich: Computer) und in keiner Weise über eine Projektion zu erlangen! Darum auch mein ausschließlicher Bezug zum Wirkwesen, dem gegenüber nämlich auch der Schall, welcher von unseren Ohren wahrgenommen wird, einzig die im Äußeren stattfindende Reflektion der Wirkung, welche sich darüber vollzieht repräsentiert und nicht die Wirkung selbst, welche sich in seinem Fluß in unser Inneres fortpflanzt und darüber 'seine' Wahrnehmung erfährt. Einzig im Bezug der Tastsinne, verhält es sich derart, daß darin einzig ein reflektieren stattfindet, wohingegen sich dies auch nicht bei allen Tastsinnen gleichermaßen derart verhält. Darum ist hingegen auch überhaupt das Erfahren des Seins 'als solches' überhaupt die Gegebenheit, ansonsten würde es sich hingegen genau so verhalten, derart wir es im Geiste erfahren. Und derart unterscheidet man auch entsprechend, daß es die Illusion einzig im Geiste gibt und in den Sinnen hingegen einzig die Sinnestäuschung.

Ich bin Teil des Universums → ← das Universum ist in mir.

Auf den Punkt gebracht, der Umstand, worin man in dieser Gegenüberstellung mit dem Sein konfrontiert ist und warum auch einzig in produzierenden Bildnissen, ein sich davon Unterscheidendes in Erscheinung gelangen kann, als es sich über die Natur des Daseins abbildet und vollzieht, denn wir befinden uns nicht im Sein, sondern sind ein Bestandteil davon. Daraus ergibt sich auch in unserem Innern, kein Anderes als im Äußeren, sondern im Gegenteil, kann darin gar kein anderes Dasein existieren. Richtet man seinen Blick auf das Dasein, auf das, worüber sich die Wahrnehmung vollzieht und somit über sein Inneres erfahrenden Werdegang, ergibt sich gegenüber dem geistigen sprachverbundenen Blick, keine solche Trennung von Subjekt und Objekt, sondern man erfährt das Sein in seinem Selbst, sich widerspiegelnd. Und somit auch, derart es sich darüber darbietet, daß man nicht nur Teil des Seins ist, sondern auch das Sein in einem Selbst ist. Darin besteht die Markantz, welche über Parmenides und Heraklit sein Aufbringen und auch seine Trennung erfuhr, derart es für sich auch gegeben ist, es jedoch darin kein für sich gibt, sondern sich in Einheit vollzieht. Wir erfahren somit über die Sinne, auch keineswegs einzig die Einheiten, derart sie innerhalb dessen anzutreffen sind, in ihrem Werden, Sein und Vergehen, sondern über das Präsenzwesen der Einheiten, gleichzeitig auch das Sein an sich in seinem Grundstock. Es ist darin enthalten und somit auch daraus zu ersehen. Es ist jedoch der Sinne sammelnde Erfahrung, worüber es einzig ersichtlich ist, wohingegen der Fluß der Wahrnehmung selbst es nicht hervorzubringen vermag. Und auch kann es über die geistigen Bildnisse nicht erfahren werden, sondern vollzieht sich über die sinnliche Entfaltung, worin die geistigen Bildnisse als Rückkopplung fungieren, um die Sinne darin auszubilden und sich darüber auch das sich ausbildende Realitätsbewußtsein ergibt - der Bewußtseinsentfaltung und -erweiterung, was sich nicht nur im Innern vollzieht, sondern auch in seinem Sein an sich. Darüber gelangt man dazu, das Sein an sich zu erfahren.

Die substanzielle Wesensart, welche unser Bewußtsein ausmacht, beruht auf der anteiligen Wesensart des Wirkens, warum es sich auch derart gestaltet, derart wir es erfahren. Die Wirkwesen sind das, was der Sinne erfahren uns vermitteln, da die Sinne darauf basieren, Wirkwesen zu sein. Und keineswegs ergibt sich hierin, irgend ein Anderes, als im Draußen erfahren wird, da die Sinne einzig Wirkungen wahrnehmen und eben nicht die raumausfüllende Substanz, welche einzig indirekt erfahren wird. Die Funktionalität ist hingegen der Bestandteil, worüber sich der Einheitswesen Erfüllungswesen gestalten. Dies ist diesen selbst nicht gegeben, sondern vollzieht sich gemäß dessen Erfüllung, aus dem heraus auch das Werden, Sein und Vergehen daraus hervorgeht. Das Selbst und sein Eigenwirken, vollzieht sich hingegen in seinem Bestreben nach Ausgewogenheit, was man sich über das Extrem der Gegensätze verdeutlichen kann - dem Chaos und dem Stillstand, worüber es sich verdeutlicht. Darauf basiert auch das Reflektive unseres Selbst, welches wir als Gefühle erfahren, worin dem gemäß das Harmonie- und Disharmonieverhältnis, seine Vermittlung erfährt. Hingegen ist gerade dies, nicht inhaltlicher Vorgang der Erinnerung und dem Geist. Sie sind keine Sinnesorgane, sondern reine Funktionsorgane. Die beiden Bereiche von Über- und Unterbewußtsein, differenzieren sich über ihre scheidenden Präsenz an substanzieller, funktionaler und lokaler Einheit. Im Überbewußtsein vollzieht sich das Zusätzliche der bewußten Wahrnehmung und der Bewußtseinserweiterung, wohingegen im Unterbewußtsein, sich die mentalen Veranlagungen befinden und der Vollzug über den Instinkt das vollziehende Handlungswesen sich bestimmt. Die Erfüllung der Funktionalität ist hierin, gemäß der funktionalen Einrichtung vorgegeben und darüber bestimmt sich des Menschen Daseinswesen.

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WAHRNEHMUNG

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Otto Klemm

Über das Vorige gilt es mir hervorzuheben, daß man außer in Aristoteles Vorausgehen dessen, allgemeingültig gar nicht zum eigentlichen Thema gelangt ist, was darin Gegenstand wurde, nämlich die Hervorbringung der substanziellen Voraussetzung, welche sich darüber unweigerlich darbietet und sich die Klärung aufdrängt, wie eine äußeres Wahrnehmung sein kann, welche man im Inneren ersieht - selbst das Organ, dessen Voraussetzung dieser hervorbrachte, wurde überhaupt nicht zugrundeliegendes Thema. Speziell das Sehen der Augen verdeutlicht es jedoch unweigerlich, denn das Ersehene basiert auf der Lichtreflektion und ist somit nicht replizierbar ist, dessen es nämlich der Projektion erfordert, was dies derart nicht hervorbringt. Während man im Ursprung hingegen noch das Sehen über aussendende Sehstrahlen sich erklärte, worin es sich um die Rückkopplung handelt, wie überhaupt das Sehen verdeutlicht, daß es sich nicht derart verhält, wie es zumal die Naturwissenschaft erklärt, worin nämlich einzig das Prinzip der reinen Sinnesnerven seine Darstellung erfährt, hat man hingegen derart auch generell eine Mauer errichtet, zwischen dem Innen und dem Außen. Und genau dieses Verhältnis vollzieht man auch zwischen den äußeren und inneren Sinnen - es wird als ein jeweiliges anderes Daseinsverhältnis darüber verklärt. Speziell der Sachstand des Sehens, worüber sich auch das des inneren Auges (Bewußtsinns) vollzieht, verdeutliche mir hingegen, daß hierin ein Mißstand bezüglich des Substanzwesen besteht, denn wenn die Wirkung des Äußeren nicht nach innen gelangt, kann sie keine erfahrende Wahrnehmung im Innern erfahren - wenn es sich mit dem Äußeren und dem Inneren unterschiedlich verhält, kann es sich nicht in Einheit vollziehen.

Somit kann es sich jedoch speziell im Bezug des Geistigen, gar nicht vollziehen, da darin die Wirkwesen nicht Inhalt sind, sondern einzig projizierende Bildnisse der versinnbildlichten Erinnerung und in der Unachtsamkeit gegenüber der Differenziertheit dessen, auch einzig davon wegleitet, zu einer klaren Sichtung der Wahrnehmung als solcher zu gelangen. Um somit die Wahrnehmung als solche auch zu ersehen, derart sie sich einem darbietet über die innere Erfahrung, erfordert es der Ersichtung dieser Differenzierung und somit zwischen der Wahrnehmung der Sinnesvermittlungen und Wahrnehmung der geistigen Projektionen der Bildnisse zu unterscheiden. Die andere Unterscheidung, worüber sich das Substanzwesen auf der Gegenseite klärt, basiert darauf, daß Objekte nicht in unsere Sinne gelangen (können!), sondern einzig das kausale Wirken, welches zu uns gelangt und von den Sinnen seine Aufnahme erfährt. Nicht der Stein (seine raumausfüllende Substanz!) gelangt in unser Auge, sondern die kausalen Reflektionen der Wirkungswesen dessen, worüber wir diesen auch als Stein darüber identifizieren, gelangen in unsere Wahrnehmung. Wahrnehmung ist entsprechend in seinem Grunde, die Aufnahme von Wirkungen, sowie auch das Reflektieren dessen, sodaß es auch derart miteinander einher geht, jedoch darin auch unterscheidbar ist, was hierin die Aufnahme repräsentiert und was eine Reflektion, sodaß gerade darüber ersichtlicht ist, was darin involviert ist, gemäß dem wir auch explizit erfahren, daß das Sehen sich über die Augen vollzieht.

Wahrnehmen bedeutet jedoch nicht bewußt werden. Darin steckt die weitere Unterscheidung. Gerade dies erklärt sich hingegen über die Funktionsweise des inneren Auges (Bewußtsinn) und dem Vollzug des Verlaufswesens. Die Gegebenheiten, welche wir bewußt wahrnehmen und nicht selbst verdeutlicht es hingegen bereits als solches, denn einzig, was wir bewußt wahrnehmen, gelangt in die Erinnerung und verdeutlicht, was es damit auf sich hat. Es handelt sich hierin tatsächlich, derart man es erachtet, um die Wahrnehmung der Wahrnehmung, jedoch handelt es sich ja doch bei der Wahrnehmung um die Aufnahme der Wirkungen, wohingegen es eben auch die Unterscheidung gibt, daß die Aufnahme einzig einen Durchfluß erfährt. Wenn sich hingegen auch eine aufnehmende Verbindung/Verinnerlichung ergibt, ergibt sich darüber auch eine dem entsprechende andere Wirkung an Reflektion. Und beim inneren Auge (Bewußtsinn), besteht gerade darin seine Funktion, nämlich einzig wahrzunehmen, womit es sich verbindet und daraus entsteht auch die Erfahrung dessen, in dieser Einzigartigkeit der Sinne. Hingegen gilt es sich zu verdeutlichen, daß dem entsprechend auch andere Sinne über ein Bewußtsein verfügen, gemäß sich auch das Verbundswesen derer, auch als Einheitsverbund des Bewußtseins repräsentiert. Somit ergibt sich jedoch auch die Klarheit der Sichtung nicht über die Wahrnehmung als solche, sondern über die Besonderheit des Bewußtseins über die Wahrnehmung, worüber sich das Gesamtwesen aufklärt, da nämlich einzig darüber die einzelnen Wirkungsbestandteile als solche ersichtlich sind, über deren Eigenart an Wirkwesen, wohingegen jegliche anderweitige Sichtweise, dies eben auch nicht hervorbringen kann, da es den Bildnissen entbehrt, welche sich darüber darbieten.

Das ist auch des Wesens Kern, auf den ich mit dem Vorigen, wie auch hierin verweise, denn die Gegebenheiten sind offensichtlich und so liegt der Kern der 'erfahrenden' Wahrnehmung, eben auch in der Bewußtwerdung der Sinnenerfahrung und was sich darüber darbietet, in seiner primären Unterscheidung, was sich als geistige Bildnisse und Sprache darüber aufweist. So ist auch in den erfolgenden Entwicklungen, beginnend des 18. Jh., überhaupt erst ein Bezugswesen zum Bewußtsein entstanden, es als ein eigenständiges Etwas in Betracht zu ziehen, dem gegenüber man es zuvor einzig darauf fixiert war, die Wahrnehmung über die Wahrnehmung zu (er)klären, sodaß sich auch zwangsläufig einzig das daraus entwickelte, was man darüber erfährt und gerade darüber sich auch darbietet, daß es derart gar nicht zu erlangen ist, zu ersehen, was sich darin tatsächlich vollzieht. Es ist somit auch hierin, ein stattgefundener Vollzug einer Objektivität, welches das Subjekt nicht enthält. Nicht nur in seiner Abgrenzung des Körperlichen zum Inneren hatte man es vollzogen, sondern auch im Innern selbst. Jedoch wie es hierüber zu verdeutlichen gilt, in dem Bezug, ohne sich bewußt zu sein, daß man darin ein solches vollzieht. Maßgeblich hierin ist jedoch, daß sich gerade dies auch entsprechend auf das daraufhin Erfolgende überträgt und somit auch Eines zum Anderen führt, ohne das man es ersieht. Die maßgebliche Einwirkung darauf, entstand indess über das Aufkommen der Physiologie, welche gegenüber der aufkommenden Erneuerung der Anatomie, ein ganz anderes Detailwesen über die Körperlichkeit aufbrachte, was auch dazu führte, daß der Philosophie darin einzig noch deren Geisteswesen gewahrt blieb. So entsteht dann auch in seiner Abwendung von dem Althergebrachten, zwangsläufig eine neue Ära der Inbetrachtziehung.

Diese neue Ära wird vor allem auch darüber geleitet, daß das Bewußtsein darin immer mehr zum Zentrum der Auseinandersetzung wird. Doch wie sich hervorhebend über die aufkommende Psychologie verdeutlicht, steht gerade dies eben auch zwischen dem neuen naturwissenschaftlichen Prinzipienwesen und dem althergebrachten philosophischen Prinzipienwesen, derart sich die Runderneuerung auch in der Philosophie derart gebärt. Zumal sich darin unabdingbar auch als unabdingbar stellte, der expliziten Differenzierung des Inneren und des Körperlichen zu entsprechen, wäre somit auch unabdingbar die Anwendung der Introspektion, die Folge daraus gewesen, was auch weitläufig seine Initiierung erfuhr, indess sich nicht umsetzen konnte, aufgrund dessen allgemeingültigen Ausgrenzung, sowohl des Althergebrachten, wie auch den Neuerungen heraus, dies nicht seine Anerkennung erlangen konnte. Und anstatt, daß sich die Philosophie in ihrer Eigenart verwahrte und die Psychologie sich als eine solche etablierte, wurden beide Wesensarten hingegen von dem Wissenschaftswesen regelrecht annektiert und zu einem Bestandteil derer erklärt, obwohl sie gar nicht deren Grundlagen entsprechen, man hingegen eine Scheidung von Natur- und Geisteswissenschaften etablierte und darüber vollzog. Mir gilt es entsprechend hervorzuheben, daß ich ganz bewußt auf die alten Erkenntnisse zurückgreife, da sich die Gegebenheiten, in ihren Wesensarten zwangsläufig dem entsprechend veränderten. Der Freigeist, welchen man noch in den individuellen Aufbringen im Alten antrifft, sucht man in den Neuerungen vergeblich. Indess ist jedoch fast Jegliches, eine Wiedergabe des Alten, sodaß man auch erst eingehender suchen muß, um tatsächliche Neuerung ausfindig zu machen. Und speziell im ausgehenden letzten Jahrhundert, ist man eben auch wieder dazu zurückgekehrt, einzig wieder noch das zu verwerten, was von einem Selbst gar nicht abstammt. Gerade darin steckt auch der Urkern der Ersichtung des Selbst, worüber sich abbildet, womit man es darin zu tun hat.

Wie es mir über die nachfolgende Ausführung darzulegen gilt, so ist man zwar zum Kernwesen vorgedrungen, doch ist das Erkenntniswesen gegenüber dem Substanzwesen, woran es scheitert, daß man die Wahrnehmung und die Bewußtwerdung nicht derart voneinander trennt und die Wahrnehmung als solche nicht (an)erkennt, wie sie sich einem offensichtlich darbietet und ich hingegen somit auch bewußt beiderlei Bezeichnungen im miteinander bewahre, derart ich es als inneres Auge und Bewußtsinn anwende. Ausgehend hierin ist jedoch das Substanzielle, wie ich jedoch im entsprechenden Abschnitt ausführen werde und von John Locke einen elementaren Input erlangte, über die inneren Unterscheidungen, jedoch nicht diese Bewandtnis, sondern einzig sein damit Verbundes, was er damit aufbringt, sich über den englischen Sensualismus seine Verbreitung fand, nämlich die Scheidung von perception und apperception - der Wahrnehmung und der Reflektion der Wahrnehmung. Über diese Unterscheidung fundiert sich nämlich die Selbstwahrnehmung und somit auch das Selbstbewußtsein - in seiner bewußten Wahrnehmung seines Selbst und genau darüber ist auch das Jeweilige explizit ersichtlich. Das es sich derart gleichermaßen verhält, mit der Wahrnehmung und der bewußten Wahrnehmung derer und das Eine mit dem Anderen zusammenhängt, genau DAS hat man nicht erkannt, wohingegen sehr wohl allgemein bekannt war und ist, daß man auch wahrnimmt, ohne sich dessen bewußt zu sein, jedoch nicht erkennt, daß genau darin der Bestandteil enthalten ist, welchen es zu erkennen gilt, nämlich das Bewußtsein an sich. Es verhält sich hierin, wie im Sein an sich, daß man das Einzelne nicht als solches erkennen kann, wie auch das Ganze, sondern es wechselseitig sich verhält. Man kennt den Sachverhalt der Kausalität, doch wendet man diesen, in der Erörterung der Sache nicht an.


2. Die Psychologie des inneren Sinnes

Gegenüber der Vermögenspsychologie stehen alle andern Richtungen der Psychologie in einem gemeinsamen Gegensatz, sofern sie sämtlich in verschiedenen Formen eine psychologische Analyse ausüben. Denn die vorwissenschaftlichen Begriffe gehen durch die Analyse der Erscheinungen in wissenschaftliche Begriffe über. Aber um die psychologische Analyse ist es einzigartig bestellt. Die Gegenstände der Psychologie sind in jener eigentümlichen Weise gegeben, die wir als Erlebtwerden bezeichnen, aber nicht näher beschreiben können. Bei dem Versuche, dieser Gegenstände habhaft zu werden, zeigte sich die Kluft zwischen den physischen und den psychischen Gegenständen. Der Blick in das eigene Innere war etwas völlig anderes als die Erfassung der äußeren Vorgänge; und so mußte das Bestreben, die seelischen Erlebnisse zu analysieren, zu einer scharfen Trennung der äußeren und inneren Erfahrung führen. Damit war zunächst den Bedürfnissen der psychologischen Beschreibung Genüge geleistet. Aber die besondere Form, welche diese über die Vermögenspsychologie hinausgehenden Versuche einer beschreibenden Psychologie annahmen, ist noch durch eine allgemeinere Erscheinung des wissenschaftlichen Denkens bestimmt.

Es entspricht nämlich der Stufe des Denkens, auf der die Gliederung eines Erscheinungsgebietes unternommen wird, eine Besinnung darüber, auf welche Weise diese Erscheinungen zur Beobachtung gelangen. So ist etwa die antike Naturphilosophie, welche gegenüber der mythologischen Naturauffassung bereits eine Ableitung der zusammengesetzten Erscheinungen aus den einfachen unternahm, von frühe an mit freilich noch primitiven Wahrnehmungstheorien beschäftigt. In ähnlicher Weise wird auch die Analyse auf psychischem Gebiete durch Reflexionen über die eigentümliche Natur der inneren Wahrnehmung eingeleitet. In Analogie zu den äußeren Sinnen hat sich hierfür in der Psychologie der Name des inneren Sinnes eingebürgert. Wenn sich der innere Sinn, wie es die vermeintliche Analogie zu den äußeren Sinnen nahe legte, auf bestimmte Objekte richten sollte, so boten sich die intellektuellen seelischen Inhalte als die am leichtesten in dieser reflexiven Betrachtung erfaßbaren dar. Eine in ihren Analysen von den Eigentümlichkeiten eines solchen inneren Sinnes ausgehende Psychologie gewann demnach von vornherein eine Neigung zum Intellektualismus. Wenn sich eine solche intellektualistische Psychologie wieder mit der Vermögenspsychologie verband, dann traten logische Reflexionen an Stelle der psychologischen Vorgänge, und die Psychologie fiel teilweise in das vorwissenschaftliche Stadium zurück, oder geriet unter die Herrschaft eines metaphysischen Seelenbegriffes, wie die rationale Psychologie des 18. Jahrhunderts.

Noch unter einem zweiten Gesichtspunkte aber lagen die intellektuellen Bewußtseinsinhalte, vornehmlich also die Vorstellungen, der Psychologie des inneren Sinnes besonders nahe. An diesen nämlich kommt die häufig zum Ausgangspunkt dienende Tatsache, daß sich die Vorstellung selbst auf einen Gegenstand richtet, außerdem aber ihrerseits von einem besonderen sich auf sie richtenden Bewußtsein begleitet werden kann, am deutlichsten zur Beobachtung. An irgendeinem Gefühl z. B. mußte es viel schwieriger sein, diesen Wechsel der Betrachtungsweise zu erproben.

Die ausschließliche Beschränkung auf jene ursprünglich in der Form des inneren Sinnes gedeutete Erfahrungsquelle führte endlich zu einer Psychologie der reinen Selbstbeobachtung, die sich in jüngster Zeit allerdings in enger Verbindung mit den von der erklärenden Psychologie gestellten Aufgaben entwickelt hat.

Wir finden meist in der Psychologie des inneren Sinnes eine Trennung der äußeren und inneren Erfahrung, an die sich die Forderung knüpft, daß die Forschungsmethoden in beiden Gebieten verschiedene seien; diesem Standpunkte tritt in der Psychologie unserer Tage die Behauptung entgegen, daß die Erfahrung einheitlich sei und nur je nach dem Standpunkte der Betrachtung in eine mittelbare und unmittelbare Erfahrung zerfalle. Die Geschichte der Psychologie ist aber nicht von diesen Gegenüberstellungen ausgegangen, sondern der Anknüpfungspunkt lag in einem Teilproblem der inneren Wahrnehmung, in der Frage nämlich, wie wir ein Bewußtsein von den eigenen Wahrnehmungsakten haben können. Nicht die Verschiedenheit von Erscheinungen, wie Gefühlen, Affekten, Entschlüssen auf der einen Seite, Farben, Tönen usf. auf der andern Seite, sondern die Tatsache, daß wir bei der Wahrnehmung von Farben, Tönen usf. ein besonderes Bewußtsein dieser Wahrnehmungen haben können, sie ist dasjenige Erlebnis gewesen, um dessentwillen ein besonderer innerer Sinn angenommen wurde. Diese innere Wahrnehmung im prägnanten Sinn, deren Objekt selbst ein gewöhnlicher Wahrnehmungsvorgang ist, erscheint uns als eine besondere Form innerer Erfahrung, als eine Verinnerlichung des inneren Sinnes selbst, um in jenem Anschauungskreise zu bleiben. Aber wie so häufig in der Geschichte hat auch hier die auffallendste Erscheinung, die durchaus nicht die einfachste zu sein braucht, den Ausgangspunkt gebildet.

Ein zweiter Gesichtspunkt ergab sich für die ältere Lehre vom inneren Sinn aus dem vermeintlichen Unterschiede zwischen der sinnlichen Wahrnehmung und ihren Reproduktionen, die in ihrer ursprünglichen Verkettung die Gedächtnisinhalte, in willkürlicher Zusammenfügung die Phantasiebilder ergeben. Wie in der sinnlichen Wahrnehmung die äusseren Sinne, so sollten bei Gedächtnis und Phantasie die inneren Sinne tätig sein. Dieser äußerliche Gesichtspunkt ist namentlich in Verbindung mit der Vermögenspsychologie hervorgetreten.

Über diese ältere Lehre vom inneren Sinn erhob sich eine zweite Stufe des psychologischen Denkens, sobald die Gesamtheit der Bewußtseinsinhalte als ein durch den inneren Sinn erschlossenes Erfahrungsgebiet und dieser selbst als eine selbständige Erfahrungsquelle aufgefaßt wurde. Diesen Schritt getan zu haben, war das Verdienst John Locke's. Die Anknüpfung der Psychologie an erkenntnistheoretische Fragen führte schließlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Abzweigung, die in eigentümlicher Weise die Grundlagen einer beschreibenden oder phänomenologischen Psychologie in der inneren Wahrnehmung fand.

Der Ausdruck 'innerer Sinn' ist übrigens einer der ältesten deutschen philosophischen Termini. Schon Notker († 1022), der als erster im Anschluß an Boethius aristotelische Schriften ins Deutsche übersetzte, drückte sensus durch 'uzero sin' imaginatio, ratio, intelligentia aber durch 'innero sin' aus. Viel späteren Ursprungs ist der Ausdruck 'innere Erfahrung', der als 'Erfahrenheit' im 16. Jahrhundert bei dem Mystiker Weigel vorkommt.

a) Die ältere Lehre vom inneren Sinn.

Vereinzelte Bemerkungen über die eigentümliche Natur der inneren Wahrnehmung haben das psychologische Denken von frühe an begleitet. Plato sprach von einer Erkenntnis der Erkenntnis, von einem Wissen des Wissens; auch behauptete er, daß zu der wahren Lust die ... von ihr erforderlich sei. Aber er ging diesem Aufbau psychischer Akte als einem vermeintlich ins Unendliche führenden Prozesse nicht weiter nach. Erst Aristoteles hat das Problem der inneren Wahrnehmung erkannt, und hatte dabei das Glück, an einem viel faßlicheren Punkte einzusetzen. Nach der Besprechung der Tätigkeit der äußeren Sinne fragt er nämlich, durch welche Tätigkeit wir außer dem empfundenen Objekte auch noch des Empfindungsaktes gewahr würden. Für die Wahrnehmung des Wahrnehmungsaktes kann nach Aristoteles kein besonderer Sinn vorhanden sein, da es, um diesen wahrzunehmen, wiederum eines andern bedürfte. In jedem einzelnen Sinne muß demnach die ihnen allen gemeinsame Fähigkeit liegen, sich selbst wahrzunehmen, von Aristototeles das ... genannt. Da dieses ebenso die gemeinsamen Eigentümlichkeiten der einzelnen Empfindungsinhalte wahrnimmt, wird es auch als Gemeinsinn (...) bezeichnet. Bemerkenswerterweise ist der Gegensatz von innerem und äußerem Sinn in diesen Unterscheidungen noch nicht statuiert; Aristoteles weicht der Annahme eines den äußeren Sinnen koordinierten inneren Sinnes aus und bleibt bei der rein begrifflichen Trennung, daß das der Zahl nach Eine, das allgemeine Empfindungsvermögen, in der Betätigungsweise ein verschiedenes sei. Zu dem Bewußtseinsbegriff, an dessen Schwelle wir hier Aristoteles sehen, drang er allerdings in diesem Zusammenhange nicht vor, sondern er näherte sich ihm nur in der Metaphysik bei der Schilderung der Eigenschaften des höchsten Wesens.

Innerhalb der peripatetischen Schule sah Strato in dem Bewußtwerden der sinnlichen Wahrnehmungsinhalte eine Wirkung der als Denken von dem Wahrnehmen ursprünglich getrennten Tätigkeit. In eigentümlicher Weise kehrte von dieser Auffassung Alexander von Aphrodisias wieder zu der älteren zurück, indem er den Ausdruck der ... für das Bewußtwerden der Wahrnehmung gebrauchte, der auch in der Bewußtseinslehre der neuplatonischen Psychologie der Hauptbegriff bleiben sollte. Die aristotelische Lehre vom Gemeinsinn aber teilte das Schicksal so vieler anderer begrifflicher Distinktionen des Aristoteles anschaulich gedeutet zu werden, und wurde dabei zu dem sensus interior, dem inneren Sinne, umgewandelt, der bald derselben Zersplitterung anheim fiel, die sich in der Vermögenspsychologie geltend machte. Galen z. B. unterschied gemäß den Hauptgruppen, auf die sich der innere Sinn richten kann, drei Arten des inneren Sinnes: Phantasie, Denken und Gedächtnis (...); hier macht sich also der oben zu zweit genannte Gesichtspunkt geltend.

Während vieler Jahrhunderte wird fortan der innere Sinn in die Reihe der übrigen Seelenvermögen eingeordnet, wobei er seiner eigentlichen Bedeutung immer mehr verlustig geht. Im Anschluß an die Terminologie der Neuplatoniker und an den sensus interioris hominis, wie ihn Augustin nannte, stellte in der Scholastik Scotus Erigena der Gesamtheit der äußeren Sinne den inneren Sinn gegenüber. In noch nähere Analogie zu den äußeren Sinnen tritt der innere Sinn bei Avicenna; den fünf äußeren Sinnen entsprechen sensus communis, vis imaginativa, vis aestimativa, memoria, phantasia, die gleich jenen verschieden lokalisiert sind.

Derselbe Gegensatz zwischen äußeren und inneren Sinnen findet sich bei Thomas von Aquino. Die Sinne selbst können ihre Akte nicht wahrnehmen; vielmehr werden die Akte der äußeren Sinne durch ein von ihnen verschiedenes inneres Sinnesvermögen, den sensus communis, wahrgenommen. Auch dieser Sinn, lehrte der Aquinat, ist wie das ihm entsprechende Objekt körperlich; er kann daher seine eigene Tätigkeit nicht wahrnehmen, und so bleibt eine unbewußte Seelentätigkeit auf sinnlichem Gebiete übrig. Ferner rückt die Lehre vom inneren Sinn in eigentümliche Beziehung zu der von der intentionalen oder mentalen Existenz. Die psychische Einwohnung findet sich bereits bei Aristoteles in der Lehre, daß das Empfundene als Empfundenes in dem Empfindenden, und ebenso das Gedachte in dem denkenden Verstande sei. Die Geschichte der Philosophie berichtet von der Konfundierung dieser mentalen Existenz mit der wirklichen. Philo baute auf sie seine Ideenlehre, Anselmus verschärfte sie zu seinem Gottesbeweise. Bei Thomas von Aquino finden wir die Lehre in der Form, daß das Gedachte intentional in dem Denken sei. Ein Bewußtsein von diesem Denken kann wegen der Unkörperlichkeit des Verstandes, durch die Reflexion der Akte auf sich selbst zustandekommen. Indessen spricht Thomas dem Verstand eine Mehrheit gleichzeitiger Gedanken ab und löst das, was gleichzeitig unmöglich ist, in eine zeitliche Folge auf: die Wahrnehmung des Gedankens folgt diesem selbst erst nach. Damit hat Thomas von Aquino einige Schwierigkeiten in der üblichen Lehre von der inneren Wahrnehmung aufgedeckt, auf die erst wieder die neuere Psychologie gestoßen ist. Daß die Erfassung eines psychischen Vorganges in der Selbstbeobachtung diesem selbst unmittelbar nachfolge, ist eine Schilderung der inneren Wahrnehmung, die von vielen Psychologen der Gegenwart gegeben wird.

Dieses eigentliche Problem der inneren Wahrnehmung ist später wieder verloren gegangen; fernab von der seelischen Wirklichkeit liegen die Verhandlungen in der Psychologie der Reformationszeit über die Anzahl und Klassfikation der inneren Sinne. Hier ist wieder der innere Sinn hauptsächlich an den reproduktiven Vorgängen beteiligt. Phantasie und Gedächtnis spielen demnach die Hauptrolle; zu ihnen tritt gelegentlich noch der alte Gemeinsinn. Aus diesen Klassifikationsversuchen hebt sich die Auffassung Amerbachs heraus, der den inneren Sinn in aristotelischer Weise wieder als Gemeinsinn faßte, und ihn als Voraussetzung für die Tätigkeit der äußeren Sinne hinstellte. Die physiologischen Anschauungen der Zeit dokumentieren sich in den Versuchen, die Tätigkeit der inneren Sinne aus besonderen Bewegungen der Nervengeister im Gehirn herzuleiten, wie dies Caßmann tat, der im übrigen die innere Wahrnehmung gut als actus reflexus oder auch als iterata cognitio schilderte. Die cartesianische Definition der Seele als denkender Substanz ließ die innere Wahrnehmung als zum Wesen der Seele gehörig erscheinen. Für die empirische Psychologie zog Descartes aber aus der hiermit nahegelegten Auflösung des Problems keinen Nutzen; er setzte vielmehr die äußeren und inneren Sinne auf gleiche Stufe und arbeitete damit der späteren sensualistischen Psychologie vor, in deren Sinne schon Hobbes die Unterscheidung der Empfindungen wiederum als eine Empfindung bezeichnete.

b) Der innere Sinn als selbständige Erfahrungsquelle.

Ihren klassischen Ausdruck hat die Lehre vom inneren Sinn in Locke gefunden. Locke stellte an die Spitze seiner Untersuchungen über den menschlichen Verstand (1690) die schlichte Tatsache, daß alle unsere Ideen aus äußerer Wahrnehmung oder aus der Reflexion herrühren, in der der Geist seine eigenen Tätigkeiten wahrnimmt. Hiermit ist die Selbstbeobachtung als eine besondere Art der Erkenntnis neben der äußeren Wahrnehmung anerkannt. Die überlieferte Analogie des inneren Sinnes zu den äußeren tritt demnach stark zurück. Gewiß setzt die Reflexion stets die äußere Wahrnehmung voraus, anderseits betonte Locke aber doch, metaphysisch gestützt auf Descartes, die Selbständigkeit der inneren Erfahrung.

Die erkenntnistheoretischen Folgerungen dieses Satzes sind von den englischen Sensualisten Berkeley und Hume gezogen worden. Bei beiden besteht der Lockesche Gegensatz fort. Berkeley fand das Objekt der Reflexion, oder des inward feeling, in der eigenen Existenz; er ließ aber trotzdem eine Idee eines Geistes oder des Ichs nicht zu. Das Subjekt der im einzelnen angeführten psychischen Tätigkeiten, des Wollens, des Vorstellens usf. kann in der Reflexion nicht erfaßt werden, obgleich diese selbst sich auf jede einzelne jener Tätigkeiten zu richten vermag. So ergibt sich eine erhebliche Einschränkung der inneren Wahrnehmung, die übrigens auch mit dem Seelenbegriff Berkeleys zusammenhängt. Hume ordnete der Lockeschen Unterscheidung von sensation und reflexion die der impressions und ideas über. Es gibt nunmehr Eindrücke der Selbstwahrnehmung, die zu den Eindrücken der Sinneswahrnehmung in Parallele stehen. Letztere entstehen in der Seele aus unbekannten Ursachen, jene indessen beruhen zum großen Teile auf unseren Vorstellungen. Damit kommt auch in der Humeschen Psychologie der mit der Lehre von der inneren Wahrnehmung verbundene Intellektualismus zum Durchbruch.

Die Lockesche Unterscheidung ist der englischen Psychologie erhalten geblieben. Eine verschiedenartige Beurteilung hat sie in dem französischen Sensualismus gefunden. Condillac bestritt die Bedeutung der Reflexion als einer selbständigen Erkenntnisquelle. Sie entsteht vielmehr durch eine besondere Richtung der Aufmerksamkeit auf uns selbst, die allerdings Einbildungskraft und Gedächtnis voraussetzt. Der bedeutungsvolle Hinweis auf die Leistung der Aufmerksamkeit wird indessen dadurch abgeschwächt, daß noch ein besonderes Bewußtsein neben der Reflexion auftritt, welches sich auf einzelne der Ideen verteilt. Geringe Bedeutung hat auch die physiologische Erklärung, die Bonnet für den inneren Sinn zu geben suchte, indem er ihn auf das Vermögen der Seele zurückführte, spontan die Hirnfibern in Tätigkeit zu setzen.

Die wichtigste Umbildung hat die Lockesche Lehre vom inneren Sinn durch die berühmte Unterscheidung von Perzeption und Apperzeption bei Leibniz erfahren. In dem ersten Zustand birgt die Seele die Vorstellungen nur in sich, in dem zweiten dagegen ist sie sich ihrer bewußt. Die Apperzeption steht, als ein Wissen der Seele um ihren inneren Zustand, der Reflexion Lockes ziemlich nahe, hat aber ihre darüber hinausreichende Bedeutung für die Entwicklung des Bewußtseinsbegriffes, sofern die Leibnizsche Unterscheidung auf den Gegensatz bewußter und unbewußter Seelenzustände hinauslaufen sollte.

Während Wolff noch die Leibnizsche Definition in unverminderter Schärfe wiederholt, tritt in der späteren Aufklärung wieder die traditionelle Lehre vom inneren Sinn hervor, wie etwa bei Baumgarten, der eine verwickelte Darstellung der äußeren und inneren Sinnlichkeit gibt. Von den eklektischen Popularpsychologen beginnt noch Meiners die Lehre vom inneren Sinn mit dem methodischen Grundsatz: es sei geboten, von der Ungleichartigkeit der inneren Erfahrungen auf die Anzahl einzelner Organe zu schließen. Die interessanteste Ausbildung der Lehre vom inneren Sinn finden wir unter den Psychologen dieser Zeit bei Tetens. Da die seelischen Vorgänge durch den inneren Sinn ebenso wahrgenommen werden, wie die körperlichen durch die äußeren Sinne, gerät er auf die Vermutung, daß auch dieser gleich jenen nur Phänomene ergebe. Die zwei der zeitgenössischen Erkenntnislehre geläufigen Argumente für die Subjektivität unserer Außenweltvorstellung, daß die Empfindung als verworrene Vorstellung nicht die objektive Einfachheit wiedergebe, und daß die Wahrnehmung von dem Zustande des Sinnesorgans abhängig sei, ließ Tetens auch für die innere Wahrnehmung gelten. Jeder seelische Vorgang kann aus heterogenen Elementen bestehen, die nur in unserer Auffassung den Schein der Einfachheit erhalten, und für die innere Beobachtung ist das Gehirn das Organ, von dem sie abhängig ist. Darum kann die bloße Selbstbeobachtung niemals zu den Elementen des Seelenlebens vordringen. Dies bleibt vielmehr dem Denken vorbehalten, das eine ähnliche Zerlegung vornimmt, wie sie die Naturwissenschaft an dem für die Anschauung einfachen weißen Licht vollzieht. Diese Konsequenzen ergeben sich mit einer gewissen Notwendigkeit, wenn die Lehre vom inneren Sinn wirklich ernst genommen wird, stehen aber in scharfem Widerspruch mit der psychologischen Erfahrung, in der zum Unterschiede von der physikalischen die Elemente anschaulich gegeben sind.

Eine vielseitige Bedeutung erlangte der innere Sinn in der Kantschen Psychologie. Kant trennt den inneren Sinn von der Apperzeption. Die Erfahrungen des inneren Sinnes vollziehen sich in der Zeitanschauung und liefern Erscheinungen wie die äußeren Sinne, die Apperzeption dagegen bezieht sich auf das reine Ich, das Subjekt aller Denkakte. Als Objekt der inneren Erfahrung indessen erkennt sich das Ich immer nur, wie es sich erscheint. Diese aus der Erkenntnistheorie herrührende Anschauung über die Wirkungsweise des inneren Sinnes setzt sich bei der Ausführung der empirischen Psychologie, die Kant in seiner Anthropologie gibt, in eine nahe Parallele des inneren Sinnes zu den äußeren fort. Von dem inneren Sinn (sensus internus) als bloßem Wahrnehmungsvermögen wird außerdem noch das Gefühl der Lust und Unlust als inwendiger Sinn (sensus interior) abgetrennt, womit jene ursprüngliche Beziehung des inneren Sinnes auf die Gesamtheit der inneren Erfahrung verloren geht. Die genauere Definition schränkt dann den inneren Sinn auf die passiven Seelenzustände ein; er ist nicht reine Apperzeption, - diese gehört zum Denkungsvermögen, - sondern ein Bewußtsein dessen, was er leidet, wiefern er durch sein eigenes Gedankenspiel affiziert wird. Als Wahrnehmung ist er in diesem Sinne auch Täuschungen unterworfen, z. B. wenn der Mensch die Erscheinungen des inneren Sinnes für äußere Erscheinungen nimmt. Hier tritt sichtlich die ältere Meinung hervor, daß der innere Sinn sich in den Vorgängen des Gedächtnisses und der Phantasie betätige. Der Kernpunkt der Kantschen Lehre besteht darin, daß der innere Sinn für das reine oder transzendentale Ich das empirische Ich mit den Mannigfaltigkeiten der Bewußtseinserscheinungen zustande kommen läßt und diese eigentümliche Verdoppelung des Ichs hat vielfach in der Philosophie weitergelebt.

Hierzu gilt es mir einmal die 'Gegenständlichkeit' zu verdeutlichen, mit welcher man hierin konfrontiert ist. Während man die Ergründungen, gemäß nachfolgendem Schaubild vollzogen hat, ergibt sich doch die Schlußfolgerung gegenüber der erlebenden Erfahrung, daß dem des Wesens Kern fehlt, nämlich das erfahrende Bewußtsein seines Selbst. In der Wahrnehmung als solche und schon gar nicht in der geistigen Inbetrachtziehung als solcher, ist dieser Kern der Angelegenheit überhaupt nicht als solcher enthalten. Gemäß dem, was man in Betracht zieht, nehmen wir wahr, das wir wahrnehmen, doch gibt es darin nicht die Unterscheidung - darin nimmt einzig die Wahrnehmung wahr! In erster Linie ist hierin gar nicht enthalten, daß über die geistigen Erscheinungen, gar kein Sinneswirken selbst enthalten ist, worüber sich die Unterscheidung und somit auch die Undifferenziertheit sogar explizit darbietet und somit in Ausschluß dessen Differenzierung auch generell keine Aufklärung erfolgen kann - dies zu einer gänzlichen Verklärtheit führt, da es einzig die Projektionen beinhaltet. Man ist somit tatsächlich damit beschäftigt, aus dem Verhältnis, zu welchem der philosophische Ursprung hin geleitete, überhaupt erst einmal wieder hinaus zu gelangen. Dies ist jedoch tatsächlich gar nicht möglich, denn es erfordert zum Bewußtsein über sein Selbst, des Einklanges des Miteinanders - der Einheit dessen es eingerichtet ist. Und genau dem gegenüber hat man ja gerade über die reine Vergeistigung, dessen Abseitigkeit und die damit einher gehende Sprachwandlung, das absolute Gegenteil darin fundiert und einzig mit dem Geistigen zur Einheit verbunden, sodaß es darüber auch gar nicht möglich ist. Es ist einzig umgekehrt möglich, indem man sein Bewußtsein (die bewußte Wahrnehmung seines Selbst) mit seinem Selbst (dessen Hervorbringung) in Einklang bringt und darüber die geistigen Bildnisse und sprachlichen Anwendung darüber richtet. Hingegen hat sich darin Eines bewahrt, nämlich daß es eine innere und äußere Wahrnehmung gibt und sich die Wahrnehmung über das Innere vollzieht. Und somit ist tatsächlich nur Eines zu richten, nämlich daß man dem Wirkungsverlauf entsprechend die Wahrnehmung einrichtet und nicht, wie man es darin vollzieht, das Äußere als Eigenständiges separiert, sondern über das Innere auch das Äußere in Erfahrung bringt, sodaß es darin seine Einheit des Verlaufes erfährt und sich nicht in verschiedenen Richtungen vollzieht, worüber sich die Widersprüchlichkeiten darin ergeben, welche das eingerichtete Ersehen blockieren.

Erwirkendes
(Ursache/Wirkung)

Vermittelndenes
(Sinne, Geist, ...)

ReflektierendesHervorbringendes
(Bewußtsinn/Instinkt/Geist, ...)

Vorgang des Hervorbringens
(Bewußtwerdung/Vorstellung, ...)

Hervorgebrachtes
(Bewußtwerdungsinhalt, ...)

Bewirkendes
([Wahrnehmungs-, Realitäts-, ...]Bewußtsein, Handlung, ...)

Sprache

Bewußtwerdungsbezug

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Carl Theodor Göring

Wie nahe man der Sache selbst gelangte, gilt es mir im Nachfolgenden, über Carl Göring zu verdeutlichen. Man vergleiche hierzu meine zuvor aufgebrachte Beschreibung. Der wesentliche Punkt hierin ist die Offensichtlichkeit, derart wir die Gegebenheiten gar nicht anders erfahren, als sie stattfinden. Es liegt somit auch einzig daran, es derart wieder zu geben und gelangt somit in sein Gegenübertreten mit der Sprache, was diese und damit verbunden, andere darüber besagen. Hinter dem, was seine Worte vermitteln, steckt des Wesens Kern, den ich dazu aufbringe, doch hat dieser nicht begründet, was diesem darbietenderweise fehlt darin und gleichzeitig sieht er sich selbst somit auch in Widersprüche verstrickt, die sich hingegen doch durch die Anderen ergibt. So gilt es mir an dieser Stelle auch einmal hervorzuheben, daß ich 10 Jahre damit verbrachte, mir das Sprachwesen zu richten, seine Wesensart zu ergründen und entsprechend dessen zur Anwendung zu bringen. Sie entspringt der sinnlichen Erfahrung und darauf ist sie begründet, nur hat man darin auch Wandel vollzogen, dem Sinn andere Bedeutungen zuzuschreiben, was sich hingegen darüber richtet, indem man es wieder in seinen Ursprung zurückversetzt, nämlich des fundierenden Erfüllung dessen, durch die Sinneserfahrung und diese auch explizit damit verbunden in Anwendung bringt, derart man es auch in meiner Ausführung antrifft, sodaß sie auch ihre reguläre Anwendung erfährt, als verlängerter Arm der Wahrnehmung.


Nun ist, wie weiter entwickelt wird, die bewusste Empfindung noch nicht Wahrnehmung oder Bewusstsein, sondern nur Bestandtheil der Wahrnehmung in zwiefacher Weise, einmal als subjektiver Zustand, sodann als Empfundenes, oder als Inhalt der Empfindung, die durch das Bewusstsein als ein selbstständiges Wesen dem empfindenden Subjekt gegenübergestellt wird. Ebenso zwiefach verhält sich das wahrnehmende Bewusstsein, welches erstens innere Wahrnehmung ist, insofern es das empfindende Subjekt zum Gegenstande hat, zweitens äussere Wahrnehmung, insofern es das Empfundene auf ein Objekt bezieht. In diesem Akt identificirt sich das wahrnehmende Subjekt, d. i. das Ich, mit dem empfindenden, indem es zugleich sein Wahrnehmen von seinem Empfinden unterscheidet: Synthetische Selbstbestimmung des Ich durch einen bestimmten Empfindungszustand. Die äussere Wahrnehmung hat die innere zur Voraussetzung, denn sie ist Bewusstsein des Empfundenen als Empfundenen (wie könnte sonst die Empfindung als letztes Element durch ihre Analyse gefunden werden?), das Empfundene kann nicht als solches gewusst werden, ohne dass auch die Empfindung gewusst würde (da es nur als Inhalt der Empfindung Empfundenes ist). Es ist z. B. unmöglich, einen Gegenstand zu sehen, ohne die entsprechende Gesichtsempfindung zu haben, und zwar bewusster Weise.

Umgekehrt werden wir uns keiner Empfindung bewusst, ohne ihren Inhalt, das Empfundene, auszuscheiden und zu objektiviren. Alle bewussten Sinneserregungen finden wir mit einer Unterscheidung unserer selbst als des wahrnehmenden und empfindenden Ich von einem Fremden, einem Nicht-Ich, d. i. mit einer Hindeutung auf die Aussenwelt verbunden. Dieses scheint uns so sehr dem Begriffe der Empfindung wesentlich zu sein, dass wir dieselbe dadurch allein positiv von andern bewussten Seelenzuständen unterscheiden können. Die entgegengesetzte Ansicht, der man allerdings häufig genug begegnet, beruht wohl auf einer Verwechselung des Begriffes der Aussenwelt mit demjenigen der Ursache unserer Sinneserregungen. Zur Aussenwelt ist nämlich auch der eigene Leib zu rechnen, und dass alle Sinnesempfindung in ihrer Warnehmung mindestens auf die entsprechenden Organe, also auf das leibliche Dasein bezogen werden, scheint uns unzweifelhaft.

Zunächst wäre es wünschenswerth gewesen, zu erfahren, was Bergmann unter Empfindung versteht. Denn seine Behauptung: 'Es ist unmöglich, einen Gegenstand zu sehen, ohne die entsprechende Gesichtsempfindung zu haben, und zwar bewusster Weise', lässt schliessen, dass er das Wort Empfindung in demselben Sinne, wie Ulrici und viele Physiologen von der unbewussten Affektion der Sinnesorgane braucht. Uns ist kein Mensch bekannt, der im normalen Zustande beim Sehen irgend welche Empfindung im gewöhnlichen Sinne hätte; nur geschwächte Augen werden bei angestrengtem Sehen schmerzhaft afficirt. Was aber die Unterscheidung des wahrnehmenden und empfindenden Ich von der Aussenwelt betrifft, so besteht sie, so lange nicht philosophische Theorien bestimmend einwirken, in der Unterscheidung des wahrgenommenen Gegenstandes vom eigenen Leibe; dieser ist das Ich, was ausserhalb desselben liegt, das Nicht-Ich. Dass die Sinnesempfindungen in ihren Wahrnehmungen auf die entsprechenden leiblichen Organe bezogen werden, ist in einem gewissen Sinne allerdings 'unzweifelhaft'; man weiss nämlich durch Erfahrung, dass man vermittelst der Augen sieht, mittelst der Ohren hört etc., und bezieht demgemäss die Eindrücke der Sinne, aber nur, wenn man sich besonders und ausdrücklich auf das Zustandekommen der Wahrnehmungen besinnt. Diese Beziehung ist keineswegs durch eine directe Empfindung, sondern lediglich durch ein vermitteltes, abstraktes Wissen veranlasst.

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DAS BEWUSSTSEIN

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There ist no word in ancient Greek that directly corresonds to our 'consciousness', but there are a number of related concepts. In Plato, the most relevant term ist aísthêsis - typically translate as either 'sensation', 'sense', or 'perception'. It is a complex term, and the plurality of uses adds to the difficulty of our task. Aísthêsis has an English equivalent - aesthesis (or esthesis) - which is typically defined as a kind of primitive or rudimentary sensation. It appears, in negate form, in our 'anaesthetic' (an-aísthêsis, or non-awareness). And it is the source of the word 'aesthetic', though this term has now become narrowly defined als the perception of art and visual beauty.

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René Descartes

René Descartes - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frans_Hals_-_Portret_van_René_Descartes.jpg


Band 2: von Descartes bis zur Gegenwart
Verlag: Meiner

Descartes wird von Marin Mersenne bereits 1637, im Kontext der Veröffentlichung des Discours, auf die Selbstgewißheit des ego und die Gewinnung einer Gewißheit aus dem Zweifel bei Augustinus in De civitate Dei (civ. 11,26) hingewiesen. Allerdings antwortet Descartes in seinem Brief vom 25. Mai 1637, daß es zu spät sei, im Discours noch einen Verweis auf Augustinus einzuarbeiten, weil sich das Werk bereits im Druck befinde und da vor allem auch keine Ähnlichkeiten zwischen der Bedeutung des cogito bei dem Kirchenvater und bei ihm bestünden. Der Brief an Mersenne vom 25. Mai 1637 läßt allerdings offen, ob Descartes das Werk von Augustinus bereits vor der Abfassung des Discours gekannt hat. Hierfür gibt natürlich Descartes' Ausbildungszeit in dem jesuitischen Collége Royal in La Fléche (Anjou) zwischen 1604 - 1612 der Spekulation einigen Spielraum; denn es ist kaum denkbar, daß ihm dort nicht Schriften und Hauptgedanken von Augustinus vermittelt wurden.

Descartes hatte im November 1640 - also noch vor dem Erscheinen der 1. Auflage der Meditationes und nach dem Discours - Andreas Colvius für den brieflichen Hinweis gedankt, daß eine dem 'Ich denke, also bin ich' analoge Argumentation schon bei Augustinus vorkomme. Auch der Hinweis von Colvius bezieht sich höchstwahrscheinlich, wie auch derjenige von Mersenne, auf Augustinus De civitate Dei (civ. 11,26). Descartes antwortet Colvius, er habe sich aufgrund dieses Hinweises in der Leidener Stadtbibliothek die betreffende Stelle aus dem Werk von Augustinus durchgelesen, und distanziert sich dann deutlich von Augustinus: "Sie haben mich zu Dank verpflichtet, daß Sie mich auf die Stelle beim heiligen Augustin hinwiesen, mit der mein Ich denke, also bin ich einige Beziehung hat. Ich habe sie heute in der hiesigen Stadtbibliothek gelesen, und finde wirklich, daß er sich ihrer bedient, um die Gewißheit unseres Seins zu beweisen, und um hierauf zu zeigen, daß es in uns irgendein Bild der Dreieinigkeit gibt, und zwar in der Weise, daß wir dadurch, daß wir sind, wissen, daß wir sind, und daß wir dieses Sein und dieses Wissen, das in uns ist, lieben; während ich mich meines Gedankens bediene, um erkenntlich zu machen, daß dieses Ich, das denkt, eine immaterielle Substanz ist, die nichts Körperliches hat; was zwei sehr verschiedene Dinge sind. Und dabei ist es etwas an sich so einfach und natürlich zu Folgerndes, daß man, weil man zweifelt, existiert, daß dies wem auch immer hätte in die Feder kommen können."

Ich beginne umgekehrt mit Descartes' fundamentalem Aufbringen, nämlich mit dem Zerwürfnis, welches man diesem entgegen brachte und hebe sogleich hervor, daß man weder sein erstes Buch gelesen hat, dessen Erscheinung auch den ausgehenden Kritiken vorausgingen, noch - und nämlich damit verbunden, hat man überhaupt nachvollzogen, was dieser Elementares aufbrachte, jedoch seine persönlichen Worte indess den Kern der Sache verdeutlichen. Es wird nämlich derart selbstverständlich erfahren, daß keiner zu dieser Erleuchtung gelangt, zu der dieser gelangte, daß doch über die Bewußtwerdung sich das erfahrende Erleben ergibt, daß ich bin - hingegen explizit und somit auch derart herausragend, in der Bewußtwerdung der Bewußtwerdung. darin steckt der Kern der Sache. Und in dem Bezug muß ich hingegen vorgreifen, denn DAS ist es, worum es sich hierin dreht - sein erfahrendes Erleben besteht - und genau darum wird auch das Seinige nicht derart wahrgenommen, selbst von ihm selbst nicht, da er sich auf das Denken bezieht, was er darin ersieht. Und auch hier wiederum gilt es mir hervorzuheben, daß ja doch das Denken selbst keine sinnliche Erfahrung ist und so sucht man hingegen auch vergebens im Denken, nach dieser Erfahrung, gemäß dem auch dieser selbst, in seiner anschließenden Bezugnahme, das Argument hinzufügt, was hingegen das des Gómez Pereira in seiner Antoniana Margarita widerspiegelt. Doch gilt es mir dem gegenüber die wesentliche Unterscheidung seiner Ersterfahrung hervorzuheben, welche dieser in seinem Erstlingswerk beschreibt und davon zu separieren. Diese Argumentation ist darin nicht Teil der Abhandlung - darum dreht es sich nicht, sondern um die Bewußtwerdung, welche sich diesem über seine vollziehenden Lehren und daraus erfolgenden Leere ergibt. Man möge sich darin hineinversetzen, um zu erfahren, was darüber hervortritt.

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René Descartes


Übersetzung von Kuno Fischer

"Seit langem hatte ich bemerkt, daß in Betreff der Sitten man bisweilen Ansichten, die man als sehr unsicher kennt, folgen müsse, als ob sie ganz zweifellos wären. Aber weil ich damals bloß der Erforschung der Wahrheit leben wollte, so meinte ich gerade das Gegenteil tun zu müssen und als vollkommen falsch Alles, worin sich auch nur das kleinste Bedenken auffinden ließe, zu verwerfen, um zu sehen, ob danach Nichts zweifellos in meiner Annahme übrig bleiben würde. So wollte ich, weil unsere Sinne uns bisweilen täuschen, annehmen, daß kein Ding so wäre, als die Sinne es uns vorstellen lassen; und weil sich manche Leute in ihren Urteilen, selbst bei den einfachsten Materien der Geometrie täuschen und Fehlschlüsse machen, so verwarf ich, weil ich meinte, dem Irrtum so gut als jeder Andere unterworfen zu sein, alle Gründe als falsch, die ich vorher zu meinen Beweisen genommen hatte; endlich, wie ich dachte, daß alle Gedanken, die wir im Wachen haben, uns auch im Schlaf kommen können, ohne daß dann einer davon wahr sei, so machte ich mir absichtlich die erdichtete Vorstellung, daß alle Dinge, die jemals in meinen Geist kommen, nicht wahrer seien als die Trugbilder meiner Träume. Alsbald aber machte ich die Wahrnehmung, daß, während ich so denken wollte, Alles sei falsch, doch notwendig ich, der ich dachte, irgend etwas sein müßte, und da bemerkte ich, daß die Wahrheit 'ich denke also bin ich', so fest und sicher wäre, daß auch die überspanntesten Annahmen der Skeptiker sie nicht zu erschüttern ermöchten, so konnte ich sie meinem Dafürhalten nach als das erste Prinzip der Philosophie, die suchte, annehmen."

"Dann prüfte ich aufmerksam, was ich wäre, und sah, daß ich mir vorstellen könnte, ich hätte keinen Körper, es gäbe keine Welt und keinen Ort, wo ich mich befände, aber daß ich mir deshalb nicht vorstellen könnte, daß ich nicht wäre; im Gegenteil, selbst daraus, daß ich an der Wahrheit der anderen Dinge zu zweifeln dachte, folgte ja ganz einleuchtend und sicher, daß ich war; sobald ich dagegen aufgehört zu denken, mochte wohl alles Andere, das ich mir jemals vorgestellt, wahr gewesen sein, ich aber hatte keinen Grund mehr, an mein Dasein zu glauben. Also erkannte ich daraus, daß ich eine Substanz sei, deren ganzes Wesen und Natur bloß im Denken bestehe, und die zu ihrem Dasein weder eines Ortes bedürfe, noch von einem materiellen Dinge abhänge, so daß dieses Ich, d.h. die Seele, wodurch ich bin, was ich bin, vom Körper völlig verschieden und selbst leichter zu erkennen ist als dieser, und auch ohne Körper nicht aufhören werde, Alles zu sein was sie ist."

Ich denke, also bin ich.

Um sich diese Gegebenheit zu verdeutlichen, gilt es, die dahinter steckende Funktionsweise dazu in Betracht zu ziehen, um den Vorgang darüber nachzuvollziehen. Vorausgehend dessen ist, daß sein Blick einzig in Richtung seiner erscheinenden Gedanken gerichtet ist (abseitig der Sinne) und darin (ebenfalls) eine Leere erzeugt. Was daraus erfolgt, ist die Wechselseitigkeit des Vorganges, der Bewußtwerdung, aus der heraus der nächstfolgende Gedanke erscheint. Hierbei vollzieht sich jedoch zunächst eine Spiegelung der Bewußtwerdung und das erkennende Erfahren, daß ich bin, was dieser jedoch nicht im Blick hat, sondern einzig seine Gedanken und nicht die Sinnenerfahrung und somit auch einzig das daraufhin Erfolgende erblickt. Der wesentliche Punkt hierin ist, daß es nicht die geistige Erscheinung ist, worüber die Erfahrung stattfindet, sondern diese hierin einzig reflektiert und darüber auf die Bewußtwerdung der Bewußtwerdung darüber in Erscheinung tritt. Der Leere folgt nämlich das Erblicken, daß das Leben vorhanden ist und eben keine Leere repräsentiert, sondern das Leben und sich darüber an erster Stelle darüber äußert, daß ich lebe. Dahinter steckt die Besonderheit des Selbstbewußtseins, nämlich über die Reflektion des Selbst, das Selbst zu erfahren, wohingegen die Wahrnehmung als solche, wenn überhaupt, dann die Bewußtwerdung der Wahrnehmung hervorbringt. Und der Vollzug über das innere Auge (Bewußtsinn), trägt die Besonderheit in sich, daß darüber die Bewußtwerdung überhaupt stattfindet, sodaß dessen Spiegelung auch diese spezielle Besonderheit hervorbringt, denn einzig darin ist die Erfahrung der Bewußtwerdung gegeben, worin Subjekt und Objekt eins sind, hingegen in keinem Anderen zu erlangen ist. So ist vor allem dessen Erkenntnis, welche sich diesem erschließt elementar, daß darin nämlich der Ausgangspunkt und das Zentrum der Erkenntnis besteht, nämlich in der Wahrnehmung und dem daraus erfolgenden Erkennen des Selbst.

Bewußtsinn

Herausragend hierin ist, daß es in dessen Bezugswesen einzig den Geist gibt, sodaß dies auch zwangsläufig zu seiner Vorstellung und zu seiner Schlußfolgerung leitet, ein dem entsprechendes Abbild zu reproduzieren. Der Punkt ist jedoch, wie hervorgehoben, daß noch nicht einmal dieser selbst darüber ersieht, was diesem widerfahren ist. Hingegen gilt es mir dem gegenüber hervorzuheben, daß es doch gar keine Bildnisse darüber gibt, sodaß im Gegensatz zu seinem Bezug des Denkens, eben zwar ein Jeder es erfährt, aber doch nicht in der Lage ist, es zu vermitteln - zumal nicht in Worte zu fassen, wie es ihm über das Denken möglich ist. Hingegen kann das Denken als solches, auch gar nicht ein solches abbilden und hervorbringen, warum auch alle miteinander es darin auf das Argument (des Zweifels) verlagern, was sich an sich über die Blockade des Handelns vollzieht. Und wie seine Worte hervorheben, ergibt es sich darin noch deutlicher, so nämlich zugrunde liegend eben auch spezifisch gegenüber dem Handeln, doch ist dies nicht seine Bewandtnis - außerhalb seines Blickfeldes. Der Kern der Sache besteht jedoch auch in der Bewußtwerdung selbst, denn wenn man etwas wahrnimmt, dann nimmt man es bewußt wahr, wohingegen es sich bei den Sinnen selbst anders verhält. Und so ist auch jegliche 'erfahrende' Wahrnehmung mit dem Bewußtsein über die Wahrnehmung verknüpft, ohne das sie als Unbewußtes einher geht, hingegen man in den Bezugnahmen sich gerade doch darauf bezieht und gar nicht auf die Besonderheit seines Ausbringen. Darüber hinaus ist auch durchweg der Zeitwesen, indess auch geläufig, daß die Sichtung auf das Selbst als solches nicht möglich ist (das Auge kann sich selbst nicht sehen) und es der Reflektion durch ein Anderes erfordert, um es zu erlangen. Das man somit mit dem Aufbringen, daß der Geist sich selbst sieht, die Gegegenheit darin übergeht, ersieht Descartes nicht, wie generell dies darin übergangen wird. Ein fataler Mißstand, mit verheerenden Folgen, denn Cartesius wird nur einerseits, zum zugrundeliegenden Kritikgegenstand, jedoch hingegen den Anderen, zum Wegbereiter einer neuen Weltsicht. Im Gegensatz zu seinem Ursprung, worin einzig dem Geist die Erkenntnis über das wahre Sein gegeben ist, wird hierüber der Grundstock, daß im Geist die bewußt werdende Wahrnehmung sich vollzieht und man darüber die Sinneserfahrung als solche, generell außen vor stellt.

Ich bin mir bewußt

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Christian Wolff

Christian Wolff - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Aristotle_Altemps_Inv8575.jpg

Christian Wolff begründete daraufhin das Substantiv des Bewußtseins, gemäß Descartes' Aufbringen, daß das Bewußtsein sich über das Denken vollzieht. Darüber wird der Allgemeinheit, dessen bestehende Sinnbedeutung genommen, worin es gar keinen anderen Bezug gibt, außer des bewußt seins (bewust seyn) selbst - für sich stand und zumal in seinem Bezug der regulären Sinnenerfahrung, was hierin eben nicht verlagert wird, sondern derart 'für sich' darin nicht mehr gibt. Nachfolgend einen Ausschnitt seiner erläuternden Worte und man verdeutliche sich, was sich darüber abbildet, daß sich nämlich die Wahrnehmung nicht über die Bewußtwerdung vollzieht, sondern die Bewußtwerdung und somit die Wahrnehmung, über 'das erfolgende Denken' im Geiste.

» Vernünfftige Gedancken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen « (1741)
() Christian Wolff

"§ 728. Das erste, was wir von uns angemercket haben, war, daß wir uns unserer und anderer Dinge ausser uns bewust sind (§.1.), das ist, daß wir wissen, wir stellen uns jetzund viele Dinge ausser uns vor (§.194.). Z.E. Ich weiß es, daß ich jetzund den Spiegel und meine Gestalt in dem Spiegel sehe. Ich weiß es, daß ich den Spiegel in Händen habe, und ihn weglege. Ich weiß es, daß ich an statt des Spiegels das Schnupf-Tuch ergreiffe, und den Flecken wegwische, den ich im Spiegel an dem Gesichte erblicket. Derowegen lasset uns nun untersuchen, wie es zugehet, daß wir uns dessen bewust sind."

"§.729. Wir finden demnach, daß wir uns alsdenn der Dinge bewust sind, wenn wir sie von einander unterscheiden. Als in dem erst gegebenen Exempel bin ich mir bewust, daß ich den Spiegel sehe, wenn ich nicht allein die verschiedene Theile, die ich in ihm wahrnehme, von einander unterscheide, sondern mir auch selbst den Unterschied des Spiegels von anderen Dingen, die ich entweder mit ihm zugleich sehe, oder kurz vorher gesehen, vorstelle. Gleichergestalt bin ich mir bewust, daß ich das Schnupf-Tuch ergreiffe, indem ich es nicht allein von dem Spiegel, den ich vorher in Händen gehabt, sondern auch von den Händen, von dem Tische, wo ich ich es wegnehme, und von anderen Dingen, die ich zugleich sehe, unterscheide. Wenn wir den Unterschied der Dinge nicht bemercken, die uns zugegen sind ; so sind wir uns dessen nicht bewust, was in unsere Sinnen fallet. Z.E. Wem einer in einem Buche lieset, der ist sich nicht dessen bewust, was er höret, obgleich der Schall der Worte einmahl wie das andere in seine Ohren fället, und die gewöhnliche Veränderung darinnen verursachet. Und in diesem Falle sagen wir, wenn wir die Ursache anzeigen wollen, warum wir uns dessen nicht bewust sind : wir hätten nicht recht acht darauf gehabt. Wenn wir aber nun untersuchen, was wir denn dadurch verloren, so werden wir nichs anders finden, als daß wir den Unterschied des Schalles, dadurch die Wörter sich zu erkennen geben, nicht bemercket. Denn wir haben wohl gehöret, daß geredet worden, wissen doch aber nicht, was es eigentlich gewesen."

"§.730. Eben hieraus erhellet, wenn wir uns unser bewust sind, nehmlich wenn wir uns den Unterscheid unserer und der anderen Dinge bemercken, derer wir uns bewust sind. Dieser Unterscheid aber zeiget sich sogleich, so bald wir uns der anderen Dinge bewust sind. Denn sollen wir uns dessen, was wir durch unsere Sinnen erkennen, bewust seyn ; so müssen wir den Unterschied desjenigen, was wir in ihm wahrnehmen, bemercken, ja auch die Sache, die wir dadurch erkennen, von andern Dingen zugleich unterscheiden (§.729.). Allein sowohl die Vorstellung der Dinge, als auch (welches noch klarer zu seyn scheinet) dieses Unterscheiden ist eine Würckung der Seele, und wir erkennen demnach dadurch den Unterscheid der Seele von denen Dingen, die sie sich vorstellet, und die sie unterscheidet. Und demnach sind wir uns auch unserer bewust (§.729.). Die Erfahrung stimmet mit dem, was ich gesaget, überein. Denn wenn wir an die Würckungen der Seele nicht gedencken, die sich in ihr ereignen, und uns dadurch von denen Dingen, die wir gedencken, unterscheiden ; so sind wir uns auch unserer nicht bewust, und, wenn uns alsdenn jemand fragen solte, ob wir uns jetzund unserer bewust wären, würden wir ihm keine andere Antwort geben, als wir hätten jetzund nicht an uns gedacht. Will man nun weiter untersuchen, was denn jetzund gefehlet, da wir an uns selbst nicht gedacht haben, und sonst zugegen ist, wenn wir an uns selbst gedencken ; so werden wir nichts anders finden, als daß wir nicht die Würckungen unserer Seele, und dadurch den Unterscheid unserer von dem, was wir gedencken, und vorgestellet haben."

Maßgeblich hierin ist dem gegenüber, daß wie die Sprache aufzeigt, ein allgemeingültiges eigenständiges Verhältnis zur Bewußtwerdung existierte und man dies über die Sprachwandlung darin in der deutschen Sprache eliminierte. Der Ursprung der bedeutenden Anwendung von Christian Wolff, ist nämlich, wie die Etymologien berichten bewissen, warum man seinem begründeten Substantiv, im weiteren Verlauf auch ein zweites 's' hinzufügte. Hingegen ist der Sinnesbzeug das lateinische consciencia, gemäß dem es von Descartes seine begründende Anwendung erfuhr. Hingegen handelt es sich hierin, wie sich darüber verdeutlicht, in keiner Weise um ein Neues, sondern die aktualisierende philosophische Abspaltung und Abrenzung gegenüber dem Allgemeinwesen und seiner expliziten Ausgrenzung, was sich darüber hinaus spezifisch über das Äquivalent repräsentiert, nämlich dem lateinischen syneidêsis/synderesis - dem Intuitiven, worüber sich die davon scheidende Realisierung des Daseins vollzieht - in seinem Bezugswesen der (inneren) Sinne und seiner (Unter-)Scheidung zum Geisteswesen. Es ist der Scheidepunkt, worüber sich auch hierin der derzeit vollziehende Neuplatonismus umsetzt und zumal auch die explizite Scheidung der Philosophie gegenüber der Theosophie vollzieht. Wenn man sich hierzu das Aufbringen von Descartes und Wolff in ihren Detailwesen betrachtet, so zeigt sich darüber, daß sie selbst sich gar nicht darüber im Klaren sind, was sie mit ihrem jeweiligen Aufbringen überhaupt bewirken, was sich vor allem darüber bezeugt, daß diese Unterscheidung überhaupt nicht bei diesen anzutreffen ist. Indess begründet sich darüber auch deren Verbindung zur einigenden Naturwissenschaft, worin gerade dies zum Elementaren der Erklärung des Gehirns wird, worin es nämlich gleich deren Aufbringen, nicht die Unterscheidung gibt, die man hierin beseitigt.

synderesis ← Gewissen → consciencia

englisch deutsch
conscientious gewissenhaft
conscience Gewissen
conscious wissentlich
consciousness (Er)Kenntnis
Besinnung
consciousness Bewußtsein
Bewußtseinszustand
Kenntnis
Besinnung
Wissen
altes deutsch
bewüst seyn → bewust sein
Bewustsein → Bewußtsein
 
 
deutsch niederländisch
bewußt sein bewust zijn
Bewußtsein Bewustzijn
deutsch englisch französisch italienisch spanisch
bewußt sein conscious conscient conscientes consciente
Bewußtsein consciousness conscience coscienza consciencia

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Über den Weg eines Begriffes in die deutsche Literatur
Verlag: Walter de Gruyter

Dieser Entwicklung geht jedoch eine Andere vorweg, zu der man auch speziell über die Sprachverbindung gelangt und man über Uta Störmer-Caysa, nicht nur einen eingehenden Blick erlangt, sondern auch seine Besonderheit darin seine Darstellung erfährt. In der mittelalterlischen Scholastik, drehte es sich nämlich um die Umsetzung und Anwendung der Beichte, derer es nämlich zuvorderst der Handlung bedingt (zumal sich in den Beichtstuhl zu begeben!). Hierin ist nicht nur das Vormalige, woraus man es entnahm, der Gegenstand der Erörterung, dem gegenüber nämlich auch schon im Griechischen und ausgehenden Lateinischen, eine derartige Unterscheidung existiere, hingegen jedoch überhaupt erst darin, seine detaillierende Ausdifferenzierung erfuhr - wobei hervorzuheben ist, daß es aus dem Einzelnen nicht derart hervortrat, sondern aus der Sache an sich diese Ausdifferenzierung ergibt, hingegen diese die vielfältigen Dokumentationen dazu aufbrachten. So sind auch hierin die beiden Begriffe weitläufig ebenfalls noch überschneidend anzutreffen, doch klärt sich der Gegenstand wie generell, über die Sache selbst, welche darin ihr Abbild erfährt. Und so ist darin auch das Handlungswesen und das Intuitive Inhalt die ausgehenden Beschäftigung, gemäß des Menschen (Sinnes-)Erfahrung und Leitung seines Gewissens Handlung. Das hierin somit jedoch das Mitwissen der zu erlangende Gegenstand ist, darauf gilt es entsprechend auch zu achten. Ich denke, die Worte verdeutlichen es: es ist nämlich die Handlung zu erlangen, die man eben rein geistig nicht erlangt, wie ein Jeder kennt und darum weiß, wie es sich damit verhält, in seiner ureigenen Erfahrung. Sinnenerfahrung und Geisteserfahrung sind somit hierin voneinander geschieden. Und die explizite Unterscheidung erfährt man hingegen auch darüber, wenn beides miteinander im Widerspruch steht. Somit war auch nicht nur die kulturelle Gegebenheit, worin nämlich des Geistes Wesen, gemäß seiner Bezeichnung noch als ein Gespenstisches gesehen wurde, der erforderliche Grund der Beschäftigung, sondern dies verband sich mit dem regulären Umstand selbst, mit dem man es hierin zu tun hat, nämlich dem erforderlichen in-Einklang-bringen beider Gegebenheiten, über das es einzig umsetzbar ist. Wie ich hierzu sage: der Geist ist nur der Reiter des Pferdes.

Rückblickend auf Descartes, verdeutlicht sich darüber auch noch einmal explizit, daß dieser einzig in eine Richtung blickte und gar nicht erkannte, daß sein (intuitives) Gewissen ihn nach und nach blockierte, den geistigen Gedanken zu folgen, die sich ihm darboten, worüber es letztendlich zu einem völligen Erliegen gelangte - er weder Denken noch Handeln konnte. So zeigt sich nämlich in Anbetracht des Menschen Organismus als solchem, daß doch am Anfang die sinnliche Erfahrung der Bewußtwerdung stand, daß er lebt und eben nicht der Gedanke, welcher dies abbildet und erst aus dem heraus erfolgen kann. Kehrt man es um, dann wird es ebenfalls unübersehbar, denn zu denken, daß man lebt, führt in keiner Weise zu einem solchen Erlebnis - wäre es eins, wäre es indess darüber möglich. Und so erfährt man indess auch über diesen Gegenstand, in allen seinen Details, wie es sich gestaltete, daß man aus seinem Ursprung heraus den Grundstock übernahm, die Gegebenheiten umkehrte und nicht aus dem Erleben heraus das Begreifen heraus (neu) begründete, wie es regulär der Fall ist zur Begriffsbildung, sondern man dies umkehrt und über das rein geistige Bildnis das Substantiv begründet und die Gegebenheiten völlig neu - rein geistig ersinnt, abseits des sinnenerfahrenden Erlebens und gleichzeitig außen-vor-stellt, worüber es sich aus seinem Ursprung heraus begründete.

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ERINNERUNG

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John Locke

John Locke - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:John_Locke.jpg

In diesem Abschnitt möchte ich auf die Funktionalität der Erinnerung eingehen - den Kernpunkt 'bestehender' Aufklärung. Wie sich aufweist, so ersehen/erachten nur Wenige überhaupt, diese funktionale Eigenständigkeit abseits des Geistes und wie alles Andere, wird auch dies dem Geist zugeschrieben, dem gegenüber sich gerade darüber, die umfängliche Aufklärung ergibt, nicht nur gegenüber den Verklärungen, welche man begründete, sondern auch der Sache an sich. Auch hier wiederum, führt das Verständnis über die Funktionalität - der Eigenart darin - zum eigentlichen Ersichten und zur Erklärung. Jedoch gilt es mir an dieser Stelle, gerade in dem Bezug auch hervorzuheben, daß sich speziell in den aufführenden Bestandteilen, generell auch die Klarheiten, über die erfahrenden Lehren der Leere sich ergeben. Man verdeutliche sich das Jeweilige, ohne dessen Dasein, dann ergibt sich daraus ebenfalls die Klarheit, wohingegen worin nur das Eine und somit Geist und/oder Seele das Inhaltliche ist, in keiner Weise sich auch irgend ein tatsächlicher Nachvollzug ergibt. Genau dies ist indess auch hierin, Sachstand der stattgefundenen Auseinandersetzung, jedoch wie man den damit verbundenen Aufbringen zum Tabula Rasa entnehmen kann, so wirft man gerade darin durchweg, selbst Seele und Geist durcheinander, sodaß ich mich selbst hierin auch nicht auf die diversen Gegebenheiten dessen Ausführungen eingehender beziehen werde, sondern einzig auf die Klarheiten, die man zur Erinnerung aufbrachte, worüber sich die umfassende (Er-)Klärung ergibt. Hierzu gibt es indess auch nur einen Einzigen, welcher sich von allen Anderen unterscheidet und markanterweise, basiert sein Aufbringen darauf, Plato(n)'s idéa zu widerlegen, nämlich über die Lehre, die uns die Leere bereitet. Und auch hierzu gilt es mir hervorzuheben, daß sich dieser augenscheinlicherweise, gar nicht bewußt war, welchen elementaren 'umfangreichen' Grundstock dieser aufbrachte, indem dieser die Erinnerung explizit von den geistigen Erscheinungen unterscheidet - was diese zugrundeliegende Erklärung beider somit als Folge daraus überliefert und somit auch das Weitere. Zumal dieser dies jedoch in Verbindung mit dem Kabinett als solches aufbringt, erfährt es seine entsprechende Deutlichkeit - das Trennungswesen verschafft es, was anderweitig untersagt ist.

Genau dies war auch meine Vorgehensweise, nämlich in der ausgehenden detaillierenden Ergründung der Bestandteile, worüber es sich darbietet und in keiner Weise als Eines, sondern einzig als ein Zusammenhängendes erfahrbar ist. Hingegen vollzog ich dies, ausgehend über das Unterbewußtsein, worüber sich mir in Folge dessen, auch die Detailwesen über das Überbewußtsein klärte, nämlich über den Verbund der Erinnerung, derer es nicht nur Eine gibt. Die Unterscheidung von Wahrnehmung und Vorstellung, war hierin der vorausgehende Ausgangspunkt, wohingegen sowohl die Erinnerung, wie auch das innere Auge (Bewußtsinn) im eigentlichen Sinne, einzig noch als substanzielle Eigenheit zu fassen war, worin deren Wirkmechanismen noch einmal ihre spezielle Erfassung erfuhr. Tatsächlich ist aus dem Blick dieser Warte heraus, jedoch überhaupt erst eine solche Klarheit zu erlangen und war hingegen auch Ausgangspunkt der Ergründung der mentalen Veranlagungen, worin es sich mir umgekehrt vollzog. Und tatsächlich bringt John Locke exakt das Bildnis über das Überbewußtsein auf, welches ich darlege, mit dem Unterschied, daß er darin das innere Auge (Bewußtsinn) als solches nicht als Eigenständiges darin ersieht - konkret: gar nicht als solches in Betracht zieht, jedoch sich zwangsläufig, eben auch gerade daraus ergibt. Hierzu einmal die Nebeneinanderstellung des Aufbringens, worüber es sich verdeutlicht. Betrachtet man sich das Jeweilige, gemäß seiner funktionalen Eigenart, ergibt sich daraus auch die Klarheit für das jeweilige damit Verbundene - was jeweils eben auch daraus ersichtlich wird und so ergibt sich auch die aneinanderreihende Aufklärung des Ganzen.

Cabinet (John Locke) Überbewußtsein
Bewußtsinn Locke Bewußtsinn

Book I - Chapter II - § 15

The Senses at first let in particular Ideas, and furnish the yet empty Cabinet: And the Mind by degrees growing familiar with some of them, they are lodged in the Memory, and Names got to them. Afterwards the Mind proceeding farther, abstracts them, and by degrees learns the use of general Names. In this manner the Mind comes to be furnish'd with Ideas and Language, the Materials about which to exercise its discursive Faculty: And the use of Reason becomes daily more visible, as these Materials, that give it Employment, increase. ...

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» Encyclopaedia Britannica «

Throughout his time in Exeter House, Locke kept in close contact with his friends. Indeed, the long gestation of his most important philosophical work, An Essay Concerning Human Understanding (1689), began at a meeting with friends in his rooms, probably in February 1671. The group had gathered to consider questions of morality and revealed religion (knowledge of God derived through revelation). Locke pointed out that, before they could make progress, they would need to consider the prior question of what the human mind is (and is not) capable of comprehending. It was agreed that Locke should prepare a paper on the topic for their next meeting, and it was this paper that became the first draft of his great work.

» Geschichte des Materialismus «
Friedrich Albert Lang

Wie er durch einen einfachen Anlaß - durch einen resultatlosen Streit einiger Freunde - auf die Frage nach dem Ursprung und den Grenzen der menschlichen Erkenntnis gekommen sein will, so bedient er sich auch allenthalben einfacher, aber durchschlagender Gesichtspunkte bei seinen Untersuchungen. Wir haben in Deutschland noch heutzutage sogenannte Philosophen, welche in einer Art von metaphysischer Tölpelhaftigkeit große Abhandlungen über die Vorstellungsbildung schreiben - wohl gar noch mit dem Anspruch auf »exakte Beobachtung mittels des inneren Sinns« -, ohne auch nur daran zu denken, daß es, vielleicht in ihrem eigenen Hause, Kinderstuben gibt, in welchen man wenigstens die Symptome der Vorstellungsbildung mit seinen Augen und Ohren beobachten kann. Dergleichen Unkraut kommt in England nicht auf. Locke beruft sich in seinem Kampf gegen die angebornen Vorstellungen auf Kinder und Idioten. Alle Ungebildeten sind ohne Ahnung von unsern abstrakten Sätzen, und doch sollen diese angeboren sein? Den Einwand, daß jene Vorstellungen zwar im Verstande seien, aber ohne dessen Wissen, bezeichnet er als widersinnig. Eben das wird ja gewußt, was im Verstande ist. Auch kann man nicht sagen, daß die allgemeinen Sätze gleich mit dem Beginn des Verstandesgebrauches zum Bewußtsein kämen. Vielmehr ist die Erkenntnis des Speziellen früher. Längst bevor das Kind den logischen Satz des Widerspruchs kennt, weiß es, daß süß nicht bitter ist.

Locke zeigt, daß der wirkliche Weg der Verstandesbildung der umgekehrte ist. Es finden sich nicht zuerst gewisse allgemeine Sätze im Bewußtsein ein, die sich sodann durch die Erfahrung mit speziellem Inhalte erfüllen, sondern die Erfahrung, und zwar die sinnliche Erfahrung ist der erste Ursprung unsrer Erkenntnisse. Zuerst geben uns die Sinne gewisse einfache Ideen, ein Ausdruck, der bei Locke ganz allgemein ist und etwa das besagt, was die Herbartianer »Vorstellungen« nennen. Solche einfachen Ideen sind die Töne, die Farben, das Widerstandsgefühl des Tastsinnes, die Vorstellungen der Ausdehnung und der Bewegung. Wenn die Sinne solche einfache Ideen häufig gegeben haben, so entsteht die Zusammenfassung des Gleichartigen und dadurch die Bildung der abstrakten Vorstellungen. Zur Empfindung (Sensation) gesellt sich die innere Wahrnehmung (Reflexion), und dies sind »die einzigen Fenster«, durch welche das Dunkel des ungebildeten Verstandes erhellt wird. Die Ideen der Substanzen, der wechselnden Eigenschaften und der Verhältnisse sind zusammengesetzte Ideen. Wir kennen von den Substanzen im Grunde nur ihre Attribute, welche aus einfachen Sinneseindrücken, als Tönen, Farben usw. entnommen werden. Nur dadurch, daß diese Attribute sich häufig in einer gewissen Verbindung zeigen, kommen wir dazu, uns die zusammengesetzte Idee einer Substanz, welche den wechselnden Erscheinungen zugrunde liegt, zu bilden. Selbst Gefühle und Affekte entspringen aus der Widerholung und mannigfachen Verbindung der einfachen, durch die Sinne vermittelten Empfindungen.

Jetzt erst gewannen die alten aristotelischen oder vermeintlich aristotelischen Sätze, daß die Seele ursprünglich eine »tabula rasa« sei ('tabula, in qua nihil est actu scriptum' findet sich bei Aristoteles de anima III, c. 4), und daß nichts im Geiste sein könne, was nicht vorher in den Sinnen war, die Bedeutung, welche man ihnen heutzutage beizulegen pflegt, und in diesem Sinne können diese Sätze auf Locke zurückgeführt werden.

Indem nun der menschliche Geist, der sich den Sinneseindrücken und auch der Bildung zusammengesetzter Ideen gegenüber bloß rezeptiv verhält, dazu fortschreitet, die gewonnenen abstrakten Ideen durch Worte zu fixieren und diese Worte nun willkürlich zu Gedanken zu verbinden, gerät er auf die Bahn, wo die Sicherheit der natürlichen Erfahrung aufhört. Je weiter sich der Mensch vom Sinnlichen entfernt, desto mehr unterliegt er dem Irrtum, und die Sprache ist die wichtigste Trägerin desselben. Sobald die Worte als adäquate Bilder von Dingen genommen, oder mit wirklichen anschaulichen Dingen verwechselt werden, während sie doch nur willkürliche, mit Vorsicht zu gebrauchende Zeichen für gewisse Ideen sind, ist das Feld zahlloser Irrtümer erschlossen. Locke's Vernunftkritik läuft daher in eine Kritik der Sprache aus, die ihrem Grundgedanken nach wohl von höherem Wert ist, als irgendein andrer Teil des Systems. In der Tat ist die wichtige Unterscheidung des rein logischen und des psychologisch-historischen Elementes in der Sprache von Locke angebahnt, aber, von den Vorarbeiten der Linguistiker abgesehen, bisher kaum wesentlich gefördert worden.

"Je weiter sich der Mensch vom Sinnlichen entfernt, desto mehr unterliegt er dem Irrtum, und die Sprache ist die wichtigste Trägerin desselben."

Genau dies gilt es mir fettgedruckt hervorzuheben und nochmals zu verdeutlichen, was ich diesbezüglich zuvor dazu aufbrachte: zunächst gilt es die Sinnenerfahrung als solche in Erfahrung zu bringen, um daraus die geistigen Abbildnisse der Erinnerung daraufhin einzurichten und daraufhin die Sprache, um aus dem Begreifen heraus den Begriff dem anzumessen. Die geistige Idee als solche, ist dem gegenüber eine Fiktion - eben nur etwas, was in der Vorstellung existiert - Vorstellung ist NICHT Wahrnehmung, ist der elementare Gegenstand der Unterscheidung hierin! Locke geht auf diese Gegebenheit nicht ein, so gilt es mir gerade auch diesen Kernpunkt nochmals hervorzuheben: in die Erinnerung gelangen einzig Versinnbildlichungen und nicht die Wirkwesen, welche wir über die Sinne erfahren. Gemäß dem, entsprechen diese Bildnisse auch nicht dem (sinnenerfahrenden) Sein, sondern einzig einem entsprechenden (Sinn-)Bildnis, dem es der Wirkung entbehrt, welche unsere Sinnenerfahrung ausmachen. Darüber ist es spezifisch erkenntlich, daß es eben nicht das Wirken enthält. So kann man auch darüber erfahren, was man jeweils in Betracht zieht, wie es sich über den Entwicklungsverlauf zum inneren Sinn, wie auch mustergültig über Christian Wolff verdeutlicht, daß dieser nicht das Sinnenerfahrende in Betracht zieht, sondern seine Erinnerung und die Worte, worum es sich in beidem auch dreht, nämlich die Sinnenerfahrung außen vor zu stellen und stattdessen das Ersinnen gebärt. Und indem der Bezug nicht die Erinnerung ist, sondern einzig der Geist sein Abbild darüber erfährt, so wird darüber verdeckt, daß man hierin einzig von der Vergangenheit spricht und eben nicht von der Gegenwärtigkeit.

Zu den Ausführungen von Locke, gilt es mir jedoch hervorzuheben, daß die Inbetrachtziehung seiner Originale in Englisch anzuwenden sind, dem gegenüber nicht nur das Kabinett, anderweitig nicht sein Abbilden erfährt und somit des Grundstocks und dem Faden der Zusammenhänge, zumal der aufbringenden Differenzierungen entbehrt. Markanterweise hat sich entsprechend auch einzig, sein Aufbringen über die anfängliche Leere der Erinnerung effektiv umgesetzt und ist bis heute Grundlage in diversen Bereichen. Jedoch steckt hierin auch der Grundstock der Aufklärung über das Tabula Rasa, dessen aufbringendes Unterscheidungswesen anderen fehlt. Maßgeblich hierin ist der aufkommende Sensualismus, welchen auch Locke vertritt. Und wie die Bezeichnung bereits hervorhebt, dreht es sich darin darum, die Ergründungen über den Sensibilität der Sinne zu ergründen und somit ist sein Aufbringen, nicht nur ein Gegenpol, gegen die reine Vergeistigung des Plato(n), sondern dem generellen Entwicklungswesen, welche man derart in der Philosophie vollzieht. Wie sein Inhalt selbst verweist und erfordert, ist somit hierin auch nicht die Sprache und die geistigen Bildnisse der Kontext, indess ist es in dieser Übermittlung eben auch der Erstbezug. Hingegen ergibt sich der Sinn der Darstellung, eben auch erst aus den Erläuterungen heraus und aus dem Sinnenerfahrenden selbst, woraus dieser sein Aufbringen begründete. Man möge sich somit nicht nur Locke's Aufbringen verdeutlichen, sondern auch die Gegensätze, die sich auf besondere Weise über Tenneman's Übersetzungen darbieten, worüber man nämlich über sowohl als auch, die entsprechenden Erklärungen erfährt. Zumal auch, warum Locke ersieht, was die anderen zwangsläufig nicht ersehen können. Hierzu gilt es mir hervorzuheben, daß nicht nur bezüglich seinen Aufbringens, sondern grundsätzlich, die Lehre über das (Er)Sehen, sich über die Lehre, die uns die Leere lehrt vollzieht. Man möge somit sein Aufbringen, vor allem auch aus dem Aspekt heraus ersehen.


(Third Edition - )
All in one Book:
Book I - Of Innate Notions, Book II - Of Ideas, Book III - Of Words, Book IV - Of Knowledge and Opinion

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Locke's Versuch über den menschlichen Verstand

Book I - Chapter II - § 15

"The Senses at first let in particular Ideas, and furnish the yet empty Cabinet : And the Mind by degrees growing familiar with some of them, they are lodged in the Memory, and Names got to them. Afterwards the Mind proceeding farther, abstracts them, and by degrees learns the use of general Names. In this manner the Mind comes to be furnish'd with Ideas and Language, the Materials about which to exercise its discursive Faculty : And the use of Reason becomes daily more visible, as these Materials, that give it Employment, increase. But though the having of general Ideas, and the use of general Word and Reason usually grow together ; yet, I fee not, how this any way proves them innate. The Knowledge of some Truths, I consess, is very early in the Mind ; but in a way that shows them not to be innate. For, if we will observe, we shall find it still to be about Ideas, not innate, but acquired : It beeing about those first, which are imprinted by external Things, whith which Infants have earliest to do, and which make the most frequent Impressions on their Senses. In Ideas, thus got, the Mind discovers, That some agree, and others differ, probably as soon as it has any use of Memory ; as soon as it is able, to retain and receive distinct Ideas : But wether it be then, or no, this is certain, it does so, long before it has the use of Words ; or comes to that, which we commonly call the use of Reason. For a Child knows certainly, before it can speak, the difference between the Ideas of Sweet and Bitter (i.e. That Sweet ist not Bitter) as it knows afterwards (when it comes to speak) That Wormwood and Sugar-plumps, are not the same thing."

Übersetzung von Wilhelm Gottlieb Tennemann
Wie der Verstand zur Erkenntnis der Wahrheiten gelanget.

"Die Sinne führen dem Verstand zuerst particuläre Begriffe zu, und füllen die Leere desselben aus. So wie der Verstand nach und nach mit einigen bekannter wird, so werden sie in dem Gedächtnis geordnet und mit Worten bezeichnet. Nun gebet der Verstand weiter, bildet von ihnen Abstraktionen, und lernt nach und nach den Gebrauch allgemeiner Sprachzeichen. Auf diese Weise wird die Seele mit Begriffen und mit der Sprache bereichert, welches die Materialien sind, an welchen sich ihre Denkkraft übt. Der Gebrauch der Vernunft wird täglich in dem Verhältnisse sichtbarer, als die Materialien, welche sie beschäftigen, auswachsen. Allein obgleich die Bildung allgemeiner Begriffe, der Gebrauch allgemeiner Sprachzeichen und die Wirksamkeit der Vernunft mit einander aufwachsen, so sehe ich doch nicht, wie man diese Art beweisen kann, daß jene Begriffe angeboren sind. Es ist wahr, man findet die Erkenntnis gewisser Wahrheiten sehr frühzeitig in der Seele, aber die Art und Weise, wie sie dazu gelangt, zeigt, daß sie nicht angeboren sind. Denn die Beobachtung wird uns lehren, daß diese Erkenntniss keine angeborene, sondern erworbene Vorstellungen zum Gegenstande hat, das heißt, solche Vorstellungen, welche von den äußeren Gegenständen gegeben sind, mit denen die Kinder am frühesten zu thun haben, und die am öftersten Eindrücke auf ihre Sinne machen. Auf diesen, auf solche Art erlangten Vorstellungen entdeckt der Verstand, wahrscheinlich so bald als er von dem Gedächtnis Gebrauch macht, um im Stand ist, deutliche Vorstellungen zu empfangen und aufzubewahren, daß einige zusammenstimmen, andere entgegengesetzt sind. Dem sey aber wie ihm wolle, so ist doch soviel gewiß, daß der Verstand lange zuvor, ehe er sich der Worte bedient, oder wie man es gewöhnlich nennt, zum Gebrauche der Vernunft gelanget, diese Tätigkeit äußert. Denn ein Kind erkennet gewiß, ehe es sprechen kann, den Unterschied zwischen Süß und Bitter, das ist, daß das Bittere nicht süß ist, so wie es späterhin, wenn es der Sprache fähig ist, erkennt, daß Wermuth und Zuckerkörner nicht einerlei Dinge sind."

Book II - Chapter I - § 2

"Let us then suppose the Mind to be, as we say, white Paper, void of all Characters, without any Ideas ; How comes it to be furnished? When comes it by that vast store, which the busie and boundless Fantacy of Man has painted on it, with an almost endless variety? Whence has it all the materials of Reason and Knowledge? To this I answer, in one word, from Experience : In that, all our Knowledge is founded ; and from that it ultimately derives it self. Our observation employ'd either about external, sensible Objects ; or about internat Operations of our Minds, perceived and reflected on by our selves, is that, which supplies our Understandings with all the materials of thinking. These two are the Fountains of Knowledge, from whence all the ideas we have, or can naturally have, do spring."

Übersetzung von Wilhelm Gottlieb Tennemann
Alle Vorstellungen entspringen aus der Empfindung (Sensation) oder Reflexion.

"Gesetzt wir nähmen an, die Seele sey, wie man sagt, ein weißes unbeschriebenes Papier, ohne alle Vorstellungen, wie wird sie dann mit denselben verstehen? Woher bekommt sie den unermeßlich Vorrath, mit welchem sie durch geschäftige und grenzenlose Einbildungskraft in fast unendlicher Mannichfaltigkeit ausgemalt wird. Woher hat sie alle Materialien des Denkens und der Erkenntnis? Ich antworte hierauf mit einem Worte, aus der Erfahrung. Alle Erkenntniß gründet sich auf die Erfahrung und entspringt zuletzt aus ihr. Unsere Beobachtung, welche theils die äußeren wahrnehmbaren Gegenstände, theils die innern, von uns durch Reflexion wahrgenommenen Wirkungen unseres Geistes zum Gegenstand hat, versorgt unsern Verstand mit allem Stoffe zum Denken. Dieses sind die zwei Quellen der Erkenntnisse, woraus alle Begriffe, entspringen, die wir wirklich haben oder natürlicher Weise haben können."

Man achte auf die hervorgehobenen Unterscheidung der Spezifizierungen von Locke und Tennemann, aufgrund dessen meine Aufbereitung sich hingegen auch spezifisch auf das Substanzwesen bezieht, denn genau DAS hat man derart, wie man es auch im Bezug auf den inneren Sinn herausragend antrifft, durchweg übergangen, sich überhaupt damit zu beschäftigen. Und so erfährt man gerade auch über Tennemann's Übersetzung, wie es sich damit verhält und man darin tatsächlich reine Willkürlichkeiten antrifft, da das hervorbringende Substanzwesen gar nicht als solches Inhalt ist - es gar kein klares Bezugswesen dazu gibt - man auch gar nicht im Sinn hat, es zu ergründen. Und wie sich darüber wiederum hervorhebt, es einzig die Seele gibt - innerhalb dessen es einzig Bezüge gibt, die jedoch gar keine substanziellen Bezüge sind, sondern einzig Relativitäten darstellen. So gilt es mir hierzu zu verdeutlichen, daß man Substantive begründete, ohne tatsächlich das Substanzwesen im Sinn zu haben, zumal darüber zu ergründen und noch nicht einmal in Frage zu stellen, um es zu erörtern - wie weiträumig anzutreffen ist: reine Manifestationen der Ideologien sind. Die Schaffung der Substantive beruht einzig, wie zuvor dargelegt, zur Verlagerung der Dinge und tragen überhaupt nicht den Sinn in sich, was sie als solches besagen. So werden hingegen auch Diejenigen, welche ein solches substanzielles Aufbringen hervorbringen, einerseits übergangen, hingegen wenn sie Popularität erlangen, deren Aufbringen derart verfälscht, sodaß es nicht seine Umsetzungen erfahren kann, welches es selbst darbietet. John Locke hat sich hingegen ausschweifend mit dem Substanzwesen beschäftigt und gerade dies wird auch in dieser Ausführung deutlich, jedoch hat dieser es in einer eigenständigen Abhandlung abgebildet, worauf ich im Bezug des Substanzwesens darauf eingehen werde. Hierin gilt es somit auch darauf zu achten, mit welcher Klarheit dieser die substanziellen Bewandtnisse explizit voneinander trennt und sich auch die elementare Unterscheidung gegenüber Tennemann's Übersetzung ergibt. Was den Sensualismus betrifft, so hat man darin Grundlagen geschaffen, die man woanders nicht finden kann und sich auch mißlicherweise nur in Fragmenten übertragen haben. Zu seinem Aufbringen, möge man sich vor allem somit auch das Kabinett verdeutlichen - den Wesenskern der erforderlichen Unterscheidungen.

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Book II - Chapter X - § 4

"But concerning the several degrees of lasting, wherewith Ideas are imprinted on the Memory, we may observe, That some of them have been produced in the Understanding, by an Object affecting the Senses once only, and no more than once : Others that have more than once offer'd themselves to the Senses, have yet been little taken notice of, the Mind, either headless, as Children ; or otherweise employ'd as in Men, intent only on one thing, not setting the stamp deep into it self. And in some, where they are set on with care and repeated impressions, either through the temper of the Body, or some other default, the memory is very weak : In all these cases, Ideas in the Mind quickly fade, and often vanish quite out of the Understanding, leaving no more foo steps or remaining Characters of themselves, than shadows do flying over Fields of Corn ; and the Mind is as void of them, as if they never had been there."

Book II - Chapter X - § 6

"But concerning the Ideas themselves, it is easie to remark, That those are oftenest refreshed (amongst which are those that are those that are conveyed into the Mind by more ways than one) by frequent return of the Objects of Actions that produce them fix themselves best in Memory, and remain clearet and longest there ; and therefore those which are of the orignal Qualities of Bodies, viz. Solidity, Extension, Figure, Motion, and Reflection and thos that almost constantly affect our Bodies, as Heat and Cold ; and those which are the Affection of all kinds of Beings, as Existence, Duration, and Number, which almost every Object that affects or Senses, every Thought which imploys our Minds, being along with them : These, I say, and the like Ideas, are seldom quite soft, whilst the Mind retains any Ideas at all."

Book II - Chapter X - § 7

"In this secondary Perception, as I may so call it, or viewing again the Ideas that are lodg'd in the Memory, the Mind is oftentimes more than barely passive, the appearance of those dormant Pictures, depending sometimes on the Will. The Mind very often fers it self on work in search of some hidden Idea, and turns, as it were, the Eye of the Soul upon it ; though sometimes too they start up in your Minds of their own accord, and offer themselves to the Understanding ; and very often are rouzed and tumbled out of their dark Cells, into open Day-light, by some turbulent and tempestuous Passion, our Affections bringing Ideas to our Memory, which had otherwise lain quiet an unregarded. This farther is to be observed, concerning Ideas lodg'd in the Memory, and upon occasion revived by the Mind, that they are not only (as the word revive imports) none of them new ones ; but also that the Mind takes notice of them, as of a former Impression, and renews its acquuaintance with Ideas had known before. So that though Ideas formerly imprinted are not all constantly in view, yet in remembrance they are constantly known to be such, as have been formerly imprinted, i.e. in view, and taken notice of before by the Understanding."

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David Hume

David Hume - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:David_Hume.jpg

David Hume bringt das Fragment auf, welches Locke fehlt, nämlich den Sachverhalt, daß die Bildnisse, welche im Geiste erscheinen, nicht das sinnliche Erfahren enthalten - das Wirken selbst. Gerade dies ist der elementare Gegenstand der Unterscheidung, gemäß man es auch entsprechend seines Substanzwesens, effektiv in seiner Unterscheidung erfährt. Zumal es sich, wie dieser in seinen Details darlegt, auch generell voneinander explizit unterscheidet, stellt sich vielmehr die Frage, wie man es derart nicht ersehen kann. Gerade aus dem Grund, ergab sich mir auch in meinem Leben, nie selbst eine Auseinandersetzung damit und Wahrnehmung und Vorstellung waren mir grundsätzlich zwei grundverschiedene Gegebenheiten, sondern einzig die spätere Beschäftigung damit, wie es überhaupt sein kann, daß es sich derart stellt. Darum auch diese Reihenfolge meines Aufbringens, um darüber zu verdeutlichen, was es damit auf sich hat, derart es sich mir im Verlaufe der Jahre aufklärte. Die Sinneserfahrungen und geistigen Erscheinungen, sind derart gravierend voneinander unterschieden, sodaß es regulär überhaupt nicht anders erfahren werden kann, doch ergibt sich dies, wie hervorgehoben, über die Zentrierung und Fixierung auf die Sprache und damit verbundene Verlagerung in die reine Vergeistigung. Hinzu kommt das außen-vor-Stellen, daß es noch etwas anderes gibt, außer Geist (und Gehirn), worüber ein Erfahren zustande kommt und somit der erforderlichen Bildnisse entbehrt - es sich als reine persönliche Selbsterfahrung stellt, die nicht vermittelbar ist - sich darin verdeckt, zumal die Selbstzweifel der Erfahrung ihr übriges dazu beiträgt. Man suche nach diesen beiden Grundlagen, welche durch sie ihr Aufbringen erfahren woanders und man wird nicht fündig werden, in des Geistes Wesens Bezug. Auch hier wiederum der Verweis, welcher indess auch generell gilt, insofern der sprachliche Zugang gegeben ist, sich über das Original die Detailwesen vor Augen führen zu lassen, zumal nämlich über den Sensualismus eben auch Inhalte aufgebracht wurden, die anderweitig und somit auch in den anderen Sprachen nicht anzutreffen sind.


Reprint 2007
Edited with an Introduction and Notes by Peter Millican
David Hume

Section II

Of the Origins of Ideas

[1] Every one will readily allow, that there is a considerable difference between the perceptions of the mind, when a man feels the pain of excessive heat, or the pleasure of moderate warmth, and when he afterwards recalls to his memory this sensation, or anticipates it by his imagination. These faculties may mimic or copy the perceptions of the senses ; but they never can entirely reach the force and vivacity of the original sentiment. The utmost we say of them, even when they operate with greatest vigour, is, that they represent their object in so lively a manner, that we could almost say we feel or see it : But, except the mind be disordered by disease or madness, they never can arrive at such a pitch of vivacity, as to render these perceptions altogether undistinguishable. All the colours of poetry, however splendid, can never paint natural objects in such a manner as to make the description be taken for a real landskip. The most lively thought is still inferior to the dullest sensation.

[2] We may observe a like distinction to run through all the other perceptions of the mind. A man in a fit of anger, is actuated in a very different manner from one who only thinks of that emotion. If you tell me, that any person is in love, I easily understand your meaning, and form a just conception of his situation ; but never can mistake that conception for the real disorders and agitations of the passion. When we reflect on our past sentiments and affections, our thought is a faithful mirror, and copies its objects truly ; but the colours which it employs are faint and dull, in comparison of those in which our original perceptions were clothed. It requires no nice discernment or metaphysical head to mark the distinction between them.

[3] Here therefore we may divide all the perceptions of the mind into two classes or species, which are distinguished by their different degrees of force and vivacity. The less forcible and lively are commonly denominated Thoughts or Ideas. The other species want a name in our language, and in most others ; I suppose, because it was not requisite for any, but philosophical purposes, to rank them under a general term or appellation. Let us, therefore, use a little freedom, and call them Impressions ; employing that word in a sense somewhat different from the usual. By the term impression, then, I mean all our more lively perceptions, when we hear, or see, or feel, or love, or hate, or desire, or will. And impressions are distinguished from ideas, which are the less lively perceptions, of which we are conscious, when we reflect on any of those sensations or movements above mentioned.

[4] Nothing, at first view, may seem more unbounded than the thought of man, which not only escapes all human power and authority, but is not even restrained within the limits of nature and reality. To form monsters, and join incongruous shapes and appearances, costs the imagination no more trouble than to conceive the most natural and familiar objects. And while the body is confined to one planet, along which it creeps with pain and diffculty ; the thought can in an instant transport us into the most distant regions of the universe ; or even beyond the universe, into the unbounded chaos, where nature is supposed to lie in total confusion. What never was seen, or heard of, may yet be conceived ; nor is any thing beyond the power of thought, except what implies an absolute contradiction.

[5] But though our thought seems to possess this unbounded liberty, we shall find, upon a nearer examination, that it is really con fined within very narrow limits, and that all this creative power of the mind amounts to no more than the faculty of compounding, transposing, augmenting, or diminishing the materials afforded us by the senses and experience. When we think of a golden mountain, we only join two consistent ideas, gold, and mountain, with which we were formerly acquainted. A virtuous horse we can conceive ; because, from our own feeling, we can conceive virtue ; and this we may unite to the figure and shape of a horse, which is an animal familiar to us. In short, all the materials of thinking are derived either from our outward or inward sentiment : The mixture and composition of these belongs alone to the mind and will. Or, to express myself in philosophical language, all our ideas or more feeble perceptions are copies of our impressions or more lively ones.

[6] To prove this, the two following arguments will, I hope, be suffcient. First, when we analyse our thoughts or ideas, however compounded or sublime, we always find, that they resolve themselves into such simple ideas as were copied from a precedent feeling or sentiment. Even those ideas, which, at first view, seem the most wide of this origin, are found, upon a nearer scrutiny, to be derived from it. The idea of God, as meaning an in finitely intelligent, wise, and good Being, arises from reflecting on the operations of our own mind, and augmenting, without limit, those qualities of goodness and wisdom. We may prosecute this enquiry to what length we please ; where we shall always find, that every idea which we examine is copied from a similar impression. Those who would assert, that this position is not universally true nor without exception, have only one, and that an easy method of refuting it ; by producing that idea, which, in their opinion, is not derived from this source. It will then be incumbent on us, if we would maintain our doctrine, to produce the impression or lively perception, which corresponds to it.

[7] Secondly. If it happen, from a defect of the organ, that a man is not susceptible of any species of sensation, we always find, that he is as little susceptible of the correspondent ideas. A blind man can form no notion of colours ; a deaf man of sounds. Restore either of them that sense, in which he is deficient ; by opening this new inlet for his sensations, you also open an inlet for the ideas ; and he finds no diffculty in conceiving these objects. The case is the same, if the object, proper for exciting any sensation, has never been applied to the organ. A LAPLANDER or NEGROE has no notion of the relish of wine. And though there are few or no instances of a like deficiency in the mind, where a person has never felt or is wholly incapable of a sentiment or passion, that belongs to his species ; yet we find the same observation to take place in a less degree. A man of mild manners can form no idea of inveterate revenge or cruelty ; nor can a selfish heart easily conceive the heights of friendship and generosity. It is readily allowed, that other beings may possess many senses of which we can have no conception ; because the ideas of them have never been introduced to us, in the only manner, by which an idea can have access to the mind, to wit, by the actual feeling and sensation.

[8] There is, however, one contradictory phaenomenon, which may prove, that it is not absolutely impossible for ideas to arise, independent of their correspondent impressions. I believe it will readily be allowed, that the several distinct ideas of colour, which enter by the eye, or those of sound, which are conveyed by the ear, are really different from each other ; though, at the same time, resembling. Now if this be true of different colours, it must be no less so of the different shades of the same colour ; and each shade produces a distinct idea, independent of the rest. For if this should be denied, it is possible, by the continual gradation of shades, to run a colour insensibly into what is most remote from it ; and if you will not allow any of the means to be different, you cannot, without absurdity, deny the extremes to be the same. Suppose, therefore, a person to have enjoyed his sight for thirty years, and to have become perfectly acquainted with colours of all kinds, except one particular shade of blue, for instance, which it never has been his fortune to meet with. Let all the different shades of that colour, except that single one, be placed before him, descending gradually from the deepest to the lightest ; it is plain, that he will perceive a blank, where that shade is wanting, and will be sensible, that there is a greater distance in that place between the contiguous colours than in any other. Now I ask, whether it be possible for him, from his own imagination, to supply this deficiency, and raise up to himself the idea of that particular shade, though it had never been conveyed to him by his senses? I believe there are few but will be of opinion that he can : And this may serve as a proof, that the simple ideas are not always, in every instance, derived from the correspondent impressions ; though this instance is so singular, that it is scarcely worth our observing, and does not merit, that for it alone we should alter our general maxim.

[9] Here, therefore, is a proposition, which not only seems, in itself, simple and intelligible ; but, if a proper use were made of it, might render every dispute equally intelligible, and banish all that jargon, which has so long taken possession of metaphysical reasonings, and drawn disgrace upon them. All ideas, especially abstract ones, are naturally faint and obscure : The mind has but a slender hold of them : They are apt to be confounded with other resembling ideas ; and when we have often employed any term, though without a distinct meaning, we are apt to imagine it has a determinate idea, annexed to it. On the contrary, all impressions, that is, all sensations, either outward or inward, are strong and vivid : The limits between them are more exactly determined : Nor is it easy to fall into any error or mistake with regard to them. When we entertain, therefore, any suspicion, that a philosophical term is employed without any meaning or idea (as is but too frequent), we need but enquire, from what impression is that supposed idea derived? And if it be impossible to assign any, this will serve to confirm our suspicion. By bringing ideas into so clear a light, we may reasonably hope to remove all dispute, which may arise, concerning their nature and reality.

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So gilt es mir im Anschluß dessen, hierzu noch auf die spezifische Beschreibung der Funktionsweise der Erinnerung einzugehen. Hierzu ein entsprechendes Bildnis, worüber es sich verdeutlicht. Heutzutage kennen es alle und ist ein Bildnis über die sogenannten Synapsen. Sein Ursprungsbezug ist hingegen das System der Ganglienzellen, jedoch trifft man dieses Prinzip, in jeglichem natürlichen Organisationswesen an, wohingegen man es einzig in Teilen erkannt hat, jedoch nicht in seiner Prinzipialität, die sich hingegen zwangsläufig aufgrund der Kausalität ergibt. So handelt es sich hierbei auch nicht um den Bestandteil des Gehirns und auch nicht des körperlichen Nervensystems und repräsentiert auch einzig das quantitative Chemata der funktionalen Einrichtung der Erinnerung, dem gegenüber darin die Synapsen Informationsknotenpunkte sind. Vollzieht man das Vorige des Aufbringens von Locke, so ergibt sich hierüber zunächst auch einmal die Erklärung, warum es der ersten Lebensjahre erfordert, bis wir überhaupt eine Erinnerung erfahren, denn hierin muß sich zunächst eine Struktur eines zusammenhängenden Netzwerks begründen, denn auf die einzelne Information ist einzig zugreifbar über die Vernetzung, was man eben auch über den Zugriff auf Informationen derart erfährt, wie es sich vollzieht. Es verhält sich hierin jedoch nicht, gemäß einer Festplatte - eines Speichers als solchen - sondern gemäß des Ramspeichers des Computers und seiner Flexibilität. Das, was wir als eigentliches Denken erfahren, vollzieht sich in der Erinnerung und im Geist erscheinen einzig die Projektionen daraus, wohingegen sich das Nachdenken, über den erläuterten Kreislauf und somit auch bewußt vollzieht. Darauf basiert auch, daß keine Erinnerung jemals gleich einer anderen ist, da zum Einen beständig Neues dort eingeht und entsprechend der reflektiven Verhältnisses, darin seine Integration erfährt, zur Weiterverwertung und somit zu beständigen Veränderung führt und wir es derart über das Denken daraus erfahren. So ist hierin vor allem auch wesentlich, daß die präsente Software im Ramspeichers im Computer, hierin die Erfahrung repräsentiert und somit auch die Logik, welche sich darin ausbildet. Hierin gibt es somit auch kein Fertiges, sondern einzig die Funktionalität der Erinnerung ist hierin die Grundlage, worüber es sich vollzieht.

Synapsen-Nervensystem - from https://www.mentalfirst.com/konzentrierter-lifestyle-6-einfache-uebungen-fuer-mehr-widerstandskraft-und-leistung/gehirn-nervenzellen-und-synapsen/

Die Erinnerung im Überbewußtsein repräsentiert den flexiblen Ram-Speicher dessen, hingegen befindet sich die Langzeiterinnerung, welche gleichermaßen funktioniert, im Unterbewußtsein. Dessen Erfahrung ist hingegen nicht auf direkte Weise zu erlangen, sondern zum Einen, über die Initiativ- und Reflektivwesen des Instinktes, worüber dessen Wirken hervortritt und man vor allem darüber erfährt, daß hierüber Handlungen stattfinden, welche mit vergangenen Erfahrungen zusammenhängen, man jedoch über keine überbewußte Erinnerung verfügt. Zum anderen erfährt man diesen, über den erinnerungstechnischen Zugriff auf diesen. In der Erinnerung des Überbewußtseins verweilen nämlich einzig die Inhalte, welche gemäß des Ramspeichers im Computer, ihre funktionale Anwendung erfahren, sodaß für darüber hinausgehendes, der Zugriff auf die Erinnerung im Unterbewußtsein erforderlich ist und gemäß deren Verbindungsverhältnis, auch die entsprechenden Übertragungen stattfinden, worüber es ebenfall erfahren wird. Hierzu gilt es mir zu erwähnen, daß sich mir das Prinzipwesen der Wesensart der beiden, sich noch einmal in aller Deutlichkeit darbot, über einen geistigen Kollaps, wie ich es bezeichne, welcher sich über ein Schock einst vollzog. Daraus ergab sich ein Verhältnis, gemäß eines Resets der Erinnerung im Überbewußtsein, sodaß ich darüber und auch über die erneuernde Befüllung der Erinnerung im Überbewußtsein, zu einem noch klareren Bildnis, zumal auch der Ersichtung der Gleichheit deren Funktionsweise in Über- und Unterbewußtsein gelangte. Der Vorgang zur Wiederherstellung des relativ Vorigen dauerte 2 Jahre. Die Verankerung in der Erinnerung im Überbewußtsein, ist wie geläufig, eben auch nicht sogleich zu erlangen und variiert je nach Bezug und verhält sich, wie sich darüber aufweist, nicht anders, wenn man es aus der Langzeiterinnerung dorthin überträgt. Das Netzwerk hierin ist das Wesentliche - je vernetzter ein Bestandteil ist, umso mehr Ankerpunkte erlangt das Jeweilige und daraus ergibt sich seine erwirkende Präsenz, wohingegen es sich auch darin nicht anders verhält, in seiner Übernahme in die Erinnerung im Unterbewußtsein. Darüber bestätigte sich mir nicht nur meine zuvor erlangte Sichtweise, sondern ich konnte dies noch einmal explizit, in seinen Detailwesen in Erfahrung bringen.

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GEIST

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Was ist der Geist?

Ein Projektor

... welcher die Bildnisse, die uns die Erinnerung vermittelt, in Erscheinung bringt, sodaß wir es daraus hervortretend, bewußt wahrnehmen können. Man erachte diese Markantz und verdeutliche sich, was sich daraus ergibt, daß nämlich alles miteinander, was man diesem zuschreibt, sich einzig aus der Zuschreibung heraus ergibt. Und hierzu ist das Schreiben auch der Kern der Angelegenheit, denn daß sich diese Konstruierung als Allgemeinwesen umsetzte, vollzog sich über die Ausbildung und Ausbreitung der Schriftsprache, welche man derart darüber etablierte. Nimmt man dem Geist die Sprache, bleibt nichts anderes übrig, als was dieser tatsächlich vollzieht. Dieser bringt keine Gedanken mehr hervor, welche sich in Sprache und somit der Fremdheit abbilden, sondern einzig Bildnisse, welche auf dem beruhen, was die eigenen Sinne vermittelten. Betrachtet man sich dies aus der regulären Gegebenheit heraus, verdeutlicht sich auch die Vorgehensweise, wie sich speziell über den inneren Sinn darbietet und man darin die jeweilige Inbetrachtziehung, zunächst in seiner rein geistigen Vorstellung von der inneren Sinnenerfahrung isoliert und darüber sprachliche Konstrukte begründet, welche den Bezug der inneren Sinnenerfahrung selbst, explizit außen vor stellen. Während sich dies regulär miteinander verbindet und aus dem sinnenerfahrenden Ersehen das Verstehen und daraus Begriffe des Begreifens sich begründen und entsprechend rückwirkend sind, begründet man hierin eine Warte, welche dies explizit nicht enthält und darüber sich auch nicht die Verbindung ergibt (→ Substantiv). So ergibt sich daraus auch das resultierende allumfassende Bildnis des Geistes, da einzig dieser als sinnenerfahrender Inhalt, über das innere Auge in Erscheinung tritt und somit sich dem gegenüber einzig eine Einheit des Innen ergibt, da aus dieser isolierten Fixierung heraus, sich einzig dessen Abbilden ergibt. Aufgrund dessen, daß das Sinnenwirken nicht der Bezug ist und es generell auch nicht Inhalt der Erinnerung und somit der Erscheinung im Geist ist, resultiert die totale Fixierung auf die Sprache und damit verbundene inhaltliche Abseitigkeit - ein außen-vor-stellen, der regulären Verbindung darin. Darin besteht die Grundlage dessen und überträgt sich dem entsprechend, auch auf jegliches Andere - es findet nicht nur im Bezug des Innern statt, sondern aufgrund dessen, zwangsläufig in jeglichem Bezug, da das Subjekt über diese Handhabe, nicht Inhalt sein und werden kann. So ergibt sich daraus hingegen auch, daß selbst der Geist darüber unersichtlich bleibt, da es darin kein Betrachtendes gibt, sondern einzig reflektierende Erscheinungen. Einzig darin, hat man dem Geist sein wahres Wesen zugeschrieben.

BewußtsinnDer sprachfixierte Bewußtwerdungsbezug

Diese explizite Trennung, beruht ideologisch auf seinem Ursprung dessen, daß man zu dem Schluß gelangte, daß die Sinneswahrnehmung eine Fälschliche sei und einzig der Geist über das wahre Sein Kenntnis haben könne - daß das sinnenerfahrende Werden(, Sein) und Vergehen, zwangsläufig nicht die Unvergänglichkeit des Seins repräsentiere. Und genau darauf beruht auch, wie zuvor hervorgehoben der Mißstand, denn es handelt sich hierin einzig um zwei Warten der Ersichtung des Daseins, die Eins sind - worin das erfahrende Werden, Sein und Vergehen, das Resultierende des Verstrickungswesen des Substanzwesen ist, dem gegenüber es an sich derart ist, jedoch es kein derart Isolierendes gibt. Hingegen beruht das Erfahrende, auch tatsächlich nicht auf dem Werden, Sein und Vergehen 'an sich', sondern auf dem Wandel, welcher sich darin vollzieht, dem gegenüber sich dies auf die Erfüllung der jeweiligen Funktionalität bezieht - darauf beruht das Werden, Sein und Vergehen der Einheitsverbünde. Gerade die Funktionalität, wird wie hervorgehoben, nicht in seiner Eigenständigkeit erachtet, dem gegenüber doch einzig das Wirken und die Funktionalität als solche, über die Sinne erfahrbar ist, hingegen nicht die raumausfüllende Substanz. Und so erfährt man auch über den Verlauf, daß dies in der reinen Theorie der Atomistik mündet, die sich letztendlich einzig noch mathematisch begründet - da das Selbst nicht Inhalt ist - das Eine ebenfalls nicht erscheinen kann, wenn das Andere nicht gleichzeitig ist. Darin begründete sich die ausgehende Fundierung und somit die reine Objektivität, welche das Subjekt selbst nicht enthält. Man hat indess nicht nur des Wesens Kern nur relativ erkannt, sondern darüber hinaus auch, was es bedeutet, die Gegenwärtigkeit außen vor zu stellen.

Funktionalität
(raumausfüllende) Substanz Wirkung(ssubstanz)
SEIN
↓↑
WERDEN - (SEIN) - VERGEHEN
Sinnenerfahrung

Der Kern der Sache, beruht somit auch in dieser Verstrickung mit der daraus begründenden Sprachausbildung - dem Prinzipwesen der künstlichen Sprache und man dem Grundstock des Dialektes ein Substantiv hinzufügte, worüber man den Inhalt völlig neu definiert und darüber das Weitere sich bestimmt. Das Fundament, worüber es zum Allgemeinwesen wird, ist jedoch nicht die Sprache, sondern das aufkommende Schriftwesen. Dem gegenüber war es anfänglich, einzig nur den Eingeweihten zugänglich/kenntlich, wie man es in unserer Kultur, zu Zeiten des Mittelalters erfährt. Während es sich zunächst, parallel zu den Schriftwesen der regionalen Dialekte ausbreitete und seine Übernahmen noch aus dem Lateinischen in lateinisch erfuhr, entwickelte sich hingegen im Verlaufe, die vereinigende hochdeutsche Sprache, worin jedoch, wie bereits im Lateinischen, der Dialekt einzig den sprachtechnischen Grundstock begründet und man es darin gleichermaßen vollzog. So trifft man indess in dieser Hochsprache, auch auf sowohl als auch, auf Begriffe, welche auf dem erfahrenden Sinnesbegreifen beruhen, hingegen in seinem anwendenden Konstrukt, eben um das Objektivieren handelt, worin das Subjekt sich auf den Geist und die äußeren Sinne bezieht, dem gegenüber es auch kein Anderes gibt. Das man schlußendlich dieses Verhältniswesen ins Gehirn verlagerte, erläutern die daraus entstandenen Bildnisse, nämlich das perfekte Szenario, um den Geist außen vor zu stellen - darin existiert selbst dieser effektiv nicht mehr, hingegen ist gleichzeitig doch alles miteinander nach wie vor auch darüber präsent. Wie soll es auch anders sein, denn den Menschen hat dies in keiner Weise verändert, sondern einzig, wie der Mensch mit seinem und anderer Selbst umgeht. Das Argument, welches das Geleitwesen dieser Entwicklung gestaltete, beruht indess darauf, den Menschen darüber in seiner Menschlichkeit zu geleiten, doch zu was dies führte, möge man sich über die Gegenüberstellung meines Aufbringens verdeutlichen.

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VERSTANDESWESEN

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Was das Verstandeswesen betrifft, so ergibt sich darüber das leitende Bezugswesen, zur Realisierung des Daseins, welches wir zum Einen erfahren, über den Vorgang, aus dem ersehen zu verstehen, jedoch herausragend über die instinktive Reflektion, gegenüber auftretenden Widersprüchen, worüber sich dies auch vorausgehend gestaltet. Die Grundlage basiert darauf, daß es in der Natur des Seins, keine Widersprüche gibt, sodaß als solches auch keine Widersprüche darüber auftreten können und von den Sinnen somit auch entsprechend kein Abbilden erfahren, jedoch können sich in der Wahrnehmung dessen Widersprüche ergeben, nämlich ausgehend über die Unerfahrenheit der Dinge, sodaß sich auch aus der Unkenntlichkeit heraus, ein solches Verhältnis ergeben kann, sowie es auch Sinnestäuschungen gibt, aus dem sich ein solches ergibt. Hingegen sind auch die inneren Sinne, allesamt reflektiv in ihrem Wirken, sodaß gerade in Verbindung mit dessen Erfahrung, generell ein solches entstehen kann. Ich nenne es Logos, was den mentalen Veranlagungen und dem Instinkt im Unterbewußtsein selbst als solches gegeben ist. Die Grundlage dessen basiert auf dem des Entwicklungswesens, worin die evolutionäre Ausentwicklung, auf der Erfahrung der Erfüllung der Funktionalität beruht, gemäß dem sich das Jeweilige Einzelne auch fortpflanzt und darin integriert sich fortpflanzt. Wie wir es erfahren, gibt es ein angeborenes natürliches Bezugswesen zum Dasein und nicht nur in der Gestaltung des Daseins. Dazu erfordert es keiner Erfahrung, sondern stellt sich als Natürlichkeit des Bezuges zum Dasein. Was das individuelle Erfahren betrifft, so stellt es sich jedoch hierin anders und vor allem auch quantitativ dem Selbst gegenüber tretend, sodaß es hierin entsprechend des Individualwesen, eines Reagenzes erfordert, worüber gerade dies seine individuelle Regulierung erfährt. Genau darin besteht auch die Funktionsweise des Verstandeswesens und so beruht dessen zentrale Funktion auch, auf dem Aufspüren von Widersprüchlichkeiten, wohingegen man über die mentalen Veranlagungen im Unterbewußtsein, einzig ein Harmonie- und Disharmonieverhältnis erfährt, sodaß sich gerade darüber auch die Unterscheidung aufweist. Das es sich sinnlich vollzieht, darüber ergibt sich zum Einen die Klarheit darüber, daß es nicht der Erinnerung und dem Geist zugehörig ist. Das es sich instinktiv und somit über den Instinkt umsetzt, verdeutlicht hingegen, daß es seinen Sitz im Unterbewußtsein hat. Indess erfährt man es vor allem, über das bewußtwerdende Auftreten dessen und somit in der überbewußten Handhabe. Indess vollzieht sich kein wirkendes Stattfinden, ohne des Instinktes Registrierung, worüber es sich reflektiv auch in dem Bezug vollzieht.

Das man es fälschlicherweise dem Bewußtsein als solchem und somit auch dem geistigen Bezug zuspricht, hat neben der generellen Verlagerung vor allem damit zu tun, daß man nicht zwischen dem (instinktiven) Logos und der (geistigen) Logik unterscheidet, dem gegenüber wiederum hervorzuheben ist, daß im Geiste keine Sinnenwirkung enthalten ist, worüber man auch zur klaren Unterscheidung der beiden Wesensarten gelangt. Es handelt sich in dem daraus erfolgenden rein Geistigen, auch nicht um das durch die Sinnenerfahrung begründende Verstehen, sondern um das darüber hinausgehende Verständnis. Und wie man der aufweisenden kulturellen Entwicklung entnehmen kann, so kann man darin auch ein Verständnis begründen, abseits der Sinneserfahrung, worüber es sich verdeutlicht, was es damit auf sich hat, über die Unterscheidung. Wohingegen es sich jedoch genau darum sich dreht, indess sich regulär in seinem Bezug der Sinneserfahrung als Resonierendes sich vollzieht, worüber sich aus dieser Resonanz heraus, die sinnenerfahrenden Erkenntnisse begründen. Das es sich nicht derart, in der geistigen Absonderung vollziehen kann, erklärt sich von selbst - darin handelt sich um ein reines Erkennen, doch nicht um die Erkenntnis, welche sich nämlich gemäß einer Offenbarung vollzieht, dessen Unterscheidung darin besteht, daß die Erkenntnis durch die geistigen Bildnisse ihre erblickende Initiierung erfahren, hingegen bei der Offenbarung es sich über das Erblicken durch die Sinne ergibt.

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INTUITION

Intuition (altgriech. adroa epibole, lat. intuitio, intuitus, ital. intuizione, frz./engl. intuition) - schlagartig auftretende Erfassen des Ganzen eines Erkenntnisgegenstandes (auch Bauchgefühl, Innere Stimme, über-sinnliches Erkenntnisvermögen). Gegensatz: diskursiv - stufenweise voranschreitende Erkenntnis. Die Intuition ist erfahrungsunabhängig und führt zu apriorischen (Er-)Kenntnissen (scientia intuitiva), welches zur Hervorbringung keinerlei Sinneserfahrung voraussetzt.

(intuitiv) Intuition ↔ Intellekt (discursiv)

(Dissertation )

Die Intuition ist ein bedeutsames Phänomen pädagogischer Tätigkeiten. Pädagogisches Handeln bedarf in hohem Masse nicht nur wissenschaftlicher Kompetenz, sondern auch der Intuition. Pädagogisch tätige Personen müssen also fähig sein, ihr berufliches Handeln auch durch Intuition leiten zu lassen. Das aber ist eine Sache von pädagogischen Grundausbildungen, was bedeutet, dass Konzepte vorhanden sein müssen, damit pädagogisch tätige Personen Erfahrungen mit ihrer eigenen Intuition machen können. Da dies bis heute nicht der Fall ist, müssen solche Konzepte geschaffen werden.

Ich nutze hierzu einmal diesen oberflächlichen Einstieg, worüber sich jedoch relativ darstellt, daß gegenüber dem Verstand, welchen man ausschließlich im geistigen Bezug in Betracht ziehend antrifft, man bei der Intuition hingegen, den Bezug im Blick hat, welcher hierin der Wesentliche ist, nämlich daß das Hervortreten nicht aus der geistigen Begründung und auch nicht aus dem Erfahrenden der äußeren Sinne heraus erfolgt, sondern abseitig von beidem (auch örtlich davon sich unterscheidet!). Darin besteht auch die Grundlage dessen: es handelt sich um auftretende Kenntnisse und entstehende Erkenntnisse, welche aus dem Unterbewußtsein stammen. Hingegen ist auch hierin wiederum wesentlich, worüber es sich begründet. Handelt es sich hierbei um eine Gabe (Begabung), die sexuelle Konstitution, den Charakter, den Instinkt oder das Verstandeswesen. Gemäß des Jeweiligen, ergeben sich die differenzierenden Erscheinungswesen, worüber wir es erfahren und ist in keiner Weise eines, sondern gemäß der jeweiligen Wesensart verschieden. Der gemeinsame Nenner hierin ist jedoch, daß man es bewußt wahrnehmend, als solches erfährt und sich ohne eine bewußte Initiierung vollzieht, dem gegenüber es sich im Unterbewußtsein darin unterscheidet, ob aus es sich aus der Eigeninitiierung, oder über ein darauf Eintreffendes sich vollzieht. So ist es auch das Aufeinandertreffen, worüber sich dieser Effekt ergibt. Man verdeutliche es sich als chemische Reaktion, indem aus zwei gleichen oder unterschiedlichen Bestandteilen ein Neues wird und dem Einzelnen selbst derart nicht gegeben ist. Genau darauf beruht auch die Erkenntnis, gegenüber der reinen Kenntnis, wohingegen auch die Erkenntnis daraus erfolgend, zur Kenntnis wird. Es verhält sich darin, gemäß des chemischen Musters, als ein derart Un-/Bekanntes und beruht darauf, daß man es zuvor noch nicht als Gegebenheit erfahren hat, sich jedoch über die Erfahrung die Offenbarung ergibt.

Wesentlich hierin ist, daß es eine Sinnenerfahrung ist, welche im geistigen Verhältnis, derart nicht gegeben ist. So ist auch die Erkenntnis, welche sich rein geistig begründet, entsprechend auch dem gegenüber unterscheidend, ein erlangendes Verständnis. Man achte auf die Wortwahl der Anwendung. Derart ist es generell erforderlich, zu unterscheiden, ob es sich um den Bezug der Sinnlichkeit der Sinneserfahrungen handelt, oder die reine Sachlichkeit rein geistiger Bildnisse handelt und darüber hinaus, inwiefern es sich miteinander verbindet. Das der Sinn, zwei Warten in sich trägt, hat seinen dem entsprechenden Sinn. Wie jedoch hierüber verdeutlichend, findet es einzig bedingt, seine entsprechende Anwendung. So gilt es mir hierzu auch noch einmal die Anwendung der Unterscheidung von Empfinden und Gefühlen hervorzuheben. Das Empfinden betrifft die reinen Sinnesreize, wohingegen sich Gefühle, auf die harmonische und disharmonische Reflektion bezieht. Die jweilige Veranlagung selbst, repräsentiert entsprechend der generellen Reflektion und dem Erfahren der Gefühlsregungen, somit auch die Intuition, dem gegenüber man hingegen in dem Allgemeinwesen einzig im Blick hat, was man in den rein geistigen Bezügen ersieht. Das Unterbewußtsein tritt darin nicht als Bezug auf, sondern einzig, daß es nicht aus dem Geiste entspringt - von woanders stammt.

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INSTINKT

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Zum Einstieg in die Thematik der Entwicklung der Ergründungswesen, verweise ich auf Joseph Jungmann und Rudolf Eisler, um sich darüber das weiterführende Kompendium der Bildnisse zu erschließen, welche sich im Verlaufe darüber begründeten. Wesentlich hierin ist, daß man zunächst, rein des Menschen Triebe als solche in Betracht zog, gemäß des begründeten lateinischen Begriffes, hingegen es sich später, in seiner Verknüpfung mit dem Aufkommen der Ergründung der Tierwelt, sich auch auf das generelle Handlungswesen bezog, gemäß dem sich jedoch auch die Bedeutung, entsprechend der jeweiligen Ermessung stellt. So füge ich hingegen noch Ludwig Schütz hinzu, worüber man nicht nur zu den ausgehenden Ergründungen des Instinktwesens der Tiere gelangt, sondern darüber hinaus auch auf eine wahrlich umfangreiche Erfassung und somit zumal nämlich auch seine Gegenüberstellungen erfährt - zur Sache, wie auch der Handhabe. Dazu auch einmal ein Ausschnitt aus dem neuzeitlichen Lexikon der Biologie, um hervorzuheben, daß und auch wie man sich darin 'dessen Menschlichkeit entledigt' hat. So wird man selbst in der Psychologie nicht fündig, sondern einzig in der Tierpsychologie. Dem gegenüber, kann jedoch einzig über die innerliche Erfahrung des Menschen - im Selbst, eine tatsächliche Ergründung des Instinktwesens selbst erfolgen, sodaß ich mich auch darin verwahre, was meine Ausführung betrifft. Die Gegenüberstellung des Instinktwesens der Tiere, ist hingegen unabdingbar, um sich des Wesens Kern explizit vor Augen zu führen, dem gegenüber es beim Menschen überdeckt wird, gerade weil man es darin zu scheiden sucht, es jedoch speziell darüber offensichtlich ist, insofern das Selbst seine Ersichtung und Achtung erfährt.


Dem lateinische Wort »instinctus« liegt das Verb »instinguere« »anstacheln, antreiben« zugrunde, das von »stinguere« »stechen« abgeleitet ist. Das Substantiv erscheint vereinzelt im klassischen Latein, so bei Cicero, Seneca und Tacitus im Sinne von »Anreiz, Antrieb« oder auch »Begeisterung«. Der Ausdruck bezeichnet dabei einen Einfluss, der ein spontan zweckmäßiges Resultat erbringt - bei Cicero z.B. im Sinne einer »göttlichen Inspiration« -, und steht dabei im Gegensatz zu einem Verhaltensantrieb durch Überlegung, Belehrung oder Lernen. Parallel zum Begriff des Antriebs aus göttlichem Instinkt tritt seit der Spätantike das Konzept des Antriebs aus natürlichem Instinkt (»naturali instinctu«; später auch »instinctus naturalis«). Speziell auf Tiere angewandt wird dieser Terminus aber wohl erst im Mittelalter. Allgemein kennzeichnend für den Instinktbegriff ist seine Verortung im Rahmen einer Theorie von konstanten Prozessen der Natur und seine Absetzung vom Begriff der Vernunft des Menschen: Während die durch Instinkt verursachten Verhaltensweisen der Tiere konstant und arttypisch auftreten, erscheint das durch Vernunft geleitete Handeln des Menschen als variabel und in starkem Maße situations- und kulturabhängig. Durch diese Bindung der Instinkte an die Natur der Organismen werden sie mit ihrer körperlichen Organisation assoziiert: Wie morphologische und physiologische Merkmale werden sie als Resultanten der körperlichen Konstitution der Organismen konzeptualisiert und analysiert.

» Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1904) «
Rudolf Eisler

Instinkt (instinctus, Antrieb) ist (Subjektiv) eine Art des Triebes (s. d), eine Regsamkeit des psychophysischen Organismus, die, ohne Bewußtsein (Wissen) des Endzieles, eine zweckmäßige Handlung (Bewegung) einleitet. Der Instinkt beruht auf einer Anlage (s. d.) des Organismus, die als Produkt von Willens- und Triebbetätigungen früherer Generationen und der Vererbung jener aufzufassen ist. ...

» Lexikon der Biologie (1999) «
Spektrum Akademischer Verlag
ursprünglich: Herder Verlag

... Zunächst wurde der Begriff Instinkt als Gegensatz zu erlernten Anteilen des Verhaltens angesehen, das Verhalten lediglich als Reiz-Reaktions-Beziehung aufgefaßt. Auch wenn man sich später hiervon löste (Instinkt-Dressur-Verschränkung), wird heute in der wissenschaftlichen Terminologie der Begriff Instinkt aufgrund seiner Unschärfe und seiner "geschichtlichen Belastung" immer mehr vermieden, denn "angeboren" und "erlernt" stellen nicht notwendigerweise einen Widerspruch dar.

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Ludwig Schütz
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Bezugnahmen seiner Ausführung:





















Der Kern der Sache des Spezifischen beim Menschen und somit auch der Unterscheidung gegenüber den relativ diesem ausgebildeten Tieren, basiert nämlich in seinem Grunde, einzig auf dem Nutzen des zusätzlichen Instrumentariums des Überbewußtseins, welches im Verbund steht, mit der Ausentwicklung des aufrechten Ganges und somit der damit einhergehenden Ausentwicklung der Kombination der Nutzung von Überbewußtsein und oberen Gliedmaßen, dem gegenüber das Gehirn und das Überbewußtsein, evolutionär dem weit voraus geht. Es gibt somit aber auch keine Vergleiche zu den Tieren, aus dem heraus man die Gegenwärtigkeit des Menschen tatsächlich darstellen könnte. Jedoch gilt es sich dem gegenüber zu verdeutlichen, daß es sich um dieses Kombinat an Eigenart handelt, was die Besonderheit des Menschen ausmacht. Dem gegenüber ist jedoch der Instinkt selbst kein Anderer. Es handelt sich bei diesem, um die gleiche Funktionalität und basiert auf seiner Zentralstellung im Unterbewußtsein und Präsenz als Mittler der sich vermittelnden und vollziehen Wirkungen. Dieser ist das Pondant des inneren Auges (Bewußtsinns) des Überbewußtseins im Unterbewußtsein, wohingegen dieser jegliches vollziehendes Wirken im Inneren wahrnimmt und reflektiert und darüber auch die Initiierungen der Handlungen sich vollziehen. Im Grunde ist dieser somit auch reiner Reflektor dessen, was sich über diesen vollzieht. Darin besteht jedoch auch das Kernwesen dessen: über diesen repräsentiert sich das Selbst.

So trifft man jedoch auch bezüglich dessen Ergründungen auf das Mißverhältnis, welches sich dem vorausgehend bereits gegenüber dem inneren Auge (Bewußtsein) vollzieht, nämlich daß man einzig wahrnimmt, was man wahrnimmt, jedoch dabei übergeht, daß doch gerade dies auch eines Wahrnehmungsorganes bedingt, welches dies hervorbringt. Und gemäß dem, daß darin der Instinkt nicht als solches seine dem entsprechende erforderliche Erachtung erfährt, vollziehen sich auch die Darstellungen, welche man darüber erfährt. Hingegen erfährt selbst dies auch einzig dort seine derartige Erachtung, worin man keine reine Vergeistigung und Verkörperlichung handhabt. Hierzu gilt es mir hervorzuheben, daß meine Ausgangssituation auch eine völlig Andere war, als ich sie irgendwo antreffe, nämlich meine ausgehenden Ergründungen aus dem Bezugswesen der mentalen Veranlagungen und somit des Unterbewußtseins zu vollziehen, woraus sich aus deren Sondierung, auch die des Instinktes als solchem explizit ergab. Als gravierendes Mißverhältnis erweist sich dem gegenüber, somit aber auch vor allem, daß man generell das Körperliche nicht als solches differenziert. Somit kann daraus auch generell keine Klarheit über das Bewußtsein als solchem entstehen. Das Jeweilige kann einzig in seiner Klarheit seine Ersichtung erfahren, gemäß dem es dies gegenüber seinem Verbundswesen und somit auch seiner Unterscheidung darin erfährt. Und genau so, wie die äußeren Sinne von den inneren Organen des Körperlichen, voneinander zu unterscheiden sind, so erfordert es gleichermaßen auch der Unterscheidung des Körperlichen gegenüber dem Bewußtsein - dem Innen(er)leben unseres Daseins, worin man sehr wohl die Unterscheidung vollzog, daß es sich dabei nicht um die Körperlichkeit handelt, hingegen man sich darin einzig auf die geistigen Erscheinungen bezieht und nicht auf die der inneren Sinne. Während man im Äußeren, aus dem heraus, die explizite Scheidung vollzog, verweigerte man sich in seinem daraus sich ergebenden Bezug des Inneren, ein ebensolches darin zu vollziehen. Genau darin besteht nämlich auch die Bewandtnis, das Bewußtsein, derart ich es darlege, als solches zu ersehen, woraus sich auch die Klarheit über die Details darin überhaupt erst ergibt.

Im Unterbewußtsein befinden sich die mentalen Veranlagungen, bei denen es sich jedoch ebenfalls derart verhält, wie man es auch im Äußeren erfährt, nämlich gemäß eines Samenkorns, dessen es der Entfaltung und somit auch Erfüllung erfordert und darüber erst in seiner eigentümlichen Wesensart in Erscheinung tritt. Das sich ein Samenkorn nicht rein aus der Erfüllung ergibt, sondern dem die Prägung vorausgeht und sich einzig darüber ausbildet, worüber sich die eingerichtete Erfüllung ergibt und ansonsten der Brache unterliegt, ist hierin das Wesentliche, gemäß dem sich darüber hinaus, auch die damit verbundenen Umsetzungswesen ergeben. Hierzu gilt es noch einmal auf die Wahrnehmung der Sinne einzugehen und das sie das Jeweilige affizieren, aufnehmen und nicht wie man es erachtet, einzig reflektieren und abbilden, wohingegen Letzteres sich auch einzig im Übergang in die Erinnerung ergibt, doch man es derart allgemeingültig handhabt. Über die Sinne vollzieht sich hingegen auch die Verbindung mit dem Jeweiligen und darüber ergibt sich auch, daß das Auge nicht hören und das Ohr nicht sehen kann. Gleiches gilt für die mentalen Veranlagungen, worin eine Jeweiliges einzig dem Seinigen Entsprechendes aufnimmt und reflektiert, worüber sie auch in ihrer jeweiligen Eigenart erkenntlich sind - gleich dem der anderen Sinne. Beim Instinkt verhält es sich hingegen anders. Dessen Funktionalität entspricht relativ dem des inneren Auges (Bewußtsinns), dem gegenüber jedoch dieser Jegliches inneres, wie auch nach innen gelangendes Wirken registriert und daraus auch die reflektierenden Wirken miteinander kombiniert daraus hervorgehen und darüber die Initiierung des Handlungswesen sich vollzieht. Entsprechend der Positionierung und fundierenden Unterscheidung, ergibt sich auch das Verhältnis von Pferd (Unterbewußtsein) und Reiter (Überbewußtsein). Über die entsprechende Inbetrachtziehung, derart sie sich einem 'instinktiv/intuitiv', nämlich über dessen Wirken vermitteln und eben darin auch die Reflektionen enthalten sind, ergibt sich auch das Ersichten dessen Selbst und des damit Verbundenen. Der Blick darauf, worüber sich alles miteinander offenbart, ergibt sich somit auch darüber, daß man den Blick auf sein Wirken explizit einrichtet und die (geistigen) Bildnisse darüber begründet und nicht umgekehrt, derart man dem gegenüber verfährt und sich gerade darüber die Unersichtlichkeit - das Unbewußtsein ergibt, da man dem verfälschende Bildnisse entgegen stellt - Widersprüche begründet. Auch hier noch einmal hervorgehoben: man kann es tatsächlich gar nicht übersehen. Es gibt auch nur zwei Warten der Sichtung, worin dieser nicht in seinem Wirken ersichtlich ist, nämlich in dem reinen Blick auf geistige Bildnisse, welche nicht der eigenen Sinnenerfahrung entspringen und nicht mit dem im Verbund stehen, wie auch im reinen ersichten des Draußen und darin die Selbstsicht übergangen wird.

Zur Gegenüberstellung der kulturellen Entwicklung, wie auch der Sache an sich, gilt es hierzu, neben der Zweideutigkeit der Sinne, entsprechend auch die der Spiritualität hinzuzufügen. Die fundierende Unterscheidung ergibt sich, in der Inbetrachtziehung der involvierenden Organe und deren jeweiligen Eigenart der Funktionalität, dem gegenüber es sich im Erfahren vorausgehend darüber ergibt, in welche der beiden Richtungen man blickt, in Richtung der Sinnenerfahrung oder des Geistes Bildnisse und gemäß dem auch, ob ein Sinnenwirken enthalten ist oder nicht. Der maßgebliche Punkt hierin ist, daß sämtliche Wahrnehmung, zum Unterbewußtsein und darüber zum Überbewußtsein gelangt und darüber auch jegliche involvierte Reflektierung enthält. Einzig im Bezug des Geistigen, verhält es sich damit anders, gemäß des Zirkelwesens und dessen Fundierung aus der Erinnerung und das, was sich in der überbewußten Erinnerung selbst vollzieht und daraus im Geiste erscheint, selbst nicht zum Unterbewußtsein gelangt, sondern einzig, derart es bewußt wahrgenommen wird - dessen Bildnisse. So ergibt sich auch die scheinbare rein äußere Wahrnehmung, die man im Geiste ersieht auch darüber, daß man den Verlauf, worüber es sich ergibt, darin außen vor stellt und einzig die Bildnisse im Geiste, damit verbindend in Betracht zieht und dabei seinen Blick nicht auch auf das innere Selbst richtet. Daraus ergeben sich folglich auch die Bildnisse, die sich derart unterscheiden und darin nicht enthalten ist, woraus es sich fundiert. Und das es spezifisch in den naturwissenschaftlichen Ergründungen und Abbildungen generell nicht erscheinen kann, ergibt sich hingegen zwangsläufig, auf der reinen Fundierung des (körperlich) Augenscheinlichen. So liegt die elementare Unterscheidung auch generell darin, inwiefern das Unterbewußtsein und dessen Bestandteile, überhaupt ihre Erachtung erfahren und hierzu gilt es hervorzuheben, daß es genereller Bestandteil der Theosophie wurde und nach wie vor ist, aufgrund dessen es sich auch grundsätzlich von den philosophischen Aufbringen unterscheidet, worin man Jegliches dem Geiste zusprach, teilweise es sich hingegen auch überschneidet und man auch in der Philosophie auf Aufklärendes trifft.

Hingegen trifft man in den Ergründungen und daraus erfolgenden Darstellungen, nirgends auf eine Darstellung des Instinktes für sich, sondern durchweg einzig sein Wirkwesen mit anderem verknüpft, sodaß sich mir aufgrund dessen auch keine direkten Verweise ergibt. Hingegen verweise ich hierzu auf die sachtechnischen Ausdifferenzierungen und damit verbundenen Sprachausbildungen, worin man sehr wohl Fundierungen hervorgebracht hat, welche wesentlich sind, nämlich ausgehend der Unterscheidung gegenüber den äußeren Sinnen (sensus externis), man den instinctus naturalis handhabt, zusätzlich seiner Scheidung zum inneren Sinn (sensus internus), jedoch darüber eben nicht aufbringt, worin diese Unterscheidung explizit besteht, sondern einzig abbildet, was sich als ein davon Scheidendes, über den instinctus naturalis - hingegen dessen Verbundswesen ergibt. Im Gegensatz zum inneren Sinn (sensus internus), welcher darin einzig als ein davon Scheidendes zu erfahren ist, hat hingegen der instinctus naturalis, eine weiträumige Achtung erfahren. Jedoch wird darin übergangen, was ich zuvor hervorhob, daß nämlich auch die körperlichen inneren Organe Sinnesorgane sind, sodaß man speziell in dem Bezug, das Wirken dem Instinkt zuschreibt, wohingegen doch speziell das hervorhebende Muster des Hungers eben doch verdeutlicht, daß es dem Sinneswesen des Magens entspringt und sich darüber auch die Unterscheidung ergibt. So ist hierin wesentlich, daß Hunger und Durst, was man immer wieder als mustergültiges Beispiel für instinktives Verhalten hervorhebt, nicht auf dem 'ausgehenden' Reaktiva des Instinktes beruht, sondern einzig was daraus erfolgt, dem gegenüber nämlich die Wirkung von Hunger und Durst, vom Magen ausgeht, dessen entsprechende Leere und somit Erfordernis, sich nämlich darüber äußert. Speziell in dieser Unterscheidung, steckt des Wesens Kern der Unterscheidung, in dem, was vermittelt wird, gegenüber dem Vermittlungsvorgang selbst. Mn ersuchte dies, speziell in den englischsprachigen Verhältnissen zu ergründen, was jedoch sich als vergeblich stellt(e), insofern nicht dem Instinkt das vorausgeht, was Aristoteles über den inneren Sinn aufbrachte. Genau dies trifft man hierin nicht an - den Instinkt erachtet und ersieht man nicht als ein eigenständiges Sinnesorgan.

Hingegen ergibt sich auch nicht die erforderliche Klarheit, insofern man nicht des Instinktes Verbund mit den mentalen Veranlagungen und somit das Unterbewußtsein als solches, in seiner scheidenden Einheit ersieht und erachtet. Ohne diese generelle Differenzierung, gegenüber dem Körperlichen, ergibt sich keine Klarheit über das Bewußtsein als solches. Maßgeblich ist bei Jeglichem, daß man das Jeweilige nicht nur über sein Selbst erkennt, sondern es dazu auch der erforderlichen Scheidung von dem bedingt, was es nicht ist. Es ist generell der Kontrast, worüber sich überhaupt das Bildnis und nicht nur dessen Klarheit ergibt. Nicht einzig über das Licht, wie man behauptet, ergibt sich das Ersehen, sondern über den Kontrast von Licht und Dunkelheit, ergibt es sich. Man schließe die Augen oder beschaue das Dasein bei völliger Dunkelheit und man erfährt, daß man nicht nichts sieht, sondern schwarz vor Augen und man bei gleißendem Licht hingegen gleichermaßen nichts 'erkennen' kann. Man sieht sehr wohl auch die Finsternis, denn wenn es nicht so wäre, könnte man nichts sehen - gäbe es nicht das Ersehen des Kontrastes! Und so ergibt sich gleichermaßen auch im Inneren, daß man das Jeweilige einzig derart ersehen kann, derart man es in seiner Kontrastierung erblickt, hingegen auch das im Dunkeln Liegende Unbewußte, seiner Ersichtung erfahren kann, indem man für die erforderlichen Kontrastierung sorgt und zumal deren unweigerliches Auftreten in Betracht zieht. Und hierüber ergibt sich auch das Kernwesen der mentalen Veranlagungen und deren elementaren Unterscheidung, zu dem, was sich in der Erinnerung und dem Geiste aufweist: auch wenn wir uns erst über das Sinnenerfahren dessen bewußt werden und das Jeweilige über die Umsetzung erblicken, so ersehen die mentalen Veranlagungen, eben auch das Dunkel und die Finsternis, woraus die Triebe resultieren. Die Besonderheit besteht darin, daß es ein vorausgehendes Kennen gibt, ohne es jedoch offensichtlich zu kennen! Man verdeutliche es sich über die Chemie, worin es sich in seiner Besonderheit aufzeigt. Derart verhält es sich auch mit den Reagenzien, die wir in uns tragen und das Selbst uns vor Augen führt, derart es ist. Das Werden darin bezieht sich einzig auf die Ausbildung und Entfaltung - nicht auf das Sein an sich.

Nachfolgend eine Verbildlichung. Hierüber gilt es mir zumal hervorzuheben, daß es das Verhältnis einer Einbahnstraße, welches man in dem Zirkelwesen vom innerem Auge (Bewußtsinn) zur Erinnerung, zum Geist und wieder zum inneren Auge (Bewußtsinn), im Unterbewußtsein derart nicht gibt. Hingegen ist jedoch der Instinkt, der zentral Aufnehmende der Wirkungen und dessen Vermittlung, sowie auch das Umschließende der erfolgenden Auswirkungen. Dieser repräsentiert somit zwar als solcher, nicht nur das Unterbewußtsein, jedoch ist dieser als Bestandteil des Unterbewußtseins, Teil der Einheit mit den mentalen Veranlagungen, worüber sich auch das angeborene individuelle persönliche Selbst auf direkte Weise repräsentiert, dem gegenüber es sich hingegen im Körperlichen anders stellt und einheitlich ist, außer in seiner ausgeprägten Unterscheidung des Männlichen und Weiblichen. Aus diesem expliziten Verhältnis der mentalen Veranlagungen und ihrer Eigenarten Erscheinung, habe ich selbst auch die Gegenständlichkeiten ausgehend ergründet und alles weitere resultiert daraus. Zwar sind generell einzig die Wirkungen über die Sinne als solche erfahrbar, jedoch ergibt sich gerade auch daraus, die Ersichtung der jeweiligen Eigenständigkeit. Hingegen pflegt man gerade darin, 'umgangsmäßig' den substanziellen Bezug, gemäß dem man unter anderem auch den Charakter, als eine substanzielle Eigenschaft des Menschen erachtet. Wie hervorgehoben, verhält es sich hierin nicht anders, als bei den körperlichen Organen, das aus dem Jeweiligen kein Anderes heraus hervorgehen kann und dem entsprechend auch das Jeweilige in seiner Eigenständigkeit und somit als Organ erkenntlich ist. Und so besteht auch die Unterscheidung von innerem Auge (Bewußtsinn), wie auch dem Instinkt, der Sachverhalt eben nicht darin, derart man es zumal bezüglich Ersterem hervorbrachte, daß diese hervorbringen, was die Sinne vermitteln, sondern wie man hingegen auch in seinem Bezugsverbund des Instinktwesens aufbringt, was sich über die Sinne vermittelt. Es tritt darüber nicht nur der äußeren Sinne Hervorbringen darüber in Erscheinung, sondern auch, was sich auf dem Weg dorthin, über die involvierten Sinne vollzieht und somit auch dessen ureigenes Wirkwesen. Und genau darüber ergibt sich auch die Ersichtung des jeweiligen Involvierten darin und alles miteinander wird darüber offensichtlich. Die Unterscheidungen sind derart fundamental, sodaß es tatsächlich gar nicht übersehen werden kann, außer es erfährt nicht seine erforderliche Erachtung und geht als Unbewußtsein einher.

Gaben

Charakter

sexuelle
Veranlagung
Erinnerung INSTINKT Bewußtwerdungsbezug
Verstandeswesen

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Edward Herbert - Lord of Cherbury

Herbert of Cherbury - public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Edward_Herbert_1st_Baron_Herbert_of_Cherbury_by_Larkin.jpg

Als herausragendes Musterbeispiel der Ergründungen, gilt es mir auf Herbert von Cherbury einzugehen, denn dieser hat etwas wesentliches hervorgebracht, nämlich nicht nur, daß in seiner Inbetrachtziehung, sowohl sensus externis, senus internus, instinctus naturalis, in seinem Gegenüber des geistigen Discursus Bestandteil sind, sondern daß dieser die Inbetrachtziehung, mit der aufbringenden Prioritätenordnung verknüpft. Darin besteht nämlich des Wesens Kern. Das Sein ist nämlich, derart es ist und dies separiert sich von allem, was sich über die Wahrnehmung der diversen Sinne und die Hervorbringung im Geiste, am Ende der Kette vollzieht. Mit einem gravierenden Unterschied, der sich nämlich wie zuvor hervorgehoben, über das vorausgehende Kennen ergibt, sich über das Instinktwesen vermittelt und den Veranlagungen entspringt. Deren Dasein beruht nämlich auf der evolutionären Erfahrung und daraus begründeten Ausbildung und Fortpflanzung, dem gegenüber nämlich einzig seinen Erhalt erfährt, worüber sich die Funktionalität passgerecht erfüllt und somit das erfahrene Realwesen als solches repräsentiert. Was dieser somit in seiner Verbundenheit darüber aufbringt, ist das naturerfahrene natürliche Realitätsbewußtsein - ein vorausgehendes Kennen des Seins. Ich selbst nenne es Logos (gemäß seines Ursprunges aus dem Griechischen und dieser auch das ausgehende Kernwesen der veranlagten Er-Kenntnisse repräsentiert), in seiner Unterscheidung zur geistigen Logik, worin ein solches, aufgrund des erinnerungsgemäßen Verhältnisses nicht gegeben sein kann. Während John Locke, den Kontrapunkt zur Widerlegung Plato(n)'s rein geistiger idéa aufbringt, indess damit auch eine Leere, bringt dem gegenüber Herbert von Cherbury, den Kontrapunkt auf, worüber die vorausgehende (Er)Kenntnis, worum es sich hierin dreht, seine tatsächliche Fundierung erfährt. Es ist über den fundierenden Sinn seines Aufbringens zu erfahren, wohingegen seine Worte, zumal seine Fixierung auf die Sprache, allzusehr davon wegleitet.

(lat. )
Provt Distingvitvr A Revelatione, A Verisimili, A Possibili, Et A Falso
Originalausgabe

De Veritate ()
Edward Herbert Baron Herbert of Cherbury
Verlag: University of Bristol
Translation and Introduction from


De causis errorum. De religione laici Parerga
Faksimile-Neudruck der Ausgaben London 1645
mit einer Einleitung von Günter Gawlick
Verlag: frommann-holzboog


Verlag: John C. Nimmo

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H, ist der Begründer des englischen Deismus, des Standpunktes der »Naturreligion«. Er gründet die letztere auf den »consensus gentium«, die Übereinstimmung der Menschen, die auf den Besitz allgemeiner Begriffe, »communes notitiae« hinweist, in welchen sich die Grundwahrheiten darstellen. Diese Begriffe sind Bedingungen der Erfahrung, also eine Art A priori. Es gibt einen »instinctus naturalis«, dem allgemeine, übereinstimmende Begriffe entspringen. Der »Naturinstinkt« ist die erste der seelischen Fähigkeiten; sie entfaltet sich allmählich nach den Objekten hin und hat eine antizipatorische Funktion. Die »notitiae communes« liegen in jedem normalen Menschen, von der Natur uns eingepflanzt (»restat, ut in nobis a natura describantur et ut, ista lege, explicentur.... notitiae communes«). Es gibt vier Arten der Wahrheit: 1) »veritas rei« als Übereinstimmung des Dinges mit sich selbst, 2) »veritas apparentiae«, Übereinstimmung der Erscheinung mit dem Ding, 3) »veritas conceptus«, Richtigkeit der Auffassung, 4) »veritas intellectus«, logische Richtigkeit. Zu den allgemeinen Wahrheiten gehören auch die sittlichen Grundsätze und endlich die religiösen Grundwahrheiten, die durch Aberglauben, Priestertrug usw. vielfach entstellt sind.

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Verlag: C. H. Beck'sche Verlagsbuchhandlung

Cherbury's mustergültige Stellung im Wandel seiner Zeit: ab S. 175
Deduktion → Induktion / Substanz → Accidenz

S. 11: Bei der methodischen Untersuchung eines bisher noch ganz unbekannten Gebietes muss man entweder neue Kunstausdrücke schaffen oder die bereits vorhandenen Worte dem Zweck anpassen. Herbert entscheidet sich für das letztere und gebraucht also z. B. das Wort 'Natur' nicht im Sinne von fatum, Notwendigkeit, oder von Depravation, Verderbtheit, sondern im Sinne einer allgemeinen göttlichen Vorsehung. Das Wort 'Freiheit' bedeutet das psychologische Bewusstsein, welches uns sagt, dass der Mensch bei der Wahl seiner Handlungen nicht dem Zwange oder der Nötigung unterliegt. Das in der Schulsprache minder gebräuchliche Wort 'facultas' oder Vermögen bezeichnet eine innerliche Kraft, welche unter bestimmten Bedingungen einem ihr verwandten äusseren Gegenstande entspricht. Man hat sich überhaupt weniger an die Worte als an die Definition zu halten, denn das Buch 'de Veritate' will die Gemüter nicht durch neue Streitfragen in Aufregung versetzen, sondern richtig verstanden den Orthodoxen wie den Heterodoxen zur Befriedigung gereichen.

S. 12: Die Wahrheit ist somit eine im höchsten Grade bedingte, denn jedes Erkenntnisobjekt setzt ein ihm entsprechendes Seelenvermögen voraus, und beide müssen zu einem gemeinsamen Ganzen, dem Erkenntnisakte, verschmelzen. Alles, was unsere Vermögen stets auf die nämliche Weise anreizt, heisst konstante Kraft, eine Rose ist z. B. heute noch dasselbe, was sie zur Zeit Pergamums war. Dasselbe gilt von allen anderen Vermögen; zur Erlangung von Weisheit und Selbsterkenntnis, für Wissen und Gewissen haben den Menschen niemals und nirgends die betreffenden Seelenvermögen gefehlt. Ähnlich verhält es sich mit den Vermögen, welche die Objekte der Aussenwelt, die allgemeine Vorsehung und die ewige Glückseligkeit betreffen. Daraus ergibt sich, dass die bisher üblichen Definitionen der Wahrheit, wie z. B.: 'Die Wahrheit ist das Seiende' (Id quod est), oder: 'Wahrheit ist das nur durch den Geist erfassbare Richtige' (Rectitudo sola mente perceptibilis), oder: 'Wahrheit ist die Übereinstimmung zwischen Ding und Denken' (congruentia rei et intellectus) einseitige sind. Das Forschen nach der Wahrheit besteht vielmehr gerade darin, die Zahl und Ordnung der Seelenvermögen, sowie die Gesetze aufzusuchen, nach denen sie, sei es mit ihnen verwandten Sonderobjekten, sei es mit solchen allgemeiner Art in Conformation treten.

S. 22: Wäre nicht unserem Inneren der Trieb eingeprägt, die Natur der Dinge zu erforschen, und gäbe es nicht solche ursprüngliche Allgemeinbegriffe, so würden wir unserem Erkenntnisziel nicht näher kommen. Alle Gegenstände, deren Anblick geeignet ist, Furcht einzuflössen, würden zu nichtigen Erscheinungen herabsinken, wenn nicht in uns jenes analoge Vermögen existierte, durch welches wir das Gute vom Bösen unterscheiden. Wie sollten wir ferner das was im Erkenntnisakte dem Objekte, von dem was dem erkennenden Subjekte zukommt, absondern, oder das Wahre vom Falschen, das Nützliche vom Nutzlosen trennen, wenn nicht die eigene Natur uns hierin als Führerin diente? Gibt es doch gewisse verborgene Vermögen, welche sich dem äusseren Reize ganz besonders schnell anpassen (facultates quaedam reconditae, quae ab objectis excitatae, libentissime respondent, p. 28). Überhaupt tritt gar nichts in unsere Erkenntnissphäre, ohne daselbst irgend ein die Conformation bewirkendes Vermögen vorzufinden.

S. 24: Das mit jedem Frühjahre neu emporsprossende Veilchen wird stets durch ein und dasselbe Vermögen wahrgenommen, auch darf man nicht überall dort, wo die Schule von Gegensätzen redet, gleich neue Vermögen annehmen, weil sehr vieles, was gewöhnlich für entgegengesetzt gilt, nur dem Grade nach verschieden ist. Es gibt also nicht etwa ein besonderes Vermögen für das Warme und ein anderes für das Kalte, sondern es existiert ein Vermögen, welches der Temperatur, und ein zweites, welches deren Abstufungen korrespondiert. Das Nämliche gilt für die Unterscheidung der Farbennüancen, Weiss und Schwarz erfordern nicht zwei, sondern nur ein Vermögen der Farbenempfindung. Auch im Innenleben hat nicht etwa ein Vermögen die Tugend, ein zweites das Laster zum Gegenstand, sondern ein Vermögen dient zur Unterscheidung des Pflichtmässigen, ein anderes beschäftigt sich mit dem Werte, dem Zwecke, der Art und Weise unserer Handlungen. Regel bleibt, dass ein jedes neue Objekt vermittelst eines analogen neuen Vermögens in die zur Erkenntnis notwendige Conformation tritt, d. h. dass jedem Individuationsprincipe in der Aussenwelt, ein inneres Vermögen parallel geht.

S. 26: Die endlose Zahl von Vermögen lässt sich nach vier Hauptgesichtspunkten ordnen; ob die Vermögen auf das Objekt, oder die Objekte auf die Vermögen einwirken, stets gehören sie entweder zum natürlichen Instinkte (Instinctus naturalis), oder zum inneren Sinne (Sensus internus), oder zum äusseren Sinne (Sensus externus), oder sie ordnen sich der zeitlich reflektiven Denkweise (Discursus) unter. Was uns nicht auf einem dieser vier Wege einleuchtet, kann auf keine andere Weise als wahr erkannt werden.

Anmerkung auf dieser Seite (man beachte die Unterscheidung des Bezuges von Cherbury's 'sensus internus' gegenüber Augustinus 'sensus [interior] communis'): Herbert erblickt in dieser Vierteilung eine originelle Leistung, aber schon bei Augustinus findet sich die noetische Unterscheidung von quinque notissimi sensus corporis, sensus interior communis, ratio und intellectus, und eine ähnliche Gliederung liegt dem Hauptwerke des Skotus Erigena zu Grunde.

S. 36: Dem Abschnitte über den natürlichen Instinkt reiht sieh in sechs Unterabteilungen die Erörterung über den inneren Sinn oder die inneren Sinne (sensus interni) an. Herbert versteht darunter Seelenthätigkeiten, welche die Conformation von Objekt und Vermögen bezwecken, die sich aber in besonderer Weise und erst an zweiter Stelle äussern, welche lediglich die innere Analogie der Dinge betreffen, und die Funktion des natürlichen Instinktes bereits zur Voraussetzung haben. Das Wort 'Sensus' wird hierbei bald in der weiteren Bedeutung von innerem Gefühlsleben oder Affekt, bald in der engeren von Trieb oder dunkler Empfindung gebraucht. Der 'Sensus' geht der 'facultas' parallel, er ist Zustand und Naturprincip zugleich. Nur so wird es verständlich, warum Herbert diesen inneren Sinn vorzugsweise in den Korallen, Schaltieren und Crustaceen entwickelt findet, ... Bei genauer Selbstbeobachtung bemerken wir, dass jeder von einem beliebigen Objekte ausgehende Reiz zunächst den inneren Sinn verändert, auf dessen Affektion hin erst die 'Lebensgeister' (emissarii illi spiritus) in Bewegung gesetzt und ihren Funktionen zugeführt werden.

S. 37: Innerer Sinn und natürlicher Instinkt haben, obwohl in ihren Äusserungen verschieden, ein und dieselbe Wurzel. Sobald nämlich die Allgemeinbegriffe die ihnen obliegende Aufgabe der Assimilation erfüllt haben, treten bestimmte Sondersinne in Wirksamkeit, die ihre eigenen Conformationsvermögen besitzen. Hierzu gehören alle jene Sinne, welche irgend einem Individuationsprincip oder einer Differenz in den Objekten entsprechen, ferner jene Sinne ästhetisch-ethischer Art, durch welche wir die Objekte als gute oder schlechte bewerten. Deswegen können diese Sinne in die allgemeine Definition des natürlichen Instinktes eingeschlossen werden, insofern Liebe, Hoffung, Gewissen allen Menschen zukommen. Anderseits heissen aber diese Sinne auch nicht unpassend Sondersinne (sensus particulares), weil Liebe und Hoffnung immer an einzelne Gegenstände, die man hebt oder auf die man hofft, anknüpfen. Handelt es sich um den Process der Verähnlichung, so stehen diese partikularen Sinne unter der Botmässigkeit der allgemeinen, während die auf das göttliche oder körperliche Objekt zielenden Vermögen dem Gebiete der Allgemeinbegriffe angehören.

S. 40: Die Einteilung der Vermögen, welche durch das Medium des inneren Sinnes die Conformation bewirken, ist eine überaus schwierige. Körper und Geist sind in so kunstvoller Weise miteinander vereinigt, dass uns die Fugen ebenso entgehen, wie die einzelnen Unterschiede und deren Benennungen, doch soll wenigstens der Versuch einer Klassifikation gemacht werden. ... Der innere Sinn umfasst Gefühle, Erregungen, Empfindungen jeder Art, die entweder der geistigen oder der körperlichen Seite des Menschen angehören. ... Alle inneren Zustände oder Vermögen gipfeln in einem einheitlichen Gemeinsinne (sensus communis), dem Gewissen, welches uns befähigt, alle zu unserem Wohle führenden Affekte, mögen sie Liebe, Glaube, Gebet, Gelübde oder wie immer heissen, in der rechten Weise mit Gott zu conformieren.

S. 47: Es gibt endlich einen alle inneren Sinne umfassenden Gemeinsinn, das Gewissen (sechster Unterabschnitt). Im Menschen ist das Gewissen stets vorhanden gewesen, es existiert in ihm von Natur aus kraft der allgemeinen Vorsehung, modern ausgedrückt, das Gewissen ist ein Faktor der sittlichen Weltordnung. Vermöge des Gewissens prüfen wir Gutes und Böses samt ihren verschiedenen Abstufungen, und bedienen uns dabei der hohen Autorität der Allgemeinbegriffe, um zu entscheiden, was wir im einzelnen Falle zu thun haben. Dem Richterstuhle des Gewissens sind Worte, Handlungen und Gedanken unterworfen, das Gewissen erteilt Lob und Tadel und von seinen Entscheidungen hängt unser Seelenfrieden ab. Insofern dieses Vermögen auch auf den Körper zurückwirkt und ihm bald ein drückendes, bald ein angenehmes Gefühl verleiht, gehört es zur Klasse der gemischten inneren Sinne. Das Gewissen bildet das Tribunal Gottes, von dem aus es keine Berufung gibt. Alles, was Geist und Körper angeht, alle Vermögen, welche die Dinge der Aussenwelt ordnen und klassifi zieren, das Allgemeine wie das Besondere, erscheint hier als Recht suchende Partei, so dass das Gewissen an allen körperlichen Sinnesempfindungen Anteil hat.

S. 49: Auch in diesem Punkte ist die Behauptung jener alten Schule (der Stoa) zu verwerfen, es sei unser Inneres einer unbeschriebenen Tafel zu vergleichen, denn das Zeugnis des inneren Sinnes beweist das gerade Gegenteil.

S. 80: Zur 'Wahrheit der Vorstellung' ist drittens erforderlich, dass das Vermögen, welches eine sinnliche Empfindung ins Bewusstsein überträgt, in seinen Äusserungen constant sei und nicht hin und her schwanke. Mit dem Satze: 'aliud est sentire, aliud persentire' (p. 54) will Herbert den Unterschied zwischen unbewussten, verworrenen Wahrnehmungen und bewussten, deutlichen Vorstellungen andeuten. Wir hören und sehen eine Menge von Dingen, die wir mangels Aufmerksamkeit nicht bewusst erfassen. Erlahmt aus dem einen oder anderen Grunde die Spannkraft des Geistes, so kann die Einwirkung äusserer Objekte die Schwelle des Sinnesorganes nicht mehr überschreiten. In diesem Falle werden die geistigen Bilder der Dinge (species) gleichsam zurückgeschleudert und der Verähnlichungsakt kommt nicht zu stande. Objekt und Subjekt des Erkennens müssen sich gegenseitig ergänzen, schweift der Geist in Gedanken bald dahin, bald dorthin, so entwaffnet er den Wachtposten des äusseren Sinnes und gibt zu Hallucinationen Anlass, mögen die Species der Dinge oder die Organe noch so gut den Wahrheitsbedingungen entsprechen. Zur richtigen Erkenntnis eines Objektes gehört demnach stets die gehörige Aufmerksamkeit des GeistesF.

S. 125: In keinem der philosophischen Werke Herberts wird der Name eines Schriftstellers oder gelehrten Zeitgenossen citiert. Wo immer auf fremde Ansichten verwiesen wird, geschieht dies mit den allgemeinen Ausdrücken: Authores, scholae, Neoterici, worunter Platoniker, Peripatetiker, Stoiker, christliche Scholastiker und deren Gegner zu verstehen sind. Am Ende der Abhandlung Über das Wahrscheinliche' gibt Herbert selbst den Grund dieses Citatenmangels an: "Es könnte den Anschein erwecken", sagt er, "als hätte ich die Werke berühmter Schriftsteller, oder Namen von hohem Werte absichtlich umgangen, es geschah dies aber nicht aus Stolz oder Hochmut, sondern aus Bescheidenheit, die mir nicht gestattete, die Schriften Anderer einer Prüfung zu unterwerfen. Meine Aufgabe war es, das allen Lehren Gemeinsame zusammenzustellen, ohne auf das Besondere Rücksicht zu nehmen, ..."

S. 176: Auch James Beattie (1755 - 1803) geht in seinem Werke über die 'Natur und Unveränderlichkeit der Wahrheit' von der Unterscheidung zwischen Verstand und gesunder Vernunft aus, den er schon bei Aristoteles (Met. L. III, c. 2 Anal. pr. L. II. c. 16) angedeutet findet. Verstand ist ein Vermögen der menschlichen Seele, vermittelst dessen wir Schlüsse bilden, oder aus bekannten Ähnlichkeiten oder Begriffen unbekannte finden; 'common sense' oder gesunde Vernunft dagegen dasjenige Vermögen, das nicht durch aneinander gekettete Schlüsse, sondern vermittelst augenblicklicher, instinktmässiger und unwiderstehlicher Eindrücke die Wahrheit erkennt, das weder in der Erziehung, noch in der Gewohnheit, sondern in der Natur seinen Grund hat, und das, wenn nicht auf alle Menschen, so doch wenigstens auf die überwiegende Menge derselben nach Art eines Sinnes wirkt und daher ganz eigentlich 'Common sense' genannt wird. Ein Hauptunterschied beider Vermögen besteht darin, dass die Kraft zu Schliessen wie alle Leibes- oder Seelenkräfte sich vervollkommnen lässt, während die gesunde Vernunft gleich anderen Instinkten fast ohne alle Pflege zur Reife kommt.

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Prioritätenprinzip der Wahrheiten:

1. die gegebene Wahrheit einer Sache selbst;
2. die Wahrheit der Erscheinung;
3. die Wahrheit der Auffassungsgabe;
4. die Wahrheit des Verstandes.

Prioritätenprinzip der Fähigkeiten (facultates):

1. der natürliche Instinkt (instinctus naturalis);
2. der innere Sinn (sensus internus);
3. die äußeren Sinne (sensus externis);
4. der Wechselbezug der Fähigkeiten untereinander (discursus).

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Streitschriften mit Quellenangaben

In aufgeführter Karl Güttler's Schrift ab S. 125.


Verlag: Coernern Cöthen


S. 298-305: Eduard Herbert, Lord von Cherbury
Verlag: C. G. Cörner

Hierzu gilt es mir jedoch dem hinzuzufügen, daß es spezifisch den erfüllungsfundierenden Veranlagungen und somit des Instinktwesens Hervortretungen, keines Begreifens überhaupt erfordert und darin auch überhaupt nicht Gegenstand ist. So ergibt sich auch aus dem Ersehen heraus das Verstehen, dem gegenüber es jedoch des nachvollziehenden Verständnisses, der erfahrenen Erinnerung und damit verbundener geistiger Beschäftigung erfordert. Es ist die pure Erfahrung, welche im Verbundswesen des Instinktes waltet und worüber es sich ebenfalls unterscheidet. Dem gegenüber, ist die natürliche begründete Sprache, der verlängerte Arm der Handlungssprache, wohingegen die Sprache der Begriffe, eine Sprache des Begreifens ist, die über die reine Erfahrung und Kommunikation hinaus geht. Was sich über die Philosophie ausbildete, repräsentierte dies ursprünglich sehr wohl, denn zugrunde liegend wurde darüber überhaupt die Einheit der Sprache derart ausgebildet, sodaß sie über reine Benennungen und Verweise sich darüber hinaus entwickelte und sich gemäß der Erinnerung stellt, welche darüber ihr Abbild erfährt. Nur hat man sich im Späteren, in unserer kulturellen Ausbildungen, geblendet von der lateinischen Sprache davon abgewendet von ihrem Urkern und dessen Begründung, hingegen eine davon sich scheidende Sprache entwickelt, die sich abseits davon stellt - darin besteht der Kern der Sache. So geht dem gemäß auch daraus erfolgend, die Dogmatik dem Pragmatismus durchweg darüber dem voraus, da nämlich das Schriftwesen (über das Verwaltungswesen!) den Urgrund begründet, worüber das sinnenerfahrende Sein, gar nicht sein Abbild erfahren kann - dem hinten an steht. Es sind die Schriftgelehrten, worüber es sich ausbildet und sich daraus auch begründet, daß man dem durchweg einzig als Kontrapunkt gegenüber steht. Die Klarheiten der Sichtung, erfährt man über seine Scheidung des Platonismus gegenüber dem Aristotelismus und zieht sich, wie ein Faden durch die Gezeiten und ist über dessen elementare Unterscheidung auch entsprechend erkenntlich.

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Thomas von Aquin

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Es war Thomas von Aquin, welcher sich als Erster dem explizit entgegen stellte, hingegen auch bis heute fortwirkt und darlegt, daß die geistige Wahrheit nicht das wahre Dasein (selbst) repräsentieren kann. Markanterweise ist hingegen generell in der Theosophie, gegenüber der Philosophie, das Instinktwesen grundsätzlich Inhalt der Inbetrachtziehungen geworden. Dem gegenüber, ist jedoch nicht nur in der ausführenden Theologie, sondern auch der sich davon scheidenden Teleologie, die Dogmatik nach wie vor vorherrschend. Man achte somit auch auf die defizilen Unterscheidungen, ausgehend der Unterscheidung von Realität und Wahrheit. Die Realität ist, was ist - die Wahrheit ist Reflektion (dessen) - gerade darauf beruht auch die Bewandtnis, in der Sinnenerfahrung nicht nur die Reflektion, sondern das Wirken zu erkennen. Gerade diese Unterscheidung von Realität und Wahrheit darzulegen, vollzieht auch Thomas von Aquin, hingegen in seiner hervorbringenden Unterscheidung der Reflektion der Sinne, gegenüber dem des Geistes. Maßgeblich hierin ist, daß wir das Sein einzig über die Wahrnehmung erfahren, gegenüber den geistigen Bildnissen und somit auch einzig die Sinne und dessen Hervorbringen, selbst das Realwesen repräsentieren. Thomas von Aquin, Herbert of Cherbury und John Locke repräsentieren das Dreieck, worüber sich das Kernwesen der Gegenüberstellung darlegt (über Aristoteles erfährt es nicht diese Klarheit - wurde von diesem nicht vollzogen), dessen Gegenpol sich über Plato(n), sowie über das entsprechende rein geistige Bezugswesen darlegt.

Quaestiones disputatae de veritate

Nihil est in intellectu quod non ante fuerit in sensibus (q. 2 a. 3 arg. 19)
Es gibt nichts im Intellekt, das nicht vorher in den Sinnen gewesen wäre.


Quaestiones disputatae de Veritate
St. Thomas Aquinas
Verlag: Henry Regnery
Translation by


Quaestiones Disputatae de Veritate
Thomas von Aquin
Matrix Verlag
Kommentar und Übersetzung von

Im umfangreichen Werk des Thomas von Aquin, auf das ich hier nicht näher eingehen kann, nimmt auch die literarische Gattung der Quaestiones disputatae einen wichtigen Stellenwert ein. Es sind die redigierten Fassungen von öffentlichen Disputationen zu bestimmten Themen, die Bestandteil der Lehrverpflichtung des Theologen waren. Die ganze Kunst der scholastischen Dialektik zeigt sich in diesen öffentlichen Debatten auf höchstem Niveau, die einem strengen Reglement folgten: Das Thema der Disputation ist in den meisten Fällen vorher bekanntgegeben. Der Magister (der unserem modernen Professor entspricht) nimmt auf dem Katheder Platz, vor dem Katheder, zu seinen Füßen, sitzt der Baccalaureus - etwa einem wissenschaftlichen Assistenten vergleichbar. Die Studenten sitzen ringsum entlang den Wänden. Eröffnet wird die Disputation mit reihum vorgebrachten Gegenargumenten zur aufgestellten These, die mit der Floskel videtur quod non eingeleitet werden. Nun ist es zunächst Aufgabe des Baccalaureus, diese Einwände zu entkräften. Er kann aber auch selbst gegen die These argumentieren (sed contra ...). Im Durchschnitt ziehen sich diese Debatten über drei Stunden hin. Wichtig ist, dass dabei alles genau protokolliert wird. Am Tag darauf schlägt dann die Stunde des Magisters. Er trägt seine determinatio, also die abschließende Entscheidung zur Frage, vor und begründet sie ausführlich. Im Anschluss daran geht er nochmal auf die vorgebrachten Einwände ein, bestätigt dabei entweder die Antworten seines Baccalaureus oder bringt neue Argumente ins Spiel. Eine außergewöhnliche Kultur intellektueller Auseinandersetzung spiegelt sich in diesem Ritual!

Ich verweise an dieser Stelle, noch einmal explizit auf die sprachtechnischen Verwicklungen und man möge es sich über die Auseinandersetzungen, speziell im Bezug des Instinktes verdeutlichen, worin nicht nur die Sache, sondern vor allem der sprachtechnische Mißstand, sich als eigentlicher Hinderungsgrund gegenüber den Klarheiten stellt und sich dies vor allem darüber fundiert, daß die Sinneserfahrung selbst nicht auf die Sprache übertragbar ist. Im Gegensatz zum rein geistigen Bezugswesen, ersucht man nämlich gerade hierin, die defizilen 'sachtechnischen' Unterscheidungen herauszuarbeiten, doch ergibt es sich zwangsläufig vor allem auch darüber nicht im erforderlichen Maße, da man mit der Sprache des reinen Seelen-Geist-Verhältnisses darin konfrontiert ist. Es handelt sich vor allem auch nicht um die Sprache des Ursprunges der griechischen Philosophen, aus dem heraus man die philosophischen Grundlagen übernahm, sondern die Übernahmen fundierten sich aus dem Latein der Römer heraus, von denen die Philosophienwesen gar nicht abstammten, weder sachtechnisch noch sprachtechnisch seine entsprechenden Übernahmen fand, sondern einzig relativ dem stellt. So stellen sich auch grundsätzlich, die aufgebrachten Ergründungen, als ein jeweils gänzlich Neues, in 'seiner' Gegenüberstellung zum Sachverhalt der Gegebenheiten. Nachfolgend einmal einen Auszug einer Darstellung, welche der Fundierung der philosophischen Grundlagen entbehrt und somit hingegen äußerst realistisch das römische Sprachbildnis wiedergibt. Wie man dem entnehmen kann, so ist es nicht nur der fehlende Kontext, worüber sich die Gegebenheiten gar nicht in die erkennenden Klarheiten übertragen lassen. So trifft man generell in den jeweiligen Übersetzungen, überhaupt nicht auf das, was die ursprünglichen Worte besagen, worin nämlich der fehlende Nachvollzug, sich mit dem fehlenden Sprachbezug kombiniert. Somit ist auch zusätzlich noch in der jeweiligen Sprache und somit auch dessen jeweiligen lateinischen Sprachebezuges, ein weiterführendes Mißverhältnis vorgegeben. Wie generell, trifft man darauf speziell im Bezug auf das Latein, auf extreme Weise an, daß nämlich alle dieselbe Sprache anwenden, doch keine einheitliche Sprachanwendung darin vollziehen (können!).

Geht man dann noch einen Schritt weiter, nämlich in den ursprünglich begründenden Bezug und somit in die griechischen Entstehung und bezieht man dies mit ein, dann ergibt sich hingegen auch erst die Erleuchtung darüber, womit man es hierin zu tun hat. Und erst in dessen Einbezug, gelingt einem dann auch erst zu erfassen, was der Einzelne überhaupt besagt. Hierzu nachfolgend ein Verweis zur Darlegung von Bruno Snell. Geist/Körper - Leib/Seele 'sind' jeweilige nebeneinander stehende Gegensatzbegriffe, wohingegen die Seele, die entstandene substanzielle Neuerung, gegenüber des vorigen 'des Bezuges zur Psyche' repräsentiert. Während wie hervorgehoben, man aus den Bezügen der reinen Wirkwesen der Dialekte, dem hinzufügend das Substanzwesen etablierte, haben sich hingegen darüber auch die Sichtweisen verändert, zumal vom Subjekt hin zum Objekt, dem gegenüber die Sprache sich darin tatsächlich als irrig erweist, indem man darin von einer grammatikalischen Satzbildung von Subjekt, Verb, Objekt spricht, dem es tatsächlich gar nicht entspricht. Maßgeblich ist darin nämlich, daß es der Voraussetzung erfordert, daß das Subjekt das Subjekt wahrnimmt und somit auch abbildet, wenn es seine Vermittlung erfährt. Speziell aus dem erfahren der Sprache, in seiner Gegenüberstellung mit der Sache, entstand mir daraus auch seine explizite Trennung, da dies nämlich nicht in Einheit miteinander einher geht. Hingegen haben die Neuerungen auch Inhalte aufgebracht, welche zuvor nicht existierten, zumal in seiner Auseinandersetzung ein Bewußtsein entstanden ist, welches hingegen auch einzig nur bruchstückhaft seine Vermittlung erfährt, sodaß jedoch die Sprache jedoch auch der wesentliche Überträger ist, worüber es sich ausgestaltet. Man möge somit nicht nur beim Jeweiligen, sondern auch in meinem Bezug darauf achten, daß die Anwendung der Sprache, grundsätzlich einen Konsenz repräsentiert, das Jeweilige zu vermitteln und sich in das Jeweilige hineinversetzen, um es auch erfahrenstechnisch nachzuvollziehen, worüber sich überhaupt erst ergibt, daß sich das Jeweilige vermittelt.


Natur- und Kulturgeschichte von Psyche, Geist und Bewusstsein
Springer-Verlag Vienna

» Animus, Anima, Mens und Spiritus (S. 55-61) «

Die Seelenbegriffe in der lateinischen Sprache

Für den Begriff "Seele" und "Geist" kennen die Römer vier Worte: Animus und Anima sowie Spiritus und Mens. Auch wenn jede dieser Bezeichnungen auch einen spezifischen Gehalt hat, gibt es Überschneidungen und Begriffsvermengungen.

Obgleich Animus etymologisch mit dem Griechischen Anemos "Wind" und "Hauch" zusammenhängt, gebrauchen die Römer Animus nur metaphorisch als "Seele" und "Geist" (Stowasser). Dabei differenzieren sie einmal zwischen Seele im Gegensatz zu Corpus (Livius schreibt beispielsweise "Animae corporisque vires" und meint "die Kräfte des Körpers und der Seele") und dem Geist als Inbegriff der geistigen Fähigkeiten: Nepos bezeichnet mit "Animo delectari" den "geistigen Genuss". Animus bedeutet auch Lebenskraft und Leben: Bei Vergil finden wir das dichterische Wort "Dant animos plage" im Sinne von "Schwung geben". Darüber hinaus charakterisiert dieser Begriff auch die Person bzw. den Menschen oder den Mann: Vergil schreibt beispielsweise "Miserere animi" und meint in einem metonymischen Sinne: "Habe Erbarmen mit meiner Person". Als Kosewort wird "Mi anime" auch bei Plinius als "mein Herz" verwendet. Animus bezeichnet ferner die drei Vermögen, die die Römer der Seele zugeschrieben haben: Die Denkkraft, die Empfindung und das Wollen.

Bezüglich der Denkkraft unterscheiden die Römer zwischen "Geist", "Bewusstsein" und "Besinnung" sowie "Gedächtnis", "Gedanken", "Urteilsfähigkeit", "Meinungen" und "Überlegungen".

Der Begriff "Animus" beinhaltet auch alle Empfindungen, alle Regungen der Seele, des Gemütes und des Herzens. Animus kann aber auch metonymisch für Sinn und Besinnung, für Sinnesart, Charakter oder für Stimmung und Gesinnung stehen. Okkasionell gewinnt Animus auch die Bedeutung von Mut, Übermut und Stolz, von Unmut, Zorn und Überheblichkeit.

Die Tätigkeit des Wollens inkludiert bei den Römern einmal den Willen, den Wunsch, das Verlangen und den Trieb und das andere Mal auch die Absicht, die Lust oder die Gelüste und das Vergnügen.

In der weiblichen Form tritt uns Anima ebenfalls als Lebenskraft, als Seele und als Leben entgegen, meistens aber in Verbindung mit dem Sterben und dem Tod: "Animam edere, emittere, exhalare oder exspirare." Mit Animae werden auch die Seelen der Verstorbenen, die Schatten oder die Manen bezeichnet, beispielsweise bei Vergil "Animaeque paternae".

Mit Mens bezeichnen die Römer das Denken und zwar die Denkkraft mit dem Verstand, der Vernunft und der Einsicht sowie den Geist: Cicero und Livius bezeichnen Menschen mit psychischen Störungen als "Mente capti", Cäsar schreibt "Mente alienata". Weiters wird unter "Mens" auch die Denkart, die Sinnesart und das Gemüt sowie die Leidenschaften, besonders der Mut und der Zorn verstanden. Mens kann auch das Gedachte, die Gedanken und Erinnerungen, die Meinungen und die Absichten bedeuten. Personifiziert wurde "Mens" auch zur Göttin der Besinnung und der Vernunft, der nach der Schlacht am Trasimenischen See am Capitol ein Tempel geweiht wurde, deren Fest am 8. Juni gefeiert wurde.

Unter Spiritus verstanden die Römer den Hauch, das Atmen, den Atemzug oder selbst einen Seufzer. Spiritus steht aber auch für Lebenshauch, für Seele und Geist, für Leben und Begeisterung. Tacitus spricht beispielsweise von "de dissociatione spiritus corporisque". Vergil versteht, wenn er "Caelum spiritus alit" sagt, unter "Spiritus" die Weltseele. Spiritus bedeutet auch Mut, Sinn und Gesinnung, beispielsweise "Spiritus facere" Mut machen. Pejorativ kann es auch Hochmut, Übermut und Stolz beschreiben: Nepos spricht von "Regios spiritus repressis" und meint dabei den despotischen Übermut. Darüber hinaus kann Spiritus auch das dichterische Schaffen und die Kreativität des Menschen bezeichnen.

Selten gebrauchen die Römer noch das Wort "Intellectus" in der Bedeutung von "Verständnis". Intelligentia kann mit "Verstand", "Einsicht", "Fassungsvermögen" und "Kennerschaft" aber auch mit "Begriff" und "Vorstellung" übersetzt werden.

Das Wort Psyche und die entsprechende Verbindungen sind den Römern wenig geläufig, sie entlehnten aus dem Griechischen beispielsweise das Wort "Psychomantium", um ein Totenorakel zu bezeichnen.

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Der Weg zum Denken und zur Wahrheit ()
Studien zur frühgriechischen Sprache
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht


Studien zur Entstehung des europäischen Denkens bei den Griechen
Verlag: Vandenhoeck und Ruprecht

S. 205: Dies Verhältnis der Sprache zur wissenschaftlichen Begriffsbildung lässt sich, streng genommen, nur am Griechischen beobachten, da nur hier die Begriffe organisch der Sprache entwachsen sind: nur in Griechenland ist das theoretische Bewusstsein selbstständig entstanden, nur hier gibt es eine authochthone wissenschaftliche Begriffsbildung - alle anderen Sprachen zehren hiervon, haben entlehnt, übersetzt, das Empfangene weitergebildet.

So gilt es mir, vorausgehend des weiteren, über den Bezug des Instinktes, die wesentliche Scheidung vor allem hervorzuheben, nämlich dem des Geistwesens gegenüber dem Sinneswesen, wohingegen sich die weitere Unterscheidung der Sinneswesen des Unterbewußtsein hingegen, in ihrer Gegenüberstellung zum Körperlichen und somit dem Augenscheinlichen separiert. Es ist grundsätzlicher Bestandteil und weitläufig auch anzutreffen, doch Derjenige, welcher sie alle darin übertrifft, ist Immanuel Kant, nämlich indem dieser seine explizite Scheidung auch anwendet und darbietet. Dem gegenüber trifft man es hingegen bei anderen in der Regel derart an, derart man es auch in sich erfährt, worin es nämlich eine solche explizite Scheidung erfahrungstechnisch nicht gibt. Dem gegenüber erfordert es nämlich der vorausgehenden Konsequenz und gerade dies ist anderweitig nicht anzutreffen. Man möge es sich verdeutlichen, über mein Aufbringen des inneren Auges (Bewußtsinns), mit welcher Hürde man hierin konfrontiert ist, es ohne dies zu vollziehen, wohingegen Kant darlegt, was bei mir ursprüngliche Praxis war, es auch ohne das Ersehen des inneren Auges (Bewußtsinns), die Scheidung zu vollziehen, da nämlich genau das der Gegenstand hierin ist, was Kant aufbringt, nämlich daß das Jeweilige substanziell ein völlig Anderes ist, als das Andere. Weder kann das, was über die Sinne in Erscheinung tritt, im Geiste in Erscheinung treten, noch kann in den Sinnen in Erscheinung treten, was aus dem Geiste stammt. Dieser begründet hierin das Erforderliche, genau aus dem Gegensatz des Aufbringens des Aristoteles, indem dieser nämlich 'diesen' inneren Sinn - was darin erscheint - außen vor stellt. Darin besteht nämlich das ganze Dilemma, daß nämlich sowohl-als-auch darin in Erscheinung tritt und man ansonsten dies 'darin' auch nicht zu sondieren erlangt. Stellt man diesen jedoch, gemäß dem man es doch durchweg tatsächlich anwendet und überall anzutreffen ist, derart und somit hingegen auch explizit außen vor, ergibt sich die Klarheit, die keiner ansonsten derart ersieht.

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Immanuel Kant

Immanuel Kant - Orginal from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Immanuel_Kant_3.jpg

» De mundi sensibilis atque intelligibilis forma et principiis (1770) «
(Von der Form der Sinnen- und Verstandeswelt und ihren Gründen)
deutsche Übersetzung von Klaus Reich (1958)

Sie entstand 1770, am Ende seiner sogenannten "vorkritischen Periode", enthält aber bereits einige wichtige Elemente von Kants späterem Hauptwerk der theoretischen Philosophie, der Kritik der reinen Vernunft. "De mundi ..." ist Kants Inaugural-Dissertation, die er vor dem Antritt seines Amtes als Ordentlicher Professor der Logik und Metaphysik an der Universität Königsberg in lateinischer Sprache abliefern musste und die er am 21. August 1770 gemeinsam mit Marcus Herz verteidigte.

In seiner Schrift unterscheidet Kant deutlich die Sinnes- von der Verstandeswelt und die dazugehörigen menschlichen Erkenntnisvermögen und Prinzipien (§ 3ff.) Er trennt scharf zwischen zwei unabhängigen und nicht aufeinander zurückführbaren Erkenntnisbereichen und -Quellen: einer Sinnenwelt (mundus sensibilis) als Inbegriff der Phänomene, wie sie den Sinnen erscheinen und der Verstandeswelt (mundus intelligibilis) als Inbegriff der an sich seienden gedanklichen Gehalte.


(1. Auflage: , 2. Auflage: 1787, 3. Auflage: 1790)
Verlag: Johann Friedrich Hartknoch


Verlag: Johann Friedrich Hartknoch

» Kritik der Urteilskraft (1790) «
Verlag: Lagarde und Friedrich
Immanuel Kant

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» Aetas Kantiana «
Schriftencorpus der weiterführenden Kant-Literatur (1775-1845)

Um Kant's Bildnisse nachzuvollziehen, erfordert es, diese erfahrend zu ersehen und nicht, derart man es antrifft, seine Worte zu interpretieren. Hierzu gilt es, mein einsteigendes erfahren dessen Aufbringen zu beschreiben, welches sich nämlich darüber ergab, daß derart viele Kant und seine elementaren Erkenntnisse der 'Kritik der reinen Vernunft' aufbrachten, sodaß ich mir die Schrift besorgte. Und nachdem ich die über 500 Seiten gelesen hatte, fragte ich mich, was dieser überhaupt ausgesagt hat - es enthält nämlich keine einzige 'Erklärung', sondern einzig Aufbringen (Aufwerfen) von Elementarem. Es stellte sich mir als Phänomen, überhaupt ein Derartiges anzutreffen. Das genau darin der Kern dessen Aufbringen beruht, wurde mir erst später klar, über dessen weiteren Veröffentlichungen und dessen Zusammenhänge, zumal meiner sich ausweitenden Erfahrungen mit Anderen ihrer Aufbringen und somit den sachtechnischen Gegenüberstellungen, worum es sich nämlich hierin dreht. So hat dieses Werk auch, wie man besagt, seinen Bezug zu Hume, doch einzig in seinem Aufbringen, hingegen nicht worum es sich dreht - dies erfährt man hingegen über Locke. Und dazu gilt es mir auch einmal die zeitgeschichtliche Entwicklung dem anzufügen, welche dieser über sein Aufbringen verdeutlicht, daß sich nämlich die Philosophie, über die Mythologie, vor allem darüber hinweggesetzt hat, daß sie deren Antworten, welche sie ja auf die Götter übertrugen, in Frage stellten. Was Kant darüber verdeutlicht ist, daß die rein geistige Beschäftigung, einzig den Discurs begründet (einleitet), jedoch dieser dies nicht begründet (aufklärt). Ich verweise hierzu auf diese elementare Zweiseitigkeit dieser Bedeutung. Die rein geistige Idee, ist wie von Locke dargelegt, ein in sich geschlossenes System, welches man konstruktiv entsprechend erweitern kann, jedoch darüber einzig das dabei herauskommen kann, was man explizit in der Isolierung der Mathematik, in ihrer Abspaltung von der Geometrie antrifft. Im Grunde, bringt dies jedoch 'für sich' nichts Elementares hervor.

Der Gegenpart dazu, ist die reine Sinneserfahrung. Wie ich hervorhob, gibt es darin einzig die Erfahrung, doch gibt es darin keine Begründung, in seinem Bezug von sowohl als auch dessen Diskurses - es gibt darin kein darüber hinaus. Das Fundierende, was dieser aufbringt, ist nicht nur diese elementare inhaltliche und damit verbunden indirekt auch funktionale Unterscheidung, sondern darüber hinaus, daß in dem Jeweiligen das Andere explizit nicht enthalten ist. Hierin trifft man, wie nirgends sonst, auf diese explizite Scheidung und auch Gegenüberstellung. Man möge es mit dem verknüpfend betrachten, was ich hierzu aufbringe, daß in die Erinnerung einzig Versinnbildlichungen der Sinneserfahrungen gelangen und dies die ausgehenden Wirkwesen selbst nicht beinhaltet. Somit kann dies auch im Geiste nicht in Erscheinung treten, wie auch umgekehrt. Dieser korrigiert das, was zuvor explizit über Descartes und Wolff zum Verwirrwesen führte und man dem Geist die 'Sinneswahrnehmung' zusprach, indem dieser zum Zentrum werden läßt, daß es sich hierin um zwei völlig verschiedene Wesensarten handelt. Darin besteht auch der Kern der Sache, denn ohne diese Unterscheidung, verliert Jegliches seine erlangende Klarheit und ist und bleibt un(v)ermittelbar!

So ist nämlich auch das, was sich über die inneren Sinne vermittelt, selbst gar nicht anders zu (v)ermitteln, als über dessen Erfahrung. Dies ist weder geistig vollziehbar, noch geistig nachvollziehbar, da es darin kein entsprechendes Abbild geben kann, sondern einzig gemäß dessen Erscheinungen, Abstrahierungen und Verweise, sich dem hinzufügen und auch gegenüber stellen. Gerade darin besteht auch die Markantz, daß das Weitere, was ich über die mentalen Veranlagungen aufbringe, sich in ihrer Besonderheit darin zeigen, daß sie zum Einen, nicht Teil des Körperlichen und zum Anderen, nicht Teil des Überbewußtseins sind. Doch das es Teil des Unterbewußtseins ist, vermittelt sich explizit über den Instinkt, welcher deren Geleitwesen repräsentiert. Ersieht man somit das Instinktive und dessen verbundene Scheidung, ersieht man auch, was sich darüber vermittelt, abseits der geistigen Erschauung. Hierzu gilt es mir noch einmal die Wortwörtlichkeit des vormaligen von Cherbury hervorzuheben und meine Aussage, daß das Überbewußtsein ein Zusätzliches ist. Das Geistige dient nicht dazu, in sich den Diskurs zu vollziehen, sondern den Diskurs des Selbst über sein Erscheinen, darüber zu geleiten. Man achte hierzu auch einmal auf Kant, daß dessen Bezug die Vernunft ist und eben nicht der Verstand, der nämlich die Internas reguliert, wohingegen die Diplomatie vor allem auch das Verhältnis zum Äußeren organisiert, derart es der Reiter des Pferdes vollzieht.

(Äußeres ↔ Inneres) ↔ (Körper ↔ Unterbewußtsein ↔ Überbewußtsein)

1. der natürliche Instinkt (instinctus naturalis);
2. der innere Sinn (sensus internus);
3. die äußeren Sinne (sensus externis);
4. der Wechselbezug der Fähigkeiten untereinander (discursus).

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DIE BI-SEXUALITAET

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Bezüglich der mentalen Veranlagungen im Unterbewußtsein, gilt es mir, mit der Bi-Sexualität zu beginnen. Zum Einen, da ich darin die ausführlichsten Ergründungen darüber vollzogen habe und zum Anderen, da sich über die körperlichen Gegebenheiten, darin sogar die entsprechenden Parallelen für die generelle Wesensart der mentalen Veranlagungen, jedoch ganz spezifisch hierzu ergeben. Hingegen habe ich entsprechend, dafür auch ein eigenständiges Buch eingerichtet, dem gegenüber ich an dieser Stelle, auf die Kernelemente dessen eingehen werde. Die Markantz besteht vor allem darin, daß man gerade hierin, keinerlei Ergründungen beim Menschen vollzogen hat, in seiner Unterscheidung gegenüber den körperlichen Vorgängen, obwohl das Sexualwesen den Kernbestandteil des Lebens, wie auch das Leben selbst fundiert. So trifft man gerade hierin auch keinerlei Aspekte an, daß doch nicht nur die Geschlechtsorgane hierin als Sinnesorgane involviert sind, sondern das Sinneswesen in seinem gesamten Umfange, wie in keinem Anderen derart hervortritt. Wie sich hingegen gerade darüber in wundersamer Weise darbietet, so vollzieht sich das Sehen speziell hierin, nicht einzig durch das Licht, sondern vor allem auch durch die Dunkelheit, die man darüber erblickt. So ist es auch hierin der Kontrast, worüber sich die Bildnisse der Aufklärung ergeben und ersichtlich ist. Speziell hierüber kommt das innere Selbst, derart prädestinierend selbst in seinem Äußeren derart in Erscheinung, wie in keinem anderen.

So gilt es mir jedoch, die Situation zunächst einmal über das sprachliche Bildnis vor Augen zu führen, worüber sich die Gegebenheit des Umganges damit widerspiegelt. Im Gegensatz zur allgemeinen Anwendung und Darstellung, stammt nämlich die deutschsprachige Deklaration der Sexualität, eben nicht von dem lateinischen sexus ab, derart man es besagt, sondern von dem Aufbringen des Carl von Linné, in seiner pflanzenkundlichen Erfassungen des Sexualwesens der Pflanzen und seiner lateinischen Veröffentlichung der Clavis Systematis Sexualis. Und wie es wohl nicht der Erläuterung bedarf, so gibt es nämlich im Pflanzenreich keinen Geschlechtsakt. So stammt nämlich tatsächlich, dessen Aufbringen des lateinischen Sexualis vom sexus ab, jedoch gab es diese Bezeichnung zuvor nicht, sondern wurde von Linné, spezifisch für diese Anwendung eingeführt. Und daraus begründete man auch den deutschen Begriff der Sexualität. Hingegen hat man im darauf Folgenden der Anwendung, nicht zwischen Pflanzen, Tier und Mensch unterschieden in seiner Anwendung, sodaß die eigentliche Bedeutung sich aufgrund dessen auch nicht derart spezifizierend umsetzte. Da man sich in den neuzeitlichen Ergründungen des Menschen, zumal vorrangig rein auf das Fortpflanzungswesen bezog, welches sich über die Vereinigung der Geschlechtsorgane vollzieht, wurde hingegen die Sexualität zum Überbegriff, dem gegenüber man jedoch den ursprünglichen Geschlechtsbegriff übernahm und diesen für die eigenen Belange umwandelte. Markanterweise hat sich indess, in der Umgangssprache der späteren Zeit, der Begriff Sex und seine spezifische Bedeutung, in der deutschen Umgangssprache etabliert, um nämlich genau dem dies gegenüber zu stellen, wohingegen sich im Englischen, noch die ursprüngliche lateinische Ursprungsbedeutung bewahrte (sex = gender). Das deutsche Wort Geschlecht, bezog sich ursprünglich gleichermaßen, auf die Gleichen seiner Art, hingegen auch in seiner allgemeingültigen Anwendung. Hierin vollzog sich somit auch wahrlich, nicht nur eine regelrechte Vergewaltigung der Sprache, sondern auch der Sache selbst. Hingegen besteht jedoch gerade auch aufgrund der spezifizierenden Ausdifferenzierung, die Unterscheidung des Sexualwesens, gegenüber dem Geschlechts- Fortpflanzungswesen in der deutschen Sprache, dem gegenüber sich jedoch die etymologischen Darstellung, als Unstimmigkeit als solches erweist, hingegen jedoch besagt, derart man es naturwissenschaftlich betreibt.

Linnae Clavis Systematis Sexualis 1735
» Clavis Systematis Sexualis (1758) «
» Carl von Linné «

» Carl von Linné «

» Systema Naturae (Erstausgabe 1735) «
Caroli Linnaei


Verlag: G. Reimer
» «


ein Lebensbild
Verlag: J. D. Sauerländer
» «


Verlag: Benjamin Gottlieb Hoffmann

» Linnaeus Link «
Online union catalogue of Linnaean publications


Übersetzung der lateinischen Ausgabe
der 14. Ausgabe von » Johan Andreas Murray «
von

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genus_vanicek.jpg

Verlag: B.G. Teubner (S. 48)
» «

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Nobilium in Belgio Utriusque Sexus Ornatus
» Nobilium in Belgio Utriusque Sexus Ornatus «
(Fashions of Different Nations)

» Variarum Gentium Ornatus (1605 - 1610) «
(Costumes of Different Nations)

» Pieter de Jode (der Ältere) «

Während man die ausgehenden Ergründungen des Pflanzen- und Tierreichs, über die äußerlichenden Gegebenheiten vollzog, erlangte dies hingegen überhaupt erst beim Menschen, über die aufkommende Anatomie in der Renaissance, darüber seine allgemein ergründende Ersichtung. Und derart hat es sich auch bis heute darin verwahrt und somit trifft man auch darin auf das Extrem der entstandenen Spezialisierungen der Ausgrenzungen. In den Darstellungen von Vesalius Zeichnungen, ist noch eine der Wesenarten der ursprünglichen Vorstellungen, über das Männliche und Weibliche zur Darstellung gelangt. In dieser Vorstellung, ersah man es als ein Invertiertes und handhabte man, gemäß des grammatikalischen Duals als Einheit, wohingegen beides miteinander verschwand. Die Inbetrachtziehung wurde das Erscheinungswesen der Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane. Der Mensch wurde zu einem geteilten Wesen, gemäß dem auch sachtechnisch die Dinge gegenüber der Sinnlichkeit sich explizit schied. Auch hierüber wiederum verdeutlicht sich das Verhältnis, der rein äußerlichen Handhabe, wohingegen dies seine Überdeckung darüber erfuhr, daß man ja doch erstmalig Einblicke in das Innere des Körperlichen erlangte und somit den Anschein erweckte, das Innerliche darüber hervorzubringen. Wie man den philosophischen Entwicklungen hingegen entnehmen kann, so findet bereits darin die Scheidung statt, zwischen dem Bezug von Leib und Seele, gegenüber Körper und Geist. Und dies stammt keineswegs, rein aus den späteren Widergaben, sondern bezeugt sich über die jeweilige inhaltliche Bezugnahme und Darstellung, wie sich herausragend demonstrativ, über den inneren Sinn darlegt. Im Grunde, ist somit auch die Entstehung der Naturwissenschaften und deren Händling, als eine Anpassung an die Gegebenheiten erfolgt. Dies ergibt sich eben auch zwangsläufig, denn wie es mir hervorzuheben gilt, stehen die mentalen Organe nicht derart im Abseits, da sie nicht ersehen werden, sondern weil man keine Separierung von Bewußtsein und Seele vollzog (man achte auf den urgriechischen fundierten Wandel der Anwendung von Psyche zu Seele!), sodaß auch das, was man dazu aufbrachte, zwangsläufig nicht seine erforderliche Ersichtung erlangte. Hingegen steckt in der Klarheit dessen, was die Naturwissenschaften über ihre spezifische Eingrenzung aufbrachte, überhaupt erst die Klarheit der Gegenüberstellung, welche zuvor nicht existierte. So gilt es mir hierzu hervorzuheben, daß meine eigenen Ergründungen, sich im Verlaufe, vor allem auch über diese expliziten Scheidungswesen von Naturwissenschaftlichem und Philosophischem spezifizierte und gemäß dem auch zur Darbietung gelangt.

Humanis Corporis Fabricia weiblich
» weibliches «
'invertiertes' Geschlechtsorgan
(Ausgabe 1555)

Humanis Corporis Fabricia männlich
» männliches «
Geschlechtsorgan
(Ausgabe 1555)


Erstausgabe in Basel
» «


An Annotated Translation of the 1543 and 1555 Editions
of De Humani Corporis Fabrica Libri Septem

by D.H. Garrison and M.H. Hast. Basel, Karger

A Translation of

Book V
The Origins of Nutrition and Generation

Verlag: Norman Publishing
by
Department of Classics University of Auckland
in collaboration with

Department of Anatomy University of Auckland


Verlag Georg Reimer
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Im Vorwort zur Fabrica übte er vehemente Kritik an Galen, der selbst nie ein Hehl daraus gemacht hatte, nur Tierkadaver seziert zu haben. Dieses sorgfältig typographisch ausgestattete Lehrbuch zeigt rund 200 zum Teil ganzseitige Illustrationen. Darin vertrat Vesal entgegen der allgemeinen Überzeugung die Ansicht, allein der menschliche Leib sei der zuverlässige Weg zur Erkenntnis des menschlichen Körperbaus. Mit seinem revolutionären Werk und der Lösung von den Lehren Galens war Vesal der Hauptbegründer der neuzeitlichen Anatomie.

Das Bildnis, welches man vergeblich sucht, in den naturwissenschaftlich erforschenden Entwicklungen, nennt sich Liebe. Selbst das Fach, worüber sie sich indess unübersehbar und eindrucksvoll darbietet, nämlich die Chemie, hat man zwischenzeitlich physikalisiert. Hingegen hatte die Liebe auch einen repräsentierenden ursprünglichen Vertreter, nicht nur in seinem Bezug des Fortpflanzungswesens: Aphrodite. Nachfolgend eine außergewöhnlich umfangreiche und aufklärende Darstellung aus der Zeit der Renaissance, wie es sich mit den Verstrickungen und dem Umgang der Liebe verhält und was daraus wurde, in seiner Einheit des Gegenüberstehens dargestellt. Darin liegt auch der Kern der Sache, denn die Liebe ändert sich nicht, sondern einzig das Bildnis darüber, derart sie sich erfüllt oder nicht. Und während man in seinem urgriechischen Ursprung, jegliche vereinigende Verbindung noch als Liebe betrachtet und überhaupt das Dasein als ein über die Einheit Begründetes, welches dem Menschen sein Dasein möglich macht und sich daraus gestaltet, so begründet es sich gerade auch über die erfüllende Liebe von Erde und Himmel. Die alten Götter waren das Wahrzeichen und spiegelten hingegen auch wieder, wie der Mensch damit verfährt. Die Sinnlichkeiten und Sachlichkeiten fordern hingegen auch ihre Tribute, denn nichts ist rein aus sich selbst. So ist jedoch das Gemälde, hingegen auch nach wie vor aktuell, worin nämlich die generellen Gegebenheiten des Daseins sich widerspiegeln und darauf verweist, daß der Mensch dieser Auseinandersetzung nicht entgehen kann. Indess ist es auch hierin wiederum die Philosophie, welche vorausgehend das Dasein in seine Bestandteile zerspaltet, um ihre Sprache zu begründen. Das Resultat daraus trifft man heute an, im Alphabetismus des Lexikons - man möge es sich darüber verdeutlichen. Zu was diese Kernspaltung führt, mußte hingegen auch die Naturwissenschaft erfahren, denn sie endet im Nichts. So gilt es mir dem gegenüber hervorzuheben, daß es sich tatsächlich nicht anders verhalten kann, denn ein jeweiliges Dasein ist ein Teil des Ganzen. Die scheinbaren Trennungen, welche man darin erfährt, sind einzig Abgrenzungen des jeweiligen Selbst, worüber es seine Beständigkeit des Daseins erfährt, doch in keiner Weise, existiert etwas rein für sich und aus sich selbst heraus. Es existiert keine Isolierung und somit basiert auch alles, auf der zugrunde liegenden Kausalität, dem gegenüber das Jeweilige nämlich auch nicht das wäre, was es ist, wenn seine Umgebung nicht entsprechend darauf einwirken würde. Genau so stellt es sich hingegen auch, mit dem Erkennen des Jeweiligen. Es existiert in dem Jeweiligen, einzig in den geistigen und sprachlichen Bildnissen, eine derartiges Abstraktum der Isoliertheit, worüber sich die damit verbundenen Klarheiten darin auch ergeben, jedoch erfüllt dies auch einzig seine Funktion, in seiner Gegenüberstellung und Abklärung über das Dasein, worin es dies eben auch derart nicht gibt.

» Primavera (Frühling) «

Primavera (Frühling)

» Fotografisches Archiv «

» Kurzfassung der Quellenangaben von Zöllner «


commonly called Sandro Botticelli, painter of Florence
Neuauflage: Princeton University Press
» () «

Sandro Botticelli and the Florentine Renaissance ()
- » Volume 2 « - » Volume 3 «
Publisher: The Medici Society
» «


mit 91 Abbildungen nach Gemälden und Zeichnungen
Verlag: Velhagen & Klasing


Verlag: UCL Press
und


eine Untersuchung über die Vorstellungen von der Antike
in der italienischen Frührenaissance

Verlag: Leopold Voss
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Painting · Sculpture · Architecture
Verlag: Prentice Hall
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The Portrayal of Love ()
Botticelli's Primavera and Humanist Culture
at the Time of Lorenzo the Magnificent

Princeton University Press


University of Pennsylvania Press


et sa réputation a l'heure présente
Verlag: Librairie Générale - Félix Rey


Verlag: Havard University Press

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A Study in the Neoplatonic Symbolism of His Circle
Journal of the Warburg and Courtauld Institutes, Vol. 8 (1945), pp. 7-60
Verlag: The Warburg Institute

There is, in fact, an important assumption which this interpretation shares with all previous theories. It is an assumption which may any day be overthrown by a lucky find: the hypothesis that Botticelli's mythologies are not straight illustrations of existing literary passages but that they are based on 'programmes' drawn up ad hoc by a humanist. ... Anyone interested in problems of method can do no better than to study the conflicting interpretations of the 'Primavera' and the discussions which centred round them. We can save our selves a detailed recapitulation as each succeeding writer has usually pointed out the weak points in his predecessor's efforts; but the residue of these interpretations, both sound and fanciful, has come to cover the picture like a thick coloured varnish, and a brief analysis of its main ingredients is necessary for its removal. ... The context, moreover, in which this description of Venus and her train occurs, seems at first to militate against a connection between the picture and this text. A close examination, however, yields many more points of contact than are at first apparent. ... Yet it has always been felt that the 'Primavera' constitutes something entirely new. There may be elements in the picture connecting it with earlier works of secular art, but its spirit and emotional import are different. It is not only conceived on a larger scale but altogether on a higher plane.

So gilt es mir, hierzu auch in seinem klärenden Bezug des Substanzwesens und der Funktionalität einzusteigen, denn wie sich darüber verdeutlicht, so basiert Jegliches darauf, daß ein Sein sich nicht über, sondern aus der Vereinigung heraus fundiert, gemäß dem keine Widersprüche existieren, keine Isoliertheit an sich und auch nichts, ohne ein funktionierendes Dasein. So geht auch die Liebe, gleich dem Leben, nicht aus dem Nichts hervor, sondern aus dem Sein. Hingegen hat man, im Gegensatz zu seinem Ursprung, die Inbetrachtziehung und Handhabe von Liebe und Leben, gleichermaßen eingegrenzt auf das, was man als Lebewesen bezeichnet. Und in dieser Abgeschiedenheit gegenüber dem Urgrund, ersinnt man das Dasein dessen völlig neu - mathematisch atomar. Doch zeigt sich speziell aus dieser Ausgrenzung heraus, sogar noch viel deutlicher, daß es sich in keiner Weise, aus etwas anderem gebärt, als aus sich selbst heraus wiederum hervortretend. Es war die aufkommende Chemie, worüber man ein erneuerndes Abbild des Daseins hervor brachte und über das Molekül repräsentierte, derart es sich darin verhält und die Einheit im Sein unteilbar ist und einzig auf unterschiedlichen Vereinigungswesen beruht. Doch hat man auch diese physikalisiert und eine molekulare Kernspaltung stattdessen etabliert. Doch führte sie die atomare Kernspaltung letztendlich ins Nichts - jedoch nicht in die daraus sich vollziehende Erkenntnis, welche sich zwangsläufig daraus ergibt. Und so fährt man, anstatt die Lehren daraus zu ziehen, unentwegt damit fort, das Dasein weiterhin rein mathematisch zu ersinnen. So erfordert gerade dies auch, daß die Sinne dem gegenüber außen vor stehen, denn derart funktionieren sie nicht. So haben indess auch die Wissenschaften sehr wohl ihre Grundlagen begründet, zumal vor allem auch Bildnisse geschaffen, welche unser Bewußtsein bereichern, dem gegenüber es jedoch der Ideologienwesen darin nicht anders der Sondierung erfordert, gleichermaßen den Entwicklungen der Philosophie. Der wesentlich Punkt hierin ist, daß insofern sie die Einheit wären, gemäß dem sie sich in sich deklarieren, auch deren Teile als Einheit einher gehen würden. Gerade dem ist hingegen nicht, sondern tatsächlich handelt es sich um ein rein quantitatives Nebeneinander einher gehen. Das Prinzip begründet hierin die Einheit und nicht die Einheit das Prinzip. Genau darin steckt auch das, was es mir vorab auch sprachtechnisch zu verdeutlichen galt. Der Kern der Angelegenheit, in sowohl als auch, steckt explizit in der Umkehrung der Gegebenheiten - die Dinge um 180 Grad auf den Kopf zu stellen und daraus das Dasein neu zu ersinnen. Trennt man die Bildnisse und die Erkenntnisse darin voneinander, so ergeben sich daraus auch die Lehren, die man daraus ziehen kann.

So entstehen die aufklärenden Bestandteile, über des Menschen sexuelle Wesensart, auch nicht über die Inbetrachtziehung dessen Zweiteilung, worin man zunächst die beiden Wesensarten explizit zu sondieren suchte, sondern auf seinem Urgrund der Beschäftigung mit dem, welches die Einheit in sich trägt, dem Hermaphroditen. Und zwar sowohl bezüglich der körperlichen Beschaffenheit des Menschen (männlich/weiblich), dessen konstituierten Vereinigungswesen in seinem Selbst (Transsexualität/Transgender) und auch dessen personelles Vereinigungswesen (Hetero-, Homo-, Bisexualität). Über 100 Jahre vollzog sich der Streit darüber und formierte sich im Konsenz, daß es sich dabei nicht um ein beides Enthaltendes handelt (Hermes-Aphrodite), sondern um ein Dazwischenstehendes (inter-sexuell). Doch stecken genau in diesen Ergründungen, auch die Klarheiten, wie es sich damit verhält und worauf es basiert, nämlich daß es sich dabei um die Ausprägung handelt, worüber es sich vollzieht und nicht der Gegebenheit einer Teilung an sich. Und darin besteht auch der Kern der Angelegenheit, denn der Mensch ist unabänderlich sowohl als auch und darin gibt es keine Spaltung, sondern dies basiert darauf, daß die Ausprägung nur einen jeweiligen Anteil zur ausentwickelnden Ausbildung bringt und umsetzt. Somit ist auch des Wesens Kern darin enthalten und daraus resultiert auch die treibende Kraft gegenüber der Erfüllung. Die treibende Kraft und das, was die Gegebenheiten umsetzt und reguliert, darin besteht des Wesens Kern der mentalen Veranlagungen. Auch diese werden als Einheit vererbt, doch erfährt es gleichfalls im Moment der Zeugung, seine herausragende Prägung, worüber sich die Individualität daraus hervortretend entfaltet. Es ist darin in keiner Weise anders und unterscheidet sich hingegen gegenüber dem Körperlichen, in seiner inhaltlichen substanziellen Gegebenheit, dessen Wirkwesen und Funktionalität. So liegt auch die Besonderheit der sexuellen Veranlagung speziell auch darin, daß die erfüllende Einheit darin enthalten ist und daraus sich auch die Wirkwesen ergeben, derart es sich daraus hervorgehend gestaltet.

Hingegen erfordert es hierin auch der Achtung dessen, daß die wissenschaftlichen Ergründungen, sich rein auf das Körperlich-Geistige beziehen, hingegen gerade darüber sich auch die weiteren Aufklärungen über die vollziehenden Ausdifferenzierungen ergeben. Wie es sich mit dem Geistigen verhält, gelangte zuvor zur Verdeutlichung und dazu gibt es auch reichlich Fundamentierendes, in seinen detaillierenden Darlegungen. Das es sich mit den körperlichen Geschlechtsorganen, gegenüber der mentalen sexuellen Veranlagung gleichermaßen verhält, gilt es mir hierzu dem hinzuzufügen. Das Geschlechtsorgan ist dem gegenüber nämlich blind, was die Orientierung betrifft, das Jeweilige zu erkennen. Über das Geschlechtsorgan erfährt man einzig Reize, doch um was es sich dabei handelt, was es bewirkt, erkennt das Geschlechtsorgan nicht - erfährt man darüber isoliert nicht! Darüber (er)klärt sich auch die gesamte Misere, die man über das Aufklärungs- und Begründungswesen antrifft. Es ergibt sich nämlich, sowohl seitens des Geistigen, wie auch des Geschlechtsorgans, keinerlei fundierende Orientierung, gegenüber dem Erfüllungswesen. Keinerlei ist hierin das Wesentliche und betrifft somit auch das Heterosexuellenwesen, aufgrund dessen sich nämlich auch aus den vollzogenen Entwicklungswesen heraus, genau das Gegenteil erwirkt, als man darin zu wahren sucht. Speziell über das Sexualleben, sind hingegen auch in keiner Weise, die inneren Sinne als solche zu übersehen, nämlich nicht nur im Innern, sondern auch im Äußeren, denn deren Wirken vollzieht sich in keiner Weise, rein über den geschlechtlichen Akt, sondern im Gegenteil, kann ein solcher überhaupt nicht zustande kommen, insofern sich keine innerliche Übereinstimmung ergibt, dem gegenüber sich nämlich das rein Körperliche und rein Geistige, dem gegenüber trennt und gerade auf der Grundlage der scheidenden Funktionalität, sich hingegen auch das koordinierende Einheitswesen vollzieht. Über das Sexualwesen hat man hingegen eine derartige Fülle an Ergründungen vollzogen, derart man es keiner anderen mentalen Veranlagung gegenüber antrifft, sodaß sich gerade hierüber auch das Weitere der anderen mentalen Veranlagungen gleichermaßen darüber wiederum fundiert. Gerade hierüber ist nämlich auch das Innenerleben, explizit im Äußeren weder übersehbar, noch übergehbar.

So wie das Auge nicht hören kann, doch sieht und das Ohr nicht sehen kann, doch hört, derart verhält es sich auch hierin. Die mentalen Veranlagungen sind allesamt Sinnesorgane, mit einer jeweiligen spezifischen Konstitution. So kann auch einzig, das eigene Wirk- und somit auch Erfüllungswesen darin, als solches erkannt werden, dem gegenüber es sich gegenüber anderem, generell als unabänderbare Fremdheit stellt und sich darüber sondiert. Über das Prinzip der Reflektion von Harmonie und Disharmonie - den Gefühlen - erfährt es seine wirkende Vermittlung. Der Kern der Sache ist hierin, daß nicht nur das Selbst, sondern auch die Erfüllung, als eine Gegebenheit präsent ist, aufgrund dessen man es auch erkennt, wenn es sich in einer Vereinigung darbietet und darüber sich erfüllt oder nicht. Weder der Geist, der hingegen gemäß der Erinnerung am Anfang leer ist und sich erst über die Erfahrung eine Identitätswesen ergibt, noch das Geschlechtsorgan, welches einzig Reize hervorbringt, sind das Leitwesen, sondern sie sind einzig sekundärer Bestandteil, im geleitenden Einheitswesen. Somit handelt es sich auch (einzig) im Bezug des Geistes, um eine (geistige) sexuelle Orientierung, hingegen im Bezug auf die veranlagte sexuelle Konstitution, um eine sexuelle Ausrichtung, welche die sexuelle Konstellation selbst beinhaltet. Dem entsprechend stellt es sich auch mit der geistigen sexuellen Identität. Sie repräsentiert die bewußte Wahrnehmung und Händling der Gegebenheiten.

Wie es zu der antreffenden Ausdifferenzierung dieser mentalen Veranlagung gelangt, erklärt sich über das Vereinigungswesen, in seiner substanziellen Fundierung, worin sich über die Gemeinsamkeiten und Ergänzungen die Vereinigungen ergeben, in ihrer Abgrenzung gegenüber dem entgegen stehenden Widersprüchlichen. So basiert entsprechend die Heterosexualität auf der Ergänzung, die Homosexualität auf dem Gemeinsamen, die Bisexualität auf sowohl als auch, wohingegen die Ambisexualität (Ambivalenz), auf der Unausgeprägtheit beruht und sich somit auch keine Fixiertheit darin ergibt. Gerade die Bisexualität, hat man systematisch außen vor gestellt, ihr Dasein erfassungsgemäß überhaupt in Erwägung zu ziehen, außer in seiner Erachtung des sowohl-als-auch der Involvierung von Hetero- und Homosexuellen, anstatt des Fundierungswesens selbst, sodaß wenn man dies darin als Inbetrachtziehungsgegenstand anwendet, sich hingegen auch daraus die Erklärungen ergeben. So gilt es dem hingegen auch zugute zu halten, daß man darin einzig die Deklaration und nicht die Bisexualität selbst derart mißbrauchte, wohingegen man sich in der allgemeinen Anwendung zwischenzeitlich auch wieder davon distanziert, derart 'eingeordnet' zu werden. In seinem Grunde, ist hingegen die Deklaration absolut passend und kein Anderes passend, da es sich wie hervorgehoben, derart zusammenfügt. Hierzu nachfolgend das Chemata dazu. Wesentlich ist hierin, die Unterscheidung der bisexuellen Dritten, gegenüber den Pondants und daß es zwei Varianten der Konstellation gibt. Das dies selbst auch logisch ist, für andere sich jedoch als nicht (logisch) nachvollziehbar stellt, ergibt sich hingegen speziell daraus, daß man sich einzig auf die Geschlechtsorgane bezieht, dem gegenüber gerade hierin das Sekundäre dessen, hingegen in seiner korrigierenden Art, gegenüber dem, was man über die Hetero- und Homosexualität ersinnt, seine Deutlichkeit erfährt. Das körperliche Geschlechtswesen ist ein Teil davon, jedoch nicht der zugrundeliegende Ermessende - dies bezieht sich auf die Ganzheitlichkeit und nicht auf einen Teil davon. So kann auch sowohl die Heterosexualität, als auch die Homosexualität, darin gar nicht Bestandteil sein. Wie wesentlich die fundierende Wesensart der Einheit ist, zeigt sich wiederum über das zu-Dritt in der Bisexualität, denn eine Erfüllung zu zweit, erwirkt darin eine Widersprüchlichkeit und nicht eine Unvollständigkeit - darin besteht die Markantz. Gerade hierüber verdeutlicht sich wiederum, daß das Sein der Einheit generell, in der Veranlagung des Sexualwesens, dem vollziehenden Erfüllungswesen vorausgeht - es sich daraus fundiert.

Konstitution ↔ Konstellation → Identität
Konstitution
bisexuell
körperliches
Geschlecht
männlich
körperliches
Geschlecht
weiblich
der
bisexuelle
Dritte
weibliches
bisexuelles
Pondant
weibliches
bisexuelles
Pondant
Identität
bisexuell
Konstellation
bisexuell
Konstitution
bisexuell
körperliches
Geschlecht
weiblich
körperliches
Geschlecht
männlich
die
bisexuelle
Dritte
männliches
bisexuelles
Pondant
männliches
bisexuelles
Pondant
Identität
bisexuell
Konstellation
bisexuell

Was das Erkennen betrifft, so hat man naturwissenschaftlich hingegen, nicht nur Körperlich Meilensteine aufgebracht, indess auch im Bezug auf die Brunft der Tiere, worin man eben auch das Instinktwesen nicht derart übergehen kann. Man legt dies darüber dar, daß sich dies durch chemische Lockstoffe vollzieht, während man sich hingegen, im Bezug der sexuellen Orientierung des Menschen, einzig auf die rein geistigen Bezüge, abseits des Instinktwesen bezieht, worin eben auch keinerlei Sinneserfahrung selbst enthalten ist. Darin besteht der Kern der Sache: es vermittelt sich hingegen in seinem Umfang, über den Verband der Sinne und darüber hinaus im Inneren, über die Reflektion der Verbindung und somit der Reflektion in seiner Einheit. Und so ist auch der Geruch darin involviert. Hingegen sind die Gegensätze, welche man im Verlaufe der kulturellen Entwicklung etabliert hat, wahrlich nicht übertroffen werden. Ursprünglich sperrte man den Menschen, in seine Umgebung und somit auch Kleidung ein, damit sein Selbst, einzig darüber seine Ersichtung erfahren konnte und heute fixiert man diesen, auf sein demonstrierendes Geschlechtsorgan, in seiner Isolation gegenüber seiner Ganzheitlichkeit. Wie hervorgehoben, so steckt indess gerade auch darin das Kernwesen des Erkennens, denn dem Selbst kann das Dunkle nicht verborgen bleiben und so ergibt sich gerade auch darüber die Unterscheidungen, gegenüber den expliziten Ausgrenzungen, worin auch die Wesensart der Sexualität und der Liebe zur eigenen Darlegung gelangt. Hingegen hat man sich eben auch kulturell darin wahrlich ver(w)irren lassen, gegenüber der Sinnen Leitung im Selbst, was sich besonders eindrucksvoll, speziell über die Brunft beim Menschen aufzeigt, welche sehr wohl auch bei diesem seine Wirkung entfaltet, jedoch findet die Plateauphase, wie ich es angemessenerweise bezeichne, in den letzten 3/4 Tagen vor, bis in den ersten Tag des Eintretens der Periode statt. Neben dem Sachverhalt, daß es somit eben nicht in die Phase der Empfänglichkeit fällt, besteht die Markantz zumal auch darin, daß die Frau diesen Sinneswandel, in der Regel selbst gar nicht bemerkt. Man kennt hingegen den Ausspruch darüber von anderen, welchen sich dies sogar sehr deutlich vermittelt und sich auch die allgemeine Kenntlichkeit darlegt, nämlich über die Wiedergabe, daß sie 'mal wieder' ihre Tage 'bekommt'. Was es mit dieser Verschiebung auf sich hat, so verweist die Symbolik der Verschiebung auf den Urgrund dessen, sodaß es in Bezügen seine Erklärung erfährt. So ist gerade dies jedoch vor allem wiederum ein Zeugnis darüber, daß das Anerkennen dem Erkennen vorausgeht, woraus sich auch einzig ein wahrliches nachvollziehendes Verständnis überhaupt begründen kann. Das Sinnenwirken läßt sich nämlich gegenüber dem Geistigen, in keiner Weise beirren - gerade dieser Sachverhalt bezeugt sein demonstratives Zeugnis darüber. Die Dinge selbst ändern sich nicht in ihrer Funktionalität des Daseins, sondern einzig, derart der Mensch es wahrnimmt und handhabt.

Vollständige Darlegung der Aufklärung
(Aufbereitung der Detailwesen)

» Die Bi-Sexualität «
Jacques-Pierre Maygrier

» Nouvelles démonstrations d'accouchemens (1825) «
» gynäkologische Untersuchung «
» Jacques-Pierre Maygrier «

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DER CHARAKTER

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Während ich für den Grundstock der Ersichtung des Sexualwesens 20 Jahre benötigte, um zu einem fundierenden Durchblick, zumal der sich dem gegenüber stellenden Anwendungswesen zu gelangen, war hingegen die Beschäftigung mit dem Charakter, zu meiner ersten expliziten Auseinandersetzung mit den mentalen Veranlagungen geworden. Jedoch war auch der Vorlauf der Konfrontation darin, bereits in meiner Jugend vorgebildet worden, dessen Markantz sich darüber darbot, daß man mir nicht nur das astrologische Horoskop des Fisches entgegen brachte, sondern sich mir damit verbunden aufwies, daß man mich auch nach diesem Typus handhabte - mich hingegen jedoch nicht wahrnahm, derart ich bin und somit konträr zu meinem Wirk- und Handlungswesen. In meiner späteren eingehenden Beschäftigung, mit dieser Wesensart des astrologischen Charakters, ergab sich dann zunächst einmal die Klärung, daß hingegen das Bildnis des Wassermanns mein Persönlichkeitswesen eins-zu-eins widerspiegelt. Speziell diese Klarheit dessen, bewog mich hingegen auch, mich eingehender damit zu beschäftigen, jedoch zunächst einmal mit genau diesem Detail. 3 Jahre später, gelangte es mir auch zur Erleuchtung, was es damit auf sich hat, über ein Gespräch zweier schwangerer Frauen, über die Lebhaftigkeit ihrer Föten im Bauch und erklärte mir daraus hervortretend, auch die Bewandtnis. Der markante Sachverhalt hierin ist, daß man den Geburtsmoment zur Ermessung heranzieht, jedoch in dem Moment gar keine Prägung der Veranlagung stattfindet, sondern dies im Moment der Zeugung sich vollzieht. Mit dieser Grundlage des Erkennens, vollzog ich in den Folgejahren, nicht intensiv, doch beständig ergründend das, was sich mir über diese Ermessung darbot. So zeigte sich im Verlauf auch auf, daß es sich grundsätzlich derart verhält, daß gemäß einer entsprechenden Varianz, daß jeweilige Ermessende, oder aber das vorige oder nachfolgende Sternzeichen, als Zutreffendes sich bei Anderen darbietet.

In dem, was sich über die Astrologie und dem dies Ermessenden darbietet, findet hingegen überhaupt keine reguläre Trennung statt, gegenüber dem Charaktertypus als solchem, sondern dies trifft man einzig in Einzelverhältnissen an. Es erscheint darin in der Regel, als ein anteiliges daraus Hervorgegangenes und der Hintergrund dessen, ist hingegen genau so einfach, wie man diesen eben auch übergeht: der Zeugungsmoment ist nämlich von alters her nicht ermittelbar und so stellt man diesen Umstand einfach außen vor, indem man beides miteinander vermischt. So ist hierin jedoch grundsätzlich entsprechend zu sondieren, um zum eigentlichen Kern der Angelegenheit zu gelangen, nämlich dem Charakterwesen als solchem, worin hingegen zu keiner Zeit in Frage stand, daß es sich dabei um eine 'angeborene' Veranlagung handelt und man einzig in der neuzeitlichen Naturwissenschaft, sich davon distanziert, was jedoch darauf beruht, daß sich das Charakterwesen nicht körperlich fundiert und somit darin auch nicht Inhalt der Ermessung sein kann. So hat man zwar diverse Charakterologien, in dem Bezug zu begründen ersucht, doch hat man in keinem eine derartige Paßform erlangen können, wie sie über die astrologischen Charakterbezüge, sich als Gegebenheit erweisen. Hingegen ist dem gegenüber, indess auch das Geisteswesen Ermessung und somit resultiert dies darin auch, daß dies (nämlich das Geistige), sich aus dem Äußeren (dessen) ergibt. In Frage stand des weiteren hierin jedoch kulturell nie, daß es sich in seiner Eigenart der Prägung auch nicht vererbt, sondern mit jedem Nachkomme, sich ein Eigenes darin ergibt und gerade darum wurde es auch zur spezifischen Auseinandersetzung damit - aufgrund der Scheidungswesen, welche sich hierin ergeben. Was jedoch die umfassenden Urgründe der allgemeinen Entwicklungen darin betrifft, so erweist es sich hierin, entsprechend dem des ausgehenden griechischen Heroismus, den man zunächst auf seine Erblichkeit hin wandelte und schlußendlich in der kumulierten Mythologie und somit seiner gänzlichen Abgetrenntheit endete, verknüpft mit dem Verhältnis der Philosophie, daß es sich über das Schriftwesen derart ausbildete, zumal in seinem Verbund der Geometrie/Mathematik und sich darüber verbreitete, zumal auch derart ausgestaltete, indem es gleichfalls darin dem Erachtungswesen des Selbst, generell voraus geht. Man bezeichnet es nicht umsonst als Wahrsagerei, derart es auch sein Zeitenwesen durchläuft. Im Kern seiner vollziehenden Anwendung, hat man wahrlich, einzig dem Orakelspruch einen 'materiellen' Rückhalt verschafft.

Hingegen zeigt sich über das Gesamtwesen der Entwicklung von Astrologie und Astronomie, wiederum auf eindrucksvolle Weise, der Wandel der kulturellen Veränderung, weg vom Subjekt, hin zum reinen Objektiven, der sich nicht nur über die Philosophie begründete, sondern vor allem auch über den Bezug des Götterwesens. Was bei den Ägyptern zum Kernwesen der Astrologie wurde und darum auch nicht mit der Astronomie in Einklang zu bringen ist, beruhte auf dem Glaubenspräsenz, daß die Götter die Erde und den Menschen verließen und daraufhin als Planeten abseits davon verweilen, indess auf der Erde ihr Wirken stattfindet. Maßgeblich und darauf begründete sich hingegen auch der griechische Mythenglauben ist, daß es sich um die Wirkwesen auf der Erde dreht - des Subjekts erfahren, worin auch der Griechen Götter, sich hingegen in des Menschen Gegenwart befanden. Darauf beruht auch das geozentrische System, welches nach wie vor die Ermessung des Menschen Sinneserfahren ist, wie auch der Astrologie, worin nämlich der Wirkungsbezug das Ermessungswesen begründet. Hingegen vollzog sich gerade darüber auch der Wandel in seinem Kontrapunkt und endete letztendlich im naturwissenschaftlich begründenden heliozentrischen System, was hingegen sehr wohl nicht erst den Griechen bekannt, indess bedeutungslos war. In seiner Gegenüberstellung, zeigt sich hingegen auch der Kern des Unterfangens, worüber man es sich verdeutlichen kann, welcher nämlich darin besteht, des Menschen geistigen Willen als Ermessung zu ersinnen, wie überhaupt die Gegenüberstellung der Herrschaftswesen, worin es sich in seinem Fundament dreht. Während es sich über die Philosophie, gegenüber dem Instinktwesen durchsetzt, vollzieht es sich hierin, gegenüber den Götterwesen (Naturwesen). Nachfolgend hierzu zunächst einmal einen allgemeinen Einblick, in das darstellende Bezugswesen, welches man hegt, dem gegenüber es hingegen auch diverse Geschichtsinterpretation gibt, jedoch allesamt den Ursprung dessen entbehren, aus dem sich die Bestandteile charakterlichen Grundlagen der Tierkreiszeichen herleiten, sodaß man hingegen auch darin einzig jeweils seine Beschreibung findet. Doch zeigt sich gerade dies in der Gegenwärtigkeit, derart wir es über den Menschen selbst erfahren, dem gegenüber man einzig auf den Sternenhimmel und die Zahlenwerke blickt und somit auch nicht erblickt, daß man sich darin von dem entfernt hat, worum es sich überhaupt dreht.


die Geschichte und das Wesen der Astrologie
Verlag: W. Gundel

S. 24: Jenes griechisch geschriebene Werk der angeblichen zwei Ägypter, das in alles Detail der Astrologie eintrat, hat neben dem babylonischen und altägyptischen Gut unzweifelhaft auch Elemente der griechischen Wissenschaft in sich aufgenommen, vor allem die Anordnung der Planeten nach der Dauer ihrer Umläufe. Noch wissen wir nicht genau, wie weit uns Neuschöpfung dieser beiden Verfasser oder vielmehr des einen, der jene zwei ehrwürdigen Namen mißbraucht, vorliegen mag. Aber soviel dürfen wir heute mit Sicherheit sagen: Dieses Grundwerk der griechischen Astrologie ist sicher mindestens 150 Jahre vor Christi Geburt entstanden, da es Korinth noch unzerstört voraussetzt; und es hat ohne Zweifel, gesetzt auch, daß es auf älteren griechischen Büchern in weiterem Umfang beruhte, sie alle so gut wie völlig verdrängt; es ist die eigentliche Astrologenbibel geworden, der von den späteren Werken mit einigermaßen gleichem Ansehen nur das astrologische Werk des Claudius Ptolemaeus im 2. Jahrhundert n. Chr. zur Seite trat.

S. 28: Wie in der Religion, so ist es auch in der Wissenschaft. Nicht nur die philosophische Spekulation, vor allem der einflußreiche Neuplatonismus, öffnet der Astrologie, trotz Meister Plotinos' ernstem Widerstreben, die Tore; Medizin und Botanik, Chemie, Mineralogie, Ethnographie, kurz alle Naturwissenschaften werden mehr oder weniger von ihr angesteckt und bleiben es bis zum Ausgang der Renaissance. Die Alchemie, die Vorstufe der Chemie, ist recht eigentlich die jüngere Schwesterwissenschaft der Astrologie, mit der sie so viele Mysterien teilt.

S. 51: Das zweite Hauptelement der astrologischen Systematik, nicht minder wichtig als die Planeten, ist der Zodiakus oder Tierkreis. Das ist der Kranz von Sternbildern, durch welchen Sonne und Mond und die fünf anderen Wandelsterne ihren Weg nehmen; in ihm zieht jene unsichtbare große Straße des Himmels, die wir nach dem Vorgang der Griechen die Ekliptik nennen, weil in ihr die Eklipsen, die Sonnen- und Mondfinsternisse, vor sich gehen.

S. 52: Der Zodiakus enthält demnach zwölf Bilder, die im griechisch-römischen Altertum mit den Ekiiptikzwölfteln oder "Zeichen" noch erträglich zusammenfielen, während das Vorrücken des Frühlingspunktes jetzt alles verschoben hat. Sieben (Widder, Stier, Krebs, Löwe, Skorpion, Steinbock, Fische) sind tierische Gestalten, vier (Zwillinge, Jungfrau, Wagehalter, Wassermann) rein menschlich, endlich der Zentaur- Schütze ein Halbtier.


Ein Beitrag zur Geschichte der Sternbilder der Kulturvölker
Verlag: J. J. Augustin

S. 318: Die Dekane in der Geburtswahrsagung

Den Vorstellungen, daß bei der Geburt oder auch schon im Momente der Empfängnis das Schicksal eines Individuums in seiner Totalität mit allen Einzelheiten vorausbestimmt wird, entsprechen die langen Wahrsagetabellen, welche die Wirkungen jedes einzelnen Dekans auf das unter ihm empfangene oder geborene Kind erörtern. Dazu kommen dann die Betrachtungen und Mischungen dieser verscheidenartigen Einflüsse, wenn die Planeten, die Begleitgestirne und andere Elemente schwächend oder stärkend hinzutreten. ...

Die Unterlage für die Zeichnung des Lebensloses, das sich nach Proklos im Momente der Empfängnis oder auch der Heirat für die zur Inkarnation eilenden Seelen (in Platon remp. II 56, 10ff. Kroll), auch aus der Mitwirkung der Dekane ergibt, bilden die hellenistischen Wahrsagetabellen, die für jeden der 36 Dekane die heiteren und die schwarzen Lose kennzeichnen.

Auch auf diesem Gebiet der astrologischen Zukunftsenthüllungen ist Teukros von Babylon für die Dekanastrologie des Orients und des Okzidents der Führer geworden, der durch seine Schicksalsbescheide die älteren hermetischen Tabellen verdrängt haben dürfte. Seine Systematik wird dieselbe Urquell befolgt haben, die wir in den Zukunftsbescheiden des Manilus kennen lernten. Die Generalwirkung hat das Tierkreisbild, dann folgen die speziellen Einflüsse der zugehörigen Dekane. ...

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in der antiken Katarchenhoroskopie
Verlag: De Gruyter

Mehr als uns dies im allgemeinen bewusst ist, bestimmte die Astrologie in der Antike das gesamte politische, gesellschaftliche und private Leben. Ihren Höhepunkt erreichte sie vom ersten bis zum vierten Jahrhundert nach Christus, doch auch danach gelang es dem Christentum nicht, die Lehre und den Glauben an sie ganz auszurotten, im griechischen Osten noch weniger als im lateinischen Westen. Wer heute von Horoskopen spricht, denkt in der Regel an individuelle Geburtshoroskope. Die antike Geburtshoroskopie war jedoch nur ein Teil der astrologischen Lehre. Daneben gab es die allgemeine Astrologie, in der es um die Zukunft von Städten, Ländern oder gar der ganzen Welt ging. In der vorliegenden Abhandlung sind alle astrologischen Theorien der antiken Philosophenschulen zu den scheinbaren Gestirnbewegungen bzw. zur Rotation der Himmelskugel - in Wirklichkeit unsere Erde - sowie ihre Bedeutungen für das individuelle und gesellschaftliche Leben erfasst.

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Die Anfänge der Astronomie ()
Erwachende Wissenschaft: Band 2
Verlag: Birkhäuser

Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie ()

Zeitrechnung der Babylonier, Ägypter, Mohammedaner, Perser, Inder, Südostasiaten, Chinesen, Japaner und Zentralamerikaner
» 2. Band «
Zeitrechnung der Juden, der Naturvölker, der Römer und Griechen sowie Nachträge zum I. Bande
» 3. Band «
Zeitrechnung der Makedonier, Kleinasier und Syrer, der Germanen und Kelten, des Mittelalters, der Byzantiner (und Russen), Armenier, Kopten, Abessinier, Zeitrechnung der neueren Zeit, sowie Nachträge zu den drei Bänden
Verlag: Hinrichs'sche Buchhandlung

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Verlag: Vittorio Klostermann


Verlag: Astronova
von
übersetzt von Wilhelm Maas

Der Tierkreis hatte zunächst noch einen direkten Bezug zu den Fixsternbildern. Später wurden die Sternbilder in zwölf gleich große Einheiten zu jeweils 30° eingeteilt. Dieser sogenannte siderische Tierkreis wurde auch in Ägypten und in Griechenland verwendet. Im Unterschied dazu ist der heute vorwiegend verwendete tropische Tierkreis ein universaler Sonnenkalender, der seinen Ausgang am Frühlingspunkt nimmt.


Lebensorientierung und Zukunftsgestaltung durch Kalenderprognostik
zwischen Antike und Neuzeit

University Press Kassel

S. 158: Für die altägyptische Astrologie war hingegen der Verzicht auf die Beobachtung des Himmels kennzeichnend. Die Zeit wurde von den Göttern beherrscht, die Zeiträume wurden dabei mit Hilfe der Göttersagen bzw. des Festkalenders bestimmt (Quelle: Knappich). Erfolgender Wandel: Nechepso- Petosiris → Ptolemäus

Der Heidelberger Professor und Altphilologe Franz Boll unterzog Ende des 19. Jahrhunderts den Tierkreis einer genaueren Untersuchung. Für den Ägyptologen Daressy war der Fall allerdings klar: das war ein altägyptischer Tierkreis. Die altägyptische Herkunft dieses Tierkreises ist nicht zu übersehen, denn er besteht aus zwölf heiligen Tieren altägyptischer Gottheiten. Jedes dieser Tiere ist sowohl in den erhaltenen Texten, als auch den erhaltenen bildlichen Darstellungen einem Tierkreiszeichen des astrologischen Tierkreises zugeordnet, wodurch man auf eine astrologische Bedeutung des altägyptischen Tierkreises schließen kann. Unübersehbar ist auch, dass dieser Tierkreis nicht einfach aufgrund irgendwelcher äußerlichen Ähnlichkeiten in der Symbolik entstanden ist, sondern durchaus auf bestimmten - astrologischen, astronomischen und/oder religiösen, bzw. mythischen - Überzeugungen beruhen muss, auch wenn aus dem Alten Ägypten bisher keine schriftlichen Zeugnisse überliefert sind, die dies explizit aussagen. Drei der altägyptischen Tierkreiszeichen finden sich nämlich auch in unserem astrologischen Tierkreis, aber an ganz anderer Stelle. Leider schweigt sich das überlieferte Material über die Bedeutung der einzelnen Zeichen des altägyptischen Tierkreises aus. Wie erfährt man nun etwas über die Bedeutung dieser Tierkreiszeichen? Der Weg führt nicht nur über die Astrologie, sondern auch über die Mythologie und die Religion der Alten Ägypter, denn bei den zwölf Zeichen des altägyptischen Tierkreises handelt es sich ja um Symboltiere altägyptischer Gottheiten. In dem Buch "Ägyptische Astrologie" findet sich zu jedem Zeichen des altägyptischen Tierkreises eine astrologische Deutung, die sich nach der Position des Zeichens im Tierkreis richtet und nach der Bedeutung die das jeweils entsprechende Symbol des astrologischen Tierkreises hat, jedoch unter Einbeziehung der symbolischen Bedeutung dieses Tieres im Alten Ägypten. Anschließend wird für jedes Zeichen die Bedeutung der zu dem Tier gehörenden Gottheiten in der Mythologie und der Religion erklärt.

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Da das Durchlaufen des Frühlingspunktes bei der Sonne der Frühlingstagundnachtgleiche entspricht, gibt es auch eine direkte Entsprechung zwischen den einzelnen Tierkreiszeichen und Zeitpunkten im Jahreslauf. Dionysios von Alexandria konnte daher im 3. Jahrhundert v. Chr. bei seiner Reform des ägyptischen Kalenders die Monate nach den Tierkreiszeichen benennen, wobei das erste Zeichen dem ägyptischen Kalender entsprechend der Krebs war. Tierkreiszeichen und gleichnamiges Sternbild stimmen nicht überein. Aufgrund der Präzession des Frühlingspunktes verändert sich die Position der Tierkreiszeichen im Lauf von Jahrtausenden. Vor etwa 2500 Jahren entsprach die Lage der Tierkreiszeichen den Sternbildern, durch die sich die Sonne während der jeweiligen Zeit scheinbar bewegte. Das gilt schon lange nicht mehr, wenn also heute die Sonne in 0° Widder (dem Frühlingspunkt) steht, bewegt sie sich tatsächlich durch das Sternbild der Fische. Das Konzept geht auf eine in der altägyptischen Spätzeit (etwa 664-332 v. Chr.) erfolgte Verschmelzung der babylonischen und altägyptischen Sternbilder zurück, die bereits im dritten Jahrtausend v. Chr. in der altägyptischen, babylonischen und sumerischen Astronomie mythologisch in Gebrauch waren.

Der ägyptische Tierkreis umfasst 12 Zeichen: Nil, Amon-Ra, Mut, Geb, Osiris, Isis, Toth, Horus, Anubis, Seth, Bastet, Sekhmet. Jedes Zeichen, mit Ausnahme des Nils, symbolisiert den ägyptischen Gott oder die ägyptische Göttin.

Der Kern der Angelegenheit besteht jeweils, in dem anwendenden außen-vor-stellen. Zum Einen, vermischte man völlig die gesammelten Erfahrungen, unter anderem auch das Wirken von Sonne und Mond auf der Erde für sich, mit der Anwendung der Wahrsagerei und stellte darin die Unterscheidung von Subjekt und Objekt außen vor. Zum Anderen entwickelte sich als Kontrapunkt über die Astronomie, eine Sichtweise, worin die Sterne zum Subjekt wurden, hingegen das betreffende Subjekt (Mensch) gar nicht enthält. Herausragendes Musterbeispiel, worüber sich auch der entsprechende Schnittpunkt darlegt und sich dies derart vor allem auch heraus entwickelte, ist die jährliche Überschwemmung des Nildeltas in Ägypten, worin sowohl als auch miteinander seinen Verband erfuhr. Der wesentliche Punkt hierin, ist dem gegenüber jedoch vor allem auch, die gänzliche Relativität in seinem Ausgangspunkt, was man eben nicht nur über das Wetter, sondern auch über die schrittweise Entwicklung des Kalenders erfährt. So ergibt sich hierin zwar für die Winter- und Sommersonnenwende, ein ausgehender Maßstab, doch beginnt des Frühjahrs Wirken keinesfalls derart gleich am selbigen Tag, wie man es mathematisch errechnet im Kalender antrifft, sondern wie die Schneeglöckchen durch ihr Erscheinen verkünden, hingegen variabel und eben nicht derart fixiert. Das man sich somit, sowohl in der Astrologie, wie auch der Astronomie gleichermaßen, in den unendlichen Welten verliert, ergibt sich somit auch zwangsläufig, denn die Mathematik hat nun eben keine Substanz, außer Relationen aufzuzeigen, sodaß die Suche nach dem Absoluten darin, eben auch einzig in der reinen Mathematik gegeben ist - gegenüber der Natur des Daseins hingegen auch die Sichtweise verlustigt geht.

Stellt man die diversen Anwendungen in ein Nebeneinander, so verdeutlicht sich hingegen auch erst darüber, daß man es hierin, durchweg mit einem reinen Verschiebewesen zu tun hat, um die Gegebenheiten einander anzumessen, worin daraus hervorgehend, nichts mehr seinem Ursprung entspricht, aus dem Verhältnis heraus man jedoch, das jeweilige Einmalige darüber zu etablieren sucht. Trennt man somit die Bestandteile, in ihre jeweiligen Wesensarten, welche sie selbst inne haben, dann gelangt man zunächst auch zu dem Relationsverhältnis, welches hierin am walten ist. Und wie man diesem dann entnehmen kann, sind dem gegenüber, einzig Relationen möglich zu fassen, doch in keiner Weise ein Absolutum, denn selbst die Umkreisung der Erde um die Sonne, ist in keiner Weise jährlich identisch. Ausgehend hierin ist, daß es sich bei der Prägung des Charakters, in seiner zugrundeliegenden Wesensart, um die Sonne handelt, worüber sich dessen Indikation ergibt, was sich darüber in seinem Gegenüber der Erfahrung zeigt, daß es gemäß dem man es auch anwendet, um Segmente des Jahres handelt, worüber es sich derart differenzierend gestaltet. Dem gegenüber gibt es hingegen auch keinen anderen Bezugspunkt, worüber sich ein solches aufweist - darin besteht der Kern der Angelegenheit, dem gegenüber nämlich die Inbetrachtziehung der Ekliptik, sich eben auch rein daraus resultierend ergibt. Das es hierin Einflüsse gibt, welche darin Varianzen erwirken, ist das, was dem gegenüber vorausgehend davon zu scheiden ist. Dem gegenüber hat man jedoch gerade hierin, eben nicht die Teilung des Sonnenjahres - den Sonnenbezug - in der Astrologie im Blick, wohingegen man doch in der Kalenderentwicklung, dies zum Zentrum werden ließ und sich aus den zwei Jahreshälften und den vier Jahreszeiten fundiert und sich auch gegenüber den Mondzeiten separiert. Gerade darüber zeigt sich hingegen, daß sich die Jahresaufteilung, aus der Sonne selbst ergibt. Dem entsprechend stellt es sich auch mit den aufteilenden Sonnenzeichen der Charaktere, die sich fundierend rein daraus ergeben.

Tropische Tierkreis (Sonnenzeichen á 30°) versus siderische Tierkreissternbilder

Der tropische Tierkreis ist eine geometrische Abstraktion, der nicht mit den Sternbildern auf der Ekliptik korrespondiert.

Sternzeichen Ekliptikale Länge Sektor Zeitraum des Sonnendurchgangs (2010)
Widder 28,8°-53,5° 24,7° 19.04. - 14.05. (25 Tage)
Stier 53,5°-90,2° 36,7° 14.05. - 21.06. (38 Tage)
Zwillinge 90,2°-118,1° 27,9° 21.06. - 20.07. (29 Tage)
Krebs 118,1°-138,2° 20,1° 20.07. - 11.08. (22 Tage)
Löwe 138,2°-173,9° 35,7° 11.08. - 17.09. (37 Tage)
Jungfrau 173,9°-218,0° 44,1° 17.09 - 31.10. (44 Tage)
Waage 218,0°-241,0° 23,0° 31.10. - 23.11. (23 Tage)
Skorpion
(Schlangenträger)
241,0°-247,7°
(247,7°-266,3°)
6,7°
(18,6°)
23.11. - 30.11. (7 Tage)
30.11. - 18.12. (18 Tage)
Schütze 266,3°-299,7° 33,4° 18.12. - 20.01. (33 Tage)
Steinbock 299,7°-327,6° 27,9° 20.01. - 16.02. (27 Tage)
Wassermann 327,6°-351,6° 24,0° 16.02. - 12.03. (24 Tage)
Fische 351,6°-28,8° 37,2° 12.03. - 19.04. (38 Tage)

Das es jedoch in keiner Weise, darüber zu einer wahren Ersichtung der Gegebenheit gelangen kann, ohne die Ersichtung des Subjekts selbst, ergibt sich indess nicht nur über die Verfahrenheit, welche man dem gegenüber anwendet und auch nicht aufgrund dessen man den Zeugungszeitpunkt nicht kennt. Zwar hat man sich auch damit auseinandergesetzt, diesen in Erfahrung zu bringen, doch wie sich mir über die eigene Erfahrung aufzeigt, ist hierin wesentlich, daß man den Menschen - dessen Subjekt/Selbst erkennt und dem gegenüber eine Ermessung vollzieht, worüber sich einzig Klarheiten darbieten. Hierin gibt es vor allem auch diverse Verhältnisse, welche ohne die Erschauung selbst gar nicht erkenntlich sind. Maßgeblich ist hierin nämlich vor allem der Grad der Ausgeprägtheit, welcher bei jeder Veranlagung den Grundstock der Präsenz und des Umsetzungswesen begründet. Damit verbunden, ergibt sich darin somit auch das Verhältnis zum Gegenpol, der sich über die Widersetzungswesen ergibt, ungeachtet ob sich über das innere Selbst (Über-/Unterbewußtsein) oder durch äußere Veranlassung sich vollzieht. Hierüber kehren sich die Wirkwesen entsprechend um. Und erst in der Ermessung des Selbst, lassen sich überhaupt erst, die äußerlichen Einwirkungen, auf dessen Daseins- und Umsetzungswesen ermessen, in seiner Gegenüberstellung. Und nicht umgekehrt, derart man verfährt. Das es ein Sein eines Jeweiligen gibt, basiert nicht darauf, daß es sich durch ein Anderes ergibt und daraus resultierend, sondern daß sich ein Sein des Selbst begründet, worüber es sich von dem abgrenzt, welches dem widerspricht. Darüber verdeutlicht es sich, wie es sich mit den Relationswesen verhält. Und wie hervorgehoben, so kehrt man gerade dies um, dem gegenüber man in der Naturwissenschaft hingegen, gemäß Descartes' Aufbringen, genau das Gegenteil deklariert und entsprechend händelt, sodaß dies darin gar nicht existiert. So besteht hingegen auch in dem Bezug keinerlei Unterschied zwischen dem, was die Astrologie dazu aufbringt, sondern im Gegenteil, erweist es sich hingegen, als ein dem Vorausgehendes, welches zwangsläufig dazu hinleitet, derart es sich auch in der kulturellen Entwicklung vollzog.

Empfängnishoroskop - Konzeptionshoroskop - pränatales Horoskop

Die Bedeutung und Errechnung der Empfängnis in der Astrologie der Antike

Aschendorf Buchverlag

Bereits in den Anfängen der Individualastrologie verspürten die antiken Astrologen den Wunsch, ihre Prognosen nach dem Zeitpunkt der Konzeption als dem eigentlichen Beginn des menschlichen Lebens zu richten. Die vorliegende Untersuchung übersetzt und analysiert alle Texte griechischer und römischer Autoren zur Empfängnishoroskopie: Der bedeutende Astronom und Astrologe Ptolemaios aus Alexandria (2. Jh. n. Chr.) beschäftigt sich sehr differenziert mit der Frage, ob die Konstellation zum Zeitpunkt der Empfängnis oder der Geburt den entscheidenden Einfluss auf das Leben des Menschen ausübt. Andere astrologische Fachschriftsteller überliefern teilweise höchst komplizierte Anleitungen, um den Konzeptionszeitpunkt nachträglich zu berechnen. Besonders eindrucksvoll ist eine Methode, die dem Thot-Priester Petosiris zugeschrieben wird. Vettius Valens (2. Jh. n. Chr.) und Hephaistion (4. Jh. n. Chr.) behandeln diese Regel sehr ausführlich und wenden sie sogar zur Berechnung des eigenen Konzeptionshoroskops an. Zudem existieren verschiedene Theorien, mit denen die antiken Astrologen die Dauer der Schwangerschaft zu bestimmen suchten.

S. 2: Die Astrologie ist in Babylonien entstanden, wo die Sterne als Schrift des Himmels schon früh mit der göttlichen Welt in Verbindung gebracht wurden. Alle Bewegungen und Veränderungen am Himmel galten als Zeichen der Götter. Aus diesem Grunde wurden spätestens seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. die Himmelserscheinungen von babylonischen Priestern beobachtet, aufgezeichnet und mit gleichzeitig eintretenden irdischen Ereignissen verglichen. Bei der altbabylonischen Astrologie handelte es sich um reine Omendeutung, die sich zunächst ausschließlich auf die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes sowie die Person des Königs bezogen.

Für die Weiterentwicklung der Omenastrologie zur Praxis der Horoskopie war der astronomische Fortschritt der Chaldäer entscheidend; einerseits die Fähigkeit, die Planetenbewegung zu berechnen, andererseits die Einteilung der Ekliptik in 12 Tierkreiszeichen zu je 30°. Das älteste überlieferte Keilschrifthoroskop stammt aus dem Jahr 410 v. Chr., das jüngste aus dem Jahr 69 v. Chr. Die Technik der Horoskope ist zunächst noch recht primitiv und beschränkt sich im Wesentlichen auf die einfache Nennung von Planetenpositionen. Deutungen werden entweder gar nicht oder nur in Ansätzen gegeben. Sie haben noch nichts mit der ausgefeilten Horoskopie der griechisch-römischen Welt gemein, doch sind sie ein Zeugnis für die Entstehung der Individualhoroskopie: Alle Horoskope beziehen sich auf die Geburt einzelner Personen.

Eine Besonderheit stellt das seleukidische Keilschrifthoroskop aus dem Jahr 258 v. Chr. dar, das auf Vorder- und Rückseite je ein Horoskop enthält. Die Datierung der beiden Seiten entsprechen dem 17. März und dem 15. Dezember des Jahres 258 v. Chr. Da beide Zeitpunkte 273 Tage und somit genau zehn siderische Mondmonate auseinander liegen, was den Astrologen als die normale Schwangerschaftsdauer galt, vermutete erstmals Kugler, die eine Seite betreffe die Empfängnis, die andere die Geburt des Kindes. Dieses keilschriftliche Zeugnis ist bislang der früheste fassbare Nachweis für ein Empfängnishoroskop.

S. 5 (Catalogus codicium astrologorum Graecorum - CCAG): Die frühesten literarischen Zeugnisse zur Empfängnishoroskopie gehen auf den Thot-Priester Petosiris zurück. Unter seinem Namen und dem des Königs Nechepso wurden von einem oder mehreren unbekannten Autoren verschiedene astrologische Schriften in griechischer Sprache, vermutlich teilweise in iambischen Triametern verfasst, welche die wichtigsten Details der Astrologie behandelten. Diese Astrologumena, die nur noch fragmentarisch erhalten sind, sind wohl um 150 - 120 v. Chr. in Alexandria, dem damaligen Zentrum der Wissenschaften entstanden. Die Fragmente spiegeln babylonische und altägyptische Anschauungen, gepaart mit Erkenntnissen der griechischen Wissenschaft wieder.

Das erst zusammenhängende Zeugnis zur Empfängnishoroskopie findet sich bei dem bedeutenden Astronomen und Astrologen Ptolemaios. Er lebte in Alexandria und verfasste dort neben zahlreichen kleineren Schriften zwei Hauptwerke von epochaler Bedeutung. Sein frühestes Werk ist die berühmte Syntaxis mathematica, die in 13 Büchern die mathematische Astronomie mit größter Wissenschaftlichkeit behandelt. Darin liefert er die astronomischen Grundlagen für das um 150 n. Chr. verfasste systematische Handbuch der Astrologie, die Apotelesmatika. Es galt der wissenschaftlichen Nachwelt als die 'Bibel' der Astrologen und wurde im arabischen Mittelalter häufig kommentiert und paraphrasiert. Der Empfängnis und Geburt widmet Ptolemaios ein eigenes Kapitel (Ptol. apotel. 3,2 = Text 2).

S. 21: Während die Empfängnis zu Recht als die 'Geburt' des menschlichen Samens bezeichnet werden könne, sei der Moment der Geburt die 'Geburt' des Menschen. Da also der Mensch vollkommener als der Same ist, ist es auch die Geburt im Verhältnis der Empfängnis. Zur Begründung fügt Ptolemaios hinzu, dass das Neugeborene im Moment der Geburt sehr viele Dinge zusätzlich aufnimmt, die es während seiner intrauterinen Entwicklungsphase noch nicht besaß. ... Die Geburtskonstellation, wo Ptolemaios weiter, übe also keinen direkten Einfluss auf die natürliche Beschaffenheit des Menschen aus. Das leuchtet ein, denn die Natur des Menschen wird nach Ptolemaios im Moment der Empfängnis geprägt.

S. 41: Wie Aëtios (De die natali - 100 n. Chr.) beschreibt, so begründen die Chaldäer ihre Anschauung des Censoriums, dem Werden des Menschen, anhand eines einfachen astrologisch-geometrischen Systems, das ausschließlich auf dem Lauf der Sonne basiert. Der Sonne, die die Bewegungen, Konstellationen und Wirkungen aller anderen Himmelsköper bestimme, sei somit auch das menschliche Leben unterworfen.


Verlag: Die Blaue Eule

Der Autor untersucht zahlreiche Biografien anhand der Konzeptions- und der Geburtshoroskope. Er kommt zu dem Schluss: Das Konzeptionshoroskop zeigt die Anlagen, die eventuell auch karmisch geprägt sind. Das Radixhoroskop zeigt das Verhältnis zur Umwelt und die Auseinandersetzung mit ihr.

Die Korrektur der Geburtszeit ()
Die zeitlich bedingte Empfängnis und Geburt des Menschen
Uranus Verlag


Eine soziomorphe Metapher in der antiken Planetenastrologie
Verlag: De Gruyter
Reprint der Ausgabe von B. G. Teubner (2005)

Der Vorgang von Projektion und Reflexion soziomorpher Modelle (E. Topisch) bestimmt die Systematik dieser astrologiehistorischen Studie: Welches irdische Vorbild von Doryphorie ("Speertragung") wird an den Himmel projiziert? Welche Himmelserscheinungen werden als Doryphorie bezeichnet, und worin liegen die Analogien von irdischem Vorbild und himmlischem Abbild (Projektion)? Welche Rückschlüsse für das irdische Leben werden innerhalb der astrologischen Prognostik aus der himmlischen Doryphorie gezogen (Reflexion)?

Die Autorin übersetzt und analysiert systematisch sämtliche griechischen und römischen Quellen zur planetaren Doryphorie bis zum 7. Jahrhundert sowie ausgewählte spätere Quellen bis hin zu Kepler.

So gilt es mir hierzu zwei Muster dazu aufzubringen, um den Gegenstand als solchen hervorzuheben. Beim Charakter des Fischen, handelt es sich darum, daß sich bei diesem, der Charakterzug seiner fundierenden Bezugsperson darin vollzieht. Die Symbolik des Fisches entspricht dem entsprechend prädestinierend. Dies vollzieht sich nämlich zugrundeliegend des fundierenden Verhältnisses, welches sich dieser selbst nicht bestimmen kann, sondern sich über die gegenseitige Verbundenheit und somit durch den Bezug ergibt. So trifft man darin auch auf die entsprechende Relativität, was des Wesens Kern ausmacht, sodaß sich unter anderem auch die Wankelmütigkeiten und Veränderungen derart vollziehen. Ausgehend ist jedoch generell, so auch bei diesem Charakter die Ausgeprägtheit, sodaß dies jedoch gerade beim Fischen, sich mit dem Persönlichkeitsbezug der Fundierung auch kombiniert. Hingegen zeigt sich speziell über diesen, daß das Charakterwesen als Ganzes vererbt wird und sich hingegen im Bezug der Ausprägung, ein jeweiliges Anteiliges einzig daraus hervorgeht, mit Ausnahme des Fisches, worin es sich davon differenzierend, nicht derart über die ursprüngliche Prägung, isoliert von dem Anderen unabänderlich fixiert. Der Zwilling hat hingegen zwei gegensätzliche Pole von Typen in sich, die im Wechsel in Erscheinung treten. Dies vollzieht sich bei den Einen, in zeitlicher Kontinuität, hingegen bei Anderen, aufgrund anderer spezifischer Einflüsse vollziehend. Entsprechend zeigt sich mir jedoch auch generell, daß der Ursprung der Ergründung der Charaktertypen, eben in keiner Weise, über astrologische oder astronomische Verhältnisse entstanden sind und auch nicht damit in Zusammenhang stehen und es sich darin nicht um Charaktereigenschaften von Planeten handelt, sondern um Eigenschaftswesen des Menschen. So ist hierin auch die Symbolik des Jeweiligen der Bezugspunkt und nicht das Bildnis dessen als solchem, was leicht zur Verwirrung führt, wohingegen nämlich auch der Zwilling an sich auch nicht diese Gegensätzlichkeit seiner Pole enthält, sodaß sich auch darüber wiederum verdeutlicht, daß die Eigenschaften des Menschen, doch eine ganz spezifische Eigenart in sich tragen und somit auch einzig aus diesem selbst heraus, sein Abbild erfahren kann. Somit ist auch generell, das Eine und das Andere voneinander getrennt zu erachten und erst darüber miteinander zu kombinieren, dem gegenüber man es im Bezug auf die Sonne und den Mond hingegen von Alters her, abseits dessen derart handhabte, wie sich zumal über den Bezug der Fruchtbarkeit verdeutlicht. Das es sich hingegen auch miteinander kombiniert, stellt sich hierin als Selbstverständlichkeit, doch erwirkt das Eine nicht das Andere, sondern es handelt sich zum Einen um ein Erwirken und anderweitig um ein Einwirken - darin besteht der elementare Unterschied und ist allem anderen vorausgehend auch derart zu achten.

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Zu der Wesensart des Charakters, gilt es mir noch einen anderen substanziellen Bestandteil dem daneben zu stellen, den ich derart bisher noch nirgends als Inbetrachtziehungsbestandteil überhaupt angetroffen habe. Darauf gestoßen, bin ich über meine Ergründungen, des Menschen Wesensarten Hervortretungen, worin sich dieser gleichermaßen, in seiner herausragenden Art seines Unterscheidungswesens entsprechend darbietet. Hierbei handelt es sich, um die sich darin unterscheidende Wesensart von Respekt- und Angsttyp. Es erweist sich als ein Eigenständiges, abseits der Individualität des zuvor bezugnehmenden Charakters, indess macht gerade dies auch einen tragenden Bestandteil des Persönlichkeitswesens aus, sodaß ich diesen auch nicht gesondert separiere, sondern in seiner Nebeneinanderstellung zu dem vorigen Substanz- und Scheidungswesen der Charaktertypen, dem daneben stelle. Hierin erweist es sich, als ein ganz eigener Mechanismus und repräsentiert sich über sämtliches Reflektions- und Händlingswesen, in dieser jeweiligen voneinander scheidenden Eigenart. Während man dies beim Menschen, einzig im Bezug auf Erscheinungsweisen des Ängstlichkeitswesens, einer gesonderten Erachtung unterzieht, trifft man hingegen den Bezug zum Respekt, einzig als eine Inbetrachtziehung der geistigen Achtung gegenüber anderem an und in dem Bezug auch das Handlungswesen erachtend, jedoch nicht in seinem instinktiv leitenden Wirkwesen der Sinne und dessen daraus hervortretenden Reflektionswesen. Man kennt diesen Bezug hingegen aus der Tierwelt, in seiner Unterscheidung von Raub- und Fluchttieren. Herausragend ist hierin und gerade darüber verdeutlich sich, daß es gar nicht derart ersehen wird, daß das jeweilige Eine derart gar nicht in dem Anderen enthalten ist. Was der Angsttyp als Angst erfährt, erfährt der Respekttyp völlig anders, sowie was der Respekttyp als Respekt erfährt, hingegen vom Angsttyp derart nicht erfahren wird. Angst und Respekt, haben dem entsprechend, auch für die jeweiligen Anderen, ein ganz anderes Wirkungs- und Erfahrungswesen und somit auch eine entsprechende völlig andere Bedeutung. Dem gegenüber erweist es sich jedoch, als 'zwischenzeitlich' kulturell gänzlich übergangen.

Als elementarer Einfluß darauf, erweist sich des Menschen vollziehende Lebensausgestaltung, worin das reguläre und somit instinktive Respektwesen, systematisch im Verlaufe seine außen-vor-Stellung erfährt. Es zeigt sich somit auch (in) jedem Kinde, noch in seiner Natürlichkeit der Erscheinung und auch in seiner gegenseitigen Differenzierung, wohingegen im späteren Verlauf und deren Ausbildung, nicht mehr die Sinne, sondern die geistigen Bildnisse das Leben bestimmen - zumal nämlich durch das Statutenwesen, welches sich speziell in den Hochkulturen, überhaupt nicht mehr darauf begründet, derart es sich in seinem Ursprung vollzieht (Heroismus → Mythologie). Indess zeigt es sich Jedem, wer das Sinnenwirken im Auge behält, worüber es sich unübersehbar darüber darbietet, derart es sich darin verhält. So gilt es mir hierzu auch einmal mustergültig dazu, das Verhältnis von Jugendlichen gegenüber ihren Erziehern abzubilden. Prädestinierend ist darin nämlich, daß sich aufgrund dessen, sich auch gar nicht eine derartiges Einheitswesen der Erziehung und Ausbildung ergeben kann, derart man es darin anstrebt, hingegen sich gerade darüber auch das demonstrative Abbildungswesen ergibt, da es nämlich in der anwendenden Förderung der Einheit, es sich unweigerlich darüber auch in seiner Zwiespältigkeit offenbart. Gerade darin ergaben sich auch mir ursprünglich die entsprechenden Bildnisse, die sich hingegen in meinen späteren lebensorganisierenden Positionierungen, in seinen Details verdeutlichten. Die Markantz, auf welche man in der nachfolgenden Dissertation von Sabine Albert stößt ist, was Kant aufbrachte, daß nämlich in der rein geistigen Erachtung, das Sinneswesen darin gar nicht in Erscheinung tritt. Derart stellt es sich auch mit dieser sich neutral stellenden Darstellung, dem gegenüber jedoch die wiedergebenden Inhalte der Subjekte Bände sprechen, über den Gegenstand der Sache und somit auch explizit darauf verweisen.

» Menschenbilder im Unterrichtsalltag (2021) «
Eine empirisch-rekonstruktive Untersuchung zu Respekt
aus der Wahrnehmungsperspektive von Schüler*innen
Dissertation
Sabine Albert

S. 137: Sucht man wissenschaftliche Befunde zu Respekt im Schulalltag, wird man nur begrenzt fündig. Die konkrete Frage an Schüler*innen, wodurch sie sich von ihren Lehrpersonen respektiert fühlen, ist in dieser expliziten Form noch nicht gestellt worden. Was bedeutet Respekt für Schüler*innen? Es gibt in der Literatur sehr viele Befunde zu gerechtem, gutem oder kränkendem Lehrer*innenverhalten, durch die es möglich ist, respektvolles bzw. respektloses Lehrer*innenverhalten abzuleiten, vor allem auch aus Schüler*innensicht. Zu Respekt im Unterricht gibt es zwar einige wenige Forschungen, allerdings geht es dabei um die Frage, wann Schüler*innen ihre Lehrpersonen respektieren, genauer, wie und warum sie ihren Lehrpersonen Respekt erweisen. Diese Ergebnisse sind insofern aufschlussreich für diese Dissertation, da bereits ausführlich besprochen wurde, dass Erwartungen an andere Menschen mit eigenen Überzeugungen korrespondieren. Es kann demnach davon ausgegangen werden, dass Schüler*innen sich von ihren Lehrpersonen erwarten, dass sie ebenso respektiert werden, wie sie vice versa ihre Lehrpersonen respektieren. Reziprozität ist demnach ein wichtiges Merkmal für Respekt, da von einer Gegenseitigkeit ausgegangen werden kann. Wann respektieren Schüler*innen ihre Lehrer*innen und wodurch zeigt sich dieser Respekt?

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DIE BEGABUNG

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Zu dieser Gegebenheit, gilt es mir, über die Selbsterfahrung einzusteigen, da es sich darüber am besten darlegen läßt, worum es sich hierin handelt, dem gegenüber hingegen gar keine Sprache existiert, worüber es sich spezifizieren läßt und auch in keiner Weise über Sprache selbst abbildbar ist. Mein erstes Bewußtsein darüber, ergab sich mit 7 Jahren, über den Einfluß der erfahrenden Rockmusik über meine älteren Brüder, worüber sich mir im Verlaufe aufdrängte, Rockmusiker zu werden und die Umsetzung mit der Gitarre dabei in den Sinn geriet. Hingegen erhielt ich mit 8 Jahren, ein Akkordeon und 8 Jahre Musikunterricht. Die Sachlage hinnehmend, wurde dies jedoch im Verlaufe, immer mehr zur Qual der Beschäftigung damit und als ich mit 16 Jahren, mit einem anderen Musiker zusammen musizierte und die Noten auflegte, wonach ich einzig spielen gelernt hatte und diesen fragte, ob er das Lied kennen würde, entgegnete dieser mir, ich solle einfach einmal anfangen zu spielen, denn er kenne keine Noten, er werde sich darin schon einfinden. Nach diesem Abend packte ich das Akkordeon ein und nie wieder aus. Parallel zu jener Zeit, erfuhr ich ähnliches im Bildungswesen, worin ich ebenfalls mit dem Auswendiglernen geplagt war, was sich mir als Unmöglichkeit erwies, dies zustande zu bringen. Es war der Intelligenztest, welcher mir darin vor Augen führte, womit ich hierin konfrontiert bin und fortan war auch das Thema dieser Art der Bildung, für mich generell abgeschlossen. Ich erkannte und handhabte es schlußendlich, fortan auch einzig noch in dessen Bezugswesen, daß ich mich, wie ich es auch vor allem handwerklich erfahren hatte, einzig noch autodidakt umsetzte, worüber sich mir auch einzig das 'wahre Ausbildungswesen' ergab. Indess ergab sich mir über die Handwerkswesen, kein solches, worin sich mir eine tatsächlich Eigenentfaltung vollzog. Ein wahrer Enthusiasmus entwickelte sich zwar noch einmal, über einen Zeitraum von 8 Jahren, über meine autodidakte Umsetzung in der Schwarzweißfotografie, doch gelangte ich letztendlich darüber zum Schluß, daß ich mich im Äußeren nicht derart umsetzten kann, hingegen sich gleichzeitig jedoch auch meine innere Entwicklung sich bereits ausbreitete, derart man es heute hierüber erfährt. Was die Musik betrifft, so gelangte ich im Verlaufe über das Tanzen zu einem Wandel, worin sich mir gegenüber dem vorformulierten Gesellschaftstanz, im Verlaufe meine Eigenart darbot, vergleichbar mit dem von Michael Jackson und sich in seiner idealen Weise über Trancemusik vollzieht (abseits des Techno, von dem man es weitläufig nicht unterscheidet). Daneben gelangte ich auch instrumental, über das Erfahren von Percussion (dem Extend des Schlagzeuges), zur Klarheit über meine instrumentale Musikalität, deren Grundwesen sich nämlich rhythmisch und eben nicht melodisch fundiert.

Kernpunkt der Wesensart hierin ist, daß es sich darin gemäß eines Baumes verhält. Die Wurzeln stellen die mentalen Veranlagungen dar, in ihrer Wesensart und ausgehenden Differenzierung. Der Baumstamm repräsentiert das, worüber es zur Umsetzung gelangt. Und die Äste sind das, worüber es seine Umsetzung erfährt. Hingegen sind die Veranlagungen, zunächst auch einzig, gemäß eines Samenkorn präsent, woraus sich entwickelnd das Wurzelwerk entsteht und auf dem begründet sich das Umsetzungswesen über die aufnehmenden Reflektionen. Auf beiderlei basiert es auch, daß man es erst über seine Umsetzung erfährt - in das Verhältnis der Ersichtung gelangt - und sich hingegen auch einzig umsetzt, gemäß dem es darin seine Ausprägung hat und entsprechend seinen Nährstoff erlangt, worüber es sich zu seinem Baumstamm und seiner Verastung entwickelt.

Dem gegenüber gilt es mir hierzu dem entgegen zu stellen, derart es überhaupt seine Inbetrachtziehung erfährt. Dies basiert auch hierin, auf der reinen Inbetrachtziehung der Objektivität, welche das Erfahren des Subjektes - im Selbst - selbst gar nicht beinhaltet. Entsprechend gibt es auch darin keine tatsächliche Unterscheidung der elementaren Differenzierungen, sondern einzig einen Bezug zu dem, was im Äußeren darüber hervortritt. Somit gibt es in der Regel darin, noch nicht einmal eine Unterscheidung einer Inbetrachtziehung des individuellen Selbst, in seiner veranlagten 'vorausgehenden' Konstitution, sondern auch hierin findet, gemäß dem naturwissenschaftlichen Verhältnis, einzig eine körperlich-geistige Inbetrachtziehung statt und somit ein rein 'mechanistisches' Präsenz- und Entwicklungswesen. Nachfolgend ein Muster der Darlegung dessen, worin zumindest auch das Selbst, seine aufbringende Erwägung findet, doch sich gerade auch darüber darbietet, daß gar kein Zugangswesen von außen her überhaupt gegeben ist. Die Beschäftigungen, welche man antrifft, entsprechen durchweg einzig dem von Pilzen - der Frucht dessen - doch ist darin das Myzel - der Pilz selbst - gar nicht Inhalt! Derart stellt es sich auch mit dem Sprachgebrauch, sodaß man in der Regel noch nicht einmal zwischen Begabung (der Gabe!) und dem Talent unterscheidet. Auch hier wiederum trifft man wiederum auf das Verhältnis, gemäß dem das Auge nicht hören kann und umgekehrt. Das Erfahren dessen ist einzig Denen gegeben, welche über eine entsprechende Ausgeprägtheit an Gaben verfügen und es bewußt wahrnehmen und umsetzen. Somit gilt es mir hierzu herzuheben, was sich über nachfolgende Dokumentation darbietet, daß die 'Talentierten' und somit sich Umsetzenden, sehr wohl die Vielschichtigkeit des Seins darin erkennen und auch danach ihr Händlingswesen einrichten, was sich zwangsläufig daraus ergibt. So verweise ich auch auf die Wesensart von Bäumen und zumal auch deren Individualität, dem gegenüber man dem Menschen hingegen systematisch 'einzupflanzen sucht', derart man es zu sein pflegt.

Selbst → Selbstkonzept → Persönlichkeit ← Umwelt


LIT Verlag
Jan Hemming

Selbst, Selbstkonzept und Persönlichkeit

S. 48: Die Beschäftigung mit dem Selbst ist zwar ein beständig wiederkehrendes Thema der Psychologie, dennoch ist das Selbstkonzept kein allgemein akzeptiertes Konstrukt der Entwicklungs- oder Persönlichkeitspsychologie. Dies mag darauf zurückzuführen sein, dass mit der Vorstellung eines einheitlichen Selbst: ähnlich wie mit dem Begriff der Seele eine substanzielle psychische Instanz angesprochen ist, die mit der Orientierung zeitgenössischer Psychologie am Verhalten und an dessen Funktionen nicht vereinbar ist. Bereits in älteren psychologischen Lehrbüchern wird die Vorstellung eines »essential me« kritisiert. Eine systematische Erschließung verschiedener Dimensionen des Selbst: seit den 60er jahren hat allerdings dazu beigetragen, das Selbst wissenschaftlich zu konzeptualisieren und folgerichtig den Begriff des Selbstkonzepts zu etablieren. Ein grundsätzlicher Unterschied zwischen dem Selbstkongept und der Persönlichkeit lässt sich aus der jeweiligen Perspektive ableiten:

Während der Persönlichkeitsbegriff hauptsächlich darauf zielt zu kennzeichnen, wie sich die Merkmale eines Individuums mehr oder weniger objektiv darstellen, bezieht sich der Begriff des Selbst hauptsächlich auf die subjektive Sicht des Individuums.

Dabei ist es interessant zu beobachten, dass Individuen sich selbst zumeist wesentlich vielschichtiger darstellen, als sie andere Personen charakterisieren, wenn sie deren Selbstkonzept einschätzen sollen. Dies mag ein erster Hinweis darauf sein, dass das Selbstkonzept gegenüber Persönlichkeitsmerkmalen eine differenziertere Kategorie sein könnte, wenn es um die verschiedenen Dimensionen von Begabung und Entwicklung im Popsektor geht.

Die erforderliche Differenzierung besteht somit auch hierin, in seiner ausgehenden substanziellen Gegebenheit der veranlagten Präsenz, gegenüber dem, worüber und was sich aus dem heraus hervorgehend daraus entfaltet. So erweist sich hierin hingegen auch der Ursprung der Bezeichnung der Gabe, in seiner Gegenüberstellung zum Talent, als das Passendere, da es die beiden Warten voneinander trennt, wohingegen die Anwendung von Be-gabung, sich als derart stellt, worüber man die Hochbegabung zu bezeichnen pflegt. Speziell dieses Verhältnis, bezeichnet jedoch in seinem fundierenden Sinne Widersprüchliches/Blockaden, welche sich ebenfalls über den Baumwuchs verdeutlichen, bei dem sich einzelne Äste des Ausbildungswerkes nicht gleichmäßig ausbilden können oder man einzelne Äste abschlägt. Daraus entwickelt sich ein Wildwuchs, wohingegen beim Menschen sich darüber die Individualität des Handlungswesen umsetzt und somit aufgrund des fehlenden Aus-Gleichgewichts, zu einer Behindertensituation führt. Das Extrem dessen trifft man an, in der Erachtung des Genies, derart man es hingegen auch generell im Bezug der Gaben antrifft, dessen Genialität sich auch ins umgekehrte verkehren kann, was jedoch nicht auf der Sache selbst beruht, sondern in seiner Unterscheidung, inwiefern hierin das Realistische oder Idealistische seine Erachtung erfährt, worüber es sich ausgehend, wie auch resultierend, dem entsprechend daraus ergibt. Eine Behinderung als solche, ersieht man hingegen nämlich nicht als eine Gabe, wohingegen man sehr wohl, die Unangepaßtheit an die Erwartungen, eben auch als solche erachtet. Es sind die inneren Triebkräfte, in Kombination mit dem Erfüllungswesen, worüber es sich ausgestaltet, sodaß sich auch als solches, eine Vielfalt an Varianzen ergibt, derart sie sich einzig, über des Menschen kulturelle Vielfalt derart darbietet, was man hierin ebenfalls gar nicht derart spezifizierend im Blick hat. Hierzu verweise ich noch einmal auf meine Hervorhebung, des entstandenen Kombinates des aufrechten Ganges, mit dem Überbewußtsein des Menschen. Es erweist sich dem gegenüber, als eine Freisetzung und Umsetzung dieser Kapazität, dessen Wandel vergleichbar ist, mit den Bäumen, welche in ihrem Ursprung nur Büsche waren. So ist beruht auch im Grunde, die Fähigkeit des aufrechtend Ganges, ebenfalls auf dem Grundstock der Begabung, wohingegen, wenn man sich den regulären Gang des Menschen dazu in Betracht zieht, sich hingegen zeigt, daß es gerade auch hierin, eine gravierende Unterscheidung gibt, dem gegenüber es sich regulär, als ein hinfort bewegen des körperlichen Gewichtes erweist. Über die Veranlagung zu verfügen, aufrecht gehen zu können (es zu erwirken) und über eine 'darüber hinaus gehende Gabe' zu verfügen, sind doch zwei sich unterscheidende Gegebenheiten, welche jedoch aus dem Gleichen hervorgehen, jedoch seiner Unterscheidung des Grundstocks und dessen Ausbildung, es sich derart verhält, wie in seiner prädestinierenden Verdeutlichung der Unterscheidung von dem Busch und dem Baum. Hingegen besteht gerade auch dem gegenüber wiederum die Mißlichkeit und dazu verweise ich entsprechend auf das Muster von Wurzelwerk und dem Stamm. Es ist vielmehr derart, daß sich hierin, gegenüber dünnen Verästelungen, starke Wurzelstämme darin ausbilden und gerade die Körperhaltung, in Vielfältigem, einer der fundierenden Grundstöcke ist, worüber sich diese Ausbildung entfaltet. Darum auch meine/die Unterscheidung des Naturtalents, worin es sich nämlich wechselseitig begünstigt, aus sich selbst heraus zu entfalten. Darin ergeben sich hingegen auch diverse Typologien, hingegen distanziere ich mich davon, eine solche zu fassen. Gerade die Chematas, bewirken hierin nämlich nicht das, was darin möglich ist - derart fixiert stellt es hingegen auch nicht, den es handelt sich hierin nicht um eine einzelne Wurzel, sondern um ein Wurzelgeflecht. Zumal verknüpft sich gerade dies auch wiederum mit den anderen Veranlagungen unabdingbar, sodaß auch in dem Bezug keine Isoliertheit als solches die Gegebenheit ist. Hierzu gilt es mir indess auch darauf zu verweisen, daß speziell über die Gaben des Menschen, sich wie in keinem Anderen, die evolutionären Entwicklungen des Selbst darstellen und es diesem vor allem auch auf die begreiflichste Art darüber vermittelbar ist.

Aufgrund dessen ich meine Entwicklung und Entfaltung, in der Hauptsache rein in meinem Innern vollzogen habe und daraus fundierend, reflektiv mit dem Äußeren verbinde, möchte ich gegenüber der Vielfalt, welche ich zur Sachlichkeit dazu aufbringe, noch einmal herausragend hervorheben, daß es sich generell, in des Menschen handlungsfundierender Umsetzung, um das Umsetzungswesen über den Instinkt handelt und in keiner Weise um den Geist (Pferd-Reiter-Verhältnis). Gerade auch hierin, stellt sich dies explizit in seinem Gegensatz, in seiner Gegenüberstellung dar. Und dies kennt auch Jeder, welcher sich körperlich-technisch, in seiner Perfektionierung umsetzt, daß der Umstand der Professionalisierung darin besteht, aus der geistigen Vorausleitung heraus zu gelangen, worin sich dies nämlich auch gegenüber der Laienhaftigkeit entsprechend differenziert. So sind hingegen speziell die Kapazitäten, welche man über den Intelligenztest 'berücksichtigt', keine geistigen, sondern intuitive Fähigkeiten, die sich mit dem Geistigen verknüpfen, jedoch nicht aus dem Geistigen heraus fundieren. Es ist nämlich das Verstandeswesen, welches hierüber sein Abbild erfährt, dem gegenüber man darin eben auch auf die erinnerungstechnische Erfahrung damit trifft, sodaß es sich damit darin verknüpft. Hingegen erfährt man die Gegebenheit explizit, in seiner Gegenüberstellung mit dem Unbekannten, worüber sich auch darbietet, daß es sich auch hierin, gemäß eines Kennens stellt, dessen es keiner vorigen erlebten Erfahrung dessen bedingt, sondern einzig des daraufhin Einrichtens der Kapazitäten. Im Gegensatz zur sexuellen Konstitution und dem Charakter, ist es jedoch hierin diese Art der Individualität und das Verästelungswesen, welches dessen Besonderheit ausmacht und kein derartiges Hervortreten sich, wie in dem Anderen vollzieht, sondern einzig in seiner konstruierenden Ausentwicklung sich ergibt. Das sich hingegen auch das Verstandeswesen, als eine Gabe stellt, ergibt sich hingegen daraus, daß im Prinzip, jegliche mentale Veranlagung eine Gabe ist, derer es weder einer Erlangung erfordert, hingegen auch nicht erlangt werden kann. Dem gegenüber ergibt sich indess auch für diese Gabe diese Sonderstellung, aufgrund seiner Eigenart und dessen substanziellen und konstruktionellen Differenzierung, gegebenüber den anderen Veranlagungen. So ist dann doch seine Separierung als Begabung das Passende, hingegen ergeben sich gerade daraus auch die Klarheiten über die Gabe als solche, zumal sich nämlich hierin keinerlei Möglichkeit der Wahl ergibt, derart man es in den anderen Bezügen zu pflegen sucht.

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SUBSTANZ

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» Das Seiende und das Wesen (De ente et essentia) «
Veröffentlicht über Zeno.org
Thomas von Aquin

» Kapitel 1 « Man muß nun wissen, daß, wie der Philosoph im 5. Buch der 'Metaphysik' sagt, das Seiende als solches auf zweifache Weise ausgesagt wird: auf eine Weise so, daß es in zehn Kategorien eingeteilt wird, auf eine andere Weise so, daß es die Wahrheit der Aussagen bezeichnet. Der Unterschied dazwischen aber ist, daß auf die zweite Weise all jenes, worüber eine bejahende Aussage gebildet werden kann, Seiendes genannt werden kann, auch wenn jenes nichts in der Wirklichkeit meint; auf diese Weise werden Ermangelungen und negative Bestimmungen Seiendes genannt: wir sagen nämlich, daß die Bejahung der Verneinung entgegengesetzt 'ist' und daß die Blindheit im Auge 'ist'. Aber auf die erste Weise kann nur das, was etwas in der Wirklichkeit meint, Seiendes genannt werden. Daher sind Blindheit und dergleichen kein Seiendes auf die erste Weise.

Um die Gegebenheit der Substanz aufzuzeigen, gemäß dem ich es bereits in meinem ersten Buch aufbrachte, gilt es mir vorab den Kern der Angelegenheit zu veranschaulichen. Dieser besteht auf der Gegebenheit des Raumes, dessen Präsenz auf der substanziellen Erfülltheit beruht. Während dem gemäß ursprünglich im Philosophischen ein Substanzverhältnis von Leib und Seele und damit verbunden auch eine Scheidung von Materiellem und I(m)materiellem einher ging, entwickelte sich hingegen in der aufkommenden Wissenschaft ein zunächst scheidendes und dann doch zusammenführendes rein materielles Substanzverhältnis von Energie und Materie. Im Nebeneinander dieser beiden Prinzipien und dem Anspruch des verbindens verfiel zunächst das philosophische Prinzip aufgrund der Anforderung i(m)materieller Substanz, dem gegenüber des weiteren auch das wissenschaftliche Prinzip und somit das Allgegenwärtige, welches zum Grundsatz des Maßstabes wurde, indem man in der Atomisierung letztendlich anerkennen mußte, daß die als solche manifestierte materielle Substanz überhaupt nicht darin auffindbar ist.

Hierzu ein kurzer Abriss der Verwicklungen und jeweiligen Zerwürfnisse, die sich in den Neuerungen immer wieder ergaben. Friedrich Lange hat dies in Kurzfassung in seiner » Geschichte des Materialismus « recht präzise dargelegt.

Der Mißstand, mit welchem man hierin konfrontiert wird, basiert auf dem Unverständnis gegenüber der Funktionsweise der Wahrnehmung, welche einzig Wirkungen verarbeitet und somit darüber einzig Wirkungen hervortreten können und zwar gleichermaßen im Menschlichen, wie auch im Technischen, sodaß darüber einzig dies überhaupt als solches in Erfahrung gebracht werden kann (was nur Einzelnen bekannt ist)! So erfährt man auch den erfüllten Raum, bzw. die Substanz des erfüllenden Raumes einzig indirekt über die Wirkungen, jedoch kann das, was den Raum erfüllt selbst nicht ersichtlich gemacht werden, da es keine Wirkung ist! Und auch die wahrnehmbaren Wirkungen selbst sind die Auswirkungen im Verhältnis von Werden, Sein und Vergehen, welche auf dem zugrundeliegenden Wirkwesen beruhen (man beachte hierzu die Sprache, worin etwas nur ist, wenn es 'dem entsprechend' ist!). Im Verbund des Absoluten von Raum und Zeit, raumausfüllender Substanz und Wirkwesen ergibt sich das Relative des inhaltlichen Ganzheitswesens.

Das ist auch der Grund, warum sämtliche meiner Beschäftigungen sich primär auf die der Funktionalität beziehen, worüber sich die Prinzipien aufzeigen, wohingegen das sich darüber wahrnehmbar Aufweisende als solches vergänglich ist. Und darüber zeigt sich, daß die Substanzen des Einheitswesens, gemäß dem wir sie wahrnehmen und darüber als solche erfahren, keineswegs aus sich selbst heraus hervorgehen, sondern sich gemäß der Prinzipien über ihr dem entsprechendes Werden, Sein und Vergehen ergeben. So zeigt sich hierüber vor allem auch, daß es keineswegs nur zwei Bestandteile sind, woraus sich das Ganze bildet (die raumausfüllende Substanz und die Bewegung), sondern wie sich darüber aufzeigt, daß alles einzig auf Reaktionen beruht, daß das Bewegende das ist, was alles miteinander stattfinden läßt. Um was es sich dabei handelt, zeigt sich in seiner eigenständigen Präsenz über die funktionalen Prinzipien. Als maßgebliches Prinzip erweist sich hierin das der Waage (Ausgewogenheit), welches auf dem Verhältnis von Bewegung und Unbeweglichkeit beruht - jegliches Dasein (innerhalb des Ganzen) sich in einer solchen Gegebenheit ('zwischen' links-rechts, hell-dunkel, ...) befindet.

Betrachtet man sich dem gegenüber das reguläre menschliche Verhältnis, so ist diesem hingegen die Beschäftigung und der Umstand damit marginär, denn er pflegt von Grund auf ein Substanzverhältnis gemäß seines regulären Handlungswesens, was sich vor allem über das Subjekt-Verb-Objekt-Verhältnis in der Sprachsubstanz darlegt. Hingegen ist diesem die Substanz keine rein Objektbezogene, wie es die Substantive aufweisen, die keineswegs auf rein 'Materielles', sondern auch die Wirksubstanzen als solches benennen und man darüber erfährt, daß es weder der philosophischen, noch der wissenschaftlichen Scheidung entspricht! Das Bezugsverhältnis von Substanz erweist sich grundsätzlich als eine relative, gemäß der jeweiligen Erachtung. So trifft man es denn auch an, daß in der Naturwissenschaft einzig das als substanziell existent gilt, was den Augen ersichtlich gemacht werden kann, dem gegenüber die Augen doch einzig Reflektionen des Lichts wahrnehmen können. Dem Menschen wiederum ist das Gras nach wie vor Grün, obwohl er doch des anderen belehrt wird. Man bedenke somit auch grundsätzlich, daß des Menschen Umgang nicht die des Philosophen oder Wissenschaftler ist, denn er ist in seiner Funktionalität dazu eingerichtet ist, zu funktionieren innerhalb seines Selbst(verständnisses), dem gegenüber das Gelehrtenwesen keinerlei Rücksicht daraufhin aufweist - im Gegenteil. Wie der Mensch und damit verbunden sein Selbst funktioniert, ist mir hingegen die zentrale Bewandtnis meines Aufbringens, denn weder liegt es in des Menschen Hand, die Einrichtung seiner Funktionalität zu ändern und auch würde jegliche Art der Veränderung das kollektive Kompendium seiner dem entsprechenden Funktionalität berauben, gemäß dem es sich auch derart ausbreitet über die manifestierenden Ideologien. Man spricht von fortschrittlichen und rückständigen Kulturen, jedoch hat man noch nicht erkannt, was das Hinfortschreiten überhaupt bedeutet, das man hierin antrifft. Es ist ein entfernen vom Sein und so bildet meine Beschäftigung mit dem Selbst auch den entsprechenden Gegenpol.

So gelangte ich zu diesem Verhältnis über die Beschäftigung mit der substanziellen Beschaffenheit des Bewußtseins - des substanziell sich aufweisenden Selbst, worin die Präsenz rein über seine Wirkungen erfahrbar ist, jedoch nicht als eine gemäß des Körperlichen entsprechenden Substanz. Dem gegenüber erweist sich jedoch diese substanzielle Präsenz als Wirksubstanz, da hieraus Wirkungen hervortreten und darauf Einwirkendes Reflektionen erfährt, sodaß sich darüber vor allem aufweist, daß dies zwar einer anderen Art unterliegt, als das man es im Physi(kali)schen antrifft, jedoch das Physikalische sich substanziell darin unterscheidet, daß es dem gegenüber den Augen ersichtlich gemacht werden kann. Entscheidend darlegend, wie es sich damit verhält, war hierin jedoch vor allem der Sachstand, daß die Wirkungen von außen eindringend sich im Inneren weiter umsetzen und gleichermaßen die Wirkungen von innen nach außen hin sich umsetzen, sodaß sich gerade darüber darlegte, daß eine derartige grundlegende substanzielle Scheidung gar nicht besteht, sondern dieses Substanzverhältnis sich gemäß des Verhältnisses der Wahrnehmung voneinander unterscheidet. Man erachte hierzu das ursprüngliche Verhältnis von Leib und Seele, worin die Seele das bezeichnet, was das Leben ausmacht. So ist das Körperliche, was man heute als Physis erachtet, das beides Beinhaltende, dem gegenüber sich das davon scheidet, was nicht beides beinhaltet, gemäß dem sich mir nicht nur wahrnehmungsgemäß, sondern auch sachtechnisch sich somit auch das davon unterscheidet, was sich mir als Bewußtsein darlegt. Dem gegenüber können auch einzig die inneren Sinne das hervorbringen, was in diesem Inneren stattfindet, wohingegen den äußeren Sinnen dies aufgrund der Einrichtung ihrer Funktionsweise nicht zugänglich ist.

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» Isidor von Sevilla «

» Isidori Hispalensis episcopi etymologiarum sive originum libri XX «
» Book XI «
Latin text by W. M. Lindsay
published by Oxford University Press, 1911


Verlag: Weidmann

Drei Gegenstände sind es, um die sich das theologische Hauptwerk des Is. dreht, wie wir soeben erkannt haben: Gott, Welt, Mensch. Kehren wir von hier zum Ausgangspunkt unserer Untersuchung zurück! Auch in den Origines erkannten wir dort ein System. Nach der Einleitung, die die Artes liberales in der alten Weite zum Inhalt hat, folgt in ihnen zunächst die Lehre von Gott, dann die vom Menschen. Diese Ausführung von Gott enthält nicht nur die biblischchristliche Religion in der oben untersuchten Form, sondern auch die Ablehnung der griechisch-römischen durch die rationalistische Auflösung ihrer Götterwelt (B. VI-VIII). Die Lehre vom Menschen aber nimmt ihren Ausgang von seiner anthropologisch-physischen Seite und endet mit seiner Anatomie und Physiologie, um auf sie die Zoologie folgen zu lassen (B. IX, XI-XII). An diese Lehre von der von Gott geschaffenen lebenden Natur schließt sich die von der sog. toten Natur, während die Bücher XV-XX von den Beschäftigungsarten der Menschen reden. Drei Gruppen nehmen wir auch hier deutlich wahr, die sich gleichfalls um die drei Gegenstände: Gott, Welt, Mensch einen, wenn es Is. auch nicht gelungen ist, den Aufbau mit voller Klarheit und Schärfe durchzuführen. Denn hier stießen zwei wesentlich verschiedene Auffassungen an einander. Die Sententiarum libri betrachten, wie die Bibel überhaupt, prinzipiell nur das Verhältnis der Menschen zu Gott bzw. umgekehrt das Gottes zu den Menschen. Die Natur, an sich gewiß auch wertvoll, tritt dem gegenüber zurück. Die ganze griechisch(-römische) Auffassung dagegen sieht umgekehrt erst auf die Natur, dann auf den Menschen; denn der Mensch gilt ihr wesentlich nur als Teil der Natur. Is., der in den Origines aus seiner führenden Quelle die griechische Denkweise als Christ mit der christlichen Lehre verbindet, geht darum nach der Lehre von Gott (im Anschluß an die Bibel) vom Menschen und seiner Verbreitung über die Erde aus, und läßt die Natur als solche an die zweite Stelle treten, ist aber eben darum nicht imstande gewesen, eine einheitliche Disposition klar durchzuführen. Während er aber in den Sententiarum libri das religiöse Leben zum Gegenstände der Darstellung macht, nimmt er hier neben jenem das gesamte weltliche Leben zum Inhalt. Insofern ergänzen sich beide Werke noch einmal in einem höheren Sinn zur Einheit, zu einer Darstellung des Gesamtlebens und seiner theoretischen Erfassung. Als solche enthalten sie die wissenschaftliche Hauptarbeit des Is., zu der seine anderen Schriften mehr oder weniger Ergänzungen bilden.

Zugleich ergibt sich hieraus die Bedeutung und der latente Zweck, dem Is. mit seinen Arbeiten gedient hat. Er war der christlichen Kirche von ganzem Herzen ergeben und erkannte ihre Lehre als absolute Wahrheit und Norm für Leben und Sterben an. Doch erkannte er auch den Wert der alten Kultur und verschloß sich ihr nicht in stumpfer Zurückgezogenheit und Weltferne. Aber dieser Gesamtauffassung einen einheitlichen Ausdruck zu geben, dazu war er nicht imstande. Er stand zu sehr unter dem Eindruck der gewaltigen Persönlichkeit Augustins und seiner Geschichtsphilosophie, die die Verschiedenheit der christlichen und der griechisch-römischen Denkweise zu dem Gegensatz der Civitas divina und der Civitas terrena sive diaboli verschärft hatte, ohne daß er sich ihm jedoch voll angeschlossen hätte. Denn die Civitas terrena war für ihn nicht ganz ohne Wert, nicht bloß des Teufels; das bezeugt eben die Arbeit, die er ihr gewidmet hat. Aber diese verborgene Auffassung zu einer klaren Geschichtsphilosophie zu vertiefen, wie es Justin und Clemens von Alexandria getan hatten, und damit auch die griechisch-römische Kulturentwickelung und insbesondere ihre Philosophie unter den Gesichtspunkt einer göttlichen Erziehung des Menschengeschlechts zu stellen, der Gedanke ist ihm nicht gekommen und hat ihm bei seiner Grundauffassung zweifellos auch fern gelegen. Aber ein dunkles Gefühl von ihr hat ihn doch geleitet, wie es sich auch in der Wertung seiner Arbeiten durch die Zeitgenossen verrät, und bei seinen großen Nachfolgern, namentlich bei Alkuin, zu immer klarerer Auffassung durchbrach, wenn dieser in der Verbindung und Pflege der klassischen Bildung mit der christlichen Lehre die Kulturaufgabe der Kirche sah, die zu einer um so höheren Vollendung führe, als Christi Weisheit höher sei denn die der Akademie. In dieser Hinsicht ist Is. einer der intellektuellen Hauptträger der ersten Renaissance in Karls des Gr. Weltreich geworden. Doch Jahrhunderte lang blieb diese Auffassung wesentlich nur ein Unterton in der von Augustins Geschichtsphilosophie beherrschten Gedankenrichtung, bis sie in der zweiten Renaissance durch den Humanismus und in den ethischen Wertungen der Reformation eine vollere Anerkennung fand und in der Folge darum von neuem in voller Klarheit hervortrat.

» Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla (2008) «
Marix Verlag
» Lenelotte Möller «
» Rezension von Cardellede Hartmann «


Truth from Words
Verlag: Cambridge University Press


Verlag: De Gruyter


Nach der Pariser Handschrift und den Monseer Fragmenten
Verlag: De Gruyter
» «


Quellen und Forschungen zur Sprach- und Kulturgeschichte der Germanischen Völker
» Bd. 1. Textkritische Ausgabe der ersten Fassung Buch I - X (1974) «
Bd. 2. Textkritische Ausgabe der zweiten Fassung Buch I - VI (1982)
sowie des Buches XI in Kurz- und Langfassung

» Bd. 3. Wortschatz. Register der deutschen Glossen und ihrer lateinischen Bezugswörter (1995) «
Verlag: Walter de Gruyter

Vollständiges lateinisch-althochdeutsches Wörterbuch
zur althochdeutschen Isidor-Übersetzung
()

Institut für deutsche Sprache und Literatur (DAWB)
» «

Lateinisches und Romanisches aus den Etymologiae des Isidorus von Sevilla ()
(Forschungen zur griechischen und lateinischen Grammatik 9)
Untersuchungen zur lateinischen und romanischen Wortkunde
Lexikalische Untersuchungen zu den Etymologiae des Isidorus von Sevilla

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Isidor von Sevilla ()
Sein Leben, sein Werk und seine Zeit
Verlag: J. P. Bachem
Original: Justo Pérez de Urbel: San Isidoro de Sevilla. Su vida, su obra y su tiempo (1945)
deutsche Übersetzung von

Die historisch-geographischen Quellen in den etymologiae des Isidorus von Sevilla

» Band 2 - Textausgabe und Quellenangabe (1913) «
Verlag: Weidmann

» Isidor-Studien () «
Verlag: C.H. Beck

» Die Lagerung und Verbreitung der Handschriften des Isidorus von Sevilla () «
Verlag: C.H. Beck


Das Bild der Geschichte in der Enzyklopädie Isidors von Sevilla (S. 1-62)
Verlag: Böhlau

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Summarium Heinrici



Verlag: Walther de Gruyter


Werkentstehung, Textüberlieferung, Edition
Max Niemeyer Verlag

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» John Locke «

public domain from https://commons.wikimedia.org/wiki/File:John_Locke.jpg

An Essay concerning Humane Understanding (Book II - 1695)

» Of our complex Ideas of Substances «

» Power and Substance «

Locke bringt ein außergewöhnliches Verhältniswesen auf, welches sich grundlegend von dem aller anderen unterscheidet. Er folgt hierin dem Verhältnis dessen, was die Wahrnehmung vermittelt. Und darin trifft er nachvollziehbarerweise nur auf einen Bestandteil, welcher über die Wahrnehmung hervortritt und nennt es Power. Er ersieht die Gegebenheiten, wie sie sich dem Menschen über die Wahrnehmung vermitteln und bringt damit den Kern der Bewandtnis des Verständnisses über die Substanz auf. Wie er aufzeigt, ist das, was wir als wahrnehmende objektbeziehende Substanzen erachten, in seinem Grundstock des Wahrnehmenden nichts anderes, als das durch die Wirkungen Erfahrene, dem man dies zuschreibt. Stellt man dem meine Beschreibung dazu, daß die Wahrnehmung nichts anderes hervorbringen kann, als Wirkungen, dann kann man sich vor Augen führen, wie klar und Einzigartig seine Sicht auf die Gegebenheiten doch sind. Auch wenn er in seiner Ausführung nicht alles dem Verhältnis zuschreibt und es als solches offen läßt, so ist doch seine Prinzip, welches er auch sprachlich prädestiniert dafür eindeutig. Sonderbarerweise hat er dieses Thema gar nicht gesondert in einem eigenen Kapitel verfaßt.

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Die Wissenschaft betrachtet die Gegenstände der Außenwelt nach zweierlei Abstraktionen: einmal ihrem bloßen Dasein nach, abgesehen von ihren Wirkungen auf andre Gegenstände oder unsre Sinnesorgane; als solche bezeichnet sie dieselben als Materie. Das Dasein der Materie an sich ist uns also ein ruhiges, wirkungsloses; wir unterscheiden an ihr die räumliche Verteilung und die Quantität (Masse), welche als ewig unveränderlich gesetzt wird. Qualitative Unterschiede dürfen wir der Materie an sich nicht zuschreiben, denn wenn wir von verschiedenartigen Materien sprechen, so setzen wir ihre Verschiedenheit immer nur in die Verschiedenheit ihrer Wirkungen, d.h. in ihre Kräfte. Die Materie an sich kann deshalb auch keine andre Veränderung eingehen als eine räumliche, d.h. Bewegung. Die Gegenstände der Natur sind aber nicht wirkungslos, ja wir kommen überhaupt zu ihrer Kenntnis nur durch ihre Wirkungen, welche von ihnen aus auf unsre Sinnesorgane erfolgen, indem wir aus diesen Wirkungen auf ein Wirkendes schließen. Wenn wir also den Begriff der Materie in der Wirklichkeit anwenden wollen, so dürfen wir dies nur, indem wir durch eine zweite Abstraktion demselben wiederum hinzufügen, wovon wir vorher abstrahieren wollten, nämlich das Vermögen Wirkungen auszuüben, d.h. indem wir derselben Kräfte zuerteilen. Es ist einleuchtend, daß die Begriffe von Materie und Kraft in der Anwendung auf die Natur nie getrennt werden dürfen. Eine reine Materie wäre für die übrige Natur gleichgültig, weil sie nie eine Veränderung in dieser oder in unsern Sinnesorganen bedingen könnte; eine reine Kraft wäre etwas, was dasein sollte und doch wieder nicht dasein, weil wir das Daseiende Materie nennen. Ebenso fehlerhaft ist es, die Materie für etwas Wirkliches, die Kraft für einen bloßen Begriff erklären zu wollen, dem nichts Wirkliches entspräche; beides sind vielmehr Abstraktionen von dem Wirklichen, in ganz gleicher Art gebildet; wir können ja die Materie eben nur durch ihre Kräfte, nie an sich selbst, wahrnehmen.

Die Gegenstände der Natur sind aber nicht wirkungslos, ja wir kommen überhaupt zu ihrer Kenntnis nur durch die Wirkungen, welche von ihnen aus auf unsere Sinnesorgane erfolgen, indem wir aus diesen Wirkungen auf ein Wirkendes schließen. Wenn wir also den Begriff der Materie in der Wirklichkeit anwenden wollen, so dürfen wir dies nur, indem wir durch eine zweite Abstraktion (richtiger durch eine notwendige Dichtung, eine mit psychischem Zwang eintretende Personifikation) demselben wiederum hinzufügen, wovon wir vorher abstrahieren wollten, nämlich das Vermögen Wirkungen auszuüben, d.h. indem wir derselben Kräfte zuerteilen. Es ist einleuchtend, dass die Begriffe von Materie und Kraft in der Anwendung auf die Natur nie getrennt werden dürfen.

Wie man den Worten von Helmholtz entnehmen kann, so war (ihm) bekannt, daß man über die sinnliche Wahrnehmung ausschließlich Wirkungen wahrnehmen kann, jedoch erachtet man die Wirkung einzig im Verbund mit der materiellen Substanz. Elementar ist hierin, wie dieser anmerkt, der 'psychische Zwang', den ich dem gegenüber als Objektzwang ersehe, gemäß meiner Erläuterung in meinem Buch zum Ursprung des Materialismus.

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» Ludwig Büchner «

Kraft und Stoff - Dreizehnte Ausgabe - 1874

(Dreizehnte Ausgabe - )
sowie auch bei » Zeno «

Force and Matter


Force et Matière


Forza e materia


Fuerza y materia

Fuerza y materia

Mâdde ve Kuvvet

Mâdde ve Kuvvet

Kraft och Materia


Was die Beschäftigung mit der substanziellen Infragestellung betrifft, so war mir das Nebeneinanderstellen des wissenschaftlichen Materie-Energie-Verhältnisses mit dem Kraft-und-Stoff-Verhältnis die leitende Beschäftigung damit, worüber es das menschlich-Körperliche und das Bewußtsein in seiner Differenziertheit der Präsenz zu klären galt. In der Beschäftigung der Ganzheitlichkeit in dem Bezug kam ich grundsätzlich nicht umhin, die verfügbaren Kenntnisse anderer zu nutzen. Es war Büchners Schrift, welche mir in ihrer Inhaltlichkeit und vor allem auch der aufbringenden Klarheit den Grundstock bildete zur Aufklärung, in Verbindung mit der anschließenden Infragestellung, inwiefern hierin die Kraft das Bewegende sei und/oder Substanz. Das Entsprechende erläutere ich in meinem Buch, worin es um die Unterscheidung von 'ist Substanz' und 'hat Substanz' geht. Auch hierin trifft man wiederum auf eine sprachliche 'Vorbildung', worin diese Unterscheidung als solche nicht gegeben ist und somit, wie weitläufig, sich das Sprachverhältnis als eigentliches Handikap erweist.

Mittlerweile bin ich diesbezüglich auf » Leibniz « gestoßen, welcher eine spezifische Separierung der Bewegung als prinzipielle eigenständige Präsenz in Betracht zog, worin dieser statuierte, daß die antreffende Bewegung rein auf der Reaktion beruht und nicht aus sich selbst hervorgeht. In seiner fokussierenden lebenslangen Beschäftigung mit der Unterscheidung/Vereinbarung von Körper und Materie sieht dieser jedoch nicht, daß er die Antwort von Anbeginn in Händen hält und stattdessen der Unendlichkeit der Suche nach dem Anderen verfällt (und somit eigentlich dem Selbigen verfällt, wie die Wissenschaft in ihrer Gefolgschaft der materiellen Substanz).

Dieses Prinzip stellt sich gemäß dem Meinigen konträr zum angewandten wissenschaftlichen Prinzip, worin die Substanz des Einzelnen (das Atom) die Eigenschaft beinhaltet und das Gesamte auf der Erfülltheit durch das Einzelne beruht. In meinem bisherigen Sichten kann ich nur einen Bezug finden, wo man die Gänze als Wirkkraft in Betracht zieht, nämlich im Göttlichen, jedoch nicht im Räumlichen!

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Ernst Haeckel

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Norbert Wiener

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» Cybernetics Or Communication And Control In The Animal And The Machine Norbert Wiener « (1948)

deutsche Übersetzung:
Kybernetik. Regelung und Nachrichtenübertragung im Lebewesen und in der Maschine (1948)

Information ist Information, nicht Materie oder Energie.

Kein Materialismus, der dies nicht zugibt, kann heute überleben.

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Jochen Fahrenberg

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Leib und Seele Konzeptvarianten

Fahrenbergs Ausschnitt über das kategoriale psycho-physische Verhältnis zeigt in Kurzfassung die wesentlichen heutigen Differenzierungen auf, welche in Anwendung sind. Dieser stellt damit verbunden aber auch die Kernsituation und -frage in den Raum:

Falls das Gehirn-Bewusstsein-Problem kein Scheinproblem ist, müssten unterschiedliche Auffassungen auch Konsequenzen für die Empirie haben. Diese naheliegende Hypothese ist bisher noch kaum untersucht worden. ... Die sehr ausgedehnte Diskussion des Gehirn-Bewusstseins-Problems während der vergangenen 50 Jahre mit Hunderten von Publikationen hat zwar viele Vorschläge und Einwände, jedoch keine weithin überzeugende Konzeption erbracht. ... Der Pluralismus der Auffassungen ist unübersehbar, bedeutet eine wechselseitige Relativierung und zugleich einen wissenschaftstheoretisch unbefriedigenden Zustand.

Wie man generell dem Sachverhalt entnehmen kann, so hängt es primär am unüberwindlichen Substanzdualismus, was mir aufgrund dessen auch zum Kern der Beschäftigung wurde, denn ohne die Aufklärung des Einheitswesens kann nur ein derartiges geteiltes Weltendasein in Erscheinung treten. Als Ursache der allgemeinen Situation erweist sich hierüber auch das Mißverhältnis darin, daß man Wahrnehmung und Wirkung nicht als Einheit zu erlangen erreicht, da man die Präsenz an Vorstellungen und Sprache nicht als davon differenzierende Projektion ersieht (theoretisch schon, jedoch wendet man es in der Praxis nicht an, worin nämlich das Geistige trotz der Kenntnis das Maß der Dinge ist!). Darüber zeigt sich auch, daß es immer wieder die Ideologien sind, welche das Maß der Dinge sind, derer man sich anpaßt, um nicht außen vor zu stehen.


Eine Systematik der Kontroversen

S. 29: In wieweit kann die innere Erfahrung, die anderen Menschen unzugänglich bleibt, also nicht oder kaum überprüft werden kann, überhaupt zu einer Wissenschaft beitragen?

S. 482 - Holzkamp: Als Zustand der Desintegration und Zersplitterung in eine Vielzahl von unverbunden nebeneinander stehenden Theorien bzw. theoretischen Minitrends; und als Isolation und Desintegration der verschiedenen Gegenstandsaspekte, wodurch Phänomene wie Wahrnehmung, Denken und Motivation jeweils für sich erforscht (bestenfalls nachträglich äußerlich in Beziehung gesetzt) werden, was teilweise bis zur Einfriedung in separate Teildisziplinen, wie Wahrnehmungspsychologie, Denkpsychologie und Motivationspsychologie geht: durch diese Ausblendung des Zusammenhangs können auch die Einzelphänomene nur mehr oder weniger einseitig und verzerrt erfasst werden.

S. 763: Eine Theoretische Psychologie nach dem Vorbild der Theoretischen Biologie oder Physik ist nicht zu erwarten. Die kategorial grundverschiedenen Bezugssysteme der empirischen Psychologie sind, falls dieses Feld nicht dogmatisch beschränkt wird, eine Besonderheit der Wissenschaften vom Menschen.

S.584 - Werner Traxel: Für die Entstehung und den Aufbau einer Wissenschaft reichen große Gedanken und große Entdeckungen nicht aus. Die Leistungen einzelner Genies, deren Namen später in den Geschichtsbüchern stehen, sind für die Wissenschaft oft oder meistens nur beschränkt tauglich, weil sie schwer verständlich, fragmentarisch oder widersprüchlich sind oder teilweise exotisch anmuten, jedenfalls den wissenschaftlichen Aufnahmebedingungen nicht genügen. Wenn aber an einem solchen Werk doch einiges dran ist, das - aus der augenblicklichen Situation gesehen - irgendwie zukunftsträchtig erscheint, so findet sich alsbald eine Gruppe professioneller Wissenschaftlicher zusammen und macht sich an die Arbeit, indem sie dieses Werk sichtet und prüft, kommentiert, modifiziert, zurechtschneidet und mit anderem amalgamiert, bis es schließlich eine Gestalt angenommen hat, in der es vor der wissenschaftlichen und auch vor einer breiteren Öffentlichkeit präsentabel ist und von dieser akzeptiert werden kann.

Über Fahrenberg erhält man einen weiträumigen Überblick über die systemische Entwicklung der Psychologie und zeigt in aller Klarheit das sachliche, wie konstruktive Uneinheitswesen darin auf. Im Gegensatz zur Philosophie, worin sich nach wie vor diverse Leitlinien bilden, gilt hierin das Bestreben wissenschaftlich-empirischer Grundlage als das zu Erlangende, wobei eine Einheit in keiner Weise sich bildet und selbst die deklarations- und sprachmäßige Substanz mehr auseinanderdriftet, als sie zusammenfindet. Vor allem aber bildet es sich in individueller personell pragmantischer Orientierung. Dem gemäß haben sich die Anwendungen und Inhalte auch immer mehr voneinander getrennt. Es besteht hierin vor allem auch ein konträres Prinzip, innerhalb derer selbst, wie auch den anderen Fachrichtungen gegenüber, worin die Verknüpfungselemente mehr Schein als Sein eines Verbindenden darstellen. Es fehlt grundsätzlich an Substanz, worüber man sich darin überhaupt einigen könnte, wovon die Inbetrachtziehungen überhaupt handeln. Dies ist jedoch im Bezugsfeld von Geist und Seele nicht gegeben, zumal man gar dies teils gar nicht voneinander trennt und im Gegensatz dazu, den Geist teils sogar nicht als Bestandteil der Seele erachtet. Es sind hierin vor allem die Unwirren der Vorläufer, die sich hierin zusammenmischen, indess es jedoch auch Entwicklungen darin gibt, die sich davon abheben und wesentliche Erkenntnisse schaffen, die sich jedoch nicht allgemeingültig umsetzen können, da es eben dies Allgemeingültige und Prinzipielle darin nicht existiert. Vom Prinzip her jedoch, entwickeln sich hierin Individualversionen, vergleichbar mit dem der Philosophie und während diese zwischenzeitlich wieder ihr Augenmerk erfährt, erfährt hingegen die Psychologie einzig ein Aufleuchten, gemäß dem man es vor allem über Freud erfahren hat.

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S. 18: Die innere Empirie besteht in dem Auffassen des in uns Gegebenen, schlechthin als eines Gegebenen. Sobald zu diesem Auffassen hinzukommt ein Hineintragen in das Gegebene von etwas, was sich nicht als Gegebenes findet, ein Denken und Halten desselben durch Verstandes- und Vernunftbegriffe, ist die Erkenntnis nicht mehr eine bloß empirische.

Man beachte einmal das Fundamentale seiner Aussage, worin dieser sich auf die Vorgänge abseits des Geistes bezieht. Der Geist bildet gemäß seines funktionalen Konstruktes ein Eigenständiges ab, welches sich grundlegend von dem unterscheidet, was abseits dessen stattfindet (siehe Idea: Plato/Locke). Maßgeblich ist hierin, und das gilt es mir auch darzulegen, daß darin sehr wohl eine Empirie gegeben ist, jedoch aufgrund dessen, daß man unablässig in Anbetracht des Geistes die Gegebenheiten abseitig dessen in Betracht zieht, dies auch nicht ersehen wird. Dies basiert auf der Inakzeptanz des Seinenden. So sind letztendlich auch die geistigen Entwicklungen letztendlich nichts anderes, als der Gegenpol der Akzeptanz des durch die Wahrnehmung Gegebenen. Auch hierin trifft man somit auf das Prinzip der Waage und darüber kann man sich einmal den Grundsatz der Entwicklung und somit auch der Evolution vor Augen führen, die darauf beruht, einem entstandenen Ungleichgewicht sein Gleichgewicht zu verschaffen.

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WEITERES

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Friedrich Albert Lange

» Geschichte des Materialismus (1866) «

Die Welt wird vom Menschen aus erklärt;
nicht der Mensch aus den allgemeinen Naturgesetzen.

Passende Worte Lange's, die zwar Sokrates gelten, dem gegenüber mein Aufbringen jedoch ein grelles Licht aufleuchten läßt in seinem Urkern der Bewandtnis des Generellen darin - und nicht nur im Bezug der Wahrnehmung. Das Verständnis für das Sein kann man 'einzig' gemäß seines Selbstverständnisses erlangen. Und so trifft man in der Entwicklung fast ausschließlich auf Spekulationen, derer es notwendig ist, sich 'als Kontrast' damit zu beschäftigen, jedoch in seinem Prinzip vom Sein (und dem Selbst) wegführt.

Über Lange's » zusammenfassende Ausführung « zur damaligen Gegenwart erfährt man nachvollziehbar auch die Gegebenheit, welcher dem Materialismus den Boden unter den Füßen versanden ließ, auf dem sie ihre Atomistik aufbauten und zwar bereits ausgehend Epikur's Darstellung. Das Prinzip löst sich nämlich in dem Sachstand der bedingenden Klärung der Konsistenz der Substanz in Wohlgefallen auf, um gemäß den Verhältnissen der Bewegung zu sein. Gerade darin liegt auch das Elementare, was sich über meine Aufklärung darüber richtet, daß die Substanz nicht dem entspricht, was wir über die Wahrnehmung kennen. Markant ist dem gegenüber, daß der Mensch in seinem Grund den Kern der Sache erkannt hat, daß die Metaphysik (das darüber Hinausgehen über das direkt Wahrnehmbare) unabdingbar ist, um in seiner zielgerichteten Bedingung zum Verständnis des Seins zu gelangen.

Und noch etwas vermittelt sich ganz deutlich über Lang's Inbetrachtnahmen: der Materialismus tritt gar nicht so deutlich in Erscheinung, wie man sich dies vorstellt. Weitläufig muß man gar in seinen Worten danach suchen (obwohl er es bezugnehmend benennt), um es daraus zu ersehen, aber er bringt es auch weitläufig immer wieder auf den Punkt:

Vorzüglich müssen wir hier auch der Medizin gedenken,
die ja heutzutage gewissermaßen die Theologie der Materialisten geworden ist.

Hierzu gilt zu bedenken, daß in der Philosophie eine abspaltende Erachtung eines Materialismus über die Abtrennung der Seele vom Körper zustande kam und somit über die Bedingung des Gegenteiligen. Betrachtet man sich die Beschreibungen in Verbindung mit dem Sitz der Seele der alten Griechen, dann verdeutlicht sich, daß eine solche Trennung regulär gar nicht bestand. Der reguläre materialistische Substanzbezug kommt hingegen aus dem subjektiven Bezugsverhältnis des 'Greifbaren' heraus (ergreifen -> begreifen). Aus diesem Objektbezug (-> Objektivität!) heraus entstand auch das Verhältnis des 'aus diesem Hervortreten' der Wirkungen. Es ist der abtrennende subjektive Bezug zum Objekt, worüber es sich ergibt. Der eigentliche sich ausbreitende Materialismus entsteht somit auch mit dem kulturellen Organisationsgut, worin man Substanzen (Greifbarem) festgelegte Werte und Eigenschaften zumißt und gleichzeitig Substanzlosem Substanz verschafft, ausgehend von den Statuten und Ideologien. So ist ja auch der schriftliche Vertrag ein solcher materialistischer Bestand und steht der handlungsmäßigen Vereinbarung seitdem in Konkurrenz. Das Händlingsgebahren der Einheit oder Trennung des Menschen Einheit erweist sich somit auch als Bildnis der jeweiligen Präsenz des Generellen darin, wobei es sich im Mystischen gegensätzlich verhält. Die heutige Wesensartsbetrachtung des Materialismus entwickelte sich in einer schrittweisen Kontinuität und fand seine endgültige Form im Verhältnis des 18. Jahrhunderts und den mechanistischen Seinsbetrachtungen, welche durch die neuzeitlichen Atomisten wiederum dem Zerfall unterliegt.

In Lang's Beschreibungen erfährt man ausführlich das Wirken der Kämpfe, worin die Reformation sich nicht nur als eine Trennung der Einheit der Religion aufweist, sondern vor allem auf dem Materialismus in seiner Verbindung mit dem Atheismus seine Zentralstellung einnimmt. Gerade in diesen Bezügen trennte sich auch die Seele vom Leib und die Seele bekommt ein ganz anderes Bezugsverhältnis - sie steht fortan zwischen dem göttlichen und materialistischen Prinzip und was wir in der Gegenwart im Seelenbezug erfahren, ist die daraus entstandene völlige Auflösung von beidem! Dies zeigt sich unübersehbar im Wandel der sprach-sachlichen Bezugnahme, weg von der Seele, hin zum Bewußtsein, Geist und Gehirn, worin die Seele letztendlich gänzlich außen vor gerät, da sie im Gehirn nicht anzutreffen ist! Wie überall zeigen sich auch hierin die Mechanismen der Ideologien als die Vorherrschenden, welche über das wahre Sein zu herrschen bedingen, die den Entwicklungen des Hinwegbewegens unterliegen, um auf tiefgründigeren Verständnisse angeblich fußend dann doch das Selbst darüber zu verlieren. Nicht umsonst hat die römisch-katholische Kirche im 19. Jh. ihr Gestaltwesen zurückversetzt in den Stand des Mittelalters und darin eingemauert. Es gilt abzuwarten, inwiefern die andere Seite ebenfalls erkennt, in welches abgrundtiefe Verhältnis ihre Wesensart sie treibt.

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Dr. Johannes Müller

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Ein spezieller Bestandteil, welcher die Funktionsweise im Überbewußtsein vermittelt, ist die Gegebenheit, daß in der geistigen Vorstellung einzig Ver(sinn)bildlichungen erscheinen und keinerlei Empfindungen/Gefühle darüber hervortreten. Man achte einmal auf die Worte von Johannes Müller, wie er den Sachstand beschreibt, gemäß dem es allgemein erachtet wird: "Die Hemnisphären des grossen Gehirns zeigen beim Anstich und Anschneiden selbst keine Empfindlichkeit. Der Ort des Gehirns, wo die Empfindungen zu Vorstellungen gestaltet, die Vorstellungen aufbewahrt werden, um gleichsam als Schatten der Empfindung wieder zu erscheinen, ist selbst nicht empfindlich." Markant ist hierin, daß selbst Diejenigen, welche die substanzielle Gegebenheit der Empfindungen ergründen, nicht den Widerspruch erkennen, wonach einerseits der Geist die Wahrnehmung hervorbringt, jedoch gleichzeitig seine Vorstellung keine Empfindungen. Hiermit es der Inhalt gemeint, gemäß dem sich Müller's Darlegung sich als prädestinierend stellt, daß ein Solches gar nicht darüber hervor tritt! » Lang bemerkt hierzu «:

Wäre das Nachdenken des Forschers ganz auf den Vorgang des Denkens, Fühlens, Wollens gerichtet, so würde der Gedanke am nächsten liegen, das Überströmen der Erregung von einem Teil des Gehirns auf den andern, die fortschreitende Auslösung der Spannkräfte als das Objektive des psychischen Aktes zu betrachten, und nicht nach Wohnsitzen der verschiednen Kräfte zu suchen, sondern nach den Bahnen dieser Strömungen, ihren Zusammenhängen und Verbindungen.

Wie wahrlich doch seine Worte sind. Der entscheidene Punkt ist jedoch, daß die Wirkungsverläufe mit punktuellen Gradierungen zusammenfallen und nur bei der Erfassung von beidem sich einzig Klarheit ergibt. Sowohl, als auch bedingt es der kombinierten berücksichtigenden Ergründung, ist jedoch von außen und im Gehirn nicht anzutreffen (die Lokalisationstheorie wurde bereits vor 100 Jahren verworfen und führt nach wie vor ihr Scheinwesen fort!), sondern einzig über das Innenerleben, worin man eben keine örtliche Untersuchung und Differenzierung in Betracht zieht.

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Mariko Fuchs

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In der Dissertation von Mariko Fuchs über die Pädagogik des Zenmeisters zeigen sich spezifisch die Grundlagen des Buddhismus, welche in ihrem Kern darin besteht, eins zu werden/sein mit Buddha (dem Sein). Als Hinderungsgrund und somit, was einen davon trennt, wird die Sprache gesehen, welche eine Trennung von Subjekt und Objekt bewirkt. Dem gemäß sind die Übungen auch dahingehend eingerichtet, einerseits den Geist vollständig an die Körperlichkeit zu binden in denken und handeln (eins zu werden darin), andererseits das subjektive Sprachverhältnis aufzulösen. Dies bildet die Grundlage zur Hinführung der Auflösung jeglichen Differenzierungsverhältnisses, worüber die Erleuchtung und somit die Erfahrung der Einheit erlangt wird.

Im Buddhismus hat man den Bezug, welcher mir die Grundlage bildet, um das reguläre Bezugsverhältnis zum Einheitswesen des Seins zu praktizieren, gemäß des Abtrennungsverhältnisses geistiger Vorstellung und Sprache. Hierin besteht meine gängige Handhabe, die bewußte Wahrnehmung auf das Verbundwesen des Seins einzurichten und den Geist darauf einzustellen, abgrenzend zur sprachlichen Anwendung. Hingegen löse ich das Subjekt-Objektverhältnis nicht auf, sondern weite mein Bewußtsein gemäß des Wirkungsverhältnisses aus (was dem entspricht) und begebe mich darüber hinaus in ein Jeweiliges hinein, um es aus diesem selbst heraus zu erfahren/erleben. Das Subjektive der Wahrnehmung (nicht die des Geistes!) ist Grundlage der Orientierung, ohne die es sich stellt, wie ohne Orientierungssinn da zu stehen.

Man vergleiche dem gegenüber einmal die entgegengesetzte Anwendung des Wissenschaftlichen, worin man das Subjekt(ive) zu eliminieren sucht, weil man davon ausgeht, daß der Mensch das Subjektive hervorbringe - grundsätzlich und einzig subjektiv sei - nur der Geist könne Objektives hervorbringen. Gerade über diese Gegensätzlichkeit zeigt sich, wie es sich tatsächlich damit verhält.

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Rudolf Steiner

(Nachdruck )

Steiner beschreibt hierin, wie der (buddhistische) Werdegang zu gestalten ist. Es ist die Meditation oder auch innere Einkehr genannt, worüber das Einheitswesen des Selbst im Verbund mit dem Sein hervortritt und somit auch ein anderes ist, als die Vergeistigungen ' projizierend gestalten' (man achte darauf, daß er auch beim inneren Selbst vom Geist- und Gedankenbezug spricht, er dies jedoch gemäß der Gegebenheit sachlich differenziert: "... Gedanken, die in ihm aufsteigen ... geistige Augen und Ohren zu entwickeln ..."). So bezieht dieser sich auch auf Erkenntnisse der höheren Welten, wobei es sich im eigentlichen Sinne um den Verbund mit dem Sein über die inneren Sinne gegenüber dem Wissen des Geistes und dem Verständnis des Verstandeswesens handelt. In seinen Beschreibungen der Erlangung wird es entsprechend deutlich, wie es sich damit verhält. Elementar ist gemäß des Buddhismus die Erlangung der Auflösung des Subjekt-Objekt-Verhältnisses.

Hierin beschreibt er einen elementaren Aspekt, nämlich die darüber stattfindende Auflösung des Wirkungsverbundes von Wollen, Fühlen und Denken (psychisch, wie physisch), welcher regulär rein reflektiv in seinem Verbund stattfindet aufgrund der ausgrenzenden Differenzierung des Selbst vom Nicht-Selbst. In meinem Verhältnis ergibt sich über die (Er)Kenntnis der Differenzierung der Funktionalität eine solche Trennung über das bewußt trennende Händling dessen im Verbund mit der Selbstbeherrschung. Maßgeblich ist auch hierin das Verhältnis zur Außenwelt, worin es sich hingegen über das pflegende Einheitswesen gestaltet.

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Julia Trompeter

(Inauguraldissertation )

Über diese Dissertation erfährt man den Ursprung des Trennungsverhältnisses von Physis und Psyche, worin Galen gemäß Erasistratos und Herophilus nicht das Herz, sondern das Gehirn, gemeinsam mit dem Rückenmark, als die Quelle und den Ursprung der Nerven im Körper gelten (wobei weitläufig das Gehirn als erweiterter Teil des Rückenmarks angesehen wird!). Damit verbunden ordnet dieser ebenfalls, gleich seiner Vorgänger, die Wahrnehmung und den Willen dem zu. Dem gemäß wird hierin zwischen Wahrnehmungs- und Bewegungsnerven unterschieden. Hier zeigt sich auch der Ursprung, worin die Vorstellung des Einheitswesens der Nervenreize auf das Verhältnis von Wahrnehmung und Vorstellung übertragen wurde, sodaß sich darüber das Bildnis dieser Einheit darüber ausbildete. Es entstand somit nicht erst viel später in der Bezugnahme zum Geist, sondern wie sich hierin aufweist, bereits zu jener Zeit. Es erweist sich beiderseits jedoch als ideologische Anforderung eines monistischen Zentrums.

Dies zeigt sich vor allem auch über die Beschreibungen der diversen Vorstellungen über die Seele und deren Sitz, welche einst vorherrschten, worin maßgeblich die Seelenteilung vertreten war. Herausragend sind hierin vor allem Plato's praktische Widerlegungen gegen eine monistische Präsenz, welche nicht der funktionalen Repräsentanz entspricht. So zeigt die weitere Erörterung der Seelenverhältnisse auch das Grundproblem an, welches durchweg durch den geschichtlichen Werdegang in Widersprüchlichkeiten verfällt, nämlich das in Einklang bringen der Einheit von Substanz und Wirkung, welches speziell durch die aufkommende Anatomie der Physis unmöglich gemacht wurde, vielmehr dafür sorgte, daß die Gegebenheiten immer mehr der Physis zugeordnet wurden, da hierin 'scheinbar' dies gegeben ist (gemäß dem Prinzip: was man nicht ersichtlich machen kann, kann man auch nicht be-/widerlegen!).

Die zahlreichen Musterbeispiele zeigen auf, daß einst wie auch heute noch einzig Wirkungen und Auswirkungen in Betracht gezogen werden. So sind es hierin z.B. die Triebe oder auch der Zorn, aber keine Infragestellung, was dies (instrumental) hervorbringt. Zwar wird die Logik aufgebracht, daß es nicht das Eine der Seele sein kann, das die Variationen hervorbringt, jedoch wird hierin keinerlei Aspektierung einer instrumentalen Funktionalität vorgenommen. So sind auch die Verortungen der Seele weitläufig von zwiespältiger spekulativer Art, einerseits zwar auf Organe bezogen, jedoch nicht im Sinne physischer Organe. Auch hierin zeigt sich speziell das voneinander Abgrenzende. Man erfährt hierüber die weitläufigen Verfänglichkeiten, welche mit dem substanziell zu erfassenden Einheitswesen einhergehen, was Galens' Ausspruch auch verdeutlicht: "Wenn die Seele unkörperlich ist, dann ist das Pneuma, wie man sagt, ihre erste Behausung, wenn die Seele aber ein Körper ist, so ist dieses Pneuma selbst die Seele.".

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(Magisterarbeit )

Nehmen wir einmal an, Sie sitzen gerade in einem Zimmer und beginnen nun dieses Kapitel zu lesen. ... Spüren Sie den Druck an den Füßen, der Rückseite der Oberschenkel, dem Gesäß und dem Rücken, der durch die Sitzmöglichkeit hervorgerufen wird? ... Betrachten Sie die Farben und die Oberflächenbeschaffenheit der Dinge um sie herum! Befinden sich Geräusche in Ihrer Umgebung, Gerüche im Zimmer, die durch ein geöffnetes Fenster oder den Türspalt dringen? Ist es kalt oder doch eher angenehm warm? ... Betrachten Sie bitte erneut die soeben gelesenen Sätze! Die Verwendung dieser Begrifflichkeiten soll hier mit einem Weltbild in Konnotation gesetzt werden, welches als naiver Realismus bezeichnet wird. Diesem liegt eine Spaltung zwischen Subjekt und Objekt zugrunde, die in der Überschrift dieses Kapitels Sie und die Welt bereits angekündigt worden ist. Diese Weltsicht beruht auf der Vorstellung einer Trennung des eigenen Selbst, des Subjekts von den Objekten, die die Außenwelt um einen herum darstellen. Diese Objekte haben bestimmte Eigenschaften wie Farben, Gerüche, Greifbarkeit, Temperatur oder ihr Hinunterfallen. Das Subjekt kann all diese Objekte über seine Sinne wahrnehmen und erlangt somit eine objektive Ansicht der Realität. ... Schließen Sie nun bitte die Augen und stellen Sie sich Ihr Zimmer in Ihrer Abwesenheit vor! All die Eigenschaften, die Sie soeben sinnlich wahrgenommen haben, erscheinen nun wieder rein objektiv als Eigenschaften der Realität des Zimmers und somit unabhängig von Ihnen. Diesem Gedankengang liegt eine Abstraktion zugrunde, in der das Subjekt außen vorgelassen wird. So wird eine objektive Welt geschaffen.

Die objektive Welt des naiven Realismus ist eine 'Das ist so'-Welt. Dabei wird von einem denkenden, sprechenden, empfindenden, rechnenden und somit bedeutungs- und strukturgebenden Subjekt abstrahiert. Es wird eine reale objektive Welt postuliert, indem man die Eindrücke, die jeder einzelne Mensch subjektiv hat, von seinen Wurzeln abschneidet. Dieser Schnitt führt ein Ideal des Menschen ein, welches Ursache vieler Konflikte geworden ist. ... Indem vom Subjekt abstrahiert wird, entschwindet die Fehlbarkeit des menschlichen Denkens und an dessen Stelle tritt die objektive Wahrheit. Seitdem diese Wahrheit sprachlich formuliert werden kann, wird sie von vielen beansprucht.

In verständlich-nachvollziehbare Worte gefaßt, was es mir (über seine Worte hinaus) zu vermitteln gilt: nicht das Subjekt als solches ist subjektiv, denn es entwickelt in sich eine eigene Objektivität, sondern die abgetrennte geistig/sprachliche Vorstellung bildet (funktional bedingt!) eine vom Sein sich abgrenzendes Subjektverhältnis. So erfährt man über dessen Ausführung auch den 'neuen Werdegang' in der Wissenschaft, welche im Zerfall des Alten und Absoluten sich nicht mehr halten kann: die erfordernde Erfüllung im Verhältnis der Intersubjektivität zu erlangen. Ein elementarer Schritt in die richtige Richtung, was die Erkenntnis betrifft, wohingegen die Praxis darin noch weit entfernt ist, wie seine weiteren Worte auch vermitteln. Auch dieser gelangt zu der durchweg anzutreffenden Konsequenz, daß es für den Menschen einzig eine Subjektivität gäbe, obwohl dieser die Funktionalität 'und Präsenz' der Intersubjektivität beschreibt, welches das elementare Bindeglied ist.

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